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Beschlüsse des Bundesvorstandes. Es wird für Sauberkeit im Bunde gesorgt.
Der Bundesvorstand des Arbeiter-Turn- und-Spartbundes beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung nach dem 16. Bundestag am Z. August in der Vundcsschule in Leipzig   unter anderem auch mit den vom Bundestag übertragenen Prüfungen der weiteren Illitgliedschast einer Reihe von ZNitglledern. Auf Grund des vorgetragenen Ma- te.'ials wurden Frih Zobel, A riedmann, hutmann, wiese, prietzel, Bergmann  . Hamm  , Merlins, Beyling, Witter wegen organisation». schädigender Arbelten ausgeschlossen. Die Genossen Franz Kirch und Liesa Lange erhielten wegen bundesschädigenden Verhaltens ein« scharfe Rüge. Ihnen wird auf«in Jahr das Recht der Mandats- ausübung im Arbeiter-Turn- und-Sportbund   abgesprochen. Bei neuen Berstößen gegen di« Bundcsbestimmungen tritt ohne weiteres der Ausschluß ein. Der Bundesvorstand nahm auch zu der Neubildung der Sport  - karkelle Stellung. Es wurde festgelegt, daß die vereine des Arbeiter-Turn- und Sportbundes den von der AK. aufgelösten Kartellen in Halle. Berlin   und anderen nicht angehören dürfen. Sie haben alle Verbindungen mit den bisher bestandenen Kartellen zu brechen und sich den neuen Kartellen anzuschließen. Vereine, di« dies« Anweisungen nicht befolgen, stellen sich außerhalb des Bundes. Gegen Bundesmitglieder, die Arbeiten des alten Kartells fortführen, wird vom geschäftsführenden Ausschuß ein Ausschlußverfahren anhängig gemacht. Zur Spartakiade iu Rußland   nahm der Bundesvorstand eben- falls Stellung. Erneut wurde festgelegt, daß eine Beteiligung an der Spartakiade in Ruhland sowie die her- ausgäbe von Sammellisten zur Finanzierung von Rußlandreisen durch Bundesbeschluß verb'ten ist. Zuwiderhandelnd« Bundesmitglieder werden ausgeschlosien. In Auswirkung des Antrages 90 vom 16. Bundestag wurde fest- gelegt, daß der Bundesvorstand keinerlei Beziehungen zu der KPD., zum Roten Frontkämpferbund  , zur Internationalen Arbeiterhilf« und zu der Roten Hilfe unterhält. Mit Zeitungen der KPD.  , die gegen die Arbeitersportbewogung oder deren Führer in persönlich be- leidigender Form schreiben und die Fraktions. und Zellenpolitik der KPD. stützen und fördern, wird der Verkehr abgebrochen. An alle kommunistischen Zeitungen wird die Mahnung ausgesprochen, sich in Arbeitersportsragen eines sachlichen Tones zu befleißigen, da sonst der Bundesvorstand über dies« Zeitungen die Sperre für alle Organi- sationsteile des Bundes aussprechen wird. Au die der KPO. ange- hörenden Vundesmitglieder wird der Appell gerichtet, mitzuhelfen. daß die gehässige Schreibweise der Spv.-Zeitungen in Zukunft unter- bleibt. Heber den weiteren Verlauf der Sitzung werden wir noch be« rilbten. Die LeTcbiathlctik im L Kreis. Di« Polemik im Artikel:-Die Leichtathletik soll Allgemeingut werden' zwingt mich als Sportwart de» 1. Kreises, den Stand der Leichtathletik im 1. Kreis und im Bund kurz aufzuzeichnen. Gewiß war der 1. Kreis der Pionier der Leichtathletikbewegung unter Führung des Genossen W. Gunst. Wenn nun einzelne Kreise sich in der Leichtathletik äußerst stark entwickelt hoben, so sind wir Berliner   hoch erfreut. An ein S t a r k- i n s- h i n t e r t r e f f e n- geraten ist vorläufig noch nicht zu denken. Wenn dieser Stand- punkt abgeleitet wird von der Bundesstatistik, so muß ich dem ent-
gegentreten. Die Statistik wird zumeist ziemlich oberflächlich ge- führt und es ist eine von keinem Kreis bestrittene Tatsache, daß der 1. Kreis mit Best- sowie Durchschnittsleistungen weit an erster Stelle steht. Die Spezialisierung des Sportbetriebes im 1. Kreis ist durch den politischen Streit in ein besonders schlechtes Licht ge- raten. Jede Sportart bedarf aber einer exakten technischen und organisatorischen Bearbeitung. Die leichtathletischen Funktionäre haben in der Nachkriegszeit mit allen zu Gebot« stehenden Mitteln versucht, in allen Sparten die Leichtathletik zu propagieren. Daß es schwer hält, Neuerungen durchzusetzen, zeigt der gering« Absatz unserer anerkannt guten Lehrbücher vom Bunde. Jeder hält seine Sportart für das A und O der Leibesübungen und so werden wir weiter kämpfen müssen um die Leichtathletik. Es wird vielfach van einer stiefmütterlichen Behandlung der Provinz geredet. Uns als Leichtathleten kann der Vorwurf am allerwenigsten treffen. Jeden Sonntag sind mindestens 90 Proz. der Leichtathleten unter- wegs, um in Stadt und Land für unsere schöne Leichtathletik zu werben. Oft sind diese Fahrten mit hohen Kosten verknüpft. Ich bin der festen Aeberzeugung, daß noch der politischen Klärung die Leichtathletikbewegung im Verein mit den anderen Sparten wieder das aktivste Bollwerk im 1. Kreis sein wird. Zur besseren Ueberficht der Leichtathletik im 1. Kreis sei folgen« des erwähnt. In der bisherigen Leichtathletiksparte waren 1600 Männer, 700 Frauen und 800 Jugendliche organisatorisch zusammen­gefaßt. Die Aktivität der Sportler hat sich stets gesteigert. Die Gemeinschaftsarbeit der leitenden Funktionäre hat durch die Ein- stcllung der Zeitung-Sport und Spiel' und anderer Dinge merk- lich gelitten und wir als Sozialdemokraten wünschen nichts sehn- licher herbei, als eine Kreiszeitung, die in der ch a u p t- fach« die Interessen des Arbeitersports und nicht die Interessen einer Partei vertritt. Die Leichtathletik Hot   in den letzten Iahren große Deranstal- tungen durchgeführt. Ick) erinnere an dasInternationale' im Stadion Grunewald, das 1926, Ende August, stattfand. 43 Finnen und Russen sowie zahlreiche Beschickung aus dem Reich konnten wir feststellen. Zwei Hallensportfestc, Februar 1926 und Januar 1927, brachten uns volle Häuser. In der letzten Zeit gingen die Besucherzahlen sehr herab. Die Leichtathletiksparte wird oft als Zelle des Kommunismus verschrien. Gewiß ist der Vorstand in seiner Mehrheit kommunistisch. Es wird auch viel Propaganda für die KPD. gemocht. Bei Veranstaltungen ist jedoch wenig und gar nichts vom kommunistischen   Anhang zu spüren. Den Zweiflern sei gesagt, daß innerhalb der Leichtathletik große Abteilungen, ganz oder teilweise, Anhänger der SPD.   sind und daß wir in nicht zu langer Zeit die Regie übernehmen werden. E. L.
Auch in Halle   Neuordnung des Kartells. Halle, 3. August.(Eigenbericht.) Nachdem auch das Arbeiter-Sport- und-Knlturkartell Halle auf- gelöst worden ist, wurde von den hiesigen Beauftragten der ZK. eine konstituierende Sitzung von bundcstreuen Vertretern der Verbände am 2. August einberufen, die die Neubildung des Kartells für Arbeitersport und Körperpflege beschloß und den Vorstand wählte. Die Vereine werden aufgefordert, bis 1. September ihre Erklärung über den Beitritt zum neuen Kartell abzugeben. Die Grundlage der Neubildung ist dieselbe, wie sie in Berlin   geschaffen worden ist.
Deutschlands.Aussichten bessern sich. Zwei Frauen erhalten erste Preise.   Deutsche   Preise im Kunstwettbewerb.
Bisher hatte Deutschland   erst zwei erste Preise erzielt, und zwar durch die Gewichtheber H e l w i g und Straßberge r. Am Donnerstag kamen zwei neue hinzu, Siegerinnen wurden Fräulein Helene Mayer   aus Offenbach   a. M. im Florettfechten der Damen und Frau Radtke- Batschauer aus Breslau   im 800-Meter-Lausen der Frauen. Ein bemerkenswerter Erfolg für Deutschland   war auch im Kunst Wettbewerb zu verzeichnen. Der deutsche Architekt Hensel wurde für den Entwurf des Rürn- berger Stadions mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Im einzelnen ist über die Wettkänipf« vom Donnerstag zu berichten: Im 800-Meter-Laus der Frauen ging Frau R a d k« am Ausgang der vorletzten Kurv« energisch nach vorn, sicherte sich einen beträchtlichen Vorsprung und gewann mit 5 Meter Vorsprung vor der Japanerin Hitomi in der neuen Weltrekordzeit von 2:16,8. Von den beiden anderen deutschen   Damen kam Fräulein D o l l i n g e r als Siebente und Fräulein Wewer als letzte ein. Nicht weniger als Vorläufe über 4 00 Meter waren not- wendig. Büchner, Neumann, Starz und Schmidt waren hier sämt- lich siegreich, in den Vorzwischenläufen schieden dann allerdings Schmidt- Berlin   und N e u m a n n- Berlin sogleich nacheinander aus, Starz und Büchner setzten sich dagegen weiter erfolgreich durch. Der Hallenser   gewann seinen Dorzwischenlanf in 49,4 gegen den Engländer Rinkel, während der Magdeburger Büchner im 6. Lauf vor Barsi-Ungarn und Leigh-Wood(England) in der besten Zeit des Tages von 48,6«inkam. Die Entscheidung über 1 5 0 0 M e t e r sah den Finnen Larva in der olympischen Rekordzeit von 3: 53,2 als sicheren Sieger vor Ladoumtque-Frankreich  , Purje-Finnland und dem Karlshorster Turner Wichmann. Dieser und Krause hatten eine Zeitlang ge- führt, fielen später aber weit zurück. Krause sogar bis auf den siebenten Platz, während B ö ch e r in gleich scksiechter Position auf- gab, nachdem er van einem Mitbewerber mit dem Nagelschuh erheb- lich am Knie verletzt worden war. Von den deutschen   Speerwerfern brachte es der Breslauer Turner S t o s ch e ck auf nur 39,86 Meter, während S ch l o k o t- Insterburg mit einer Weite von 63,40 Metern immerhin noch fünfter werden konnte. Sveerrwirimeister wurde der Schwede L u n d q u i st mit der olympischen Rekordleistung von 66,60 Metern� vor dem Ungarn   Szepes mit 63,26 Metern und dem Norweger Sunde mit 63,97 Metern. In dem ohne deutsch  « Beteiligung auszetragenen Drei» s p r u n g kamen di« Japaner zu ihrer ersten goldenen Medaille. Oda sprang 13,21 Meter, Casay-Amerika brachte es auf 13,17 Meter und Tuulos-Finnland auf 13,11 Meter. Das Florettfechten der Damen schloß mit folgendem Ergebnis: Fräulein H. Mayer- Deutschland   7: 0; 2. Miß Fr«- mon-England 6:1: 3. Frau O e l k« r s. Deutschland 4:3: 4. Frau Svsdhoim-Deutschlasd 3:4.
Ohne deutsche Beteiligung gingen die Kämpfe im freien Ringkampf vor sich, die folgende Ergebnisse zeitigten: Bant am- gewicht: 1. Maetinen-Finnland  : 2. Spopen-Belgien  ; 3. Trifona- Kanada  . Federgewicht: 1. A. Morrisson-USA.  ; 2. Pihla- jamäki-Finnland: 3. Minder-Schweiz  . Estland  : 2. Pacöme-Frankreich  ; 3. gewicht A: 1. Haooisto-Finnland  : fort)- Kanada  . Mittelgewicht 2. Stockton  -Kanada  : 3. Rabin-Englond. Halbschwergewicht: 1. Sjöstedt-Schweden  : 2. Boegli-Schweiz  : 3. Lefebore-Frankreich  . Schwergewicht: 1. Richthoff-Schweden  : 2. Sihoola.Finnland  : 3. Dame-Frankreich  .
Leichtgewicht: 1. Kapp- Leine�innland. Mittel- 2. Appleton-IISA.: 3. Letch» L: 1. Kypurz.Schweiz  :
Oer Kunstwettbewerb. Dar vom Olympischen Komitee   im Rahmen der Olympiade au»« geschriebene Kärnstwettbewerb für Musik, Gesang, Zeichnung, Archu tektu.-, Literatur und Malerei hatte ein« Fülle von Einsendungen aus aller Herren Länder zur Folg«. Am Donnerstag konnte endlich das Ergebnis verkündet werden, da, viele deutsch  « Preise bracht«. s) Freie Architekten: 1. Jan Wils  -Holland  ; 2. Ras- musien-Dänemark  : 3. Lamhert-Frankreich  . b) Städtisch« Architekten: 1. H e n s« l- Nürnberg  ; 2. Lambcrt-Frankreich  : 3. L ä n g e r- Deutschland. c) Lyrik: 1. Wierzinsky-Polen  ; 2. B i n d i n g» Deutsckstand: 3. Weltzer-Dänemark  . ä) Dramatik: 1. Nicht vergeben: 2. Icaro-Italien  : 3. Nicht vergeben. e) Liierarische Sammelwerke: 1. Dr. Mezö-Ungarn  : 2. E. Weiß. Deutschland  ; 3. Schartem-Anfing(Holland  ). k) Gesang: Preise nicht vergeben. g) In st ru mentalmusik: Preis« nicht vergeben. h) O? ch« sterm us i t: 1. und 2. Preis nicht vergeben. 3. Simonsen-Dänemark. >) Malerei: 1. Israel  -Holland  : 2. Mrs. Knight-Englond; 3. W. Klemm- Deutschland  . l-) Zeichnungen 1. Iacoby-Luxemburg: 2. Virot-Frank» reich: 3. Skoczylas-Polen. I) Kupferstiche: 1. Nicholson-England: 2. Moos  -Schweiz  ; 3. Feldbauer. Deutschland  . m) Bildhauerei: 1. Landowski-Frankreich  : 2. Martin» Schweiz  : 3. Frau Sintenis-Dänemark  . n) Reliefs und Medaillen: 1. Grienauer-Oesterreich: 2. Ban der Hoof-Holland: 3. S ch a r f f- Deutschland. Oer Stand vorn 2. August: Satton 1. Preis« 2. Preise 3. Preis« Sotaljninlt« Amerika  ...... 6 8 7 41 Deutschland  ..... 5 2 10 29 Finnland  ..... 4 4 3 23 Frankreich  ..... 2 6 5 23 England....... 3 4 1 18 Schweden  ..... 3 2 3 16 Kanada  ...... 2 2 3 13 Holland...... 2 1 3 11 Schweiz  ...... 1 3 1 10 Italien  ...... 1 3 9 Oesterreich..... 3 9 Polen  ....... 2 1 7 Estland  ...... 1 1 5 Ungarn  ..... ,1 1 5 Japan  ...... 1 1 5 Dänemark  ..... 1 3 5 Irland...... 1 3 Australien  ..... 1 3 Aegypten..... 1 3 Südafrika  ..... 1 3 Luxemburg  ..... 1 3 Haiti....... 1 2 Belgien...... 1 2 Tschechoslowakei... 1 1 Argentinien  .... 1 1 Norwegen  ..... 1 1 Da» Programm für Sonnabend. Zehnkampf II. Teil(110 Meter Hürden, Disku», Stabhoch. sprung, Speerworfen. 1S00 Meter): 3000 Meter Hindernis(Eni- fcheidung): 4X100 Meter Herren(Vorläufe) 4X100 Meter Damen (Vorläufe): Griechisch-römischer Ringkampf: Fechten: Rudern: Moderner Fünfkampf(Reiten): Segeln; Schwimmen: Radrennen.
Helene Mayer  , Offenbach   a. M., Siegerin im Florettfechten.
25 Jahre Arbeitersport in Spandau  . Spandau  , bis vor einem Jahrzehnt noch Tummelplatz mlli- tärischer Schauspiele, Festung, vor den Toren Berlins  . Pulver« magazin des preußisch-döutfchen Militari»mus, erlebt am Sonntag den Aufmarsch der ArbeitSrsport-Bataillon«. 2S Jahre Arbeitersport» bewegung in Spandau  ! Wer vermag aus diesen wenigen Worten, den schweren, mühevollen Wez zu lesen, den gerade der Spartdauer Arbeitersport gehen mußte, ehe es ihm gelang, der Faktor zu wer- den, den die heutige Frei« Turn- und Sportvereinigung 03 darstellt. Ein Dierteljohrhundert ist es her, als einig« Holzarbeiter Span- daus als Gegenpol gegen die damalige Deutsche Turnerschaft die Freie Turnerschaft gründeten. Unter unsäglichen Mühen ging dieses Werk vor sich. Ohne Turnplatz und ohne Turnhollen war man auf unzulänglich« Lokali- täten angewiesen. Noch in den Kriegsjahren versucht« man auf alle Art und Weise dem Spandauer   Arbeitersport dos Lebenslicht aus. zublasen. Doch trotz alledem scharten sich immer mehr Arbeiter um da» Banner des Arbeiter-Turnerbundes. Di« Novemberrevolution schwemmte die letzten Hindernisse hinweg. Stolz und frei marschieren die Spandauer   Arbeitersportler auf, um zu werben und zu wirken für den Gedanken des Sieges des Proletariats. Von Freitag, dem 3. August, bis Sonntag, dem 5. August, wird nun in Spandau   das2S. Vereinsjubiläum der Freien Turn- und Sportvereinigimg Spandau   03 gefeiert, verbunden mit einem treisoffenen Sportfest. Der herrlich im Walde gelegene städtische Sportplatz mit vorschriftsmäßigen Lauf- und Sprung- anlagen sowie Garderobenräume stehen zur Verfügung. Die Ver- anstaltung, die«ine großzügige Werbeaktion für die Arbeitersport- bewegung werden soll, ist in allen Teilen gut vorbereitet.
Wandern als Erlebnis. Das Streifen durch di« Schönheiten der Natur ist für den Ar» beiterwanderer nicht nur Befreiung vom Alltag, ihm werden viel» mehr neben den rein gesundheitlichen Werten des Wanderns als Sport in starkem Maße Erlebniswerte zuteil. Das stetig Wechselnd« im Landschaftsbild erweckt immer neue Eindrücke: das Erlebnis wird geformt. Mit ihm stellen sich in gleich starker Weise Wissens- drang und Schaulust ein, wobei gerade die Schaulust auf die künst- lerischen Empsindungen de» Menschen wirkt. Es kommt nizn daraus an, dies« künstlerischen Empfindungen unter allen Umständen in den Arbeiterkreisen zu wecken und zu fördern. Mit dem Wandern ist immer der Drang zur Ausbildung des eigenen Schönheitsgefühls eng verbunden. Die scheinbar ewige Gleichförmigkeit der Heidelandschast, die weite Waldeinsamkeit mär- kischer Seengebiete, das unruhvolle Heranstürmen der Meereswellen. das Auf und Ab der mitteldeutschen Bergwelt mit plätschernden Bächen und stürzenden Wasserfällen und nicht zuletzt die erhabene Hochgebirgswelt erfassen den einzelnen je nach Veranlagung und Charakter oerschieden: stets werden jedoch beim Wanderer, der diese Naturbilder erschaut, Empfindungen vom Schönen viefach beeinflußt. Jeder Arbeiterwanderer möchte nun für die stete Erinnerung und zur Erhebung seines Ichs in den schweren Alltagskämpfcn diese Bilder so in sich aussaugen, daß sie ihm Stärkung seiner Lebense kraft werden. Besonder» wertvoll ist es dabei für ihn, wenn«ch