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Von Robert G r 5 1 z sc h.
(3. Fortsetzung� Sesi träumt aus hohem, breitem Talabsatz. Etwas weiter nörd­lich schließt das Grenzgebirge den Talkessel schroff ab. In Sesi   rauscht Wasser, herrliches Bergwasser aus vielen Rinnen. In den Gärten Mais, Trauben, Feigen. Nirgends Blumen. So arm ist die Seele des Sklpetaren. daß er die Blume noch nicht entdeckt hat. Aber ich sehe hier die erste primitive Wassermühle: eine kleine Holzhütte, das Wasserrad hängt horizontal, der Mahlstein ist klein. Große Mühlen mit vertikalem Mühlrad sind hier noch unbekannt. Früher soll es hier und dort laut Ueberlieferung eine Windmühle gegeben haben. Die Entwicklung scheint in Nordalbanien nicht nur stehen geblieben, sie scheint um einige Mühlräder, zurückgegangen zu sein. Die Dämmerung hängt zwischen den Bergen und vermischt sich mit dem Dunst der Waldbrände. Wir landen in einer kleinen, stei- nernen Hütte, hocken mit zwei Mcklisoren auf der nackten Erde, löffeln saure Milch aus einer Schüssel. Am offenen Feuer siedet ein schlankes, schüchternes Malisorenmädchen den türkischen Kaffee. Die Tür wird zugsrammelt. Durch vergitterte Schießlöcher schim- rnern die Sterne. Nlka und Ah haben nur einen Wunsch: schlafen, schlafen. Ich möchte mich hinaus aus die Wiese legen, aber alles hebt abwehrend die Hände:Nix gutt, nix gult..
Die Sonne steht wieder auf knalliger Bormittagshöhe. Wir rasten aus einem Bergansatz bei Sesi  . Sennenweide. Zwei gefloch- tene Hütten stehen da wie große Bienenkörbe. Hier haust Herr Nikola aus Krofa bei Durazzo  . Wenn die Winterzeit mit Regen­schauern einsetzt, zieht er samt Herde wieder nach Kraja. Es gibt Stämme wie die Kostrati und Klementi, die seit alters ihre Herden mit Beginn der rauhen Zeit in die Bregumatja bei Skutar! treiben lassen. Im Frühjahr trippeln die Tiere wieder auf die Hänge der Proiletijen. Um diese Winterweiden bei Stutari haben früher zwischen den Miriditen und den Malisoren blutige Kämpfe getobt. Nikola hat vier Pferde und in Kroja   ein Haus. Unter Skipetaren ein Begüterter. Fünf Frauen gehen in den Bühnenkörben ein und aus. Mit Decken wird mir draußen im Schatten des Haselnuß- gebüschs ein Lager bereitet. Dieser Tag spll der Rast gehören. Nika und ich sind marode, der Esel hinkt. Die Frauen bestarren mich aus großen Augen. Mein zerleg- barer Aluminiumbecher, meine glasknöpfigen Nadeln und Sicher- heitsnadeln erregen ihre Bewunderung. Die Nadeln werden von ihnen freudig und begierig angenommen. Si« stecken die Dinger an ihre Kleider wie Geschmeide. Diese Frauen kommen aus jüd- licher Niederung und sind weniger zurückhaltend wie die Malisoren- frauen des Nordens. Eine mit hellgelbem Teint und dem Gesicht einer älteren Madonna hält«men flachsumwickelten Handrocken. dreht den Flachs zu feinem Faden und wickelt ihn um die Hand- spule. Ein Junge wird von Malaria gequält. Mein letztes Chinin geht hopps. Eibe Greisin in schwarzem Kopstuch sitzt mit bösem, verquollenem Auge. Ob ich dafür Medizin hätte? Man ist bereit. jedeMedizin" zu schlucken. Ich frage nach dem Alter der Greisin. Sie weih es nicht. Wenige sind hier, die ihr eigenes Aller kennen. Die Frauen bestaunen und bestarren meine Hssenträgerbeschläge, Poliertes Messing. Sie halten es für Gold, möchten das glänzende Zeug haben. Ich besäße doch zu Hause noch mehr. Nika, der Mali- sor, steht ein Stück abseits und wiegt mißbilligend den Kopf. Welche Sitten, was für Art, den Gast derart anzugehen! Nikola hat sich in meine Pelerine gehüllt, kommt sich darin sehr majestätisch vor. Möchte sie behalten, will mir morgen dafür ein Pferd zum Reiten stellen. Ich bedeute ihm, daß die Pelerine den Mietpreis von zwei Pferden für einen Tag wert ist. Er schiebt die weiße Koppe betrübt aufs Ohr. Dann starrt er in die rotbraun leuchtenden Bergfurchen des Nordens. Ob da nicht Eisen läge? Oder gar Gold? Heilkräftiges Wasser solle auch dort sein. Was wohl Europäer aus dem Gestein alles herausholen würden. Aber Albaner seien ja so dumm! Und er deutet mit dem Finger gegen die Schläfe. Nichts fällt dem Skipetor leichter, als Albanien   zu ironisieren. Große, zustimmende Heiterkeit bei den Sola, als ich einmal kauder- welschte: Steine, Wasser, Brot und Schlafen das seeNordalbanien. Nachmittags landen fünf Gendarmen auf der Matte, eine Berg- streife hinter sich, hauen sich lang. Ausgedehnter Schwatz mit tür- kisch«n Kaffee. Man rät mir, den Weg über Gusinje zu wählen. Er sei kürzer. Nikola wird zwei Pferde stellen und dafür meine Pelerine behalten. Sein braunes Gesicht strahlt.. Hinter dem hohxn Berghang in unserem Rücken verschwindet die Sonne. Da stampft es daher, von oben herab über die ver- dorrte Weide, klirrend und in raschem Tempo, indianisch, nomaden- hast: drei Pferde, zwei Hunde, Schafe und dahinter einige Mali  - soren. Nikolas Bruder kehrt von Skutari zurück. Hat Schafe und Ziegen verkaust. Drei Tage Rückmarsch in den Beinen. An diesem Abend wurde ein Hammel geschlachtet und am Feuer der Hüllen daß die geflochtenen Dinger nicht wegbrannten? geröstet. Draußen auf der Wiese hockte um den Schein des Feuers, das aus einem großen, flachen Eisendeckel zu den Sternen aufloderte, eine bunte Gesellschaft: Gendarmen und Malisoren. Tur- bane und Kappen und der Gast aus Europa  . Flaschen mit Mais- schnaps kreisten, der Hammelschmaus begann. Als erster Gang die Leckerbissen, dann große Fleischstücke, dann Reis mit Fleisch unter- mischt. Alles langt aus einer Schüssel, das Fleisch wird mit den Fingern vom Eisenteller genommen, die Knochen krachen, Kinder tauchen auf, man weiß nicht woher, die Hunde raufen sich um Knochen, von der Feuerschale sprühen Funken auf die Fleischteller, Gewehre liegen zwischen Mann und Mann, wenn man die Rakki-
flasche zur Seite stellt, klirrt ein Flinteniauf. Ich sitze hart und fühle wie im Dusel, daß ich auf Gewehrkolben hocke. Zulangen, essen! Wer nicht zugreist, beleidigt den Hausherrn. Dazwischen Rülp- fer, in Albanien   ein Kompliment und Zeichen, daß es geschmeckt hat. Um Rikolas Augen glänzt der Rakkischwips. Die Platten verschwin­den erst, wenn sie leer sind. Das Darben kommt morgen zeitig genug. Essen, essen, ehe es in der Hitze verdirbt. Die Frauen tragen auf und verschwinden wieder. Ihr Platz ist abseits der Männer, in der Hülle. Der Schmaus schließt mit Milch, die von allen aus einer Schüssel gelöffelt wird. Dann kreist der Rakki wieder, /nanche Zungen lallen. Der Zugführer der Gen- darmen häll ein Schulterblatt de» Hammels gegen das Feuer und weissagt daraus nach altem Brauch. Er prophezell Krieg mit Ser­ bien  . Nikola rückt seinen Revolver im Gürtel zurecht, ist begeistert: Krieg mit Serbie! Die ganze Runde schwärmt: Krieg mit Serbiel Der Feuerschein wird kleiner und kleiner. Die Frauen breiten Decken auf der Wiese aus. Jeder macht sich sein Lager zurecht. Nikola, sein Bruder und die Frauen verschwinden in den Hütten, einige Späne leuchten noch einmal auf, verlöschen dann streicht das erste Schnarchen über den nächtlichen Plan. Nika und ich lassen die Rucksäcke, wo sie sind irgendwo zur Seite. In Albanien  wird nicht so leicht gestohlen wie bei uns daheim. Neben uns liegen in einer Reihe die Gendarmen, ihre Gewehre im Arm. Das Licht der strahlenden türkischen Mondsichel blitzt auf den Läufen. * Der letzte Tag in No-dalbanien. Zwei Pferd«, fünf Mann: Nikola, der Gendarm, zwei junge Ziviler alle vier mit Gewehr, denn jetzt kommt das angeblich unsicherste Gelände dieser Zone. Grenzgebiet. Nika und der Esel haben von Nikolas Alm aus den Rückweg nach Skutari angetreten. Allezeit gute Fahrt. Nika, du Perle deiner albanischen Heimat! Deine Treue war stärker wie dein Deutsch. Ich reite durch den Morgen und freue mich auf das Bett, das in Gusinje   meiner wartet. Bergauf durch einen breiten Geröll- streifen, durch den im Frühjahr die Willibäche des Grenzgebirges
ihre Gewässer spülen. Nach einer Stunde stehen wir vor der Süd- wand des 2000 Meter hohen Iezerce Pupvuks. Herunter vom Pferde, kurz war der Spaß. In stellen Kehren empor. In wilder Jagd sausen die anderen hinan, daß die Hufe der Gäule nur so klirren. Ich protestiere. Nikola trumpft auf: man müsse bei Tage zurück, in der Dämmerung alles zu unsicher. Do mache ich kurzen Prozeß: Habe ich die Pferde für den vollen Tag gemietet oder nicht?! Setze mich an die Spitze und bestimme das Tempo. Gemächlich, Schrill für Schrill. Nikola meutert, aber es hllft ihm nichts. Schwüle. Die Sonne brütet, das nackte Gestein ringsum scheint zu knistern. Aber neblige Dünste hoch oben deuten auf Wetter- umschwung. Ich lechze nach Wasser, Kühle, Wind. Oben auf der Wand, nach langem, zähem Steigen von Stein zu Stein, ist die letzte Luft aus mir heraus. Das Herz hämmert. Der Körper dampft. Windstöße, kühl und feucht, jagen plötzlich über die Berge. Körper und Seele richten sich auf, wittern kühleres Klima. Der letzte Tag! Ich werfe oben einen Blick zurück. Diese Wand schließt gen Norden die harten Felszüge ab, durch die wir kamen. Gen Süden verengt sich der Kessel, laufen die Talengen nach Sala. Sosi, Sku­tari. Hochrückig, zerfurcht, zerbrannt, arm und trotzig, rauhe, he- roische Landschaft, schwach belebt von Ziegen. Lämmern und ver- zweisellen, leidenden Stämmen. Tunja tjeta, ihr Malisoren! Rauh wie euer Land sind eure Seelen. Schwer ist es. euch zu verstehen, schwer, euch beizukommen. Wer wenn ich mir in eurer Heimat manchmal recht verlassen vorkam, so lag das an mir. Denn man
PrUsterbsu* in Oer«Uwnischen TCildaf*. soll nicht in eure Berge gehen, ohne eure Sprache zu sprechen. Und daß ihr ein paar Jahrhunderte hinter der Entwicklung zurück bliebt, daß eure Seelen arm sind, wie eure Einöden ist's eure Schuld? Möge euch die Zukunft leichter werden!--- (Schluß folgt)
WAS DER TAG BRINGT. innniinnnmiingmiminnmiimnmiiimnnnmnmnTmniHinnminniBiiiiuHniiiniiiigiiuiiiDniuuiuauBUwnmiiniiiuinuniiBHnBiimiinBanuiinuimuuuiumuinBuiii«
Lebende Leichname." Derlebende Leichnam" scheint in Mode zu kommen. Der Matrose W o d i e aus Hannover   hat gewissermaßen den Reigen be- gönnen. Daß er nicht mehr lebe, erfuhr er bei Anlaß einer Zivilsache. Das Hamburger Gericht hatte ihn totgesprochen, und da er nicht beizeiten Beschwerde dagegen eingelegt hatte, mußte er als tot gelten. Der Fall des Berliners Der,»5, der. obgleich ertrunken und beerdigt, vor einiger Zell   in eigener Person in der Berliner   Markt- halle erschien, dürfte noch in guter Erinnerung sein. Nicht minder der Fall des Soldaten S t a f f e r t. dessen Frau, um ein zweites Mal heiraten zu können, ihren kriegsgefangenen Mann für tot er- klären lieh. Der vierte lebende Leichnam war der des Zuchthäuslers Bornemann. Man halle nämlich einen Menschen mit Borne- manns Papieren aus der Spree   gezogen, er selbst weilte aber unter dem Namen Finte quitschfidel unter den Lebenden. Ein lebender Leichnam hat sich vor einiger Zeit auch in Paris  eingefunöen. Es war dies ein gewisser M o r s e d o n, der bei Kriegs- ausbrach in Lissabon   lebte. Da ihn die Aerzte für kriegsuntauglich erklärten, brauchte er nicht nach Frankreich   zurückzukehren. Als er im Jahre 1926 Sehnsucht nach seiner Heimat bekam, erfuhr er, daß er längst gestorben sei, und. zwar unter folgenden Umständen: Im September 1914 verlor sein Regiment, bei dem er früher gedient hatte, 1500 Mann. Der Regimentsschreiber vermerkte auch Morsedon als tot. Laut Gerichtsbeschluß wurde sein Tod fürrechtskräftig" erklärt und seineWitwe" konnte ihre Pension beziehen. So mußte Morsedon umWiederbelebung" nachsuchen. Die Folg« davon war.
Donnerst«?, 17. Januar. Berlin  . 16.U0 Dr. Haus l.cbeUc; Lessini und die Bühne. 16.30 Lieder. I. Qrctschaniuofi: a) Vor mir die Steppe; b) Der Tod; c) Heimat. 2. Kowalski; a) Gebet an pierrot; b) Moquerie; c) Der Dandy; d) Die Laterne(Wilhelm Strien», BaB. Am Fintel  : Ben Qeysel). 17.(1) Dnterhaltanesmnslk des Salonquartetts Hans Rane. 17.30 Jobn Qatsworthy: 1. Saite pro nobis. 2. Noch einmal.(Gelesen von Ed. Henry.) iS.30 Prot. Dr. M. QroBmann: Technik im Waoenhaus. 19.00 Max Cohen-RcuB, M. d. RWR.: Europäische und deutsche   Kolonial. Probleme. 19.25 Hans-Bredow.  Schule. Wirtschaftspolitik. Prot. Dr. M. J. Bonn  :Pro­bleme der Weltwirtschaft". IL: Das Wander-Problem. 20.00 Abendunterhaltunt. Blasorchester. Kontert. Diritent: Carl Woitschach  . 21.00 Voh Frankfurt  . Hans Flesch  , Frankfurt   a. M. Komponistenauftrl;e des Rundfunks. 21.10 Von Breslau  . 2130 Klavier-Vortrüge. I. Beethoven: Zweiooddreißig Variationen c-moll-' 2. Mayr-Mahr, geb. 7. 1. 1869: Gavotte und Musette, op. I Nr. I. 3. Elten spiel, op. 1 Nr. 2. 4. Abendstimmnng. op. 12 Nr. I, I. Berg­stimmung. op. M Nr. 3(Prof. Moritg Mayr-Mahr. Flügel). Ansehließend bis(0.30 Tane-Mnstk. Kapelle Gerhard Hotfmann, Königswusterhansen. 1600 Lehrer Aoras: Sprecherziehung in der Landschule. 16M Uebertragung des Naehmlttagskoozertfis Berlin  . 17.30 Maximilian MüMer-Jahuscb: Weltpolitische Stunde. 18.00 Dr. Hermann Christians: Ostholsteinische Mirehen von Wisser. IS-Vi Gertrud van Eyseren. Cesar Mario Alfieri: Spanisch für Fortgeschrittene. 18.53 Gutsbesitzer Schlote; Oute Schlachtviehpreise und doch billige Fleisch­preise. 19.20 Dr. Hans Wieg: Die Teminhberwachnng der Steuerrabfang. Ah 20.(0 Uebertragung von Berlan.
daß feiner Witwe die Pension entzogen wurde. Noch eine zweite Folge gab es aber: der nun lebendige Morsedon wurde wegen Fahnenflucht zur Verantwortung gezogen, das Krankhellsattsst als nicht genügend befunden und der zum Leben Wiedererstanden« be- kam den Segen seiner lebendigen Mitmenschen zu spüren. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Titel machts. DieMünchener Neuesten Nachrichten" veröffentlichen folgende amtliche Bekanntmachung: Der mit Titel und Rang eines Flurbereinigungsoberamt- manns ausgestattete Flurbereinigungsamtmann beim Flurbereini- gungsamte München   wurde zum Flllrbereinigungsoberamtmann beim Flurbereinigungsamte N. befördert." Zu dem schönen Titel kann sich der Mann aber freuen: Flur- bcreinigungsvberamtmann! Eine indiskrete Frage, liebes Münchener Flurbereinigungsamt: Muß bei euch der Nurbereinigungsamtmanu vor dem Flurbereinigungsaberamtmann die Hönde an die Hofen- naht nehmen und darf die Flurberejnigungsoberamtmannsgattin die Flurbereinlgungsoberamtmannstelloertretersgattin zum gemütlichen Nachmittagskaffee einladen, ohne die Etikette zu verlegen? Ein Mißverständnis. Alexis Granowski, der Leiter des Moskauer Jüdischen Theaters, war zum erstenmal, in Berlin  . In einem sehr feinen Isttrfursten- damm-Haitshalt wird das Wunderkind aus Moskau   zur Tafel her- umgereicht. Die sehr fowjetbegeistert« Hausfrau ist nach kurzer Zeit entsetzt über die respektlosen Erzählungen des Theatcrmannes, der nach und nach alle aus der Distanz gebildeten Anschauungen über das Weltwunder im Osten kapullschlägt. Da wendet sich der gläubige und vornehme Mfons Goldschmidt, der schon anno 192» das hungernde Moskau   mit seinen 5kinderaugen betrachtete und e» als Paradies befand, an Granowski und wünscht Aufklärungen über den angeblich in Rußland   grassierenden Antisemitismus. Er fügt hinzu, man habe ihm viel darüber erzählt, er jedoch habe diesen Erzählungen nie glauben wollen und, als er das letztemal in Mos­ kau   gewesen, habe er sich nur aus diesem Grund zu Rykow, dem Präsidenten des Rats der Volkskommissare beheben, und ihm die Frag« gestellt. Rykow habe mit Entschiedenheit die Existenz anti­semitischer Strömungen in Rußland   verneint So erzählt Gold­schmidt und blickt triumphierend in die Runde. In das ininuten- lange Schweigen, das seiner Erzählung folgte, schmettert die helle Stimme Granowskis:Wissen Sic, wo Sie waren? Sie waren beim Führer der antisemitischen Partei!" Wenn man einen Löwen   filmt. Der Tierdompteur Schneider filmte in Leningrad   mehrere Tag« lang mit einem seiner �Löwen  . Schließlich brachte er ihn dazu, daß Idteser sich aus ihn warf das forderte der Jilmtext. Mit dem einen Halle aber der Dompteur nicht gerechnet, nämlich mit der nun beim Löwen   entstandenen Reflexbewegung. AI» Schneider am Tag« darauf die Löwen   nach Beendigung der Vorstellung von der Bühne treiben wollte, warf sich der Filmstar auf seinen Herrn und zerriß ihm die Hüft«. 12 y IS 180 Jahre'Gefängnis, In New York   ist vor kurzem der Bankbeamte Mae Mahan zu 150 Iahren Gefängnis verurteilt worden. Er hat nämlich 12 Scheck» gefälscht, im Werte von 72 Dollar. Für jede Fälschung erhielt er 15 Jahre Gefängnis. 12X15=180. Auch ein«cht amerikanischer Rekord!