Tauwetter in Sicht? Aber noch mindestens zwei Tage strenge Kälte. Da» strenge Zrostweller, das in den gestrigen Nach. Mittagsstunden In grohen Teilen Deutschlands einsetzte, wird, wie wir von wetterkundiger Seite ersahren, wahrscheinlich noch ein bi» zwei Tage anhalten. Dann ist mit einer Milderung, ja sogar, wie die Wetterbeobachtungen ocr - muten lasten, mit Tauwetter zu rechnen. Ganz besonders hart ist von der Kälte der Südosten und der Nordosten Deutschlands betroffen worden. O st o b e r» s ch l e s i e n und Schlesien melden 28 Grad. In Königs- berg sind 2 4 Grad gemesten worden, in München 17 und in Frankfurt a. Main II Grad. Aachen hat dagegen nur I Grad minus und meldet Freitagmorgen sogar 3 Grad Wärme. An der westlichen Grenze Deutschland » schneiden die Temperaturen wie mit dem Messer ab. F r a n k r e i ch hat regne- risches Wetter und bis zu 11 Grad Wärme. Zur Erklärung fiir diesen ungeheuren Kälteeinbruch über Deutschland läßt sich kurz sagen, daß ein eisiges Hochdruckgebiet, das über Rußland festsitzt, nach dem Westen vorgestoßen ist und mit gewaltiger Kraft die aufgekommenen wärmeren Tief» verdrängt hat. Ueber ganz Deutschland , Rußland . Polen . Tschechoslowakei . Ungarn und dem ganzen Balkan wölbt sich klarer blauer Himmel. Sibirische Kälte in polen . Warschau , 1. Februar. In Warschau wurden am Freitag 20 Grad unter Rull gemeldet, während die Temperatur in der Gegend von Wilna b i S auf 33 Grad gefallen ist. Der von den starken Schneever- wehungen bereits schwer getroffene polnifche Eisendahnverkehr hat jetzt auch noch unter der Kälte zu leiden. Mehrere Eisenbahn- z ü g e blieben wegen zu geringer Dampfentwicklung und Einfrierens verschiedener Maschinenteile aus der Strecke stehen. Im Osten Polens sind mehrerePersonen derKälte zum Opfer gefallen. Die Telephonverbindung mit fast allen Städten Polens ist unterbrochen. Auch der Fernsprechverkehr mit Berlin , Posen, Kattowitz und Danzig ist auf eine einzige Leitung beschränkt. Starte Schneeverwehungen in Dänemark . Kopenhagen . 1. Februar. Die Schneeverwehungen in den letzten Tagen haben inzwischen wieder zu starken Verkehrsstörungen in Dänemark geführt. Aus verschiedenen Eisenbahnstrecken blieben Züge im Schnee stecken, sie mußten durch Schneepslüge bestell werden. Am stärksten waren die Schneeverwehungen in Ost- Seeland. Da inzwischen die Kälte zugenommen hat. hat nunmehr auch die Schiffahrt mit großen Schwierigkeiten zu rechnen. In der Nacht zum Freitag blieb eine Eisenbahnsähre, die den Verkehr zwischen Iütlond und Seeland versieht, im Eise stecken und konnte erst nach drei Stunden befreit werden. In Korför herben verschiedene Dampfer Nochäfen aufgesucht.
Seltsamer Fall von Doppelehe. Die erste?rau ein Teufel, die zweite ein treues Herz. Mt den Worten:„Sie sind ja tot' wurde zu seinem maßlosen Erstaunen der S2iährige Instrumentenmacher E. auf seinein Polizeirevrer'begrüßt, als er seinen Fortzug von Königsberg nach Berlin anmelden wollt«. Wie stch bärtn herausstellte, handelte es sich um einen jener in letzter Zeit nicht vereingelt vorliegenden Fälle, in denen jemoich amtlich für tot erNärt worden ist und plötz» Kch wieder lebend auftaucht. Der Fall, der hier vorlag, war um so merkwürdiger, als der angeblich Tote sich nicht mir der besten Gesundheit, sondern auch des Besitzes von zwei ihm ehelich angetrauten Frauen erfreute. Auf welche Weife er zu den beiden Frauen gekommen war. ergab die Verhandlung vor dem Schöffengericht Mitte gegen Engler wegen Bigamie. Der Angeklagte hatte 1902 geheiratet. Die Che war ober sehr unglücklich Seine Frau bezeichnete er als eine Hyäne, so daß er froh war, als er am zweiten Mobilmachungs- tage ins Feld rücken mußte. Kam er auf Urlaub, so ging das Höllenleben wieder los Sie brachte ihn nicht einmal bei der Rück- kehr ins Feld zum Bahnhof. Während andere Soldaten Liebes- pakete von ihren Frauen erhielten, bekam er die gemeinsten Briefe. So wurde Ihm das Leben derart vergällt, daß er sich überall dorthin meldete, wo die Lust am dicksten war. um auf ehrenhoste Werse den Tod vor dem Feinde zu finden. Mehrfach wurde er verwundet; aber der ersehnte Tod kam nicht. Wegen Tapferkeit vor dem Feinde war Engler der erste in der Kompagnie, der noch vor seinem Haupt- nxinn das E. K. l erhielt. Die Richtigkeit dieser Angaben wurde vor Gericht festgestellt. Nach seiner Entlassung vom Militär blieb E. in Königsberg , kümmerte sich nicht mehr um seine Frau und heiratete nun 1919 zum zweiten Mal«. Auf die Frage, wie er das tun konnte da er noch nicht geschieden war, erklärte E., daß er mit den Nerven so herunter gewejen sei und von seiner ersten Frau und von Verlin nichts mehr hören wollte. An eine Scheidung hatte er gar nicht gedacht. Er habe dann in Königsberg das junge Mädchen kennengelernt und keine Bedenken gehabt, noch einmal zu heiraten. Dieser Ehe seien drei Kinder ent- sprossen.„Meine erste Frau war ein Teufel, die zweite ein treues Herz.' Als nun E. bei seiner Rückkehr 1925 nach Berlin erfuhr, daß sein« erst« Frau den Verschollenen für tot hatte er- klären lassen, beschloß er, die Scheidungsklage anzustrengen, und die Ehe wurde dann auch ohne weiteres geschieden. Die geschiedene Frau hatte aber durch den Prozeß von der Doppelehe Kenntnis erhalten und Anzeige erlwttet. Das Schöffengericht verurteilte den bisher unbescholtenen Mann wegen Bigamie zur Mindeststrase von fechs Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist.
Toöesfpmng aus dem fünften Stockwerk. Am Freitag nachmittag spielte sich in der Pariser Straße 20 zu Wilmersdorf , in der Nähe des Fehrbelliner Platzes, ein auf- regender Vorfall ab Vom Balkon ihrer im fünften Stockwerk gelegenen Wohnung stürzte sich die 40jShrige Film- und Bühnen- schauspielerin Frieda Bredow-Weiß auf die Straße hinab. Die Selbstmörderin blieb mll zerschmetterten Gliedern tot liegen. Das Mstw zur Tat ist noch ungeklärt.
Weilereniwiileliing des Schnellbahnnetzes. Pläne für eine spätere Zeit.— Innenstadt und Außenbezirke.
�Jmmertrcu"-Wochc in Moabit . Der mit Spannung erwartete Prozeß gegen neun Mlt- glieder des Vereins„Immertreu' beginnt am nach- st e n Montag im Schwurgerichts faal des Alten Kriminolgerichts- gebäudes vor der Schöffengerichtsabteilung des Amtsgerichtsrats Sponer, und man erwartet von dieser Verhandlung mit einem Aufmarsch von nahezu 100 Zeugen überraschende Einblicke In dos Leben und Treiben der Gannovenoereine der Berliner Unterwelt. Während der Dauer des Prozesses, der möglicherweise «ine ganz« Woche beanspruchen wird, werden in Moabit und ins- besondere im Gericht-saal und im Zuhörerraum desselben die um- fangreich st en Sicherungsmaßnahmen getroffen wer- den. Die Rechtsanwälte Dr. Alsberg, Dr. Frey und Dr. Freuden- stein, die die„Immertreu'-Leute verteidigen, haben die Vorstands- i
Da» im„vorwärts" schon besprochene sünfjährige Bau- Programm für die nächsten Schnellbahnbaulen Berlins ist ein Teil de»(im„vorwärls" gleichfalls schon erwähnten(G e- samtplan» für die Weiterentwicklung des Ber - llner Schnellbahnnehes. Der Aussichlsral der Ber liner verkehrsgesellschafi überreicht Ihn in einer Venkschrlfk den städtischen Körperschaften nur zur Kenntnisnahme, weil er nicht für zweckmäßig hält, im voraus mehr festzulegen, als in einem Zahrsünst gebaut werden kann. Dieser Gesamtplan belehrt darüber, wie die zunächst geplanteu Bauten sich später in da» voll ausgebaute Schnellbahoneh eiosügeu sollen. Etwa süufzehu Zahre wären zum vollen Ausbau erforderlich. Zwei Haupdo.ufgaben müssen gelöst werden. Im Stadt- i n n e r n, m der sogenannten City, sind noch große Bezirke trotz starken Verkehrs nicht mit Schnellbahnen verforgt. Dies« Lücken durch neu« Linien auszufüllen, ist dringend nöttg. Und die A u ß e n- bezirk« mit zunehmender Besiedlung harren der Ausdehnung des Schnellbahnnetzes mindestens bis zu den Punkten bequemeren Um- fteigeverkehrs zwischen Schnellbahn und anderen Verkehrsmitteln (Straßenbahnen usw.). Durch Linienverlängerung kann dieses Ver- langen befriedigt werden. Zur besseren Versorgung der City werden die schon in dem Bauprogramm der nächsten fünf Jahre enthaltenen beiden neuen Linien dienen. Das sind die als Fortsetzung der Linie Fried- richsfelde— Aleranderplatz gedachte Linie vom Alexanderplatz über Gertraudtenstraß«. Leipziger Straße , Potsdamer Platz bis Steglitz und die Linie von Siemens st adt über Bahnhof Jungfernheide, Moabit , Potsdamer Platz , Hallefches Tor zum Kaiser-Friedrich- Platz. Dazu kommen noch zwei andere Linien, die der Gesamtplan bringt. Lorgeschlagen werden ein« Linie von W e i ß e n s e e über Alexanderplotz, Zeughaus, Brandenburger Tor , Großer Stern. Knie. Sophie-Char- lotte-Platz. Bahnhof Heerftvoß« nach Pichelsdorf und ein« Linie vom Bahnhof Landsberger Allee über Büschingplatz. Iannowitzbrücke. Iägerstraße, Kemperplatz, Potsdamer Brücke. Lützowplatz. ZoÄogifcher Garten. Savignyplatz. Bahnhof Charlottenburg, Messegelände nach Bahnhof Heer- straße. In den Gesamtplan sind weiter noch drei andere Linien aufgenommen worden, die nicht als Hauplcilylmien gellen können.
aber das Schnellbahnnetz ergänzen würden. Gedacht wird an eine Linie von Warschauer Brücke über Warschauer, Petersburger. Elbinger, Danzig «, Ederswalder, Bernau « Straße zum Stet- tiner Bahnhos und über Neues Tor, Lehrter Bahnhof zum Brandenburger Tor . Eine and«e Linie soll von See- straße über Bahnhof PuNitzftiuße, Bahnhof Tiergarten, Bahnhos Zoologischer Garten zur Kaiserall««(Friedenau ) führen. Ein« dritte Lim« soll vom Kaiser-Friedrich-Plotz aus- gehen, über Lausitzer Platz, Schlesischer Bahnhof . Königstor. Schönhauser Tor, Rosenthal« Tor. Oranienburger Tor. Neues Tor zum Kriminolgericht führen, dann durch den Kleinen Tier- garten üb« Gustav-Adoif-Platz, Sophie-Charlotte-Plag, Bahnhöfe Großgörschen - und Dorckstraße, Gneisenaustraße wieder den Kaiser-Friedrich-Platz erreichen und sich üb« Hermannplotz und Ringbahnhos Neukölln bis zur Grenzallee fortsetzen. Mit der Schaffung neuer Citylinien muß Schnitt hallen die DerlängerungoonLinienbisindieneuenBerkehrs- gebiete der Außenbezirke. Das ist nöttg für die Bevölke- rung der Außenbezirke und es ermöglicht auch eine besser« Aus- Nutzung der teuer gebauten Jnnenftrecken. Verlängerungen von schon betriebenen oder noch im Bau begriffenen Linien müssen, früher od« später, ausgeführt werden im Norden von Mühlenslvaße nach Pankow , von Gesundbrunnen nach Reinickendorf , von Seestrabe nach Tegel , im Westen von Wilheimsplatz nach Bahn» Hof Jungsernheid«. von Ruhleben nach Spandau , von Uhlondstraß« nach Halensee . im Süden von Hauptstraße zum Schöneberger Südgelände . von Tempelhos nach Mariendorf , von Neukölln nach Britz . Einige dieser Linien- Verlängerungen sind schon in dem fünfjährigen Bauprogramm vor- gesehen. Nur die Wetterführungen nach Im'gsernheide. nach Spandau und nach dem Südgelände sollen ein« späteren Zeit vorbehalten bleiben. Per Gesamtplan betrachtet das künfttg« Schnellbahrmetz Berlins nicht als unabhängig von den anderen Verkehrsmitteln. Cr sieht es an als einen Teil des gesamten Netzes von Berlin « Derkehrs- Mitteln und berücksichtigt auch die Beziehungen zu den Stadt-, Ring- und Borortbahnen. Die Denkschrift be- tont, daß auch die Weiterentwicklung der Reichsbahnlinien im Bahnennetz Berlins von größter Wichtigkeit für den Berliner Der- kehr ist.
Der eifersüchtige Sohn. Weil aus der Geliebten eine Stiefmutter wurde.
Der Fall ist wohl schon öfter» dagewesen, daß Skiefsöhne Liebesverhältnisse mit ihren Stiefmüttern eingehen, selten« ab«, daß der Stiefvater die Braut de» Stiefsohnes geheiratet und dadurch ein Eifersuchtsdrama h«ausbcschworea hat. Eine GerichtZv«handlung vor dein Landgericht 1 enltollte solch ein Drama. Zum Glück für alle Teile ist es gui verlaufen. Der im Jahre 1904 geborene Mal« K. besaß einen S t i e s- vater und eine kranke Mutter. Als er mit der Stütze, einer entfernten Verwandten, auf die auch d« Dater ein Auge ge- warfen hatte, ein Liebesverhältnis einging, mußt« sie aus dem Haufe und ging nach Amerika . Im Spätsommer 1917 trat eine ander« Stütze in den Haushall ein, die jung« F. Der Dater warnte beide. Stütze und Sohn:„Sobald etwas passiert, fliegt I h r a u s d e m H a u s." Die Folge davon war. daß die jungen Leute stch außerhalb des Hauses trasen und die Stütz« den Söhn, der im Zimmer d« Eltern schlief, des nachts durch das Fenster der Kellerwohnung zu sich hineintteß. Der junge Mensch sprach von Heirat: das junge Mädchen schien nicht abgeneigt; nur zu leichtsinnig war er ihr; er gab nicht mir sein Geld, sondern auch das ihrige aus. Im März starb die Mutter. Das Verhällnis zwischen den jungen Leuten dauerte cm. Als aber Vater, Sohn und Stütze eines Tages zu Besuch auswärts waren, merkte der junge Mensch, daß zwischen dem Stiefvater und seiner Drautetwasim Gange fein mü sie. Am nächsten Tage stellte« sie zur Rede und fordert« sie auf, das Haus des Vaters zu verlassen und mit ihm zu gehen. Sie weigerte sich und weinte. Der Vater fragte sie später, was los sei. Als sie ihm ihr Leid klagte, mußte der Sohn aus dem Haus, sie blieb. Eisersuchi plagte den Ausgestoße-
n en; sie ließ ihm keine Ruh«. Sollte etwa der Dater schon bei Lebzeiten der Mutter mit seiner Braut verkehrt haben? Das mußte er unbedingt wissen. Am 17. Juni erschien er in der Wohnung des Vaters. Durch ein Lustloch üb« der Tür hatte er sich Zutritt ver- schafft 1 Er war gerade dabei, mit dem Rasiermess« das bunte Papier von der Glasscheibe der Wohnungsztmmertür abzukratzen, um hineinschauen zu können, als die jung« F. und die Portierfrau eintraten. Kaum hatte er gesagt:„Du bist Immer noch hier? Jetzt kommst du mit mir!" als sie ln tödlicher Angst vor dem Rasiermesser unter Hilferufen flüchtete. Der Kriminalpolizei erklärt««. man solle ihn dabehallen, sonst würde er seine Tat doch ausführen. Zuerst sie, dann— hier stockt« er. Er blieb drei Monate ln Untersuchungshaft.« Vor Gericht bestritt er, die Absicht gehabt zu haben, das junge Mädchen zu töten. Die frühere Braut und jetzig« Sttefmutter des Angeklagten — sie hat seinen Stiefvater im Dezember geheiratet— wollt« mit d« Sprache nicht recht heraus. Der Verteidiger erzählte aber dem Gericht, daß in fein« Sprechstund« Vater, Sohn und Zeugin in bestem Einvernehmen zusammen erschienen feien. Er hatte den Eindruck, daß der Sohn wieder bei dem Vater wohnte, sich mit diesem ausgesöhnt habe. Jetzt sei er erneut von ihm gezogen. Der Verteidiger wollte wissen, ob die frühere Braut des Angeklagten, die jetzig« Stiesmutter, die intimen Beziehungen nicht wieder aus- genommett hatte. Ihre Antwort ließ keinen Zweisel darüber. Eigentümliche Berhältniss« in dem Haus« dieses Sttefvaters. Das Gericht sprach den Angeklagten frei. Es war der Ansicht, daß der junge Mensch keine Tötung-absichten gehabt habe; sonst hätte er Zell genug gehabt, dem jungen Mädchen den Hals zu durchschneiden.
Mitglieder der Bereine„Norden " und ,.I m m e r t r e u" laden lassen. Die Vereine bestreiten, Gannooenorgani- sationen zir sein; es werde noch den Statuten bei den Mit- gliedern auf ein anständiges Verhalten innerhalb und außerhalb des Vereins gesehen. Deshalb gelle auch die Mitgliedschaft bei den Gastwirten, die Personal brauchen, direkt als Empfehlung. Außer- dem helfen sich die Mitglieder gegensellig in der Arbeit aus
„Schubert und fein Werk" wurde von Dr. Erich Fortn« in einer sehr ooltstümlichen Stunde vor das Mckrophon gebracht. Der Komponist wurde in dies« musikalischen Plauderei vielleicht ein b'ßchen zu gemütlich, stelleiiwesse auch ein bißchen zu leh hast dargestellt. Trotzdem darf die Veranstallung als recht gelungen de- zeichnet werden. Die Menschen, die dem Werk Schuberts wirklich nahe sind, die es warm und herzlich lieben und die dazu das künft- lerifche Können besitzen, um dieses Werk anderen lebendig zu mach.n, hallen stch hier zusammengetan, um die groß» Schub«rt-G ms.nd« zu erfreuen und dem Komponil'en neue wahrhafte Freunde zu wer- ben.— Eine halbe Stunde„Musik der Gegenwart" wandte sich dagegen in erst« Linie an musikalisch Gebildetere. Zwei junge russische Komponisten wurden den Hörern vorgeführt. Kurt von Wolfurt gab als Einführung einen reckt klar entwickelten Ueberblick über die moderne russische Musik. Allerdings erwiesen sth die Wert«, die man dann hörte, trog ihr« unzweifelhaften Qualität doch als weit mehr epigonenhaft, als Wolfurt es wahr haben wollt«. — Ein Vortrag von Dr. Max Wiickl„Ernährung des Ar- Kelters und der Arbeiterfamilie" litt an dem Gru�d- fehl«, daß der Dortragende zuviel Theorie gab. Praktische Rat- schlage für Mahlzeiten— ohne Preisangab«, da diese durch chr« irreführenden Zahlen die Hör« nur verärgern tonnte— hätten in weit umfassenderem Maße gegeben werden müssen, wenn die Aus- führungen wirklich Nutzen stiften sollten. Tes.
Ausländische Banken müssen bluien. Fünf Millionen Mark Fa'.schwechsel. Die geflüchteten Inhaber des Inzwischen in Konkurs geratenen Berliner Bankhauses Löwenberg u. Co. haben noch den Er- mlltlungen des Untersuchungsrichters für annähernd 5 M i l l i o n e n Reichsmark Falschwechsel in den Verkehr gebracht. Die Hauptgeschädigten sind eine große Pariser Privatbank und mehrere Amsterdamer Banken, die mll Verlusten von etwa 314 bis 4 Millionen Mark rechnen müssen. Es handelt sich bei den Falfchwechseln fast aueschlleßlich um Wechsel der zum D e s s a u e r Gas-Konzern gehörigen Gesellschaften und einiger schlefi- scher Textilfirmen; sie sind zur Hälfte auf englisch « Pfunde, zu 40 Prozent aus Dollars und zu 10 Prozent auf Reichsmark aus- gestellt. Der verhaftete Prokurist Montag will von den Fälsch»»-'«! nichts gewußt haben Man nimmt jedoch an, daß er Wechsel auzg'füllt hat, die berells von Rappaport unterschrieben waren.
Zwei Bankbeamte um 9000 Mark beraubt Frankenberg (Sachsea). 1. Februar. Heut« vormittag wurden zwei mtt einem Geldtrancport be- auftragt« Beamte der hiesigen Filiale der Commerz, und Privatbank in dem Augenblick von zwei etwa 30 bi» 35 Jahre alten Männern überfallen, als sie beim Weggang aus der Bank den Hausflur betreten hatten Den Tätern ist es gelungen sich«in« Aktentasch« mit 9000 Mark Inhalt zu b». mächtigen und in einem vor der Bank hallenden Mietaut« unerkannt zu entkommen. wellerderichl btr öfieobichen weüerd'enlwelle Bertin und Urnaeornb (Nachdr. verb.ü Meist liest« mit ziemlich strennem Frost und östlichen Winden.— Zür reullchlaud! Im Westen 3 emperaluren zettweij« über Null, im übrigen Reiche heuer bei strengem Ftoft.