Einzelbild herunterladen
 

Suche nach dem Kompromiß.

Um 2 Uhr soll das Schulgesetzkompromiß fertig sein.

Die Bürgertodparteien sind übereingekommen, daß bis heute nachmittag 2 Uhr formulierte Anträge über das Schul­gefegtompromiß vorzulegen find. Inzwischen geht das Geplänkel zwischen Zentrum und Bolkspartei weiter. Die Nationalliberale Korrespondenz" schreibt gegen das Zentrum:

Golbfeld, den eine deutschnationale Berlemberclique megen angeb| trachten, mit dessen Hilfe fie die Befreiung Deutschlands   aus der

lichen Landesverrats hinter Schloß und Riegel gebracht hatte, auf Klauen feiner Berberber zu verhindern for ber

Antrag des Oberreichsanmalis heute morgen entlassen wor den. Noch vor wenigen Tagen hatte sich der Oberreichsanwalt der eingereichten Haftbeschwerde und den Borstellungen anderer Stellen gegenüber schroff ablehnend verhalten. Db ihm angesichts der Db ihm angesichts der öffentlichen Erregung über diesen beispiellofen Fall etwas unwohl zumute geworden ist?

Ein Jubiläum in Moabit  .

Ein Dutzend Zuhörer.

,, Ob der Regierungsentwurf zustande kommt, werden die in diefer Woche neu einfegenden Beratungen zeigen. Nach den Reden des Zentrumsführers scheint man im Zentrum das Schulgesetz nun­Seit zwei Tagen wurde in fast allen Blättern auf das ein mehr unter parteipolitischen Gefichtspunkt zu stellen. Während die mehr schulpolitisch eingestellten Bertreter des Zentrums im Schul- jährige Jubiläum des Barmat- Prozesses hingewiesen, das ausschuß auf eine Einigung hinarbeiten und sie auch für möglich halten, suchen die Parteipofititer die Situation den kommenden Wahlen anzupassen. Eignet sich das Schulgesetz zu einer zug träftigen Wahlparole, die andere Gegensätze in der Partei überbrüdt, dann fommt das Reichsschulgesetz nicht zustande.

Die Deutsche Boltspartei wird nach wie vor bei den Beratungen unter Wahrung ihres prinzipiellen Standpunktes sich nur vom Allgemicininteresse leiten lassen. Drohungen über Kooli tionsbestand oder Nichtbestand werden sie davon auch fernerhin nicht abhalten. Sie will fein Koalitions. gefeg. noch weniger ein Parteigefeß, fondern ein deutsches Kultur gefeß. Auch die noch ausstehenden Baragraphen 16: Einsicht nahme in den Religionsunterricht" und 20: Regelung des Schulwesens in den Simultan ländern" werden von ihr unter dem gleichen Gesichtspunkte be­handelt. Kommt dann das Reichsschulgefeh nicht zustande, dann muß die Deutsche   Boltspartei die Berantwortung hierfür den Barteien überlassen, die ihre parteilich überspannten einfeitigen Interessen auch bei diesem lebenswichtigen Schulgesetz dem Gesamt interesse des Deutschen Boltes

nicht unterordnen konnten."

Es wird nicht ganz leicht sein, Formulierungen zu finden, die den starken Worten von beiden Seiten gerecht werden!

Polizei! Polizei!

=

Nur die preußische Polizei fann die KPD.  - Zentrale retten. Das Reichsorgan der kommunistischen   Opposition berichtet über die Zustände in der KPD.  - Ortsgruppe Bruns bütteltoog( Holstein). Es flagt darüber, daß der Kom­munist Umland, der sieben Jahre Borfizender der Orts­gruppe war, durch eine Zentralfreatur namens Rabisch ersegt worden ist. Es erzählt über Kabisch:

..Kabisch), der früher aus der Partei gelaufen mar, wurde ein gefezt als Borsitzender. Er selber erklärt, daß es Schiebung sei. Stabischs Energie" tennen wir. Schon oft, wenns brenzlich war, verschwand er und erklärte dann, er müsse Rücksicht nehmen auf jeine Familie! In den späteren Bersammlungen, wo dann wirklich die Mitglieder da waren, versuchte diefe Streatur mit seinem Latai zu provozieren und wie die Opposition nicht nachgab, holte dieser Stalinist die Polizei in die Mitgliederversammlung der KPD.   um den oppositionellen Genoffen Umland aus der Bersammlung schmeißen zu lassen."

Die Zentralfommunisten sind mit polizeilicher Nieder­fnüppelung oppofitioneller Meinungen schnell bei der Hand­Stalins Rezept! Ist die GPU. nicht verfügbar, tuts auch die preußische Polizei.

Zeltin aus der Haft entlassen.

Hat die öffentliche Kritif gewirkt?

Hamburg  , 11. Januar.  ( Eigenbericht.) Wie dem Korrespondenten des S03. Bressedienstes" von unter richteter Stelle mitgeteilt wird, ist Rittmeister a. D. 3eitin

Mufit- Rundschau.

Von Klaus Pringsheim  .

Der Zufall, ein guter Zufall diesmal, will es, daß an zwei Der Zufall, ein guter Zufall diesmal, will es, daß an zwei aufeinanderfolgenden Abenden, Sonnabend und Sonntag, ber Chor der Don Rofaten und der Ruffische Staafschor fich in der Bhilharmonie hören lassen. Grundverschieden in den gefchichtlichen, sozialen und politischen Boraussetzungen, vereinigen, ergänzen sie sich zu einem Bild nationaler Chorkultur, dessengleichen kaum ein Bolk der Erde zu bieten hat. Der Don- Sofalen- Chor, russi­scher Volkskor in unbedingtem und beftem Sinn, ist in seiner heutigen Gestalt ein Rachkriegsgebilde, ein Produkt der ruffifchen Emigration, gewachsen als heimatfernes Naturfänger- Ensemble. Michts von musikgebildetem Berufsfängertum; urrussische Boden­ständigkeit auf Reisen. Der Staatschor, ganz im Gegenteil, blickt auf Jahrhunderte fünstlerischer Schulung zurück und auf Jahr hunderte ungemischt ruffischer Ueberlieferung. In beinahe noch mittelalterlicher Borzeit berühmt als Kirchenchor der in Mostau residierenden Zaren; später, in Petersburg  , in den Dienst auch der weltlich höfischen Musik gestellt. Der Ruf glänzendster Kunst­leistungen, der Ruf, die besten Sttimen des Landes zu Dereinen, begleitet ihn durch die Geschichte des russischen Reichs. Bom kaiser: lichen übernimmt ihn das bolichemistische Regime als vollkommenstes Instrument der staatlichen Musikpilege. Der Aufgabentreis mirb programmatisch- bewußt erweitert, und nun tammen sie, fechzig Männer und Frauen, vierzig Sender, zum ersten Male, 1928, nach dem westlichen Europa  , um für das neue Rußland zu zeugen. Doch. was fie bringen Boltskunstgut, pon Musikern des neunzehnten Jahrhunderts gesammelt und in Form gebracht, das ist ebenso­serig sowjetrussisches Erzeugnis, ebensowenig Botschewiftenmufit". wie etwa es Geist vom tonterrevolutionärem Geist der Emigranten ist, der das Singen der Don- Kosafen erfüllt. Was beide, der Ko­jaten und der Staatschor, in die Welt tragen, beide mit gutem Grund gefeiert und gepriesen in dieser Welt, das ist die uralte Bot­schaft des russischen Bolfsliedes, das in aller russischen Musit, won Glinka bis Strawinsky  , lebt und wirkt. Das Besondere dieser ruffischen Musik ist ja eben die Berbindung nationaler Ursprüng­fichkeit und raffiniertester Kunstfullur. Hier, beim Staatsdor, musikalisches Bolistum als Straitquelle cines ftrong geschulten Stunft­förpers, dort, bei den Kofafen, ein naturhaft- primiiner Körper, durch Talent und Disziplin zu höchster Leistungsfähigkeit entwideft: bie Extreme berühren, burchbringen fich, dort und hier, folcherart, ban es in der Wirtung fast nur Nilancen sind, burch die der eine fich vom anderen Chor noch grundsäglich unterscheidet.

"

Alle Verschiedenheit drückt sich in der Aufgabe des Dirigenten aus. Professor M. Alimoff hat das außerordentliche Verdienst, ben Staatschor auf jener außerordentlichen Höhe zu halten, der er, so müssen wir unterstellen, feine historische Berühmtheit verdault.

|

heute gefeiert" werden sollte. Diese Reklame hat immerhin ein Dugend Zuhörer und ein halbes Duzend Pressevertreter nach den alten Schwurgerichtssaal gelodt. Erwartete man vielleicht irgend­welche Bifanterien, etwa die Ueberreichung von Blumensträußen ten tapfer ausharrenden Brozeßteilnehmern oder eine besondere An­fprache des Borsigenden?

Wer mit solchen Hoffnungen erschienen war, wurde schwer ent­täuscht. Gegenstand der heutigen Beratung war eine tomplizierte Rüdversicherungsangelegenheit, über deren rechtliche Seite die ver fchiedensten Meinungen auch unter Fachmännern herrschten. Es ging zuweilen recht lebhaft zu, da oft mehrere Richter, Angeklagte, Ver­teibiger und Staatsanwälte gleichzeitig rebeten. Dennoch stets in höflichen, fachlichen Formen. Bon Barmat selbst, der auch erschienen war, war in der ganzen Zeit überhaupt nicht die Rede. War es Zufall oder Symbol?

-

Nach einer halben Stunde hatten die meisten Zuhörer und Presse. vertreter wieder die Flucht ergriffen. Auch einige Angeklagte und Verteidiger zogen sich in den Erfrischungsraum zurüd. So hat das zweite Jahr Barmat- Prozeß begonnen. Und das ist bloß die erste Instanz!!

-

Das gleiche Recht.

Kollektivbeleidigung von Offizieren und Juden.

Bor ein paar Jahren ereignete sich in Frankfurt   a. D. folgender Rechtsfall: Unser dortiges Parteiblatt hatte am Revolu tionstag über die Ursachen des Zusammenbruches geschrieben, daß hinter der Front eine saufende und schlemmende Offiziersmeute" fich breitgemacht habe. Drei beliebige, dem Verfasser gänzlich un­befannte Offiziere stellten daraufhin Strafantrag, und der verant­wortliche Rebakteur wurde durch sämtliche Instanzen wegen Be­leidigung verurteilt, obwohl er einen umfangreichen Beweis für die Etappenschweinereien antrat. Es wurde ihm nämlich vom Gericht der Beweis zugeschoben, daß gerade die drei tlagenben Offistere fich an solchen Ausschweifungen beteiligt hätten. Den Einwand des Beklagten, daß diese drei schon deswegen mit dem Ar titel nicht gemeint fein tönnten, weil der Artikel sich gegen die be­fannten Etappenerscheinungen richtete und die Kläger   Frontoffiziere gemefen feien, tat das Gericht mit der salomonischen Entscheidung ab: Jeder Frontoffizier fei vorübergehend auch einmal in der Etappe gemefen, also durch die Charakterisierung der Etappenoffiziere mit befeibigt!

An diese Konstruktion einer Rollettivbeleidigung wird man er innert, wenn man folgende Entscheidung aus neuester Zeit damit pergleicht: Der in München   erscheinende Bölfifche Beobadier" hatte gegen die Raifauischen Juden behauptet, daß fie eine Ber. anstaltung der Rechtsverbände bei der französischen   Besatzung de nungiert hätten. Börtlich schrieb das Hafenkreuzierblatt: ,, Durch Verfeumbung bei der feindlichen Besatzungsbehörde glaubten fie( die Nassauer Juden) endlich, diese zum Einschreiten zu veranlassen und dadurch ein Verbot des Deutschen Tages" zu er­reichen. Aber auch das gelang nicht. Somit lieferten auch am Raffauer Tag die Juden den Beweis, daß sie allein die wahren Todfeinde des deutschen   Bolkes sind, und daß sie die franzöfifche Besatzungsbehörde lediglich als ein Wertzeug be­

24 Nassauer Juden, darunter Vorsteher Gemeinden, stellten wegen diefes Artikels Strafantrag. Der Münchener   Staats­anwalt lehnte ein Einschreiten ab und verwies die Antragsteller auf den Weg der Privatflage. Als diese erhoben wurde, verweigerte das Amtsgericht München   die Eröffnung des Hauptverfahrens, erst auf

Beschwerde murde diese von der Straftammer angeordnet. In dem nun endlich in Gang gebrachten Prozeßverfahren aber wurde der ,, Bölkische Beobachter" pom Amtsgericht wie in der Berufungsinstanz von der Straffammer freigesprochen und zwar mit der Begründung. dah der Artikel eine Bielheit von Personen angreife, daß die Privat­fläger aber beweisen müßten, daß unter dieser Bielheit von Ber­jonen gerade sie gemeint gewesen feien.

Das Fazit: Wird etwas gegen Offiziere geschrieben, so ist jeder Offizier flageberechtigt, auch wenn er mit neunundneunzig Brozent Wahrscheinlichkeit persönlich nicht gemeint ist. Wird dagegen etwas gegen einen bestimmten Kreis von Juden geschrieben, so fann der einzelne Jude nur flagen, wenn er beweist, daß gerade er persönlich mit gemeint ist. Dieses ist die Rechtsgleichheit in der Praxis unserer ohne Ansehen der Person und bes Standes richtenden Justiz.

Unsinniger Partikularismus.

Eine Konferenz in Osnabrüd.

Hannover  , 10. Januar.  ( Eigenbericht.) Am Montag tagie in Osnabrück   eine Konferenz, zu der neben dem Vorfizenden des Provinzialausschusses, dem Landes­Hauptmann, dem Regierungspräsidenten, den Landräten etwa 100 Bertreter der Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften erschienen waren. Die Konferenz, die einberufen war, um Berkehrsnöte des Osnabrüder und Ems- Landes zu besprechen, beschäftigte sich auch mit den immer mehr überhandnehmenden Bestrebungen in Westfalen  , den Regierungsbezirk Osnabrüd von Hannover  abzutrennen und der Provinz Westfalen   anzugliedern. Die Konferenz wies die Bestrebungen ebenso einmütig wie nachdrücklich als völlig undiskutabel zurüd.

Schrecks Schreibgehilfe.

Die Mitangeflagten im Dofumentenfälscherprozeß.

Ceipzig, 11. Januar. Der zweite Berhandlungstag im Dokumentenfälscherprozeß Echreck begann zunächst mit einem kleinen Zwischenfall. Schreck behauptet, daß der Mifangeklagte Schulz, deffen Anklage nur auf Meineid lautet, auch Spionage betrieben habe. Schulz leugnet und die Sache wird zunächst zurüdgestellt. Es folgt die Bernehmung des 52jährigen Angeklagten Hermann Koch, Sohn eines Bofo­motivführers, megen einiger Jugendfünden vorbestraft, vor dem Kriege Diener in England, nach dem Kriege Redner im Auftrage der Reichszentrale für Heimatdienst. Angeblich durch Autounfall phyfisch und psychisch zu Schaden gekommen. In der Flüchtlings­fürsorge und Sozialhilfe e. V. in Berlin   als Spendensammler tätig. Spigeleien zugunsten der KBD., agiert aber auch als tatio­fid) um Brotokolle von Sigungen nationaler Berbände zu fopieren. naler Mann". Ab März 1925 Schreibgehilfe bei Schreck, angeb

Abschiedsgesuch des affeler Bolizeipräsidenten. Wie die Kaffe­ter Bost" meldet, hat der Raffeler Bolizeipräsident, Freiherr von Korff, zum 1. April 1928 fein Abschiedsgesuch eingereicht und bis dahin vom 1. Februar 1928 ab feine Beurlaubung erbeten.

Gefängnisstrafe für Landesverrat. Unter Ausschluß der Deffent. lichkeit wurde am Dienstag der ehemalige 3ollangestellte Bilheim Borda aus Hindenburg vom erweiterten Schöffengericht wegen Ber­rats militärischer Geheimnisse zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Gegen eine Bereinigung der chriftlichen Kirchen wendet sich sehr entschieden eine Enzyklika des Papstes; nur die fatholische sei die wahre Kirche Christi. Da kann ja der alte Streit der Priester wieber ordentlich losgehen!

-

Aber Serge Jaroff   hat das unwahrscheinlichere Berdienst des| Guttmann und Kart 2ütge. Und: Jugendhöre, gejam­genial- schöpferischen Chorerziehers, der das wunderbare Inftrument melt von Alfred Guttmann. 3mei sehr erfreuliche Neuerscheinungen. Dieses Kojakenchors gewissermaßen aus dem Boden der verlorenen Die Ausstattung mit Zeichnungen von Hans Meidift fo, Heimat gestampft hat. Kaum Neues ift darüber zu sagen. Doch wie daß es ein Vergnügen ist, diefe Hefte in die Hand zu nehmen. Noc dann in stetiger Steigerung wachsend zum Manifest unbändiger Lieber für alle Stufen des frühen Unterrichts, Bieber im Freien zu fie diesmal das alte Wolgoschifferlied singen, dumpf tlagend erft. wichtiger freilich was brin entholten ist. In dem Kinderheft: Lebenstraft, und mählich wieder zurüdsintend in die gebrüdte fingen und für trübe Tage, für Alltag und Feste; mit Taft und Dumpfheit ewiger Knechtschaft, das ist ein Stück erlebtes Mensajen Behutsamkeit ist schon ein Tropfen profeterischer Beltanschauung fchid fol und ein artistisches Meisterstück obendrein. Auch nach Schaljapin  , beigemischt. Das wird, mit größerer Entidiedenheit, in den Bugend­,, Volkslieder", Bustige von dem wir es jüngst gehört. Beim Staatschor, am nächsten chören fortgesetzt. In vier Gruppen Abend, bleibt es, vergleichsweise, in den Grenzen faft akademischer Lieber, Lieder alter Meister"," Lieder von der Arbeit, Freiheit Gemeijenheit. Der gibt sein Bestes, Verblüffendstes in Baftschentos und Brüderlichkeit" find mit überraschend sicherem Griff alle Räuberlied" und in einem armenischen Nachtstück: in chlechthin Lebensstimmungen des ermodenden Profetariers zusammengefaßt. phantastischer Klangmischung, in zartesten Schattierungen, in wunder Beste Beispiele alter und neuer Boltsweisen find von berufenes fam verfließenden Zwischentönen. Das sind sozusagen ästhetische Männern, wie Siegfried Ochs, Carl Thief, Heinz Tiessen  , Reize. Was aber in diesen Ruffenchören ähnlich, wie auch in Robert Kahn   zu tunstreichen, boch leicht fingbaren Musikfägen ver allem ruffischen Theater, das wir fennen als unwiderstehlicher arbeitet. Die Schwierigkeit steigert sich immerhin bis zu einem Zauber des Menschlichen wirksam wird, das ist die wahrhaft religiöse Stück wie Kurt Thomas' Kanon Komm, mun laßt uns tanzen": Jubrunst, mit der sie alle, jeder an seinem Platz, dem Dienst an der aber man tann nicht natürlicher, vergnüglicher in die Anfangsgründe gemeinsamen Sache hingegeben sind. Das Religiöse ist hier jo sehr des polyphonen Kunstgesanges eingeführt werden. Zwei aus­fünstlerische Urkraft, daß es kaum noch als Besonderheit der Kirch gezeichnete Hefte: zwei Schritte vorwärts auf dem Weg der musika­liden Gefänge hervortritt; die naiv- gläubige Etstafe, mit der die lischen Volkserziehung. Stojaten etwa Archangelskys frommes Gebet zelebrieren, ist der Grundton ihres Singens. Aber in der kirchlichen Bokalmusik wurzelt ia die Kunst des ruffischen Staatschors; feinem zweiten Abend, der Rachmaninoffs Große Messe" bringt, dürfen wir mit besonderen Erwartungen entgegensehen.

Ein Sinfoniekonzert des Bezirksamts Charlottenburg findet ann Conn­abend im Konzertiaal der Hochschule für Musik stalt, ausgeführt vom Ballharmonischen Orchester unter Leitung pon Kapelmeister Rafcha Horenstein, Sollten Frau Einnig von Stetten. Außer der Figaro Duvertüre und der

4. Wablerfchen Sinfonie wird das Borspiel zu einem Drama" von Franz Schrefer au Gehör gebracht. Rarten au 1.50 mb 1 Mart bei Bote& Bod. Sauentaienstr. 7, im Charlottenburger   Rathause, Bimmer 110, und an der Abendtaffe.

Die Galbconffon- Ausffellung von Karikaturen und Porträts bet Brune Caffirer ist bis zum 15. Sanuar verlängert worden.

Nicht mit Beschämung derm dafür besteht fein Grund-, doch mit Bewunderung sieht ber deutsche Arbeiter zu solchen Gipfel­leistungen des Volkschorgefanges auf; er weiß, daß hier Bergangen­helt und dauernde Gegenwart geworden ist, was vielleicht als 3u­tunft vor ihm liegt. Aber ein menig lernen könnte er, follten Wilhelm Furtwängler  , der bei der Reto Yorker Bhilharmonic Society unsere Arbeiterchöre vom Beispiel einer zu dieser Höhe entwickelten ab 1928 für drei Sabre beruflichtet ift, hat die Gesellschaft gebeten, feinen Volkskunst. Und da ist es zu begrüßen, daß der Don- Rosaten- Char Bertrag für die Saison 1928/29 nicht in Straft treten zu laſſen. eine Auswahl aus seinem Bolksliederrepertoire größtenteils in Amtliche Museumsführungen. Sonntag, 10 Uhr, sprechen im Neuer Jaroffs Bearbeitung mit deutschem Iegi berairsgegeben hatufeum Prof. Grapom über Einführung in ägyptifme ( inz eigenen Berlag). Die Sammlung darf unseren Arbeiterdor- Stift unb Grade: im Rater Friedrich Muſeum De Barat vereinen empfohlen werden; wenn nicht unbedingt als Bereicherung der Konzertliteratur, dann zum mindesten als gewiß anregendes lebungsmaterial. Bon dem seinen Klangfum, mit dem die Sachen gefegt find, frembartig zum Teil, doch immer durchaus dormäßig, hätte zweifellos mancher unserer Chöre mancherlei zu profitieren. Und jede Bermehrung der neuen Bolfscharliteratur muß uns willkommen sein. Doppelt willkommen freilich, wenn die Bermehrung mit so flarer Syftematit, mit fo ficherer Sachfenntnis betrieben wird wie in den jüngsten Beröffentlichungen des Deutschen   Arbeiter- Sänger­bundes. Zwei neue a- capella- Sammlungen liegen vor: Das zweite Heft der Kinderlieder: mei und mehrstimmige Lieder und Sanons für fieine und große Kinder", ausgewählt von Alfred

über Deutides Mittelalter und in ber Sammlung für Bo.ts tumbe, Slofterstr. 36, Brof. Brunner über berbentie Bolts­unde. Außerdem finden vom 12. Januar bzw. 20. Sanuar a5 une 11 Uhr wieder ochentagsführungen flatt

Cine infernationale Konferenz für Krebsforschung wird in London  abgehalten werden. Deutschlands   Teilnahme ist bereits gesichert.

Eine Frau als Prebiger. An Eftland hat jest zum ersten Male eins frau, und zwar eine Studentin der Theologte, von einer Kanzel gepredigt. Es fand dies in Renal   in ber Beiligengeiftfirche statt, und der Andrang zu diefer Predigt war außergewöhnlich groß.

das neue Straigefehbuch in Kraft getreten, bas nach dem Muster des Ita Berbot der Polygamie in Albanien  . Am 1. Januar ist in Mbanien tenissen Strafgelesbuches gusanunengestellt ist. 1, a. iſt danach in fubanien hic Boingamic berpoten