Der Staatsanwalt Flindt.
Vor einem neuen Gfandal?
Die Staatsanwaltsstandale in Moabit häufen fich! Eben erft hat im Barmat- Prozeß die Berteidigung beantragt, die Disziplinaratten des Assessors Kußmann, der bei der Staatsanwaltschaft tätig war, heranzuziehen, aus denen sich ergeben würde, daß er Ermittlungsaften einem nationalen Bropa gandabureau zur Verfügung stellte. Die Standalaffäre des Staatsanwalts Jacoby ist noch lange nicht abgeschlossen, und schon beschäftigen die Justizbehörde eigenartige Honorarbezüge des Staatsanwalts Dr. Flindt, über dessen Suspendierung vom Dienste wir berichteten. Es wird gemeldet, daß gegen ihn ein Disziplinarverfahren und ein ftrafrechtliches Er mittlungsverfahren eröffnet sind. Ueber die Gründe zum Vorgehen gegen Staatsanwalt Flindt find zwei Darstellungen im Umlauf. Die eine geht von der Seite aus, die gegen ihn Sirafa nzeige erstattete, die andere von dem Berteidiger des Dr. Flindt.
Eine Frau S., die in Moabit ein Schuhgeschäft besitzt, hatte gegen eine Reihe von Leuten Strafanzeigen erstattet, in einem Falle megen Erpreffung und Nötigung. Ihre Bekannte, Fräulein B., die mit dem Staatsanwalt Flindt befreundet mar, nermittelte die Bekanntschaft der Frau S. mit Dr. Flindt, damit dieser ihre strafrechtlichen Angelegenheiten fördere. Frau S. besorgte auf Beranlassung des Staatsanwalts Dr. Flindt die Aftenzeichen ihrer Straffachen, worauf diefer mit dem Dezernenten Rücksprache nahm. Nachdem er der Frau S. über den günftigen Stand ihrer Angelegenheiten Mitteilung gemacht hatte, follte ihm die Führung der Angelegenheit übertragen werden. Dr. Flindt forderte, daß ihm etwa 250 m. Honorar im voraus gezahlt würden. Frau S. fand die Summe zu hoch, wurde aber ver tröftet, da das Honorar doppelt und dreifach herauskommen würde. Man einigte sich schließlich dahin, daß Staatsanwalt Flindt von allen Geldern, die durch seine Mithilfe eintommen würden, 10 Bro
zu erhalten hätte.
Eine halbe Stunde später tamen aber der Frau S. Beden fen. Sie rief den Staatsanwalt Flindt an und teilte ihm mit, daß fie vom Vertrag zurüdtreten molle. Dr. Flindt erflärte aber darauf, daß er gar nicht daran dente, nom Vertrag zurüdzutreten. Unter Mitwirkung eines Rechtsanwalts wurde der Vertrag dann gelöst. Gegen Dr. Flindt erstattete aber Frau S. Strafanzeige
Diefer Darstellung gegenüber erflärt der erteidiger Dr. Flindts, daß es im Gegenteil Dr. Flindt gewesen sei, der von fich aus eine zehnprozentige Gewinnbeteiligung für feine Bemühun gen abgelehnt habe, da dies unter feiner würde set. Der Ab. bruch der Berhandlungen und die Richtigkeitserklärung des Bertrages fei nicht von Frau S., fondern von Dr. Flinbt erfolgt. Der Berteidiger Dr. Flindts bestreitet, daß fein Manbant fich in irgendeiner Weise ftrafbar gemacht habe.
Es wird behauptet, daß die Hausfuchung belaftende Mo mente zutage gefördert habe.
Er vermittelte Raffiber.
Der Hilfsgefangenenauffeher.
Gestern hatte sich unter der Anflage der Bestehung der Siffegefangenenaufseher Mag Berthen vor dem Großen Silfsgefangenenaufjeher Mag Berthen vor dem Großen Schöffengericht mitte zu verantworten.
Das Spiel mit dem Selbstmord.
Ein Nachwort zu dem Freitod Karl Genzens.
Der Selbstmord fünfzehnjährigen Behrlings Karl Gengen fordert zu einer furzen Betrachtung heraus. Die Begleitumstände waren in diesem Fall ganz besonders tragisch. Sie be leuchten wieder einmal schlaglichtartig die unglückliche seelische Primitivität mancher Lehrer, deren Berständnislosigkeit für die Röte der jungen Menschen durch den Kranz- Prozeß in den Vordergrund des öffentlichen Intereffes gerückt ist. Diese Lehrer ahnen nicht, in welch öffentlichen Interesses gerückt ist. Diese Lehrer ahnen nicht, in welch hohem Maßstabe die jungen Menschen mit dem Selbstmordgedanten spielen der Sachverständige Profeffor Spranger hat dieses vor. trefflich zum Ausdruck gebracht. Ahnten die Lehrer das, so wären fie mit ihren Rügen vielleicht vorsichtiger. Das gleiche gilt auch von
ben Eltern.
Im Falle des Knaben Karl Genzen hatte sich aber der Lehrer eine ganz befondere Roheit zuschulden fommen laffen. Man verfeße sich in den Seelenzustand des Bierzehnjährigen, der eben erst Zeuge gewesen war, wie sein Freund ertrant; er stand noch ganz unter dem Eindruck des tragischen Geschehens. Und da sagt der Lehrer zu ihm: Wie denkst du dir ein Beiterleben ohne deinen Schulfameraden Hans. Ich an deiner Stelle wäre fofort bent Tob meines Freundes. Bäre ich nachgesprungen, fo hätte ich nachgesprungen." Der Junge mußte sich sagen: Ich bin schuldig an ihn vielleicht gerettet. Ich darf nicht mehr weiterleben. Ich gehe auch ins Baffer. So ging der Junge ins Wasser.
dem
Was geschieht aber mit dem Lehrer, ber durch feine unverantwortliche Aeußerung den Jungen In den Tod getrieben hat? Darf er noch weiter Lehrer bleiben, da er sich in so hohem Maße als untauglich für den Umgang mit jungen Beuten erwiesen hat? Der Entwurf für den Umgang mit jungen Leuten erwiesen hat? Der Entwurf zum neuen Strafgesebuch fagt:„ Wer einen anderen zum Selbstmord verleitet, wenn dies auch nur zu einem Versuch geführt hat, wird mit Gefängnis bestraft. In besonders schweren Fällen
Fraktionsversammlung aller SPD. - Genossen des Verbandes für Freidenkertum und Feuerbestattung am
Mittwoch, den 29. Februar, 19% Uhr
im gr. Saal des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24/25 Tagesordnung: Unsere Auf aben und Ziele. Ohne Mitgliedsbuch des Verbandes und der Partei kein Zutritt. Erscheinen aller SPD. - Genossen ist Pflicht.
Dottor Amanullah.
Nachdem der Afghanentönig gestern mittag bei der Stadt Berlin gefrühstückt hatte, begab er sich in die Technische Hochschule. Der preußische Kultusminister und der Reftor Geheimrat Boost begrüßten ihn. Auf einem geschmückten Sessel nahm er Plaz und der Rettor führte in einer längeren Ansprache aus, welche Berdienste fich Afghanistans erworben hat. Er betonte dabei, wie fehr der Amanullah um die Förderung der technischen Einrichtungen Afghanenfürft immer gerade deutsche Baumeister und Ingenieure, beittsche Tischlereifter und Handwerfer Bevorzugt habe und über Dottor Ing. ehrenhalber der Technischen Hoch schule von Berlin ernannt wird. Wie es sich gehört, war der König über diese seit mehreren Tagen erwartete Ueberraschung sehr gerührt, sprach einige Worte des Dantes und besichtigte fodann die Räume der Hochschule.
Es wurde ihm zur Laft gelegt, daß er für Gefangene einen fchwunghaften affiberverkehr vermittelt habe. Unter feinen Stunden soll sich eine Reihe von Persönlichkeiten befunden haben, ble in große Strafverfahren nermidelf find Merthen steht auch im Berdacht, an dem Ausbruch des berüchtigten Gin und Ausreichte ihm eine Urfunde, bie bejagt, daß manuftah zum brechers Spang aus dem Unterfichimgsgefängnis beteiligt ge mejen zu fein, was er jedoch bestreitet
Die Flucht Spangs ist noch immer unaufgeflärt. Sie erfolgte unter räifelhaften Umständen, als Spang nach dem ersten Berhanthungstage aus dem Schwurgerichtsfaat ins Gefängnis auridgeführt wurde. Dort wurde er nicht mehr eingeliefert und blieb monatelang verschwunden, bis er durch einen Zufall wieder aufgegriffen wurde. Es besteht der, begründete Berdacht, daß Spang im Belize von Nachschlüsseln gewesen fet. Er hat sich aber bisher geweigert, Aufklärung zu geben.
Mitangetlagt war ein Kaufmann Leopold Baljon und eine Frifeufe Minna Graeg. Balfon war Untersuchungsgefangener und hat burdy Berthen Rasfiber hinausgefidt Die An getlagte Graetz ftand mit einem anderen Untersuchungsgefangenen in Verbindung. In der heutigen Berhandling behauptete Rechts anwalt Georg Leewenthal als Berteidiger von Balson, daß diefer der Verführung durch Werthen unterlegen jei. Werthen fei von Belle zu Belle gegangen und habe sich erboten, den Berkehr mit der Außenwelt zu vermitteln. Als Briefporto habe er durchschnittlich für jeben Kaffiber 50 m. verlangt. Baljon behauptete auch, daß der Gefangenenaufseher nachts in feine Zelle gekommen sei und von ihm ein Darlehen von 500 mart verlangt habe. Ein Mitgefangener habe ihm mit einer Handbewegung zugeraten:„ Der
ift gut."
Der Angeklagte Werthen entschuldigte sich damit, daß er nur 175 M. Monatseinfommen gehabt habe und damit nicht auskommen fonnte. Der von ihm vermittelte Berkehr sei„ harm Inser Matur geweien".
Da Große Schöffengericht verurteilte Berthen wegen fortgefehter paffiver Beamtenbeftechung zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 4% Monaten Untersuchungshaft. Dem Berurteilten wurde auch die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 3 Jahre abertannt. Staatsanwalt Heinz hatte unter Bersagung mildernder Umstände 3uchthausstrafe beantragt. Die Mitangeklagten Balfon und Graetz wurden wegen Beweismangels auf Staatsfosten freigesprochen.
Tödlicher Unfall auf einem Neubau.
Auf einem Reubau an der Ede der Wittelsbacher und Zähringer Straße in Wilmersdorf ereignete sich gestern nachmittag furz vor 16 Uhr ein schwerer Unfall Der 57jährige Bauarbeiter Emil Jesch aus der Mainzer Straße 16 in Wilmersdorf
war in der Höhe des zweiten Stocwertes mif Arbeiten an der Deckenverschalung beschäftigt. 3. verfor plößlich den Halt und stürzte topfüber in die Tiefe, wo er mit schweren inneren Berlegungen bewußtlos liegen blieb. Arbeitskollegen sorgten für seine Ueberführung in das Krankenhaus in der Pfalzburger Straße, doch trat bereits auf dem Wege dorthin der
Iob ein.
Sonderzüge zur Leipziger Messe.
Die Reichsbahnbirettion Berlin wird zur Ceip 8iger Frühjahrsmesse am 7. und am 11. März je einen Gonderzug 4. laffe zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Leipzig verfehren laffen. Die Züge fahren ab Berlin Anhalter Bahnhof 6.37 Uhr und treffen in Leipzig um 9.19 Uhr ein. Die Rüdfahrt erfolgt ab Leipzig 21.28 Uhr, und der Zug trifft Anhalter Bahnhof um 0.08 Uhr wieder ein. Der Fahrpreis beträgt für die Hin und Rückfahrt 7,40 m. Die Fahrtarten werden vertauft bei der Fahrkartenausgabe des Anhalter Bahnhofs , ben drei Ausgabestellen des MER. im Potsdamer Bahnhof, Bahnhof Friedrichstraße, Kaufhaus des Westens fowie im Reisebureau Bert heim, Leipziger Straße .
Gestern abend waren die afghanischen Gäfte und der Reichs präsident in der Charlottenburger Oper zu einer Fest vorstellung. Heute ist große Parade m Döberit. Das Festprogramm nimmt unaufhörlich feinen Fortgang.
Drei Schwerverletzte bei einem Verkehrsunglück.
steht Zuchthaus darauf. Und dies hier ist ein besonders schwerer Fall. Ich an demer Stelle wäre fofort nachgesprungen." Im Zu fammenhang mit dem vorhergehenden Satz: Wie denfst du dir ein Weiterleben ohne demen Schulfameraden Hans" bedeutete das eine direkte Aufforderung zur Selbstvernichtung. Wie oft mögen junge Menschen durch ähnlich fahrlässige Aeuße rungen ihrer Eltern und Lehrer zum Selbstmord getrieben worden sein, ein betrübendes Zeichen dafür, wie wenig. Berständnis für die seelischen Nöte der Jugendlichen viele Eltern haben und leider auch nicht wenig Lehrer.
Selbstmord eines Siebzehnjährigen.
Er warf sich vor den Zug
Abermal ist die Zahl der Jugendtragödien um einen neuen Fall bereichert worden. Erst gestern berichtete der Abend" über den Freitod eines Sechzehnjährigen Bei Fintenfrug warf sich der siebzehnjährige Lehrling Rudolf Reinert aus 3ug und wurde auf der Stelle getötet der Burgunder Straße 1 zu Falkensee vor einem vorüberfahrenden
Der junge Mensch hat sich am Donnerstag abend unter einem nichtigen Grund aus der elterlichen Wohnung entfernt und kehrte nicht wieder heim. Bahnbeamte, die das Gleis Berlin - Hamburg tontrollierten, machten gestern in der achten Morgenstunde einen fredlichen Fund. Etwa 400 Meter vom Bahnhof Finken Leiche eines jungen Mannes, der der Kopf vom Rumpf ge. trug entfernt entbedten fie neben den Schienen die verstümmelte trennt war. Aus Papieren, die in der Tasche des Toten gefunden wurden, ging hervor, daß es sich um den vermißten fiebzehnjährigen Reinert handelte. Was den Jungen in den Tod getrieben hat. ist noch völlig ungeflärt.
zu Schöneberg und der 25jährige Herbert Heise aus der Lauerta burger Straße 15 zu Wilmersdorf , mußten mit schweren Unter fchenfelbrüchen und inneren Berlegungen in das Elisabeth Krantenhaus übergeführt werden. Die Schuld frage ift noch ungeflärt
Bergwerksunglück in der Mart.
Zwei Bergleufe von Schwemmfand eingeschlossen. Frankfurt a. d. D., 24 Februar.
Auf der Grube Hermania" bei Reppen ereignete fich geffern früh 5,50 Uhr ein Schwemmianddurchbruch, der die Förderftrede auf etwa 40 Meter zugeschmemmi hat. 3 wei BergTeute sind durch das Unglüd eingefchloffen, und bis Freitag mittag ist es noch nicht gelungen, an die beiden Berschütteten heranzukommen, obgleich die Gesamtbelegschaft der Grube in drei Schichten für die Bergungsarbeiten eingesetzt worden ist. Der übrige
Betrieb ruht.
Verbesserungen bei den Ueberfallkommandos.
Am 1. Februar b. 3. haben die Bolizei- leberfall fommandos Kreuzberg und Charlottenburg neue unterfünfte bezogen. Die neuen Räume berber lleberfallfommandos, welche zu den am meisten in Anspruch genommenen Bezirks, so daß ein schnelles Eintreffen am Zatort ge Don Berlin gehören, liegen außerordentlich günstig unnitten ihres währleistet ist, besonders da die Ueberfalltommandos mit den neuesten technischen Einrichtungen ausgestattet sind. Außerdem stehen die Kraftfahrzeuge in stets geheizten Räumen, so daß auch bei strengstem Frost die Wagen jederzeit sofort betriebsfertig sind. Bei einer Reihe weiterer Ueberfallfommandos werden ähnliche Berbesse rungen in einiger Zeit folgen Eine vorbildliche Zahnklinik.
Der Gewertstrantenverein,
Ein folgenschwerer 3usammenstoß zwischen einem Autobus der Linie 1 und einem Wagen der Linie 10, bei dem drei Berverband, der durch den freiwilligen Zusammenschluß eines Teiles der fonen schwer verletzt wurden, ereignete sich gestern nachmittag auf der Herkulesbride.
An der Haltestelle auf der Herkulesbrüde hielt ein Autobus der Linie 1, den sechs dort wartende Fahrgäste besteigen wollten. In diesem Augenblid näherte sich der gleichen Haltestelle ein Autobus der Linie 10. Der Führer fonnte seinen Wagen nicht mehr recht zeitig zum alten bringen und fuhr mit ziemlicher Heftigkeit auf den Borderwagen auf. Der Vorfall spielte sich so plöglich ab, daß drei Personen, die nicht mehr zur Seite springen konnten, zwischen Kühler und hinterperron einge quetscht wurden. Die Berlegten, die 30jährige Elfriede Wesenberg aus der Bredow straße 13, die 23jährige Martha Scholz aus der Haberlandstraße 10
Funkwinkel.
Dr. Gertrud Haupt behandelte unter dem Titel„ Das Kind des zwanzigsten Jahrhunderts" eigentlich die Erzieher und die Erziehungsfragen dieses Jahrhunderts. Wie die Brobleme unserer Gegenwart auf das Kind einwirken und ihm seine geistige Einstellung geben, wurde von der Vortragenden kaum distutiert. Nur in einigen Säßen über die Jugendbewegung berührte sie diese Dinge flüchtig. Dagegen ging fie eingehend auf die grundlegenden Erziehungstheorien ein, die außer von vielen anKey und Maria Montessori vertreten werden. deren an den Fragen ter Erziehung Interessierten von Ellen Pestalozzi und Fröbel lehrten, im Kind nicht einen fleinen Er Schon wachsenen, sondern eben ein Kind zu sehen, das in seiner eigenen Welt ausgesucht und aus ihr heraus erzogen werden muß. Für Wesensfremdes ist in dieser Welt kein Blaz, und alles von außen Hineingetragene bleibt totes Flickwert. Leider fehlt noch viel dar an, daß diese heute allgemein anerkannten Erziehungstheorien auch allgemein in die Bragis übersetzt werden. Wohl gibt es moderne, gut geleitete Kindergärten, auch eine Anzchl Schulen, in denen die Kinder fast spielend und dabei doch wirklich fürs Leben lernen. Aber gerade im Schulbetrieb wird bei uns noch viel am Kinde gefündigt. Knut Hamsun war der erste Teil der Abendveran staltung gewidmet. Dr. K. 5. Ruppet caratterisierte den großen norwegischen Epifer als Antipoden der russischen Dichter. Sie sehen den Menschen im Gegensatz und in Kampfstellung zur Natur. Hamfun erlebt den Menschen in der Natur, mit der Natur, cls legte Konsequenz sogar den Menschen als Natur. Lina 2offen las beglüdend schön aus den Werken Hamsuns . Eine musikalisch nicht schlechte, aber etwas bunte Veranstaltung beschloß den Abend. Am Rachmittag fprach Gab Shelajo Symnen, maniriert, mit mentg eigenen Lönen Tes
ein Kranfenfassen besonderen Ortstranfenfaffen und einiger Innungsfrankenkassen ge bildet ist, hatte am Mittwochabend zu einer Besichtigung feiner im Hause Briger Straße 27-30 neu errichteten dritten Zahn flinit eingeladen. Unter den zahlreichen Gästen. die von dem Bora fizenden der Organisation, Herrn Gottesmann, und dem leitenden Arzt Dr. Bornemann durch die Räume der Klinik geführt wurden, befand sich auch der Bürgermeister Genosse Dr. Hertz vom Bezirksamt Kreuzberg . Das Institut, in dem die zahnärztlichen Behandlungen der Kassenmitglieder und ihrer Angehörigen durchgeführt werden sollen, wird mit seinen neuzeitlichen Einrichtungen den modernsten Bedürfnissen gerecht. Ein 100 Bersonen fassender Saal dient als arteraum für die Patienten, beren Behandlung in pier Zimmern mit insgesamt sechs Stühlen vorgenommen wird; außerdem fönnen vier meitere 3immer sofort eingerichtet werden, falls es eine gefteigerte Inanspruchnahme der Klinit notwendig macht. Neben den Behandlungszimmern ist ein Mundspülraum, ein Raum für die Strahlenbehandlung und eine Wertstatt vorhanden, in welcher der Zahnerja hergestellt wird, Vorläufig werden vier Aerzte ihren Dienst in der Klinik versehen; bezüglich ihrer dekorativen Ausstattung wäre zu sagen, daß an Stelle des falt wirkenden weißen Anstrichs, den die meisten Räume erhalten haben, bunte Farben, die doch gerade auf die Gemüter von Leidenden einen wohltätigen Einfluß ausüben, zweckmäßiger gewesen
wären.
ab.
Reichsbannerzeugen gesucht. Am 14. August 1927 fuhren nach der Verfassungsfeier abends vom Hauptbahnhof in eipzig zwei Gonberzüge mit Reichsbannerfameraden nach Berlin Auf dem Bahnsteig, von dem die Züge abfuhren, sollen zwei Leipziger Schußleute in einen scharfen Wort wechsel mit Reichsbannerkameraden geraten sein, der über die Reichsbannerfundgebung Ausdruck verliehen darauf zurückzuführen ist, daß sie ungehörig ihrem mißfallen und angebliche Ungehörigkeiten von Reichsbannerleuten rügen zu müssen glaubten. Es hat sich aus diesem Borfall dann schließlich eine Anflage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt entwickelt. Kameraden, die sich diess Borfalls erinnern und Angaben über das Berhalten der Stuleute machen fönnen, werden gebeten, fofort ihre genaue Adresse dem Rechtsanwalt Dr. Graef in Leipzig C 1, Reumartt 29, mitzuteilen.
Billige Büdlinge. Der Berein der Räucherwarenhändler von Groß- Berlin E. B. veranstaltet infolpe großer Fänge einen biligen Bertauf von frisch geräucherten Büdingen . es fommen in diefen Tagen zur Aboahe: erau rte Matrelenbüdlinge( Riefenbüdlinge) zwei Stüd 25 Pf. Die Verkaufsstellen find durch Plakate kenntlich gemacht.
Forman
gegen Schnupfen Wirkung frappant!