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Der Fall Bullerjahn.

Rach Hörensagen zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Bor einem kleinen Kreis von Parlamentariern, Ber. tretern von Behörden und der Presse, Richtern und Rechts­anwälten sprach Donnerstag abend der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Paul Cevi über den Fall Bullerjahn.

Vor drei Jahren ist der Lagerverwalter Walter Bullerjahn wegen Landesverrats zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt morben, weil er angeblich ein bei seiner Firma, bei den Berlin­Karlsruher Industriewerken, verstecktes Lager von Halbfabrikaten für Baffenzwede Ch die Interalliierte Militärfontrollfommission ( MAK.) verraten haben soll Levi schildert an Hand des Reichs­gerichtsurteils die Indizien, die zur Berurteilung Bullerjahns geführt haben. Diese Indizien sind so unzulänglich, daß ihre Aufzählung bei den anwesenden namhaften Juristen äußerstes Be­Und nun der 3eugenbeweis des Reichs­3wei Untersuchungsrichter und ein Kriminalkommissar haben unter Eid ausgefagt, daß

fremben erregt gerichts:

eine ungenannte Bertrauensperson,

Berlin , die Stadt der vielen Konzerte

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Konzertrundschau/ Von Klaus Pringsheim .

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Es ist ein brüchiger Boden, auf dem das Konzertmesen auf| Spanier Celestino Sarobe, Battistinis Schüler, präsentiert gebaut ist. Die Unsicherheit des gesellschaftlichen Fundaments, die fich einer Hörerschaft, die faum seinen Namen tannte, als Meister. Unzulänglichkeit der wirtschaftlichen Grundlagen, das Mißverhältnis fänger der großen Klaffe. Die Kunst des schönen Singens steht in zwichen Angebot und Nachfrage, die Ueberproduktion an Konzerten, hoher Blüte in den romanischen Ländern. Doch dem Tenor Jan erschreckend angesichts der Größe, nämlich Kleinheit des in Betracht Kiepuras, der mun der Mailänder Scala angehört, fehlt nach tommenden Konsumententreises, all dies zusammen bedingt die folche Vollendung im Technischen, fehlt mehr als nur die Bollendung; wahrhaft fatastrophale Situation. in der wir uns wie lange es wäre ein großer Verlust, wenn diese selten schöne Stimme ver noch? befinden. Wie lange noch der Katastrophe. bis endlich fie loren ginge. Aus Buenos- Aires tommt das Musiterpaar Ma­als Massenzusammenbruch eintritt, zutreiben? Diese warnende Frage, rietta und Hent Froißheim Kever. In Argentinien die zu noch immer rechtzeitiger Besinnung mahnt, ist hier oft gestellt beugen fie für deutsche Musik, und mun tommen fie zu uns und worden. Ein anderes ist: was, wie, von wem musiziert wird. An zeigen, wie sie es dort machen, und bringen als interessierende Neu­Reichhaltigkeit, Bielgestaltigkeit bes Ronzerflebens fann es teine beit eine flangvoll gefeßte Suite für Klavier und Geige von Joaquin Stadt der Welt mit Berlin aufnehmen. Alle Mufit aller Bölfer Turina; in ihrem eraften, gepflegten Zusammenspiel mischt und gibt es zu hören, jede Spezialität findet ihren Spezialisten, jedes verbindet fich deutsche Mufiffultur mit füblicherem Temperament. Instrument, jede Form und Gattung des Musizierens bietet sich in mit einer Respett gebietenden Leistung, einer sehr dankenswerten verschwenderischer Auswahl. Mehr und mehr wird Berlin zum Zentrum Darbietung führt der Pariser Pianist Henri Gif. Marcher sich des deutschen , ja, des europäischen, ja, desuniversalen, zwei Rontinente ein; in brei Abenden gibt er eine umfaffende Uebersicht über die umspannenden Mufiflebens der Gegenwart. Die Brominentesten aus Sauptwerte der französischen Klaviermufit von Cesar Frand bis in allen Musikländern der Erde lassen sich durch das Publikum, durch der hat viel für die eigene Bildung getan, und der Bianist, technisch die jüngste Gegenwart. Wer feinen der drei Abende versäumt hat, die Presse der Weltmusikstadt Berlin ihre Weltgeltung immer von neuem bestätigen. Doch jeden auch, der in deutschen Landen als und geistig auf der Höhe seiner ungewöhnlichen Aufgabe, tut nicht ausübender Musiker seinen Wert erwiesen hat, und seinen Kurswert weniger für die Werke, die er spielt. Er spielt nicht Klavier wie hält, lockt das Ziel, in einem Berliner Konzertsaal seine Leiſtung wie er den Zauber des Instruments, hat so viel Boefie des Navier­Walter Giefeting; fein zweiter spielt fo. Keiner beherrscht ani fünstlerischen Maßstab der Reichshauptstadt zu messen. Dod tons, fo unendlich viele und feine Stufungen vom Heroich- Kraft­vergessen wir auch nicht, daß die Biermillionenstadt, die eine im Dollen bis zum Zart- Berhauchenden. Ein erlesenes Programm:

beren Unbeteiligtheit und Glaubwürdigkeit über jeden Zweifel er­haben jei, in ihrer Gegenwart befundet habe, Bullerjahn sei wenige Lage vor Weihnachten 1924 bei der englischen Abteilung der JMKK. ejienen und habe Angaben über das geheime Lager machen rollen. Man verwies ihn an die französische Abteilung, dort habe Bullerjahn mit dem französischen Leutnant Jost verhandelt und von ihm 1200 bis 1400 Mart erhalten. Den drei Zeugen sei von ihrer borgelegten Dienststelle verboten worden, Aussagen über Namen und Bersönlichkeit der ungenannten Bertrauensperson zu machen. Diese pojante Anzahl hervorragender Mufiter zu den ihren zählt, fidh Bach, Mozart , Schumann, Debuffy, und ein Rünstler von inter

selbst reichlich mit Musikernachwuchs beliefert. So tommt zu jenen beiden Gruppen der international Arrivierten und der im Reich Erprobten als dritte die landschaftliche Spezialität des Berliner der das hat, hier der

halbvoll. Sprechendstes Beispiel: so hoch das Konzertniveau, fo hoffnungslos zerrüttet sind die gesellschaftlich- wirtschaftlichen Grund­

- Naturwissenschaftliches Wunderbaren und aufgewachſen zu ſein, unterliegt allzu leight bet Ber: fagen des Rongertlebens.

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Pfarrer Edert aus Groß- Ziescht, der aus der Diffel des

Krieges soviel Honig als möglich saugen will."

der damalige Generaldirektor der Berlin - Karlsruher Industriewerke Herr v. Gontard. Dieser Mann ist nicht unbeteiligt, denn es gibt bei diesem Berrat zwei Geschädigte: das Reich und Herr Don Gontard. Gontard war also beteiligt. Ueber die Glaubwürdigkeit dieses Herrn will sich der Vortragende nicht äußern. Run steht aber fest, daß Herr v. Gontard aus eigenem Wissen über­haupt nichts betunden fonnte. Er hat sein Wissen von dritter Seite, die ihrerseits ihr Wissen auch nicht aus eigener Wahrnehmung hat. Der legte Ausgangspunkt der Befundungen der ungenannten Ver­trauensperson dürfte bei einem Angehörigen der JMKK. zu juden fein. Bullerjahn ist also vom Hörenjagen auf Hörensagen zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden,

Ar Der zweite Hauptbelastungszeuge, der beiter Porath, will auf dem Schreibtisch Bullerjahns in der Fabrit Schriftstücke gesehen haberi, auf denen zu lesen stand: Hier lagern 15 000 bis 65 000 Gewehrläufe." Daneben hätten Pläne ge­legen mit Bezeichnung der geheimen Lager. Die Schriftstücke feien abreffiert gewesen: An die französische Kontrollkommission in Köln . Es gibt dort aber nur eine englische. Auch diese eid­liche Aussage ist im Urteil verwertet. Der Zeuge Porath ist schon feit Jahren wegen Paralyfe im Irrenhaus. Bullerjahn hatte es immer heftig bestritten, was Porath ausgesagt hat. Es scheint auch für unwahrscheinlich, daß ein Landesverräter bie Papiere, mit denen er Berrat begehen will, offen herumliegen

läßt.

Auf Herrn v. Gontard geht auch die Aussage zurück, Bullerjahn habe, als er in Berdacht geriet, an die IMKK. geschrieben, man möge seinen Namen verschweigen, weil er sonst 15 Jahre Zuchthaus zu gewärtigen habe. Auf Anfrage in der Diskussion erklärte Levi, biefer Brief habe bem Bericht nicht vorgelegen.

Bemerkensmert war die Feststellung des Kammergerichtsrats Orgler in der Diskussion, entweder seien über die Be­unbungen v. Gontards falsche Aussagen gemacht worden, oder im Reichsgericht wäre eine Fälschung vorgekommen. Damit gab er ber Stimmung wohl der meisten Anwesenden Ausdrud. Man darf erwarten, daß jest bas Reichsjustizminifterium Schritte unternehmen wird, um eine Nachprüfung dieses mertwürdigen Urteils zu ermöglichen.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Anfangs noch ziemlich tribe mit Neigung 34 einzelnen Schneefällen, später langsame Bewölkungsabnahme mit finfenden Temperaturen. Für Deutschland . Im Süden und und Often noch Schneefälle. Im Westen etwas Aufheiterung. Sintenbe Temperaturen.

suchung begreiflichen Ehrgeizes, sein Heimatgefühls geradewegs in die Deffentlichkeit des Konzertpodiums zu projizieren, er mödyte fozusagen gleich an Ort und Stelle sein Bläßchen an der Sonne be­legen.

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Berliner Dirigenten.

Bodenständig im besten Sinn, zugleiá) repräsentativ für die Musilstadt Berlin sind an erster Stelle die großen Symphonie­fonzerte des Philharmonischen Orchesters; neben den Philharmonischen", mit ihrer bald fünfzigjährigen, durch Bülow und Nitisch geweihten Tradition, nicht minder die Bruno. Walter Konzerte, auch diese ein konstanter Faktor des Mufillebens, allein hervorgegangen aus der überragenden Stellung. die darin der fünstlerische Leiter der Städtischen Oper einnimmt. Das dritte, mittags und abends ausverkauft, mit Maria Müller als Soliftin, bringt als Hauptnummer Beethovens Siebente, die -Tur- Symphonie. Im heutigen Konzertdirigenten spiegelt sich, wie in feinem anderen Künstlertyp, die Universalität der Mufit. literatur, mie fie in der Gegenwart lebendig ist: er muß gewiffer maßen alle Etile, alle Gebiete beherrschen. Gewiß, auch der Ka­pellmeister entgeht nicht dem zeitgemäßen Sayidfal, irgendwie etiquettiert zu merden; Walter etwa wird als Schubert und Mozart- Dirigent, Furtwängler vor allem als der große Beethoven­Interpret gepriesen. Gewiß, Furtwangler vergrößert, richtiger: er pergroßartigt Schuberts C- Dur- Symphonie, über ihre und ihres Schöpfers Natur hinaus, ins schlechthin Beethovensche. Aber wenn vielleicht Schubert und Mozart die Meister sind, denen Walter am nächsten ist: wie er nun die Siebente in monumentaler Gestaltung bis zum dithyrambischen Jubel des Allegro- Finale steigert, wird es eine Gipfelleiftung tongenialer Beethoven- Interpretation.

Eine unaufhaltsame Umgruppierung scheint sich im Konzert. bereich der Staatsoper zu vollziehen. Die Symphonie­fonzerte im alten Opernhaus waren einst, man erinnert fich, stolzester Besitz der hauptstädtischen Musikwelt; aber mehr und mehr

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Sechzehn Töchter und fein Papa. Zauenhien- Palast.

Der Regiffeur heißt Troß, aber er ist nicht negativ, im Gegen­teil, er leistete eine recht positive Arbeit, weil er den Beweis er­brachte, daß das deutsche Filmluftspiel noch nicht verstarb.

3wei Manuskriptverfasser schrieben, was eigentlich gegen die Gewohnheit guten Gelingens ist, eine Lustige Masterade. Der alte und der junge Herr des Hauses, sie haben beide etwas auf dem Kerbholz und darum wird der Sportsmann Fritz für eine Dame und der Operettenstar Frizi für den Sportsmann Friz ausgegeben. Da der alte Herr überbies ein gar nicht existierende uneheliche Tochter sucht, erscheint auch noch ein ziemlich ramponierter Jung­mädchenffor auf der Leinwand. Zum Schluß werden dann Friz und Frigi ein Paar.

Gespielt wurde recht frohlaumig und Maly Delschaft und Kurt Vespermann tamen zu wahren Glanzleistungen. Maly Delschaft ist ein ganz dharmantes Menschentind, das ein Mündchen machen fann wie eine schnäbelnde Taube und ein Mäulchen, gegen das eine Hamburger Schnute so gar nichts ist. Ueber Kurt Besper mann hat man wohl noch nie so gelacht wie diesmal, und das ist für ihn ein ganz großer Erfolg, denn er betrachtet es doch als seine Lebensaufgabe, Menschen lachen zu machen. Anton Pointner ist fympathisch als junger Ehemann in tausend Nöten, und Walter Steinbed als älterer, nicht minder verlegener Herr, gefällt auch. Lia Eibenschüß ist jetzt der reinste Wasserstofffuperoxid, wodurch ihr Gesicht viel an Interesse verloren hat. Daß Paul Gräg in all dem Wirrwarr als Diener stets an seinem Plage ist, weiß jeder, der Paule fennt. Röllinghof schrieb die Texte, er schreibt

viel, aber der Junge liefert wenigstens Qualitätsware fürs Geld e. b.

Eine Erflärung Furtwänglers.

Wilhelm Furtwängler läßt durch das Wolffsche Telegraphen­bureau folgende Erklärung verbreiten: Entgegen den immer wieder auftauchenden tendenziösen Meldungen stelle ich endgültig fest: Ich habe die Wiener Stellung lediglich und ausschließlich abgelehnt mit Rücksicht auf das Philharmonische Orchester, dessen wirtschaftliche und fünstlerische Sicherstellung von meiner Entscheidung abhängig gemacht wurde. Ein finanzielles equivalent habe ich mir nicht gesichert", da ein solches außer Bereich der Möglichkeit liegt. Ueber­haupt wurde die finanzielle Frage bei den Berhandlungen bis jetzt mit feinem Wort berührt. Im übrigen fann man in Berlin darüber beruhigt sein: Ich habe nach wie vor nicht die Absicht, in Berlin Opern zu dirigieren."

Ein Leffing- Preis des Reichspräsidenten.

fehen wir maßgebendes Interesse in die andere Staatsoper ab: wandern, eine neue Konzertgemeinde schart sich um Klemperer, die Jugend ist bei ihm, hier wächst ein Stück Berliner Zukunft. Biel­leicht hätten selbst Schönbergs Orchester- Bariationen hier ein freund: licheres Schicksal erfahren als jüngst in der Philharmonie; jedenfalls Josef Matthias Hauers Symphonietta" findet hier gelegentlich ihrer Uraufführung lebhaft zustimmenden Beifall, in den fich taum ihrer Uraufführung lebhaft zustimmenden Beifall, in den sich taum vernehmbare Töne milden Widerspruchs mischen auch dies Wert die Arbeit eines eigenwilligen Dogmatikers, der nicht mit neuen Persönlichkeitswerten, sondern mit einem neuen System die Musit zu verjüngen strebt. Immerhin, es ist fein zweiter Fall Schön. berg "; ein Untergrund echter Naturhaftigkeit bleibt zu spüren, eine Geradheit und fast primitive Schlichtheit des Mufifgefühls hie und da und wohl auch unmittelbare Produktivität, die den grundsätzlich Der Reichspräsident hat einen Preis in Höhe von 5000 m. für Brotestierenden zu verwöhnen vermag. Zweiter Teil des Abends: die beste Arbeit über 2essings Beltanschauung gestiftet. Das Lied von der Erde . Mahlers Abschied vom Leben, unirdisch Der Preis soll am 15. Februar 1931, am 150. Todestage Lessings, Derflingend, lyrisches Gegenstüd zu seiner Reunten, die wir neulich Derliehen werden. Dem Preisrichterfollegium gehören die Staats­hier gehört. Es entspricht der Art Klemperers, daß er die mensch fetrefäre Dr. Meißner und 3 weigert, die Universitätsprofes­Spranger- Berlin, Petersen­lichen Stimmen, die das Wort und in ihm die dichterische Idee foren Unger. Göttingen , vermitteln, vor allem sozusagen als instrumentale Werte zur Gel Berlin und Kühnemann Breslau und der Braunschweiger tung bringt; er fonnte feine beffenen Instrumente finden als Oberbürgermeister Dr. Trautmann an. Es wird also eine höchst sigrib Onegins prachtvoll dunklen Alt und den jugendlich akademisch- bureaukratische Angelegenheit werden. Es trifft sich ja helleuchtenden Tenor Fideffers. Unvergleichlich die Kontrast- gut, daß wir in zwei Jahren schon wieder ein Leffing- Jubiläum wirkung der beiden ausgewählten Stimmen; aber der verklärte Ton haben werben. An dem in 5 Wochen bevorstehenden 200. Geburts. wirkung der beiden ausgewählten Stimmen; aber der verklärte Ton des Spätwerfs flingt nicht wider in dieser schönen Aufführung.| tag Leffings hat man höheren Orts" offenbar zu spät gedacht. Noch einmal zeigt sich, daß Klemperers Sache weniger der refig. nierende, als der leidenschaftlich aktive, der Mahler der mittleren

Schaffensperiode ift; er hat eine Mahler- Mission zu erfüllen, er wäre der Mann, die großen Orchesterfymphonien, die fünfte und die wäre der Mann, die großen Orchester symphonien , die fünfte und die fechfte, durchzusetzen.

Noch eines Berliner Dirigenten, eines werdenden, doch per sprechenden, ist zu gedenken: Georg Ostar Shumann, der junge Führer des Lendvai Chores, fonzertiert mit dem Symphonieorchester im Saalbau Friedrichshain. Keine Ber: anstaltung der organisierten Arbeiterschaft; aber der Saal iſt dicht besetzt, der musikgewohnte Raum schafft eine Atmosphäre von Ver. trautheit. Oskar Schumann, der Solohornist der Philharmonie, trautheit. macht als Solist in einem Mozartfonzert dem Abend seines Sohnes Ehre, wie dieser der väterlichen Musikeriradition nun als um fichtiger Orchesterleiter. Mit den ersten Taften hat er das Ver. trauen der Hörer und der Spieler gewonnen, die aufmerksam und millig folgen. Tschaikowskys fünfte Symphonie reißt mit und schlägt ein. Verheißungsvolles Debüt eines Begabten, man freut sich, dabei gewesen zu sein.

Gäste aus aller Welt.

Das Ausland sendet seine ersten Künstler. Zu ihren zählt ohne allen Zweifel die Sängerin Ritter Ciampi van der Pariser Großen Oper. Was sie in französischen Liedern und italienischen Großen Oper. Was fie in französischen Liedern und italienischen Arien gibt, das ist Können und Kunst höchsten Ranges. Auch der

211 000 Francs für das Bett der Dubarry.

Bei der Versteigerung der antifen Möbel aus dem Besiz der bes rühmten Schauspielerin Sorel, die im ganzen 4 283 000 Frcs. brachte, erregte das größte Aufsehen das Bett der Dubarry, der Favoritin Ludwigs XV., das die Tragödin früher auf ihren Gastspielreisen mit fich führte. Das Brunkbett war dadurch sehr berühmt geworden, be­fonders in Amerita, und verschiedene reiche amerikanische Sammler bemühten sich darum, dieses geschichtlich denkwürdige Möbelstück zu erwerben. Es wurde aber nach eifrigem Bieten schließlich für 211 000 Fres. einem Bariser Händler zugeschlagen.

Bollsbühne. Als nächste Vorstellung der Sonderabteilungen der Bolts. bühne geht Anfang Januar Die Bergbahn von Debon pon Horwath unter der Regie von Bittor Schwannele in Szene.

Gerhard Menzels Echauspiel Toboggan in der Inszenierung Victor Jm Theater in der Königgräger Straße ist die Erstaufführung von Barnswstys mit Rudolf Forster in der Titelrolle, auf Montag, den 17. b. 18. festgelegt.

Toller- Matinée im Theater in ber Röniggräter Strate Ernst Toller lieft am Sonntag, bem 16. Dezember, berm 11, Ubr, im Theater in ber Röniggräger Straße aus eigenen Berlen Unveröffentligtes, Ingebrudtes.

Berantwortlich für die Rebaltion: Eugen Brager, Berlin ; Anzeigen: Sb. Gløde Berlin. Berlag: Borwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druderet und Berlagsenfbalt Baul Ginger& Co., Berlin G 68, Sinbenstraße Siezja 1 Brilone.