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Der Menschenfreund aus Leipzig  .

Dr. Schreber  , seine Gärten und seine Bücher.

Wenn von Leipzig   die Rede ist, so denkt der Gebildete im all­gemeinen nur an diese drei: Messe, Buchhandel und Musik. In einem Führer durch Leipzig   heißt es nunmehr: Eine Eigen­tümlichkeit Leipzigs   sind auch seine Schrebergärten, große Länderkomplexe, welche in Familiengärten mit Spielplätzen ange= legt, von der Stadt vermietet werden. Sie bestehen in allen Stadt­teilen in Tausenden von kleinen Gärten." Daß aber von dieser Stadt durch diese genannten Schrebergärten die moderne Klein­gartenbewegung ihren Ausgang genommen hat, das wissen die wenigsten. Es war ein einstmals weit über die Grenzen Leip­ zigs   berühmt gewordener Arzt, Dr. Daniel Gottlieb Mozi

dem individuellen Maß von Lebensfülle haushälterisch umgegangen wurde, d. h. ob dasselbe weder durch Untätigkeit der Verkümme rung überlassen, noch durch aus unausgleichbaren Zuvielgebrauch erschöpft, sondern ob das Kapital durch angemessenen Gebrauch, also durch Entwicklung der Bollkraft der Organe möglichst vermehrt wurde, und sodann davon, ob das Leben jetzt, wo es den Gipfel­punkt erreicht hat und nicht mehr denselben alles ausgleichenden Ueberfluß an Kraft besitzt, durch eine mäßige und mehr berechnete Lebensweise, d. h. durch einfach natürlich und nach unbefangerer Selbstbeachtung zu bemessende Lebensreize( unter denen Muskel­tätigkeit obenan steht) angefrischt und unterstützt wird." Diese Worte, vor über 70 Jahren zum erste mal niedergeschrieben und gedruckt, wirken vollkommen modern, denn wir sind gerade dabei,

gebracht wurden, fonnten a hi- vier Frauen und vier Kinder­im Laufe des Nachmittags wieder entlassen werden. Lediglich eine Frau Martha R. aus der Barthestraße zu Neukölln liegt mit Ropfverlegungen noch danieder, doch gibt ihr Zustand zu Bedenken feinen Anlaß. Die polizeiliche Unter suchung über die Schuldfrage ist noch nicht abgeschlossen.

Die Betrügereien bei der Sterngesellschaft. Hungerlöhne der Angestellten.

Wir haben in diesen Tagen mehrfach unseren Lesern von den Vorgängen bei der Spree havel Dampfschiffahrts= gesellschaft Stern" Kenntnis gegeben, wo bekanntlich fest­gestellt worden ist, daß eine größere Anzahl von Angestellten Be­trügereien zum Schaden der Gesellschaft begangen hat. Wenn es auch übertrieben ist, daß, wie ein Teil der Tagespresse mitteilt, bereits sechzig Schuldige festgestellt worden sind, so gibt doch die uns von der Potsdamer   Kriminalpolizei angegebene Zahl von 20 Angestellten der Sterngesellschaft, die bis zum Mittwoch

Schreber  , geb. 1818, gest. 1861, der sich auch um die Einrichtung dieser vernünftigen lebensreformerischen Forderung zum Durchbruch dieser Woche ein Geständnis abgelegt haben, Anlaß zum Nach­

von sogenannten Familiengärten, das sind kleine Bachtgärten auf städtischem Grund und Boden, verdient gemacht hat. Nach ihm wurden in Leipzig   diese Gärten, die später in ande­ren Städten den wenig empfehlenden Namen Armengärten erhiel­ten, genannt.

Schrebergärten und Laubengärten.

In Berlin   ist der Name Schrebergärten ziemlich unbekannt geblieben. Die Berliner   bekamen ihre 2 aubengärten, die in ihrer rechtlichen Grundlage anders waren als die Schreber gärten. Das Laubenlaid befand sich im Besiz von Staat, Stadt,

Kirche und Privaten und wurde den Kleinsiedlern, den Laube 1- gärtnern, nur durch Mittelmänner, die sogenannten Genezalpächter, überlassen. Die unerhörten Mißstände, die sich aus diesem üblen System entwickelten und die in vielen Fällen dazu beitrugen, daß die Arbeiter, die ihre Gärtchen behalten wollten, dem   Alkoholismus in die Arme getrieben wurden, sind noch in frischer Erinnerung. Mit der am 31. Juli 1919 in der   Nationalversammlung in   Weimar angenommene Kleingarten- und Landpachtordnung wurde die Macht der Generalpächter endlich gebrochen. Aber eine andere, viel größere Gefahr erwuchs, daß nämlich mit der zunehmenden Be­bauung die bisherigen Laubengärten verschwinden würden, und es fam schließlich darauf an, einen gerechten Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Laubengärtner und den nicht minder berechtigten Interessen derer zu finden, die wede: Laubengarten, noch wohnung haben und nun zunächst einmal eine Anbauwohnung haben wollen und haben müssen. Wie der Provinzialverband Groß- Berlin im Reichsverband der Kleingartenvereine Deuti- lands kürzlich im Vorwärts" berichtete, sind in   Berlin von ten bis heute laubengärtnerisch benutzten 5750 Hettar mur 2050 Hettar als Dauergelände ausgewiesen worden. Um die restlichen 2700 Hektar und um Neuland werden noch harte Rämpfe entbrennen. Um die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf die Be­deutung der Kleingärten für die förperliche und seelische Ausbildung der Jugend zu lenken, hatte der Provinzialverband an verschiedenen Punkter der Stadt Jugendwerbefeste veranstaltet und in der An­kündigung dieser Feste war auch der Name jenes Leipziger Arztes, dem im Grunde genommen diese Volks-, Familien- und Jugend­gärten zu danken sind, eben jenes Dr.   Schreber ehrend genannt worden.

Der Mensch auf der Höhe des Lebens. Dr.  

Schreber verdient es sehr wohl. daß man heute sich seiner, feines Wirtens und seiner Werfe auch in   Berlin erinnert. Er hat fich als Arzt ganz besonders durch Einführung und Verbreitung der Heilgymnaffit in   Deutschland verdient gema ht, und sein Buch: Aerztliche 3immergymnast it oder System der ohne Gerät überall ausführbaren heilgymnastis hen Freiübungen als Mittel der Gesundheit und Lebenstüchtigkeit" hat bis in die jüngste Reit über 30 Auflagen erlebt. In diesem Buch legt er besonderen Wert auf Uebungen, die dem Menschen in dem mittleren Lebensalter betreffen, und er sagt über diese Altersstufe die folgenden vortrefflichen klugen Worte: Die vermeintliche Unver­wüstli hkeit der Jugendkraft ist vorüber. Soll das Schwungrad des Lebensprozesses noch lange Zeit auf dem Gipfelpunkt forth hwingen, ohne der abwärts neigenden Bahn zuzueilen, so hängt dies zunächst davon ab, ob während der aufwärtsgehenden Lebensperiode mit

Ein ganzer Arbeitszug entgleist.

Lokomotive und drei Waggons entgleift.

Auf dem Bahnhof Heerstraße entgleisten gestern um 17,20 Uhr die Cotomotive eines Arbeitszuges und drei Waggons. Sowohl die Lokomotive, als auch die Wagen stürzten um, legten sich quer über die Gleise und bohrten sich zum Teil   fief in das Erdreich ein.

Sofort nach Bekanntwerden des Unfalles wurde eine Arbeits­kolonne der Reichsbahn an die Unfallstelle entsandt, die die Auf­räumungsarbeiten vornahm. Noch im Laufe der Abendstunden wurden zwei Kräne herangeführt, um die Lokomotive und die Wagen wieder einzugleifen. Der Stadtbahnverkehr wurde durch den Vor­fall empfindlich gestört. Nach einer mehr stündigen Lahm= legung des Stadtbahnverkehrs in beiden Richtungen fonnte der Betrieb später durch Umleitungen wieder aufgenommen und planmäßig durchgeführt werden. Die Ursa che der Entgleifung fonnte noch nicht ermittelt werden. Dem   Lokomotiv: personal und auch einem Bremser gelang es, rechtzeitig a b= gekommen ist.

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zu verhelfen und unsere Jugend auf sie einzustellen. Man sieh: aber auch zugleich, daß es nicht allein auf politischem, sondern auch auf fulturellem Gebiet sehr lange dauerte, bis eine vernünftige Forderung sich durchsetzt.

Ein wunderbares und in vielen seiner Forderungen gleichfalls noch nicht überholtes Buch ist Dr. Schrebers Kallipädie oder die Erziehung zur Schönheit", vor jetzt genau 70 Jahren ers hienen. Schreber war es, der in klugen und überzeugenden Worten schon damals gegen den Unfug der Schnütbruft, wie er das Wort Koriett richtig verdeutscht, Front macht. Ebenso energisch wendet er sich daß ihr alleiniger Halt im Zusammenbinden über der Hüfte beſteht, gegen die Unfitte, die Unterröcke der Mädchen so einzurichten, wodurch eine auf die Weichteile treffende einschneidende Wirkung ausgeübt wird. Auch diese Unfitte ist erst vor einigen Jahren fallengelassen worden. Kann es da wunder nehmen, wenn Schreber auch gegen die durch die Mode hervorgerufe e Verkrüppelung der Füße von Frauen und Mädchen zu Felde zicht?

Selbsterziehung zur Gemeinnügigkeit.

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Was Shreber dann aber an anderer Stelle dieses trefflichen Buches über das einem jungen Mann anstehende wahre Streben fennzeichnet, ist wiederum so wertvoll, daß es verdient, in die Er­innerung zurückgerufen zu werden. Er geht aus von der Betrach­tung der Duelle, wie er die studentischen Mensuren bezeichnet, und meint in durchaus richtiger Erkenntnis ihrer psychologischen Grund­lagen, daß sie entstehen aus dem natürlichen Drang der Jünglinge, Gefahren musiq zu bestehen. Nur", so sagt er in weiterer richtiger Drang in einer dem Gemeinwohl fördernden Weise zu entsprechen." Erkenntnis, fehlt den jungen Männern die Gelegenheit, diesem Er schlägt dann, um diesem Ziel nahe zu fommen, vor, Schuhwehr­mannschaften zu bilden, die bei Feuersbrünsten, Wassersnot, Un­glücksfällen Hilfe leisten. Die jungen Männer", so meint er, werden bei solchen Anlässen reichlich Gelegenheit finden, ihrem jugendlich männli hen Drang, in Mutproben sich zu bewähren, zugunsten der Weiter sagt   Schreber: Die auf eine Allgemeinheit zu genügen. praktische Wirksamkeit im Leben gerichteten Ideale werden den jungen Menschen zunächst auf echten Gemeinfinn, auf wahre Bater­landsliebe führen und ihn auch mit Achtung vor den bestehenden Verhältnissen des Staates erfüllen." Und indem Schreber darauf hinweist, daß der Erwerbsberuf nicht das alleinige Ziel des jungen Mannes sein darf, sondern daß dieses Ziel gleichzeitig auch das Wohl des Ganzen, die Gemeinnüglichkeit, umfassen muß, tonzen­triert er seine sozialen Ideale fhließlich auf dieser Formel: Es liegt tief in der menfájlichen Seele begründet, und läßt sich durch keine Selbsttäuschung wegleugnen, daß das Ceven nur dann volle Befrie­digung und inneres Glüd gewährt, wenn das Einzelleben zugleich mit dem Leben für das Ganze verflochten ist." So wird das Buch des edlen   Leipziger Arztes und Menschen- und Jugendfreundes zu einem Leitfaden für wahre Lebenskunst, in sehr vielen Teilen auch heute noch mit Nutzen zu lesen. Daß es so start von unverkennbar sozialen Geist durchtränkt ist, erklärt sich sehr bald, wenn man daran denkt, daß es nur zehn Jahre nach der zweiten   deutschen Revolution von 1848 gedruckt wurde.

Es war gut von dem Provinzialverband des Reichsverbandes der Kleingartenvereine   Deutsch lands, daß er an diesen seltenen Mann erinnert hat. Man sollte sein Gedächtnis nicht nur in den nach ihm genannten Volks- und Jugendgärten wachhalten. Tr.

tenken.

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Man muß nämlich wissen, daß sich unter den Schuldigen so mancher befindet, der aus Not gehandelt zu haben scheint. Se wissen wir, daß ein greiser Pensionär, der ebenfalls im Dienste der Sterngesellschaft steht und sich dort ein paar Pfennige zu seiner spärlichen Bension hinzuverdient, unter der Last des gegen ihn vorgebrachten Beweismaterials" unter Tränen zusammenge­brechen ist; man fonnte ihm nachweisen, daß er auf eigene Rechnung 3(!) Fahrtarten verfauft hatte! Es soll nicht beschönigt werden, was das ungetreue Personal getan hat, zumal bei der kommenden Gerichtsverhandlung die Verteidiger Gelegenheit haben werden, die gesamte Angestelltenverhältnisse bei der Stern­gesellschaft und somit den psycho- sozialen Hintergrund der ganzen Affäre zu beleuchten. Immerhin wird heute schon die Anfrage an die Direktion der Sterngesellschaft erlaubt sein, ob sie denn ihre Pflicht gegenüber den in ihren Diensten befindlichen Männern und Frauen getan hat. Wir erfahren nämlich, daß das Einformen der von der Polizei überführten Angestellten zwischen 24 und 40 m. wöchentlich schwankte. Die Sterngesellschaft betont jetzt, sie habe mit Verlusten gearbeitet und feine Dividende zahlen können, weil sie von ihrem Personal betrogen worden sei. Die Herren Direktoren bätten getroſt höhere Löhne zahlen können, dann wäre es ihren Arbeitern besser gegangen; fie wären vor der Versuchung, die Gesellschaft zu betrügen, geschützt gewesen und die Gesellschaft felbft hätte feine Verluste ge= habt. Man fann wohl sagen: Ihr laßt den Armen schuldig werden..." Wie auf Anfrage von der   Potsdamer Geschäftsstelle des Deut. schen Verkehrsbundes", der freigewerkschaftlichen Organi­sation des Dampferpersonals, mitgeteilt wird, gehören Angestellte der Sterngesellschaft dem Verbande nicht an.

Aus diesem Anlaß noch einige Worte über merkwürdige und befremdende Praktiken der   Potsdamer Kriminalpolizei. An jedem Vormittag erhält dort die Presse ihre Informationen, aber in dem Falle der Sterngesellschaft fonnte man wie in manchem anderen schon vorher feststellen, daß ein ausgesprochen deutsch= nationales Blatt ebenso wie die gleichgesinnte Ber­  liner Preise Nachrichten brachte, die nur aus dem   Potsdamer Polizeipräsidium stammen fonnten, die aber der republikanischen Potsdamer und   Berliner Presse nicht gegeben worden war. Diese Dinge ereigneten sich u. a auch schon, bevor der jetzige Leiter der Kriminalpolizei, Herr Kriminaloberinspektor Degener, im Amte war. Es müssen also im Polizeipräsidium selbst hinter dem Rücken des Herrn Degener Verbindungen zwischen der Kriminalpolizei und der deutschnationalen Presse bestehen. Vielleicht fühlt sich der Pots­  damer Polizeipräsident Herr von Zihewih bemüßigt, einmal nach dem Rechten zu sehen. Es wird Zeit, daß etwaige dunkle Kanäle wenn dabei noch etwas anderes, verschüttet werden, auch verschütt" geht.

Eine Familientragödie in   Wandsbek. Mann, Frau und drei Kindern die Pulsadern aufgeschnitten.

Am Donnerstagvormittag wurde in Wandsbet in seiner Woh­nung der Verwaltungsdirektor Tegtmeyer mit feiner Frau und feinen drei Kindern im Alter von fünf, fieben und zehn Jahren mit durchschnittenen Pulsadern besinnungslos aufgefunden. Allen Personen war die linke pulsader durchschnitten. Sie mußten in vernehmungsunfähigem Zustand dem Krankenhaus zugeführt werden.

such mit Veronal, nachdem sie vorher dem   Potsdamer Staats­anwalt eine Aufstellung ihrer Verfehlungen übergeben hatte. Auch ihre Nugnießer waren wohlweislich darauf angegeben. Das Urteil erging auf sechs Monate Gefängnis; zwei Monate muß die Angeklagte verbüßen, für den Rest wurde Strafim ausfegung zugebilligt.

Dann wurde gegen den 52jährigen Rendanten und Schagmeister Karl Seefeld aus   Potsdam verhandelt. Der Angeklagte mar ehrenamtlich beim   Deutschen Kolonialkriegerbund und beim Kriegerverein ehemaliger Dstasiaten angestellt. Hier war er nach Unterschlagung von 10 000 mart Ende vorigen Jahres flüchtig geworden. Er wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt mit teilweiser Strafaussehung.

Ein Raubüberfall aufgeklärt. Die beiden jugendlichen Täter verhaftet.

zuspringen, so daß glücklicherweise niemand zu Schaden Berg perübt. Ein Gärtner aus   Friedenau besuchte einen

Potsdamer Unterschlagungsaffären.

Für die schöne Freundin.

Die großen Unterschlagungen beim   Potsdamer Beamtenwirtschaftsverein, beim Kolonialfriegerbund und beim Striegerverein ehemaliger Oftafiaten beschäftigten das   Potsdamer Schöffengericht.

Zuerst wurde gegen die 23jährige Buchhalterin Eva Che valier aus   Potsdam verhandelt. Die Angeklagte, Tochter eines Domänenverwalters, war auf Empfehlung verschiedener Rechnungs­räte 1925 bei dem   Potsdamer Beamtenwirtschaftsverein als Buch­halterin angestellt. In zwei Jahren ihrer Tätigkeit hat fie hier 18 000 veruntreut. Die Angeklagte ist gemissermaßen das Opfer ihrer bildschönen Freundin, einer Ministerialamtmanns tochter Elisa M., geworden. Von Natur aus stiefmütterlich behandelt, hatte die Angeklagte nur den einen Wunsch, im Schatten ihrer üppigen Freundin zu leben. Sie überschüttete Elisa mit Geschenken in Bar und in Sachwerten. Brauchte Elisa ein Kleid, gab die An­getlagte ihr 200 auch 300 Mart. Die teine Buchhalterin richtete fich fehr elegant ein und hielt sich auch einen jungen Freund, mit dem sie teure Reifen unternahm. Die Zechen be­zahlte fie. Schließlich gewöhnte sich die Angeklagte immer mehr an den Lurus. Das Silvesterfest 1926 toftete 300 Mart. Endlich traf im Februar 1927 Ministerialrat Kurts in den Borstand, und dieser entbedte den Schlenbrian bei der Beamtenvereinigung. Gleich darauf verübte die eine Buchhalterin einen Gelb ftmordver­

Ein nächtlicher Raubüberfall wurde fürzlich am   Tempelhofer Freund in   Tempelhof und trant mit ihm in einem Lokal ein Glas Bier. An einem Nebentisch saßen vier junge Burschen, die sehen konnten, daß der Gärtner wiederholt die Zeche bezahlte. Als er gegen 2 Uhr aufbrach, verließen auch sie das Lokal. Nichts ahnend, ging der Gärtner mit seinem Freunde ein Stück Weges, trennte sich dann von ihm und ging allein weiter. Am  Tempelhofer Bera tauchten plöglich die vier, die heimlich gefolgt waren, in seiner Nähe auf und sprachen ihn an. Ganz un­versehens erhielt er gleich darauf von einem mit einem Schlüsselbund versehens erhielt er gleich darauf von einem mit einem Schlüsselbund einen so heftigen Schlag gegen den Unterkiefer, daß er betäubt zusammenbrach. Als er wieder zu sich kam, waren die Burschen verschwunden. Sie hatten ihm die Brieftasche geleert und dann wieder zugesteckt und ihn im ganzen um 68 Mart beraubt. Die Kriminalpolizei forschte in allen Lokalen der Gegend nach, er­mittelte alle Uebeltäter und nahm sie fest. Zwei von ihnen wurden wieder entlassen, weil sie sich nachweislich an dem Ueberfall nicht tätlich beteiligt hatten. Die beiden anderen, ein 18 Jahre alter Hans B. und ein 17jähriger Friz St., wurden de m Jugendgericht vorgeführt. Beide sind arbeitsscheue Tauge­nichtfe und haben schon verschiedene kleinere Diebstähle und Räube reien auf dem Kerbholz. Sie hatten, als sie bei dem   Gärtner Geld fahen, gleich den Plan gefakt, ihn auszurauben. B. versetzte ihm den Schlag und nahm ihm die Brieftasche weg, während St. ihm aus den Kleibertaschen 6 Mark Kleingeld herausholte.

Das Dampferunglück am Osthafen.

Bon den neun Fahrgästen, die bei dem Dampfer­unglüd am Osthafen zu Schaden gekommen sind und durch das Städtische Rettungsamt nach dem Krankenhaus am   Friedrichshain

Ein Arzt von Einbrechern erschossen.

1000 Marf Belohnung ausgesetzt.

In   Putbus auf   Rügen wurde am Donnerstag morgen Eßzimmer seiner   Billa der praktische Arzt Dr. Brandenburg mit vier Bauchschüssen tot aufgefunden. Nach den polizei­lichen Ermittlungen waren in der Nacht Einbrecher in das Innere der   Billa, die der Arzt mit seiner Schwester bewohnte, eingedrungen. Durch irgendein Geräusch muß Dr. Brandenburg auf die Bande auf­merksam gemacht worden sein. Als er dann im Eẞzimmer auf die Einbrecher stieß, wurde er durch mehrere Schüsse zu Boden gestreckt. Die Diebe sind unbemerkt entkommen. In der Villa ist nichts gestohlen worden. Auf die Ergreifung der Flüch tigen ist eine Belohnung von 1000 m. ausgefeßt worden.

Das Unwetter in   Schlesien. Zwei Todesopfer.

Die Unwetter in   Schlesien, die über die Stadt und Teile des

Kreises   Brieg hinzogen, haben erheblichen Schaden angerich tet. Die Getreidefelder wurden verwüstet. Bei   Brieg schlug der Blizz in eine Gruppe von landwirtschaftlichen Arbeitern ein. Ein Arbeiter wurde auf der Stelle getötet, die anderen in der Nähe befindlichen Personen wurden zu Boden geworfen. Bei dem über Zindel( Kreis   Breslau) nieder­gegangenen Gewitter wurde ein 18 Jahre alter Arbeiter auf den Rieselfeldern vom Blig getroffen und getötet. In einer Breite von drei Kilometer zog auch über den Kreis Taubeneiern fausten hernieder. Starte Stämme wurden wie Streich­Dels ein schweres Hagelwetter. Hageltörner in der Größe von hölzer gefnickt.

Menschenknochen wurden in der Köllnischen Allee zwischen Dammweg und Planetenstraße bei Erdarbeiten für eine Kabellegung aus dem Bürgersteig ausgegraben. Ein Arzt, der zu­fällig des Weges fam, erkannte zwei llntertiefer und einige Röhrentnochen. Er schäßt ihr Alter auf etwa 80 bis 90 Jahre. Vielleicht stammen fie aus der Zeit der Befreiungs­triege. Der Fund wurde zu genauerer Untersuchung sichergestellt.

Kufeke

Seit Jahrzehnten die bevorzugte Nahrung für Säuglinge, die nicht gestillt werden oder die entwöhnt werden sollen. Unübertroffen bei allen Verdauungsstörungen, besonders bei Brechdurchfall und Darmkatarrh