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Solidarität mit Bazille.

Die Deutschmmationalen übernehmen die Verantwortung.

Die Deutschnationale Parteiforrespondenz erklärt ihr Einverständnis mit der tollen Rede Bazilles auf der Länder­fonferenz. Sie schreibt:

bundns

Die Tagung des JGB.

Die Konferenz der Berufssekretäre.

F

Rann es munbernehmen, daß der Borwärts" folde Aus- Heute vormittag trat die nom Ausschuß eingesetzte Kom führungen übelnimmt, Bazille hat sich ja bie Gedankenmiffion zu ihren Beratungen zusammen, über deren Ergebnis gänge der deutschnationalen Entschließung vom fie der gemeinsamen Sigung des Ausschusses und der Internatio­7. Dezember 1927 zur Berwaltungs- und Berfassungsreform zu nalen Berufssekretäre am Donnerstag berichten wird. eigen gemacht, in der auch die Einschränkung der Alleinherr­schaft der Parlamente durch Ausbau der verfaffungsmäßigen Redte des Reichspräsidenten gefordert wurde. Auch Bazille trat für bie Beseitigung des Dualismus zwischen Reich und Breußen ein, er ver­fangte die Bereinigung der Hemter des Reichspräsidenten   und preu Bifchen Staatspräsidenten."

Die unverantwortliche Drohung mit dem Reichs verrat ist also deutschnationale Parteisache.

Die Konferenz der Vertreter der Internationalen Berufssetretariate wird von dem Genossen Mertens er öffnet, und geleitet. Die neugegründete internationale Bereinigung der Maschinisten und Heizer hat ihre Bulassung zum 36B. beantragt. Nach einiger Diskussion wurde dem Borschlage zugeftimmt, die Entscheidung dem Bureau des 3GB. zu überlassen, so daß etwaige Einsprüche noch

geltend gemacht werden fönnen.

Die Lagesordnung der Konferenz betrifft zunächst die Beziehungen der Internationalen Beruisfetre.

De

oder aus anderen Gründen hinsichtlich der organisatorischen Be­ziehungen vorzunehmen seien.

Die eingehende Distusfion, die in der Hauptsache von den Genossen Iom Sham, Simon, Tarnow   und Fimmen bestritten wird, dreht sich in der Hauptsache um die Durchführung der in die besonderen Aufgaben der Konferenzen der Berufsfofretariate. Baris neu getroffenen Regelung der gegenseitigen Beziehungen und

Die weiteren Punkte der Tagesordnung betreffen die Durch­führung der Kongreßbeschlüffe des Internationalen Gewerkschaftsbundes   und die Umgestaltung der Bresse der Inter­nationalen Berufsfefretariate unter Beihilfe oder Mitwirkung des IGB. Beschlüsse wurden jedoch nicht gefaßt, doch soll dem Bureau des JGB. empfohlen werden, die fünftigen Konferenzen auszuarbeiten.

Parlamente und öffentlicher Haushalt. tariate mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund, in Ber  - der Berufssekretäre vorzubereiten und entsprechende Richtlinien

Söpfer Aschoff über sparfame Finanzwirtschaft.

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bindung mit der Frage, welche Veränderungen im Zusammenhang mit der industriellen Entwicklung in den verschiedenen Ländern

Der ungeheure Pensionsetat.

Auf der Länderfonferenz behandelte Dienstag nachmittag der preußische Finanzminister Dr. Söpfer ich off als Referent bas Thema des zweiten Bunftes der Tagesordnung: Maßnahmen zur Gewährleistung fparfamster Finanzwirt­schaft". Er betonte zunächst, daß der Preußische Bandtag stets Gelbst Putschisten erhalten Renten. Die Generalspenfionen ein hohes Maß von Berantwortung bei Ausgabebeschlüssen gezeigt habe. An einem Bergleich aus England und Frankreich  Der Haushalt für Berforgungs- und Ruhe zeigte dann der preußische Finanzminister die besondere Rolle, die gebälter, der in der Dienstagfihung des Ausschusses für den der Haushalt in Deutschland   infolge der Zwangsläufigkeit der Aus Reichshaushalt beraten würde, schließt ab mit 1780,3 Millionen goben und der Rechte des Parlaments spielt. Er riet, die Bestim Mart, und ist damit der größte aller Etats. Am nächsten kommt ihm mung zu übernehmen, daß Anträge auf Mehrausgaben der Kriegsiastenetat mit seinen 1454,5 Millionen. Gegenüber den nur mit Zustimmung der Regierung eingebracht werden 8234,8 Millionen, die diese beiden Etats zunächst zwangsläufig ver­fönnen. Ferner soll das Barlament die Einnahmen im Etat nicht langen, bleiben die 1724,6 Millionen weit zurüd, die das Reich für höher einstellen dürfen als die Regierung verlangt. Anleihegefeg- feine gesamte Berwaltung einschließlich der Wehrmacht gebraucht. Es war daher flar, daß in der fehr ausführlichen Beratung die Frage einen breiteren Raum einnahm, ob in absehbarer Zeit mit einer Berminderung ter Laften aus dem Etat für Bersorgungs­und Ruhegehälter zu rechnen sei.

entwürfe dürften nicht als Initiativanträge eingebracht werden. Finanzminister Dr. Höpter Afdhoff behandelte bann die Stellung des Finanzminifters im Rabinett.

In

Die Aussprache rollte eine Reihe wichtiger Anregungen auf.

Kommunisten im Hafenfreuzlerverein.

Sie unterstützen die volfischen Studentenfchaffen. Aus Studentenfreifen wird uns geschrieben:

Die kommunistischen Studenten der Universität Berlin haben, ihren Beitritt zu der neu gegründeten Freien Studenten­mie sie selbst zugeben und wie protokollarisch festgelegt morden ist, fchaft vollzogen, einer Organisation, der feine der nicht völliſche'r haft vollzogen, einer Organisation, der keine der nicht völkischet Gruppen angehört. Sie haben nicht nur ihren Beitritt erflärt, sondern auch bereits am 12. Januar an einer Sigung dieser Freier Studentenschaft teilgenommen. Um das Fathum noll würdiger zu fömnen, muß man wiffen, daß die Freie Studentenschaft weiter. dentenschaft bleibt, die ihrerseits als Gesamtorganisation an der hin im organisatorischen Busammenhang mit der Deutschen Stu jogenannten Würzburger Verfaffung festhält und somit auch an der Tendenz des sogenannten Arierparagraphen, der bekanntlich wifchen arischen und nichtarischen Auslandsdeutschen unterscheidet. Die tommunistischen Studenten verschmähen es nach ihren eigenen Beiträge zu zahlen, und da diese Freie Studentenschaft   ihrer feits natürlich auch Mittel an die Deutsche Studentenschaft   abführen wird, werden aus diesem Fonds gleichzeitig die stets verschuldeten hafentreuglerischen Rampforganisationen an der Biener und Brager Universität unterstützt werden. d warum das alles? Bloß um nicht durch irgendeine Koalition if on offenbar agitato­

Um ein weiteres Ansteigen der öffentlichen Haushalte zu ver hindern, müßte die Bestimmung getroffen werden, daß Etats- Sn der Spezialberatung wurde vom Genossen Rahmann erhöhungen gegenüber dem Vorjahre nur mit Zustim die folgende Entschließung eingebracht und begründet: die Reichs mung des Finanzministers vorgenommen werden dürfen. regierung zu ersuchen, Beihilfen an hilfsbedürftige Striegs­Der Referent warni danor, dritte Steffen, etwa den Reichspräji- teilnehmer aus dem Kriege 1870/71 und aus früheren Feldzügen ab denten oder den Reichssparfommissar, einzuschalten. Auch erklärte er 1. April 1928 einheitlich auf 30 Mart im Monat festingaben auch nicht, der Freien Studentenschaft freiwillig fich gegen ein Einspruchsrecht des Reichsfinanzministers gegenüber zulegen. Die Regierung erklärte, der Antrag wirbe 4 Millionen würde den Ländern. Das sei eine unmögliche Aufgabe für den Reichs foften. Darauf lehnten die Regierungsparteien den fozialdemo­finanzminister. fratischen Antrag zwar ab, nahmen aber einen Antrag Quaak an, Der Minister behandelte dann die Finanzgebarung der Geder in Fällen besonderer Notlage eine angemessene Erhöhung der meinden und führte aus, daß die Schranke, die die Beratungs­Beihilfen verlangt.

stelle für Länder und Gemeinden fei, nicht noch weiter erhöht werden Reidsregierung unnerzüglich eine Gefeßesvorlage über die Festlegung der fogenannten 3ellenbildung verhindert zu werden, Don

könne. In Preußen habe die Verwaltung in den Kommunen eine fehr starte Stellung, jowohl der Magistrat wie der Bürgermeister. Zudem bestehe ein Betorecht der Aufsichtsbehörde dadurch, das die Beschlüsse über die Festlegung der Realsteuern van gewillen Sägen gb genehmigt werden müffen. Es famme da nur noch ein Eingriff der Aufsichtsbehörde in Frage, wenn der Etat gegenüber dem Bor: jahr anwachje.

Die Länderkonferenz nahm heute morgen ihren fortgang mit dem Referat des sächsischen Innenministers pelt über Bermal tungsreform in Rein und Ländern, zu dem ber banerische Innen minifter Stü gel tas Korreferat erstattete.

Die Flaggennotorrordnung por dem Landtagsausschus. Der Berfeffungsausschuß des Preußischen Landtages   billigte am Dienstag tie bekannte Natverordnung vom 8. August über die Beftaggung der Dienstgebäude und Schulen in den Ge­

Eine weitere sozialdemokratische Entschließung verlangt von der einer öftpension und Regelung der Pensionstürzung bei hohem Arbeitseintommen vorzulegen; fie wurde angenommen. Ein rische Möglichkeiten verspricht. stimmige Annahme fand eine Zentrumsentschließung, nach der die Regierung dem Reichstag   baldigst den Entwurf eines Bensions: gefeges für politische Beamte vorlegen solle.

Bei dieser Gelegenheit brachte Genosse Roßmann den Fall Graf por. Graf ist der vertraute Mitarbeiter von Hitler  , war hat trotzdem von den bayerischen Stellen eine Rente zugesprochen beim Butsch am 9. Oftober 1923 in München   verwundet worden und Eisner im Armenrecht um eine Pension fämpfen. erhalten. Die gleichen bayerischen   Stellen laffen jetzt die Witwe

Genoffe Stüdlen wies auf den unglaublichen Zustand hin, majors, 37 im Range eines Generalleutnants und 13 daß nach diesem Etat 75 Offiziere im Range eines General  : im Range des Generals Pension erhalten. Diese Männer feien vorzeitig bei voller Gefundheit pensioniert worden, damit

parteien, gegen fie il gling waren 15 Stimmen der Regierung ber nachfolger einrüden konnte, der dann nach zwei Jahren auch

11 Stimmen und wieder ausscheidet.

Diskussion über Che und Untreue.

Kammerspiele.

W. S. Maugham, der uns schon öfter mit seinen hübsch erdachten und schmiffig durchgeführten englischen Komödien erfreut hat, bringt in feinem Luftspiel: Finden Sie, daß Constance fich rigtig Derhäft?" unfere wohlfundamentierten Anschauungen über die Ehe ins Banten. Dabei geht er nach einem verblüffend unkomplizierten Rezept vor. Er entfleidet die Ehe ihrer Romanti?, die sowieso nicht mehr in die heutige fachlich nüchterne Zett paßt. Merkwürdigerweise wird man das Gefühl nicht los, daß die Auseinanderjegungen alles andere als originell find. Und doch hält uns die mit sicherem Blid für Bühnen­wirfung aufgezogene Komödie von der ersten bis zur legten Szene in ihrem Bann. Das tommt daher, daß wir uns lange barüber flar find, auf wie zerbrechlichen Füßen die Che- Ethik ruht. Es hat das nur bisher feiner im Lustspiel mit solcher Felgerichtigkeit ausge­sprochen. Constance, eine äußerst energische Frau und lebenslinge Dame, führt die ganze Ehemoral ad absurdum, indem sie nichts als ihren nüchternen Verstand walten läßt. Sie ertappt ihren Mann auf einen Seitensprung. Zum großen Erstaunen aller Beteiligten nimmt sie ihn und ihre Freundin in Schuh, mit der sie the Gatte hintergangen hat. Es mind woht an ihr selbst liegen, fagt fie, wenn fie nach 15jähriger Ehe ihrem Mann nicht mehr reizvoll genug erscheint. Dieses überirdische Heldentum hat aber höchst reale Hinter­gründe. Sie hat sich nämlich in ihren früheren Jugendfreund ver­liebt und beginnt eine Liebschaft mit derselben Bedenkenlosigkeit, die ihr Batte gezeigt hat. Ja sie erzählt ihm sogar ganz offen, was sie vorhat, und dem armen Mann bleibt nichts übrig, als dazu ja und amen zu sagen. Finden Sie, daß Constance sich richtig verhält?

Im Leben wird sich selten ein Mann damit einverstanden erflären, daß feine Frau ihm Hörner aufsetzt, bejonders wenn er fie von neuem bewundert und anbetet. Hätte der Berfasser seiner Komödie eine Bendung nach dieser Richtung gegeben, fo märe fie fitfchig geworden. Dies sei nur nebenher erwähnt als nachdentlicher Beitrag zum Problem Stunft, Leben, Kitsch.

Der Regisseur Forster Sarrinaga läßt die onverfation frisch und flott bohinjließen. Er legt über das amüsante Luftspiel einen Shimmer von Oberflächlichkeit, so daß man erst nach dem Fallen des Vorhangs merft, wie besinnlich die Komödie im Grunde stimmt. Er selbst spielt den betrügenden und betrogenen Ehemann, entzückend leichtfertig, Ravalier ohne Leidenschaft und Lebensfünstler aus Gewohnheit. Hätte er sich beobachten können, so würde er die leichte Trottelhaftigkeit abgestreift haben, mit der er feine Rolle Derfieht. Er hätte auch seine Partnerin Leopoldine Konstantin Duran verhindert, bie Hauptrolle mit einer Sälis auszustatten, die nicht im Sinne des Bustspiels liegt. Die Konstantin spielt ihre Constance mit bewundernswertem Charme und der erstaunlichen Sicherheit ber vallendeten Dame non Welt, Ihre Ueberlegenheit,

ihr Schliff, ihre jelbstverständliche Liebenswürdigkeit funken. Ihre Routine vericitet sie aber dazu, die Herzenswärme in ihrem an sich reispollen Spiel nicht auffommen zu laffen. Zurüdhaltend, vornehm und innerlich gestaltet Theodor Boos ihren Liebhaber. Kapriziös und voller Anmut ist die muntere Margarete Röppfe, und ein eigenartiges und eigenwilliges Talent Erna Reigbert, ein weiblicher Groteskfomifer.

Das charmante Luftspiel entzündet das Publikum fofort. Beifall ertönt auf offener Szene, und der Schlußapplaus will nicht enden. Ernst Degner.

Stiefmama" im Residenz- Theater. Die Geschichte von der Frau um vierzig herum, die nicht alt werden will, die sich als Stiefmama ihrer Tochter ausgibt, weil diese bereits sechzehn Jahre zählt. Die Geschichte von der Frau, die hungert, mensenbiedt, punktrollert, um die moderne schlanke Linie zu erzielen. förperlichen Anstrengungen nügen nichts, am Schluß wird doch Aber alle geistigen und das wahre Alter enthüllt, das ganze fünftliche Gebäude bricht zu faminen. Dies das Thema des Lustspiels von Ludwig Hirschfeld  und Paul Front. Daneben die üblichen Liebeleten und ein Braut paar am Ende Es entsteht ein Kompromis von grobdrähtigem Situationsluftfpiel und Charakterfomödie mit einem Dialog, der stellenweise zu langatmig ist, sich sehr trivial benimmt und stellen woelse geistreich funkelt. Die Verfasser verlieben sich hin und wieder derart in den Dialog, daß fie barüber die Handlung vergessen. Die Regie hätte konzentrieren müffen, leiber bevorzugt sie das Gegenteil. Bon den Darstellern bieten zwei ausgezeichnete Leistungen. Paul Hendels ift ein abseitiger Mensch, ein Raisonneur mit goldigem Herzen, äußerlich widerborstig stachlich, grab, eine Figur aus einer Schnizler- Komödie, und Hansi Arnstadt spielt die ewig jung sein wollende Frau mit zarten, verwischten Farbtönen, mit quellendem Lachen, mit routinierter, Scharmanter Rotetterie. Unmöglich ist bie

Deforation.

F. S.

Soldat Schweit und der Staatsanwalt

Die Breslauer Staatsanwaltschaft hat gegen eine dortige Die Abenteuer des braven Soldaten Schweit im Weltkriege" von Wochenzeitung wegen Abdrucs des befannten jatirischen Romans Jaroslav Halet Anlage erhoben. In der köstlichen Figur des Feldfuraten Katz erblickt sie eine Berbreitung unzüchtiger Schriften". Die Breslauer Staatsanwaltschaft ist im Irrtum. Der brave Soldat Schwejt hat feinen Siegeszug durch die ganze Welt genommen und hat die Reklame einer löblichen Staatsanwalt­schaft gar nicht nötig. Was würde Schweif auf die Anklage ant­worten: Melde gehorsamst, daß ich bin blöd." Nicht wahr, Herr

Staatsanwalt?

Shows Testamente.

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Go jagte Shaw in einem Gespräch mit dem deutsch- amerikanischen Jedes Drama, jedes meiner Bormorte enthält eine Botschaft." Schriftsteller Biered, das in der Ausleje" wiedergegeben wird. Mehr Wert als auf seine Dramen legt der große Dichter- Denter auf seine Vorworte. Hier hat er seine verschiedenen Testamente" niedergelegt. Das Vorwort zu Androflus und der Löwe" be= achten Sie wohl: das Borwort, so erklärte er, ist mein Testament über das Christentum. Aber mein großes Werf darüber ist mein Borwort über die Religion der Schöpferischen Evolution" zu Zu­rüd zu Methusalem  ". Alle meine Vorworte sind von Bedeutung, besonders das zu Major Barbara". Letzteres ist mein Testament über die Armut. Das Borwort zu heiraten" ist mein Testament über die Che. Haus Herzenstad" ist mein Teftament über den Buch über den Sozialismus enthalten." Krieg, das Vorwort zu Cafar und Kleopatra  " mein Testament über das Genie, und mein soziales Evangelium ist in meinem neuen

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Biereck fragte dann, welches denn sein Testament über die Liebe sei. Der Liebe," erwiderte Shaw etwas verächtlich, fehlt das persönliche Interesse. Liebe ist die unpersönlichste aller Leidenschaften. Sie ist eine vitale Erfahrung in wirklichen Tat­fachen, aber auf dem Papier wird sie mur dadurch dem Reich un­erträglicher Langeweile entrissen, daß man sie zum Gegenstand der biologischen Wissenschaft macht. Selbst Shakespeare   konnte die Liebe nicht interessant gestalten. Jedermann gähnt in Romeo und Julia  ", wenn Mercutio   und die Amme die Bühne verlassen. Alle großen Alle Menschen, die verliebt sind, sind gleiche Idioten." Die Ur Liebesgeschichten, wie z. B. Francesca da Rimini  . find langweilig. fache von Europas   Elend war das Fehlen einer Religion," so schloß Shaw fein Bekenntnis. Schon vor Darwin   hatte die Religion ihren Halt verloren. Shakespeare   hatte keine Religion. Er glaubte an nichts. Deshalb unterzog er sich nie der Mühe, ein originelles Drama zu schreiben. Er hatte feine Botschaft. Dahingegen war Goethe   religiös, und das fekte ihn instand, ben" Faust" in seinem hohen Alter zu vollenden. Die natürliche Zuchtwahl muß bei der gespielt haben, aber es ist die schöpferische Evolution. die den Pla­Berer Macht angleicht." neten unserem fortaefehten Streben nach größerem Wiffen und arö 3. Berer Macht angleicht.

Manneken Pis   im Seidenfimono. Das eigenartige und derbe Wahrzeichen der Stadt Brüssel, die 1619 errichtete Bronzefigur des Manneken Pis  ", wird eine neue und ungewöhnliche Ehrung er­fahren. Der japanische Gesandte in Belgien   wird nämlich dem fahren. Der japanische Gesandte in Belgien   wird nämlich dem- npassung des Lebens an unseren Planeten eine ungeheure Rolle nächst dem Bürgermeister von Brüssel   ein prachtvolles Seiden. Fimono feierlich überreichen, das von der japanischen Zeitung lati" für das Männchen geftiftet ist, das fich fo wenig anständig aufführt die ab und zu bei besonderen Gelegenheiten mit einem foftberen und doch dem belgischen Balfshumor fo ehrwürdig ist. Die Figur, Kleidungsstück geschmückt wird, wird den japanischen Kimono ebenso ftola tragen wie die vielen anderen Gewänder, die ihm bereits ge­ftiftet worden sind. In der reichhaltigen Garderobe des Manneken Pis  " befinden sich u. a. das Kostüm eines Rofoto- Marquis, das van König Ludwig XV.   gespendet wurde, die Uniform eines franzöfifchen Jägerregiments, das 1919 in Brüffel in Garnison   lag, und zahlreiche Uniformen belgischer Regimenter jowie Bolfstrachten und furiose Gemänber, die von verschiedenen Bereinigungen ihm dargebracht wurden.

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burtstag im Januar 1929 eine Seier großen Stils sor. La foll ein Celfings Geburtsfladt Samenz bereitet anfäßlich pon Lefings 200. Ge Leffing- aus errichtet werben.

Eine Defferreichische Ausfellung in der Ufademie der Süne tairb E de Januar in Gemeinschaft mit dem Defterreichisch Deutschen Bokssund eröffnet. Es follen Werle österreichischer Rünftler vom Beainn bes 18. Fabr hunderts bis zur Gegenwart, porwiegend Bandzeichnungen, vorgeführt werben. Vieles davon ftanimt aus der Samminng der Albertina   in Wien  .

Ein Zeiß- Blanetarium in Mosfsu. Die Eomje's der Stadt Mostant haben der Firma Carl 8eik in Sena die Lieferung eines Beiß- Blanetariums in Auftrag ergeben. Das Planetarium wird im Zentrum der Stadt Moskau   in den ehemaligen Birtus eingebaut werden.

Joffres Memoiren sollende Walhall Roffte hat fett feine Sriras­clangungen, an denen er feit dem Griekensschlug gearbeitet bat, vollendet, hat er has Manuifcipt ber franzöflichen Akademie übergeben, damit es erf Obgleich ihm für die Veröffentlichung große Summen geboten wurden, nach seinem Lobe herausgegeben mirb.