Hansageist und Angestelltennot.
Die Lage der Bremer Angestellten.
Bremen ist der einzige Staat" in Deutschland , der neben einer Arbeiterkommer auch eine Angestelltenkammer hat. Man hüte sich aber, aus dieser Tatsache auf eine fortschrittliche Gesinnung der Bürgerschaft von Bremen zu schließen. Diese beiden Kammern entstanden während der Zeit der Revolutionsfämpfe und sind als gefegliche Einrichtungen mehr aus der Furcht als aus der fortschrittlichen Gesinnung der bremischen Bürger geboren. Man verdanft ihnen manche statistische Erhebung über die Lage der Arbeiter und Angestellten, die ohne die beiden Kammern sonst kaum durch geführt worden wären. Eine solche statistische Erhebung liegt jetzt in dem Geschäftsbericht der Bremer Angestelltenkammer für das Jahr 1927 über die Einkommensverhältnisse der bre= mischen Angestellten vor.
famte deutsche Angestelltenschaft lehrreich. Der Geift ift leider noch| 67 Broz. affer in Spigenorganisationen organifierten Arbeiter ben lange nicht tot, der in Bremen besonders lebendig ist und der glaubt, schweizerischen Gewertschaftsbund angeschlossen.
daß zur pflichtgemäßen Erfüllung des Dienstes auch die persönliche Anhänglichkeit und Berbeugung vor dem Willen der Unternehmer gehört. Eine solche Haltung ist für die Volkswirtschaft geradezu gefährlich, wenn, wie heute, die wirtschaftliche Konjunktur zurückgeht und alles darauf ankommt, daß die Kaufkraft der breiten Massen gestärkt wird. Wirtschaftliches Gedeihen, ausreichende Beschäftigung und gewerkschaftliche Organisation stehen heute mehr denn je in Wechselwirkung. Die Angestellten müssen aus dem bremischen Beispiel lernen, daß ihr Los genau so gut oder genau so schlecht ist, mie ihre gemertschaftliche Organisation, die das Spiegelbild ihrer geistigen und wirtschaftlichen Reife bildet.
Berhandlung von Lehrlingsstreitigkeiten.
Die Erhebungen haben weit über Bremen hinaus Bedeutung Bei Lehrlingsstreitigkeiten ist nach der Entscheidung des Reichsfür die gesamte Angestelltenschaft und stellen eine ernste Maharbeitsgerichts vom 14. März 1928, nach§ 111 des Arbeitsgerichts nung an die engestellten bar, fich gemertischaftlich au orgeleges in Berbindung mit§ 81a Nr. 4 ber Gewerbeordnung, die ganisieren. Der erste Abschnitt des 130 Seiten umfassenden Verhandlung vor dem Innungsausschuß eine unerläßliche Geschäftsberichtes gibt eine geschlossene Darstellung des Wirtschafts- Voraussetzung der Erhebung der Klage vor dem Arbeitsjahres 1927 und zeigt die Abhängigkeit der bremischen Wirtschaft gericht. Mit Rücksicht auf diese Rechtslage muß von den Invon der deutschen und die der deutschen von der Weltwirtschaft. Es nungen die unverzügliche Bildung der Innungswerden dann weiter behandelt das Währungs- und Reparations. ausschüsse gefordert werden, weil ihr Fehlen nach jener Entproblem, die internationalen Fusionierungen, die technischen Er scheidung des Reichsarbeitsgerichts geradezu zu einer Rechts= findungen und die industrielle Organisation. bermeigerung für alle diejenigen Arbeiter führt, die auf der einen Seite gefeglich gezwungen sind, sich zunächst an den Innungsausschuß zu menden, dies aber andererseits mangels Bildung eines folchen nicht können. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, ist daher nach einem Erlaß des Preußischen Handelsministers den Arbeitsgerichten und Landesarbeitsgerichten im Einvernehmen mit dem Justizminister ein Verzeichnis der in jedem Regierungs bezirk vorhandenen freien und Zwangsinnungen, die sämtlich nach § 111 ArbGG. Innungsausschüsse zu bilden haben, übersandt worden, damit jedes Gericht in der Lage ist, im einzelnen Falle zu wissen, wie weit es sich um eine dem Borverfahren aus§ 111 des Arbeitsgerichtsgesetzes unterliegende Rechtsstreitigkeit handelt.
Daß das Arbeitsrecht und die Sozialgesetzgebung des Borjahres, sowie das Schlichtungsmesen und die Tarifverträge besonders ein gehend behandelt werden, versteht sich von selbst bei einer Körperschaft, die sich auf die Gewerkschaften stützt. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich eingehend mit der Lage der bremischen Angestellten. Arbeitsmarktlage und Angestelltengehälter in Bremen werden durch Tabellen, die das Resultat umfangreicher Erhebungen find, dar gestellt. Die Erhebung erstreckt sich auf rund 11 000 Ange: stellte, das sind mehr als die Hälfte sämtlicher Angestellten Bre mens . Für den größten Teil der Privat- und Staatsangestellten find die Arbeitsbedingungen immer noch nicht tarifvertraglich geregelt.
Von den erfaßten 11 000 Angestellten waren 55 Broz. männlich und 45 Broz. weiblich. Am Ende des Jahres 1927, alfo nach einer glanzpollen Konjunktur, hatten von sämtlichen erfaßten Angestellten noch fast 62 Pro3. ein Einkommen von weniger als 220 m, was einem Wert von rund 142 M. Borkriegsmark entfpricht. 11 eber 29 Pro3. fämtlicher Angestellten beziehen nur ein Gehalt von 130 m. ader noch nicht 90 Borfriegsmart. Bon sämtlichen weiblichen Angestellten haben fast Unter 60 Pro3. nur ein Einkommen bis zu 130 m. den von der Statistik erfaßten Angestellten von 35 und mehr Lebensjahren beziehen nur 55 Proz. ein Gehalt non 250 M. Die Erhebungen der Bremer Angestelltenfanumer find für die ge
Wachstum der schweizerischen Gewerkschaften.
( IGB.) An dem allgemeinen Aufstieg der Gewerkschaftsbewegung hatte der schweizerische Gewertschaftsbund einen großen Anteil. Neben einer Zunahme der Mitgliederzahl im Jahre 1926 um 3800 steht eine Bermehrung der Mitgliederzahl um 11 895 im Jahre 1927, so daß die Gesamtzahl der Organisierten im schweizerischen Gewerkschaftsbund Ende 1927 165 692 betrug, eine Mitgliedsziffer, die seit 1921 nicht mehr erreicht wurde. Auch die Zahl der angeschlossenen Berbände hat sich infolge des Wiederanschlusses des Lithographenbundes um einen permehrt. Jetzt find
Troy des erfreulichen Wachstums des Gewerkschaftsbundes und einer Verbesserung der Konjunktur konnten im Berichtsjahr nur kleine Ergebnisse erzielt werden, was unzweifelhaft auf die noch immer außerordentlich große Zahl Unorganisierter unter den schweizerischen Arbeitern zurückgeführt werden muß.
Die Einnahmen der angeschlossenen Verbände betrugen im Jahre 1927 10 260 139 gegen 8 626 640 Schweizer Franken im Jahre 1926. Das Gesamtvermögen hat um 2 197 222 Schm. Franken zugenommen, so daß dieses jetzt 16 595 797 Schm. Franken beträgt. Aus der Verteilung der Ausgabeposten ergibt sich, daß der Posten Reise, Umzug und Arbeitslosigkeit" beträchtlich größer als im Jahre 1926 ist; er ist nämlich von 2 043 320 quf.3 059 880 Schw. Franken gestiegen. Es tann angenommen werden, daß namentlich die Arbeitslosigkeit besonders große Ausgaben erfordert hat. Die Ausgaben für Streifs und Maßregelungen haben dagegen start ab= genommen, und zwar von 630 133 Schm. Franken im Jahre 1926 auf 280 123 Schw. Franken im Jahre 1927.
Sattler, Tapezierer- und Portefeuillerverband. Seute, Donnerstag, 19 Uhr, im großen Eaal des Gewerkschaftshauses Generalversammlung . Vorstands und Kassenbericht.
Berband der Maler, Ladiezer, Anstreicher usw. Morgen, Freitag, 19 Uhr, im Gewerkschaftshaus( Eaal 5), Engelufer 24/25, Geftionsversammlung der Ladierer. Die Ladiererfonferenz in Köln ." Behandlung der Anträge und Wahl der Delegierten hierzu. Pünktliches Erscheinen ist Pflicht; ohne Mit gliedsbuch kein Zutritt. Die Sektionsleitung
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