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Wert auf gute Rühlung gelegt werben muß, bewegten sich auf bem Wannsee wie große Motorboote. Das bekannte Touristenschiff Wintermärchen der Reederei Nobiling diente als Mutterschiff. Die Baffagiere wurden von Wintermärchen" durch Motorboote zu den Flugzeugen geschafft. Das Umsteigen ging mühelos vonstatten. Auch Start und Landung vollzogen sich reibungslos und wurden von den Passagieren taum wahrgenommen. Selbst verständlich handelt es sich bei den Darbietungen der Lufthansa das gilt selbst für den Dornier Superwal  " nur um Bersuchs apparate. Für die Ueberwindung von sehr langen Seeftreden reichen felbst diese Größen noch nicht aus. Die Firma Dornier ist aber bereits an die Konstruktion eines 45- Tonnen- Apparates gegangen, tmb auch die Rohrbach- Werft ist mit dem Bau von Großflugbooten beschäftigt. Ob dieser Sprung, eine sehr fühne technische Tat, be. reits das Großfeeflugzeug bringen wird, das den Tücken bes Ozeans. auf jeden Fall Widerstand leistet, muß abgewartet merben. Daß wir aber zu diesem Flugzeug tommen werden, hat die überzeugende Demonstration der Lufthansa am Montag be­wiesen.

Bor allem müssen Einflüsse, die die Arbeit der Hansa ftoren tönnten, abgewehrt werden. Wir denken dabei an die Abficht der großen Reedereien, die Hansa   aus dem Atlantikgeschäft verdrängen zu wollen. Wir stehen bei der Errichtung von See flugftreden erst am Anfang einer Entwicklungsperiode. Es muß im Gesamtinteresse noch eine Fülle von Arbeit geleistet werden, die mur, mie auch Direttor Merkel von der Deutschen Lufthansa am Montag betonte, mit Hilfe der öffentlichen Hand geleistet werden tann". Die junge Seefliegerei befindet sich bei der Hansa, wie diese gezeigt hat, in guter Obhut. Eine überhaftete Ausbeutung des jungen Berkehrszweiges im privattapitalistischen Sinne, die zu erwarten ist, menn die deutschen Reedereitonzerne fich das Atlantikfluges be mächtigen, kann diese Entwicklung nur hindern und verfümmern und den Vorsprung gefährden, den Deutf fand bank der fyftema. tischen Arbeit der Lufthansa heute hat.

Macht uns frei!"

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Ein schwarzweißrotes Wahlplafat und seine Lehre. An den Anschlagfäulen flebt ein tommunistisches Bahl. platat Es zeigt ein Paar mit Retten gefeffelte Hände. Die Farben des Blafates find schwarz, weiß und rot. Und unter ben gefesselten Händen steht: wählt Kommunisten!" Man weiß nicht recht, wie das gemeint ist. Soll man die Rommunisten wählen, damit eventuell später die Fememörder und August und Baul Schmelzer befreit werden tönnen? Der türzlich im Reichstag ausgefochtene Rampf um eine Amnestie für die politischen Gefangenen, in dem sich Rommuniften und Deutschnationale als Berbündete zeigten, rechtfertigt allerdings solchen Gedanken und- die schwarzweißroten Farben des Platates. Oder soll das Blafat auf Steubells Absicht, das Berbot des Roten Frontfämpfer. bundes durchzusetzen, hinweisen? Das erscheint taum glaubhaft. An der Preußischen Regierung, die von den Kommunisten mit allen Mitteln befämpft wurde, wird Reubells Plan scheitern.. Und wenn nicht. wer fühlt sich denn wohler in Reudells, Retten" als die Kommunisten? Warum wollen fte alfo von ihnen befreit fein? Wenn aber das schwarzweißrote Blafat tatsächlich die Be­freiung der politischen Gefangenen meint, dann ist die Aufforde­rung Bählt Kommuniften" als ein plumper Bahlschmin. bel zu bewerten. Wer die Opfer des tommunistischen Butsch mahnfinns und einer reaktionären Justiz befreien mill, der weiß, daß er sozialdemokratisch wählen muß. Denn nur der Wahl­fieg der Sozialdemokratischen Partei wird den politi. schen Gefangenen die Befreiung bringen und die Fememörder und bas andere nationalistische Mordgefindel weiter bort laffen, wo fie fich augenblidlich befinden: hinter Schloß und Riegel

Wie in einem Kriminalfilm.

Staatsanwalt Jacoby I und Frau Holz.

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Ms der Staatsanwalt Jacoby I in der Sache des Schwindel panoptifums Berg in ann hinter Schloß und Riegel gelegt murbe, erinnerte man sich, daß er es mar, der seinerzeit die Tot­flagsanflage gegen Frau Ellen 5o13 vertrat, später mit allen Kräften das Wiederaufnahmeverfahren zu ihren Ungunsten betrieb, in dem Berfahren wegen Erpressung und Verleitung zum Meineid gegen sie den Ankläger spielte und auch das Meineidsver­fahren gegen ihren Better, den Detektiv Lent, in die Wege leitete. Staatsanwalt Jacoby I war seiner Landsmännin Frau Haupt­mann Ellen Holz spinnefeind. Die alte Fehde zwischen den beiden wird seit gestern in ihrer Abwesenheit vom Landgericht I   ausge tragen. Die Vorgeschichte dieser Gerichtsverhandlung mutet aber wie ein Ariminalroman an, der sich zwischen Kriminalbeamten, Brivatdetektiven, Staatsanwalt und Richter abspielt.

Im März 1925 hatte sich Frau Ellen Holz wegen Totschlags an ihrem Manne, des Hauptmanns Holz, zu verantworten. Das Gericht nahm an, daß fie die tödlichen Schüsse in der Abwehr gegen ihren brutalen Gatten abgegeben habe und Sprach fie frei. Der einzige Tatzeuge war der Better der Frau Holz, Leyt. Seine beschworene Aussage schien glaubwürdig und wurde von nie. mandem angezweifelt. Der Staatsanwalt Jacoby I war aber nach wie vor von der Schuld der Frau Holz überzeugt. Allein ein Bieber aufnahmeverfahren fonnte nach seiner Ansicht das Fehlurteil wieder gutmachen. Wenige Tage nach dem Freispruch wurde Leyf zur Kriminalpolizei zitiert. Kriminalassistent 5 artwig hielt ihm Dor, er habe einen Meineid geleistet: er habe verschwiegen, daß Frau Holz fich geäußert habe, wenn sie noch zehn Kugeln im Lauf gehabt hätte, fie alle zehn abgefeuert hätte; er habe ferner verschwie gen, daß sie furz vor der Tötung ihre Hände hinter dem Rücken gehalten habe. Lent bestritt, vor Gericht eine falsche Aussage ge­macht zu haben. Er wurde unsanft angefaßt, aber nach zwei Tagen entlaffen. Bald darauf wurde er aufs neue ins Polizeipräsidium geladen. Diesmal behandelte man ihn freundlicher. Es wurde ihm nahegelegt, seine Beschwerde wegen der angeblichen brutalen Be handlung zurückzunehmen und zuzugeben, daß er seine eidlichen Aussagen fahrlässig gemacht habe. Dann würde man es bei einem Strafbefehl bewenden lassen. Diefer sollte auf 500 m. lauten. Man ließ mit sich handeln und verminderte ihn auf 200 M. Dann machte man den Borschlag, statt einer Geldstrafe, die er nicht zahlen fonnte, eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten eintreten zu lassen und schließlich einigte man sich auf vier Wochen Gefängnis mit einer Bewährungsfrist. Als aber der Strafbefehl Lent zugestellt wurde, erhob dieser noch einer Rücksprache mit seinem Anwalt, dem Rechts. anwalt Dr. Pindar, gegen denselben Einspruch.

Dies alles befundete gestern vor Gericht der Angeklagte& ent. Er fagte noch mehr, nämlich, daß der Kriminalassistent Hartwig ihm bei seiner zweiten Unterredung erflärt habe, er verhandle mit ihm auf Beranlassung des Staatsanwalts Jacoby I, biefer würde auch den Strafbefehl beim Amtsgerichtsrat Danziger burchzudrücken wiffen. Ein Strafbefehl für einen fahrlässigen Falsch elb! Staatsanwalt Jacoby I bedurfte des Geständnisses Lents, um bas Wiederaufnahmeverfahren gegen Frau Holz betreiben zu fönnen. Bents Einspruch gegen den Strafbefehl hatte eine Gerichtsverhand fung vor dem Schöffengericht zur Folge. Diefes gab die Sache an bas Landgericht I weiter, das allein für diesen Meineid zuständig war. Als bereits vor einem Jahre die Sache zur Berhandlung fam, mußte fie pertagt werben; es stand überhaupt noch nicht feft, was eigentlich Bent im Totschlagsprozeß Holz falsch aufgefagt haben follte. Damals wurde er auch aus der Untersuchungshaft entlassen,

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Erdbebenkatastrophe in Griechenland  .

Die Stadt Korinth   zerstört.

Ju Griechenland wurde die alte Stadt Korinth   von einem| Beschädigungen auf. Die ganze Neustadt gleicht einem Ruinenfeld, schweren Erdbeben heimgesucht und fast gänzlich zerstört. Der Katastrophe sind auch Menschenleben zum Opfer gefallen. Zahlreiche Erdbebenwarten registrierten die Katastrophe.

wird von ben Apparaten der Hamburger Hauptstation für Erd Am Sonntagabend wurde wie uns aus Hamburg   gemeldet bebenforschung ein sehr heftiges Erdbeben aus einer Entfernung von 2000 bis 2100 Kilometer registriert. Die ersten Wellen trafen um 21 Uhr 18 Minuten 6 Gefunden ein. Um die gleiche Beit, 21 Uhr 17 Minuten 38 Sekunden, registrierte der Seismograph der Landessternwarte auf dem Königs stuhl bei Heidelberg   ebenfalls ein fehr heftiges Erdbeben. Die Entfernung des Erdbebenherbes beträgt 1700 Kilometer. Die Bewegung erreichte ihr Maximum um 21 Uhr 22 Minuten 42 Se tunden und erlosch gegen 22 Uhr. Auch die Instrumente der Reichsanstalt für Erdbebenforschung in Jena   ver zeichneten um 21 Uhr 17 Minuten 36 Gefunden ein stärkeres Erd­beben mit etwa 1900 Kilometer Herbentfernung.

Die Katastrophe von Korinth  .

Die Erdbebenaufzeichnungen wurden alsbald durch Meldungen aus Griechenland   bestätigt. Dort hat ein furchtbares Erdbeben in der Nacht vom Montag bie alte Stadt Korinth   fast vollstä n. dig zerstört. Die großen Gebäude in Neu- Rorinth find faft alle eingestürzt. Die übrigen Häuser weisen große Riffe und schwere

In der gestrigen Gerichtsperhandlung bestätigte der Angeklagte die eben geschilderte Borgeschichte feines Brozefies und ertlärte, daß feine Darstellung von den Vorgängen am verhängnispollen Morgen, bie er als 3euge in dem Totschlagsprozeß gemacht habe, volltom­men den Tatsachen entsprochen habe. Auf welche Weise follte min dem Angeklagten die Unwahrhaftigkeit nachgewiesen werden. Der Berichterstatter in jenem Brozeß, Landgerichtsrat Jamrath, äußerte fich als 3euge, daß Bent einen vollkommen glaubwürdigen Eindruck nemacht habe. Go blieb nur die eine Möglichkeit: den indiretten Beweis zu führen, daß Frau Holz in Wirklichkeit ihren Mann nicht in Notwehr erfchoffen habe; dann hatte Lent die Unwahrheit ge fagt. So marschierten nacheinander 29 3eugen auf, die zum größ ten Teil Aeußerungen wiedergaben, die Frau Holz im Zusammen hang mit ihrer Tat vor und nach derselben gemacht haben sollte, über ihre Eindrücke von Frau Holz der dergleichen mehr. Teils Tratsch und Klatsch, teils Aussagen von Menschen, die allen Grund haben, Frau Holz feindlich gesinnt zu fein: im großen und ganzen nichts Greifbares und Positives. Man glaubte nicht einem Meineidsprozeß gegen Lent, sondern dem Totschlagsprozeß gegen Frau Holz in neuer Auflage beizuwohnen. Sie selbst war nicht geladen, auch Staatsanwalt Jacoby und Amtsgerichtsrat Dr. Danziger waren nicht als Zeugen erschienen; der erstere wegen feiner zerrütteten Gesundheit; man hätte ihn gern als Zeugen in der Sache gehört. Das Urteil wird erst heute gefällt werden. Ausgang dieses monströsen Prozeffes, der Schöpfung des famofen Staatsanwalts Jacoby I. scheint nicht mehr zweifelhaft

Die alten Balfone.

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Sollen auf ihre Tragfähigkeit untersucht werden. Ein Einzelfall gibt Beranlaffung, die Hauseigentümer auf die Konftruffion der Baitone aufmerksam zu machen. In vielen Häusern der 70er und 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts find Balton­deden mit Wellblech als tragendes& onftrut­fionsmaterial ausgeführt worden. Das Wellblech wird häufig sehr start durchgerostet sein, so daß ohne äußere Ber­anlassung die Konstruktionen plöhlich nachgeben und herunterstürzen fönnen. Den Hauseigentümern wird von der Baupolizei dringend empfohlen, die Baltone auf ihre Tragfähigkeit zu untersuchen oder unterfuchen zu laffen und bei Schadhaftigkeit die alte konftruffion zu entfernen.

Funkwinkel.

Am Sonntag sprach Dr. Emil Dofipat über Borbil dung und Berufsbegabung des Journalisten. Er zeigte, warum es für die Tagesschriftsteller nicht wie für andere Berufstätige eine fest umirissene Ausbildung geben tann. Journalis. mus ist nicht durch Fleiß erlernbar und durch kein bestimmtes Syftem zu umgrenzen. Fähigkeiten für diesen Beruf müssen dem Menschen angeboren sein. Darin ist der Journalismus der Kunst verwandt. Die persönliche Note jedes einzelnen muß sich hier ihre eigene Ausdrucksform schaffen. Leidenschaftliche Berufsliebe, positive fritische Begabung, treffsichere Urteilsfraft und Berant­wortungsbewußtsein zählen zu den wichtigsten Eigenschaften des guten Journalisten. Die Schulung für seinen Beruf findet er am besten in der Praxis der Redaktionsstuben. Aber die notwendigen Borkenntnisse, sowohl in allgemeiner Zeitungskunde als auf rein wissenschaftlichen Gebieten, wird sich der zukünftige Journalist mit Nutzen auf den Hochschulen aneignen. Die Grundlagen einer zwedmäßigen Ernährung" behandelte der Direktor des Deutschen Hygienemuseums in Dresden  , Dr. Bogel. Der Vortragende betonte besonders die Schädigungen, die der Körper erleidet, wenn er mit bestimmten Stoffen überernährt wird und andere lebenswichtige Stoffe ihm dagegen in zu geringem Maße zu geführt werden. Der Abend brachte ein wohlgelungenes populares Orchestertonzert unter Bruno Seibler Wintlers Leitung. Am Montag wurde das Festkonzert aus der Philharmonie übertraoen, das die Staatskapelle unter Richard Strauß   Leitung zu Ehren des Internationalen Autorenfongreffes gab. Die Orchester barbietungen, Mozarts Jupiter- Sinfonie  , Wagners Vorspiel zu Tristan und Isolde   und Strauß Sinfonia domestica" famen glänzend heraus. Nicht ganz so gelungen wirfte dagegen die Weber­tragung von Isoldes Liebestod, den Barbara Kemp   fang. Den eg des Laien zum Kunst besig" schilderte Lothar Brieger  in dem ersten Vortrag feines 3yllus Kunstgenuß und Kunstbesig". Der Redner warnte banor, mit vorgefaßten Theorien und Meinungen an ein Wert der bildenden Kunst heranzutreten. Nicht aus dem Be schauer heraus, sondern aus seinem Eigenmert heraus will das Kunstwert begriffen sein. Kunft sammeln heißt sich der Kunst nahe bringen. Aber er mit solcher Kunst sollten die Menschen fich um geben, zu der sie wirklich ein inneres Berhältnis haben. Dann fann ein einfaches wohlfeiles Blatt ihnen unter Umständen mehr be deuten als das teuerste Bild. Ueber die erstaunlichen Leistungen des gefunden und franten Körpers berichtete Dr. med. Ernst Rothe. Er zog dabei gegen die volkstümliche Auffaffung zu Felde, daß offene Füße nicht heilen fönnten oder dürften, schilderte die Bedeutung des Fiebers und behandelte vor allem die wunderbare unermütliche Arbeit bes Herzens. Das Lagemerkt des Elettro­monteurs" ließ in anschaulicher Beschreibung Alfred Shula nor den Ohren der Funkhörer vorüberziehen. Les.

Die ersten, noch schwachen Stöße wurden schon in den Abend­stunden des Sonntags wahrgenommen. Kurz vor 10 Uhr ereignete wohner aus den Häusern auf die Straße stürzten. Die Hauptstraße sich dann plöglich ein außerordentlich starter Stoß, so daß die Ein­

wimmelte von Menschen, die sich, mur notdürftig bekleidet, hierher geflüchtet hatten. Entfehensschreie wurden laut, dazwischen mischte fich das Krachen der einstürzenden Gebäude. Ein Telegraphiſt ir Storinth, der Nachtdienst hatte, telegraphierte ununterbrochen: hielt bis zum letzten Augenblick in dem bereits wankenden Tele­Silfe, Hilfe, Hiffe! Alles verloren!" Der Mann graphengebäude aus. Als das Haus einstürzte, wurde er unter den Trümmern begraben und getötet. Auch das Gefängnis stürzte in­folge der schweren Erderschterung ein. Lie unverlegt gebliebenen Gefangenen benutten die Gelegenheit zur Flucht. Die Soldaten in der Kaserne verließen ihre Quartiere auch während des stärksten Bebens nicht und wurden zum großen Teil unter dem einstürzendent Gebäude begraben. Auch in Batras, in der Provinz Acheia, in Athen  , im Badeort Lutrati, im Kanalort Istmia Rofonon, in Megara und in Eleusis   wurden starte Erdstöße wahrgenommen. In Lutrati und in Kotonon stürzten ebenfalls zahlreiche Häufer ein. Die Bevölkerung flüchtete auf die Straßen und verbrachte die Nacht unter freiem Himmel. Die Re­gierung hat sofort Hilfe in das Erdbebengebiet entsandt und Trup­pen abfommandiert, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und Plün derungen zu vermeiden.

Generaldirektor geflüchtet.

Nach einem Finanzfrach in der Margarineinduffrie.

Die einzige außerhalb des holländisch englischen Margarinetrufts stehende große Rohstofflieferantin für die freie deutsche Margarine. industrie, die Delwerte Teutonia& m. b. H. in Har­ burg  , hat außerordentlich große Berlufte erlitten; fie werden bis zu 20 Millionen geschäßt, so daß das Gesellschaftskapital von 7,5 mil lionen verloren ist. Außer deutschen Großbanten find englische und dänische Firmen und Banten in Mitleidenschaft gezogen. Ebenfalls erleidet die C. und G. Müller Speisefett G. in Berlin  erhebliche Verluste. Die Delwerte Teutonia G. m. b. H., die einen jährlichen Umfag von etwa 120 Millionen Mart hatte und rund 700 Arbeiter beschäftigt, soll nicht mehr zu retten sein.

Der Zusammenbruch der Harburger   Firma dürfte auch für ihre Muttergesellschaft, die dänische Oliefabrik in Aarhus   schwere Folgen haben. Sie besaß 70 Braz. des Teutonia- Kapitals und erlitt an ihren Attien in den letzten Lagen erhebliche Kursverlufte. Wie uns aus Kopenhagen   gemeldet wird, ist der Generaldirektor Tychsen der Aar­huser Delfabrit feit zwei Tagen verschwunden.

Berufung im Lichterfelder   Hafenkreuzferprozeß

In dem Lichterfelder   Landfriedensbruchprozeß haben die An geflagten, soweit sie vom Schöffengericht Lichterfelde   verurteilt wor ben find, fowie die Nebenfläger, mit Ausnahme von Hintel. mann, der belanntlich in das nationalsozialistisches Bager über­gegangen ist, Berufung eingelegt. Nachträglich hat aud die Staatsanwaltschaft das Urteil durch Berufung an gefochten.

Bei der Arbeit verunglückt.

Beusselstraße und Jungfernheibe ereignete fich gesternr Auf den Gleifen der Ringbahn zwischen den Stationen ein schwerer Unfall auf der Kanalbrüde, bie über ben Ber­bindungskanal führt, merden zurzeit Brückenarbeiten ausgeführt. Int einiger Entfernung der Baustelle war ein Sicherheitspòften aufgestellt, der die Annäherung eines Zuges durch Signalzeichen an­fündigte. Der Poften, ein Arbeiter Friedrich Runtei aus der Rösliner Straße 15, wurde von den Botomotive eines herankommenden Ringbahnzuges erfaßt und überfahren. Der Verunglückte hatte so schwere Verlegungen erlitten, daß er von Arbeitskollegen sterbend von der Unfallstelle getragen werden mußte. Beim Gerüstbau auf dem Grundstüd Belle= Alliance Straße 86 verlor der Arbeiter Hermann Hode aus der Memeler Straße 23 plöglich den Halt und stürzte aus der Höhe des dritten Stodwerts topfüber in die Tiefe. 5. wurde durch das Städtische Rettungsamt in bas Urban- Krantenhaus gebracht, mo er sehr bedenklich danieder­

liegt.

... so, Sie glauben nicht,

meine Dame, daß man

für wenig Geld etwas sehr Gutes auf den Kaffeetisch bringen kann? Nun- dann probieren Sie doch mal,

Kathreiners Malzkaffee! Das ganze Pfundpaket kostet nur 55 Pfg. und ergibt 120 Tassen!

Fragen Sie doch auch mal irgendeine andere erfahrene Hausfrau!