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Deutsche   Genossenschastswoche. Kestiagung des Zeniralverbandes der Konsumvereine.
Dresden  . 11. Iun!.(Eigenbericht.) In Dresden   wurde am Montag durch ein« Festtagung des Zentralverbandes der deutschen   Konsumvereine in dem geschmückten groh«n Saal der Ausstellungshalle die(5 e- nossenschaftswoch« eröffnet. Unter den Erschienenen sieht man die Vertreter zahlreicher Behörden. Unter anderen haben das Reichswirtschaftsministerium, das Reichsernährungsministerium, das Reichsfinanzministerium, die sächsischen Ministerien, Rots- und Stadt- verordnetenkollegicn der Stadt Dresden   und die chandelskammer in Dresden   Vertreter entsandt.' Es drängt sich unwillkürlich eine kleine, ober bedeutsame Parallele aus der Geschichte der deutschen   Genossen- schaften auf. Als man in den sechziger Iahren d«s vorigen Jahr- Hunderts die Schulze-Delitzschen Genossenschastsorganisationen zu einer Spitzenorganisation, dem späteren sogenannten Allgememen Verband, zusammenfassen wollte, wählte man Dresden   zum Kongreh- ort. Dresden   wurd« aber nicht die Geburtsstadt des Allgemeinen Verbandes, weil die sächsischen Behörden Schwierigkeiten über Schwierigkeiten machten. Man mußte den Plan, in Dresden   zu tagen, deshalb aufgeben und ging nach Weimar  , wo man mehr Toleranz fand. Auf der Festtagung waren weiter vertreten: der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbuvd durch seinen Vorsitzenden Theodor Lcipart, der AfA-Bund, die Arbeiterbank, die verschiedenen großen Zcntralverbände und der Verband sozialer Baubetriebe. Zahlreich sind auch die Vertretungen der Drudergenossenschaften aus dem Aus- lande. So haben Delegierte entsandt: England, Frankreich  , Belgien  , Schweiz  . Norwegen  , die Tschechoslowakei  , Oesterreich, Finnland  , Schweden  , Dänemark  , Polen   und Ungarn  . Auch das Internationale Arbeitsamt ist vertreten. Die Festrede wurde durch einen derGründ er des Zentral- Verbandes, Heinrich Lorenz  , gehalten. Lorenz bezeichnete die Trennung der Konsumgenossenschaften im Jahr« ISllZ vom Allge- meinen Verband als Kampf des Reuen, des Werdenden mit dem
Alten, das seine Zeit nicht mehr verstand. Die Gründung des Zentralverband deutscher Konsumverein« geschah aus innerer Rot- wendigkeit heraus. Sie war das Wert von Tausenden, die ihr Bestes für die Bewegung gaben. Besonders gedachte der Redner einiger verstorbener Pioniere der Genossenschaftsbewegung. so Pro- fessor Dr. Staudinger, Max Rad«stock, der im klassischen Lande der Genossenschaftsbewegung, in Sachsen  , wirkt«, und des bekannten Pioniers Barth. Die begeistert ausgenommene Rede von Lorenz schloß mit folgen- den Worten: Durch die Organisation des Verbrauchs, durch die auf dieser Grundlage ausgebaute konsumgenossenschaftliche Eigen- Produktion ist der Beweis erbracht, daß Theorie und Praxis der modernen Konsumgenosscnschaftsbewcgung richtig sind. Auf diesem Boden ist an Stelle der kapitalistischen Privatwirtschaft«ine genossenschaftliche Gemcinwirtschaft entstanden. Roch können nicht alle Früchte genossenschaftlicher Tätigkeit eingc- bracht werden. Aber es pulsiert im Zentraloerband deutscher   Kon- sumverein« und in den einzelnen Konsumgenossenschasten ein warmes und kräftiges Leben. Immer weiter dehnen sie sich aus. immer neue Aufgaben erwachsen ihnen, es ist eine Lust, zu leben. Durch ge- nossenschaftliche Organisation zur Ordnung der Wirtschast, durch Ord- nung der Wirtschaft zur Gemeinwirtschast und durch die Gemein- Wirtschaft zur Wohlfahrt des gesamten Volkes." Dresden   selbst steht im Zeichen der Genossenschastswoche und des Wirtschaftssozialismus. Am Sonntag rief der KonsumvereinVor- wärt;" Dresden   zur Feier seines Illjährigen Bestehens auf, und die Bevölkerung folgte willig diesem Ruf. An dem«in- drucksvollen Werbeumzug und den nachfolgenden Veranstal- tungen im Ausstellungsgelände beteiligten sich weit über SOllllll Personen. Der KonsumvereinVorwärts" Dresden   hat rund SVOM Teilnehmerplaketten abgesetzt. Das ist sicherlich ein Zeichen dafür, daß die Ideen des Wirtschoftssozialismus zum Allgemeingut geworden sind.
Wegen Jtahrungssorgen in den Tod. Gasvergiftung einer ganzen Familie. Zw hause Prinzen st rahe 6 wurden gestern in ihrer Wohnung der 37 jährige kaufmännische Angestellte Heinrich I e i st e r. sein- ZkjShrige Frau Ilse sowie seine ISjährige Tochter durch Gas vergiftet leblos aufgefunden. Die Leichen- starre war bei allen drei Personen bereit» eingetreten. Bcister ist nach den polizeilichen Ermittlungen wogen Rahrungssorgen im gegenseitigen Einverständnis mit Frau und Kind aus dem Leben geschieden. Mieter des Hauses nahmen gegen 8 Uhr früh starken Gasgeruch auf dem Treppen- flur wahr, der aus der Wohnung des Kaufmanns Beister drang. Als auf Klopsen niemand öffnete, benachiichtigte man den Ver­walter, der aber gleichsalls keinen Einlaß fand. Die Feuer- wehr wurde gerufen, sie erbrach die Wohnungstür gewaltsam. Die Wohnung war völlig mit Gas angefüllt: der Gasschlauch war vom Kocher entfernt, und sämtliche Lampenhähne waren geöffnet. Im Schlafzimnrer log das Ehepaar in den Bittän. Im Rebenzimmer wurde das Kind tot aufgesunden. Wie aus hinterlasienen Briefen hervorgeht, bestand bei Beister schon seit langem der Plan, mit seiner Familie aus dem Leben z u s ch e i d e n. Er hatte«in sehr geringes Gehalt, und selbst kleine Nebenverdienste seiner Frau und Tochter vermochten die ständige Not n i ch t zu mildern. In der Nacht zum Sonntag schritt D. dann zur Ausführung des gemeinsamen Vorhaben und drehte die Gas- Hähne auf. heute vormittag erschoß sich der Polizeioberwachtweister Ger  - hard W« st p h a l. geb. 18. Oktober 1902. von der Schutzpolizei Krefeld  , der zurzeit zu einem Polizciosstziersonwärtcrlehrgang an der höheren Polizeischule Eiche abgeordnet ist, aus seiner Stube mit seiner D i e n st p i st o l e. während seine Ka- meraden zum Frühsport gegangen waren. Die Untersuchung Hot als Grund des Selbstmordes unglückliche Liebe ergeben. Westphal hatte die kürzlich abgehaltene Zwischenprüfung seines Lehrgangs bestanden und berechtigte zu der Hoffnung, ein tüchtiger Polizeiossizier zu werden,
Vier Badeunfälle am Sonntag. vi« Tropenhitze de» Sonntag» e» wurden 30 Grad im Schatten gemessen hatte eine wahre Massensluch» der Berliner   in die Ausslugsorte zur Folge. Die Freibäder waren durchweg gut besucht, aber auch an verbotenen Stellen wurde viel gebadet. Leider ereigneten sich im Lause de, Tages eine Reihe von schweren Badeunfällen, während es in einigen Fällen gelang, in Ertrinkungsgesahr Schwebende zu retten, kam die hilse in vier Fällen bereit» zu spät. Der Reichswasserschutz hatte während de» ganzen Sonn- tags einen verstärkten St reis dien st eingerichtet und patrouil- liert« unaushörlich die Seen und Flußläufe ab. Im F r« i b a d W a n n s e e, da» gestern einen Rekordbesuch aufzuweisen hatte, erlitt der 20jährige Gerhard Boß aus der Wallstr. 48 beim Schwim- wen plätzlich«inen Herzschlag und ging unter. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Vor den Augen seiner Braut ertrank in der Havel   bei Lindwerder der ZOjährige Maler Adolf Peter» aus der Lange Str. 27. Der Reichswasserschutz suchte längere Zeit vergeblich nach dem Ertrunkenen. Äm Freibad Tegelort ertrank der 17jährig« Arbeiter Eduard Schneider aus der Gartenstr. 49. Die Leiche wurde geborgen und nach dem Städtischen Friedhos Spandau   gebracht. Beim Baden   in der Havel  bei Werde? ertrank ein etwa 18- bis 20.jähriger junger Mann, besten Personalien noch nicht bekannt sind.
Gegen den Gaskrieg. Kundgebung in Nerlin. In den Gpichernfestfälen wurde am Sonnabend ein« Kund- gebung veranstaltet, die unter dem MottoGistgasalarm" stand. Der Leiter der Versammlung wie» zu Beginn aus den äußeren Anlaß zu dieser Kundgebung, die Hamburger Gistgat- Katastrophe, hin. Daraus sprach Frau Professor W o k e r über
die chemische Zusammensetzung der Giftgas« und ihre Wirkung auf Menschen. Das Phosgengas rufe ähnlich wie die Grünkreuzgass schwere und langwierig« Ertrankungen hervor, die in vielen Fällen zu qualvollem Tode führen unter Erscheinungen, die die Engländer tressendein Ertrinken auf trockenem Boden" bezeichnen. Die Gift- gase werden in zukünftigen Kriegen das Haupttompfmittel dar- stellen. Von ihnen werden nicht nur die Kämpfenden betrofsen, sondern auch ganz besonders die Zivilbevölkerungen zu leiden haben. Die Liga für Menschenrechte führt gegen ihr« Verwendung und darüber hinaus gegen den Krieg überhaupt einen entschiedenen Kampf. Als zweiter Redner sprach Generalmajor a. D. Dr. von Schönaich. Er kennzeichnete zunächst kurz den Krieg der Zu- kunft, der wegen des Gebrauchs der Giftgase als Kampfwaff« furchtbare Folgen annehmen würde. Unter diesen Verhältnissen wäre ein Krieg Wahnsinn. Der Redner polemesierte dann scharf gegen die Militaristen, die noch immer den Kriegsgedanken propagierten. Besonders heftig« Angriffe richtete er gegen den Stahlhelm, den er der bewußten Vergiftung der Verständigungs­atmosphäre zwischen Ftankreich und Deutschland   beschuldigte. Er wandte sich im weiteren gegen die jetzig« Justiz, die die Pazifisten wegen Landesverrats verfolge, wenn si«' von der Aufbewahrung van Kriegsmitteln der Oeffentlichkeit Kenntnis gäben. Von der neuen Regierung erhoffe er den entschiedenen Kampf gegen die Gistgasschweinerei". Ein ehemaliger Arbeiter der chemischen Industrie, Otto Benthin, sprach über die Gefahren für die Arbeiter dieser Industrie. Er forderte durchgreifende Regieningsmoßnahmen gegen diese Gefahr.
Gchwarzrotgold hat sich durchgeseßt. Ein Flaggenzwischenfall im Ziiesengebirge. Kürzlich tagte in Brückenberg bei Hirschberg die Haupk- Versammlung des Riesengebirgsvereins  , zu der auch viele Word- nungen aus der Tschechoslowakei   erschienen waren. Schon die Hauptversammlung im vorigen Jahre hatte zu einem Zwischen» fall geführt, als das Versammlungslokal in Hermsdorf   nur bis schwarz weißrote Fahne gehißt hatte. Ein Großteil der Mitglieder drohte bei einem nochmaligen Vorkommnis mit dem Austritt. In diesem Jahre hatten gleich zwei Lokale der Brückenberger Hauptversammlung Flaggen aller Art darunter schwarzweißrote, aber keine Reichsflagge gehißt. Ueber vierhundert Mitglieder übergaben dem Lercinsauslchuß sofort ihre Mitgliedskarten und meldeten dadurch den Austritt aus dem Verein. Die Vertreter der Reichsregierung, die als Gäste in Brückenberg erschienen waren, kehrten kurzerhand, mit dem Hirsch- berger Landrat Dr. S ch m e i ß e r an der Spitze, angesichts der Mißachtung der Reichsfarben, der Veranstaltung den Rücken. In der Hauptoersammlung wurde der Ausschuß seines Amtes enthoben und aus dem Verein ausgeschlosten.
Fausts Verdammung." Als Vorspiel für da, 1. Deutschs Arbeitersänger-Bundesfest findet am Mittwoch, dem 13. Juni, imB c r l i n e r Sportpalast" eine Aufführung von Fausts Verdammung" statt. Das Werk wird von einem Sonder- chor des Gaues mit dem verstärkten Philharmonischen Orchester auf« geführt. Erste Solisten wirken mit. Es sind noch eine Anzahl Plätze zu billigen Preisen zu haben. Näheres siehe Inserat. Aufgehobene Sperre. Wie uns der Zcntralvcrbond der Hotel  -, Restaurant- und Casö-Angestellten mitteilt, wird die Sperre über den Betrieb Restaurant Münzklnuse, Inh. Flick, Münzstraß« 16, aufs gehoben. Der Inhaber hat den Tarifvertrag sowie den paritätischen Arbeitsnachweis anerkannt: die Differenzen sind somit beigelegt.
Wetterbericht aus deutschen   DReisegebleten. Herausgegeben von der Oeffentlichen Wetterdienststelle Berlin. Nordsee  . Helgoland  : heiter, windig. Westerland  : heiter. Bors kum: wolkig. Hamburg  : Regenschauer. Ostsee  . Travemünde  : wolkig. Warnemünde  : Regen. Saßnißi heiter. Swinemllnde: wolkig Stettin  : Regen. Kolberg  : Regen« Danzig-Zoppot: Regen, stark. Seebad Kranz: wolkig. harz. Schierke  : wolkig, vorher Regen. Harzburg: heiter, varheU Regen. Bad Sachsa  : Regenschauer. Brocken: Nebel. Thüringen  . Ersurt: trübe, vorher Regen. Inselsberg: trüb«, vorher Regen. Hessen  . Kassel  : trübe, vorher Regen. Wasserkuppe/Rhön  : trübe. Sachsen  . Dresden  : Regen. Annaberg  : Regen. Fichtelberg(Erz» geb.): Regen. Schandau: wolkig. Zittau  : wolkig. Schlesien  . Flinsbcrg: Regenschauer. Schreiberhau  : Regen- Bad Reinerz: leichter Regen. Bad Landeck  : leichter Regen. Rheingcbiet. Bad Aachen  : trübe. Köln  : wolkig. Koblenz  : wol» kig, vorher Regen. Wiesbaden  : wolkig. Frankfurt   a. M.: wolkig. Feldbera/Taunus  : trübe. Baden. Karlsruhe  : trübe. Feldberg/Schwarzwald  : trübe. Württemberg  . Stuttgart  : trübe, vorher Regen. Freudenstädti Regen. Friedrichshasen: trüb«, vorher Regen. Bayern  . Hof: Regen. Nürnberg  : trübe, vorher Regen. München  : Regen. Garmisib-Portenkirchen: Regen. Zugspitze  : Nebel, Berchtesgaden  : Regen. Oberstdars: Regen. Bad Tölz  : Regen- Tegernsee  : Regen. Oeestrreich. Salzburg  : Regen. Wien  : heiter. » Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um- gegend.(Nachdr. verb.) Teils heiter, teils wolkig, kein« oder nur kurz dauernde Niederschläge, tagsüber mäßig warm, westliche Winde.   Für Deutschland  : Im Küstengebiet und im Osten des Reiches noch Niederschläge, sonst Besserung des Wetters, togsüber, besonders im Westen, wieder warm.
KommunistischesArbeitsprogramm. Kür die Eröffnungssitzung des Reichstags.
Werden die ersten Verhandlungen des neuen Reichstags so verlausen, wie es in dem nachsalzend wiedergegebenen Rundschreiben entworfen Ist oder wird die kommunistische Fraktion bis zum Mittwoch einsehen, daß man die Interessen de» werktätigen Volke» durch tatkräftige Arbeit besser wahrt al» mit dem großen Maul und der losen Faust?
Sprechchor Verhandlungen
der Fraktion, wenn der Alterspräsident die eröffnet: Wer Hot uns vcr ra ten? Die So zi al de mo kra-ten. abwechselnd mit: Nie der mit der gro ßen K o a li ti on! Unter Führung von höllein wird dann ein Schalmeien- k o n z e r t gchlasen. Selbstverständlich werden wir auch nach sofortiger Amnestie rufen, unsere nationalistischen Freunde haben uns durch Herrn Dr Göbbels ihre Unterstützung für diesen Teil zugesagt. Wenn der Alterspräsident zwei Minuten gesprochen hat, wird ihm zugerufen: Mummel- greis, alter Quatschkops und dergleichen. Inzwischen hat ein Stoß- t r u p p ein Umgehungs- manöver ausgeführt und sich in den rechten Umgang hinter dem Sitzungssaal begeben. Wagt es wiederum ein bürgerlicher Ab- geordneter, der sofortigen Be- rotung unserer Anträge zu widersprechen, so wird er von rechts und links zu gleicher Zeit abgerieben. Da der Faust- schlag ins Auge nicht die ge- nügende Wirkung ausgeübt hat, so werden jetzt schärfere proleta- rische Kampfesmittel angewandt. In ähnlicher Weise wie der Neichstagsabgeordnete L e o w die Aktionen auf der Tribüne des Abgeordnetenhauses geleitet hat, so wird diesmal der preußische Landtagsobgeordnete Kasper aus der Tribüne des Reichstags tätig sein. Die Person Kaspers bietet schon deswegen besondere Gewähr für das Gelingen der ihm übertragenen
Arbeit, weil er als langjähriges Mitglieddes Deutschnatio« nalcn handlungsgehilsenverbandes die proletarisch« Seele genau kennt. Die kommunistischen   Zellen in den Betrieben sind mobilgemachi- Sic entsenden Delegationen in den Reichstag   und überreichen den Fraktionen Entschließungen, die den Zellen bereits gedruckt zu. gegangen sind. Die zuverlässigsten Mitglieder der Delegationen begeben sich auf die Tribünen des Reichstages. Die uns zur Dorfügung stehenden Köllen reichen nur für einen kleinen Teil aus, wir haben trotzdem Borsorge dafür getroffen, daß eine ausreichende Besetzung unseres Ehors auf der Tribüne sichergestellt ist. Wenn im Saal durch unsere Maßnahmen Verwirrung entstan- den ist, dann ergreift ein kommu- nistischer Tribünenbesucher das Wort zu einer Ansprache on den Reichstag  . Ein Sicherung?- kommando sorgt dasür, daß der Sprecher nicht vorzeitig entfernt wird. Die Rede schließt wie im Abgcordnetenhause mit einem hoch auf die Weltrevolution. Die Zwischenpausen werden durch hoch- und Riederruse der kommunistischen   Abgeordneten. durch P f u I s und kräftige Dro- Hungen gegen die sozialdemvkrati- schen Berräter ausgefüllt. höllein ruft zwanzigmal: Fort mit dem Schandreichstag! Die Geschäftsordnungsreden werden von Pieck geholte«. Als Anzug ist vorgeschrieben das klassenbewußte Demon- strationskoftüm, also entweder Rotfrontuniform oder kragenlos« Wanderkluft. Dem Abgeordneten Torgler   ist es gestattet,«in neues seidenes Tüchlein in der Brusttasche zu zeigen. B«i dem G«. nassen Dr. Neubauer ist darauf zu achten, daß er nicht aus alter Gewohnheit ein hoch ouf Kaiser Wilhelm II.   statt auf die Weltrevolution ausbringt. Da dem Genossen S t o e ck e r die Frontlust nicht gut bekommt, so kann er während des Kampfes in Deckung bleiben.