Haartracht und- Christentum.
Weg mit dem Bubifopf!
Was hat das Christentum mit der Haartracht zu tun? In Kreisen entschiedener Christen" hält man für dringend nötig, fich auch um die Haartracht der Gesinnungsfreunde zu fünimern. Der deutsche Bund für entschiedenes Christentum" hat auf seiner letzten Tagung einen Beschluß gefaßt, der dem Bubitopf verhängnisvoll zu werden droht. Unter Hin. weis auf jenen Beschluß ist jetzt in Berlin an junge Mädchen, die dem Bunde angehören, die Aufforderung gerichtet worden, ihre Bubitöpfe abzuschaffen. Man hat verlangt, daß sie sich verpflichten, die Haare wieder lang wachsen zu lassen. Andernfalls sollen sie das Bundesabzeichen zurückgeben, das heißt aus dem Bund ausscheiden.
Auf diesen teden Eingriff in eine allerpersönlichste Geschmacks. angelegenheit der Frauen, die mit christlicher oder nichtchriftlicher Gesinnung in feinem Zusammenhang steht, werden hoffentlich die Mädchen nicht die Antwort schuldig bleiben. Der Bund möge einmal eine Statistik darüber aufstellen, wie viele beim entschiedenen Christentum geblieben sind und wie viele sich für den Babikopf entschieden haben. Soll es eine Todsünde sein, die Haare zu kürzen? Diese Eiferer vergessen wohl, daß ja auch die Männer den Schmud ihres Hauptes nicht so lang tragen, wie er nach dem Willen der Natur ihnen wachsen soll. Aber vielleicht ist es ge
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Staats- Oper
Am Pl.d. Republ.
R.-S. 212 20 Uhr
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mit P. Kortner, Diomira Jacobini Amundsen im ewigen Eis
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rabe ble von bem Bubifopf zu befürchtenbe Bermännlichung ber, über informiert war- um eine Manuftriptfette Frau", die den entschiedenen Christen soviel Sorge macht. Ber Mans aus einem seiner meistgelesenen Bücher Dub Surehand weiß, was mir von ihnen dann auf der Männerseite noch Für die ganz Ungläubigen und Berstockten wird nod) det zu erwarten haben! Den Männern hat die Natur nicht nur einen Manuskriptfegen faffimiliert wiedergegeben. Das Manuskript be tüchtigen Haarschopf zugedacht, der bis über die Schultern hinab ginnt mit den Worten:„ Alle tausend Donnerwetter, DId Shater fällt, wenn man ihn so lang werden läßt. Auch mit einem Bart hand! schrie er auf." Ein rätselhaftes Wunder. Wie hat es so fragen auch mir- hat die Gütige ihn begabt, der noch vor etlichen Jahrzehnten ihm bei mehr oder minder jungen Damen den Weg zum Herzen bahnte. der Seher Rafael Schermann nur fertiggebracht, aus diesem Manu Inzwischen ist es anders geworden. Wer heute noch einen ordent. stript auf den unbekannten Berfaffer Karl May zu schließen?! lich ausgewachsenen Bart trägt, macht sich verdächtig, aus dem vorigen Jahrhundert zu sein. Möglichst wenig Bart muß er haben und am besten gar feinen dann ist es ein richtiger Mann. Aber ist das nicht eine Bermeiblichung des Mannes"?
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Wir rufen die entschiedenen Christen auf, Front zu machen gegen diese Unfitte. Weg mit dem Bubitopf? Nun dann: Her mit dem Männerbart!
Seherblick.
Die meisten wunderbaren Voraussagen, in denen Herr Scher mann aus der Handschrift fünftige Unfälle, Berbrechen und Krant heiten ankündigt, haben sich natürlich in Amerika begeben. Aber gelegentlich weisfagt er auch für Europa . Die mit ihm aus Wien importierten Schmods machen dann die nötige Reklame dazu und die große" Presse druckt den groben Unfug nach.( Warum gibt es teinen Preis für die größte Dummheit des Jahres?) Bu meist sind die Sachen unkontrollierbar. Aber als Amundsens Schicksal umstritten mar, murde Schermann eine Handschrift von Amundsen vorgelegt( angeblich ohne daß er mußte, non mem fie( 2 stammte). Schermann orakelte damals:„ Er wird sich immer wieder retten."„ Es ist einer, der immer wieder Glüd ge hat."
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So stand damals in der Wiener Neuen Freien Presse" zu D lefen. Natürlich denkt nachher niemand mehr an solche Fehlvoraus fagungen. Der stärffte Aberglauben floriert heute in den groß städtischen Zeitungen, die auf Kosten der Wahrheit das In
Der große Graphologe Rafael Schermann schreitet von Wunder zu Bunder. Jüngst ist es ihm wieder gelungen, aus zehn Beilen Handschrift den vollständigen Charakter und das Leben des Berfaffers zu analysieren, und zwar so berichtet das Berliner Tageblatt": „ Es handelt sich ohne daß der Graphologe dar tereffante" pflegen.
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