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Tropische Temperatur.

Ungeheure Hitze über ganz Europa  .

Nach wie vor steht ein großer Teil West- und Mitteleuropas   unter dem Einfluß eines Hoch­drudgebietes, das überall ganz ungewöhnliche Tempe­raturen gebracht hat. Dieses Hoch hatte seinen Ausgangs­punft in Nordamerika  , ist ziemlich schnell über den Atlantik gewandert und erreichte zunächst in Spanien   den Kontinent. Von hier griff es weiler nach Often und ver­urfachte nun bei heiterem Himmel infolge der ungehinderten Einstrahlung der Sonne die tropische Hihe. Borerst ist überhaupt noch kein Ende dieser Hizewelle 24 abzusehen.

Am Sonntag vormittag trat über dem Kanal eine Störung auf, die ihren Weg ost wärts nahm und gestern abend in den Bereich der Reichshauptstadt gelangte. Die Störung brachte aber feine Len­derung des Witterungscharafters und heute morgen strahlte die

Sonne von einem heiteren Himmel nieder.

Die heutigen Temperaturen liegen wieder erheblich höher als am Sonntag. Gestern früh um 8 Uhr wurden 22% Grab bei schwachen östlichen Winden gemessen. Im Laufe des Tages erreichte das Thermometer ein Maximum von 32 Grad. Um 7 Uhr abends waren noch 31 Grad im Schatten. Heute früh sah das Bild wesentlich anders aus. Bereits um 8 Uhr lag die Temperatur um 6 Grad höher als am Vortage. Um 11 Uhr vormittags war die höchste Sonntagstemperatur von 32 Grad erreicht. Das Quecksilber ftieg aber unaufhörlich weiter und es ist sehr wahrscheinlich, daß die bisher höchste Temperatur von 35,2 Grad vom Freitag voriger Woche erheblich überschritten wird. Nette Aussichten also: und da­bei feine Anzeichen für Abkühlung, feine Gewitterneigung weiter: hin Backofenhite.

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Zum Trost der unter der Hize schmachtenden Edenbürger fei gefagt, daß auch im Ausland die Temperaturen höchste Grade aufweisen. In Ungarn   herrschen 37, in Frankreich   38 und in Italien   fogar 40 Grad im Schatten. England hatte gestern die ungewöhnliche Temperatur von 32 Grad zu verzeichnen.

Im Reich, in Schlesien  , Thüringen  , Sachsen   und ganz Süddeutschland   schwankten die Temperaturen zwischen 34 und 36 Grad im Schatten. In Karlsruhe   wurden bei spielsweise gestern um 20 Uhr noch 34 Grad festgestellt. In Ham burg, Baden   und den deutschen   Alpentälern gingen heute früh schwache Bärmegewitter nieder, die aber nicht die geringste Abfühlung brachten.

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Tödlicher Unfall auf dem Nürburg  - Ring. Bei dem Remmen um den Großen Preis von Deutschland   für Sportwagen, das auf dem Nürburg  - Ring ausgetragen wurde, stürzte der Fahrer Jung( Bag) in der Kurve bei Breitcheid und über­fchlug sich. Er war sofort tot, wähend seine mitfahrende Frau leicht verlegt murde. Zum Zeichen der Trauer gaben die im Remmen liegenden tschechischen Fahrer einige Zeit später das Rennen auf.

Das Locarno  : Auto.

Am gestrigen Sonntag wurde das Locarno  - Auto, das die Freundschaftsfahrt Paris  - Berlin   unternommen hatte, den Besuchern des Luna- Portes vorgeführt. Das putige fleine Wägelchen

mit seinem altmodischen Motor, das sich da blumen- und fahnen­geschmückt auf erhöhtem Podest präsentierte, wurde von allen Seiten bestaunt und bewundert; gegen seine heutigen, im Vergleich dazu faft überdimensional erscheinenden Brüder mutet dieses Seniorauto. wie ein Kinderspielzeug an. Mit einer Geschwindigkeit" von durch schnittlich 25 Kilometer pro Stunde legte es aber doch die Strede Baris Berlin über Baug, Epernay  , Reims  , Verviers  , Maubeuge  , Brüffel, Waterloo, Löwen  , Tirlemont  , St. Trond  , Lüttich  , Köln  , Essen, Dortmund  , Pyrmont  , Hameln  , Braunschweig  , Magdeburg  , Brandenburg   in 15 Tagen zurüd. In einem durch Lautsprecher

übermittelten Bortrag des Fahrtleiters dieser französisch- deutschen Freundschaftsfahrt, Dr. Duesberg, erzählte dieser, daß die Senioren­fahrt des eisernen Gustav fie auf den Gebanten gebracht hätte, nun ihrerseits mit einer der ältesten Autotypen Frank. reichs der Stadt Berlin   einen Gegenbesuch abzustatten. Man inferierte nach einem möglichst historischen Behifel, worauf sich ein Siebzigjähriger meldete, der den Wagen im Jahre 1890 für 6000 Frants getauft hatte. Der Wagen wurde zum Originalpreis er­standen und in seinem Urzustand, bis auf neue Pneumatifreifen, trat er die große Reise an. Unterwegs brachte man den waderen Automobilisten mit ihrem etwas eigenartigen Fahrzeug überall freundliches Interesse, das der Komit nicht entbehrte, entgegen. Der Bertreter des französischen   Blattes, der ebenfalls die Fahrt mitgemacht hatte, brachte hierauf in seiner Muttersprache ein paar herzliche Begrüßungsworte und seinen Dank für die freundliche Aufnahme in Berlin  . Am Montag und Dienstag wird das Locarno Muto   in der Automobilverkaufsstelle der Firma Wertheim  , Boß, Ede Friebrich Ebert- Straße, zu sehen fein

Der Roman New Horks.

Manhattan Transfer  " von John dos Passos  .

Manhattan Transfer  ", der Roman New Yorks  , des amerikanischen   Schriftstellers John dos Passos  , ist in deutscher Sprache im S. Fischer Ber lag, Berlin  , erschienen. Die Hebertragung aus dem Englischen besorgte Paul Baudisch  . Fünfundzwanzig Jahre New York   von der Eingemeindung Brooklyns und Jersey Citys bis zu der Investierung amerikanischen  Rapitals in Europa   und bis zu dem blühenden Geschäft des Alkoholschmuggels. Innerhalb dieser Zeitspanne erfolgt der unge­heure Aufstieg der Metropole, die Wandlung Manhattans  , der City New Yorks, zur Insel der Wolfenfrager. Hier um die Hauptstraße, den Broadway", konzentriert John dos Passos   die Handlung seines Romans, hier vollziehen sich Aufstieg und Sturz der wirtschaftlichen Existenzen, und hier freuzen sich die Wege der einzelnen Gestalten des Werks. Nur in furzen Abschnitten, in ein paar Nebensägen entsteht die Impression der Straßen, der Wolkenkratzer, des Hafens, allerdings Impreffionen von stärkster Bildhaftigkeit. John dos Passos  beschreibt nicht New York  , sondern zeigt allein die Ausstrahlung der Stadt auf die Bewohner. Die Menschen gestalten allmählich das Bild und den Geist der Stadt um, aber

diese neue Stadt verwandelt wiederum die Menschen, macht fie nervöser, hilfloser und zerquälter,

steigert das Tempo, den Wirtschaftskampf, die Jagd nach

dem Dollar.

Der Roman ist feine fortlaufende, ruhig dahinfließende Er zählung, in der der Verfasser mühevoll und mit einem Schein von Logit die einzelnen Schicksale miteinander verknüpft. Etwa zwanzig Menschen treten in den Bordergrund, heben sich von der Masse der anderen ab, aber diese Hauptakteure sind nicht immer zueinander in anderen ab, aber diese Hauptakteure find nicht immer zueinander in Beziehung gesetzt, sie kennen sich manchmal taum. 3wanzig Einzel­romane sind zu einem künstlerischen Ganzen zusammengeschweißt. John dos Paffos bringt auf engem Raum dieses Kunststück zustande, weil er nur die Höhepunkte, den künstlerischen Extrakt einer Szene gibt, weil er belanglofe Uebergänge vermeidet. Szene setzt er an Szene, jede prägnant geformt, jede einen Ausschnitt aus einem anderen Schicksal zeigend. Es entsteht ein Mosait, das das Porträt Manhattans und seiner Bewohner wiedergibt,

die Willensrichtung und die soziale Lage dieser Menschen, die Atmosphäre und den Geist der Stadt und darüber hinaus des ganzen Landes, da New Yort als Symbol für die UEA. gewertet

werden kann.

,, Manhattan Transfer  " ist ein sozialer Roman. Er deckt die Struktur, die Schichtung der New Yorker Bevölkerung auf, er zeigt die Lebensbedingungen, die Wünsche, die Interessen der verschiedenen Kreise. Allerdings ist hier eine Einschränkung zu machen. Es fehlen die fünfte Avenue und der Fabritarbeiter. Nur einmal ffizziert

Auf falschen Wegen.

Zweite Uraufführung des Notbundes".

John dos Passos   ganz flüchtig einen Magnaten, und der Kreis des arbeitenden Proletariats ist nur mit ein paar Nebenfiguren ange­deutet, denn der Kutscher Mc Niel wird durch die Auszahlung einer Entschädigungssumme zum Spekulanten und später zu einem ein­flußreichen Mann. Vielleicht liegt diese Ausschaltung der beiden Kreise daran, daß John dos Passos   nichts Stabilisiertes geben wollte, sondern nur den bunten Wechsel, das Schwanken zwischen den Berufen,

die für europäische Begriffe völlige Unsicherheit des sogenannten gesicherten Bürgertums.

und den Aufstieg der Proletarier ins Bürgertum. Es heißt, daß der utopistische Baunsch Freie Bahn dem Tüchtigen" in Amerika  eher als in Europa   berüdsichtigt wird, doch John dos Passos   scheint cher als in Europa   berücksichtigt wird, doch John dos Passos   scheint anderer Ansicht darüber zu sein. Tüchtigkeit im Beruf entscheidet nicht über den Erfolg, wenn Sinn für die Konjunktur, Menschen­tenntnis und die Fähigkeit der Anpassung fehlen.

Unterwerfung unter die herrschenden Ansichten bedeutet die Boraussetzung für den fozialen Aufstieg.

Wer seinen eigenen Weg gehen will, bhne daß ein großes Bankkonto diese Extravaganz rechtfertigt, geht in die Irre, verliert Pofition und Achtung. Deshalb verläßt der Journalist Jimmi Herf, der sich weigert, Tiraden über den Krieg zu schreiben, New York   und geht als romantischer Wanderer ohne Dollar in der Tasche nach dem Westen.

Jedoch genügt ein bejahendes Kopfnicken, hinter der Maske kann jeder Gesichter ziehen, wie es ihm beliebt. Man erkennt die Prohibition an und trinkt trotzdem Whisky und Sekt bis zum Delirium. Dieses Bild der Bereinigten Staaten zeichnete schon der Antläger Upton Sinclair  , doch John dos Passos   wahrt dabei die Haltung des objektiven Chronisten, er bleibt fühl, macht keine Be­merfungen, er offenbart seine Ansichten nur durch die Art seiner Menschengestaltung, die auch die Aermsten der Armen umfaßt, jene Unglücklichen, die jahrelang durch die Straßen New Yorks   lausen, ohne eine Stellung zu finden und die schließlich im Rinnstein oder im Hudson   enden.

Man kommt nicht leicht in Kontakt mit John dos Passos  . Diese ganz fachliche Reportage, die es Jenseits von Haß und Liebe, diese neuartige Romantompofition befremden zuerst, bis man dann den großen Gestalter entdeckt, bis alle die kleinen, manchmal nur knapp angedeuteten Notizen sich kontrapunktisch zu dem Hauptthema in dieser Sinfonie der Stadt New York   vereinigen. Vielleicht ist die Technik des Nebeneinanders die einzig mögliche, um das verzweigte, moderne Leben einigermaßen in seiner Totalität fünstlerisch zu er­fassen und um den Eindruck der Wahrheit zu erzielen, ohne daß merkwürdige Schicksalsverknüpfungen ihn wieder aufheben.

Alfred Arna.

gleichfalls sehr start vertreten. Aber auch Aegypten  , Algier  , Kuba  , Peru  , Kanada  , sämtliche südamerikanischen Staaten, Japan   und China   sowie alle europäischen   Länder haben ihre Vertreter zu dieser Konferenz entsandt, auf der die neuesten Methoden zur Be­

Teure Paufenschläge.

Die moderne Musit.

Der Notbund deutscher Bühnenangehöriger", der im Ballner- Theater eine Reihe von Theateraufführungen fämpfung der Halskrankheiten erörtert werden sollen. veranstalten will, scheint mit der Wahl seiner Stücke geringes Glüc zu haben. Man möchte diesen engagementslosen Schauspielern und Schauspielerinnen von Herzen einigen materiellen Erfolg wünschen aber es muß sehr fraglich erscheinen, ob sie mit ihrem bisherigen Spielplan ein größeres Publikum anlocken können. Panopti tum", ein Kuviosum in drei Aften von Georg Wolf war als Uraufführung für Berlin   angekündigt. Der Verfasser bringt eine Mischung von Strindberg und Georg Kaiser   so wie er fie auf

faßt

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Als sich Richard Wagner   einmal bei dem Stuttgarter   Inten­danten über die stiefmütterliche Behandlung seiner Werke im Spiel­allzu großen Länge der Wagnerschen Musikdramen und dem dadurch plan beklagte, soll der Intendant diese Vernachlässigung mit der verursachten Mehrverbrauch an Gas begründet haben. An diese ergögliche Motivierung erinnert die Stellungnahme, die Sir Hamil ton Harty bei der Generalversammlung der Londoner Gesellschaft der Hallé Konzerte" als Borsigender präzisierte.

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in einem sprachlichen Stil, der teils von Sternheim, teils von dem seligen von Schiller   herkommt. Eine durchaus unmerfliche Regie läßt die Schauspieler zwischen diesen vier Richtungen wählen, und es ist menschlich sehr verständlich gereicht aber der Darstel lung nicht zum Vorteil daß sich jeder für eine andere entscheidet. In Beantwortung der Klagen, daß das Orchester der Gesell Dabei fönnten alle sicherlich sehr anständig ein handfestes Theaterschaft zu wenig moderne Musik spiele, verwies der Borsigende auf stück spielen. Sie sollten sich bald dafür entscheiden und sollten sich die bedeutenden Kosten, die die Einstudierung neuer Werke ver­dazu nach der festen Hand eines Regisseurs umschauen.

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S- 3.

ursache, und wandte sich an die Widersacher mit den Worten: Benn Sie die Kosten für die Extraproben selbst bezahlen wollen, fönnen

Neuentdecktes Selbstbildnis Feuerbachs Sie jedes Bert haben, das Sie zu hören wünschen. Jedenfalls iſt

Aus dem Nachlaß des Gymnasialdirektors Schmitt. In der langen Reihe der Selbstbildnisse von Anselm Feuer. bach, in denen fein Dasein von der Schülerzeit durch mehr als 30 Jahre bis zum letzten Aufenthalt in Benedig genau zu verfolgen ift, flaffte bisher eine Lüde; denn aus der Akademiezeit in München   und der Studienzeit in Antwerpen   war fein autherishes Selbstporträ: vorhanden. Kürzlich ist nun im Nachlaß des vor wenigen Jahren hochybetagt in Freiburg   verstorbenen Gymnasialdirektors Schmitt ein vollbezeichnetes Selbstbildnis Feuerbachs, das wohl gegen Ende des Münchener   Aufenthalts von ihm geschaffen wurde, aufgefunden und wird jetzt von Hermann Uhde- Bernays   im neuesten Heft des Kunst wanderers" veröffentlicht. Schmitt, der sich auch durch kleinere Auf sätze und die Herausgabe von Briefen um Feuerbachs Nachrufen verdient gemacht hat, war durch Erbschaft in diesen Befiz gelangt. Handelt es sich hier auch um eine frühe Arbeit Feuerbachs, so zeigen fich die charakteristischen Vorzüge feiner Malerei doch namentlid) in der strengen, menschlich ergreifenden Auffassung der Persönlich feit. Die unerfreulichen Erfahrungen, die seine Münchener   Jahre beschatteten, haben hier eine leiderfüllte lebendige Sprache gewonnen. Feuerbach   war aus Düsseldorf   ohne den Willen der Eltern fort­gelaufen und auch aus München   stürmte der Ruhlose in rascher Flucht nach Antwerpen  ; es ist möglich, daß dieses Selbstporträt aus dem Münchener Atelier in der Schellingstraße mit den übrigen zu­rückgelassenen Habseligkeiten dann zu den Eltern nach Freiburg   ge­schickt wurde. Der Ausdruck der nachdenklich blickenden Augen und des herbe verschlossenen Mundes ergeben eine auffällige Aehnlichkeit Feuerbachs mit Rovalis.

Internationaler Aerztefongreß.

Ende Juli wird sich in Kopenhagen   der erste internationale Aerztefongreß seit 1914 versammeln. Dieser Beranstaltung," so erklärte sein Präsident, Professor Schmiegelow, fommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Zunächst ist es das erstemal, daß Aerzte aus allen Ländern nach dem Kriege zufammenkommen; zweitens iſt es der erste Weltkongreß für Nasen- und Halsspezialisten, und drittens ist es der erste große ärztliche Kongreß in Dänemark   jeit 1884. Es werden sich nicht weniger als 600 Aerzte aus fünfzig verschiedenen Ländern und Gegenden des Erdteils in der dänischen Hauptstadt versammeln. Allein aus Sowjetrußland haben sich 30 Delegierte angemeldet. Deutschland   ist selbstverständlich

in den letzten zehn Jahren nichts geschrieben worden, was einen solchen Mehraufwand an Kosten und Zeit zu rechtfertigen vermag. Sie dürfen jedoch nicht denken, daß ich damit die moderne Musit überhaupt in Bausch und Bogen als schlecht bezeichnen will; mir fommt es bei dieser Frage einzig und allein auf den Kostenpunkt an. Es ist zu hoffen, daß irgend jemand einmal mit Herrn Stra­winffy ein ernſtes Wort spricht und ihn bestimmt, seine letzten Werke einmal zu überprüfen und sie von dem Unkraut der kleinen Kinker. lichen und Schnörkeleien zu reinigen, die nur eine ganz unnötige Steigerung der Einstudierungskosten bedeuten. Er sollte sich doch darüber klar sein, daß jedes Arpeggio der Violine für den Geiger einen Zeitwert von zwanzig Schilling sechs Bence darstellt, und daß jeder Paukenschlag einen Aufwand von sechs Pence erfordert."

Opernneuheiten der Spielzeit 1928/29. Programm der Berliner   Opern.

Die vereinigien Berliner   Opernhäuser teilen ihren Spielplan für die fommende Winterspielzeit mit. Danach gelangen zur Urauf führung oder zur Neueinstudierung:

Staatsoper Unter den Linden: Aegyptische Helena  ( Strauß), Der singende Teufel( Uraufführung Schrefer), Orpheus und Eury­ dike  ( Krener), André Chenier  ( Giordano), Trojaner  ( Berlioz  ), Wal­füre, Siegfried, Götterdämmerung  , Stumme von Portici, Verkaufte Braut, Mona Lisa.

Staaatsoper am Blak der Republif: Heimliche Ehe( Cimaroia), Diftator, Königreich, Meisterborer( Srenet), Mahagori( Weil), Ur­aufführung( Hindemith  ), Spanische Stunde  ( Ravel  ), Salome,

Holländer, Carmen, Heiling.

Städtische Oper: Don Carlos( Berdi), Mondnacht  ( Uraufführung Bittner), Sin( Wolf- Ferrari  ), Irrelohe( Schreter), Josefslegende, Tannhäuser  , Widerspenstige, Fledermaus, Eunen Onegin, Boccane gre( Berdi), 3ar läßt sich photographieren( Weil), Weibervers wö­rung( Schubert- Feler), Rosamundennufit( choreographisch), Jeuers­not, Lohengrin  , Parsifal  .

Kammerfänger Karl Perron   gestorben.

Am Sonntag vormittag ist in Dresden   einer der glanzvollsten Vertreter der alten Dresdener   Oper unter Schuch, der Heldenbari­ton Kammerfänger Karl Berron, nach langem Leiden im 71. Lebens­jahre gestorben. Perron galt als einer der größten Wagnerfänger aus der Zeit der eigentlichen Durchgeistigung des Bayreuther Spieles.

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