Einzelbild herunterladen
 

Theater der Woche.

Bom 3. bis 11. Februar.

Bolfsbühne.

Theater am Bülomplah: Das Mädel aus der Borstadi. 7. Die Berghohn.

Theater am Schiffbauerdamm: Die Dreigroschenoper. Thalia- Theater: Delrausch.

Staatstheater.

Staatsoper Unter den Linden: 3. Boris Gudonoff. 4. Tristan und Molde  . 5. Tosta. 6. Fortumios Lied. Die fünf Wünsche. 7. Die Meistersinger. 8. Neuinszenierung Monna Lisa. 9. Madame Butterfin. 10. Die Walküre. 11. Genofa. Staatsoper am plah der Republif: 3., 5. Der fliegende Hol­ länder  . 4. Carmen. 6. Fidelin. 7. Viertes Sinfonie- Konzert. 8. und 9. Die Fledermaus. 10. Don Giovanni  . 11. Der Freischüß. Städtische Oper, Charlottenburg  : 3. Madame Butterfly  . 4. Ge­schlossene Vorstellung. 5. Der Freischüz. 6. Der Troubadour. 7. Tief land. 8. Fidelio. 9. und 11. Neuinszenierung Eugen Onegin  . 10. Tannhäuser.

Schauspielhaus am Gendarmenmarkt: 3.( 3% Uhr) Charleys Tante.( 8 Uhr) Dedipus. 4., 5., 8., 9., 10., 11. Debipus. 6. und 7. Nathan der Weise.

Schiller- Theater, Charlottenburg  : 3. Der Londoner   verlorene Sohn. 4. Flachsman als Erzieher. 5. und 8. Nathan der Weise. 6. Hinterhauslegende. 7., 8., 10., 11. Ein besserer Herr.

Theater mit feftem Spielplan:

-

Deutsches Theater  : Die Verbrecher. Kammerspiele: Soeben erichienen. Die Komödie: Olympia.  - Theater am Nollendorf play: Jettchen Gebert.( 3., 10. porm. 11½ Uhr Stationen aus Fauft, 1. und II. Teil.) Theater in der Königgräher Straße: Revolte im Erziehungshaus. Komödienhaus: Das Gelb auf der Straße. -Großes Schauspielhaus: Casanova. Metropol- Theater: Die luftige Witwe. Theater des Westens  : Friederite. Komische Oper: Baradies der füßen Frauen!- Deutsches Künftler- Theater: Der Zinter. Luftspielhaus: Beefend im Barabies. Leffing

-

Mir san mir!

Duffeld's Rede. Sexhisempfinden bat man in

Berlin   überhaupt nicht mehr

Die Preusser

sind unsere. Gegner

-

Mir Bayern   lehnen die Biersteuer ab!" Bie wär's mit einer Stener auf Bierreden?"

Das Lied vom Arbeitsmann. 0

Uraufführung in Frankfurt   a. M.

In teiner Stadt erfreut sich die Arbeiterfänger- Bewegung so| fümmert, naturburschenhaft, aber mit einem guten musikalisch.n mertvoller Unterstügung und tatkräftiger Förderung durch die Stadt- Rüstzeug ausgestattet, macht er sich ans Bert. Berdi und der verdi­verwaltung und die Partei wie in Frankfurt   a. M. schen Oper zugetan, meiß er zu gliedern und zu gestalten und er­Der Rhein- Main- Gau, mit seinem Berwaltungsvorort Frant reicht, daß man sich in musikalischen Dingen nicht zu ärgern braucht. furt a. M., umfaßt 20 000 Arbeiterfängerinnen und-sänger. Eine Mit dem Heulen der Fabritfirene hebt es an. Sirenengeheul Sonderbedeutung kommt dem Kulturkartell der modernen Arbeiter- Anfang und Ende seines mühseligen ,,, minderen" Arbeitstags, der bewegung Frankfurt   a. M." zu, das als Träger der größeren Ver- ihn in seine Träume begleitet, aber im Wachauf- Gesang des Schluß­anstaltungen( in aller Erinnerung steht noch die Aufführung der chores in einem vollen Dreiflang, einem strahlenden C- Dur auszu­Jahreszeiten" vor 25 000 Zuhörern!) die einzelnen Arbeiterchöre der flingen meiß. Instinktsicher gebraucht der Komponist dieses Leit­wirtschaftlichen Sorgen um ihre Konzerte enthebt und unsere Bereine motiv, das er bewußt erst selbst erkennt, als ihn die zünftige zu fördern und zu stüßen weiß. Frankfurt   a. M. erscheint damit als Rritit auf diesen Einfall hinzuweisen geruht! Dazwischen jazzt es der gegebene Blaz, ein neues Chormert, eine proletarische Kantate,( Sonntagserinnerungen des Jungvolts!), Kinder singen mit dem non der man sich für weiteste Kreise der Arbeiterschaft einiges ver- Leiermann eine armselige Weise( Armeleute- Musik von Stravinsky­spricht, erstmalig zur Aufführung zu bringen schem Einschlag), Trommler- und Pfeifenchor des Reichsbanners zieht mit feiner" Mufit außerhalb des Saales vorüber( ,, je falscher spielend, desto besser", meint der Komponist!) und das Drchester im Saal nimmt von den Kollegen von draußen die Klänge der Inter­nationale" auf, fie finfonisch verarbeitend. Aber diese Musik steigert nicht nur in realistischer Weise( Sirene, Mufit der Maschinen), ste arbeitet mit starken Gegenfäßen und weiß im ,, Lied der Seele vom Innersten des Menschenherzens zu sagen. So peitscht und mildert diese Musik, die, wie auch der Text, noch nicht von Dichter und Kom­ponisten als letzte Offenbarung genommen werden wollen, aber in ihrer gefunden, urwüchsig- instinktsicheren Art uns ein gut Stück des Weges vorwärtsgebracht hat.

,, Das Lied vom Arbeitsmann", Kantate für Chor, Soli und Orchester- Dichtung von Alfred Auerbach  , Musit von Ottmar Gerster   ist als beachtliches, neuzeitliches, proletarisches Chor: mert zu bewerten, das, nicht nur ein Versuch auf diesem Gebiet, bestimmt seinen Weg durch unsere leistungsfähigeren größeren Ar­beiterchöre nehmen wird und in unserer Arbeiterschaft die begeisterte Aufnahme finden wird, die ihm, durchaus berechtigterweise, unsere Frankfurter   Sangesfreunde am Mittwoch, 30. Jamar, im großen Saal des Saalbaues zuteil werden ließen.

Es war ein ehrlicher, verdienter Erfolg, den die begeisterte zu hörerschaft dem Komponisten, Dichter und den Ausführenden( über 400 Mitwirkende) zu spenden mußte.

Der Komponist, 1897 in Braunfels   als Sohn eines Arztes ge­Alfred Auerbach( Leiter der Schauspielklasse am Frankfurter   boren, studierte 1913--1916 zu gleicher Zeit mit Hindemith   bei Sefles Ronservatorium und des Sprechchors des Arbeiter- Kulturfartells) am Frankfurter   Konservatorium, murde im Krieg einer Regiments­schildert in realistischer Weise einen Tag aus dem Leben eines Ar- mufit zugeteilt, wo er Klarinette blies. Der Kriegsschluß brachte beiters. Ein Montagmorgen. Der Beder raffelt. Die Frau wacht Beiterstudium und Freundschaft mit Hindemith  , durch den er starte auf. Sie rüttelt den Mann. Morgengang zur Fabrit mit den Ar- Anregung erhält. Erster Geiger im Sinfonie- Orchester Frankfurt  , beitsgenoffen. Fabriffirenen. Kontrolluhr. ,, os, marschieren mir in vertretungsweise ein halbes Jahr Dirigent des Boltschors ,, Einigkeit" ben Räfig. Mufit der Maschinen. Frühstückspause. Gespräche der Oberrab bei Frankfurt  , dem er sich bald innerlich verbunden weiß, Lehrlinge und jungen Arbeiter und Arbeiterinnen geben Einblid in ,, weil man mit den Arbeiterfängern Tag und Nacht probieren konnte, bie pseudofulturellen Gemüsse eines Proletarier- Sonntags. Feier- Begeisterung und Mitgehen fand". 1926 Schott- Preis für Kom­abend." Schwarze Masse schleicht nach Haus, ausgepumpt, Zehn- position. taufende, grau, fchwarz. Kinder fingen in freudlosen Gaffen. Arbeiter­frauen mollen Wirtschaftsgeld ,,, Geld für Kinder, Krante, Kleider", Gelb moher? Am Anfang der Woche? Kommt am Ende. Kette, Rette, marm ift das Ende? Laßt uns schlafen". Mufit der Träume, in der Eindrüde des Tages wiederkehren: Betriebsrat, Versammlung, Taufenb entlaffen, Maschinen, Freiheitslied, Demonstration, Streit umb in der im Lied der Seele Menschenliebe, die verschüttet liegt, antlingen mill. In einem gewaltigen Schlußchor: Menschheit, mach auf, es ist Zeit!" wird Traumerleben Wirklichkeit.

DO

Ottmar Gerfter( seit 1927 Lehrer für Bratsche und Bioline an ber Folkmangschule in Effen) weiß diesen Text zu gestalten. Unbe­

Boltsbühne und Film.

-

Wenn sich eine Boltsbühne mit dem Film beschäftigt, so verläßt fie bomit feineswegs ihr abegestedtes Arbeitsgebiet. Auch der Bor­murf, der da und dort erhoben murde, als ob fie por dem ,, Publi tumsgefchmad" tapituliere, ist in dieser Berallgemeinerung nicht berechtigt. Gewiß wird das Theater nach wie vor die erste und vornehmste Angelegenheit der Wolfsbühne sein. Aber da der Film in so hervoragendem Maße fünstlerische Auswertungs- und Wirkungs möglichkeiten bietet, da fein Anteil an der Massenbildung und sein Einfluß auf die Gestaltung Dolfsbildnerischer Werte im Guten mie im Bösen größer und größer wird, muß ihm die Volfsbühne ihre Aufmerksamkeit schenken. Im Gegensatz jedoch zu anderen Organisationen, die dem Kino teils lediglich Besucher stellen, teils Theater in der Behrenstraße 53/54: nach bestimmten politischen Richtungen hin Einfluß gewinnen Arm mie eine Kirchenmaus. Trianon- Theater: Das Haus der wollen, beschränkt sich die Volksbühne vorläufig auf die Unter­Lafter( Doshimara). Zentral- Theater: Ich tüffe Ihre Hand, Mastützung und tatkräftige Förderung des Kulturfilms und bame. Berliner   Theater: Dreimal Hochzeit. Kleines Theater: Baby Bindermeres Fächer. Rose- Theater: Die Fledermaus.- des wertvollen, nach jeder Richtung hin vertretbaren Spiel. Cafino- Theater: Kilometerliebchen. Schloßpart- Theater, Steglitz  : films. Es gibt solche Filme, und sie würden zahlreicher sein, wenn Die Fledermaus.- Theater im Admiralspalaft: Schön und Schid. fie ein großes Bublifum fänden. Solange die Grundlagen der der­-Wintergarten und Scala: Internationales Barieté. Reichs- zeitigen Filmwirtschaft nicht geändert werden förmen fulturelle Reichszeitigen hallen- Theater: Stettiner Sänger. - Theater am Kottbuffer Tor: Organisationen bringen in absehbarer Zeit das erforderliche Kapital Elite Sänger. nicht auf so bleibt zunächst mur der eine Weg, dem mert Theater mit wechselndem Spielplan. pollen Film wirtschaftliche Möglichkeiten zu Die Tribüne: 3., 4. I. Y. 3. Ab 5. Herr und Frau So und So. geben und dadurch die Filmproduktion zu ermuntern, diesen Film Nachmittagsvorstellungen.

Theater: Ratharina& nie.

-

-

-

-

-

Bolfsbühne. Theater am Bülomplag: 3., 10. Die Bergbahn. Thalia- Theater: 3., 10. Delrausch. Theater am Rollendorfplatz: 3., 10. Die Fledermaus.- Theater in der Königgräher Straße: 3., 10. Repofte im Erziehungshaus. Komödienhaus: 3., 10. Die verfunfene Glode. Großes Schauspielhaus: 3., 10. Casanova. Metropol- Theater: 3., 10. Die lustige Bitme. Theater in der Behrenstraße 53/54: 3. Rotkäppchen. Trianon- Theater: 3. Hänsel und Gretel. Zentral- Theater: 3., 10. Ich tüsse Ihre Hand, Ma­Dame. Die Tribüne: 3. X. 9. 3., 10. Herr und Frau So und So. Rofe- Theater: 9. Die sieben Raben. 10.( 14% Uhr) Die sieben Raben.( 17% Uhr) Die Fledermaus. Schloßpart- Theater, Steglih: 3. Rotkäppchen und der Wolf. Theater im Admiralspalaft: 3., 10. Schön und Schid. Wintergarten und Scala: 3., 9., 10. Inter nationales Barieté. Reichshallen- Theater: 3., 10. Stettiner Sän­ger. Theater am Kottbuffer Tor: 3., 10. Elite- Sänger.

-

-

-

-

zu schaffen.

Ein Publikum, das dem Film nicht mit einer bestimmten Ab­ficht, mit ganz bewußten Forderungen gegenübertritt, ist auch fchwer oder überhaupt nicht organisierbar. Nur die Masse, die einen feft umrissenen Kulturwillen mitbringt, ist für den Kinobesuch organisierbar. Die Volksbühne verfügt über dieses Publikum. Und so Tonnte sie auch da und dort energisch an den Film herangehen. Die äußere Form, in der das geschieht, ist örtlich start verschieden.

"

In Frankfurt  , Königsberg  , Chemnitz  , Halle, Magdeburg  , Han­ nover  , Elberfeld  - Barmen und in einer Reihe tleinerer Orte arbeiten die örtlichen Bolfsbühnengemeinden bereits erfolgreich auf diesem Gebiet. Die Boltsbühne Altona   ging bahnbrechend in der Schaffung einer leistungsfähigen Filmgemeinde voran. Das sind die Anfänge. Wie sehr der Film zu einer Angelegenheit der Volksbühne geworden ist, geht auch aus der Februar- Nummer der Volksbühne", des Organs des Boltsbühnenverbandes, hervor, die sich faft ausschließ lich mit dem Thema Film und Bühne" beschäftigt. Neben instrut­Dienstag. Tribüne: Herr und Frau So und So". Donnerstag. Theater in der Klosterstraße: Das Bett". tipen Auffäßen allgemeinerer Art enthält die Nummer eine Arbeit K. H. Döschers über das Thema ,, Boltsbühne und Film". Residenz Theater: Der reizende Adolar". Freitag. Staatsoper Unter den Linden: ,, Mona Lisa  ". Sonn­abend. Städtische Oper Charlottenburg  : Eugen Onegin  ".

3

Erftaufführungen der Woche.

-

Die 5. Tanzmafinee der Bolfsbühne. Die Neue Tangbübne", angealiebert den Städtischen Führen, Essen, bringt Sonntag, bormittag 11, Uhr, im Theater am Bülowplab unter Leitung von Frida Holft. Goldberghs Ballett der entfesselte Jazz" zur Uraufführung und außerdem in Berlin   noch nicht bekannte Vorführungen aus ihrem Repertoire.

Spende des englischen Bergarbeiterverbandes. Der General­jekretär des Bergarbeiterverbandes von Großbritannien  , 2. 3. Coot  , hat dem Lord Mayor von London   10 000 englische Pfund für den Hilfsfonds für die Arbeitslosen in den Kohlenrevieren überwiefen. In dem Begleitschreiben erklärt Coof, der Verband werde, weil ihm in dem Ausschuß, dem die Berwaltung und Berteilung bes Hilfsfonds obliegt, ein Sig eingeräumt morden sei, alles in feiner Macht stehende hun, um die Hilfsaktion zu fördern.

Die Vierte von rechts." Ufa- Theater Kurfürstendamm.

Um die Aufführung des Werkes machten sich besonders verdient: Die Bolfschöre Sängerfreis" und Westend  ", letzterer stellte auch den Kinderchor. Das Werf war in beiden Chören unter Rottsieper und Dr. Ehrenreich getrennt studiert worden. Ehrenreich( die beiden Chöre, die eine 300 Mitglieder starte Arbeitsgemeinschaft bilden, deren Dirigenten wechselweise die Konzerte dirigieren) hielt an schließend 30 gemeinsame Broben ab. Das Frankfurter   Symphome­Orchester, Spielmannszug Bezirk West des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold, Sprechchor des Kulturfartells. Sie alle waren unter Ein­fazz aller Kräfte bemüht, diefer proletarischen Kantate zum Sieg zu verhelfen. Walter Hänel.

Nachtgestalten." Beba- Palast.

Londoner   Eastend und Renue, ein reizvoller, aber reichlich be­tannter Gegenjas. Ein Schlagerkomponist ist gefunten und siedelt wieder mit Hilfe eines fleinen Eeastendmädels nach dem Westen um. Borher wäre er beinahe als Mörder eines Millionärs ver­

haftet worden. Selbstverständlich ist der wahre Täter ein finsterer Raschemmenhabitué. Für ein bürgerliches Gemüt leuchtet hell die beste aller Welten.

Das Bublifum fagen   diese schlauen Filmunternehmer liebt nicht die Ueberraschungen, es will im Grunde immer dasselbe sehen, das Bewährte und Gewohnte. Man muß den Salat nur immer etwas anders anrühren oder garnieren. Und so gingen sie daran und servierten uns die Geschichte vom Revuegirl mit dem Kuliffenzauber und den Intimitäten der Ankleideräume und dem reichen Donchn, der sie heiratet. Alles nett und gefällig, mit ersten namen ausgestattet: Conrad Biene zeichnet als Regisseur und 2. Graate jar garantiert für eine ausgezeichnete Photographie. Offi Oswalda ist das Lanzmädchen, das vor Temperament plagt und alles in ihren Wirbel zieht. Neben ihr als sanftere, aber nicht Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um- meniger hübsche Erscheinung Betty Bird   und Artur Pusey als gegend. Nachdr verb.) Borwiegend heiter und noch sehr falt, füd netter Liebhaber. Soll ich verraten, was neu ist am Film? Warum östliche Winde. Für Deutschland  : Im größten Teile des Reiches Fortdauer des beständigen Wetters mit strengem Frost, nur im der junge reiche Lord  , der sich auf den ersten Blick in Osin verliebt, äußersten Nordwesten und Nordosten Bewölkungszunahme mit Mil- doch schließlich die heimlich in ihm verliebte Schwester Betty be­fommt? Nein, ich tu's nicht. derung des Frostes.

-

r.

Fehler des Manuskripts: Die Handiung zerflattert. Es ist feine Konzentration vorhanden. Episodisches überlagert die Hauptsache. Unterwelt" ist das Vorbild gewesen und wird nicht erreicht, auch nicht in der Wahrheit des Milieus. Der Schluß ist fast' topiert. Der Regisseur Hans Steinhoff   ist verliebt in das Detail, fann fich nicht genug tun in Aufnahmen dunkler Gassen, geheimnisvoller Treppen und verkommener Zimmer, aber er gibt davon zuviel, er überbetont, um den Gegensatz zu dem Westen überspitzt heraus­zuarbeiten. Es ist nicht anzunehmen, daß der Mörder nach seinem Millionenraub noch weiter in zerschliffener Jacke herumlaufen wird. Unterwelt" traf auch in dieser Beziehung eher die Wahrheit. Steinhoff bleibt im Inpischen, d. h. die Verbrecher sehen aus, wie fie im Durchschnittsroman geschildert werden.

Das Eastendmädel mit der feuschen Lebenshaltung( Jad

London sagt darüber ganz andere Dinge) ist Mabel Boulton, glänzend in ihrer Impulsivität, mit ihren temperamentvollen blitz­schnellen Bewegungen. Doch es ist bei ihr sehr viel artistische Madhe, ein Brillantfeuermert, und meniger eine Gestaltung von innen her­aus. Jad Trevor fann feine Verkommenheit glaubhaft machen, er ist immer der fühl forrette und gut gepflegte Gentleman. Clifford Mc. Laglen spielt den Mörder, ein begabter Charakter­fpieler, der virtuos zu sterben versteht.

F. S.

Für das Deutsche Theater in Brünn  .

"

Die Deutschen   in Brünn  , der zweitgrößten Stadt der tschecho lomatischen Republik, haben infolge der Umwälzung ihr Stabe theater verloren, aber feineswegs die Freude am Deutschen   Theater. Sie haben in Sälen usw. ihr deutsches Theater fortgesetzt und wollen sich jetzt ein neues Haus bauen. Um ihre Bestrebungen zu unter­stüßen, hat sich in Berlin   eine Gesellschaft der Freunde des Deut­Sie gab in den historischen schen Theaters in Brünn  " gebildet. Wohnräumen des Berliner   Schlosses am Donnerstag ein höchst originelles Konzert. Ihrem Ruf waren so viele Gäste gefolgt, daß lange nicht alle in dem schönen Schinkel- Saal Platz fonden. Die aber hier und in den benachbarten Zimmern dem herrlichen Schu bert- Konzert lauschen tonnten, waren entzückt von den Darbietungen der Sänger und Solisten( Ingrid Brebed, Felix Fleischer, Starl Wendel und Armin Liebermann wetteiferten miteinander). Wie gang anders wirkte der Beifall der seelischen Intimität in solchen intimen Räumen, in denen die milden gelben Kerzen vor den strahlend weißen Wänden ihr sanftes Licht ausbreiteten. Die an­deren Besucher ergingen sich derweilen in den anstoßenden Apparte­ments, waren sozusagen bei Königs zu Gast und machten allerlei Beobachtungen über Geschmad- und Kulturwechsel, über den Brumf und die Ungemütlichkeit des Berliner   Schlosses.

d.

Leffing fürs Bolt. Die Lessing- Ausgabe des Verbandes der Bolts­bühnenvereine, die hier empfohlen wurde, umfaßt nur zwei Bände und fostet nur 5 Mart( nicht 10 Mart, wie irrtümlich angegeben mar). Trogdem ist sie gut und enthält alles wichtige.

Prof. Knappertsbusch  . Der baherische Generalmusikdirektor und Staats: Musikalischen Akademie erklärt. Als Grund wird von ihm die Art und aberndirektor bat feinen Rüdtritt von der künstlerischen Leitung der Münchener  angegeben, in der an den Konzerten der Musikalischen Akademie geübt wurde.