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Die letzte Zuflucht.

Der Stahlhelm im Stresemann- Organ.

als Buischist, ganz gleich, ob das Baterfand babet in Echerben geht.| Befehl zum Ausrüden gegen bie Bolen gegeben. Ratte und jene Derbitte ich mir... Irog aller Heze gegen meine Person erkläre

Ich hiermit, daß ich nie mehr etwas unternehmen oder zu etwas bie hand bieten werde, was unserem Lagande, unserem Bolte zum Schaden gereichen fönnte. 3ch bitte, mich endlich außerhalb der öffent. lichen Diskussion zu lassen. Ein Fingerzeig für die Regie rung: Alle die Männer, die vervannt fern der Heimat leben, fehnen sich nach der Heimat zurück und nach friedlicher Arbeit. Wes­halb gewährt man ihnen das nicht, wo selbst soviel amnestiert wird? Die Gorge um ihr Zun und Tretben ist dabei gegen

Die noch immer dem Reichsaußenminister nahestehende liche Rundschau" hat sich, trotzdem der Stahlhelmführer Seldte aus der Deutschen   Bolkspartei ausgetreten ist, neuerdings zum besonders lebhaften Berteidiger des Stahlhelms aufgeworfen. Heute bringt sie unter der geschmackvollen Ueberschrift Politische Leichenverwertung eine Zuschrift aus Stahlhelmtreifen, die sich mit dem Arensdorfer Prozeß beschäftigt und nachträglich der Links­preffe heftige Vorwürfe darüber macht, daß sie durch ihre Aufmert: Jamteit Behinderte, daß die Bluttat von Arensdorf wie so viele andere vor ihr im Sande verlief. Sie behauptet nichts mehr und und nichts weniger, als daß der Borwäris" aus den Leichen der erschossenen Reichsbannerleute politisches Rapital schliige, und stellt diese geschmackvolle Beschäftigung m eine Reihe mit den Behauptungen der Kriegsgegner, die Deutschen  pflegten ,, aus den Letchen der Gefallenen Seife" zu kochen!

Wir hängen diese Stahlheimerei so niedrig, daß jeder sie lejen fenn. Aber mir müssen hinzufügen, baß in der gleichen Zuschrift den Raufbolden von Arensdorf noch nachträglich Lob gespendet wird. Es heißt dort:

Es ist nicht einmal ein schlechtes Zeichen für die gesunde Kraft unferer Jugend, daß dergleichen trotz aller pazififtischen Er­ziehungsverfuche der Linfen   noch vorkommen fann."

Die jugendlichen Etahlhelmer, die das lefen, werden thre Freude haben und bei ihrem nächsten Angriff auf Reichsbannerleute sich auf ein so hervorragendes Organ wie das des Herrn Reichsaußen ministers beziehen zu dürfen. Freilich wird diese direkte Auf­munterung zu weiteren Ueberfällen auf Reichsbanners feute bei nächster Gelegenheit ebenso treuberzig abgeleugnet werden, wie das bisher stets der Fall war.

Die ungefühnte Stahlhelm- Bluttat.

In Ergänzung unserer gestrigen Meldung wird uns heute amtlich mitgeteilt, daß das Verfahren gegen den Privatförster Bil. heim Dumte in Fürstenau megen Totschlages nicht von der Statsanwaltschaft eingestellt wurde, sondern das der Angefchuldigte burch Beschluß der Straffammer Landsberg   a.. außer Berfolgung gefegt ist, meil das Gericht annahm, baß er in Noimehr gehandelt habe. Ein Anspruch auf Entschädi gung für erlittene Untersuchungshaft an die Staatstaffe ist dem Angeschuldigten jedoch nicht zugebilligt worden. Daß der Staats­anwalt den Beschluß der Straffammer durch Beschwerde ange.

fochten habe, wird nicht berichtet.

Kapitän Ehrhardt.

Ein Charakterbild, gezeichnet von ihm selber.

I.

Kameraden! Ich habe meinen bisherigen Entschluß, mich frei. milligin haft zu begeben, aufgegeben.... Mitbeeinflußt hat mich, daß mir von allen Seiten von einer Gestellung abge­raten murbe. Auch nicht eine Stelle hat mir zugeraten. Die

Gründe sind einleuchtend..... Die ficher lange währende intet uchungshaft würde nach allem bisher Durchgemachten meine

Widerstandskraft brechen, so daß ich bei der Haupt verhandlung, törperlich und geistig gebrochen, nicht mit der erforderlichen Kraft für das Geschehene einstehen und mich ver teibigen fönnte..... Leicht ist mir der Entschluß nicht geworden, in Sicherheit zu gehen, er past nicht zu bem ganzen bisherigen Bith ber Brigade  .

( Aus dem Abschlebsbefehl des Kapitän Ehrhardt vom 8. Mai 1920.)

II.

Ich habe nach dem mißglüdten Rapp- Butsch feinerlei Be. dürfnis, mich noch an solchen unvorbereiteten Blänen erneut zu beteiligen. Ich persönlich habe vielleicht am meisten von den daran beteiligt Gewesenen an den Folgen diefes verunglückten Butsches zu lelden..... Ich sehe ganz klar, daß ein neuer Butsch zum Scheitern verurteilt ist..... Die Einseßung meiner Person

Tschechische Kulturprobleme.

Bon Rudolf 3llovn Prag  

Alljährlich am 28. Oktober, dem Jahrestage der Selbständig­keitserklärung der Tschechoslowakischen Republit gelangen an tichechoslowakische Staatsbürger, welche sich in der Literatur und Runst hervorgetan haben, Staatspreise zur Berteilung. Irogbem die deutschen bürgerlichen Parteien jegt in der Koalitionsregierung fizen, erhielt auch heuer tein deutscher   Schriftsteller oder Künstler einen Staatspreis. In der tschechischen sozialdemokratischen Preffe wurde dieses llebergehen der Deutschen   scharf getabelt, und auch die sonstige tschechische fortschrittliche Deffentlichtelt, in deren Blättern über diesen Borfall diskutiert wurde, ist sich dessen wohl bewußt, daß hier etwas nicht in Ordnung ist. Die Berleihung der Staats: preise ist bisher an die Bestimmung gebunden, daß das zu prämiierende Bert innerhalb der tschechoslowakischen Republit er­schienen sein muß. Nun gibt es in der Tschechoslowakei   tetnen so großen Berlag, der den Schriftstellern eine ähnliche Verbreitung threr Werte sichern würde wie etwa die Berlagsanstalten in Deutsch  land. Deshalb können die deutschen Autoren aus der Tschecho­Jiowakei ihre Werte nicht im Inlande herausgeben. Nunmehr will die Regierung auch die deutschen Literaten und Künstler, welche tschechoslowakische Staatsbürger sind, gesondert im Januar durch zwei Staatspreise auszeichnen, was ein Schritt zur Gutmachung des Unrechtes ist. Biele Namen der deutschen Autoren, die Bürger der tschechoslowakischen Republit find, haben einen sehr guten Klang in Deutschland  : Friedrich Adler  , Hugo Salus  , Ostar Wiener, G. Leutelt von den älteren; Franz Werfet, Mag Berfel, Mag Brod, Paul Leppin  , Egon Erwin Kisch  von den jüngeren, u. a. m. Auch Rainer Maria Rilke   und Franz Kafta stammten aus der Tschechoslowakei  . Manche von diesen Autoren haben den Stoff zu ihren Arbeiten aus dem Volks­leben in der Tschechoslowakei   geschöpft, andere wieder haben sich durch Uebersetzungen tschechischer Werte ins Deutsche um die tschechische Literatur verbient gemacht.

Trotzdem insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten einige Berke in bas Deutsche   übersetzt worden sind, ist die tschechische Literatur im Auslande doch nicht genügend bekannt und würde eine fyftematischere Pflege verdienen. Intereffant ist, daß von den bisher übersetzten tschechischen Werken diejenigen die größte Be­achtung fanden, die einen sozialen Charakter haben. Der Ricfen erfolg des Braven Soldaten Schwejt" von Jaroslaw Haschef in Deutschland   ist nicht so sehr durch dessen Derbhelt als durch die Berhöhnung des Militarismus zu erklären. Karel Isch a pets ariginelles Drama 2.11.R." eroberte sich die Bühnen in allen Ländern hauptsächlich durch den darin angedeuteten sozialen Revolutionismus, und Fr. Langers realistisches Drama Die Peripheric dringt gleichfalls in alle Welt infolge seines fozialen

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standslos.

( Deffentliche Erffärung des damals stedbrieflich verfolgten Chr. hardt in der München- Augsburger Abendzeitung" vom 4. Oktober

1921.)

Kolbes Bericht.

noch übrigen Kameraden perweigerten die Ausführung des Befehls. Darauf wurde ein Strafverfahren gegen Katte eingeleitet. 3m Frühjahr 1919 fanden die ersten polizeilichen Bernehmungen in Magdeburg   statt, wohin er nach seiner Entfaffung zurückgekehrt mar. Im Mai 1920 verzog er nach Oberschlesien   und arbeitete dort auf einer Grube im Kreise Rybnif. 1921 fiel dieser Arbeitsort Polen  . Katte arbeitete ruhig weiter, bis er 1925 seine Arbeitsstelle räumen und als Flüchtling nach Magdeburg   zurüc tehren mußte.

In Magdeburg   lebte er unbehelligt amet polle Jahre. Aber im Frühjahr 1927 wurde ihm der Prozeß wegen der Gehor famsverweigerung" von 1919 gemacht, und das Schöffengericht Schneidemühl   verurteilte ihn tatsächlich acht Jahre nach der anges. lichen Straftat zu der barbarischen Strafe von fünf Jahren und einer Woche Gefängnis! Die von ihm eingelegte Berufung wurde verworfen, und am 2. September erhielt er troß des eingereichten Gnadengefuches die Aufforderung zum fofortigen Strafantritt.

e.- Private Wir haben damals, als die Erregung über das Verfahren gegen

Genehmigung der vorgesetzten Behörde.  - Private hmigun Angelegenheit.

Ueber den Bericht, den der Kommandant des Kreuzers Ber­in", Rapitän Kolbe, gestern dem Reichswehrminister über die Borgänge auf der Berlin  " gelegentlich des Besuches des Brinzen Heinrich erstattete, erfährt Ser Reichsdienst der deutschen Bresse, daß Slapitän Kolbe fich darauf berlef, daß er vorher bei feiner vor. gefegten Behörde, der Inspektion für Bildungs­ wesen  , angefragt und diese den Besuch genehmigt habe. Es soll fich auch nicht um ein Frühstück im Kreise des Offiziertorps ge handelt haben, vielmehr sollen lediglich außer dem Kapitän Kolbe zwei Offiziere beteiligt gewesen sein. An die bereits angetretenen sprache ohne jegliche politische Ausführungen gerichtet und ihnen Lebewohl gefagt.

Vom Strafrichter zum Zivilsenat. Die Biederbeschäftigung des Landgerichtsdirektors Jürgens Das preußische Juftizminifterium läßt mitteilen:

Nachdem in der Straffache gegen der Landgerichtsdiret tor Jürgens das Urteil des Schwurgerichts in allen Anklage punkten feine Unschulb in einer das Disziplinargericht bindenden Weise festgestellt hat, find die sonst gegen ihn er. hobenen Borwürfe fämtlich eingehend untersucht worden. Diese Er­mittlungen haben feine ausreichende Grundlage für die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen ihn ergeben. Direfior Jürgens ist nunmehr nach Beendigung des ihm erteilten und mehrfach ver­längerten Urlaubs zum 1. Januar 1928 als Rammergerichts­rat an das Kammergericht verlegt worden und wohid dort als Beifizer in einem Zivilsenat Berwendung finden."

Ein Gnadenaft.

Strafurteil nach acht Jahren.- Begnadigung in Preußen. Strofurteil nach acht Jahren.- Begnadigung in Preußen.

Mitte September b& berichteten wir über den merkwürdigen Fall, daß ein junger Mann noch acht Jahre nach der Revo lution wegen einer Gehorsamsverweigerung" perurteilt murde, die er turz por Auflösung der legten Reste des alten Heeres begangen haben sollte.

Der Arbeiter Friedrich Katte in Magdeburg   war am 2. Januar 1917 als Reunzehnjähriger zum Heeresdienst eingezogen und nach tnapp zweimonatiger Ausbildung ins Feld geschicht worden. Im Frühjahr 1918 wurde er bei Reims   verwundet. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett überivies man ihn dem Infanterie regiment 149 in Schneidemühl   Dort erlebte er den Ausbruch der Revolution, und er fah, daß ein großer Teil seiner Rame raden entlassen wurde. Ihm selbst war die Entlassung wohl von Boche zu Woche in Aussicht gestellt, fie wurde aber nicht ausgeführt. Im Februar 1919 wurde diesen Resten der alten Truppe der

Milieus. Die fozialrevolutionären Lieber eines Sklaven" von Svatoplud Cech, deren Uebersetzung vor vielen Jahren im Barteiveriage J. H. W. Dietz Nachf. in Stuttgart   erschienen ist, sind in deutschen sozialdemokratischen Kreisen gut bekannt. Die chern klingenden Bergmannsgedichte Petr Bezrucs und die sozialen Balladen des jung verstorbenen Jiri Wolters werden von deutschen Arbeitern gerne vernommen.

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Ein großes Kulturwerk ist die jetzt in Brag erscheinende tschechische Ausgabe von Goethes Werfen. Bon Goethe murde zwar schon viel ins Tschechische übersetzt Faust erscheint hier zum dritten Male, doch eine Sammlung der bedeutendsten Berle Goethes gab es im Tschechischen bisher nicht. Diese Ausgabe wird von einem hervorragenden Kenner der deutschen Sprache und Literatur redigiert, dem Universitätsprofeffor und Dichter Dr. Ottokar far Fischer, der gleichzeitig Theaterkritiker der sozialdemokratischen Tageszeitung Právo Lidu" ist. Einen großen Erfolg unter den tschechischen Brofawerten dieses Jahres hatte der soziale Roman Die Halden von Anna Maria Lifschová. In thm werden die Leiden der Bergarbeiter in dem Kohlenrevier von Mährisch- Ostrau  während des Krieges in naturalistischer Weise geschildert. Neben einer Anzahl von gut gezeichneten Figuren der vom Kapitalismus  und Militarismus doppelt gefnechteten armen Leute tritt in dem Roman die Gestalt des Berireters des Großfapitals, des Generals direktors der Elfenwerte auf, der beim Umsturz schließlich genötigt ist, den Beg zu den von ihm gehaßten Arbeitern zu suchen. Dieses Werf, das von der Kritik ein tschechischer Germinal" genannt worden ist, würde gewiß auch die deutschen Arbelter in einer Ueber­legung interessieren.

Arbeitslosennot im reichsten Land.

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Sacco und Banzetti überall nachzitterte, darauf aufmerifam gemacht, daß ein solches Verfahren nicht nur in Boston  , sondern auch in Snetbemüht möglich ist, und gaben Ser Erwartung Ausdruck, daß das preußische Justizministerium ba eine Entscheidung über das Gnadengefuch treffen werde

Seit der Zeit sind wiederum zwei Monate ins Land gegangen, aber wir freuen uns, mitteilen zu können, daß auf Grund unserer Veröffentlichung die in Schneidemühl   verhängte Strafe durch Eriaß des preußischen Staatsministeriums vom 22. November zunächst auf 1 Jahr Gefängnis ermäßigt wurde, und daß der Justizminister am 30. November die Bollfiredung diefer Strafe aufge hoben und dafür Bewährungsfrist angeordnet hat. Wir find zwar der Meinung, daß die völlige Freistellung der Sachlage mehr entsprochen hätte, geben aber der Hoffnung Raum, daß nachträglich wenigstens die Strafe noch völlig gestrichen wird.

Ein jungdeutsches Manifest.

Mahraun greift Hugenberg an.

Der Jungbeutsche Orden hatte zu Sonnabend und Sonntag die Meister" feiner verschiedenen Ortegruppen zu einem fogenannten Reichsordenstapitel zusammenberufen, das durch einen Preffeempfang im Herrenhaus eingeleitet wurde. Der Großmeister Mahraun, der innerhalb seiner Organisation offen fichtlich eine geradezu souveräne Stellung einnimmt, erdwidefte das Programm des Ordens, bas in einem langatmigen Manifeft niedergelegt ist. Es soll nicht bestritten werden, daß Mahraun unter den Führern der Baterländischen Berbände" der geistig reg­samste zu sein scheint. Beider aber scheint er nicht recht zu wissen, was er will Er übersieht die Wirklichkeit des politischen Tats bestandes, wie sie nun einmal vorliegt, und ergeht sich in theo: e- tischen Auslassungen, die zum Teil geradezu utopisch wirken. Bom Fronterlebnis, vom Heldischen im Kampf, non partelistischer

einem selbsterfundenen Kursystem zu sprechen, wirft gewiß fehr Demokratie, von Gemeinschaft, Brüderschaft und Nachbarschaft und schön und mag unwirklich empfindende Menschen bestricken. Abe: was stedt dahinter? Ideologie und Untlarheit, die mit Politif ve flucht wenig zu tun haben!

Die Antworten auf die Fragen, die ihm in der Diskussion ge= stellt wurden, waren gleichfalls verschwommen und undurchsichtig. Die Erbmonarchie wird abgelehnt, ohne daß die Republik flipp und flar bejaht wird. Juben werden nicht aufgenommen, aber deshalb will man doch nicht antisemitisch sein, und fo fot! Der Höhepunkt der Tagung war der Augenblid, in dem Mahraun auf Hugenberg zu sprechen fam. In starter Erregung griff er Hugerberg und seine zwölf verborgenen Mitarbeiter an, bie durch eine getaufte Bresse die Herrschaft über das   deutsche Volk an sich reißen wollten. Er sprach von der Maste nationaler Ce­finnung und forderte unter stürmischer Zustimmung zum Kampfe gegen diese Umtriebe auf.

hervorgerufen. St. Louis wird aus diesem Grunde für 20 000 Arbeitslose zu sorgen haben, in Chilago finden augenblicklich 120 000 Personen feine Arbeit. In beiden Städten ist dieser Winter der schlimmste, den man seit dem Jahre 1921 zu verzeichnen hatte. Selbst die reichste Stadt der Welt, wie die New Yorker ihre Stadt nennen, sieht sich einer Armee von 100 000 Arbeitslosen gegenüber. Das Baugewerbe ist zur Untätigkeit verurteilt, nachdem die Nach­frage nach Wohnungen vollauf befriedigt ist. Die Bauhandwerfer New   Yorks find die höchstbezahlten Arbeiter der ganzen Welt, sie fonnten sich daher cinen finanziellen Rückhalt schaffen. Weit schlimmer aber find die arbeitslosen Mineningenieure und Technifer geftellt. Aber auch für die Befißer großer Fabriten sieht die witt­schaftliche Lage nicht gerade rosig aus, denn die Werke müssen mit mindestens 85 Broz. ihrer Leistungsfähigkeit ausgenutzt werden, um einen Ueberschuß abzuwerfen. Soweit weitere Betriebseinjárän­tung erfolgen, and was swert night mehr rentabel arbeiten. 3m neuen Jahre aber werden viele Fabriken des Ostens ihre Leistungs­fähigkeit faum zu 70 Broz. ausnügen fönnen; viele werden selbst hinter 60 Proz. zurüdbleiben, wodurch umfangreiche Arbeiter entloffungen verursacht werten. Ein amerikanischer Barlamentarier beziffert die Zahl der Arbeitslosen in den Bereinigten Staaten augen­blicklich auf 1,5 Millionen Köpfe. Diese Zahl wird zwar von der Leitung des New Yorker Arbeitsnachweifes als übertrieben bezeich net, aber auch die amtlichen Stellen müssen zugeben, daß im kommen den Frühjahr diese Ziffer wahrscheinlich erreicht werden wir

Die Stadt im Woltenfraher. Ein großer amerikanischer Wolfen­fraßer ist eine Stadt für sich, und zwar nicht einmal eine fleine. Das geht aus einigen Zahlen hervor, die für das Equitable- Gebäude in New Dort gegeben werden. Dieser Wolfenfrager mit feiren 37 Stockwerfen gewährt 12 000 Personen Unterkunft, und nicht meniger als 127 000 menfd en betreten täglich des Gebäude und vere laffen es. Ein Unglücksfall ist in dieser Hausstatt nicht vorgekommen seit dem Wiederaufbau des Wolkenkratzers im Jahre 1915 nach der furchtbaren Feuersbrunst zwei Jahre vorher. 63 Fahrstühle beföre tern 92,000 Personen täglich zu den verschiedenen Bureaus und wieder herunter, und diese Fahrstühle legen jährlich 450 000 Rio­meter zurück. Das Gehäude enthält mehr als 26 Millionen K in seinen Räumen; 30 000 Briefe und andere Bestfachen werden täglich von den Bewohnern empfangen und 88 000 durchschni't.ich abgefendet. In diesem Haus find 5000 Fenster und 10 000 Türen: an den Decken befinden sich nicht weniger als 15 000 elettrische Lampen.

Niemand kann leugnen, daß die Bereinigten Staaten heute das reichste Land der Welt sind, und trotzdem wird auch dieses Land im neuen Jahr sich einem Heer von mindestens 1000 000 Arbeitslofen gegenübersehen. Von einer Arbeitslosigkeit der Frauen fann vor­läufig nicht die Rede sein, da weibliche Arbeitskräfte geringer bezchlt und daher stets gesucht werden. Troßdem besteht auch für Frauen um Schneidergewerbe und der Konfettion augenblicklich eine Arbeits pause von ein oder zwei Monaten, die aber nur eine Saisoner schei nung ist und auf die man sich deshalb auch rechtzeitig burch Rüd lagen von Spargeldern vorbereitet hat. Anders steht es um die Männer. Die Arbeitseinschränfung und zeitweise Stillegung der leg inder Talroff, der im Arbjbr in   Berlin zwei Rime fenferen Ford- Berke bedeutete eine schwere Erschütterung jar den   amerika- mlrd. wurde vom   Deutschen Theater eina laben, in der Kombie Wedel nos nischen Arbeitsmartt. Die Folgeerscheinungen der Fordschen Maß- Bantomime. Die stailerin von Reufundland zu ingenie en. nahmen machten fich überall bemerkbar, denn ungezählte verwandte Industriebetricbe begannen ihre Leute zu entlassen, als Ford feine Werke stillegte. Es verlautet, daß 250 000 Menschen infolge des Ver­schwindens des alten Wageninps arbeitslos geworten sind. Daraus erklärt sich auch die fieberhajte Aufregung, die die Schaffung des neuen Ford- Wagens überall im Land erregt hat

Die Ueberschwemmungen des   Mississippi haben in den Staaten des mittleren Westens eine empfindliche landwirtschaftliche Krisis

Bühnendronif. Annes Straub wurde von der Direkt on der Bo'z bühne für den Monat Jamar u einem& ftibiel at das antiurter 3 hausviel baus beurlaubt Rib ihrer Riffer wird fie am Tha'er an ova außer der Lady Macbeth in einer Uraufführung die we blihe uptrade ipiele t.

Die Komm fion der Geiftesarbeiter, bie som internationalen Arbeits bureau ins Leben gerufen wire, trat mora in Briffel zu einer Beratung zusammen. Albert   Thomas, Dubegeeft, Professor Einstein   umb mebrere Beamte des internationalen Arbeitsbureaus und des Bölterbunds waren zugegen.