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Zur rumänischen Anleihe.

Die Lehre von Bukarest  .

Der 20. Juli brachte für Rumänien   ein großes Ereignis Ministerpräsident Bratianu   fonnte seinem Kabinett mitteilen, daß eine französisch- englisch- amerikanische Finanzgruppe zur Gewährung einer Anleihe von 250 Millionen Dollar bereit sei. Ein Teilbetrag von 80 Millionen Dollar folle im Herbst für die Stabilisierung der rumänischen Leuwährung ( 1 Goldleu= 1 Goldfranken, 1 Papierleu etwa 2 Pfennig) auf­gelegt werden. Rumänien   erhält sofort einen Borschuß von 20 Mil­lionen Dollar. Am 26. Juli soll das rumänische Parlament die Ermächtigungsgeseze beschließen.

Für die forrupte liberale" Regierung Rumäniens  , die mit der Regentschaft für den 6jährigen König" Rumänien   in Grund und Boden regiert hat und die auf Tod und Leben von der rumänischen Agrarpartei bekämpft wird wir erinnern an den wir erinnern an den Bauernaufruhr mit dem Marsch nach Bukarest  

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im Frühjahr bedeutet die Anleihe die Rettung. Sie ver­rät zwar nicht, was diese Rettung Rumänien   toftet, welche Staats­einnahmen sie verpfänden mußte und wieviel staatliche Selbständigkeit bei der kommenden Finanzkontrolle preisgegeben wird. Aber auf den greifbaren internationalen Anleiheerfolg geftüßt, wird sie ihre brutalen Regierungsaktionen fortseßen können.

Aber auch für die europäische Politik ist der Anleihe vertrag Rumäniens   vom Juli 1928 von schwerwiegender Bedeutung, und die europäische   Arbeiterschaft wird die Augen für alle Dinge offen halten müssen, die im Dunstkreis von Rumänien   heute und in der Zukunft geschehen. Die rumänische Regierung hatte Jahrelang versucht, Währung und Finanzen durch

die Zusammenarbeit mit Deutschland  

Rumänien   seine flare Rückzahlungspflicht gegenüber deutschen   An­leihegläubigern in voller Goldvaluta anzuerkennen sich weigerte. So tam es schließlich ohne die Beteiligung Deutsch­ lands   zu dem französisch- englisch- amerikanischen Anleiheabkommen, bei dem die Bereinigten Staaten finanziell, Frankreich   und England aber politisch führen.

In der politischen Kehrseite

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des äußerlich ziemlich harmlos und wegen der Stabilisierung der rumänischen Währung sogar verdienstlich erscheinenden Bukarester  Anleihevertrags liegen denn auch die Gefahren, die das arbeitende Bolt Europas   im Auge behalten muß. Es ist eigentlich die alte Entente unter Ausschluß Deutschlands  , die mit einer führenden Macht der Kleinen Entente   dieses Finanzgeschäft abgeschlossen hat. Rumänien   bekommt mit insgesamt über 1 Milliarde Mark eine un­erwartet große Summe; die Anleihe ist wahrscheinlich deshalb so hoch, weil fie die Rückzahlung der deutschen   und englischen neben den franzöfifchen- Borkriegsanleiheforderungen mit ins Auge faßt, denn die Anleihe zeichnung wäre gefährdet, wenn die Sicher heit der Anleihe durch spätere neue Schuldenverträge belastet würde. Rumänien   hat sich aber praktisch zweifellos weitgehend seiner Entschlußfreiheit gegenüber Frankreich   und England entäußert, die schon in dem für die Schiedsgerichtsidee des öfterbundes so blamabel ausgegangenen Ent­schädigungsstreit zwischen Ungarn   und Rumänien   durch die Ver­weigerung des von Ungarn   verlangten Schiedsgerichts bewiesen haben, daß sie über Rumänien   besondere Interessen verfolgen. Natürlich kann man hier nur von Möglichkeiten, nicht von Tatsachen sprechen.

Frankreichs   empfindlichster Gegner ift gegenwärtig Italien  . Italien   hält wegen Frankreich   mit England gute Freundschaft. Mit Rumänien  , deffen lieberale" Regierung auch mit Mussolini   fofettierte, hielt sich Italien   auf gutem Fuße. Jegt hat Frankreich   durch die Finanztontrolle in Butareft großen Einfluß, fann Rumänien   endgültig von Italien   ab brängen und die kleine Entente  ", das Machtinstrument Franfreichs in Zentraleuropa  , verstärken. Kommt die durch die fürzlichen

in Ordnung zu bringen. Die deutschen   Großbanten und bie deutsche   Schwerindustrie hatten während der Herrschaft des Bürgerblocks thre Finger im Spiele, um unter dem Zeichen der Exportförderung auf dem Rüden des deutschen  Steuerzahlers ein gutes Geschäft zu machen. Deutschland  sollte Rumänien   eine Anleihe von zunächst 200 Millionen Mart ge währen, davon ein sehr großer Teil in schwerindustriellen Lieferungen für die rumänischen Eisenbahnen. Das Deutsche Reich sollte die Entschädigung der deutschen   Gläubiger rumänischer Borkriegsanleihen übernehmen, während Rumänien   auf seine Gegen­forderungen aus der Besetzung Rumäniens   durch General verzögerte internationale Serbenanleihe auch zustande, dann kommt

Madense n. verzichten wollte. Diese noch bis in die letzten Wochen

vor der französisch- englisch- amerikansichen Anleihe fortgeführten Ber handlungen scheiterten, weil das Geschäft selbst vom kapitalifti schen Standpunkt anrüchig war und Rumänien   inzwischen, da der liberalen Regierung die schwierige innerpolitische Situation immer gefährlicher wurde, die verhältnismäßig geringe deutsche   Finanzhilfe nicht mehr genügte.

So ging die Führung der finanziellen ,, Rettung" Rumäniens  an Frankreich   und England über. Rumänien   schloß mit Frankreich   im März und im Mai 1928 3mei Finanzverträge, durch die die rumänischen Kriegsschulden an Frankreich   von rund einer halben Milliarde Goldfranken und die Borkriegsonleiheschulden an franzöfifche Gläubiger anerkannt und deren planmäßige Tilgung feft. gelegt murde. Frankreich   versprach dafür die Bermittlung einer 60- Millionen Dollar- Anleihe, und die Bart von Frankreich  hat sofort nach der Stabilisierung der französischen   Währung durch Direkte Berhandlungen ihres Gouverneurs in Bufarest das Geschäft zu Ende zu führen gesucht. Deutschland   sollte daran beteiligt merden. Herr Moreau, der Bertreter der Bank Don Frankreich, erschien in Berlin   zum Besuch bei der deutschen   Reichs­bant; aber die deutsche   Beteiligung unterblieb dennoch, meil

Englische   Regierung gegen Eisenzoll.

Die englische   Regierung hat befchloffen, die Erhebung von Industrieschutzöllen für die Eisen- und Stahlinduftrie während der Dauer des gegenwärtigen Parlaments nicht zu eröt­fern. Diese wichtige Entscheidung wurde beim Empfang von Ber­tretern der Elfen- und Stahlinduftrie durch den Ministerpräsidenten Baldwin bekannt. Die Bertreter hatten die Einfehung eines Ko­mitees gefordert, das eine neue Prüfung des englischen Industrie­schutzgesetzes im Intereffe der Eisen- und Stahlinduftrie vornehmen foll.

Recklinghausen   verkauft Werfaftien.

Eine wichtige Lehre.

Schüsse in der Belgrader   Stupichtina

auch Serbien   unter Finanzkontrolle. Wie conft es Frankreich   mit falt vom 11. Juli in der französischen   Kammer. Der Abgeordnete Bergery enthüllte die politischen Gefahren der Rumänenanleihe, und Poincaré   fonnte sich nur mit persönlichen Denunziationen des Angreifers und mit der Aufforderung zu einem Duell aus der Affäre ziehen.

jeinen Balkanintereffen ist, beweist der dramatische 3 wischen=

Auf der anderen Seite möchte England die rumänische Finanzfontrolle gegen Sowjetrußland ausspielen. Rumänien  steht mit Rußland   wegen der beffarabischen Frage auf gespanntent Fuß und könnte die englische Rückendeckung für seine langgestreďte Rußlandgrenze ebenso begrüßen, wie England den Einfluß auf die rumänische Bolitit, den es durch die Finanzkontrolle jegt erhält, So können am Balkan   im Zusammenhang mit der Rumänen­anleihe wieder politische Bettermoften aufsteigen. Schärffte Aufmerksamkeit der europäischen   Arbeiter. europäischen   Arbeiter parteien wird notwendig. Leider auch gegenüber dem Völker= bund. Aus einem Instrument des Friedens, als das er gedacht mird, wird er noch leichter als bisher zu einem Instrument ein­feitiger Machtinteressen seiner militärisch führenden Mächte. In der Erkenntnis dieser Gefahr liegt die Lehre von Butarest.

halten wir an unseren damaligen Feststellungen feft in einer Zusammenkunft mit Vertretern der Schwerindustrie und der Elektri­zitätswirtschaft in Leuna   sich unmißverständlich dahin geäußert, daß es mit der Ausdehnung der öffentlichen Wirtschaft ein Ende haben müsse. Das schwerindustrielle Kapital hat diese unmißverständliche Aeußerung mit Recht so aufgefaßt, daß die feitdem scharf durchgeführte Kreditdrosselung der Kommunen, die zu einer hochverzinslichen kurz- und langfristigen Verschuldung auf dem inländischen Kapitalmarkt geführt hat, furz über lang einen großen Teil der öffentlichen Werte als reife Frucht in seine hand fallen laffen wird. Wir wissen, daß besonders in der elektrotechnischen Schwerindustrie das Bewußtsein sehr lebendig ist, die Holdinggesellschaften besonders großen Elektrizitäts­

aber bestimmte Aufgaben dabei stellt. Am 1. April 1929 tritt ein neues Abkommen in Kraft für neue zehn Jahre, nach­dem das bisherige Zehnjahrsabkommen von 1924 dann fünf Jahre in Kraft war. Das neue Abkommen erweitert so die Subventions­periode praktisch auf 15 Jahre.

Die Höchstsubventionen sind jetzt nach folgender absteigen der Stala für die Luftverkehrsdienste festgesetzt:

für jedes der zwei ersten Jahre.

für jedes der nächsten 4 Jahre für das 7. Jahr

"

"

2

8. 9.

"

97

"

"

Pfd. Sterl. 335 000

91

M. 6 825 290

"

310 000 220 000

6 315 940

97

4 482 280

"

"

170 000

=

3 463 580

"

PP

120 000

2 444 880

"

"

70 000

=

1.426 180

"

=

10.( Schluß-) Jahr. Der Höchstbetrag für jedes Jahr wird in einem bestimmten Berhältnis 1. für den Europadienst, 2. die England- Aegypten­Route, 3. den Aegypten  - Indiendienſt feſtgeſetzt.

#

Zur Sicherung eines ständigen Fortschrittes in der Konstruktion, besonders auch um ein sinkendes Ver­hältnis zwischen Subvention und Betriebskosten zu erzielen, ver­langt die Stala der Subsidien einen Erjat veralteter Ty= pen von nicht weniger als 25 Pro 3. pro Jahr, ohne die besonderen Fälle, die den Staatssekretär zu anderwärtigen Be­ftimmungen veranlassen könnten.

Auf diese Weise sind zwei vollständige Ersatzgarni turen von Verkehrsflugzeugtypen während der Dauer des 10­jährigen Abkommens vorgefehen. Am Schluß diefer Periode, in der eine beträchtliche Zunahme der Beförderung erwartet wird, hofft man, eine sich voll bezahlt machende Maschinen­Type entwidelt zu haben, so daß Subsidien nicht mehr von Staatswegen nötig sind.

Nach dem bestehenden Abkommen war ein Drittel der Ueberschüsse der Gesellschaft aus dem eingezahlten Kapital nach Abzug einer Dividende von 10 Broz. zu Rückzahlun= gen auf die Subsidien zu verwenden, welche die Gesellschaft nach dem Ablommen vom 15. Mai 1924 erhalten hat. In dem neuen Abkommen ist diese Bestimmung gestrichen. An Stelle dessen erhält die egierung ein Los von Borzugsanteilen, welche an die jährlichen Ueberschüsse und Dividenden größere Rechte haben als die gewöhnlichen Anteile, auch mit besonderen Vorrechten an das Ver­mögen im Falle freiwilliger Liquidation der Imperial- Airways  ausgestattet find.

Das Recht der. Staatsregierung, zwei Direktoren in den Verwaltungstörper der Gesellschaft abzuordnen, wird beibe­halten.

Ruhr und englische Kohlenfubvention. 3m ersten Halbjahr 1928 ging der deutsche   Kohlenerport fscharf zurück.

Nach einer Mitteilung aus dem Ruhrgebiet   wartet der rheinisch­mestfälische Kohlenbergbau mit großer Spannung auf genauere Mitteilungen Churchills im englischen Unterhaus über die neuen Staatssubventionen für den englischen Kohlenbergbau. Bemerkenswert ist die Aeußerung, daß man feinesfalls daran denke, bie englischen Fehler nachzuahmen, obwohl man sich klar darüber ist, daß der Kampf um die umstrittenen Gebiete ausgetragen werden müffe. Als wichtigstes Mittel sei vielleicht vom Standpunkt des deutschen   Kohlenbergbaues eine Neuregelung der deut

den tüften tarife zu ermägen, mährend man von dem Aus­bau des Hanfatanals, der 300 Millionen Mart tofte und noch zehn Jahre dauere, teine Hilfe erwarte. Man glaubt an der Ruhr, daß es den Engländern hauptsächlich darum zu tun sei, sich auf einige Jahre in den umstrittenen Gebieten des Weltmarktes einen starter Absatz zu sichern, um bei eventuellen internationalen Verständigungs verhandlungen eine gute Quote zu erzielen.

Der deutsche Kohlengesamtegport ist im ersten Halbjahr 1928 erheblich zurüdgegangen. Die Steinkohlenausfuhr ist seit März, mo der Rückgang am fühlbarsten wurde, von 2,25 auf 1,42 Millionen Tonnen im Juni gefunken. Einschließlich Brauntohle, Kots und Britetts entspricht das einem Wertrüdgang von 66,8 Millionen Mart  im März auf 47 Millionen Mart im Juni. Im Vergleich zum ersten halben Jahr 1927 ist der Steinfohlenerport von 14,09 aui 11,96 Millionen Tonnen gefunten. Die Steinkohlen e infuhr ist in der gleichen Zeit von 2,43 auf 3,15 Millionen Tonnen gestiegen. Kots, Brauntohle und Briketts eingerechnet, ergibt sich eine Ver­ringerung des Ausfuhrwertes von 469,6 auf 368,1 und eine Steige­ringerung des Ausfuhrwertes von 469,6 auf 368,1 und eine Steige rung des Einfuhrwertes von 67,6 auf 83,0 Millionen. Die Mengen verschlechterten Steinfohlen handelsbilanz über die Grenzen. und Wertveränderungen gehen in der Hauptsache auf Kosten der

konzerne bald durch hochrentable Aktienpakete von zwangsweise Rationalisierung in der Landwirtschaft.

veräußerten öffentlichen Werken bereichert zu sehen. Kein Zweifel darüber ist, daß sehr vielen Kommunen heute das Wasser schon hoch am Halse steht, und zwar durch das Zusammentreffen einer politik, und daß die Finanznot manche Kommune zu der Er­wägung treibt, ob man nicht daraus Konsequenzen ziehen soll, wie es jetzt Recklinghausen   getan hat.

Aus Recklinghausen   kommt eine Mitteilung, auf die die deutsche   Deffentlichkeit achten muß. Nach dieser Mitteilung verstädtefeindlichen Finanz- und der Schachtschen Kreditdrosselungs­kauft die Stadt Recklinghausen   sämtliche 3,4 millionen Mart Aktien der von ihr allein beherrschten Gas- und Elektrizitätswerte Kommunal A.-G. an die Vereinigten Wir wollen hierbei nicht dem Reichsbankpräsidenten unte:= Elektrizitätswerte Westfalen, die ihrerseits die Recklinghausener Gas- und Elektrizitätswerte mit ihren eigenen Anlagen fufioniert. ftellen, daß er die Städte in Finanzverlegenheiten gebracht hat, Dabei wird die von den Recklinghausener Werken aufgenommene damit diese gezwungen werden, von sich aus die öffentliche Wirt Amerikaanleihe von 1,5 Millionen Dollar von den BEW. über- schaft zugunsten privater Interessenten abzubauen. Wenn wir dem Reichsbankpräsidenten auf diese Absicht nicht zu unterstellen nommen. Durch den 7 Millionen Mark betragenden Erlös aus dem Aktienverkauf ist die Stadt Recklinghausen   in der Lage, hochvergins brauchen, so handelt es sich doch um eindeutig burch seine Politit Wir halten es aber für absolut liche städtische Anleiheschulden herabzumindern Da herbeigeführte Wirkungen. die BEW. weiterhin die Stadt Recklinghausen   mit Gas und Kraft unmöglich, daß die Städte angesichts der von ihnen nicht die VEW. weiterhin die Stadt Recklinghausen   mit Gas und Kraft versorgen wird, erhält Recklinghausen   eine Stongeffione abgabe von verschuldeten Notlage, gegen das Interesse der von ihnen be­10 Broz. auf den Kleinverbrauch und von 2 Broz. auf den Groß- trauten Bevölkerung irgendwann und irgendwo nur aus Gründen einer unverschuldeten Finanznot die Herrschaft über öffentliche Versorgungsbetriebe preisgeben. Hier handelt es sich um Fragen, bei denen die ganze Deffentlichkeit für die Städte Partei zu nehmen hat und wo die Städte gegen­über der Gesamtwirtschaft und der städtischen Bevölkerung ihre Bflicht verlegen würden, wenn sie nicht unter Anrufung der öffentlichen Meinung Notverkäufe öffentlicher Werke um jeden Preis zu verhindern suchen würden.

verbrauch. Das der Tatbestand.

Run handelt es sich bei diesem Verkauf nicht um eine Ber­äußerung tommunalen Attien- und Werfsbeliges an das Brivat­fapital, denn die Vereinigten Elektrizitätswerte Bestfalen werben von der Provinz, westfälischen Städten und Kommunaiverbänden beherrscht. Deffentlicher Befig wechselt also nur die Hand, menn dabei auch zu beachten ist, daß bei derartigen provinziell- menu nalen Gesellschaften wie dem BRW. der privatwirtschaftliche Ein. fluß in der Regel größer ist als bei kein kommunalen Werfen. Es fann auch möglich sein, daß die Zusammenfassung der Reckling hausener Werke in Betriebseinheit mit den Werken der VEW. rationell ist. Wir fönnen das von hier aus nicht beurteilen.

Aber der Fall Redlinghausen, wo eine Stadt mitten im schwerindustriellen Ruhrgebiet   zur Erleichterung ihrer Finanzlast hochwertige Attienpatete rein tommunaler Werte ein für allemal veräußert, und damit die Versorgung ihrer Bevölkerung weit gehend außerhalb ihrer Kontrolle stellt, scheint uns doch typisch für eine Situation, die die Aufmerksamkeit der Deffentlich feit im höchsten Maße fesseln sollte. Im vorigen Jahre hat Reichsbankpräsident Schacht- trog des erfolgten Dementis

Bom englischen Luftverkehr. Die Neuregelung der Staatssubventionen.

Daß die Denticije Lufthansa" fast 80 Proz. ihrer Gesamtkosten aus öffentlichen Zuschüssen bestreitet, darauf haben wir oft hinge­wiesen Aber es gibt noch fast kein Luftverkehrssystem, das nicht mit hohen öffentlichen Subventionen arbeitet. Das englische System ist interessant, weil es bisher auf 10 Jahre mit sinkenden 3u schußraten abgestellt war und die Verwendung der Jahresraten zwar der Luftgesellschaft Imperial- Airways Ltd." überläßt,

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Butter und Eierstandardisierung.

Wir berichteten fürzlich über die Absichten, die nach dem großer Erfolg in Schleswig- Holstein   für die Standardisierung der Butter auch in Westfalen  , Mecklenburg   und Süddeutschland   bestehen. Die Standardisierung der Butter, d. h. die Einführung von Butter marken, die die gleichmäßige und dauernd gute Qualität der Butter garantieren, wird in neuen Gebieten allerdings verhältnismäßig lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Buttermarke wird erit dan gewährt, wenn die angelieferte Butter ein Jahr lang täg ich auf Fett- und Wassergehalt untersucht worden ist.

Auch die Pläne zur Standardisierung deutscher Eier sehen ihre Durchführung entgegen. Die Grundlagen zur Schaffung von Eier verwertungsgenossenschaften sind ausgearbeitet, de Geschäftsbetrieb der Genossenschaften, an denen die brei deutscher Genossenschaftsverbände beteiligt sind, foll bald aufgenommen wer den. Den Unterbau der Eierverwertungsgenossenschaften der Pro vinzen bilden die Distriktsvereinigungen zur Aufnahme und zun Absatz der Eier. Für die Standardisierung der deutschen   Eier is die Gründung der Berwertungsgenossenschaften eine Borstufe. Nad einer Mitteilung des Industriekuriers" liegt der Stempel de deutschen Landwirtschaftsrates Deutsches Frischei dem Patentamt noch zur Genehmigung vor.

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Kapita

Neue Ausdehnung des deutschen   Linoleumtruffes. Wie gemelde wird, hat die Deutsche   Linoleumwerte A.-G. die finanzielle Herr schaft über die Rohpappenfabrit in Worms  0,81 Millionen Mark erworben Die Rohpappenfabrit A.- G Worms stellt das Woufilzmaterial für einen neuen Fußbodenbela her, der von den Werken des Deutschen Linoleumtrufts erzeugt wird Damit vollzieht der Konzern einen weiteren vertikalen Ausbau. Uebrigens sei uns hier die Frage gestattet, ob diese neue Ausdehnung aus laufenden Gewinnen oder aus in Anspruch genommene kredilen erfolgt ist. Wir haben nämlich vom Deutschen Lino leumtrust, der auf seine Breisermäßigungen besonders stolz ist, bishe noch keine Antwort auf unsere Frage erhalten, ob die von ihm et zielten sehr hohen Gewinne nicht noch bedeutend größere Breis noch teine Antwort auf unsere Frage erhalten, ob die von ihm et ermäßigungen ermöglichen würden, als diejenigen, deren er sich st gerne rühmt.