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abwesend vor Schred umher. Eine Frau fprang mit ihrem Kinde aus einem der Wagen und lief davon. Zunächst vermutete man sie unter den Toten, doch stellte sie sich später wieder ein. Der Rettungs­dienst bzw. das Herbeirufen der Hilfs- und Gerätewagen hat gut funktioniert. Der Zugverkehr ist immer noch unterbrochen und wird durch Umleitungen aufrecht erhalten.

Augenzeugen.

Das Eisenbahnunglüd bei Siegelsdorf   ereignete sich bei der Ausfahrt nach Hagenbüchach furz vor einer Weiche bei einer Ge­schwindigkeit von etwa 80 Kilometern. Wie ein Augenzeuge be­richet, waren das krachende Geräusch bei der Entgleifung und das Stöhnen der Verletzten furchtbar anzuhören. Die Unfallstelle bietet ein Bild schrecklicher Verwüstung. Auf dem Bahnförper steht noch ein Badwagen, der etwa 80 Meter in der Richtung nach Würzburg  weitergerollt ist. Der zweite Packwagen legte sich auf der Böschung auf die Seite, ebenso der erste Personenwagen. Der vierte Wagen wurde die Böschung hinunter und auf die Lokomotive geworfen, die fich bei dem Aufprall in die Höhe stellte und die etwa zehn Meter hohe Böschung hinunterfiel. Das vordere Drehgestell der Maschine blieb auf dem Bahnförper stehen. Der fünfte Personenwagen wurde auf den vierten Wagen geworfen, den er zerdrüdte. Der sechste Wagen liegt ebenfalls auf der hohen Böschung.

Nobile nicht in der Italia  "?

Die Führergondel abgeriffen.- Das Luftschiff selber verschollen.

Rom  , 11. Juni.

Die beim Marineamt eingelaufenen weiteren Mittei­lungen des Generals Nobile besagen, daß beim Unfall der Jtalia" die Gondel vom Rumpf des Luft. fchiffes getrennt wurde. In der Gondel befanden sich acht Mann der Besatzung, von denen zwei Beinbrüche erlitten haben. Die übrigen sieben Mann der Besagung wurden mit dem Luftschiff und den drei Motorengondeln etwa dreißig meilen weiter öftlich fort ge­fragen. Im Luftschiff befinden sich Lebensmittel, Waffen und kleider. Ueber das Befinden der weiten Gruppe liegen nähere Einzelheiten nicht vor. Das Eis, auf dem sich die Schiffbrüchigen be­finden, treibt nach Nordwesten ab. Sie find sechs Meilen von der Insel Foyn entfernt.

Oslo  , 11. Juni.

Die meisten Toten und Schwerverletzten befanden sich in dem vierten Wagen, in den der Dampf der Lokomotive hineinströmte, so daß die Insassen des Wagens verbrüht wurden. Das Fleisch hing den Nachdem man gestern auf dem Expeditionsschiff des Ge­Toten und teilweise auch den Schwerverletzten von Händen und Generals Nobile Citta di Milano" den drahtlosen Anruf ficht. Ein Mann war mit dem Kopf zwischen die Tür eines Wagens Italia speaking 86 891" aufgenommen hat, weiß eingeklemmt worden und donnte erst nach Stunden befreit man bestimmt, daß die letzten begreiflicherweise angezweifelten werden. Gegen 8 Uhr wurde noch eine Frau aus den Trümmern Radiomeldungen fatsächlich von der Italia  " stammen, da der man bestimmt, daß die letzten begreiflicherweise angezweifelten geborgen. Bald nach dem Unfall waren Hilfs- und Gerätezüge in Bürzburg und Nürnberg   angefordert worden, die nach etwa 20 Mi- Anruf die Rufzeichen des Bordfunkers der ,, Jtalia" enthält. nuten ausfahren fonnten. An der Unfallstelle waren genügend Die Position der 3 falia" ist jetzt festgestellt Aerzte, um den Berlegten die erste Hilfe zuteil werden zu laffen. Die auf 28,4 Grad Länge und 80,30,5 Grad Breite, d. h., daß das Schwerverlegten und Leichtverletzten wurden in die Krankenhäuser Luftschiff sich auf einem Punkt befindet, der 45 Kilometer vom nach Nürnberg   und Fürth   verbracht. Kap Leigh Smith und 25 bis 30 kilometer öftlich der kleinen Insel Faynona sich befindet.

Die Hilfsmaßnahmen.

An der Unfallstelle befindet sich der Präsident der Reichsbahn­bireftion Nürnberg, Räppel, mit drei Dezernenten. Reichsbahn­direktor Dr. Dasch der Gruppenverbände Bayern traf mit D 39 hier ein und begibt sich an die Unfallstelle. Drei D- 3üge wurden umgeleitet. Aufnahme des eingleisigen Betriebes voraussichtlich um die 13. Stunde. An die Unfallstelle wurden vier Hilfszüge mit neun Aerzten und genügenden Mannschaften gesandt. Vor dem ersten Hilfszug waren schon zwei Bahnärzte an der Unfallstelle bereit. Ferner rückten zwei Sanitätstolonnen von Nürnberg   sowie die von Fürth  , Burg Farnbach   und Langenzenn   ab. Außerdem ist die Berufsfeuerwehr von Nürnberg   und die freiwillige Feuerwehr von Beitsbronn an die Unfallstelle geeilt, an der sich auch 60 Landespolizisten und Gendar­merie einfanden.

Die Reisenden des verunglückten Zuges samt Berlegten wurden in zwei Sonderzügen abgefahren und die letzteren in die Kranken­häufer nach Fürth   und Nürnberg   verbracht. Die Reisefähigen wurden. mit dem über Ansbach   umgeleiteten D 67 meiterbefördert. Der Zug hatte an der Unfallstelle volle Stredengeschwindigkeit.

Die Liste der Opfer.

Die Reichsbahn veröffentlicht folgende Lifte der Toten und Schwerverlegten:

Tot:

Johann Wolfert, Rangieraufseher bei Aschaffenburg  . Johann Schloter, Lokomotivführer aus Aschaffenburg  ( heute im Krankenhaus gestorben).

Robert Donnert, Lokomotivführer aus Altenhunden mit feiner Frau.

Bruno Knotek, Bochum  , Leiter der deutschen   Edelstahlwerte. Erita von Laffert- Walded, Kaufmannstochter aus Leuters dorf a. Rh.

Ein unbekanntes Mädchen.

Drei unbekannte Frauen.

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Hobby" gelandet. Er wird mit Lüzow Holm gemeinsam nac Often fliegen, um der Besagung der Italia  " mitzuteilen, daß Silfe unterwegs ist und um gleichzeitig Proviant abzuwerfen. Die Flugzeuge fönnen, da sie gezwungen find Brennstoff für den Rückflug mitzunehmen, nur sehr wenig Proviant laden. Rückflug mitzunehmen, nur sehr wenig Proviant laden. wiederum Berbindung mit der Besatzung der Italia  ". Aus der In der Nacht zum Montag hatte die Citta di Milano* Mitteilungen geht hervor, daß zwei Mann der Besatzung ernstlich verlegt find, so daß sie transportiert werden müssen. Das Luftschiff felbft foll vollständig zugrunde gegangen fein. Man nimmt jedoch nicht an, daß es explodiert ist, da sich die Mannschaft in diesem Falle nur schwer hätte retten fönnen. Man hält es für wahrscheine lich, daß die" Italia  " durch Eisschlag auf das Eis heruntergezogen

wurde.

Nobile teilte mit, daß er noch für 40 Tage Proviant habe und der Zukunft vertrauensvoll entgegensähe. Die Hilfsdampfer Hobby" und" Braganza" suchen soweit wie möglich nördlich des Nordostlandes vorzubringen, um möglichst rasch eine Hilfs expedition mit Schlittengespannen unter Leitung eines norwegischen des Nordkaps die Patrouille abzuwarten. Nobile und die übrigen Führers auf die Suche nach Nobile auszuschicken und in der Nähe zwölf Mann der Besatzung befinden sich etwa 25 bis 30 Kilometer Schiffen erreicht werden kann. Der norwegische Jäger Nois, ber öftlich der Insel Foyen, die vor August in der Regel nicht mit mit der Leitung der ersten Schlittenexpedition für Nobile betraut wird, glaubt in vier Tagen die 150 Kilometer vom Nordkap   bis zum Luftschiff Jtalia" zurücklegen zu können. Auf Grund der neuer lichen Funtsprüche Nobiles über das Los seiner Leute sind die Offiziere der Citta di Milana" sehr peffimistisch. Es scheinen nicht mehr alle Leute am Leben zu sein. Außerdem zeigt man sich besorgt über das Schicksal der dreiföpfigen Patrouille,

Riiser Larsen ist mit seinem Flugzeug unterdessen bei der die sich nach dem Nordkap   auf den Weg gemacht hatte.

an den Schienen in der Nähe der an der Ausfahrt nach Buschendorf| liegenden Weiche darauf hinzudeuten, daß hier bereits der Lauf des uges nicht einwandfrei war, und zwar dürfte die Lokomotive, die ja als erste entgleiste, aus bisher noch unbekannten Gründen ins Schlingern gelommen zu sein. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß irgendein Defekt am Radgestelt, ein Achsbruch oder eine ähnliche Beschädigung, den unsicheren Lauf der Maschine hervor. gerufen und dann etwa 100 meter weiter die Katastrophe herbei geführt hat. Auf diese Annahme scheint auch die Befundung des Stellwertswärter hinzudeuten, wonach es den Anschein hatte, als ob die Lokomotive ihr vorderes Drehgestell verloren hatte und infolgedessen plöglich nach vorne seitwärts von der Böschung fiel.

Der Reichspräsident hat an Generaldirektor Dorpmüller ein Beileidstelegramm gerichtet, in dem er den Hinterbliebenen der Todesopfer und den Berletzten seine herzliche Teilnahme ausspricht. Ferner sandten Reichstanzler Dr. Marg und der preußische Ministerpräsident Dr. Braun an Generaldirektor Dorpmüller Beileidstelegramme.

mit der Nachricht ergötzt wurden, daß Ammanulla Persien beglückk hat. Scheinbar verstehen die verantwortlichen Nachrichtenredakteure nicht, Wichtiges von Unwichtigem zu scheiden. Die Herren Geist­lichen in Danzig   interessieren feinen Menschen, aber das Eisens bahnunglüd steht im Mittelpunkt des Intereffes der gesamten deut schen Deffentlichkeit. Deshalb müßte es an den Anfang der Nach richten gesetzt werden und nicht an eine Stelle, wo es leicht überhört werden kann. Bielleicht fümmern sich auch einmal die Funkstunden­leiter um diese Dinge.

Der gute Onfet".

Ein gemeingefährlicher Gittlichkeitsverbrecher verhaftet. Ein schweres Sifflich feitsverbrechen, das am Sonntag vor acht Tagen an einem 14 jährigen Mädchen verübt wurde, fonnte jetzt aufgeklärt werden. Der Täter, ein 44 Jahre alter Lagerplatzarbeiter Otto G. wurde ermittelt und festgenommen.

Am Sonntag, dem 3. Juni, veranstalteten die Kolonistent eines Laubengeländes in Tegel   ein Laubenfest, zu dem

Die Reihe der Eisenbahnkatastrophen. Fremde keinen Zutritt hatten. Um zu verhindern, daß sich jemand

Die Eisenbahnkatastrophe bei Nürnberg  , die erste folgenschwere in diesem Jahre, erinnerte an ähnliche ebenso grauenhafte in den vorhergehenden Jahren. Allerdings war das Jahre 1927, befon­ders für Deutschland  , nicht so unheilvoll wie die früheren. Die einzige große Katastrophe fand am 6. Juli auf der Harzbahn bei Wernigerode   statt. Durch Unterspülung des Bahndamms fam ein Personenzug zur Entgleisung. Neun Reisende fanden den Tod.

Das größte Eisenbahnunglüd in Europa   ereignete fich 1927 in Frankreich   bei Chamonix   am 25. Auguft. Das Getriebe der Zahn­Frau Büchner aus Würzburg  ( Ehefrau des schwerverletzten zäder versagte, weil der Zug auf abschüssiger Strecke zu schnell

Eisenbahnschlossers Burghardt Büchner).

Referendar Dr. Keßler, Würzburg  .

Stellmertsmeister Erhard Oberhauser, Gemünden  .

Ingenieur Eugen Provarcy, Ungarn  .

Stellwerksmeister Josef Dirr, Gemünden  .

Stellwerksmeister Johann Jädel, Würzburg  . Reisender Kaiser.

Lokomotivführer Imhof, Würzburg  .

Kaspar Klog, Eisenbahner aus Köln- Nippes. Helmut Gebhardt  , Bergwerkspraftitant, Birna bei Leipzig  .

Beter Baier, Oberbergmeister, Schweinfurth. Leonhard Eul, Eisenbahner, Oberhausen  ( Rheinland) mit feiner Frau.

Frau Anna Proffengeyer.

Die Schwerverletzten:

Kaspar Koch, Eisenbahnassistent, Ottobeuren  . Mathias Schleichhut, Lokomotivheizer, Würzburg  . Johannes Schred, Lokomotivführer aus Aschaffenburg  . Burghardt Büchner, Eisenbahnschlosser aus Würzburg  . Erna Hilf, Direktorstochter aus München  . Anna Proffengeier aus Nürnberg  .

Die Untersuchung

über die Ursachen der Ratastrophe ist noch in vollem Gange und hat, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, bisher noch nicht den geringsten Anhalt dafür ergeben, was zur Entgleifung des Triest  - Holland  - Schnellzuges D 47 geführt hat. Dabei sei von vornherein betont, daß nach Auffassung der amtlichen Stellen von einem etwaigen Attentat teine Rede sein fann, weil sich bisher nichts Berdächtiges hat feststellen lassen. Die furchtbare Zerstörung an der Unglücksstelle, insbesondere des Bahn­dammes selbst, erschwert die Untersuchung ziemlich erheblich. An der Absturzstelle der Lokomotive und der zerstörten Personenwagen ist der Oberbau völlig vernichtet, so daß hier Feststellungen über­haupt nicht mehr möglich sind. Dagegen soll nach den bisherigen Meldungen das etwa 50 bis 100 Meter nach dem Bahnhof Siegelsdorf zu liegende Gleisstück Beschädigun. gen aufmeifen, die wahrscheinlich Anhaltspunkte für den Her gang der Zugentgleifung geben. Der Bahnhof Siegelsdorf   verfügt nicht nur über die üblichen Ausweich und Rangiergleife, sondern auch über eine Abzweigung nach Markt Erlbach, so daß der durch fahrende Schnellzug mehrere Weichen zu paffieren hatte. Die Signale und Beichen des genannten Bahnhofs befanden sich sämtlich in ord nungsmäßiger Stellung, so daß ein Verschulden von Stellwerfs beamten nicht in Frage tommt. Dagegen fcheinen Beschädigungen

anfuhr. Man meldete 28 Tote als Opfer der Entgleisung. In demi­selben Jahr tamen bei einem Zusammenstoß bei Mailand   am 31. Oftober 6 Menschen ums Leben und fünf Baffagiere bei dem Zusammenstoß zweier Personenzüge in Brünn   am 12. April.

Das Jahr 1926 war für Deutschland   verhängnisvoll. In der Nacht vom 18. zum 19. Auguft wurde der Schnellzug Berlin  - Köln  durch das Attentat bei Leiferde   zum Entgleifen gebracht. Die Ratastrophe forderte 21 Opfer. Ein Bierteljahr früher, am 21. Mai, stießen am Münchener   Ostbahnhof zwei Personenzüge aufeinande: Der Führer des Hauptzuges hatte das Haltefignal übersehen.

27 Reisende sfarben, 83 wurden schwer verletzt.

Geht man in der Chronit de: Eisenbahnunfälle weiter zurüd, so trifft man im Jahre 1925 auf eins der schwersten, das sich je­mals ereignet hat. In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai ent­gleiste der Königsberg  - Berliner   Nachtschnellzug im polnischen Korridor bei Stargardt. 28 Tote und 30 Schwerverletzte wurden gemeldet. Dieses Unglück geschah nicht lange nach dem Zusammen. stoß bei Herne   am 13. Januar. Hier fuhr der Schnellzug Köln­Berlin infolge dichten Rebels auf einen haltenden Personenzug. Zwei Wagen wurden vollständig zerdrückt. Unter den Trümmern fand man 22 Tote und 50 Schwerverletzte.

Zwei große Katastrophen weist das Jahr 1924 auf. In der Nacht vom 22. zum 23. April stießen zwei Schnellzüge der Gott  . hardtbahn mit voller Fahrgeschwindigkeit in der Nähe von Bellin­ zona   zusammen. 17 Tofe und 51 Berlegte waren die Opfer. Und

einschlich, waren an den Toren Wächter aufgestellt, die von jedem einen Ausweis verlangten. Gegen 4 Uhr nachmittags, als das Fest bereits im vollen Gange war, erschienen zwei Kinder, ein 14 jähriges Mädchen und ihr Bruder. Sie wollten ihre Eltern aufsuchen, die als fliegende Photographen die Erlaubnis erhalten hatten, die Gruppen der Festteilnehmer aufzunehmen. Der Torwächter ließ die Kinder ein, sie suchten aber ihre Eltern überall vergeblich. Als sie sich nun anschickten, das Gelände wieder zu ver lassen, lud der Torwächter sie ein, doch dazubleiben und sich zu amüsieren. Er schloß sich, da teine weiteren Gäfte zu erwarten waren, dem Mädchen an und

spielte den guten Ontel",

tanzte mit dem Kinde und beschenkte es mit Schokolade. Gegent 8 Uhr abends äußerte das Mädchen den Wunsch, nach Hause zu gehen, und ihr Begleiter bot sich an, ein Stück Beges mita zukommen. Der Mann führte sie nach der Gegend des Schiff* fahristanals, und während sie hier von weitem den Facel aug der Laubenkolonisten betrachteten, padte er sein ahnungsloses Opfer, warf es zu Boden und vergewaltigte es in beftialischer Weise. Das unglückliche Kind war vor Schyred wie gelähmt und fand nicht die Kraft, sich zu widerseßen. Nach dem Verbrechen gab der Unhold dem Mädchen 20 Pfennige Fahrgeld und machte sich aus dem Staube.

Als die Bedauernswerte nach Hause fam, fiel der Mutter sofort ihr verstörtes Aussehen auf, fie eilte mit der Tochter zu einen Nervenschock fest. Die Eltern erstatteten alsbald Anzeige einem Arzte, und dieser stellte außer schmeren Berlegungen auch gegen den Wüstling. Obwohl das Mädchen eine ziemlich gute Be­fchreibung des Verbrechers geben konnte, hatte die Kriminalpolizei mehrere Tage zu tun, bis sie den Gesuchten fanden. Nach langen Beobachtungen ermittelten fie den Täter, Otto G., und nahmen ihn fest. Er beftritt energisch das Verbrechen, wurde aber von dem feitsverbrecher, der die Kriminalbehörden schon vor vielen Jahren bes Mädchen bestimmt wiedererkannt. G. ist ein alter Sittlich schäftigt hat.

am 1. Oktober fuhr ein Personenzug im Mainzer Tunnel auf einen Behn Verletzte bei einem Zusammenstoß.

dort haltenden Schnellzug auf. Das Unglück forderte 14 Menschen­leben.

fand ereignete, geschah am 31. Juli 1923 in Kreienfen. Der Haupt­Die in ihren Ausmaßen größte Katastrophe, die sich in Deutsch­zug Hamburg- München stieß mit seinem Vorzug zusammen. 32 Menschen fanden dabei den Tod. Und ein paa: Wochen später fuhr in der Nacht vom 5. zum 6. September der Schnellzug Berlin­Köln in der Nähe von Hannover   auf den Schnellzug Dresden­Bendheim, 18 Tote und 7 GSchwerverletzte waren die Opfer.

*

Die Hilflosigkeit des Berliner   Rundfunts bei der Uebermittlung von Nachrichten hat sich am geftrigen Sonntag wieder einmal schlagend erwiesen. Nach der erschüttern­den Feststellung, daß es in Berlin   geregnet und daß sich das Wet ter in Pommern   besser betragen hatte, folgten ein paar fleine poli. tische Nachrichten und dann ein eingehender Bericht über eine höchst gleichgültige Bastorentagung in Danzig  . Sogar die Referate zweier geistlicher Herzen wurden gewürdigt. Dann ganz nebenbei die Mitteilung von der Nürnberger   Eisenbahn tatastrophe in erschütternder Kürze, worauf fofort die Berliner  

Straßenbahn gegen Lafffraftwagen.

Barrisius- und Bahnhofstraße in Köpenid ein schwerer Zu Am Sonntag früh gegen 9 Uhr ereignete fich an der Ede fammenstoß zwischen einer Straßenbahn der Linie 82 und einem Baftkraftwagen mit Anhänger, der mit Mitgliedern des Roten Fronttämpferbundes befeßt war.

Die Straßenbahn fuhr dem Anhänger in die Flanke, der durch die Gewalt des Anpralles umtippte. Die Roten Frontkämpfer wurden auf das Straßenpflaster geschleudert und zum Teil unter der Breitfeite des umgestürzten Anhängers be graben. Zehn Verunglückte mußten in das Köpenicker   Kran tenhaus gebracht werden. Während sechs der Verlegten nach Anlegung von Notverbänden mieder entlassen werden konnten, mußten die übrigen vier, Willi Han ner aus der Heinrichstr. 5 zu Ertner, Karl Wulf aus der Bahnhofstr. 48 zu Woltersdorf  , Erwin Kunde aus der Wilhelmstr. 45 zu Friedrichshagen   und Georg Arndt   aus der Parrifiusstr. 15 zu Köpenick  , die schwere Kopf und innere Verlegungen erlitten hatten, im Krankenhaus perbleiben. Die Schuldfrage ist noch ungeflärt.