Nr<WA» 45. Jahrgang GonnaSend 22. OezemSer�S�S
Vns Unlaß der gefkrlgrn Erösfnuog des allgemeinen Telephonoerlehrs zwischen veutschland und Vuevos Aires führte die Fuakstunde Ierltn mU der argentlai- scheu Ruadsuakgesellschaft In Monte Grand« bei Buenos Aires ein Gespräch, das aus die Sender Berlin , Stettin » Löuigswvslerhausen, Magdeburg und Breslau über- kragen wurde, so dah Tausend« von Bundfunkhärern Ohren- zeuge dieses historischen Augenblicks sein konnten. Uinnittclbar nachdem der Aeriiner Ansoger den Beginn der Deronsiollung ongekündigt horte, Hörle man die Stimme des De- smten im Berliner Fernamt, der der Firntsiunde mitteilte: ,45<f) "erblndeStesetztmitBuenssAires�, und nach wenigen Sekunden hört« man, überraschenderweise auf gut Deutsch , über eine Entfernung von mehr als 12 000 Kilometer die Worte: jawohl. hier Buenos Aires / Drüben in Monte Grande meldete sich nämlich der technische Leiter des argentinischen Rund- funts, ein deutscher Beamter der Telesunken-Gesellschaft. 5m Ber - siner Funkhaus ergriff setzt Alfred Braun das Wort, um auf die kulturelle und technische Bedeutung des Beginnes eines regelmäßigen �elephonverkshrs zwischen Deutschland und Argentinien aunnertsam S» machen. Er schloß sein« Ansprache mit einer Begrüßung an das argentinische Volk und seinen Rundfunk. Im nächsten Augenblick kam klar uud ohne sede Störung von Südomarika her die Antwort. In spanischer Sprache feiert« der Ansager des argenttuifchev Rundfunks diesen Fortschritt aus dem Gebiete der Technik, der dazu beitrogen werde, die De- Ziehungen zwischen Deutschland und Argentinien zu vertlesen. Nachdem auch noch der Vertreter der Telesunken-Gesellschaft in Buenoz Aires der deutschen lzeimat und insbesondere den Rund- kunkhörern sein» Grüß « übermittelt haite, spielte das argentinische Rundfunkorchester das Deutschlandlied, woraus Berlin mit der argen. bnischen Rationalhymne antworte:«. Roch annähernd l 0 Mi» "Uten Dauer war das Gespräch, bei der namentlich dt« Reden und dl» Musik aus Südamerika sehr klar und nicht verzerrt(wenn auch begleitet von den lauten Dersiärkergeräuschen) vernehmbar waren, beendet. Di« Uebertragung der Ferngespräch« zwischen Deutschland und
Argentinien erfolgt in der Welse, daß der Fernsprechteilnchmcr in Deutschland über das Fernamt mit dsr Großstation Nauen verbunden wird, von wo aus dann sein Gespräch über d«n genau aus die geographische Lage von Buenos Aires gerichteten Kurzwellensender, der nach dem Saskadensystem arbeitet, übertragen wird. In etwa einer Bierzehntelsekunde ist der Ton, der In das Mitroyhon des Telephons gesprochen wird, dann in Buenos Aires , denn bekanntlich legt die Kurzwelle den Weg um den Erdball siebenmal in einer Sekunde zurück.
44 Nationen feiern Weihnachten. Das Deutsch « Institut für Ausländer«m der ltniversität Berlin »eranstoliete in den behaglichen Räumen des Flugverbandshauses eine Weihnachtsfeier, die eine ganz besonder« Note trug. 200 Studentinnen und Studenten, die aus aller Welt— man zählte 44 Nationen— nach Berlin gekommen stich, um an dem ZO. Kursus des Instituts teilzunehmen, waren— vielfach in ihren cheimattrachten— neben sonstigen Gälten erschienen. um ein deutsches Weihnarlitesest mitzufeiern. In den Neben- räumen waren kleine rund« Tische ausgestellt, geschmückt mit „Bunten Tellern", in denen Pfelfertuchcn. Obst. Schokolade, Marz:- pan usw. dargeboten wurden. In dem großen Festsaal selbst erstrahlte ein riesiger Tannenbaum im hellsten Lichtcrglanz. Die Musik spielt« und ein kleiner gemischter Chor onserwählter Stimmen sang alte Wsihnachtslieder. Der Dozent des Auslandsinstituto Landgraf begrüßte die zahlreichen Gäste und führte sie in einem ausgezeichneten Vortrag in dos Wesen des deutschen Wcthnachts- festes ein. Dazu zeigte er in Lichtbildern die älteren und neueren Gemälde, Werke der Hamburger Meister Bertram und Franke aus dem vierzehnten Jahrhundert, des Italieners Fra Filippo Lippi , des Kölners Stephan Lochnsr, von Martin Schongauer aus Colmar , fc«s Nürnbergers Michaelis Walgemut und seines Schülers Albrecht Dürer , von Mathias Grünewald , von Aldrscht Altdarfer, Eorreggie, Ludwig Richter «. Fritz llhde usw. Ein geselliges Zusammensein gab dem Fest«inen schönen t Ausklang.
Gemachte Entrüstung. Wo li«q< da die„Herabsehung* und„Beschimpfung*. ■. Dsutschnarsoizale Blätter erheben in Berichten über die letzte Eiadtverorfmetensttzung gegen Stadtsyndiluz Longe den Nonmrrs. t hob« die Beanüen aller Art herabgesetzt und die früheren Riliiäranwärter beschimpft. Die Aeutzerung des Stadtsypd-'ku?. >n die nur böser Wille diesen Sinn h I n« i n l e g cn kann, sei hier ymrlstch Prichergegebq».£ Longe erwähnte eine pom deutsch notsonäken liÄrbeoüsschuß des Rieh.„>rd Schlachtboses«inbeeuien« B« a m t e n f i tz u n g.!i, der der �eutschnational« Stadtverordnete Siadtinspektar L i n x w« i l e r kbroch. und sagte dann:»Ich nehm« an, daß Sie selbst. Herr Stadtverordneter Linxweller. sicher Veranlassung genommen haben. Ihr« Zuhörer aus die Vorteile, die die deutschnational« Be- nmtenlchajt hat, aufmerksam zu machen. Sie haben sicher nicht "«rgesten. darauf hinzuweisen, daß. während früher der Beamte zu pariere n unh den M u n d zu h a l t e n batta. er heute ein recht «rh-büchez M i! b e st i m m u n g? rächt besitzt. Sie werden sicher nicht �rgcssei, hoben, Ihre Hörer darauf aufmerksam zu machen, daß, während früher der Vcamte kein? Ausbildung sich auf eigene Kosten und mg«iocner Wich« vsrsäiaffen mußie. heut« der klemiie Hute- luftge nnc VecVenüurg unb Pommern Mit seluer etwas
den WilitäronwärterousbiLnma sich diese Ausbildung auf KostenderStodtBerlinzuverschaffeninder Lage ist. Sie haben sicher nicht vergesse:,, darauf hinzuweisen, daß heute nach der Revolution dermittlereBeamteMagistratsratwch Obermagistratsrat werde« kann, was ja früher nicht gerade üblich war. Sie haben sicher auch nickit nergessen, daß, während aus Ihren Personalakten die Amtsbezeichnungi„Stadtinspettor" steht, aus den alten Personalakten die recht sch-irßliche Be- zeichming„Subälternbecunter" stand. Auch das hat sich geändert." ' Wo'stegt'-dier die H« r a b f« tz i» n g nen Beamten und die Beschs'mpsüna von MilüLrcrnwärtern?''Auch Deutsch - nationale könnten wissen� daß von einer solchen Ab» rsicht nicht die Rede sein kann. Aus.dem Wart- laut geht klar hervor, daß Siadtsyndikus Lange von dem Gegenfop zwischen früher und heute gesprochen hat, de» die Beamten selber in der ihnen widericchrenen Behandlung und in der ihnen gewährten Ausbildungsmöglichkeit erkennen. Früher mußten MiMäronwärter auf eigene Kasten sich soweit ausbilden, daß dir Laufbahn eines städtischen Beamten ihnen zugängig wurde. Heute bietet die Stadt Berlin aus ihre Kasten«ine?l u s b i l d v n g s- Möglichkeit für oll«, auch für einen aus ärmster Familie stammenden ehemaligen Hütejunge», der später Militäranwärter wurde und für die Kvmmunalbsan'tenlolisbohn natürlich noch«ine Ausbildung braucht. Frühere Militäranwärter, die ihre Berussaus-
bildung mit Ersolg durchgemacht und durch Prüfung d!« Eignung für ein Amt im Kommunaldienft nachgewiesen hoben, können bis zu höheren Beamten stellen aufrücken. Gegen Stadtsynditus Lange kann man am ollerwenigsten den sinnlosen Vorwurf erheben, daß er nicht auch bei ehemaligen Militüranwärtern die erlangte Tüchtigkeit anerkennt. Gerade dem Stadtsyndikus Lange, ist zu danken, daß in der Berliner Kominunalvenvaltung eine ganze Reih« ehemali- ger Militäranwärter f i ch zu hervorragenden Be- amten emporarbeiten konnte. Er Hot ihnen den Weg zu den Stellen höherer Beamten geebnet, sehr zum Verdruß der- jenigen Beamtenkreise, die bisher solche Stellen als! h r Vorrecht angesehen hatten.__ Die Siahlhelm-Gchmiere. Dom Schavspieler, der kein Stah'helmgeficht hotte. Man muß es dem„Stahlhelm" lasten: Er hat nicht nur Inter est« für patriotische Saufgelage und Manöver, sein Sinn ist auch auf„höhere Kunst" gerichtet. Darum hat eine Stahlhelmgruppe in der Altmar? ein sogenanntes Wandertheater, auf deutsch : eine Schmiere, zu einem Gastspiel verpflichtet. Gleich für drei Tage und mit Aussticht, daß bei gutem Ersolg nach, den drei Gast- spielen eine„Tournee" durch ganz Brandenbiing und Pommern , durch alle Stahlhelmdörser gehe» sollte. Das Schmieren-, pardon Wandertheater, gab seine erste Gala- Vorstellung vor dem Stahlhelm. Und hatte„großen Erfolg". Dann es wurde ein Stück gegeben, mit Freiheitshelden. Schill ich?» Offizieren, schönen blonden und blauäugigen Mädchen und was eben sonst noch zur Hebung der Stlmmung notwendig ist. Beifalls- stürme durchrasten den Saal(in dem sonst ein Gutsbesitzer sei t Kvrn bis zur Erhöhung der Mehlpreise aufspeicherte) und kein Mensch warf auf die braven Künstler Stinkbomben. Nach diesem ersten Erfolg war die Tournee gesichert und alle Mitglieder des Eniembles wurden verpflichtet. Bis auf einen Schmifpieler, dem man nur eine mündlich« Zusage machte. Als dann aber die Tournee wirklich angetreten wurde, da setzte man diesen einen Schauspieler aus die Straß«. Er haite zwar erst Zw«! Tage zuvor gefragt, was er machen falle, da man ihm ein anderes Engagement angeboten hatte und da hatte man ihm gesagt, daß die Tournee wirklich losginge. Aber dann wurde er nicht mitgenommen. Die Folge war ein« Klage vor dem Arbeitsgericht. Und hier muhte stich denn der Schmierendirekior hequemen, den Grund für dt« plötzliche Sinnesänderung anzugeben. Der Kläger hatte kein— Stahlhelm-Gesicht". Cr hat schwarzes Haar und außerdem eine etwas„gebogene" Nase und deshalb kvnimt er für«inen Schilllchen Offizier nicht in Frage. Außerdem aber wurde die Truppe au! ihrer Reife durch die Stohlhelmdörfer bei den opferwilligen und kunstverständigen Großgrundbesitzern und Schloß- Herren einquartiert und für«ine derartig feudale Gesellschaft belaß der Kläger nach Aussage seines Direktors nicht die standes - gemäße Garderobe. Der Kläger allerdings behauptete, er sei nur deshalb nicht mit- genommen morden, weil der Herr..Direktor" lieber seine Freundin michaben wollte, da die angetraute Ehefrau längere Zeit fest im Krankenhaus liegt. Aber das dürfte wohl nur eine böswillige Atfr- leumdüng fein. Immerhin mußte sich der/ Beklagte vom Atb--<ss- gericht-befcheszilg«,' lassen,..daß sein Verhalten dem Kläger geohn- über'Nicht gerade den allgemeinen Begriffen non Anstand«nt, spräche. Er hatte den Kläger hingehalten und Hoffnungen in ihm erweckt, die. wie schon nach der ersten Aufführung feststand, nicht zu erfüllen waren. Der Kläger mußte mit seinen Ansprüchen vor dem Arbeitsgericht abgewiesen werden. Dos Gericht erteilte ihm aber den guten Rat, gegen den„Direktor" strafrechtlich wegen Vorfsiiegelung falscher Tatsachen vorzugehen. Die Straßenbahn gibi bekannt, daß am Montag, dem 24. die'«? Morrate, Weihnachts-Heiligabend, das Fundbureau, Urban- stroß« 107. und die Ha u p i äu s g ab« st e ll«. Leipziger Platz 14. für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen bleiben.
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Soldat Srchren.
Blau von&tvtg von bot Cöpvrie'nt 1927 by J. dl. BpeeÜi Verla?. Berlin . . Ich schreite hinter Älberwa drein, dsr den Durchlaß f'icht. Wir finden den Strohwisch und tosten in der Dunkel- beit im Zickzack durch das Drahtfeld. Drüben erwartet uns Zetel , gibt ein Zeichen und führt uns bis an einen breiten tieldVeg, um«r uns zurückläßt. Wir entdecken zwei.leine Schützenlöcher, setzen uns hinein und legen die Gewehre auf Weg._... . Der ganze Himmel hat sick mit Walken bedecki, nichts zu erkennen als der Erdstreifen vor ustrs und das schwarze f�ras dahinter. Nur wenn zur Linken von der osterreichi- ich»« Feldwache ein- Leuchtkugel abgeschickt wird, sehenwir Geradeaus dunkle Taumflecken in der verzauberten� Ebuie. »•« russischen Kugeln steigen matter und t"*« autz Wir habe» Verbindung nach recht?»u halten. Seht als erster, die Dunkelheit verschluckt chn. 3ch inrl" weine» Sckie�loch. höre seine Schritte nicht mchr, horch« �f jedes Geräusch. Einmal ertönt aus der Rrchtung urtfcrc Grabens mehrmalig«? ftlnpfen. Bei den vesterreichern wird. w>e es scheint, mit Ausdauer Note gesp'elt. Rach vorn aber ist alles still. Das schwarze LatL> summt in m inem- Dhr: Suhren. ich bin still- Suhren. kein Schrttt—« uhren �'N Knacken.- Mitten in das Summen meines Tlutc aber sprinat setzt das ferne Gebell eines Hundes, schweigt, beginnt vlin neuem. Das ist sabelhaft. diesem Hunde lausche», denke ich- alles lauscht d. eiern Hunde, ewem seinen Köter. Niemand tut einen ochnit, einen Schuß- leder ha: friedliche Gedanken. Möchte er weuerbcllen. der �und. ich werde ihn behorchen in meinem Erdloch. Kem � �Horch' Schritte von linkst Wberinq kann es nicht sein. faste das Gewehr mit drostewden �'�£5 an. Antwortet er nicht, so schieße ich- Nach memem zweiten �nruf sagt jemand leise:..Schwarz-gelo. S/j*» 5�rbtnöurt0i
rmo er hockt sich in Albertnas uoch- w:td. der Nebenmann atmet stark und sagt, Es vergehen Minuten,«ine Leuchtkugel lagt auf und
erlischt. Dan flüstert der Oesterreich«?:„Ein guter Weg ist das." „Der Feldweg?" „Ebenderselbe, er geht ganz zu unserer Feldwache, und zwar schnurgerade wie eine Tischkante. Man verläuft sich nicht. Wie alt bin ich wohl, Kamerad?" ,�ch kann es nicht sehen." „Du denkst 25, ich wette, denn alle denken es. Bin aber erst 17. Ein langer Mensch, wie unser Korporal mich nennt. ,J)abt Ihr einen anständigen?" frage ich. ..Einen sehr guten, mein Lieber./ Mir hat?r iüchkig eingeheizt, aber dafür bin ich auch ein frischer Kuchen. Seit wir an die Front gekommen sind, merke ich', daß er ein Auge aus mich hält. Auf Feldwache sagt er: Geh du nach rechts. du. Länglicher— damit meint er den Feldweg, de» man nicht verfehlen kann. Allemal bekomme ich den Feldweg." „Du kannst froh fein," sag« ich und höre wieder die ferne Hundestimme. „Eben hoben sie Licht geschoflen, werde mich auf- machen." flüstert der junge Soldat und trollt stch mit einem „Servue" wieder fort. Gleick, daraus kehrt Albering zurück. und wir schwatzen, mit dem Blick übers schwarze Land. » Jetzt trete ich meinen Patrouillengong an und verfolac einen schmalen Fußweg, der sich mehr und mehr verengt. Nun bin ich ganz auf mich gestellt, halte das Gewehr schuß- bereit und setze vorsichtig Fuß vor Fuß. Einmal schweift mein Gedanke oH, ich sehe Lisa, die unter einer Lampe einen weißen Namen in ein weißes Taschentuch stickt. Eine Strähne braunen Haares hangt von ihrer Stirn nieder... Ein wilder Schreck bannt mich an die Stelle— dort sind gänz hohe Blumen, hart am Weg. sie rauschen ein wenig. Sie sind hell, gelb oder weiß, bewegen sich. Ich beruhige mich, es ist nur ein wenig Nachtwind. schleiche weiter, alle Sinne mit der Gewehrmündung ver- Kunden. Im Kraut liegt keine Rüste, so verwegene Leute sind selten. Plötzlich erheben sick, ganz nahe vier senkrechte dicke Schatten, das sind Roste eines Hauses, Eckbalken, und machtig gegen eine vechschwarze Wolke gestemmt, die aber auch ein Dach sein kann. Diese Frage ist nicht wichtig— ich gehe am Hause vorbei, werde angerufen und bin beim Nachborposten. Auf dem Rückweg ist alles anders. Es ist ei» ganz
gewöhnlicher Feldweg bei Nacht, und man sieht ihn wie eine gemütliche Rinne durchs Kraut laufen, oder wie eine Kapsel, oder ein Futteral. Ich muß schon in der Röhe des Feldweges sein, als es dem Rüsten einfällt, Salven zu schießen. Ich verwandle mich in ein Reh, springe vor und werfe mich hin. Wütendes Gemisch, Gebrumm emes Quer- schlägers, ein Geschoßhindernisfliegen: wer an«in Hindernis stößt, ist Brummtönig. Mich kann leiner meinen, denke ich und mache mich platt. Es ist offenbar dsr Weg, auf dem ich liege, und den meine Stirn küßt. Das Schießen reißt ab. Albering erhebt neben mir sein Gesicht und fragt hastig: „Bist du heil?" Lachend krieche ich in mein Schießloch— ich habe die gute Erde geküßt. * Um 1 Uhr ist die Ablösung da. und wir zwei schließen ans einer Patrouille an, die Sergeant Sökel führt. Außer Albering und mir sind noch zwei Leute dabei, Klees der eine, der andere hält sich hinten. Mann hinter Mann und sehr verwegen, laufen wir von Posten zu Posten. Wenn die Oestemicher das Land beleuchten, sitzen wir wie dem: Eierlegen, den Kolben aufgestemmt. Immer weiter nack recht? geht unser lautloser Marsch. Jetzt fühlt man einen barte» Weg mcker den Füßen. Es ist die Stunde, wo die Hähne mit dem Krähen beginnen würden, wenn man ihnen nicht die Kehlen durchgeschnitten hätte. Wieder ein Posten, er kniet neben dem Weg wie ein Kerl, der sofort eine Drehorgel m Bewegung setzen wird. „Bist du's?" sagt jemand von uns. Der Angesprochene unterdrückt ein Gähnen und schaukelt mit dem.Kopfe. . Mund halten'." mahnt Sökel an der Spitze. Wir verfolgen den Feldweg weiter. Der Hund belli wütend aus. viel näher, wie es scheint. Man muß auf dem Grase gehen, alle tun es. Gleich darauf wird gehalten. Links am Wege erkennt man einen kleinen Graben, Sökel gibt ein Zeichen, und wir knien uns hinein. Weiter hin wird geflüstert. dort ist der Graben dicht besetzt— wir sind auf der Feldwache. Bor uns scheint sich das Gelände zu senken. Im Hinter- gründe sind schwarze Baumflecke, weiter rechts recken sich drei Wipfel gegen den matten Himmel, das sind wohl die Pappeln. ..Höre," macht Albering,„sie zimmern eine Brücke." (Fortsetzung hi'zs.?