„ Kranke Menschen in Sägespänen'

Berleumdangen des Personals in den Pflegeanstalten.

Bom Berband der Gemeinde- und Staatsarbeiter wird uns ge­schrieben:

Seit einiger Zeit fühlt sich das fommunistische Abendblatt be­müßigt, angebliche Mißstände in den Heil- und Pflegeanstalten der Stadt Berlin   zu kritisieren. So heißt es in einem Schreiben, über­schrieben: rante Menschen in Sägefpänen", Stan­dalöse Zustände in der Heilanstalt Buch":" Die Kranten find völlig verschmußt... in dem Zimmer mit diesen 16 Spänekästen herrscht natürlich ein unerträglicher Geruch, denn die Kranken nässen ja in die Späne, und diese werden nicht etwa täglich erneuert."

Das Pflegepersonal der Heil- und Pflegeanstalten ficht in diesen Behauptungen eine Herablegung seiner Tätigkeit. Es ist un mahr, daß die Kranken völlig verschmußt sind. Es handelt sich um Krante, die dauernd Urin und Kot unter sich lassen. Um zu rerhindern, daß diese Kranken sich durch liegen, werden sie in die sogenannten 28ollfäle gelegt. Diese Säle heißen darum so, meil in die Betten dieser Säle Holzwolle getan wird, die die Ertremente sofort auffangt. Dadurch wird das Durchliegen der Kranken verhindert. Alle leitenden Aerzte der Heil- und Pflege­onstalten sind der Ansicht, daß dieses die beste Maßnahme ist.

Täglich zweimal, und wenn notwendig noch öfter, werden die von Herrn Hein„ Spänefäften" genannten Betten gesäubert Wenn sich die Kranten mit Urin und Kot verunreinigen, so hat das Pflegepersonal Auftrag und erfüllt diesen gewissenhaft, die Kranten zu bd den und zu saubern.

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In feinem zweiten Artifel: Geheimnisse der Irren anstatt Buch". Wie man in Buch stirbt Ich liege schon im Sarg!" bringt das Blatt einen Brief eines Arbeiters, der darüber Beschwerde führt, daß seine Frau im Bollsaal untergebracht worden ist. Der nicht mit Namen benannte Arbeiter gibt selbst zu, daß ihm der Arzt erklärt habe, seine Frau hätte eine Blasenentzün dung. Es erscheint daher durchaus möglich, daß sie viel Urin unter sich ließ und deshalb, um ein Durchliegen zu verhindern, im Bolljaal untergebracht wurde. Doch dazu mag die Direktion der Heil und Pflegeanstalt und das Hauptgesundheitsamt sich äußern. Mitglieder unseres Verbandes, Pflegerinnen und Pfleger, haben uns jedenfalls bestätigt, daß auf dringendes Ersuchen eines An­gehörigen eines Patienten dieser aus dem Wollfaal genommen wurde, und daß bald danach, trotz der besten Pflege, dieser Patient sich durchgelegen hatte.

Was das bedeutet, fann nur das fachlich vorgebildete Personal beurteilen, das täglich mit Kranten Umgang hat. Derjenige, der schon einnmal schwer tranf war und einen Ticubitus hatte, d. h. durchgelegen war, wird dem Fachmann das bestätigen. Jedenfalls ist zu der Beschwerde des Arbeiters zu sagen, daß auch hier von dem Pflegepersonal alles getan worden ist, um der Frau Erleichterungen in jeder Weise zu schaffen.

179 Pflegerinnen und Pfleger fühlen sich durch die Schreibweise des Kommunistenblattes beleidigt. Was dem Hauptgesundheitsamt,

Theater, Lichtspiele usw.

Freitag, den 4.1.

Staats- Oper

Unter d. Linden

12 Uhr: Sinfonie­

Mittagskonzert

0

Freitag, den 4.1. Städtische Oper

Bismarckstr.

Turnus III 19% Uhr

Sint- Konzert Freischütz

Staats- Oper

Am Pl.d. Republ.

R.-S. 6

20 Uhr Diktator.

Das geholme Königreich. Schwergewicht.

Staatt. Schauspielh.

12 Gendarmenmarkt

A.-V. 4 19 Uhr

Oedipus

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20 Uhr

Ist er gut- ist er böse?

Deutsches Theater Trianon- Th.

Norden 12 310

Täglich 8, Uhr

8 Uhr. Ende 10% U. Der letzte Die Verbrecher Schleier

Schauspiel von

FerdinandBruckner mit Erika Gläßuer und Oskar Beregi  

Regie: HeinzHilpert

Kammerspiele

Norden 12310 8. Ende geg. 10 U. Eben werden im

Barnowsky- Bahnen

Theater in der Königgrätzer Straße 8 Uhr

Himmel geschlossen!" Rugby

Komödie

Komödie von Walter Hasenclever   von Wilh. Speyer  Regie:

Forster Larinaga.

Die Komödie

Bismarck   2414/7516

8 Uhr, Ende 10 „ Olympia

64

von Franz Molnar  Regie:

Forster Larinaga.

Komödienhaus

5, Chr Revolte im Erziehungshaus

Schauspiel von P. M. Lampe  '.

Lustspielhaus Friedrichstr.236

Berliner Theater Bergmann 2922/23

Direkt Heinz Herald

Charlottenstraße 90

Dönhoff 170 Täglich

8 Uhr

8 Uhr

Täglich 8, Uhi

der Verwaltung der Anstalt Buch und dem Magistrat zum Borwurf gemacht wird, ist ganz unberechtigt. Es wird Zeit, daß die amtlichen Stellen zu diesen Artikeln Stellung nehmen, da sie große Beunruhigung auch in Angehörigenkreisen der Patienten hervor­gerufen haben.

Die Pflegerinnen und Pfleger der im Artikel kritisierten Station, auch die in der Kommunistischen Partei organisierten, legen ganz energisch Berwahrung dagegen ein, daß man sich gestattet, ihren gemiß schweren Dienst in einer folchen Weise herabzusetzen. Sie sind es, die alles daran setzen, um den Kranken jede Erleichte­rung zu schaffen.

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Aussperrung durch Arbeiter.

Erinnerung aus wirrer Zeif.

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Am 5. Januar 1919, einem Sonntag, veranstaltete Spartatus einen Aufmarsch in der Siegesallee  . Dort sprach u. a. Karl Lieb­tnecht, und Kolporteure des ,, Borwärts" wurden ihrer Blätter be­raubt, die zum Abbrennen von Freudenfeuern benutzt wurden. Dann zog man zum Polizeipräsidium, und eine Sondertruppe besetzte das Bormärts" Gebäude. Als ich, noch in Unkenntnis dieses Ereig niffes, um sieben Uhr abends hinfam, um meinen fünften Dienst­abend als damaliger Lokalredakteur der Morgenausgabe anzutreten, wurde mir der Zutritt unter höhnischen Bemerkungen der Um­stehenden verwehrt. Außen am Hause flebte eine Sonderausgabe des Vorwärts" auf rotem Papier mit wenig Lert, von dem mir mur in Erinnerung ist, daß er irgend etwas von einem Sieg des reno­lutionären Proletariats über den„ Lügenhund", den Vorwärts", enthielt. Aehnlich lauteten auch andere rote Flugblätter, die offenbar schon vorher gebrudt, mitgebracht und angeklebt worden waren. Durch einiges Parlamentieren gelang es mir, bis in den Erd­geschoßraum der Juristischen   Sprechstunde vorzubringen, in der all die Jahre, seitdem die Sozialdemokratie das Grundstück gekauft hatte, Berliner   Arbeitern Rat und Hilfe gewährt worden war. Hier am­tierten, wie den Anrufen zu entnehmen war, zwei Weihnachtsmänner namens Ostermann. Vorsichtshalber gebrauchte ich das Argument, von der Arbeiter- Zeitung   in Wien   den Auftrag zur Berichterstattung über die Borgänge in Berlin   zu haben ,, Na, da berichten Sie nur, más Sie hier sehen!" proßzte mich ein Knote an. Das würde ich schon tun, sagte ich, aber ich müßte doch auch die anderen befragen, die hinten im vierten Hof vier Treppen seien, also müßten sie mich durchlassen. Aber was nühte das, hier regierte militärischer Macht titzel und die Lust am Beherrschen und Verbieten, das doch für so geartete Geister die höchste Lust ist, ob sie nun Gardeligen, Hafen freuze, Somjetstern oder das Liftorenbündel tragen. Es war nichts zu machen, und da mich der Augenblick nicht gerade einlud, zu sagen Berweile doch, du bist so schön", wallte ich nach der Reichskanzlei, die damals mein früherer Chef Curt Baate leitete. Hier hatte ich es

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8 Uhr

Theater am Schiffbauerdamm

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Die Drei- Groschen- 2 Sonntag

Oper Thalia- Theater

8 Uhr

Schneider Wibbels

Auferstehung

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Sonnabend 3 U. Fran Holle Märchenspiel. Kleine Preise

wieber leichter, reinzutouanen, ofs eina die Herren Dftermom. Dtem Bericht word mit einer gewissen Resignation entgegengenonumen, zumal eine telephonische Anfrage ergab, daß die Reichsregierung im Augenblic so beiläufig eine Kompagnie zur überdies zweifel­haften Verfügung hatte. So trennten wir uns nach einigen Be­trachtungen über den Stand der Lage.

Tags darauf ging ich nachmittags in den Bollzugsrat, der das Landtagsgebäude mit seinem geschäftigen Leerlauf füllte. Da wurde plötzlich das Gebäude von einer Truppe Ueber- Regierungstreuer zerniert, die vorher Ebert hatten zum Diktator ausrufen wollen, was er natürlich ablehnte. War ich am Sonntag durch Spartatus aus­gesperrt, so war ich Montag durch die Spiroleute eingesperrt; die standen mit Flammenwerfern und MG.s da. Aber sie hatten noch nicht daran gedacht, das Telephon abzusperren. Während alles durcheinandermühlte, nahm ich geruhig den Hörer ab, rief die Reichs­tanzlei an, verlangte einen Boltsbeauftragten und bekam Emil Barth  , der mit heller But meine Mitteilung entgegennahm, sporn­streichs herüberfam und die Spirochäten dermaßen anbrüllte, daß sie mit Sad und Back abzogen.

Und so jagte damals ein Wig den anderen.... nur war's gor nicht so lustig.

Bauernrevolten in Schleswig  .

Gogar das Gericht an der Arbeit behindert.

r. bn.

In Husum   ist es bei einem Brozeß gegen Bauern, bis wegen Pfandbruch und Steuerverweigerung angeflagt waren, zu einer Protestversammlung der Landwirte auf offener Straße ge­fommen. Die Polizei, die die Ansammlungen zu zerstreuen fuchte, wurde von den Landwirten mit Steinen beworfen und mußte mehrere Berhaftungen vornehmen. Es gelang den Bauern, die Gerichtsverhandlung eine Zeitlang zu unterbrechen. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Bauern, die die gepfändeten Ochsen den Bollziehungsbeamten entrissen und sie ihren Eigentümern zurückgeführt hatten, zwei bis sechs Wochen Ge fängnis.

Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Bewölkt bis trübe, Neigung zu leichten Schneefällen, weiterhin falt, nordöstliche Winde. Für Deutschland  : Im Süden und Südosten zahlreiche, sonst vereinzelte leichte Schnee­fälle, foridauernd falt.

( Schluß des redaktionellen Teils.)

täglich ab 10 Uhr in Dauervorstellung ihre Bjorten als Tagestino. Das Theater, Fortune- Lichtspiele Bebbing. Die Fortuna  - Lichtspiele eröffnen am 4. Januar welches unter Leitung des bekannten Theaterdirektors Karl Geblad steht, ist mit allen moderniten Einrichtungen der Neuzeit ausgestattet, Cine fabelhafte Heiz­und Entlüftungsanlage sowie die dort zur Vorführung gelongenden Spigenfilmie ermöglichen jedem Befucher einen angenehmen Aufenthalt. Als neuefte Er­tragungsanlage, die in den Mufitpausen Schallplattentonzert sendet und bie rungenschaft verfügt das Theater über eine hochmoderne Lautsprecher- Ueber­neuesten Tagesnachrichten mitteilt. Echon nach einmaligem Befuch wird man bestimmt Stammgast.

Berantwortl. für die Redaktion: Bolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glade, Berlin  . Berlag: Borwärts Verlag G. m. b. S.. Berlin  . Drud: Borwärts Buch­druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   G 68, Lindenstraße 3. Siezzu i Beilage.

NEUE WELT  

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Täglich

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Großes Bockbierfest

in den bayr. Alpen

Elalas 6 Uhr

7 Kapellen 50 bayr. Madeln Anfang 7 Uhr Sonnabends und Sonntags: Großer Alpenball

Staatl. Schiller- Th. Planetarium am Zoo Theater des Westens  

8 Uhr

Ist er gut ist er böse?

Staatsoper am Platz

der Republik

8 Uhr

Der Diktator.

ferläng. Jeachimsthaler Straße

Noll. 1578

16 Uhr:

Der Sternhimmel im Winter 18 Uhr

Mars und seine

Rätsel

20 Uhr:

Das geheime Das Weltall   im

Lichtbild

Königreich. Schwergewicht Saltenburg- Buhnen Lessing- Theater

Th. am Schiffbauerdam

Schön wchicklich 8 Uhr

Nur bis Montag, 7. Januar, täglich 8%, Uhr

Sonnabend, 3. Jan, 3%, Ubr: Letzte Vorstellung

Frau Holle

Märchenspiel d. Haller- Revue mit

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Die Brel  - Groschen­

Oper

Paulsen, Valetti, Ander, Gerron, Schaufuß, Kühl Lvovski

8 Uhr

Katharina Knie.

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entral­Theater

Alte Jakobsir. Edke Uranienstr. Täglich 8, Uhr

Sonnabend 23%, U. Ich küsse Ihre erste Veranstaltung Hand, Madame Orpheus

der Versuchsbühne

Ein Spiel von Liebe and Lenz mit dem

von Jean Cocteau  . berühmten Schlager

Thalia- Theater

Dresdener Str. 72-7.

Täglich 8 Uhr Schneider Wibbels Auferstehung Henckels, Grodtczinski.

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Täglich 8, 2hr

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Franz Lebar dirigiert

Käthe Dorich

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Theater am Blowplatz Zweite Vorstellung der Sonderabtellungen Freitag, den 4. Januar, B Uhr: Zum 1. Male

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Regie: Gust. Hartung. Sonntag, den 6. Januar, vorm. II:

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