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Nr. 13 45. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Der Konflikt in der Schwerindustrie

Die Arbeiter halten am Achtstundentag fest.

Bochum  , 7. Januar.  ( Eigenbericht.)

Auf Beranlassung des Arbeitgeberverbandes hatte der Schlichter für Westfalen, Regierungsrat Brisch, die au dem Tarifvertrag für die Metallindustrie der nordweftlichen Gruppe beteiligten Parteien nach Düsseldorf   geladen, um zu dem Arbeitszeiffonflift in der Bochumer   Metallindustrie Stellung zu nehmen. Die Unternehmer vertraten die Auffaffung, daß sie auf Grund von Informationen aus dem Reichsarbeitsministe. rium zu ihrer Haltung berechtigt seien, während die Gewerf­schaftsvertreter erklärten, aus dem Reichsarbeitsministerium ent­gegengesehte Mitteilungen erhalten zu haben. Die Aussprache führte zu feinem Ergebnis. Bei den Mitte nächster Woche in Berlin   stattfindenden Berhandlungen soll der Reichsarbeits­minister um eine definitive Stellungnahme zu der Arbeitszeit regelung ersucht werden.

Um Montagvormittag finden bei dem Bochumer Berein und bei den Deutschen Edelsteinwerken Berhandlungen zwischen den Wertsleitungen und den Betriebsobleuten über die Arbeitszeif staff. Bei der Fr. Krupp 2- G. und den Mannes­mannwerten A.-G., Abteilung Gelsenkirchen  , find die ent­flandenen Arbeitszeifdifferenzen inzwischen durch Vereinbarungen im Sinne der Gewerkschaften beigelegt worden. Bei allen anderen Werken der nordwestlichen Gruppe bestehen teine

Frauenbildungsarbeit.

An der Berliner   Gewerkschaftsschule.

Die in der Partei- und Gewerkschaftsbewegung tätige und im Erwerbsleben stehende Frau braucht, um ihre Funktionen in der Ge­werkschaft, in der Partei und in der Deffentlichkeit genügend nach haltig ausfüllen zu fönnen, für ihre besonderen Aufgaben auch eine besondere Schulung. Die Berliner   Gewerkschaftsschule hat von jeher diesem Bedürfnis durch ständige Errichtung von Frauentursen Rech mung getragen. Für das Frühjahr 1928 plant die Schule einen Lehr­gang unter dem Thema: Die proletarische Frau im Sozialen Rampf." Der Kurs mird 10 Abende in Anspruch nehmen. Die Leitung desselben hat die Genossin Wally 3epler übernommen. Er beginnt am

Donnerstag, dem 2. Februar 1928, abends 7% Uhr, im Unterrichtsraum der Berliner   Gewerkschaftsschule, Engelufer 24/25, 2. of 1 Treppe rechts. und wird folgende Buntte berühren: Historischer Rückblick über die Stellung der Frau in der Antike, dem früberen und späteren Mittelalter, dem Frühfapitalismus und der beginnenden Maschinenzeit. Die Ursachen der Entstehung der mo­

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& onflifte betreffs Durchführung des Arbeitszeitschiedsspruches und der Arbeitszeitverordnung mehr.

Die Arbeitszeit im Ruhrbergbau. Eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts. Duisburg  , 7. Januar. Auf Grund einer Entscheidung des rheinischen Schlichters Grund des Arbeitszeitnotgefeßes für alle Arbeiter in durchgehenden Dr. Jötten vom 12. August 1927 war die verlängerte Arbeitszeit auf Betrieben angesetzt worden. Demgegenüber hatten die Gemert­fchaften den Standpunkt vertreten, daß für die zahlreichen Tages arbeiter in den Betrieben, deren durchgehender Charakter teilweise durch die Nachtarbeit von nur wenigen Arbeitern aufrechterhalten wird, die verlängerte Arbeitszeit nicht in Frage tommen fönne. Das Landesarbeitsgericht in Duisburg   hat sich nun nach einer Klage mehrerer Tagesarbeiter gegen den Mülheimer Berg­wertsverein dieser Auffassung der Gewerffchaften an gejhloffen, indem es einen Unterschied zwischen den durchgehenden Betrieben als folchen und dem einzelnen Arbeitsplay machte. Nach diesem grund fäglichen Urteil dürfen alfo Tagesarbeiter in gemischten Betrieben nicht länger beschäftigt merden, als vor dem Erlaß des Arbeitszeit notgesetzes. Keine Einigung im Wurmrevier.

Aachen  , 7. Januar.

Die zwischen den Bertretern der Arbeitgeber und der Arbeit fündigte Arbeitszeitabtommen für den Aachener Steinkohlenbergbau nehmer geführten Berhandlungen über das zum 31. Jamiar ge­sind ergebnislos verlaufen.

Tarifregelung bringt der Tarifvertrag mit der Reichsanstalt in einigen Fällen erhebliche Berschlechterungen. So ist bei spielsweise die Vereinbarung eines Tarifschiedsgerichtes von der Reichsanstalt abgelehnt worden. Ferner ist den Angestellten das Einspruchsrecht auf Grund des§ 84 des Betriebsräte­gefeges bei Kündigungen genommen worden, da nach der über­nommenen Regelung für die Reichsangestellten nur dann ein Ab fehrgeld gezahlt werden kann, wenn der Angestellte auf sein Ein­ipruchsrecht verzichtet. Da jedoch der Tarifvertrag für einen erheblichen Teil der Angestellten der in den übrigen Reichsgebieten befindlichen Arbeitsämter bedeutende Berbesserungen bringt und der Berliner   Kollegenschaft die bisherigen Rechtenight genommen werden fönnen, billigte die Versammlung den Abschluß des Tarifvertrages.

Unter lebhaftem Beifall der Kollegenschaft mies Genosse Zeiz zum Schluß darauf hin, daß das an fich gute Organisations: verhältnis in den Berliner   Arbeitsämtern fo ausgebaut we: den müffe, daß die wenigen noch Unorganisierten sich dem Zentralverband der Angestellten anschließen.

10 Sonntag, 8. Januar 1928

Ernst Mayer, Zentralviehhof, Schlachthof; Ofchinst. Floride, Berlin  , Landsberger Allee   152; Erfte Stettiner Fleisch warenfabrik Emil Krüger  , Friedrichsfelde  , Am Triftweg; Wilhelm Ziegler  , Weißensee, Gustay- Adolf- Straße 132/134.

Zentralverband der Fleischer, Ortsverwaltung Berlin  .

Der Zusammenschluß der Hebammen.

Endlich haben die Groß- Berliner Hebammen begriffen, mie menig vorteilhaft für die Interessen ihres Standes der ewige Frosch Mäusefrieg unter ihren Berbänden ist. Bon den vier be­stehenden Berbänden luden drei am 3. Januar zu einer gemein famen Bersammlung ein, die sich in der Hauptsache mit der Ein führung des neuen Hebammenlehrbuches und der neuen Dienst anweisung beschäftigte. Ueber das neue Lehr­buch referierte furz und flar die Genoffin Henseleit vom arbeiter). Deutschen Hebammenbund( Verband der Gemeinde und Staats­

Sie bezeichnete das neue Lehrbuch als sehr gut. Freilich sei es schon ganz auf die Hebamme der Zukunft zugeschnitten. Den Hebammen würden durch die neue Dienſtvorschrift bedeutend mehr Bilichten auferlegt, die zum Teil weit über das hinausgingen, mas man bisher unter dem Begriff der Hebammenhilfe zusammengefaßt habe. Das Lehrbuch umfasse auch die Säuglings- und Kleinkinder­pflege und sei offensichtlich auf eine erheblich verlängerte Ausbil. dungszeit mit vorangegangener Krantenpflegeausbildung zuge schnitten. Bei alledem sei es bemerkenswert, daß man es nicht für nötig gehabt habe, praktisch tätige Hebammen vor der Einführung bzw. Abfaffung des neuen Lehrbuches auch nur beratend zu hören. Eine Folge davon sei, daß nunmehr jede llebergangsbestimmung fehle, und daß man von den jetzt prattizierenden Hebammen ver lange, daß sie in der turzen Zeit bis zum 1. April nach dem neuen Buch lernen follten, um dann nach diesem nachgeprüft zu werden ein Kunststüd, das die einzelne Hebamme wohl faum fertig bringen mende. Die drei Berbände hätten darum Herrn Prof. Hammer­trägen über das neue Lehrbuch gewonnen. Es fei mehr als töricht, schlag von der Hebammenlehranstalt für eine Reihe von Bor­menn vom vierten Berband propagiert werde, sich um diese Vorträge nicht zu fümmern.

Die Diskussion brachte als wertvollste Anregung den Hinweis, wie notwendig bei so verschärfter Berantwortung der Hebamme eine gleich verbindliche Unterweisung der Aerzte mie der Säuglingsfürsorgerinnen sei. Die gutbesuchte Bersammlung war ein Sieg über all die Quertreibereien, die legtlich oft aus persönlichen Gründen den gemeinsamen Kampf der Berufsgruppe verhindern.

Achtung, SPD.- Fabritarbeiter! Seute 10 Uhr im Saol 5 bes c. werlichaftshauses, Engelufer 24-25, äußerst wichtige Bersammlung aller SPD  . Fabritarbeiter. Zagesordnung: Mostau ober Amsterdam  ? Re ferent Genosse Bista. Diskussion. Berschiebenes. Alle GPD.- Fabrit arbeiter find verpflichtet, zu biefer Bersammlung zu erscheinen. Bartei­und Berbanbsausweis find mitzubringen. Sympathifterende tönnen ein geführt werben. Der Werbeausschuß.

Achtung, SPD.  - Solzarbeiter, Bezirk Often T. Montag, 9. Januar, 17 Uhr, im Lolal von Aromphardt, Baul- Singer- Str. 49, wichtige Ber­fammlung aller Parteigenoffen. Bollzähliger und pünktlicher Besuch wird erwartet. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschaftsingend Groß- Berlin. Heute, Sonntag, folgende Ber anstaltungen: Nordwestfreis: Um 19% Uhr im Jugendheim Schönstedtstr. 1 Licht­hildervortrag: Wintersport Winterfreuden  ." Nordkreis: Um 19 Uhr int Jugendheim Zehdenider Str. 24-25 Jad- London  - Abend. Sübkreis: Unt 18 Uhr im Jugendheim des Holzarbeiterverbandes. Rungestr. 30, Seitenflügel Ditkreis: Um 18 Uhr im Jugendheim Ebertyftr. 12 Vortrag: Die Literatur als Spiegel unserer Zeit." Kreis Oberspree: Jugendheim Treptow, Wildenbruchstr. 53-54, Tanz- und Liederabend.

Dernen Frauenbewegung. Verhältnis von wirtschaftlicher Notwen Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre. Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre. pattere, berportrag: Auf Fahrt durch die Strenſandbilchſe."

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digkeit und geistiger Strömung. Erste Befreiungsversuche. Schüch terne Biele. Erweiterung der Ziele: a) in der Bourgeoisie, b) im Proletariat. Ausdehnung der Frauenarbeit im Krieg. Die Arten Der weiblichen Tätigkeit. Die Möglichkeiten der weiblichen Leiſtung. Ursachen der meiblichen Berufswahl. Verschiedene Einstellung von Mann und Frau zur Arbeit, Berhältnis von Beruf und Mutter­schaft. Beränderung des Frauentypus seit der wirtschaftlichen Bandlung. Geistige, feelische, erotische Probleme der Schöpferkraft. Artdifferenzen zwischen Mann und Frau. Entwicklung von Kindererziehung und Haushaltungsführung in Gegenwart und Zu­funft. Spezielle Probleme der weiblichen Arbeit. Frauen- und Mutterschutz. Gleicher Lohn für gleiche Leistung. Zukunftsaus fichten.

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Tarifvertrag für Angestellte der Arbeitsämter. Zu dem Tarifvertrag für die Angestellten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslojenversicherung nahm eine vom Sentralverband der Angestellten zum 5. Januar einberufene und von etwa 600 Personen besuchte Bersammlung der Angestelltenschaft der Berliner   Arbeitsämter, des Landesarbeitsamtes und der Berufs­beratung Stellung. Genoffe 3eit vom Zentralverband der Ange­ftellten erörterte in seinem zweieinhalbstündigen Referat ausführlich die wichtigsten Beftimmungen.

Da gemäߧ 228 des Gesezes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung die Reichsanstalt mit dem Tage der Ein­gliederung der Arbeitsämter in die Rechte und Pflichten des bis herigen Arbeitgebers eintritt, haben die Bestimmungen des jegt für die Berliner   Kollegenschaft geltenden Tarifvertrages mit der Stadt­gemeinde Berlin   nach wie vor Bedeutung. Gegenüber der Berliner  

Unterstützt die tämpfenden Fleischergesellen!

Der Streit in den Wurstfabriten nimmt schärfere Formen an. Die im Streit Stehenden sind gekündigt worden. Mit Hilfe einiger Meister und dem faufmännischen Personal versucht man, die Produktion aufrecht zu erhalten und die Kundschaft not­dürftig zu beliefern.

Im Betriebe des ehemaligen Hoflieferanten Baul Kipp, Koppenstraße 79/80, ift für die Streitbrecher ein Nachtlager aufgeschlagen. Die Schuhpolizei hat eine 16 Mann starte Bache   im Hause eingerichtet. Bei der Firma Jos. Winter, Weißensee  , Gustav Adolf- Straße 122/125 find gelbe me iftertreue" Streif­brecher tätig. Die in den Betrieben gebliebenen Lehrlinge werden 10 bis 16 Stunden ausgepumpt. Am schlimmsten treibt es die Firma A. Schill, Schöneberg  , Feurigstraße 67/68. Die Betriebsräte und Gewerffchaftsfunktionäre Berlins   werden gebeten, darauf zu achten, daß in den Betriebstantmen feine Fleisch­und Wurstwaren von nachstehenden Firmen verfauft und tonsumiert werden: Efha Werke, Berlin  - Briz  , Tempelhofer Weg 3; Josef Winter, Weißenfee, Gustav- Adolf- Straße 122/125; Paul Kipp, Berlin   D., Koppenstraße 79/80; Robert Roschwiz, Weißensee  , Berliner Ace 211/215; Bruno Rpschwiz u. Co., Berlin   N., Oranienburger Straße   4-5; Michael Bach, Berlin   D., Bar­Schauer Straße 3; Wilhelm Behr, Schöneberg  , Kolonnenstraße 57/59; Karl La este, Berlin  , Petersburger Plaz 8; Artur Schill, Schöneberg  , Faurigstraße 67/68; Rudolf Santa, Weißensee  , Brau­hausstraße 1-5; Emil Hayed, Berlin   D., Thaerstr. 21; Wilhelm

eiber, Charlottenburg  , Wilmersdorfer Straße   53/54; Bruno Jacob, Berlin   ND.  , Weberstraße 12; Albert Jacobit, Sw., Mödernstraße 122; Robert Bange, Berlin   D., Krautstraße 26;

Jugendgruppe des 3dA.

Seute, Sonntag, 8. Januar, um Uhr, Besichtigung des Betriebes der berg, Rittergutstr. 16-30.( Fahrverbindung: Straßenbahn- Linie 68.) Ronsumgenoffenschaft Berlin  . Treffpunkt 9 Uhr vor bem Eingang, Lichten­

Morgen, Montag, 19% Uhr, finden folgende Beranstaltungen stett: Be zirk Südost- Treptow  : Jugendheim Reichenberger Str. 66. Bortrag: Jugend Straße 62, Barade 7. Diskussion: wedmäßiges Bandern." fchuß und Jugendrecht"( Bunzel). Bezirk Norden: Jugendheim Danziger Bezirk Tempel­bol: Sugendheim der Schule Germaniaftr. 46. Lieberabend. Lieberbücher mit­bringen.

abend.

Bezirk Charlottenburg  : Jugendheim Rosinenstr. 4. Aussprache.

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