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3abrane 2. Beilage des Vorwärts

Nr. 557 44. Jahrgang

Das Faß ohne Boden.

Die Subventionsforderungen der Großagrarier.

In der letzten Zeit ist wieder außerordentlich viel von der Not­lage der Landwirtschaft die Rede gewesen. Die berufs­ständischen landwirtschaftlichen Organisationen, allen voran der Reid stundbund, haben die, nicht ohne eigenes Verschulden der Betriebe, entstandene Zwangslage bei der Rückzahlung der Renten­bankwechsel dazu ausgenugt, um der beunruhigten Deffentlichkeit meitgehende Sanierungspläne vorzulegen. Schlag auf Schlag wurden eine ganze Reihe derartiger

großzügiger" Sanierungsprojekte lanciert. Besonders bekannt geworden sind diejenigen des Land. bundes selbst, des deutschnationalen Politifers Schlange= Schöningen, und des preußischen Landwirtschaftsministers Dr. Steiger der feinen Plan allerdings als Zentrumspolitiker vorgetragen hat)

Während sich über diese Projekte, so phantastisch und undurch­führbar sie auch sein mögen, immer noch irgendwie diskutieren läßt, bleibt ihre agitatorische Auswirkung draußen in der Proving völlig frei von allen fachlichen Ueberlegungen. An der Berliner   Zentrale des Landbundes versucht man, bei der Geltend­machung der maßlos übertriebenen Subventionsforderungen doch immer noch den Schein zu wahren, als ob man selber an die Durch führbarkeit dieser Pläne glaube, und als ob man sie ernstlich ver­treten wolle. Freilich könnte beispielsweise dem Abgeordneten Schlange- Schöningen   nichts Schlimmeres passieren, als daß sein Projekt, in die Form einer Gesegesvorlage gebracht, von den deutsch­nationalen Ministern als völlig undurchführbar" abgelehnt würde! Aber worauf es den Landbundpolitikern vor allem an­fommt, das ist das Echo dieser Projekte draußen in ber Provinz, wo von allen Statistiken und der Form halber ausgeflügelten Details doch nur das eine übrig bleibt, nämlich die Parole: Der Landbund will und wird bei der Reichsregierung mehr Kredite und billigere Kredite für alle herausholen! Diese Parole wird bis zu den nächsten Wahlen

auch bis ins letzte Dorf vorgedrungen sein, weil sie verständlich und einprägsam ist. Es ist also gar nicht nötig, daß die Landbund preffe jezt noch langatmige und sich fachlich gebärdende Artikel bringt, und daß es zu einer großen Versammlungsagitation tommt. Deshalb ist diese bequeme" und billige Barole auch politisch und wirtschaftlich so außerordentlich gefährlich, und deshalb muß schon jezt alles getan werden, um ihre Wirkungs­möglichkeiten einzuschränken. Wie der Exkurs des Ministers Steiger zeigt, fürchtet das Zentrum diese Wahlparole so sehr, daß es fie am liebsten zu seiner eigenen machen möchte.

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und unter ihnen vorwiegend wieder die schlecht geleiteten. In jedem Falle würde es sich nur um die etwa 10 000 eigentlichen Großbetriebe handeln, die in Deutschland   unter einer Zahl von etwa 2 Millionen landwirtschaftlicher Betriebe( ohne Zwerg­betriebe) vorhanden sind. Eigentlich notleidend sind von jenen rund 10 000 Betrieben aber auch nur die meisten der in Ostdeutsch­ land   liegenden Eigenbetriebe, die freilich den größten Teil der Großbetriebe ausmachen; dagegen ist die Mehrzahl der relativ wenigen im übrigen Deutschland   verstreut liegenden Großbetriebe und, in Ostelbien selbst, die Mehrzahl der Großpachtbetriebe mie auch eine ganze Reihe gutgeleiteter Eigenwirtschaften, durchaus wirtschaftlich gesund und auch rentabel geblieben. Je nachdem man die Größengrenze für den Großgrundbesitz zieht, verbleiben demnach aus der Zahl von 10 000 bis 12 000 Groß betrieben

etwa 8000 bis 10 000 großagrarische Befihungen als Hauptträger der Verschuldung

mit etwa 250 000 bis 500 000 M. Schulden je Betrieb, die zum Teil wirklich fanierungsbedürftig sind und die sämtlich, falls tatsächlich eine Sanierung in Angriff genommen würde, dant ihrer hohen Verschuldung die wirklichen Nugnießer einer Entschuldungsa und 3insperbilligungsattion abgeben würden.

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Unter dem Vorwand, daß die Berschuldungsverhältnisse in der gesamten Landwirtschaft, in allen Teilen Deutschlands   und ohne Unterschied der Betriebsgröße, unerträglich drückend geworden wären, soll jezt dem Großgrundbefik eine besondere Liebesgabe zu geleitet werden zu allen Sondervergünstigungen wie Getreidezoll, Subventionierung durch das Branntweinmonopol, Privileg der Ein. tommensteuerfreiheit usw. noch dazu! Ja, nicht einmal der ge= famte Groß grundbesiz soll diese Subvention erhalten, sondern nur derjenige Teil der Großbetriebe, der den eigentlich groß agrarischen Charakter trägt: also vorwiegend jene Be­triebe, die ihre Stellung nachtpolitisch ausnutzen konnten. Denn nur so hat jene zahlenmäßig fleine Gruppe von Betrieben auch in den letzten Jahren. in der Zeit der allgemeinen Kreditnot, reich­liche, ja fogar überreichliche Kredite erhalten können. Wenn diese

Kaum anders liegen die Dinge bei der so wandlungsfähigen Deutschen   Volkspartei, die in ihren Reihen viele Land­bündler zählt wird. darunter Herrn Hepp, einen der beiden Präsidenten des Landbundes. Deshalb ist es auch sehr zu beachten, daß Minister Stresemann   in seiner ersten Wahlrede( vor der Parteiorgani­fation in Halle) bereits, wenn auch recht vorsichtig, für Subventionen an die notteidende Landwirtschaft ein­getreten ist.

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Wenn nun, wie fast zu befürchten ist, bei den nächsten Wahlen alle bürgerlichen Barteien( einschließlich des Zentrums) in Wahlversprechungen für die Landwirtschaft miteinander wetteifern werden, und das natürlich in Idealkonkurrenz mit den kom munisten, die ja eine Partei des Kleinbauerntums scheinen möchten, dann ist auch zu befürchten, daß bald nach der Wahl das Großagrariertum den für die gesamte Landwirt fchaft ausgestellten Wechsel präsentieren wird, und daß dann tat­sächlich die Großagrarier jene Subventionen, die angeblich für die gefamte Landwirtschaft bestimmt sein sollen, für sich einheimfen. Das ist natürlich das Biel, auf das es dem Landbund oder viel mehr feinen maßgebenden Führern ganz allein ankommt.

Es ist ja auch gar nicht wahr,

was immer wieder in den allgemeinen Erklärungen zu den groß zügigen Sanierungsprofeften behauptet wird: daß nämlich eine allgemeine Notlage der Landwirtschaft infolge der Ueberschuldung bestünde, und daß diefe allgemeine Not­lage durch Entschuldung, Umschuldung und 3insver= billigung beseitigt werden könnte. Beides trifft nicht zu. Jede der geplanten Sanierungsaktionen, ganz gleich, ob sie( was praktisch wegen des Mangels an Mitteln gar nicht in Frage kommt) in dem ursprünglich geplanten Umfang realisiert werden fönnte, oder ob sie nur als Teilattion im Rahmen des Mög lichen durchgeführt wird, würde nämlich ganz zwangsläufig dazu führen, daß immer nur ein verschwindend kleiner Teil aller landwirtschaftlichen Betriebe in den Genuß der Subvention tommt: nämlich die schwerver schuldeten Betriebe, und das sind die Großbetriebe,

Der deutsche Stahltrust. Seine Bedeutung in der Welt und Volkswirtschaft. Wirtschafts- und sozialpolitische Rundgebungen der neueren Zeit haben gezeigt, welche führende Rolle sich die Vereinigten Etahlwerte A.-G. und ihre Leiter innerhalb der gesamten Wirtschaft anmaßen. Wir selbst haben wiederholt Anlaß gehabt, uns mit diesem Riefenunternehmen zu befassen. Jetzt hat der auch unseren Lefern bekannte Genosse Paul Ufermann bei der Verlags­gesellschaft des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ein Buch herausgebracht, das den Anspruch erheben fann, die erste er­schöpfende Darstellung des deutschen   Stahltrusts und feines Werdeganges zu sein. Der Verfasser beschränkt sich nicht tarauf, die Gründung und die Ausdehnung des Stahlvereins zu seschreiben, sondern er gibt in turzen Zügen eine Geschichte der rheinisch westfälischen Schwerindustrie. Dabei treten deutlich die charakteristischen Züge der Entwidlung zur groß­tapitalistischen Wirtschaft herror. Bom Einzelunternehmen zur anonymen Gesellschaft, vom reinen Kohlen- oder Eisenbetrieb zum gemischten Unternehmen, von der Einzelwirtschaft der Betriebe zum Kartellfapitalismus, dann die Umwandlungen in der Kriegs- und Inflationszeit und schließlich der Aufbau des Stahl trusts aus den Trümmern der zusammengebrochenen Inflations­fonzerne; alle diese Phasen finden eine eingehende Schilderung unter besonderer Betonung derjenigen Merkmale, die allgemein der modern- kapitalistischen Wirtschaft eigen find.

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Heute steht dieser mächtige Trust da, der allenfalls an Größe und Kapitalfraft mit dem deutschen   chemischen Großtrust verglichen werden fann, fonft aber feinesgleichen nur in den aus ländischen Riefenunternehmungen findet. Ufermann geht insbefon. bere an Hand eines reichen und sorgfältig geordneten Materials allen Momenten nach, die die Bedeutung des Stahltrüfts für die übrige Birticaft beleuchten. Betannt ist ja, daß beute bereits ber

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,, Ueberfüfferung" mit Krediten sich jetzt als Ueberlaffung ausweist, und wenn sich die im Wege der Bevorzugung und der Protektion beschafften Kredite als ein Danaergeschent heraus­ftellen, dann liegt wahrhaftig feine Notwendigkeit dazu vor, diese Fehler mit dem Gelde der Steuerzahler auf Kosten der Kredit­verforgung aller übrigen Wirtschaftsgruppen wieder gufzumachen! Am allerwenigsten ist eine derartige Sanierungsaftion wirtschaftlich gerechtfertigt, und besonders dann nicht, wenn zu ihrer Durchführung die Kapitalhilfe des Auslandes beansprucht Wenn Großagrarier und Landbundführer, wie etwa Herr Schlange- Schöningen, die Berantwortung dafür übernehmen wollen, daß die Verschuldung Deutschlands   ans Ausland, d. h. also die Ueberfremdung der deutschen   Wirtschaft großzügig" mit immer neuen Milliardensummen weitergeht, so ist das ihre Sache. Wir aber haben den Wunsch, daß Auslandskapitalien nur dann und nur in einem folchen Umfang hereingenommen werden, als sie wirklich produttiv verwandt werden können. Das ist aber in den großagrarischen Betrieben, wie deren bisherige wirtschaftliche Entwicklung seit der Stabilisierung zeigt, durchaus nicht der Fall. Viel beffer hat sich ja der mit Krediten schlechter versorgte, steuerlich benachteiligte und durch die Getreides preispolitik der Regierung nicht besonders subventionierte Klein und Mittelbesig wirtschaftlich gehalten.

Der Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit wird und muß man helfen, wenn es wirtschaftlich erforderlich und wo es wirklich nützlich ist: durch Ausbalancierung des Zollschutzes für die einzelnen Pro dukte, durch Beseitigung der produktionshemmenden Futtermittel­zölle, durch Systematisierung der Kredite, durch Realisierung all der staatlichen Maßnahmen, die auf dem Wege über die großagrarisch landbündlerische Selbstverwaltung vielfachsteckengeblieben", zum Teil sabotiert, zum Teil einseitig dem Großgrundbesiz zugeführt worden sind. Niemand aber fann es wirtschaftlich verantworten, daß öffentliche Mittel für eine ausgesprochene Subventionierung der großagrarischen Betriebe eingesetzt werden, und vor allem dann nicht, wenn diese Subventionierung im Endeffekt doch nur dazu führt, die an anderer Stelle der Boltswirtschaft dringend benötigten in- und ausländischen Kapitalien in jenes Fa B ohne Boden zu werfen, das der landwirtschaftliche Großgrundbesiz in seiner der zeitigen Betriebsverfassung darstellt.

Es ist Zeit, daß der immer unergründlicher gewordene Stüßungs. fumpf der Großlandwirtschaft auf natürliche Beise trockengelegt wird: sie sollen zahlen, was sie schulden.

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Stahlverein in der internationalen Rohftahlgemeinschaft cine wichtige Rolle spielt. Weniger bekannt sind die Beziehungen des Stahltrusts zu den deutschen   und den internationalen Banten, bie Ufermann eingehend erläutert. Ferner beschreibt er aber auch die Bedeutung der Gründung für die neuen Abhängig teitsverhältnisse, die sich zwischen dem Eisenhandel sowie der verarbeitenden Industrie auf der einen und dem riesigen Roh stoffunternehmen auf der anderen Seite ergeben. Es ist eine ge= waltige politische und wirtschaftliche Macht, die das Reich der Vögler, Thyssen, der Otto Wolff   und der übrigen führend beteiligten Schwerindustriellen darstellt. Ufermann faßt seine Kritif folgendermaßen zusammen:

Freitag, 25. November 1927

den Gesamtkomplex. so stellt sich heraus, daß die Eisen- und Stahl­industrie zur Betämpfung einer gewaltigen Kontrollmöglichkeit ge worden ist, eine wirtschaftliche und politische Macht von ungeheurer Größe. Dieses Herausheben einer Industrie und das Zurüddrängen anderer Industriezweige stehen nicht im Einklang mit der volkswirt. schaftlichen Bedeutung der verschiedenen Industriearten, denn die Fertigindustrie beschäftigt einen großen Teil der Arbeiterschaft, während die Schwerindustrie nur dem 25. Teil der deutschen   Ar. beiterschaft Lohn und Brot gibt."

Ufermann zeigt dann, wie die gewaltige ökonomische Kraft des Stahltrufts dahin treibt, daß er immer neue Monopole entwickelt und an sich zieht. Er verneint die Frage, ob der Kapitalis. mus nun damit in sein Altersstadium eingetreten ist. Großunter. nehmungen in der Art der vereinigten Stahlwerke sind ein Mittel, die Bahn der kapitalistischen   Entwicklung von 3ufälligkeiten zu befreien." Die Planwirtschaft im Dienste des Profits springt über die Landesgrenzen hinaus. Im Inland versucht sie nicht nur ihre Macht zu entfalten, sondern auch die Köpfe der Arbeiterschaft und die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. Die Gefahren, die in der Entwicklung begründet sind, vermag die Arbeiterschaft selbst nur dadurch zu bannen, daß sie von der starken Waffe der Organisation Gebrauch macht, die die Industrie in ihren Dienst zu stellen suchte.

Das Werk, dessen Verständnis durch mehrere Schaubilder und zohlreiche Tabellen erleichtert wird, fostet broschiert 6 M., gebunden 7 M. und ist durch Organisationen zu einem ermäßigten Preis zu be ziehen. Es tann allen, die in das Wesen der modernen fapitalistischen Wirtschaft eindringen wollen, auf das beste empfohlen werden.

G- 8.

Die Beratungsstelle sabotiert bewußt.

Die Beratungsstelle hat ihre Tätigkeit eingestellt. Das ist das flare Ergebnis einer amtlichen Erklärung, in der mit vielem Drum und Dran gesagt wird, daß die Beratungsstelle die zahlreich gestellten Anträge nicht beraten wird. Als Ausrede für diesen flaren Willen gilt folgendes: die Gesamtlage gestatte" es zurzeit nicht, einzelne Anträge zu behandeln. Es erscheine viel mehr erforderlich, sich zunächst ein Gesamtbild über die für den An­leihebedarf in Betracht kommenden Verhältnisse der Gemeinden zu machen, um eine gerechte und zweckmäßige Entscheidung in der Ber­feilung des etwa zur Verfügung stehenden Auslandskapitals sicher deutschen   Gemeinden statt, die Unterlagen für das vorhandene An­zu stellen! Daher finde zunächst eine Rundfrage an die größeren leihebedürfnis der Gemeinden unter Berücksichtigung ihrer Finanz­lage bringen soll. Dabei werde insbesondere auch eine Klärung der wichtigen Frage der kurzfristigen Verschuldung der Ge­meinden angestrebt.

Ob

Diese Ausreden sind die Erklärung, daß man nicht will. und wie das zur Verfügung stehende Auslandskapital verteilt wird, das geht die Beratungsstelle gar nichts an, die einzig und allein nach den Richtlinien zu verfahren hat. Dieses Berfügenwollen über das Auslandskapital ist noch eine Erweiterung der ange maßten Befugnis, vorher die finanzielle Lage der Städte zu prüfen. Es wird allerhöchste Zeit, daß der Reichstag   sagt, wer in Deutschland   noch zu bestimmen hat. Deutschland   fängt allmählich an, gegenüber dem Ausland lächerlich zu werden.

Weiterer Aufstieg der deutschen Konsumvereine

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Bom Zentralverband Deutscher Konsumvereine liegt die Wochen umfasstatistik für den Monat Ottober vor. Sie zeigt wieder eine sehr erfreuliche Steigerung der durchschnittlichen Wochenumjätze pro Mitglied. Im September machte sich noch das Ausscheiden ber Bapiersoldaten", das heißt der nichttaufenden Mitglieder, in einer plöglichen Steigerung des pro- Kopf- Umfages bemerkbar. Dieses Moment ist im Monat Ofober weggefallen. Der Wochenumfaß je Mitglied ist bei den berichtenden Genossenschaften von 7,25 M. auf 7,81 m. gefliegen. Mit Ziner Ausnahme berichten sämtliche Revi fionsverbände über eine teflweise recht erhebliche Zunahme des Durch schnittsumfazes. Auch bei der einzigen Ausnahme, dem Südwest. deutschen   Berband, erfolgte ein Rüdgang un nur einen Pfennig, von 4,85 m. auf 4,84 M. Den höchsten durchschnittlichen Wochen­umfaß hatte der sächsische, Berband mit 11,18 m.

Mit

Ueber die preußische Siedlungstätigkeit in den Jahren 1923 bis 1925 veröffentlicht das Preußische Statistische Landesamt einen Be richt. In diesen Jahren wurden zu Siedlungszweden von den gemein­nüßigen Siedlungsunternehmungen oder durch deren Vermittlung insgesamt 102881 eftar erworben. Aus Staatsdomänen und Reichsbesig fin 10 830 Hektar bereitgestellt worden. 88 217 Heftar stamvmt das erworbene Siedlungsland nicht aus Domanen, Moor oger Dedland. Aus 136 großen Gütern wurden mehr als vier Fünftel des Siedlungslandes zur Verfügung gestellt. Auf eine neue Stefle entfallen im Durchschnitt 9,78 Heftar. Gegen das Jahr 1924 ging die Neubegründung von Stellen im Jahre 1925 um 38,6 Proz. zurüd. Von dem neu erworbenen Land find 41,8 Prozent für Zwecke der reinen Neusiedlung beansprucht worden, während das gepachtete Land dagegen fast ausschließlich als Land­siedelten Personen ist 1925 gegen das Vorjahr beträchtlich zulage an Anlieger vermittelt wurde. Auch die Zahl der ange­zurüd gegangen, und zwar bei den Siedlern um 4,4 Proz

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Die Zusammenschlußbewegung in der Mühlenindustrie, die nicht zuletzt auf das. Bedürfnis der finanziellen Sanierung zurückgeht, hat in der Gründung einer großen Mühlentonzern- Artiengesells haft ihren Ausdruck gefunden. Die Werke der sogenannten Scheuergruppe, die aus der Betreide Kommissions 2.-G. in Düssel  dorf und der Getreide Industrie- und Handels. A.-G. Berlin   hervorgegangen ist, hat ihre Mühleninteressen in der Deutsche Mühlenvereinigung A.-G." vereinigt. Das Aktienkapital der neuen Gesellschaft beträgt 10 Millionen Mart. Daran finis beteiligt: die Hefftsche Kunstmühle A.- 3. mit 1,6, die Krefelder Mühlenwerke A.-G. mit 1,5, die Enberberg A.-G. mit 1,2, die Wittener   Walzmühle A.-B. mit 0,9, die Mühlenwerke Kiesekamp A.-G. mit 3,0, die Dortmunder   Mühlenwerte A.-G. mit 1,5 Mil­lionen. gesellschett zusammengeschloffenen Unternehmungen wird für die neue Das Aktienkapital der bisher nur in einer Holding. Gesellschaft also nicht erhöht. Der Sanierungscharakter der Grün­dung formmt darin zum Ausdruck, daß eine Anzahl großer Banken im Aufsichtsrat führend vertreten find( Hardy u. Co., Barmer Bankverein, Dresdner Bont, Disconto- Gesellschaft Berlin  , Süddeuthe Disconto- Gesellschaft Mannheim  , Commerz- und Priva Bank).

" Das Ruhrrevier wurde zum Kernrevier der gesamten schweren Industrie. In diesem Gebiet entstand ein mächtiges Unter­nehmen in trustähnlicher Form. Die Eisen- und Stahlgewinnung Gebiet der fertigverarbeitenden Industrie Deutschlands   mit den wurde zum herrschenden Prinzip, weil sie es ist, die das weite nötigen Borprodukten versorgt. Die fertigoerarbeitende Industrie wurde somit dem Einfluß der Rohstoffindustrie und in weiterem Sinne einem einzigen Unternehmen unterworfen. Sie ist zum Objeft der oben skizzierten Entwicklung geworten. Das ist sicher nicht unbedenklich. Diese Sorge wird noch verstärkt, wenn man berücksichtigt, daß der Stahlverein durch seine dezentralisierte Kon zentrationspolitik weit über das Ruhrgebiet   hinausgreift und Siegerland  , in Mitteldeutschland   und in Oberschlesien   ebenfalls maß wird, beabsichtigt die in der deutschen   Motorradproduktion in vorderer die übrigen Teile der Eisen- und Stahlgewinnung, namentlich im gebend beherrscht. Der Stahlverein ist führend nicht nur in der Roh- Reihe, henden 3ichopauer Motorenwerte.- G. bis zum eifen- und Stahlgewinnung, sondern auch in der Fabrikation von Fertigerzeugnissen.( Walzwerksprodukte, Bleche, Stabeisen, Draht, Röhren, Formeijen, Schienen usw.) Durch Errichtung der Tochter gesellschaft deutscher Edelstahlwerte betam der Stahlverein auch Einfluß auf die Edelstahlgewinnung. Edelstahl und Quali. tätseisen sind Produkte, die die Fertiginduftrie unmittelbar zu ver arbeiten genötigt ist. Der Stahlverein felbst aber hat eine Reihe fertigverarbeitende Betriebe und ist entmeder selbst oder durch von ihm fontrollierte Tochtergesellschaften Mitglied in zahlreichen Kar tellen und Bereinigungen der Fertigindustrie. Betrachtet man alio

Die deutsche Motorradproduktion dehnt sich aus. Wie gemeldet

erhöhen, nachdem sie bisher 100 bis 120 Motorräder betrug. Insbe Frühjahr 1928 ihre Tagesproduktion auf 200 Maschinen täglich za sondere sollen die neu aufgenommenen 250 und 500- Kubitzentimeter. Typen in stärterem Maße hergestellt werden.

Cine Erhöhung der Sparfaffenzinsen in Sachsen   hat das fäch fche Minifterium des Innern für zulässig erflärt. Bis auf weiteres tönnen die Zinsen für Spartasseneinlagen auf 5-7 Broz. erhöht werden, je nach sofortiger Abhebbarkeit oder der Dauer der Kündi. gungsfrist.