Ruffenangst der Reichsregierung.
Die Moskauer Delegation muß wieder nach Hause fahren. Seit ein paar Tagen befinden sich in Berlin drei russische Kommunisten, die zur Feier der russischen Revolution hierher entfandt worden find. Neun ihrer Genossen, die gleichfalls nach Deutschland tommen sollten, war das Bisum schon von der deutschen Botschaft in Moskau verweigert worden. Nun sollen die andern drei auch schon morgen abreisen müffen, weil ihre auf nur fünf Tage bemessene Aufenthaltserlaubnis morgen abläuft. Bersuche deutscher Kommunisten, von der Reichsregierung eine Verlängerung zu erzielen, blieben erfolglos.
Die Reichsbehörden werden sich darauf berufen, daß fie mit der kurzfristigen Aufenthaltserlaubnis für die drei Russen immer noch mehr Toleranz bewiesen hätten als die ruffische Regierung, die sicher feine Deutschen zur Teilnahme an staatsfeindlichen" Kundgebungen nach Rußland hineinlassen würden. Das ist auch an sich richtig, doch steht es Deutschland , das nach seiner Berfassung demokratische Republit ist, nicht an, die russischen Methoden zu kopieren.
Bolitisch können recht häufige und ausgiebige Besuche russischer Arbeiterdelegationen in Deutschland nur er wünscht sein. Die russischen Arbeiter, die so herkommen, merden von hier die Erkenntnis mitnehmne, daß in Ruß land noch genug zu tun ist, wenn man die russischen Arbeiter über das Kulturniveau der Arbeiter in kapitalistischen Ländern emporheben will, und daß es ein Unfinn ist, die bolschewistischen Methoden auf Westeuropa übertragen zu wollen.
Aus diesem Gesichtspunkt bedauern wir das engherzige Verhalten der Reichsbehörden und sprechen den Wunsch aus, daß den russischen Arbeitern möglichst weitreichende Gelegenheit gegeben werde, die Einrichtungen und Zustände Europas fennenzulernen. Eine ,, Gefahr für den Staat" ist aus solchen Besuchen keineswegs zu befürchten.
Die fommunistische Presse hätte an der Geschichte fein Bergnügen, wenn sie sich nicht auch bei dieser Gelegenheit mit moralischen Berdonnerungen gegen die preußische Regierung wenden könnte. Aber erstens haben die Kommuniften feinen Anlaß, sich zu entrüsten, da die deutsche Bragis in diesem Fall der von ihnen hochgerühmten russischen Braris entspricht, und zweitens liegt die ganze Angelegenheit in der Zuständigkeit der Reichsbehörden.
Man schreibt uns: Das soziale Empfinden der Hohenzollern , die für ihre eigene Person unerfättlich sind, läßt sich an einem Prozeß studieren, der feit nahezu vier Jahren bei dem Landgerich: bzm. Oberlandesgericht Kiel gegen den Bruder des Erkaisers, den ehemaligen Brinzen Heinrich schwebt. Kläger sind eine Anzahl Angestellte des verstorbenen Brinzen Georg von Preußen, der als einer der wenigen sozial denfenden Hohenzollern feinen lang. jährigen Dienern testamentarisch fleine Renten vermacht hatte. Allerdings war diese Bersorgung um so notwendiger, als dieser Dienerschaft ein sonstiger Altersversorgungsanspruch gegen Stant oder Sozialversicherung nicht zusteht.
Haupterbe des Brinzen Georg, der ein recht erhebliches Bermögen an Schlössern, Liegenschaften und Kostbarkeiten hinterlassen hat, wurde Prinz Heinrich. In einem Schreiben Dom 14. Dezember 1922 erkannte die Verwaltung des vormals föniglichen Hausschayes die Verpflichtung des Bringen Heinrich zur Weiterzahlung der Renten für die Dienerschaft des Prinzen Georg an. Nach der Stabilisierung wurde diese Zahlung jedoch eingestellt mit der Begründung, daß die Renten nur aus den 3insen, nicht aus der Substanz der Erbmosse gezahlt zu werden brauchten, die angeblich keinen Ertrag abwarf. Ein etwa 70jähriges Ehepaar, von dem beide Teile ein Menschen
Konzert- Umschau.
Bon Hans Teßmer.
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Im Zeichen Bruckners siegte Otto Klemperer in seinem zuxeiten Konzert mit der Staatskapelle. Er brachte des Meisters Siebente Sinfonie gewiß in anderer Art zu Gehör, als mir fie von den besten Brucknerdirigenten gewöhnt sind, aber diese Art hatte ihre Berechtigung in der Persönlichkeit Klemperers . Er gab der Sinfonie vor allem, was Bruckner so sehr braucht: Zeit, Liebe zum Detail( hiervon vielleicht manchmal zuviel). Wundervoll gerieten also, in diesem Sinne, Stellen wie die Einschnitte vor der Durchführung und vor der Coda im ersten Sage( und viele, viele andere natürlid)). Der monumentale Beweis aber für die volle Möglichkeit von Klemperers eigenartiger BrucknerInterpretation wurde im Adagio gegeben: Klemperer nahm hier zum Beispiel das Gesangsthema viel langsamer, als man es sonst hört; aber er behielt sich damit für die Wiederholung die schönste Steigerung, dynamisch wie agogisch, vor. Dieser Saß geriet Klemperer ganz besonders gut und müßte diejenigen ent täuschen, die den Stünstler als ausgesprochenen Asteten des Klanges abzustempeln versuchen. In dem Scherzo gab es einen dämonischen Zug, den ich nicht darin zu sehen vermag; doch wiederum: So wie er's tat, hatte der Saß ein neues, völlig geschlossenes Gepräge. Das Finale legte Klemperer aus herzhafter Betonung der in den Themen gegebenen Kontraste fast dramatisch an, wogegen angesichts der mogegen angesichts der Bollkommenheit, in der dies geschah, nichts einzuwenden war. Also: Erwuchs diese Bruckner - Aufführung durchaus nicht allein aus einer einfachen, sorgfältigen Berlebendigung der Partitur, sondern überwiegend aus einer sehr persönlichen geistigen Interpretation, so war diese in sich doch so wohldurchdacht, so sehr liebevoll studiert und vorbereitet, daß der unmittelbar packende Eindruck hiervon das Publikum zu stürmischem Beifall hinrih. Bon dem neuen Bratschenkonzert von Hindemith , das der Komponist felbft an diesem Abend zu ebenfalls sehr beifällig aufgenommener Iraufführung brachte, hörte ich infolge einer Brogrammfollision leider zu wenig, als daß mir ein abschließendes Urteil möglich wäre. Bruno Walfer entführte uns, in seinem zweiten Konzert mit den Philharmonifern, in die Gefilde von Mozarts G- Moll- Sinfonie. Es ich schön und beruhigend, fich gelegentlich solcher Führung völlig überlassen zu fönnen, denn man wird den Zauber der Seelen landschaft dieser Musir selten reiner schauen, als ihn dieser Dirigent zu beschwören permag. Sehr bezwingend, sehr delikat in Dynamik und Rhythmik geriet Walter auch die Spanische Rhapsodie von
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Navel, ein Werk, das, zwanzig Jahre zurückliegend, durch formale
Kultur, thematische Feinheiten und die Fülle der Farbtöne im Orchester, auch heute noch els ein feines Meifiermer! besteht. Da zwischen spielte Wiadimir Horowi Lidhaifomjins D.MouKlaviertonzert, das in seiner Mischung von Süßlichkeit und breitem,
alter lag dem Prinzen Georg gedient hatten, entschloß sich nun zur, Beschreitung des Klagemeges. Andere schlossen sich an. Das Armenrecht wurde bewilligt, das Landgericht Riel erkannte im Ja nuar 1925 den Unterhaltsanspruch der Eheleute als gerechtfertigt an. Gegen dieses Urteil legte jedoch der Prinz Berufung ein, er verstand sich lediglich zu einer Abschlagszahlung von 400 m., von denen der sogenannte Armenanwalt fast die Hälfte als seine Gebühren einbehielt! Den flägerischen Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Berfügung, wonach Brinz Heinrich wenigstens eine Teilrente bis zur endgültigen Entscheidung des Rechtsstreits zahlen sollte, lehnte das Oberlandesgericht ab, meil angeblich in drei bis vier Monaten die endgültige Entscheidung folgen würde. Das war im Frühjahr 1925. Tatsächlich ist bis heute die Entscheidung nicht er folgt. Es ist lediglich gelungen, für jeden Bensionär eine nochmalige Bahlung von je 300 m. zu erwirfen, von denen wiederum der Anmalt je 100 m. abgezogen hat.
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Prinz Heinrich steht offenbar auf dem Standpunkt, daß mit der Beit die Kläger schon mürbe werden dürften, da es alte Leute find, die nichts zu brechen und zu beißen haben. Er fann es aushalten. Denn abgesehen von seinem sonstigen Befiß scheut er sich feineswegs, die sorgsam behütete„ Substanz" der Erbmasse anzugreifen. So hat er bereits foftbaren Schmud versilbert. Die 70jährigen Angestellten müssen derweil hungern. Ueberschrift: Das foziale Königtum der Hohenzollern !
Lied ohne Worte.
Oder: Weil ich mir verändern wollte. Entschließung der Hauptversammlung der Deutschkonser vativen Partei Oktober 1927:
„ Die aus Verrat, Treubruch und Eigennutz entstandene Regierungsform lehnen wir ab und stehen in unbeirrbarer Treue zu unserm angestammten Fürsten. Wir verwerfen den jogenannten Boden der Tatsachen."
Rreuzzeitung"( fonservativ) vom 12. November 1918:„ Wir wollen uns also zunächst auf den Boden der Tatsachen stellen."
1918:
Saltlosigkeit, Schwäche, Furcht bei den Regierungsstellen und im Lager der bürgerlichen Barteien haben mit der unerbittlichen Folgerichtigteit weltgejdichtliche Entwicklung dem Ende zugetrieben, vor dem wir jetzt stehen." Pontius Pilatus : Was ist Wahrheit?
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Preußenbund und Deutschnationale. Kreuzzeitung " vom 9. November 1927( Bericht über eine Tagung des fonservativen Preußenbundes"): „ Einstimmig wurde nachstehende Entschließung angenommen: „ Am Vorabend des 9. Jahrestages der Revolution muß der Preußenbund mit Bitterkeit feststellen, daß der Abstieg unje res Boltes auch im letzten Jahre weitergegangen ist. Er wird gefennzeicheet durch neue Demütigungen auf außenpoli tischem Gebiete durch die Schande der Berlängerung des Repu blitschußgefeges mit seinem Kaiferparagraphen durch gedurch ge: segwidrige Einschränkungen des verfaffungsmäßigen Rechtes in der Flaggenfrage durch unitaristische Angriffe auf ben staatlichen Bestand dessen, was vom aften Breußen noch geblieben ist. Fast schlimmer noch sind die Zeichen müder Gewöhnung unseres Voltes an einen unmürdigen Zustand.
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Der Breußenbund hält die alte schmarzweiße 2bler fahne hoch. Er gehört nicht zu denen, die sich abfinden. Er setzt den Kampf für das preußische Königtum und für die preußische Ehre unbeirrt fort. Er fordert alle Breußen auf zur Mitarbeit im Sinne der alten Preußendevise: Mit Gott für König
und Vaterland!"
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Abstieg, Republitschußgefeß, Flaggenfrage alles Dinge, die in der Zeit des Rechtsblods von den Konservativen entdeckt werden. Jetzt können ja die Herren, die vor 9 Jahren auf den Boden der Tatsachen getreten sind und ihre eigene Haltlosigkeit,
leerem Pathos faum noch zu ertragen ist. Horowiß aber spielte es mit so großartigem Schmung, so blendender technischer Vollendung, daß man darüber oft vergessen fonnte, was er spielte.
Eugen Straub, der Genfer Dirigent, bewältigte, ebenfalls mit den Philharmonikern, ein seltsames Programm, das von Hän del über Bach und Honegger zu Tschaikowsky führte. Straub ist hier als Künstler von mehr geistiger als sinnenhafter Prägung wohl=
bekannt.
Linien mit nachdrücklicher Beseeltheit aus dem Orchester auf, und Sein Händel- Concerto( in G- Moll) stieg in strengen Kurt Hermann und Eugen Straub an den Instrumenten Bachs Konzert für drei Klaviere in C- Dur( wobei Carla Straub, saßen) ist nicht schöner zu denken, als wir's hier hörten. Dann gab es als Erstaufführung( und dies war die obbesagte Programm follision) Horace Victorieur"( Der Triumph des Horaz ) von Ho= egger, dem heute prominenten der neueren Franzosen( gebore. nem Schweizer übrigens). E ist die Musik zu einem Ballett, nach ciner gänzlich uninteressanten Geschichte aus dem Titus Livius ; wirtung haben kann, in der Sachlichkeit des Konzertsaals aber eine Musit, die mit den szenischen Vorgängen vielleicht eine gewiffe peinlichfte Dürftigkeit und Leere enthüllt.
Das Orchester der Schupo ist heute bei einem Grade der Leistungsfähigkeit angelangt, der es ihm möglich macht, ein 2ert von den Schwierigkeiten der Vierten Sinfonie Mahlers, wenn auch nicht restlos vollkommen, so doch derart zu meistern, daß man die natürlich Camillo Hildebrand, dessen Pädagogik, Liebe zur Aufführung mit hohem Lobe buchen muß. Ein Sonderlob gebührt Sache und beherrschender Routine des Orchester diese Leistungsfähigkeit in erster Linie verdantt.
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Unter den Sängerinnen der letzten Tage fiel die ungarische Altistin Bafilides auf. Sie ist eine seltene Künstlerin in unserer Beit; bei ihr decken sich Schönheit und vollkommene Beherrschung der Stimme mit einer Reinheit und Tiefe des erlebten Ausbruds. Ihr Geafng wirkt auf diese Weise ganz naturhaft. Arpad Sandor unterstützte diese besonders geartete Darbietung durch seine eble Begleitung am Flügel. Als Pianistin ganz großen Formais lernten wir Lucie Cafaret fennen. In Bachs Präludium und Fuge A- Moll ( für Orgel, in Liszts Klavierübertragung) glaubt man zunächst, daß dieses Spiel vor allem nur männlich fei. Aber in Brahms ' Händel Bariationen offenbart die Künstlerin eine Bielfalt in Straft und Sartheit, eine technische Bollendung und eine musikalität, daß dies alles gemeinjam den großen Eindruck der begnadeten Bersönlichkeit hervorruft und zugleich befestigt.
Der junge Chor endlich, unter Leitung von Heinz Tiessen , sang deutsche Bolts- und Kinderlieder, erftere zum Teil in nicht ganz anspruchslofen Bearbeitungen, so frisch und musikalisch sauber, daß man ihm mit Freuden zuhörte und den als Komponist hinreichend bestätigten Letter zu dem Erfolg feiner Bemühungen um die junge Sängerschar aufrichtig beglückwünschen muß.
Schwäche und Furcht eingestehen mußten, wieder Lippe ristieren. Die nächsten Wahlen werden ihnen schon die Sprache nehmen, menn die Arbeiterschaft auf die reaktionäre Frechheit die gebührende Antwort gibt.
Wahlbewegung der Angestellten.
Maffenversammlungen im Rheinland .
In den letzten Tagen veranstaltete der AfA- Bund in Dortmund , Essen und Bochum große Angestelltenversammlungen, in denen Reichstagsabgeordneter Aufhäuser über den Ausbau der Leistun gen und der Selbstverwaltung der Angestelltenversicherung sprach. Die Bersammlungen waren sämtlich überfüllt und gestalteten sich zu einem wuchtigen Bekenntnis zu den freigewerkschaftlichen Kandidatenliften. Der Deutsch nationale Handlungs gehilfenverband hatte für die Bersammlungen besondere Sturmtrupps organisiert, die jeden Abend gewaltsam Sprengungsversuche unternahmen. Es fam überall zu stürmischen Szenen, bis die deutschnationalen Radaubrüder an die Luft gesetzt wurden. Der Unwille der Deffentlichkeit gegen dieses Rowdytum fommt auch in der bürgerlichen Presse zum Ausdruck. Bekenntnis zum AfA- Programm.
Düsseldorf , 9. November. ( Eigenbericht.)
Die rheinische Angestelltenschaft bekannte sich in einer Massenversammlung im Planetarium in Düsseldorf , die von 3000 Angestellten besucht war, zu den Forderungen des AfA- Bundes. Die Bersammlung war wegen Ueberfüllung polizeilich abgesperrt. Dem Referat Aufhäusers über den Ausbau der Angestelltenversicherung folgte brausender Beifall. Sieben Diskussionsredner der Gegner, die bis Mitternacht sprachen, fonnten nicht hindern, daß die Bersammlung mit erdrückender Mehrheit ein Bekenntnis zum AfAWahlprogramm ablegte. Sprengtolonnen des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes fonnten infolge Abwehrmaßnahmen nicht in Aktion treten. Ein glänzender Auftaft für die Wahl!
Amerika behält sich den Krieg vor. Lim Schulden einzutreiben!
Washington , 8. November. Die Frage der Einbeziehung der Vereinigten Staaten in die Reihe der Staaten, die den Angriffskrieg als verbrecherisch erklären, wird jetzt wieder lebhafter erörtert. Im Weißen Haus wurde jedoch zu den dahingehenden Vorschlägen Briands und anderer erflärt, die Regierung stehe allen Bemühungen, den Krieg zu verhindern, fympathisch gegenüber, fie fürchte jedoch, daß die Definition des Angriffsfrieges Schwierigkeiten machen werde. Es tönnten Fälle eintreten, in denen Rechte der ameritanifchen Bürger verleht würden und Amerika infolgedeffen gezwungen wäre, einzugreifen. Man trage daher Bedenken, sich gegenwärtig auf eine Politit festzulegen, die noch zu verschwommen sei und einer weiteren Klarffellung bedürfe.
„ New York Times " glaubt jedoch, daß Senator Borah als Vorfihender des Auswärtigen Ausschusses des Senats jedenfalls die Rejolution durchfehen werde, die den Angriffstrieg verurteilt.
Für die nächste Tagung des Landtags, die am Montag, dem 14. Ropember, beginnt, find nur zwei Sigungstage zur Erledigung fleinerer Borlagen und der Notnerordnung über SteinkohlenvorTommen vorgesehen. Der Landtag geht dann auseinander, um Ende November oder Anfang Dezember wieder zusammenzutreten.
Die belgische Sammer wählte zum Tagungsbeginn unseren Genossen Brunet zum Bräsidenten wieder und überwies den fozialiftischen Wehrreformantrag in schleunige Ausschußberatung. Die Brüffeler Gastwirte und Ladner demonstrierten durch Umzug und Ladenschluß für Aufhebung des„ Vandervelde- Gefeßzes" von 1919, das den Kleinverkauf geistiger Getränke verboten hatte.
Ein Sieg Fengyuhsiangs. General Fengyuhsiang hat die Stadt weitö eingenommen und 10 000 Gefangene gemacht.
Der neue Abteilungsdirektor im Völkerkundemuseum . Am Dienstag fand im Museum für Völkerkunde die Einführung des Direktors Prof. Lehmann in sein Amt als Abteilungsdirektor durch den Generaldirektor der staatlichen Museen statt. Nachdem Generaldirektor Dr. Wae gold auf die Entstehungsgeschichte und die Notwendigkeit der organisatorischen Maßnahmen hingewielen hatte, die zur Bildung der neuen Verwaltungseinheit geführt haben, entwickelte Direktor Lehmann sein besonders für den inneren Ausbau des Dablemer Museumsgebäudes wichtiges Arbeitsprogramm. Die Besonderheit der ethnographischen Erscheinungen führte er aus ist als wissenschaftliches Rüstzeug der Forschung übersichtmäßige, die räumliche Berbreitung und zeitliche Gruppierung des lich geordnet bereitzustellen, bas Allgemein- Ethmologische, das Gefeßfelben ist objektiv der Erkenntnis zu erschließen und in gesichertem Ergebnis zur Darstellung zu bringen. Damit fnüpft Direttor Lehmann an Ideen des unvergessenen Adolf Bastian und an die alte Tradition des Berliner Museums für Bölkerkunde an, in dem er seine wissenschaftliche Laufbahn begonnen hat.
Berstadtlichung der Rothschildschen Bibliothek in Frankfurt . Der Schulausschuß der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt a. M. ist der Magistratsvorlage beigetreten, nach der die Berstadtlichung der Freiherrlich von Rothschildschen Bibliothet vorgeschlagen wird. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Bereinheitlichung des Frankfurter Bibliothefswesens geschehen. Der Wert der Bücherjaminlung, die 93 000 Bände umfaßt, wird auf 700 000 m. gefchägt; ferner fallen der Stadt damit Liegenschaften zu, deren Friedenswert man auf 900 000 M. angibt.
wieder, wie im Buchhändler Börsenblatt" mitgeteilt wird, ein stän Ein deutsches Theater in Chitago. Chilago hat jetzt endlich diges deutsches Theater erhalten, nachdem schon vorher hier und dort deutsche Aufführungen veranstaltet wurden. Rudolf Bach, der früher an der Spige des Deutschen Thecters in New York stand, hat das Bictoria- Theater gepachtet und wird Schauspiel und Operette pflegen. Die dramatische Spielzeit wird mit dem Luftspiel Liselotte von der Pfalz " eröffnet, während das erste Stück der Operettensaison Ostar Strauß Ein Walzertraum" Hit.
,, 10 Jahre Ollober." Die Moskauer Große Staatsoper führt während der Festtage neben dem Revolutionsballett Wirbelsturm" ein heroifches Massenspiel auf:„ 10 Jahre Oktober." Schauplatz der Handlung ist der Erdball, über dem ein Ungeheuer thront, das die Menschheit unterjocht. Die vier Episoden betiteln sich: Joch.Kampf. Sieg. Freiheit. Im leßten Teil erflingen vermittels eines gewaltigen Grammophons Worte Lenins , die durch einen Lautsprecher verstärkt werden. Für dieses Massenspiel hat der befannte Moskauer Musikprofessor Ippolitow- manow eine neue Revolutions hymne tomponiert: eine Rantate Symnus an die Arbeit".
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lusitellung neuer Arbeiten von Warcus Beb mer eröffnet worden. Die Ausstellung ist wochentäglich von 10 bis 22 Uhr frei geöffnet.
In der Staatlichen#unfibibliothet, Prinz Albrecht- Straße 7a, ift eine
das Theater beginnt Connerstag, 8 liar, im Blutbnersaal, mit einem Boys Das Theater. Der an der Leifing- Hochschule stattfindende Byllus über trage von Direktor Barnowsky über das Thema: Der Direller.