Aldie Firma
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Verkrade
von
Uebertragung aus dem Amerikanischen von Hermynia Zur Mühlen . Copyright by Rutten& Loening, Frankfurt a. M.
( 5. Fortseßung.)
Er seufzte, griff in die Tasche, zog einen Stoß Banknoten hervor und betrachtete sie. Da stand er geschrieben: George C. White, Präsident des Schazamtes. John T. Giymmer, Schatzmeister der Bereinigten Staaten.
Und jetzt nichts. Gar nichts. Ein Bankrotteur. Ein ver. dammter Bankrotteur. Seine Unterschrift ist wertlos. Bon der wertvollsten hat sie fich in die allerwertloseste verwandelt.
,, Hören Sie mich an, Herr Glymmer. Bedenken Sie doch, mas wir verdienen fönnten. Ihr Name ist ja der wertvollste der ganzen Belt. Alle merden zu uns kommen. Ihr Name wird ein Magnet sein. Sie brauchen nichts anderes tun als Ihren Namen unterschreiben. Und die Echecks einstecken. Sie werden nicht mehr von ahlen oder Ernennungen abhängig sein. Können sich ausruhen. ste haben genug gearbeitet, müssen rasten."
Gott verdamme Read. Er hat ihm geglaubt. Hat imuner allen geglaubt. Mife O'Connor, der politische Führer, hat einmal gejagt: Jad Glymmers Ohren sind eine Million Dollar wert, aber für jeinen Mund geb' ich feine zehn Cents."
Jetzt hätte er schon Staatssekretär sein können.
Er fann nicht reden, tann nicht befehlen, kann nur zuhören und unterschreiben. Die wertvollste Unterschrift der Welt. Und jetzt nichts.
John, hör mich an. Die Mädchen sind erwachsen. Sie brauchen Kleider, Schuhe. Wir müssen ein geselliges Leben führen. Die Mädchen müssen Leute kennenlernen, anfangen, ans Heiraten zu denken. Leila ist sechsundzwanzig. Sie fann doch nicht immer bei
uns bleiben."
Oder:
John, alle lachen dich aus. Du mirst nie Staatsjefretär werden. Rannst es nicht. Bist nicht flug genug. John, mach doch endlich auf und fich es ein. Du verstehst dich darauf, Befehle auszuführen. Aber das ist auch alles. Du kannst dich doch nicht dein Lebtag selbst
täuschen."
John, du mußt dich ausruhen. Bedarfst wirklich dringend der Erholung. Herr Read fagt, du wirft überhaupt nichts zu tun haben. Wir fönnten auf dem Land leben. Bäume, Gras, wir tönnten einen schönen Garten haben, du könntest in ihm arbeiten. Wir brauchen feinen Gärtner. Stell dir vor, John, wie schön das wäre."
Ja, es wäre schön, sehr schön. Alles wäre schön, immer. Und ganz sicher. Und als er für das Amt fandidieren wollte, da hieß es: ,, Rein, John, warte noch. Du wirst später drankommen. Bestimmt. Der Boß fann dich leiden."
Und:
,, Seien Sie fein Narr, Glymmer, Sie werden sich alles verderben. Wir werden schon einen angenehmen Posten für Sie finden." Angenehm, sicher, schön. Er hat nie etwas selbst unternommen. Hat nie den geraden Weg eingeschlagen. Immer nur durch andere. Und jetzt ist er erledigt. Fertig. Politisch und finanziell zugrundegerichtet. Als er in die Wall- Street ging, verbrannte er hinter sich die Brüden. Sein Schritt hatte den politischen Untergang bedeutet. War das einzige gewesen, das ihm nie verziehen werden formte.
Was fann er jetzt in der Wall- Street erreichen? Ein after Banfrotteur ohne Rapital und ohne Name. Wer nimmt ihn? Worauf fann er sich berufen?
Ein alter Bankrotteur mit einer Frau und drei Töchtern.
Henry fuhr vorsichtig, mit raschen Blicken nach links und nach rechts. Bismeilen zog er die Bremse an, und das Auto verlangsamte mit einem leisen Seufzer das Tempo. Schoß dann wieder vor.
Herr Glymmer beobachtete Henrys Rüden und ahmte ummill türlich dessen Bewegungen nach. Er wird sich nie an das Auto gewöhnen. So oft der Wagen plöglich anhielt, um einen Fußgänger nicht zu überfahren, fühlte er das Herz schmerzlich in der Kehle.
Plötzlich übermannte ihn die Wut. Wessen Schuld ist es? Wer hat es getan? Wer hat ihn gezwungen, seine Arbeit, seine alt gewohnte Arbeit aufzugeben, fich auf diesen Bahnsinn einzulassen? Wer zum Teufel hat es getan? brüllte es in ihm auf.
Read? Immer wieder und wieder. Unermüdlich. Stets von den Vorteilen, den Profiten, der Ruhe redend. Er hat ihn gequält. Ihn belästigt.
,, Bedenken Sie doch, Herr Glymmer." ,, Stellen Sie sich vor, Herr Glymmer.. ,, Aber, Herr Gymmer..
Bilder ausmalend, Gespinste webend.
Und er, ein Kind, ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Er, der immer so stolz auf seine Urteilstraft gewesen.... Er war gefallen.
Und jetzt.
Auch Read ist ruiniert. Aber Read ist jung, Read versteht sich aufs Geschäft. Für ihn ist der Bonfrott etwas Selbstverständliches. Etmas, mit dem er bei seiner Laufbahn rechnen muß.
Aber er, Glymmer, ist anders. Seine Laufbahn ist zu Ende. Er fann nur nach rückwärts blicken. Mit Befriedigung oder mit tödlicher Angst, wie eben jetzt. Für ihn gibt es teine Zukunft. Einst ist er er selbst gewesen, ist seinen Weg gegangen, hat sich ihn selbst gebahnt, hat fast sein Ziel erreicht. Dann aber ist er vom Wege abgewichen, ist nach einer anderen Richtung ausgeschritten, hat schließlich erkennen müssen, daß er für die anderen nichts weiter bedeutet hat als eine Stufe.
Langsam wurde ihm klar, daß nicht Read allein die Schuld baran trug, nicht er allein ihn dazu veranlaßt habe, das Schazamt zu verlassen und in die Ball- Street zu gehen. Read allein hätte bazu nie genügend Einfluß beseffen. Er fannte ja Read und seines gleichen. Hatte im Amt viele diefer Leute kennengelernt. Dbgleich sie ihn immer hatten überreden wollen, sein Geld in das eine oder andere Unternehmen zu stecken, dieses oder jenes zu protegieren, so mar es ihm doch stets gelungen, fie abzuschütteln. Er hatte von jeher allem Reuen gegenüber Berdacht empfunden. Berharrie gerne auf vertrautem Boden, der nicht unter ihm zusammenzubrechen drohte.
Und dann plötzlich hatte er sich mit einem Menschen eingelassen, mit einem Menschen, zu dessen Borschlägen er nie recht Bertrauen besessen. Er hatte sich bereit erklärt, seinen alten Beruf aufzugeben, etmas ganz neues zu beginnen. Unb hatte es auch getan.
Wessen Schuld war es? Wer war dafür verantwortlich? Er erinnerte fich genau seiner Beigerung, als Read das erste mal mit seinem Vorschlag an ihn herangetreten war. Der ganze Plan schien bereits völlig fallen gelaffen, da fing seine Frau davon zu reden an. Zuerst nur ganz unbestimmt, andeutungsweise, wie zufällig. Dann aber geradeheraus. Sie sprach von den Töchtern. Die Mädchen müssen heiraten; um gute Bartien machen zu können, müssen sie die richtigen Männer fennenlernen. Deshalb muß auch die Familie eine gewisse gesellschaftliche Stellung einnehmen. Im Schazamt ist er ja doch nichts weiter als ein befferer Angestellter. Gin Politiker, besonders ein fleiner, stellt nichts rechtes vor. seine Frau hatte es schon satt, die Gattin eines Angestellten zu sein. Sie wollte ihren Kreis vergrößern, jemand fein.
11nd
Glymmer begann bereits zu glauben, daß für alles seine Frau verantwortlich sei. Sie hatte ihn auf den Weg zum Ruin gestoßen, sie mit ihrer unerfättlichen Gier nach Borwärtskommen. Er wollte gar nicht vorwärtskommen. War mit seinem Posten zufrieden, mollte seine eigenen Wege gehen. Er fannte genau seine Fähig feiten und fürchtete sich vor allen Dingen, denen er sich nicht gewachsen fühlte.
Aber die Frau wollte immer mehr und mehr, immer etwas Besseres, war nie zufrieden. Kaum hatten sie eine neue Wohnung bezogen, und sich an fie gewöhnt, so aog fie auch schon die Mög lichkeit einer größeren, schöneren in Betracht. Und das gleiche galt von Autos, von Dienstboten, von allem.
Bilder Zorn fam ihn an. Er ballte die Fäuste, daß die Nägel sich in sein Fleisch gruben, und biß sich auf die Lippen. Eine Weile sah er nichts. Eine schwarze Masse schien in ihn einzubringen; er rang mit ihr. Diese schwarze Masse war der Mißerfolg, seine Frau, Read, alles.
Im Auto fizzend, Henry am Steuerrad, heimfahrend, rang er mit der Maffe. Er fämpfte verzweifelt mit ihr, fämpfte um jeden 3oll Boden unter den Füßen. Kämpfte um sein Gleichgewicht. Ohne Gleichgewicht ist er nichts. Alles um ihn muß immer in Ordnung sein, er muß nur die Hand ausstrecken brauchen, um alles, das er benötigt, zu finden. Nun aber steht vor ihm das Nichts. Die Ohnmacht, die Verständnislosigkeit. Rann er dies nicht besiegen, so ist er verloren.
Er tommt nicht gegen den Feind auf. Fühlt, daß er niedergerumgen wird. Sich der Berzweiflung, dem Rights ergibt. Alles zerfief unter ihm. Die Sanddüne brach ein, der Ozean verschlang ihn. Und er fonnte nichts tun. Ronnte mur still fizen, zusehen. Zusehen und denken. Denken.
Die schwarze Maffe feß von ihm ab, und er erfannte, baß en wieder frei mar. Frei wofür? Für.. nichts.
Oder doch für etwas? Ja, etwas tann er tun. Er kann es heimzahlen. Rann sich rächen. Bermag er sich selbst nicht zu helfen, so fann er doch anderen schaden, jenen anderen, die ihm geschadet haben.
Er dachte an Rache. Nicht gegen Read. Read hat ihm nichts angetan. Read hat nur für sich selbst gehandelt. Read ist etmas, dem er am Kreuzmeg begegnet und mit dem er ein Stüd gegangen ist. Nein, nicht Read joll leiden, sondern seine Frau. Sie hat ein Leben mit ihm verbracht. Sie hätte ihm helfen müssen, aber gerade fie hat ihn zugrundegerichtet.
Langfam, überlegt, spann er Rachepläne gegen seine Frau. Sie muß fühlen, was sie ihm angetan hat. Muß leiden, wie er leidet. Muß die Qual der Ohnmacht fennenlernen. Muß vor sich sehen, mas er sicht: das Nichts. Beder Gut, noch Böse, nur das Nichts. Sie muß gleich mit ihm mit den Zähnen gegen etwas tnirschen, das fie nicht fennt, gleich ihm einen unbekannten Feind anbellen und wissen, daß dieser Feind sie vernichten wird. Muß Leiden, Schmerz empfinden, heftigen Schmerz, langandauernde Qualen.
Wie er so diesen Gedanken nachhing, noch nicht recht missend, mas er tun würde, übermannte ihn jählings heftige Freude. Die Freude, doch etwas tun zu können. Die Freude an der Zerstörung. Im Geiste riß er die Frau in Stücke, zerrie an ihren Nerven, schlürfte mit hysterischer Luft ihr Blut. Er wurde fast tobsüchtig, feine Augen schweiften, ohne etwas zu sehen, nach allen Richtungen, ein Ausdruck finnlosen Glüds erschien auf seinem Gesicht.
Wie ein General, der einen Entschluß gefaßt und über fünftige Siege gejubelt hat, sich ernüchtert, gelassen strategische Pläne entmirft, so beruhigte auch er fich, nahm alle Selbstbeherrschung zufammen und begann mit einem innerlichen Kichern Pläne zu
schmieden.
Er tannte seine Frau gut, fonnte auf einem vertrauten Gebiet operieren. Er mußte genau, wie sie ihn nach bestimmten Bemertungen anbliden, mas fie antworten, ja fogar, was sie fühlen würde. Wenn er sie beiseite ruft, ihr die Nachricht vom Banfrott mitteilt, so wird sie erblassen, sich jedoch rajch fassen, neue Pläne machen. Wird versuchen, zu retten, was zu retten ist, der Welt eine gelassene Miene zeigen.
Wartet er aber bis zum nächsten Morgen, da die Zeitung tommt, so ermöglicht er ihr, sich zu beruhigen, bevor sie Bekannte trifft. Und dann wird sie ihm vorwerfen, daß er es ihr nicht früher gesagt hat.
Nein, er muß fie überrumpein, ihr die Nachricht ganz plöglich, ganz ohne Vorbereitung mitteilen, zu einer Zeit, da der schwere Schlag sie vor anderen treffen und sie nicht wissen wird, was tun, oder was sagen.
Es fiel ihm ein, daß sie für diesen Abend Leute zum Diner geladen hatten. Fieberhaft wiederholte er bei sich ihre Namen, dachte darüber nach, ob sie finanzielle Beziehungen hatten, bereits etwas vom Banfrott wissen und die Nachricht seiner Frau mitteilen fonnten. Nein, er brauchte sich darüber feine Sorgen zu machen. Sie erwarteten ja nur den jungen Hauptmann Bradley, den Leila umlängst fennengelernt hatte und der sich für sie und vielleicht noch mehr für einen Schwiegervater in der Ball- Street interessierte. Und auch die Schwester seiner Frau, die von seiner Frau begönnert wurde, weil sie die bessere Partie gemacht hatte. Ein wahres Glück, daß die Schwägerin tommt. Das wird ihm ermöglichen, seine Frau tüchtig zu quälen. ( Fortfegung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Baumwolle als Straßenbindemittel.
In Spartanburg in den Bereinigten Staaten hat man wertvolle Bersuche gemacht, als Bindemittel für den Straßenbau Baumwolle zu benutzen. Die Baumwolle, die mit Teer getränkt wird, ist ein mirtjames Bindemittel, das gleichzeitig die zerstörenden Wirkungen des Regen- und Schneewassers beträchtlich vermindert. Die erste Straße dieser Art war 500 Meter lang und wurde in Newberry County im November 1926 hergestellt. Im Juni 1928 wurde eine zweite, 1600 Meter lange Straße in Spartanburg auf die gleiche Weise hergestellt, da die Erfahrungen mit der ersten Straße außerordentlich günftig waren.
Ein Arzt, der sich selbst operiert.
Es gibt angeblich Spezialisten, die viele Male die gleiche Operation vornehmen. Die Handgriffe werden von ihnen gewiffer maßen fast automatisch vollzogen. So fennt man z. B. Spezialisten für Blinddarmoperationen oder Gallenblasen. Vor kurzem hat ein Chirurg in Hollywood , um die Wirkung einer lokalen Betäubung auszuprobieren, an sich selbst die Blinddarmoperation gemacht. Seine Kollegen sollten nur eingreifen, wenn er sie darum bitten würde. Die Operation ging aber ohne Störung von Anfang bis zu Ende vor sich.
FUNK
RUND
AM ABEND
Freitag, 25. Januar.
16.00 Forschungsreisender Dr. A. W. Ado Baeßler: ,, Die amerikanische Völkerstraße". II.: Der mexikanische Kulturboden.
16.30 Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roósz . 18.30 Fremdsprachliche Vorträge: Französisch. 0. Colson, professeur de français: ,, D'une langue à l'autre"( III.). 19.00 Dr. med. Gustav Muskat: Die wirtschaftliche Frage der Plattfußbehand
Jung.
19.30 Hans- Bredow- Schule, Politik: Prof. Dr. Ernst Jäckh : ,, Amerikanische Weltpolitik von Washington bis Hover"( VI.). 20.00 Abendunterhaltung. Mitwirkende: Manny Ziener , Sopran, G. E. den Boer und L. van Bouten( Akkordeon- Virtuosen). Anschließend: Uebertragung der Unterhaltungsmusik aus dem Hotel Esplanade,
1. Einführung: Dr. Monty
ausgeführt von der Kapelle Barnabas von Géczy . 21.00 Schuldirektor Mayer: Die Tragik des Alterns im Berufsleben". 21.30 Literatur der Gegenwart: Anna Seghers . Jacobs. 2. Leseproben: Alfred Beierle . Königswusterhausen.
16.00 Rektor Spielhagen: Lehrbeispiel aus einer ländlichen Arbeitsschule. 16.30 Uebertragung des Nachmittagskonzertes Leipzig . 17.30 Peter Leistenschneider: Das Recht der Angestellten und Arbeiter an ihren Erfindungen.
18.00 Prof. Dr. Großmann: Chemie und Weltwirtschaft( III.). 18.30 Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 18.55 Ing. H. Behr: Werkmeisterlehrgang für Facharbeiter: Werkzeuge( I.). 19.20 Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte. Thema und Name des Do19.40 Wissenschaftlicher Vortrag für Zahnärzte. Thema und Name des Do
zenten werden in den tierärztlichen Fachzeitschriften bekanntgegeben.
zenten werden in den zahnärztlichen Fachzeitschriften bekanntgegeben. Ab 20.00 Uebertragungen von Berlin .
Haben die Wikinger wirklich Amerika entdeckt? Es mag den Amerifanern jo legten Endes gleich fein, ob ihre jezige Heimat von Kolumbus oder noch früher von den Wikingern entdeckt worden ist; aber Dr. William Duncan Strong bezweifelt es noch, daß die Wifinger schon vor Kolumbus in Amerika gewesen seien. Wenn auch einige Wahrscheinlichkeit vorhanden sei, daß die Wifinger auf ihren fühnen Fahrten bis nach Amerika gekommen feien, so fönne man als Beweis dafür nicht etwa die angeblichen Ruinen von Wikingern hinterlassener Wohnstätten betrachten. Denni bei näherer Untersuchung hätten sich die den Wifingern zugeschriebenen Ruinen als Reste eines Estimolagers ermiesen. Schon vor langer Zeit seien Estimos nach Nordamerifa gefommen und seien von dort dem Walfischfang nachgegangen. Ein folches Lager liege bei Nain an der Küste von Labrador auf der Sculpis Infel; man habe hier auch nicht ein einziges Bertzeug gefunden, das auf nordischen Ursprung deutete, dafür aber andere Gegenstände, die wie die ganze Anlage der Ruinen auf Estimos weise.
Sie wollte ihr Geld wiederhaben.
Als ein Eisenbahnzug den Bahnhof Banbury in England verließ, murde er eine furze Strecke dahinter durch Ziehen der Notbremse zum Stehen gebracht. Es stellte sich heraus, daß eine Frau die Notbremse gezogen hatte. Was war geschehen? Hatte sie ihr Kind auf dem Bahnhof vergessen? Hatte jemand ein Attentat auf sie versucht? Nichts von alledem. Sie hatte sich auf dem Bahnhof ein Pfund Aepfel getauft und dem Jungen einen Fünfziger in die Hand gedrückt, und der Bengel hatte sich mit der Herausgabe des Wechselgeldes nicht genügend beeift, um die peinlich genau talfulierende Dame noch vor Abfahrt des Zuges zu erreichen. Der Zugführer soll nach Feststellung dieses Tatbestandes nicht sehr höflich gewesen sein. Wie die Alten sungen,...
Der Magistrat von Friedeberg( Neumark) verschaffte sich eine gute Einnahmequelle durch Aufstellung von uniformierten Ordnungshütern an den verkehrsreichen Chausseen, die mit der Stoppuhr die Geschwindigkeit der Automobile tontrollieren ließ. Die tägliche Einnahme der Strafgelder foll den schwachen Stadtfädel tüchtig auf die Beine gebracht haben.
Zum großen Leidwesen der Stadtväter hörte plötzlich aus unerklärlichen Gründen die Autoraserei und damit die nette Einnahme auf. Bei genauen Nachforschungen zeigte sich, daß die Friedeberger Jungen sich filometermeit vor der Stadt an den Chausseen postiert hatten, mit roten Fahnen die Kraftwagen zum Halten veranlaßten und die Führer vor der Geschäftstüchtigkeit ihrer Bäter warnten. Die reichlich fließenden Belohnungen haben dann das Taschengeld der Friedeberger Sprößlinge erheblich erhöht. Mestorinos Auto- eine Reliquie.
Der Pariser Juwelier Mestorino ist wegen Ermordung seines Geschäftsfreundes Trufène zum Bagno verurteilt worden. So ward sein Auto, in dem er die Leiche des Ermordeten fortgeschafft hatte, inm fie dem Feuer zu übergeben, herrenlos. Bor einigen Tagen munde es versteigert. Sein normaler Preis betrug nicht mehr als 6000 Franten. Es war ja aber te ingewöhnliches Auto, sondern ein Mordauto. Also erzielte es einen Liebhaberpreis. Ganze 10100 Franten. Vielleicht hat der Kollektionär das Glüd, bei günstiger Gelegenheit noch weitere Mordautos in feinen Besitz zu bringen,