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Rückgang der Minderheiten.

Sie sehen ihre Interessenvertretung in der Sozialdemokratie. Warschau  , 22. Mai.

Die Tatsache, daß die Polen   nicht nur tein Mandat für den Reichstag   gewonnen, sondern auch die beiden, die sie bisher

im Preußischen Landtag innehatten, verloren haben, hat hier einen niederdrückenden Eindruck hervorgerufen, um so mehr, als die polnische Presse gern mit gänzlich aus der Luft gegriffenen phantastischen Zahlen von Millionen Polen   in Deutsch­ land   arbeitet. Um den unangenehmen Eindruck zu verwischen, wird hier in nationalen Kreisen versucht, den Mißerfolg der polnischen hier in nationalen Kreisen versucht, den Mißerfolg der polnischen Liste einem angeblichen Wahlterror, der gegen die Minder­heiten geherrscht haben soll, zuzuschreiben.

Es ist natürlich eine nationalistische Verdrehung in der natio­nalen Presse Polens  , wenn sie den Rückgang der polnischen Stimmen bei den Reichs- und preußischen Landeswahlen auf einen angeblichen Terror zurückführt. Die Dinge liegen genau um­

gekehrt: Mit dem Niedergang des Deutschen   geht auch der Nationalismus der Minderheiten zurück. Der 20. Mai hat bewiesen, daß die Minderheitenpolitik Preußens die richtige war. Die Minderheiten entdeckten, daß ihre Interessen bei der von der Sozialdemokratie beherrschten Preußenrgierung gut aufgehoben

maren.

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Die nationalen Minderheiten stellten in Ostpreußen   Listen auf ( polnisch, litauisch, majurisch), in Oppeln  , Breslau  , Liegnig trat die Katholisch Polnische Volfspartei" auf den Plan, in Osthannover und Leipzig   eine Polnische Volkspartei  ", in Düsseldorf  Ost und West, Westfalen Süd und Nord eine Bolen Partei", in Dresden  - Baußen eine Wendische Boltspartei", in Schleswig   ein ( dänischer) Schleswiger Verein" und eine Liste Friesland  ". Diese Listen sind in der Reichs- und Landesliste der Nationalen Minder­ heiten  " vereinigt. Sie erhielten 1924 93 000 Stimmen und fein Reichstagsmandat, im Landtag einen Wahlkreissiz( in Oppeln   mit 42 000 Stimmen) und daher auch einen Landessiz.

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Diese Stimmenzahlen sind jetzt überall zurückgegangen. In Oppeln   haben die Polen   nur noch 25 000 Stimmen, in Schleswig­Holstein die Dänen statt 5100 nur noch 2400. Da die Polen   feinen Kreissig mehr erlangen fonnten, haben sie auch ihr zweites Land tagsmandat eingebüßt. Die Stimmenzahl der Minderheiten ist auf 70 700 zurüdgegangen.

Der Rückgang ist in den Grenzgebieten Oberschlesien   und Schles mig besonders start. Dort ist er der Sozialdemokratie zu= gute gekommen. Werden die berechtigten Kulturforderungen der nationalen Minderheiten durch eine Politik nach internationalen Gesichtspunkten erfüllt, dann klingt ihr Nationalismus ab, ir­redentische und nationalistische Gelüfte verschwinden. Die natio­ralen Minderheiten strömen zur Sozialdemokratie, um an deren Emanzipationsfampf in Reih und Glied teilzunehmen.

Weiterer sozialdemokratischer Erfolg.

Die Dorimunder Stadtverordnetenwahlen.

Dortmund  , 22. Mai.

Bei den Stadtverordnetenwahlen für Groß- Dortmund erhielten von 79 Sigen die Sozialdemokraten 30( 19), Deutschnatio nale 4( 4), 3entrum 16( 16), Deutsche Volfspartei 11( 9), Rommu­nisten 10( 8), Demokraten 4( 4), die Linksfommunisten 1( 0), Birt­schaftspartei 1( 2), Kriegsbeschädigte 2( 2) Gize.

Wenn Standesherren flagen. Die Rentenansprüche der Arenberg und Salm. In dem Prozeß des Herzogs von Arenberg und der Fürsten   Salm- Salm und Salm Horstmar gegen den preußischen Fiskus zur Unterbrechung der Verlängerung der der Rentenansprüche aus den Jahren 1920 bis 1924 wurde heute non der dritten Zivilkammer des Landgerichts Münster   folgender Standpunkt eingenommen: Die Zivillammer 3 Die Zivillammer 3 bewilligt durchschnittlich 40 Pro3. ten Klägern auf ihre rückständigen Forderungen seit dem Jahre 1920. Danach erhält der Herzog von

Schaljapin   als Mephisto  .

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Städtische Oper.

Das Debut Schaljapins in der Staatsoper als Boris Godunom hatte noch nicht alle Wünsche befriedigt, die man, dem Weltruhm preisen, zu hegen sich berechtigt fühlte. In der Staatsoper ent­des großen Russen entsprechend, und seinen unerschwinglichen Star­wickelte sich gestern erst das erwartete Bild die Bombenrolle, Stimmung des Hauses, ausgedrückt durch spontanen Beifall und die den Künstler von seinen besten Seiten zeigt, die gehobene stürmische Dacaporufe. In der Tat hatte Schaljapin   einen großen Abend, und was man sah und hörte, hinterließ unvergeßliche Eindrücke.

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Dennoch

Piotrowity als Fauft imponierte durch seine Erscheinung und durch einige glänzende hohe Schmettertöne. Auch Marianna Gonitsch als Margarethe hatte ihre Qualitäten. Emil Cooper  bewährte sich wieder als sicherer und diesma: auch dramatisch wirkungsvoll und straft gestaltender Dirigent, so daß die Auf­führung auch, abgesehen von Schaljapin  , ein hohes Niveau hielt.

Die Sünderin."

Titania- Palast  .

Dr. Hr.

Die Sünderin ist die Firma, die den Film herstellen ließ. Sie beauftragte den Regisseur Mario Bonnard  , der aus Italien  fommt, einen Film zu machen, und Herr Bonnard schrieb sich für

seine Zwede ein hochdramatisches" Manuskript.

Gounods Faustoper, melodiegesättigt, romantisch- sentimental, nicht selten operettenhaft- banal, ist mun freilich alles andere als eine Gelegenheit, Dämonie und Heroismus zu beweisen: Dieser Mephistopheles   ist seiner von Goethe   empfundenen Metaphysik entfleidet, er ist vermenschlicht, zum Opernheld degradiert, ein bösa artiger Verführer ohne philosophischen Hintergrund. Also, erst regnet's furchtbar, und dann fneift eine Frau aus bleibt er der Teufel, das böse Prinzip, und ein Künstler wie und läßt Mann und Kind im Stich. Dann regnet's abermals Schaljapin   tann nicht anders, als diese Gestalt wieder beispielhaft furchtbar und die Tochter der Frau fneist aus und wird dadurch und symbolisch darzustellen. Er vollbringt das durch die ungemein die Heldin des Films. Odette( so heißt diefe Lochter), geht nur intensive Kraft seiner Geste und durch die monumentale Macht seiner einmal allein in ein Vergnügungslokal und wird auf der Straße Stimme. Schaljapin   entwickelt seine Rolle aus der rotglühenden sofort von der Sitte aufgegriffen. Auf der Krankenstation der Atmosphäre des Verführers und Menschenverächters in die drohende Polizeiwache trifft sie( was natürlich dem Zuschauer bemußt wird) Nacht einer finsteren. verderbenbringenden Schicksalsmacht. Wenn ihre Mutter, die inzwischen Nonne geworden ist. Der wütende er das Lied vom goldenen Kalb wiederholen muß, dann ist er Bapa schidt Odette ins Kloster. Odette kneift aus, sie wird Kellnerin noch ganz der geschmeidige, in seiner Beweglichkeit flammenhaft in einer Künstlerkneipe, bis ein junger Maler fie mit in sein Haus züngelnde Lockvegel der Hölle; in der Kirchenszene mit Gretchen nimmt. Dann regnet's wieder furchtbar, und die keusche, uneigen­redt er sich ins Geisterhafte, wird unpersönlich und dämonisch, ein nügige Geliebte des Malers geht auf und davon und überläßt frei. Monument des Bösen. Wundervoll als Regieeinfall, wie er nach willig Odette den Play. Doch Odette verliebt sich in den Geliebten dem Kampf mit Valentin den schwarzen Mantel um den Degen einer Prinzessin, und um ihn zu befizen, das heißt, ihn bezahlen schlingt und ihn wie eine Fahne des Reichs der Finsternis zu können, wird sie die Geliebte eines reichen Bankiers. Zum schwenkt. Grimmig und hohnvoll mit dem schneidenden Lachen des Schluß ist der Maler ein Säufer geworden, der Geliebte flieht. der Verworfenen singt er die Serenade, die vielleicht den Höhepunkt völlig ruinierte Bankier stirbt und Odette geht ins Kloster. Das des Abends darstellt und ebenfalls wiederholt werden muß. Stimm-| verfilmte Mario Bonnard  , indem er die amerikanische   Naivität lich entfaltet Schaljapin   seine ganze, bärenhafte Kraft, ohne seine unterbot und die italienische große Geste überbot. Es herrschte ein Stimmfultur mit ihren reichen flangmodulatorischen und dynamischen erschreckender Wirrwarr, in dem sich Elisabeth Binaieff, immer Möglichkeiten zu vergessen. glutäugig und immer fesch, recht gut zurechtsand. Alle übrigen Darsteller wurden Opfer der Regie. Das Publikum, das sich bei der famosen Bühnenschau Ernest und Yvonne und den 4 Franklins außerordentlich beifallsfreudig zeigte, wehrte sich ganz energisch gegen die Sünderin.

Sehr angenehm überrascht diesmal das Ensemble. Der Valentin des Boris Popoff fonnte einen Sondererfolg buchen, der angesichts der practvollen Stimme und der ausgezeichneten Gestaltungsweise des Sängers gerechtfertigt war. Petraustos

Der Freischüß.

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Staatsoper am Plah der Republik  .

Entromantisierung der Oper, dies ist das Leitmotiv der Neu­inszenierung. Nichts ist vom alten geblieben. Ewald Dülberg  baut zuerst einen düsteren stilisierten Wald auf. Diese Szenerie bildet nicht den Rahmen für zarte Herzensergießungen, wohl aber für den Auftritt Samiels und für das Trinklied Kaspars. Radikaler ohne jebe Dekoration, völlig stimmungslos, wenn das Scheinwerfer­noch verfährt Dülberg mit Agathens Zimmer. Hohe weiße Räume licht nicht wäre. Eine schwierige Operation, doch das Bühnenbild steht im Einklang mit der Regie und mit der Musit, wie sie Alexander pon Zemlinsky interpretiert.

Orchester und Chor sind von vorbildlicher Eraktheit. Zemlinsky  setzt seinen Ehrgeiz nicht darein, die Tempi zu ändern oder sie zu start persönlich zu nehmen, aber er verteilt die Lichter anders als man es gewohnt ist. Er verweilt nicht bei den bekannten Dingen wie der Agathenarie oder dem großen Finale, er legt den Haupt­akzent auf die Düsteren, auf die dramatisch bewegten Teile der Partitur. Hinter der Kulisse der romantisch verträumten Wald- und Liebeslyrik entdeckt er die Umrisse eines Musikdramas, die er ge­meinsam mit der Regie flar enthüllt.

Der neue Gastregisseur Dr. Henn vermeidet jede leere Geste, jede Opernpose. Die Sänger enthalten sich tonventioneller Be­wegungen, fie spielen mit einer

,, Unterwelt."

3m Ufa- Palast am 300.

c. b.

Der neue amerikanische   Film, der drüben großes Auffehen ge­macht hat, ist das Werf eines bei uns noch nicht befannten neuen Filmregisseurs Josef von Sternberg  . Er geht seine Wege für fich, er mill feine Berherrlichung des Berbreders, tennt feine Ro­mantit, aber auch feine soziale Untersuchung, er nimmt seine Typen einfach aus dem Leben, in diesem Falle aus den Polizeiaften Er arbeitet mit stärksten Spannungen und fein Held" Bull Weed New Yorks oder irgendeiner anderen amerikanischen   Großstadt. ist auch der geeignete Mann dazu, eine kraftgeladene Natur, die mit der Selbstverständlichkeit eines Naturereignisses Banken aus­raubt, seiner Freundin zuliebe bei hellem Tage einen wahnwißigen Juwelenraub begeht und in der Rage einen anderen Verbrecher­häuptling erschießt. Diese Sensationen, denen nachher der Aus­bruch aus dem Zuchthaus und die tolle Verteidigung eines Schlupf­winkels( ein zweites Fort Chabrol) folgt, mürden uns allein nicht auf die Dauer interessieren; aber es fommen interessante Einblide in das Verbrecherleben und in die Verbrecherseele dazu. Dieser Gewaltmensch ist zugleich ein guter Kerl, der sich eines armen Teufels, eines durch den Suff herabgekommenen Rechtsanwalts, des " Professors" annimmt und für seine Geliebte, die Feder- Else, für­forglich eintritt. Die Charakterzeichnung dieser drei Menschen, die in Conner miteinander ireten, läßt aufhorchen und Anteil auf­kommen. Der Schluß ist bewußt- sentimental. Bull Weed ergibt

Arenberg einen Betrag von 64 860 m. nebft 5 Broz. Zinsen, Fürst die man immer wieder bewundern muß. Der Freskostil des Bühnen- lich nach einer unerhörten Verteidigung freiwillig der Polizei, da

Salm- Salm 96 000 m. nebst 5 Proz. Zinsen unter Abzug der 3wischenzahlungen in Höhe von 7461 M., Fürst Salm- Horstmar wird die Summe von 186 144 m. zugesprochen unter Abzug etwa geleisteter Meinerer 3wischenzahlungen. Von den Kosten fallen den Standesherren sechs Behntel und dem Staate vier Behntel zu. Es ift fraglich, ob es bei diesem Urteil sein Bewenden hat.

bildes und der Musik verlangt eine Darstellung, die sich von Details fern hält und nur den Typ herausarbeitet, deshalb erhalten diese Menschen etwas Holzschnittartiges, das beim Kaspar Abendroths am ausgeprägtesten in die Erscheinung tritt.

er erlebt hat, daß es etwas höheres im Leben gibt, als rohe Gemalt wahre Treue bewahren und ihr Leben für ihn einsetzen. Er will und nur für sich sein, daß seine Geliebte mie sein Freund ihm ihrer Liebe nicht im Wege stehen.

Die Bergkatastrophe in Pensylvanien. bach. Gifinger, die Hammes, Kaiman oder Freund find feine lichkeit für sich und alle zugleich im ausgezeichneten Ensemblespiel.

Man rechnet mit 150 Toten.

New York  , 22. Mai.

In der Materngrube find mehrere hundert Mann ſtarte Rettungsabteilungen, die mit Gasmasken und allen modernen Hilfs­mitteln ausgerüstet sind, immer noch fieberhaft bei der Arbeit, um die eingeschlossenen Bergarbeiter zu erreichen. Gegen Mittag waren 68 Leichen geborgen, davon waren sieben durch Brand­wunden vollständig unkenntlich. Mehrere Arbeiter wurden bei den

Rettungsarbeiten durch Giftgas betäubt. Die Leitung des Berg

werts rechnet mit einer Gesamtzahl von etwa 150 Tofen. Der staatliche Berginspektor vertritt die Ansicht, daß die in der Grube eingeschlossenen erfahrenen Bergleute sich in den äußersten Teilen des Bergwerks abgesperrt haben werden. Er hält es deshalb trotz des Feuers für möglich, daß noch einige der Bergleute lebend vorgefunden werden würden. Unter den verzweifelten Familienmitgliedern der Bergleute, die an der Einfahrt der Grube auf Nachrichten über ihre Angehörigen harren, befindet sich ein älteres Ehepaar namens Boot, dessen vier Söhne am Sonn­abend zum ersten Male in das Bergwert einfuhren, und die sich jetzt unter den Eingeschlossenen befinden.

Durch Draht und Funk.

Der tschechische Außenminister Benesch hatte, da Dr. Stresemann noch teine Besuche empfängt, mit dem Staatssekretär des Aus­wärtigen Amtes v. Schubert eine lange Unterredung. Es wurden Dor allem Probleme der allgemeinen Politit, die zum Intereffen treife der Locarnomächte gehören", erörtert.

Die Bereinigten Staaten laden jetzt die britischen   Dominions zu den Berhandlungen über den Antifriegspaft ein. Mit Kanada   und Irland wird dirett, mit Australien  , Südafrika  , Neuseeland   und In­bien durch das Londoner Auswärtige Amt verhandelt.

Regie, Musik und Bühnenbild schmelzen zu einer künstlerischen Einheit zusammen. Aber dieser diftatorische Wille zum Stil läßt eins nicht vergessen, den Mangel an Stimmen. Sie alle, die Heiders­Sänger und sind keine künstlerischen Persönlichkeiten von über ragendem Format, und vielleicht ist deshalb allein diese Geschlossen­heit der Aufführung möglich, denn Abendroth und Eric Wirl sprengen fast den enggezogenen Rahmen. Auch Wirl hat Stimm­mängel. Die Höhe kann er nur mit großer Vorsicht erreichen, aber er ist mehr als der durch die Regie erzogene Darsteller, er geht über den Typ hinaus, er t in Geste und Stimmausdruck von höchst persönlicher Prägung. F. S.

der Sowjetunion   angenommene neue Urheberschutzgesetz sichert dem Der Urheberschutz in der Sowjetunion  . Das von der Regierung Autor ein lebenslängliches Recht auf sein Wert zu, während die Schutzdauer bisher auf 25 Jahre festgesetzt war. Eine Ausnahme bilden choreographische Werke, Pantomimen, Filmterte und Film streifen, für die das Urheberrecht auf 1 Jahre beschränkt wird, wie auch Lichtbilder, die nach dem neuen Gesetz 5 Jahre lang Eigentum des Autors bleiben. Nach dem Tode des Autors geht das Urheber: recht für die Frist von 20 Jahren an die Erben über Das Recht des Autors auf sein Wert tann durch entsprechende Verträge mit Berlegern aufgehoben werden; ebenso tann es von einer Sowjet­republit zwangsmäßig, jedoch gegen Entgelt, erworben werden.

Das Flugzeug, das in der Luft stehen bleibt. Der Major im britischen Flugdienst, England, wird dieser Tage an Borb feines Flugzeuges Tignola" eine große Auslandsreise antreten. Sie hat den Zweck, die praktische Berwendbarkeit der von ihm erfundenen Flügelfonstruktion zu erproben, die dazu dient, ein Flugzeug, das feine Bewegungsfähigkeit verloren hat, in der Luft im Gleich gewicht zu erhalten. Major England wird auf seiner Reise auch Deutschland   besuchen. Die Technifer der verschiebenen Länder werden eingeladen werben, das System Englands zu prüfen und praftisch zu erproben, Auf dem Flugplatz Cridlewood hat er selbst bereits eine Reihe von Probeflügen vor Flugzeugfachverständigen verschiedener Länder ausgeführt. Sein System der Stabilisierung" ist auch versuchsweise bei einer großen 3ahl von britischen Militär­flugzeugen eingeführt worden.

3m Theater am Rollendorfplatz beginnt am 1. Suni bie Sommet spielzeit unter ber fünstlerischen Leitung von Emil Lind.

Die Regie weiß nicht nur zu spannen und zu straffen, sondern gibt auch die nötigen Ruhepunkte dazwischen; der Verbrecherball ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür. Drei erstklassige Darsteller standen im Dienst des Films, jeder eine ausgesprochene Persön George Bancroft   ist dieser furchtlose Draufgänger und rüd­fichtslose Verbrecher, der doch wieder mit seinem breiten Gelächier und einer Lust am Leben den Eindruck eines famosen Keris zu erweden weiß. Gerade im Gegensah dazu ist Clive Brook   der beklassierte Schwächling, das Opfer des Alkohols, der aber seinen guten Kopf und seine guten Manieren beibehalten hat( der" Pro­feffor"). Rührend ist seine Treue und Anhänglichkeit an den Starten gekennzeichnet. Zwischen beiden Evelyn Brent  , ein ent­zückendes Geschöpf, das aus ihrem Lasterleben rein hervorgegangen

auszudeuten. Auch die kleineren Rollen sind alle hervorragend zu sein scheint. Mit diskretesten Mitteln weiß sie alles an- und besetzt, besonders Fred Kohler stellt den Gegensatz zu Bull Weed, dem wilden jähzornigen Keri, meisterhaft dar.

T.

Hotel Drouot brachte ein Hut Napoleons   37 500 Franken, alfo etwa 6000 Mart. Es ist ein schwarzer Filzhut mit niedrigem Kopf, der der Zeit des Konsulats oder den ersten Jahren des Kaiserreichs an gehört. In dem Hut befindet sich eine Karte mit dem Namen des Huts machers, und der unscheinbaren Kopfbedeckung ist ein Zeugnis bei­gegeben, unterzeichnet pon Charles Perrot aus dem Jahre 1859, in dem versichert wird, der Hut sei von dem früheren Kammerdiener des Kaifers Constant erworben worden. Unterwelt" in neuer Zertiaffung von Günther Bibo und musikaliser Einrichtung von Theo Madeben. Die Regie führt Fris Hol.

Ein Hut für 6000 Mart. Bei einer Bersteigerung im Pariser  

Die Boltsbühne bringt am 1. Suni Effenbach, Orpheus   in der

Chm Welts Kreuz brat me murde von der Volkebühne Berlin   zur

Ausführung für die nächste Spielzeit erworben.

Der neue Große Brodhaus". In absehbarer Zeit wird der Große Brodhaus", das Handbuch des Wissens in zwanzig Bänden, wieber er scheinen. Der Große Brodhaus", so beißt es in der programmatischen Anfündigung, will das große deutsche Nachschlagewerk ber Gegenwart fein, für die Deutschiprechenden in aller Welt, ohne Rücksicht auf Staaten und Grenzen; in fait zwanzigjähriger Arbeit wurde die gehaltige Aufgabe erfüllt, das Weltbild einer neuen Generation zusammenzusaffen."

Eine Sportärztliche Bera ung stelle ist jetzt von der Universität Berlin gemeinsam mit der Etadtverwaltung an ber zweiten Medizinischen  Üniversitätstlinit eingerichtet worden. Sie untersteht dem Privatdozenten Dr. Herbert Herrheinier.