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Raubmord an einem Knaben.

Das Geheimnis der Landstraße.

Ein vor vier Jahren an einem Berliner Knaben verübter Raub­hord beschäftigt neuerdings auch die Mordinspektion der Kriminal­olizei. Am 19. Oktober 1923 fuhr der damals fünfzehnjährige Rudolf Klenner, der bei seinen Eltern, einem Schanfwirtschepaar, n der Alten Jatobstr. 18 wohnte, mit der Briezener Bahn ach Tiefensee, um Kartoffeln aufzulaufen. Klenner, ein aufge vedter und gemandter Berliner   Junge, war schon vorher zu dem leichen 3med in jene Gegend gefahren. Während er in früheren Fällen die Kartoffeln im Tauschwege gegen andere Naturalien einge andelt hatte, nahm er diesmal außer einer zum Austausch be­timmten Flasche Schnaps eine Brieftasche mit etwa pier Milliarden Papiermark mit.

Von dieser Fahrt ist der Knabe nicht mehr zurückgekehrt. Erst twa vier Wochen später, am 23. November 1923, wurde jeine Beiche in der Nähe von Tiefensee in einem Gebüsch unter einer feinen Kiefer auf der Erde liegend aufgefunden. Um den Hals des Coten war eine Schnur geschlungen. Als Todesursache murde Erftiden festgestellt. Das Gesicht des Toten war mit einem Kar­offelsad, ben Klenrer bei sich gehabt hatte, zugedeckt. Die Brief asche mit Inhalt und die Flasche Schnaps fehlten; die anze Sachlage sprach zwingend für einen Ra ubmord. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte Klenner am 19. Oftober gleich nach der Infunft in Tiefensee die dortige Bahnhofswirtschaft aufgesucht. Hier er sein Geld gezählt oder gezeigt, vielleicht auch damit geprahlt aben. Nachdem er die Wirtschaft verlassen hatte, wurde der Knabe uf der Dorfstraße und am Ausgang des Dorfes in Begleitung meier Männer gesehen. Der Weg, den die drei einschlugen, thrie schließlich in Richtung des Baldes, in dem später die Leiche es Knaben gefunden wurde. Die oben erwähnte Flasche Schnaps llte der Knabe um die Mittagszeit an einer bestimmten Stelle ab­efern. Dort erschien er aber nicht mehr, und so muß angenommen erden, daß er auf dem Wege nach dem Walde seinen Tod gefunden t. Einer der Begleiter des Jungen hatte ein steifes lintes ein und führte ein blau gestrichenes Fahrrad mit sich. Diese Rennzeichen ermöglichten nach einiger Zeit die Feststellung s Mannes. es handelt sich um den Kriegsinvaliden, den leischermeister Hermann M., der damals in Berlin- Friedrichsfelde  ohnte. M. handelte damals auch mit Kartoffeln, die er in der egend von Tiefensee aufzufaufen pflegte. Da er einer der Männer ar, in deren Begleitung der Ermordete zulegt gesehen wurde, so hiete sich der Berdacht der Täterschaft naturgemäß auch gegen ihn. - beteuert, daß sein Zusammentreffen mit Klenner auf der Dorf aße ein reinzufälliges gewesen sei. Da neuerdings iminer eder m. verdächtigt wird, andererseits aber wesentliche Momente gen feine Täterschaft sprachen, so wendet sich die Kriminalpolizei  Einvernehmen mit M. erneut an die Deffentlichkeit mit r Bitte um Mitteilung aller Wahrnehmungen, die zur Aufklärung s Falles dienen fönnen. Für diesen Fall erhofft der Fleischer ister die Feststellung seiner Schuldlosigkeit und Lüftung der geheimnisvollen Tat, die auf der Landstraße verübt rde. Der unbekannte. Begleiter des Knaben, den auch M. für den order hält, war etwa 20 Jahre alt. Mit seiner großen fräftigen ftalt machte er den Eindruck eines Knechtes oder Landarbeiters.  rmutlich hatte er dunkles, vielleicht schwarzes Haar und trug eine nfelbraune Joppe, eine dunkle Schiebermüze, feinen Kragen, viel hr wahrscheinlich ein knüpftuch. Er war barflos oder glatt iert. Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, er­bet unter Hinweis auf die ausgesezte Belohnung von 00 Mart Kriminalpolizeirat Gennat im Zimmer 104 A des rliner Bolizeipräsidiums.

Ein Riesenfpritbetrug.

109% Millionen Mark Geldstrafe.

Die

Mainz  , 22. November. Vor dem Bezirksschöffengericht Mainz   hatten sich wegen Banden­schmuggels und Zollhinterziehung zu verantworten der Fabrikant Daniel Roedling aus Oppenheim  , der Kaufmann Peter Birth aus Mainz  , der Kaufmannsgehilfe Ernst Groeginger aus Den Angeflagten wurde zur Last gelegt, fortgesetzt gemeinschaftlich Oppenheim   und der Küfer August Rottmann aus Oppenheim  Den Angeflagten wurde zur Last gelegt, fortgesetzt gemeinschaftlich fuhr in das Gebiet tes Denschen Reiches verboten war, cus Spanten, mit dem flüchtigen Kaufmann Wirth Spirituosen, deren Em­Italien und Frankreich   eingeschmuggelt zu haben. Schmuggelware hatte einschließlich der Einfuhrabgabe einen Wert von 20 094 175 M. Dem Deutschen Reich wurde dadurch ein Zoll im Betrage von 13 393 963 m. vorenthalten. Ferner wurde nicht bezahlt. Das Urteil lautete gegen Noedling auf zehn der sogenannte Monopolausgleich in Höhe von 5 489 669 M. Monate Gefängnis und 62 099 950 m. Geldstrafe, evtl. weiter ein Jahr Gefängnis und 20 049 975 m. Werterjah, gegen Wirth auf fünf Monate Gefängnis und 14 269 050 m. Geldstrafe, evtl. meitere drei Monate Gefängnis und 4691 675 M. Wertersatz, gegen Rottmann firafe, ent weiter ein Monat Gefängnis und 4 691 675 m Wertersat und Groekinger auf je ein Monat Gefängnis vnd 3 616 268 m. G- 1d­

für

Gegen das Reichsschulgejek, gegen das Schulverderben die deu.fche Jugend" heißt das Thema einer großen, öffentlichen undgebung, die der Bund entschiedener Schulreformer" zum Mittwoch, dem 23. November, 19.30 Uhr, in den Plenarjaal des sprechen: Frau Gertrub Bodin, MR, Klara Bohm ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Straße   3, einberuft. Es Schuch, MDR., Minister a. D Hermann Fleißner  , Bastor Hans Frande, Senatspräsident Arnold Freymuth.

Funkwinkel.

Hellmuth von Gerlach, Lehrer Hermann Rölling, Professor Paul Destreich, MR, Toni fülf, MR., Ernst Schneller  , MdR., M. Schreck.

Aufgehobenes Todesurteil Der am 12. Mai 1927 vom Schmur­bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeiten verurteilte Seemann gericht Hamburg   wegen Mordes zum Lode und zum Verlust der Theodor Bitter, ist vom Senat zu lebenslänglichem 3uchthaus begnadigt worden.

Bigman- Schule Berlin  , wird im Auftrage des Pezirle amts Schöne Bon der Gymnafit zum ionz Margarete Wallmann  , die Leiterin der berg am 23., 80. November und 7. Tezember 1927, 20 Uhr, in der Aula der Ho enzollernschule,( 8ymn.- Abt.. MartinsVuther- Str. 22/23, über Bon gymnafische und tänzerische Darbietungen der Berufsa der ymnastik zum Tanz"( Die tânzerische Gymnastik Einzeltang der tünlerische der fünstlerische Gruppentang) 1prechen. Gleichzeitig werden ausbildungsschülerinnen der Bigman Schule Berlin   ceboten. Es weiden die Affistentinnen der Wigmn- Schule Berlin  , Lilian penak und Aliee Ubl, Solotänzerin an der Städtischen Oper Berlin, mitwirken. Abende zusammen wird ein Eintrittsgeld von nur 1 Mark erhoben. Für alle drei

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Die Ortsgruppe Perlin   der Deutschen Friedens G sellschaft veranstaltet am Donnerstag, 24. November, 20 Uhr, im Restaurant Wahlstatt  ", Belle­Alliance- Str. 89, einen Vortragsabend über Justiz und Landesverrats prozesse. Außerdem wird Reichstagsabgeordneter Heinrich Ströbel  über das Thema:" Der chinesische   Freiheitstampi nnd der Weltstede

prechen. Freie Aussprache! Zutritt für jedermann frei!

Ueber das Thema Ufadem fer und Arbeiter bewegung fprit in einer öffentlichen Berannaliung der Bereinigung Sozialdemokratischer Etudierender regierungsrat Gen. Dr. Joachim. Gäste miltommen. Donnerstag, 24. Nov., 20%, Uhr im Reichstag, Saal 12, Portal V, Ober­

im Alhambra,-tino, Müllerstraße 136, über Juliizrat Bit or Fraenti spricht am 27. November, vormittags 11 Uhr, nach ihm spricht der Schriftsteller Unthan   über Bibisektion im Hörsaal". Du und das Zier";

Sport.

Nochmals: Der Fall Lüde".

Wie wir in Nr. 545 des Vorwärts" mitteilten, hatte der Sportausschuß des Bundes Deutscher Radfahrer. der die Oberhoheit im gesamten deutschen Radsport innehat, den Rennbahnbefizer Billi üde, Olympiabahn, zu einer Geldstrafe Don 1000 M Derurteilt. Lüde murde beschuldigt, an einem Vertrage e nderungen vorgenommen zu haben, um sich seinen finan­mit dem französischen   Dauerfahrer Brunier einseitige gegen fein Mitglied Lücke feine rechtmäßige Bestrafung vorliege. Im teilte damals der Verband Deutscher Radrennbahnen" mit, daß übrigen blieb aber alles im Dunkel.

beschäftigte sich mit dem erblinteten Dichter Adolf von Haz- ziellen Verpflichtungen zu entziehen. Zu der Angelegenheit selbst Die Stunde der Lebenden", diesmal am Abend dargeboten, feld. Alfred Kerr   zeichnete den Mann und sein Wert. Er wies auf die Allverbundenheit Hazfelds hin, die immer wieder in feinen Bersen wie in seiner Proja aufflingt. Fränze Roloff   las aus und echt empfunden. Anschließend spielten Professor Nikolai den Berken Hagfelds, sprachlich sehr schön und auch inhaltlich stark Graudan( Cello) und Hansi Freudberg( Klavier) Regers Kuhn sprach über einen Vormittag im Kupferstich  A- Moll- Sonate Opus 116 tultiiert und ausdrucksvoll. Dr. Alfred Tabinett". Er schilderte die graphischen Kostbarkeiten, die hier aufbewahrt werden, und betonte, daß gerade diese Sammlung auch an einigen Abenden in der Woche zugänglich sein mußte. Auch die gungen lie Heranmachsenden auf die Schäße des Kupferstichkabinetts Berliner   Schulen sollten sich bemühen, durch Hinweise und Befichti­hinzuweisen. Professor Mar Dessoir behandelte in seinem Zyklus über den Oftultismus Das Berfahren ber medio- mystischen intersuchungen, das, durch mancherlei Vorschriften der Beranstalter oftultistischer Sizungen gehemmt, noch recht unvollkommen ist. Doch wäre es unmissenschaftlich, ein noch so unerforschtes Gebiet einfach mit dem Hinweis, daß es sich hierbei meist nur um Betrügereien handelt, abtun zu wollen. Nur wirklich gründliche Forschung tann hier zu einer Klarheit führen.

Ies.

schäftigte sich der Sportausschuß des Bundes Deutscher Radfahrer In seiner am 19. November in Berlin   abgehaltenen Sigung be erhalten. Ferner wurde der Einspruch des Verbandes Deutscher  stimmig, die Bestrafung des Herrn Lüde aufrechtzu­abermals mit dem Fall Lücke". Der Sportausschuß beschloß ein. Radrennbahnen, der die Zuständigkeit des Sportausschusses im Falle Lüde bestritt, ebenfalls einstimmig zurückgewiesen. In einer Zu­schrift an uns teilt Herr Direktor Lüde mit, daß fachkundige Bor­Abmachungen der Sportausschuß nicht das Recht hat, in diesem Falle standsmitglieder des BDR. erklärt haben, erstens: daß nach unseren zu entscheiden, zweitens: daß das Urteil des Sportausschusses, selbst erklärt werden müßte, da an der Sizung Personen teilgenommen wenn dieser zu einer Urteilssprechung berechtigt wäre, für ungültig und mitgestimmt hätten, die dazu nicht berechtigt waren."

Ergebnis der am 26. November in Dortmund   stattfindenden Ver­Wir wollen heute nicht näher auf diesen Fall eingehen und das waltungsausschußfizung des Verbandes Deutscher Radrennbahnen, die zu dieser Angelegenheit Stellung nehmen wird, abwarten.

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MASSARY- PRIVAT UND MIT GONDS STUCK

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Ein Wort des Dankes

Massary Privat, die neue 4- Pfg. Zigarette, ist von der Raucherwelt mit mehr als alltäglichem Interesse aufgenommen worden. Von allen Seiten hören wir zufriedene und anerkennende Worte. Wir möchten gern auf diesem Wege für alle gute Meinung, für Lob und Zuspruch aus Raucher und Händlerkreisen, unsern Dank aussprechen. Eines ist selbstverständlich: Nach wie vor widmen wir Massary   Privat unsere ganze Liebe, unser reifes Können. Jeder Raucher - soll sich geborgen fühlen und nicht nur aus Gewohnheit, sondern innerst über. zeugt an dieser Marke festhalten. Und immer sagen. können:

Das ist Tabak!( Urteilen Sie selbst!)