Sich selbst zum Arzt gemacht.
Nicht studiert, aber hervorragende Kenntnisse!
Bedenken gegen seinen Assistenzarzt, der seit drei Tagen bei ihm beschäftigt war, veranlaßten einen Berliner praktischen Arzt, fich durch den Fernsprecher an die Kriminalpolizei zu wenden. Er teilte. mit, daß der Mann entweder nicht auf der Höhe oder ein Schwindler sein müsse und bat, einen Beamten herüberzuschicken. Eine halbe Stunde später rief er wieder an, der Beamte möge nur dableiben, sein Assistenzarzt sei doch ein richtiger Arzt, nur machmal etwas unbeholfen.
Der Beamte war jedoch schon unterwegs und nahm nun den ,, Assistenzarzt" ins Gebet. Da zeigte es sich, daß die Bedenken doch zutreffend gewesen waren. Der Assistenzarzt war nicht ein Dr. Schra 3, wie er sich genannt hatte, sondern ein 32 Jahre alter Ingenieur Richard Sch. Er hatte erzählt, daß er aus Chitago stamme, wo seine Mutter noch lebe, und daß er in Gießen das Dottor und Staatsexamen gemacht habe. In Wirklichkeit hat Sch. nur die Volksschule und dann das Technikum in Altenburg besucht. Er hatte auch als Ingenieur, eine Anstellung erlangt, ist aber im Jahre 1924 entlassen worden. Eine besondere Liebhaberei hat Sch. von jeher für die Röntgenforschung gehabt. Sie beherrschte ihn vollständig, und er eignete sich auf diesem Gebiete umfassende und eingehende Kenntnisse an. Nun sann er stets darauf, wie er hier noch weiter kommen fönne und stellte verschiedene Theorien auf für Berbesserungen des Röntgenapparates. Vor allen Dingen fam es ihm darauf an, die Aufsichtaufnahmen zu verbessern und für die Röntgentherapie zu vervollkommnen. Hier fam er aber ohne praftische Versuche nicht weiter. Geld zur Beschaffung eines Apparates besaß er nicht. Da machte er sich denn selbst zum Dottor der Medizin und Assistenzarzt und wandte sich zunächst an ein Berliner Krantenhaus um Beschäftigung. Er wurde auch angenommen. Mit Hilfe cines Freundes hatte er eine Dottorarbeit über Lungentrantheiten zusammengestellt und auswendig gelernt. Aus vielen Büchern hatte er sich eine solche Menge von Fachausdrücken angeeignet, daß er in der Tat den Eindruck eines Arztes machte. Im Röntgen laboratorium des Krankenhauses arbeitete er mit größtem Gefchid. In Theorie und Praxis bewies er auffallende kenntnisse. Mit Krantenbehandlung an sich hatte er im Laboratorium nichts zu tun, und so erregte er auch keinen Verdacht. In einem zweiten KrantenDranges fand er aber an beiden Stellen nicht, weil er mit seinen Forschungen und beabsichtigten Verbesserungen nicht weiter fam. Das glaubte er eher bei einem Privatarzt erreichen zu können. Hier befam er nun aber mehr mit der Krantenbehandlung zu tun, und da haperte es. Der Entlarvte blieb dem Kriminalbeamten gegen= über zunächst bei dem Doktor aus Chikago und Gießen , legte dann cber ein volles Geständnis ab. Sein Streich fällt insofern aus der Reihe gewöhnlicher Schwindeleien heraus, als der Mann es durchaus nicht auf materielle persönliche Borteile abgesehen hatte. Er lebte auch ganz bescheiden.
Auf einem anderen Blatt stehen die Schwindeleien eines falschen ,, Dr. Körber", der den Synditus eines Finanzamtes spielte. Er erschien in einem Berliner Geschäft, um sich auf Kredit neue Kleidung zu verschaffen und wies sich mit Papieren aus, die ganz einwandfrei erschienen. Der Geschäftsführer traute dem Manne aber doch nicht recht und schickte sich an, telephonisch Erfundigungen einzuziehen. Als der Kunde das merkte, verzichtete er auf den Einkauf und verschwand. Die Kriminalpolizei ermittelte ihn in der Hannover schen Straße, wo er als Untermieter wohnte, nahm ihn fest und entlarpte ihn als einen 26 Jahre alten Günther F. aus Hannover . Er hat wahrscheinlich auch anderswo Schwindeleien dieser Art verübt. Mitteilungen an die Dienststelle F. 7 in der Georgenfirchstraße 30 A.
Wieder U- Bahn- Verkehrsstörung.
Ein Zug entgleift.
Auf der Untergrundbahnstrecke Hauptstraße- Nollendorfplatz trat heute vormittag wieder eine mehrstündige Berkehrsstörung ein. Beim Rangieren hinter dem Bahnhof Hauptstraße entgleifte heute früh gegen 8 1hr in der Weiche aus bisher unbekannter Ursache ein Leerzug. Der Verkehr wurde dadurch in beiden Richtungen völlig lahmgelegt. Eine größere Arbeitsfolonne wurde an die Unfallstelle entsandt, der es erst nach mehrstündiger Tätigkeit gelang, den Schaden zu beheben. Gegen 11 Uhr fonnte der Betrieb wieder fahrplanmäßig aufgenommen werden.
Die gestrige Betriebsstörung auf der Hochbahnftrede 300- Gleisdreieck, die von 16 Uhr bis Mitternacht dauerte, wurde auch durch die Entgleisung eines Wagens 3. Klasse in folge Achsenbruchs furz nach der Ausfahrt des Zuges aus dem U- Bahnhof Wittenbergplay verursacht. Die Aufgleisungsarbeiten in dem engen Tunnel gestalteten sich sehr schwierig und erst in sehr später Stunde fonnte der 3ug abgeschleppt werden. Heute früh wurde der Verkehr wieder planmäßig durchgeführt.
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Ueber diese Betriebsstörungen auf der Hochbahn wird von den Fahrgästen seit einigen Tagen lebhaft getlagt. Auf der Strede zwischen der Hauptstraße und dem Nollendorfplaß sind 3üge miederholt liegen geblieben. Es ist auch vorgekommen, daß die Fahrgäste am Nollendorfplatz aussteigen mußten und durch einen Pendelzug nach dem Gleisdreiect gebracht wurden.
Eine deutsche Tiermesse.
Auf dem Zucht- und Nubvieh martt Berlin Fried. richsfelde findet in der Zeit vom 23.- 25. September die außer ordentlich zahlreich mit Qualitätsvieh beschichte 2. Deutsche Tiermesse statt. Sie soll vor allen Dingen dem Bedürfnis nach einem zentralgelegenen Markt gerecht werden, denn im Gegensatz zu anderen Ländern hat Deutschland eine starke Dezentralisation des gesamten Handels in Haustieren. Die Einrichtungen auf dem Magerviehhof, der bereits vor 25 Jahren erbaut wurde, kommen jetzt erst voll und ganz zur Ausnutzung. Die wahrhaft zweckmäßige Anlage, die sich über 150 Morgen erstreckt, eignet sich für eine Tiermesse ganz vor= züglich. Natürlich wirkt die allgemeine wirtschaftliche Notlage auf die Rauftraft lähmend und der deutsche Züchter will auch vor allen Dingen Erfahrungen darüber sammeln, was gefragt wird, damit er sich für die Zukunft auf die Nachfrage einstellen kann. An Tieren ſtehen zur Schau 341 Pferde, 670 Rinder, 209 Schweine, 4 Schaf böcke( nach denen im Herbst fast nie Nachfrage besteht), sowie zahl reiches Geflügel und viele Kaninchen. Außerdem ist der Messe eine fachgewerbliche Ausstellung angeschlossen. Alles in allem darf die Behauptung aufgestellt werden, daß die deutsche Tierzucht wieder den hohen Stand erreicht hat, den sie vor dem Kriege behauptete. Die französische und die russische Außenhandelsstelle, sowie Käufer aus Argentinien und Ungarn intereffieren sich für die jetzige Tiers messe. Die Zucht und Nuzviehmärkte in Dortmund , Leer, Osn brüd, Bamberg , Hannover usw. gingen nach und nach in städtische Besitz über, während Berlin- Friedrichsfelde sich noch im Besitz der deutschen Landwirtschaft befindet.
Wo bleibt der Hausrat der Exmittierten? Am Hause Cuory straße 13, einer Riesenmietstaserne mit drei Höfen und 130 Hausparteien, haust vier Treppen hoch eine arme Witwe in einem winzig fleinen Stübchen. Der verstorbene Mann hatte eine Tischlerei, die die Frau nach seinem Tode weiterführte; das Geschäft ging aber schlechter und schlechter, die Untermieter betrogen sie um die Miete und der Hauswirt ermittierte. Wohin soll die Frau mit ihrer Habe? Nun bettelt sie den und jenen Hausgenossen an, ein paar Sachen einstellen zu dürfen. Aber wie sind ihre paar Habfeligkeiten untergebracht? Im Keller steht, wahrscheinlich infolge schadhafter Rohre, buchstäblich das Wasser, durch das Kellergitter, das gerade über dem Unter
Er wird endlich vergrößert.
1701
いい
Hochbahnhof Hallesches Tor im Umbau.
Der ins riefenhafte gewachsene Verkehr in Berlin hat auch die Unzweckmäßigkeit vieler Haltestellen der Hoch- und Untergrundbahn herbeigeführt. So haben die Bahnhöfe Kaiserdamum, Bismarckstraße, Knie und 300 zweite Ausgänge erhalten, d. h. bei legterem sind die Bauarbeiten noch im Gange. Auch die Station Hallesches Tor entspricht nach den Anschluß der Nordfüdbahn nicht mehr den gesteigerten Bedürfnissen. Jezt ist man dabei, die Bahnsteige zu verbreitern. Ungeheure, konsolartige Eisen
funftsraum ihrer Sachen liegt, strömt der Regen, und überall dringt durch die Rizen und Spalten Feuchtigkeit ein. Da sich im Hause außerdem ein Pferde- und Schweinestall befinden, gibt es Ratten in Mengen, die durch Annagen des Holzes den Zerstörungsprozeß vollenden. Die Sachen sind total verschimmelt, das Holz ist gemellt und an den Eden benagt. Die Frau ist ohne Stellung, bezieht bloß die Erwerbslosenunterstützung, und das bißchen Möbelfram, das ihr Mann einst mit eigenen Händen herstellte, ist ihr einziger Besiz. Alle Tage rennt sie nach dem Keller, um zu sehen, ob nach alles da ist, und jedesmal sieht sie aufs neue den unaufhaltbaren Gang der Bernichtung. Wäre es nicht möglich, für solche Fälle billige Einstellungsräume zu beschaffen?
Mayr- Lori gesteht den Mord.
Bereitelte Pläne des Mädchenjägers.
Der Ingenieur Mayr- Lori, dessen Verhaftung in San Sebastian wir mitteilten, ist dort auf dem deutschen Konsulat vorläufig vernommen worden. Wie das Konsulat mitteilt, gab er mach längerem Hin und Her zu, die Stüße Margarete Stephan getötet zu haben. Der Festgenommene bleibt vorläufig in San Sebastian in Haft. Auf Veranlassung der Staats anwaltschaft Aurich wird das Auslieferungsverfahren sofort in die Wege geleitet werden. Mayr- Lori ist, wie schon mitgeteilt wurde, österreichischer Staatsangehöriger, Kriminalfommissar Müller, der dem Verfolgten in Brüssel und Paris auf der Spur war, ist nach San Sebastian gefahren, um ihn dort eingehend zu verhören. Der Verhaftete ist ohne Zweifel ganz planmäßig vorgegangen. Das bemeisen seine Inserate, durch die er heiratsluftige Damen und Reisebegleiterinnen suchte. Zunächst hatte er es auf die Tochter eines Berliner Geheimrats abgesehen, die dem Verhängnis nur dadurch entgangen ist, daß ihr Bater dazwischentrat und seiner Tochter die Ausreise untersagte. Sie hätte dem Abenteurer größere Mittel zugeführt. Weil dieser Plan fehlschlug, so begnügte er sich auch mit dem geringeren Betrage, den die Stüge besaß.
Tabellenwertes der
Statistisches Jahrbuch der Stadt Berlin . Die Herausgabe des vom Statistischen Amt der Stadt Berlin zufammengestellten alljährlichen Berliner Statistik war in den Jahren des Krieges und der Inflation ins Stocken geraten. 1916 erschien der 33. Band mit der Statistik von 1912 bis 1914, erst 1920 tonnte der 34. Band mit der Statistik ron 1915 bis 1919 erscheinen, dann aber hörte das Jahrbuch zu erscheinen auf. Nach Ueberwindung der Notjahre wurde 1924 mit der Herausgabe eines Statistischen Taschenbuches der Stadt Berlin " begonnen, das als Nachfolger des früheren Jahrbuches anzusehen war. Das neue Werk brachte die Statistik von 1922 für das durch die Eingemeindung von 1921 vergrößerte Stadtgebiet, aber durch gedrängtere Darstellung wurde ermöglicht, den Umfang dieses Taschenbuches gegenüber dem früheren Jahrbuch beträchtlich einzuschränken. Nachdem dann der zweite Band des Taschenbuches, der die Statistik von 1923 und 1924 brachte, erst 1926 hatte er scheinen fönnen, ist jetzt in 1927 der dritte Band mit der Statistik von 1925 herausgekommen.( Verlag Otto Stoll berg u. Co., Berlin . 308 Seiten. 5 M.) Das Tabellenwerk bringt Zahlenmaterial u. a. über Bevölkerung, Wohnungswesen und Bautätigkeit, Breise und Lebenshaltungskosten, Verbrauch, Handel und Gewerbe, Löhne und Gehälter, Arbeiterverhältnisse, Verkehr, Unterrichts- und Bildungswesen, Gesundheitswesen, Wohlfahrtswesen und Jugendpflege, Polizei und Rechtspflege, Werke der Stadt, Finanzen und Steuern. Mehrere Abschnitte zeigen eine Bereicherung ihres Inhalts. Auch bringt der neue Band die Hauptergebnisse der Wohnungszählung vom Mai 1925 und der Bolts-, Berufs- und Betriebszählung vom Juni 1925. Mit diesem dritten Band hat das Buch wieder den alten Titel„ Statistisches Jahrbuch der Stadt Berlin " übernommen.
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Aus der Arbeiterfängerbewegung. Der Berliner Uthmann- Chor" und der Sängerchor Wedding", beide Mitglied im Deutschen Arbeiterfängerbund, haben sich unter dem Namen„ Berliner Uthmann Chor" zusammengeschlossen. Der neue Chor, der jetzt über 200 attive Sänger zählt, fordert alle fangesfreudigen Hand- und Kopfarbeiter auf, fich ihm anzuschließen, da nur ein großer Chor den kulturellen Aufgaben der modernen Arbeiterfängerbewegung gewachsen ist. Uebungsstunde jeden Freitag von 220 bis 22 Uhr in der Gesangsaula der 39. Gemeindeschule, Müllerstraße 158/159.
160 Typhuskranke in Osnabrüd. Die Zahl der an Paratyphus Erfrankten hat sich auf 160 erhöht. Eine Frau ist an den Folgen des Typhus bereits gestorben, während sich ein großer Teil der Erkrankten auf dem Wege der Besserung befindet.
„ Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt ber heutigen Postauflage bei.
tonftruttionen reden ihre Riesenarme weit über die Bahnhofshalle hinaus, fie sollen die Basis für den verbreiterten Bahnsteig werden. Ins Wasser des Landwehrkanals hat man Gerüstpfeiler gerammt, am Tempelhofer Ufer sind Leiter- und Mastengerüste aufgebaut, viele Handwerker übertragen die maschinelle Hilfskraft mittelst Luftdruck und elektrischer Leitungen an ihre Arbeitsstelle. So werden dem gewachsenen Verkehr vergrößerte Verkehrseintichtungen gegenübergestellt.
Tunneys Punktsieg über Dempsey.
Vor 150 000 Zuschauern.
Der Borkampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht, der auf dem Soldiers Field zwischen dem Titelhalter Gene Tunney und Altmeister Jack Dempsey zum Austrag tam, wurde von dem bisherigen Meister Gene Tunnen nach zehn schweren Kampfrunden nach Puntien gewonnen.
Der Verlauf des Kampfes war folgender: Kurz nach 7 Uhr abends wurde das Betreten des Soldiers Fields freigegeben. Auf elf Zufahrtsstraßen stauten sich die Menschenmassen. Riesige Scheinwerfer beleuchteten den Schauplah. Die Zahl der Besucher wird auf 150000 Menschen geschäßt. Auch zahlreiche Vertreter der Berwelt waren erschienen, u. a. Jim Jeffries, Jack Sharkey und Paolino. Um 9 Uhr( 4 Uhr in Deutschland ) betraten Tunney und Dempsey vom Publikum lebhaft begrüßt den Ring. Nach den üblichen Formalitäten ertönte unter ungeheurer Epannung der Zuschauer um 9,06 Uhr der erste Gongschlag.
Erste Runde: Beide Gegner geben ihrem Rampf von vornherein ein scharfes Tempo. Dempsey landet wiederholt Körperhafen. Tunney trifft des öfteren Dempseys Kopf mit schweren Eins zweischlägen.
Zweite und dritte Runde: Dempsey beginnt wieder mit heftigen Angriffen und treibt Tunnen im Ring umher. Tunney antwortet aber bald mit mehreren schweren Rechten, die Dempsey in die Seile werfen.
Bierte Runde: Tunney landet wiederholt schwere Gesichtshaken und treibt Dempsen in seine Ede. Clinch. Nach Trennung muß Dempfen weiter schmere Treffer einstecken. Beide fämpfen in heftigem Schlagwechsel noch drei Sefunden nach Rundenschluß.
blutet.
Fünfte und sechste Runde: Beide Rämpfer drängen auf Entschei dung. Harter Schlagwechsel. Dempseys Auge ist aufgeschlagen und Siebente Runde: Dempsey zwingt Eunnen mit schweren Rechts. linkshaken zu Boden. Tunney erhebt sich bei neun, weicht aus und wird durch den Gong gerettet.
Achte bis zehnte Runde: Tunnen hat sich wieder erholt, und es gelingt ihm, Dempsen schwer anzuschlagen und ihm durch Gesichtstreffer auf die Augen die Treffsicherheit zu rauben. Dempsen muß einmal kurz zu Boden gehen. Gegen Schluß der lezten Runde war Dempsey start mitgenommen. Beide Augen bluteten sehr. Urteil: Sieger nach Bunften Gene Tunney .
Levine zum Ostflug gestartet.
Cranwell, 23. September. Levine und Hinchcliffe find heute morgen 8 1hr 7 Minuten zu ihrem angekündigten Ostfluge gestartet.
Das Flugzeugunglück in Thüringen . Bei dem Absturz des Flugzeuges der Nordbayerischen Flugverkehrsgesellschaft über dem Flugplak Saale- Schwarzatal wurde der Führersiz derart zusammengedrückt, daß dem Biloten Schnabel, der feit etwa 12 Jahren fliegt und als vorsichtiger Flieger bekannt ist, der Brustkorb vollständig eingedrückt wurde und der unglückliche Flieger als Leiche an dem Steuergestänge hängen blieb. Zwei der Infassinnen, eine Frau Benninger und eine Frau Anding, sprangen noch im letzten Augenblick aus der Kabine und retteten jo ihr Leben. Sie blieben Augenblick aus der Kabine und retteten so ihr Leben. Sie blieben aber mit einigen Knochenbrüchen am Boden liegen und wurden in das Rudolstädter Krankenhaus eingeliefert. Nach Aussagen des Arztes hofft man, die beiden Verletzten am Leben erhalten zu tönnen. Die dritte Infaffin, eine noch jugendliche Frau einze aus Rudolstadt , wurde in der Kabine vom Tode ereilt. Der Friseur als Geistlicher.
Der Friseur Tlpon in Prerau hatte schon zweimal Schere und Rasiermesser abgelegt und durch seine Köpenickiaden als Geistlicher Aufsehen erregt. Dafür fam er jedesmal hinter schwedische Gardinen. Trozdem tam ihm kürzlich die Lust abermals an; taum haftentlassen begann er seiner Vorliebe für den geistlichen Stand zu frönen und trat in ein Kloster in Schlesien ein. Als Mönch verrichtete er alle 3eremonien eines geweihten Geistlichen. Dabei wandte er auch den Kassen sein Augenmert zu und betrog die Gläubigen nach Strich und Faden Schließlich hatte er durch Betrug 20 000 Kronen zusammen. Als ihm der Boden zu heiß wurde, flüchtete er, wurde aber bald durch die Gendarmerie aufgegriffen und neuerlich verhaftet.
( Schluß des redaktionellen Teils.)
Die Bergnügungspläße Groß- Berlins, deren Herbstbejebung ihre Wirkung auf die breiten Waffen nicht verfehlt hat, weisen täglich in den Abendstunden schiedenen Plägen vorgeführten Ring- und Bogtampfe Daneben wechseln einen regen Besuch auf. Besondere Beachtung finden die auf den berBoltsbeluftigungen mit Attrattionen mannigfaltiger Art.