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Schußaufficht für die Arbeit. Von der Vorzeit zur Gegenwart.

Eindämmung der Zelluloidgefahren/ Preußische Beschlüsse

Das Brandunglüd in der Schönleinstraße bildete ein starkes Barnungssignal, das jetzt im Preußischen Landtag und im Handels. ministerium die nötige Beachtung gefunden hat.

Der Hauptausschuß des Landtags hat auf Antrag der Sozialdemokratie, des Zentrums, der Demokraten und der Deutschen Volkspartei   eine Bermehrung der Zahl der Gewerbe­aufsichtsbeamten beschlossen. Der Finanzminister hat dazu bereits erflärt, daß er einer Bermehrung der Kräfte der Gewerbeaufsicht zustimmt.

Gegen die Stimmen der Wirtschaftspartei( natürlich!) wurde ein von Gertrud Hanna   eingebrachter sozialdemokrati. scher Antrag angenommen, wonach den ,, Grundsäzen für die gewerbepolizeiliche Ueberwachung der Betriebe zur Herstellung von Zelluloidwaren und der dazu gehörigen Lagerräume" die Form und die Bedeutung einer Verordnung zu geben ist. In dieser Verordung soll verboten werden:

Die Berarbeitung von Zelluloid und ähnlichen feuergefährlichen Stoffen in der Heimarbeit, die Beschäftigung Jugendlicher unter 18 Jahren bei der Herstellung und Berarbeitung von Zelluloid und die direkte Beheizung der Stempel­formen für Zelluloid durch offene Flammen; ferner soll in die Berordnung aufgenommen werden der Meldezmang und die Genehmigungspflicht für Betriebe, die Zelluloid und ähn.

15 Grad Kälte.

Det Loch is nich zu heizen, aber der Hauswirt meint, id fönnte rodeln jehn..

liche feuergefährliche Stoffe herstellen oder verarbeiten; Bestim­mungen, die einen ausreichenden Nachbarschuh garantieren, eine Be schränkung der Lagerbestände für Zelluloid und ähnliche feuergefähr liche Stoffe, eine Kontrolle und genaue Deklaration der chemischen Stabilität von Zelluloid, eine genaue Deklaration von Zelluloid und zelluloidähnlichen Stoffen, die Ausdehnung der Verordnung auf alle Betriebe, in denen Zelluloid verarbeitet oder gelagert wird. Die Betriebe, für die die Verordnung gedacht ist, sollen intensiv und häufig, mindestens aber durchschnittlich zweimal im Jahr, fontrolliert werden.

Angenommen wurde ferner ein sozialdemokratischer Antrag, der das Kleben von Gummimanteln in der Heimarbeit verbietet. Gegen diesen Antrag hat auch das Zentrum gestimmt.

Schließlich forderten die Sozialdemokraten noch, daß die seit einigen Wochen im Bezirk des Gewerbeaufsichtsamts Stade in Wesermünde   in Rücksicht auf die große Zahl von Arbeiterinnen in der Fischkonservenindustrie vorübergehend tätige Ge merbepbertontrolleurin dauernd im Bezirk zu be= schäftigen oder durch eine andere Beamtin zu ersehen ist. Der hierzu Dorliegende sozialdemokratische Antrag wurde ebenfalls angenommen.

Der Handelsminister spricht in einem Erlaß die Ermar­tung aus, daß fünftighin auf die Besichtigung der gewerblichen Be­triebe noch mehr Gewicht als bisher gelegt wird und ersucht die Regierungspräsidenten, die Gewerbeaufsichtsbeamten anzuweisen, daß sie bei der Auswahl der zu besichtigenden Betriebe prüfen, welche Betriebe nach der Natur der zu verarbeitenden Rohstoffe und der Arbeitsvorgänge besondere Gefahren für Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer bedingen, und daß sie diese Betriebe in erster Linie bei den Besichtigungen berüc sichtigen.

Notwendig wäre außerdem, daß die in besonders gefähr lichen Betrieben beschäftigten Arbeitnehmer sowohl mit den Ge­fahrenquellen als auch mit den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und der Bedeutung der zu erwartenden Berordnung vertraut gemacht werden. Denn auch die denkbar besten Borschriften verfehlen ihre Wirkung, solange nicht die Arbeitnehmer mit ihnen bekannt und für ihre Durchführung, soweit sie bei ihnen liegt, gewonnen sind.

Die Gewerkschaften werden besonders in diesem Sinne wirken.

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Konzertrundschau

Alte Bofalmusif.

Unsere Musik ist die jüngste unter den großen Künsten der Neu­zeit, sie findet als einzige tein Vorbild, taum eine Borahnung in den Kulturen der vorchristlichen Welt. Für die anderen Künste vollzog sich in jener welthistorischen Epoche, die mir ,, Renaissance" nennen, in der Tat und wie der Name besagt ein großartiger Pro­Wiedergeburt des klassischen Altertums als zeß der Wiedergeburt Krönung und Ziel einer Entwicklung, die, sozusagen wieder von vorne anfangend, den tausendjährigen Zeitraum des Mittelalters hat zurücklegen müssen. Nicht für die Musik, die damals erst als neue Kunst sich zu entfalten begann, Als eine wahrhaft neue Kunst, und nicht etwa: Altes erneuernd, an Berflungenes anknüpfend; es war erste Erfüllung aus tastenden Versuchen. Bier oder fünf Jahr­hunderte soviel etwa haben wir, zurück von heute, zu durchmessen, und wir sind bei den Anfängen unserer Musik. Was dahinter liegt, ist Urgrund und Vorzeit.

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Man fennt sie gemeinhin nur vom Hörensagen, nicht vom Hören, jene früheste Musif, die für unser Ohr noch teine ist. Jüngst hatten mir Gelegenheit, sie in ausgewählten Beispielen kennen zu lernen. Musik des Mittelalters", dargeboten zum Besten der sozialen Stran tenhausfürsorge der Berliner   Universitätskliniken, in der alten Aula der Universität. Professor Arnold Schering  , ber missenschaft. lich künstlerische Leiter, gab einleitend die kulturhistorischen Grund lagen; dem erläuternden Wort folgte die Tat, die es ohne Zweifel bedeutet, solch ungewohntes Novitätenprogramm fonzertmäßig zu absolvieren. Vokalmujit zum größten Teil, Chor- und Sologesang mit instrumentaler Begleitung. Aus dem ungleichen Stimmen­ensemble hervorragend der Tenor Friz Soots; und neben Stu­bierenden der Universität hervorragend beteiligt der Knaben­char des Dorotheenstädtischen Gymnasiums. Drei Motetten des 13. Jahrhunderts, die den Anfang machten, vermochten wohl nur unser Bildungsinteresse anzuregen. Doch im Laufe des Abends und im Lauf einer fortschreitenden Entwicklung, die den Hörer bis über die Schwelle des 16. Jahrhunderts führte, wuchs die innere Teilnahme; das waren endlich nicht mehr tote Museums: merte, das ist, etwa in den geistlichen Gesängen von Thomas Stolzer oder in einer Trauermotette von Heinrich Isaac  , immerhin Mujit, die uns geradesmegs als Erlebnis eingeht.

Wo Schering endete, da hatte zwei Tage zuvor der Madri galchor unter Leitung von Professor Karl Thiel fort: gefeht. Das deutsche Lieb am Ausgange des Mittelalters". Wir sind im Zeitalter Luthers  , nicht fern mehr der Generation Palestri­nas und Orlando di Laffos, deren Schaffen und Wirken einen Gipfel unserer Musitgeschichte bedeutet. Er fündigt sich in' jenen Liedern an, die in hoher Bollendung und kaum wieder erreichter Bereinigung zugleich Kunst und Bolkslied ist. Und die Menschen, die dergleichen fingen fonnten, waren nicht als Kunstsänger über dem Volk musi= falisch Ungebildeter" erhaben, die Lieder waren Gebrauchsgut der Allgemeinheit. So glücklich stand es einst um die Kunst des Volks­chorgesanges. Die Namen der Komponisten- Find, Hoshaimer, Senftl-, mer tennt sie im heutigen Publikum? Aber die Wirkung im Konzertsaal der Hochschule par stark und unmittelbar, ihrer Bor bereitung durch einen einleitenden Bortrag hätte es wohl nicht be­Mie nahe diese Liedkunst der Reformationszeit unserem durft. Wie nahe diese Liedkunst der Reformationszeit unserem Musikempfinden ist, das machte, gemissermaßen den Erfolg bekräfti gend, im Programm die Gegenüberstellung der Chorvariationen" von Erwin Lendvai   offenbar, der als heutiger Musiker und mit den Mitteln des modernen Chorsages arbeitend, bewußt Ton und Stil von damals borgt; dabei tommt, weil sich's nicht um Nachahmung, sondern um schöpferische Einführung handelt, etwas durchaus fünfte lerisch Lebensvolles heraus.

Neue Orchesterwerfe.

Erstaufführung bei Bruno Walter  : Taras Bulba", durch Gogols berühmte Erzählung angeregt, Rhapsodie für Orchester von Leos Janacek  . Die Welt hat ihn spät, in seiner Oper Jenufa", tennen gelernt. Ein Wunder von Lebenskraft und Unbeirrbarkeit des Künstlers, wie er bis ins hohe Alter, fast ohne aus dem engen Kreis seiner mährischen Heimat zu dringen, geschaffen hat, in innerer

Zuchthaus.  "

Terra- Lichtspiele.

Die Russen brachten ihren neuen Film erstmalig in einer Nacht­vorstellung heraus. Der Andrang mar derartig, daß die Schupo die Treppen bemachen mußte. Das ganze Vestibül mar gefüllt mit un zufriedenen Menschen, von denen etliche behaupteten, schon seit 4 Uhr nachmittags vergeblich sich um Karten zu bemühen. Na, fehensmert mar nicht nur dieser Andrang, der film war es auch auf jeden Fall. Er wurde geschaffen von einem jungen, filmbeseffenen Regiffeur 3. Raismann. Er weiß, jeder Film muß auf unerhört viel gutem Können beruhen. Nur Arbeit bringt uns voran. Er ist offenbar cin Musterschüler der russischen Kinoschule. Er ist filmbegeistert in jeder Szene, er versteht unendlich viel von der Montage des Films, nicht ein Millimeter Film läuft unnük, alles, alles ist nötig, fachlich und fünstlerisch vollendet. J. Raismann gehört zu den jungen Leuten, durch die Rußland   bewußt alle andern verdrängen lassen will, die nicht durch Können, sondern nur durch Zufall in den Film kamen.

Das Filmmanuskript, geschrieben von S. Ermolinsty, Handelt von den Leiden der politischen Gefangenen im Zuchthaus. Sie leiden für ihre Idee, sie sind nur Ueberzeugung, fein anderer Ton flingt hinein. Befreiung bringt ihnen die Revolution( die es bei ihrer späteren Entwicklung ja freilich nicht verstand, Zuchthaus und Sibirien   abzuschaffen).

England weist Ausländer aus. Zwischen dem Innenminister und dem Polizeipräsidenten von London   find Verhandlungen ge: führt worden, als deren Folge etwa 300 Ausländer einschließlich Die Schauspieler bringen ganz ungefünftelte, ganz große Lei­Frauen und Kinder in Kürze aus England ausgewiesen werden. Es stungen. Da ist B. Tastin, der Gefängnisdirektor. Er ist brutal, handelt sich dabei um Versonen, die in Londons   Bergnügungsviertel jowohl aus eigenem inneren Antriebe heraus, wie auch aus Ge­Subs und Restaurationen verschiedener Art betreiben. Die Aus­weisungen stehen im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Gewohnheit. Er, der unbeschränktes Recht über den Körper des Ge­richtsverhandlung gegen ehemalige Polizisten wegen Bestechung und Uebertretung der gesetzlichen Bestimmungen für den Alkoholaus schant.

Die Groeneriche Denkschrift und der Kollegg- Patt. Im Rahmen des 8. Wissenschaftlichen Klubabends der Deutschen Liga für Men­schenrechte werden die Reichstagsabgeordneten Dr. Engelbert Graf und Hermann Fleißner   über die Groenersche Dentschrift sprechen. Der Klubabend findet am Mittwoch, 6. februar, abends 20 Uhr, im Feitiaal des ehemaligen Herrenhouses, Leipziger Straße   3, stait. Unfostenbeitrag für Gäfte 1 M.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um gegend.( Nachdr. verb.) Fortbestand des heiteren Betters mit ziemlich ftrengem Frost. Destliche Winde. Für Deutschland  : Nur im äußer ften Besten Temperaturen zeitweise über Mull, im übrigen Reiche Fortbestand des, besonders nachts, strengen Frostes und größten­teils heiteren Himmels.

fangenen hat, er will auch den Geist dieser Politischen   beherrschen, geistig will er sie niederzwingen. Ergreifend ist A. Schitinsti, der Vertrauensmann der Politischen  . Ebenso hervorragend die übri gen Darsteller B. Livanom, B. Tamm und W. Po pow, 2 kosmatows Photographie ist von höchster Bedeutung. Zum Bei­piel bringt er nur wenig Landschaft, und doch empfindet man die ganze Urwirtlichkeit, bie non ihr ausgeht.

Bon Klaus Pringsheim  .

Fühlung mit der fortschreitenden Zeit, die um ihn nichts wußte, doch por allem aus dem inneren Reichtum einer starten, eigenwilligen Musikerpersönlichkeit. So sind auch die drei Säße dieser Rhapsodie, echte ursprüngliche Musik, im slamischen Boden wurzelnd, fühn und fortgeschritten ohne Richtungsgebundenheit, von naturhafter Gefonni heit, voll primitiver Freude am raffinierten Klang, den denn die Philharmoniker, von Walter geführt, bis in die letzte Möglichkeit verwirklichen. Den slamischen Rahmen des Abends, der mit Smetana  beginnt und in Tschaikowskys Vierter Sinfonie prachtvoll austlingt, muß leider, als Solist für den verhinderten Pianisten Horowitz   ein­tretend, der spanische Bariton Celestino Sarobe sprengen, italienischer Ariensänger, Schüler Battistinis, und schon als sein Nach­folger gepriesen, ein Künstler jedenfalls von durchaus seltenen Qualitäten.

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Slawisches auch bei Kleiber, Jugoslawisches, eine Uraufführung gar: Balfanophonia" für Orchester von J. St. Gla­pensty. Auf Deutsch  : Der Balkan   in tönenden Abziehbildern; eins nach dem anderen ziehen die Bölker der Halbinsel im musikalischen Nationalkostüm vorüber. Der Zweck, die Hörer zur Balkanophilia 3u erziehen, wird nicht erreicht. Aber das schwache, äußerlich nicht unwirksame Bert wird mit der Verpflichtung belastet, einen un­gemöhnlich matten Abend der Lindenoper herauszureißen. Nicht un­besorgt fragen wir uns, wann endlich die unablässig sich sentende Kurve dieser Konzerte ihren tiefsten Stand erreicht haben wird.

Und eine Uraufführung auch in dem Konzert, das Jascha orenstein in der Philharmonie veranstaltet: Alban Berg  , drei Stücke für Streidhorchester aus der Lyrischen Suite". Die Suite, für Streichquartett gefeßt por einem Jahr haben wir sie gehört-, für Streichquartett gesezt vermittelt flangliche Bisionen von großer Eindringlichkeit. Der Ein­bruck bestätigt sich, versperrt sich zum Teil in den meiteren Dimen­sionen des Orchesters obgleich die Wiedergabe wohl ein wenig summarisch mar. Und Horenstein, der in Mozarts Krönungskonzert eine begabte junge Pianistin, Magda Tagliafero  , präsentiert, ist als Dirigent in der Proping" fein anderer geworden. Noch immer ein höchst unzweckmäßiges Zuviel an Anstrengung und Be­als mit­megung; noch immer mehr zweifellose Hingerissenheit reißende Kraft des überlegenen Führers; doch wie er, nervös ge= [ pannt, die ,, Eroica  " auf seine Weise gibt, mischt sich sacht in das Bild ein Zug von Bewußtheit, eine Nüance von Betriebsamkeit... Es wäre schade.

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Kammermusif.

Moderne Kammermusit" mar das Programm einer Matinee im Renaissancetheater; Sonaten, pon freilich sehr abge­griffener Modernität", für Klavier und Cello, von A. M. Schna= bei, einem jüngeren, doch wie es scheint nicht eben stürmischen Deutsch- Balten, von Debussy   und von Rachmaninoff  , der so ungefähr eine Synthese aus Brahms   und Tschaikowsky   sucht. Aber zwei aus­gezeichnete junge Musiker, der Cellist Felig Robert Mendels­sohn und Frik Hans Rehbold  , den wir als einen unserer feinsten Pianisten schäßen, sind am Wert, und man ist dankbar, daß fie gemeinsam ein gemeinhin vernachlässigtes Gebiet der Kammer­mufit fultivieren. Auch Heinrich Hofer, deffen Streichquartett in D- Moll die Brüder Steiner in der Singakademie zur Auf­führung bringen, ist feiner von den gefährlich Radikalen. Ein lyrisch empfindsamer Ton, freundliche Melodit, ansprechende Har­monit herrschen vor, mit den Ausführenden findet der Komponist herzlichen Beifall. Aber noch einmal stößt der alte Janacek   verwegen und unbefümmert in das Zentrum der musikalischen Gegenwart vor, nun mit seinem Konzertino für sieben Soloinstrumente, das die Kammermusitvereinigung der Berliner   Philhar­monifer- zwar nicht, wie auf dem Zettel zu lesen war, zur Ur­aufführung, aber dankenswerterweise erneut in Erinnerung bringt. Eine Gruppe hervorragender Instrumentalisten, es bedarf faum der Feststellung, und es ermeist sich in dem vorbildlich gespielten Septett pon Beethoven  . Paul Grümmer  , der Meistercellist, endlich gibt mit seinem gut und ernst musizierenden Kammerorchester Konzerte Don Bach Bach Vater und Sohn und als reizvolle Kuriosität ein Konzert für Viola da Gamba   von Tartini  , solcherart gewisser­maßen vermittelnd zwischen Mittelalter und Gegenwart.

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,, Affentheater."

Zauenhien- Palaft.

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aber

Charlie Chaplins   jüngerer Bruder Syd, früher seines Bruders Manager und dann selber Filmdarsteller, möchte den Erfolg, den ihm Charleys Tante" brachte, weiter ausbauen. Er ist ein sym­pathischer netter Mensch, hat ein gutes Filmgesicht und ein aus­gesprochenes Talent, in schwierige Situationen zu geraten leider gar nichts von seinem Bruder. Sein Uffentheater" ist der übliche amerikanische   Grotesffilm mit der üblichen gehäuften Situa tionstomit. Außerdem sind Raubtierszenen eingeschaltet. Denn dieses moderne Märchen, in dem ein stellungsloser junger Mann Snd einen Lord   spielen muß, weil dieser sich vor einer Heirat fürchtet, geht mitten in Afrika   vor sich. Und dort spazieren bekannt­lich die dressierten Löwen  , die niemandem etwas tun, massenhaft herum. Außerdem gibt es auch noch verschiedene Affen, die Syd zusehen und schließlich sogar einen Menschenaffen, der Anlaß zu haarsträubenden Szenen und zu der notwendigen Verlobung gibt. Für Jokus   und Ult ist also reichlich gesorgt.

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eben

Boran ging ein guter Kulturfilm: Der Daseinskampf in der Tierwelt".

Die Effener Tanzbühne in Berlin  .

Die Essener   Zanzbühne, die als eine der besten moder­nen Tanzbühnen nicht nur Deutschlands  , sondern Europas   gilt, wird am nächsten Sonntag, dem 3. Februar, mittags 12 Uhr, ein einmaliges Gastspiel im Theater am Bülomplag geben. Die Beranstaltung findet als Fünfte Tanzmatinee der Boltsbühne statt, ist aber öffentlich, so daß auch nichtmit­glieber Zutritt haben, Karten sind an den bekannten Zahlstellen und Sonntag mittag an der Kasse zu haben.

Gesellschaft für Erdfunde zu Berlin  . Morgen Sonnabend, den 2. Februar, abends 7 Uhr, im großen Hörjaal des Kunstgewerbenuieums, Berlin   SB. 11, Bring Albrecht Straße 7-8. Bortrag des Herrn St. Dienst( München  ): Bergfahrten in ben Anben von Bolivien  ( mit Richtbilbern).

Siubersonntag im Marmorhaus 3n einer Sonderberanfiallung zeigt ber Hing Deutscher Stultu film Bühnen Sonntag bormittag 1,12 Uhr im Diamo aus ben Dolittle- Büchern. In den 3 Grotesten im Schnee", die gleichzeitig aur Uraufführung gelangen. mirb zum ersten Mal der Verfuch gemacht, deerenschnitte von Rotte Reiniger mit Fumaufnahmen nach der Natur in luftiger Weise zu verbinden.

Wir würden diesen Film natürlich nicht als so unerhört groß empfinden, wenn wir nicht zu tief in dem Kitsch der amerikanischen  und deutschen   Produktion stedten. Die Ruffenfilme erfüllen ,, reinhaus den Doktor Dolittle film von Lotte Reiniger  . Anna Hollering   erzählt filmisch betrachtet, eine große Aufgabe. Durch den Zuspruch, den fie finden, bemeisen fie, es gibt noch eine Unmenge Menschen, die, auch im Film, erleben wollen. Sie zeigen, Sachlichkeit ist teine Lang weitigkeit. Und so schaffen sie die vielversprechende Grundlage, auf der der Film endlich vom technischen Fortschritt zum Kulturfortschritt heranwachsen fann.

c. b.

Schauspieler- Borftellung. Die infolge Erfrantung von Arthur Krausned perigobene Schauspieler- Borstellung von Dedipus findet nunmehr be­ftimmt am Mittwoch, dem 6. Februar, nachin. 4 Uhr, im Staatl. Schauspielhaus om Genbarmenmarit statt. Die bereits gelösten Racten behalten Gültigkeit.