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Peter Freuchen  

Lel

Der Ekimo

Copyright Safari- Verlag G.m.b.H., Berlin   W35.

Ein Roman

von der Hudson- Bai

Zeichnungen von Adolf Lehnert  

( 3. Fortsetzung.)

Die Fremben maren jetzt ganz nahe. Die Hunde wurden un­ruhig, und Mala gab Drsotidot die Beitsche, damit er sie in Schach  hielte. Er stand hinten und ließ die Schnur über ihre Köpfe zifchen, daß fie die Schnauze zwischen die Borderfüße steckten und die Lust zum Fortlaufen verloren.

Als sie sich beruhigt hatten, lief Orsokidok zu den andern und setzte sich mit auf den Schlitten. Sie zogen die Kapuzen hoch, saßen da und blickten gleichgültig über das Meer hinaus, wo nichts Beson­deres zu sehen war. Sie hatten teine Schlitten tommen sehen, und nichts auf der Welt interessierte sie.

Die Fremden kamen angefahren und brauchten all ihre Beit­schen, um ihre Hunde zu verhindern, auf die Malas loszugehen. Das berührte Mala und die Seinen nicht; fic faßen da und schauten über das Eis hinaus. Nur die Knaben konnten sich nicht halten. Sie legten fich quer über den Schlitten und sahen die Fremden an, Iva aber padte sie mit einem raschen Griff am Arm und setzte sie auf.

Ihr sollt nicht nachsehen, ob jemand kommt. Ihr sollt nicht mit Fremben reden."

Einer der Männer, den sie gut kannten, Papi hieß er, trat still zu ihnen, sagte nichts, setzte sich nur neben sie auf den Schlitten. Man trifft sich auf der Reise," sagte er endlich, und Mala

antwortete: ,, So."

,, Rommt ihr von Norden?" fragte Papi..

Das wußte er, denn er konnte es sehen. Niemand konnte etwas Anstößiges an der Frage finden.

,, Es ist nicht unmöglich, daß wir von Norden kommen," ant­wortete Mala. Ja, wir kommen von Norden."

Langes Schweigen, bis das ganze Gefolge Papis, Männer, Frauen und Kinder, den Schlitten Malas erreicht hatten. Sie gingen ehrerbietig um seine Hunde herum, denn die konnten bisfig fein. Papi erzählte mun den andern, daß man hier Menschen träfe, die von Norden fämen. Eine Neuigkeit, die mit ungeteiltemi Inter­effe entgegengenommen wurde. Borauf man eine Weile schwieg. Da man nicht wußte, wer gestorben war, war es gefährlich, zu fragen, und man tonnte nur von Dingen reden, die man sah. Bald darauf aber standen die Frauen ein wenig abseits, die Männer blieben zusammen sizzen, und die Kinder begannen zu spielen.

Bualu nahm einen losen Eisblod und stürzte ihn um, um seine Kräfte zu zeigen. Hierauf nahm er die Peitsche seines Vaters, um ein wenig damit zu schlagen, und bald spielten die Kinder zu= sammen, als ob sie sich seit Jahren kannten.

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Unterdessen sprachen die Frauen über das, was sie interessierte, feine aber spielte die großen Neuigkeiten aus. Man besah das Zeug, und jede bewunderte die Kleidung der andern.

Ich habe so schlechte Felle. Wir erlegten keine schönen Renn­tiere im Sommer, und als ich sie trocknen wollte, hatten wir Schlechtes Wetter, nie bekomme ich schöne Kleider. Hätte ich nur daheim bleiben können und brauchte meine Schande nicht so weit umherzuführen," sagte Jva   still.

Aba flecie sich eine Pfeife an. Sie brauchte ziemlich lange dazu, sie aus dem feinen Silberpapier mit roten Buchstaben auszu­packen. Joa sah still zu, und ein lebhafter Duft zog ihr in die Nase, ein Duft, der an Ponds Inlet mit Schiffen und weißen Männern erinnerte, an den Herrn des Schiffes, der sie begehrte und ihre eine Stellung gab, daß alle andern zu ihr kamen und um ihre Fürsprache baten, wenn sie Effen, Holz oder Pulver brauchten. ,, Willst du schmecken?" fragte Aba und reichte ihr die Pfeife. ,, Laß uns versichen." Der Duft stieg ihr in die Nase und füllte ihr Mundhöhle und Schlund. Ja, es war der alte Geschmack. Die weißen Männer mit all ihren Waren und all dem Seltsamen, von dem man träumte, das man aber nicht sehen konnte. Die weißen Männer waren selbst feurig und start, und deshalb war Kraft in den Dingen, die sie den Menschen brachten.

"

Eine andere Frau, die von Aba ein wenig in den Schatten ge­stellt wurde, hieß Hanne. Sie war älter und magerer und hatte deshalb nicht die Gunst der Walfänger gewonnen, aber sie trag doch ein Band um den Hals, einen weißen Lederriemen mit schwarzem Rand, und als sie einmal, ein wenig absichtlich, ihren Belz hochschob, sah man, daß fie Unterzeug wie die eißen Männer anhatte. Auch Hanne war imftande, die Aufmerksamkeit der fremden Frau aus dem Norden zu erregen.

Außerdem war ein junges Mädchen da, das Inupaujat hieß. Sie hatte fast gar nichts. War Waise. Was sollte sie mit Besiz? Eie fam vom Schiffe, mie sie dorthin gegangen war. Man muß einen Mann haben, um Kostbarkeiten halten zu können, und Inu­paujak sollte erst zu dem ihren reisen. Von Süden war sie ge= tommen, und aus dem Norden, wo ihr Mann Ujarat eine Frau brauchte, war nach ihr geschickt worden. Bei ihrer Geburt hatten bie Eltern diese Heirat vereinbart, und jegt mußte sie gehorchen. Jnupaujat war jung und üppig, fie mar als tüchtige Näherin be­fannt und versorgte Lampen wie eine alte Frau. Die jungen Männer in der Niederlassung sahen sie mit Kummer ziehen. Die legte Zeit, ſeit sie ihr Geschlecht entdeckt hatte, war reich an Freuden und Erlebnissen, starten und heftigen, gewesen. Still wurde es nach ihrer Abreise.

An mehreren Stellen hatte sie sich aufgehalten. Zuletzt war sie bei den vier Inseln gewesen, wo die Schiffe lagen, und auch dort hatte sie sich nur turze Zeit aufgehalten. Inupaujat wechselte oft. Unverheiratetes Weib.

Zuerst hatte der Koch fie gesehen. Der mächtige Mann, der das Essen für sie alle zubereitete. Sowohl das Effen, das einem schmeckte, wie das, was nur die weißen Männer schätzten. Zu­weilen nahm er Mehl aus Säden, zuweilen hatte er große rote und blaue Laffen", in die er ein Loch machte, um das Effen herauszustürzen, das dann im Topf gefocht wurde. Manchmal war es Fleisch, und manchmal waren es Pflanzen, aber fast immer etwas, das gut schmeckte. Dit nahm er jedoch aus großen Fässern Fleisch, das salziger als das Meer war, auf der Zunge brannte und Kaffee und Tee schöpfte er aus mächtigen Krufen, immer waren es unfaßbare Mengen, von denen er nahm. Es war nicht eine kleine Tüte mit Zucker, wie die Menschen sie betamen, es war immer mehr, als ein Mann heben konnte, und wenn in einer Kiste nichts mehr mar, schlug er ein Loch in eine neue, warf die Bretter einfach aufs Eis, und die Menschen konnten sie auflesen.

Der Koch nahm sich Inupaujaks an. Er wohnte in einem

Haus für sich, neben der Stelle, wo er tochte, und Inupaujak ver­stand, daß er es war, der den weißen Männern ihr Essen gab, und daß er selbst alles essen fonnte, was ihm behagte. Bei ihm fand sie Geschmack an Zucker und Brot, und er gab ihr einen Löffel, mit dem sie eines Tages soviel Zuder, daß sie fich schließ­sich nichts mehr daraus machte und sich übergab.

Als einer der Matrofen sie einmal pacte und in das gemein jame Haus tragen wollte, fam der Koch angelaufen und sprach zornige Worte, und der Mann mußte sie wieder auf das Schiff setzen. Der Koch bat fie, mit ihm hineinzugehen. Inupaujat hatte früher schon gesehen, wie Männer sich um Frauen schlugen, aber hier auf dem Schiffe gab es wohl nur Borte und weder Messer noch Harpunen.

hatte. Er tam einfach eines Tages, sprach eine Anzahl laufer Worte, nahm sie bei der Hand und führte sie in sein Haus. Das war tief unten im Schiffe, hatte ein kleines Fenster, und hier sollte fie wohnen. Aber hier fühlte sie sich nicht wohl und meinte viel, Essen bekam sie, aber nicht im Ueberfluß, und sie mußte den ganzen Tag nähen. Wenn sie morgens aufwachte, jagte der Mann fie aus dem Bett und blieb selbst liegen.

Aber weiße Männer find merkwürdig. Eines Tages zeigie es fich, daß auch dieser Mann sich einem andern beugen mußte. Inu­paujat tam in mehrere Häuser, die mit einem großen Eingang am Ende des Schiffes lagen. Man faß hier auf Bänken, und es gab einen Spiegel, nicht wie die kleinen runden, die man tannte, sondern so groß, daß man den ganzen Menschen darin sehen konnte. Der Mann hatte einen großen Topf, in den er warmes Wasser goß. Der war so groß, daß ein Mensch darin liegen konnte, und er ließ Inupaujat sich in das Wasser legen und sich den ganzen Körper mit Seife waschen. Er ließ fie den ganzen Tag ohne Zeug in seinem Hause herumgehen, und oft gab er ihr Wasser, das im Halse brannte und sie andere Worte sagen ließ, als sie gedacht hatte.

Wenn auch der Mann alt und wenn er auch nicht wie der Roch war, jo verstand sie doch, daß, wenn er sprach, alle andern gchorchen mußten, und Jnupaujok erhielt viele Geschenke, die sie in das Schneehaus zu ihrem Schwager trug, der alles nahm.

Der Schwager war Iaparte, Abas Mann, und er behielt ihre Nadeln und Scheren, den Spiegel und die Hemden, viel Zucker und Stetse. Alles, was fie sah und worauf sie zeigte, erhielt sie vom Herrn des Schiffes. Er verlangte nur, daß sie nicht zu lange fort­blieb. Wenn sie zum Koch ging oder zu der Rede der anderen lächelte, wurde sein Geficht zornig, er sagte laute Worte, und sic mußte mit ihm fortgehen.

Eines Tages, als die weißen Männer in zwei Booten vom Schiffe fortgefahren waren, um Wale zu fangen, entschloß Taparte fich, nach Norden zu reifen, und Inupaujat follte ihn begleiten. Es mar eigentlich schade, das gute Schiff zu verlaffen, aber sie war der vielen Männer und des guten Lebens müde, und sie zogen fort. Das war nur wenige Tage her, und sie hatte seither nichts Beson­deres erlebt.

Die Frauen sprachen lange miteinander. Zuweilen trat eine von ihnen an ihren Schlitten, und wenn sie wiederfam, zeigte fie wie zufällig die neuen Befiztümer, die dann von den anderen be­wundert wurden.

Die Männer hielten sich indessen abseits. Sie sahen abschäßend auf Hunde und Schlitten, wechselten aber nur wenige Worte; endlich beschlossen sie doch, Häuser zu bauen. Jeder Mann nahm sein Messer. Sie gingen ein wenig auseinander und prüften den Schnee, und nun mußten die Frauen, daß für mehrere Tage Lager aufgeschlagen wurde, und daß es Zeit genug gab, von den Ereignissen des Bin­( Fortießung folgt.)

Der Koch war ungeheuer mächtig; aber es gab doch einen, der über dem Koch stand, einen Mann, der auch sein eigenes Hausters zu erzählen und zu hören.

WAS DER TAG BRINGT.

Wieviel Kälte kann der Europäer ertragen?

Wenn der Europäer in die Eiswüsten der Polargebiete gelangt, sieht er sich Kältegraden gegenüber, die sein Leben bedrohen. Die Polarforscher haben daher zu allen Zeiten einen gefährlichen Kampf gegen das arktische Klima führen müssen, und in den Berichten be gegnet uns immer wieder die Verwunderung über die Unempfind lichkeit der Polarvölker gegen die Kälte. Diese ,, Leute von Eisen", wie sie Wrangel genannt hat, haben sich dem Klima ihrer Heimat angepaßt. Die Europäer aber, die aus minderen Breiten in das Bolargebiet famen, sind nicht selten Opfer der Kälte geworden.

Schon die ersten Polarforscher, der Holländer Barents und feine Begleiter, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts den arktischen Winter zu kosten bekamen, suchten sich vergeblich gegen den Eifes: hauch zu schützen. Wie sie erzählten, fonnten sie sich nur dadurch por dem Erftieren bewahren, daß sie ,, das Feuer durch die dicke Belzkleidung bis auf die Haut durchbrennen ließen". Heißes Baffer, in das man Hemden zum Waschen gelegt hatte, fror mit diesen zu

einer festen Masse zusammen, so daß man sie nicht mehr aufweichen

fonnte.

Ueber die Kälte in Grönland   wird aus dem Jahre 1631 be= richtet, daß man, wenn man ins Freie trat, das Gefühl hatte, als wenn man mit Ruten gepeitscht würde. Dabei zersprangen Felsen und Steine mit lautem Krachen, und das eisbedeckte Meer war in Rauchwollen gehüllt; troß des Schußes durch die wärmste Kleidung verursachte die Kälte auf der Haut große Blasen.

Berschiedene Polarforscher haben die Wirkung beschrieben, die jolche Kälte in einem geheizten Zimmer ausübt. Sobald nämlich die falte Luft Zutritt zu dem Raum erhält, bilden sich schwere Dampfwolken, die eine starke Eisdecke an den Bänden zurücklassen; Fleisch, Brot und andere Nahrungsmittel verwandeln sich in feste Massen, an denen selbst Sägen und Beile zerbrechen. Bei der be­rühmten Ueberwinterung im Ban- Reußelaer- Hafen, die die Expe­dition Ranes in den Jahren 1853/55 durchmachte, waren an ver­schiedenen Tagen die Menschen in eine so dichte weiße Wolfe ge­

FUNK

UND­

AM ABEND

Montag, 18. Februar.

Berlin  .

16.00 Ingenieur Joachim Boehmer: Technische Wochenplauderei. 16.30 Komponistinnen- Stande.

Anschließend: Teemusik aus dem Hotel Bristol( Kapelle Ilja Livschakoff  ). 17.30 Max Halbe  . Die Traumgesichte des Adam Thor."( Gelesen vom Autor.) 18.10 Sprachliche Plaudereien.( Deutscher Sprachverein  .) 19.00 Felix Stiemer  : Marx und Engels.

19.30 Prof. Dr. Flitner, Kiel  : Die junge Generation im Volke. 20.00 Paul Zech  . Aus eigenen Werken.

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20.30 Internationaler Programmaustausch. Uebertragung von Warschau  . 1. Mosz­ kowski  : Klavierquartett d- moll, op. 8( Oziminski, Dwarakowski, Wilko­mirski, Drzewiecki). 2. Lieder von Noskowski  , Niewiadomski, Szopskl, Szymanowski  , Korwin Szymanowska. 3. Paderewski  : a) Sarabande; b) Legende; c) Rozycki: Polonaise; d) Szymanowski  : Etude b- moll; e) Zarembski: Impromptu caprice( Drzewiecki, Klavier). 4. a) Rozycki: Nocturne fis- moll; b) Szymanowski  : Romanze; c) Zarzycki: Mazurka ( Urminska Jaworks, Violine).

Anschließend bis 0.30 Tanzmusik( Kapelle Gerhard Hoffmann). Königswusterhausen.

16.00 Englisch  ( kulturkundlich- literarische Stunde). 17.30 Dr. Hans Hajek: Vom Leben der Sprache.

18.00 Prof. Ludwig Mantler, Theophil Demetriescu: Humor in Lied. 18.30 Englisch   für Anfänger.

18.55 Oek.- Rat Keiser: Die Preisverhältnisse auf dem Vieh-, Fleisch- und Futtermittelmarkt und ihre praktischen Auswirkungen.

19.20 Stud.- Rat Dr.- Ing. Wettstädt: Werkmeisterlehrgang für Facharbeiter: Dampfmaschinen und Brennkraftmaschinen.

hüllt, daß man sie nicht erkennen konnte. Es wird berichtet, daß man, wenn man die Müze vom Kopf nahm, dieser wie eine Schüssel mit kochenden Kartoffeln" dampfte. Wollte man etwas im Greien schreiben, so konnte man dies nur über einer Spiritus­flamme tun.

Die Wirkung einer Temperatur von 60 Grad Fahrenheit auf den Menschen hat Payer beschrieben: Der Buls schlägt langsamer, der Mensch wird gefühllos und steif, die Kräfte nehmen ab, die Augenlider find so gefroren, daß man sie nicht bewegen kann, die Füße schmerzen; dabei tritt großer Durst auf, der Bart ist zu einem Eisflumpen verwandelt, es zeigen sich nervöse Schwäche, Schläfrig­feit und bisweilen sogar Geistesgestörtheit.

Die Kurische Nehrung   als Naturschutzgebiet.

Die Kurische Nehrung  , die sich etwa 100 Kilometer lang als Landstreifen zwischen der Ostsee   und dem Frischen Haff   hinzieht, steht, was Urwüchsigkeit der Landschaft betrifft, an erster Stelle

unter den von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalspflege be­

freuten preußischen Naturschutzgebieten. 3war übertrifft die Lüne burger Heide die Nehrung an Flächeninhalt, aber viel stärker find die Eindrücke, die dieser von Menschenkultur fast unberührte Land­strich vermittelt. Hier finden sich die gewaltigsten Wanderdünen der Erde, die Sahara des Nordens", und hier lebt auch noch in vielen stattlichen Eremplaren in den moorigen Niederungen der ur­zeitliche Elch.

Fische als Heizmaterial.

Fässer voll getrockneter, mit Paraffin gesättigter Fische wurden als Heizmaterial im Kessel des norwegischen Dampfers Eina" ver­feuert, der dieser Tage mit viertägiger Verspätung aus Bergen in Aberdeen   eintraf, nachdem er bei Island   furchtbare Stürme zu überstehen hatte. Das Schiff hatte genügend Bunkerkohle für die neuntägige Reise an Bord. Diese Borräte waren aber infolge des schweren Seeganges, gegen den der Dampfer zu tämpfen hatte, schon während der ersten Hälfte der Fahrt arg zusammengeschmolzen. Gerade als die Situation am fritischsten war, gingen die Kohlen­Dorräte aus. Man behalf sich eine Zeitlang damit, alle entbehr­lichen Holzgegenstände zu verfeuern; als aber auch diese Notvorräte erschöpft waren, sah man sich auf die Ladung von Fischkonserven angewiesen, die in die Feuerung geworfen wurden. Nachdem die Fische auf den Kesseln gedörrt waren, sättigte man sie mit Ba­raffin, um sie für den Heizzweck vermendbar zu machen. Insgesamt wurden 95 Fässer verbraucht.

Kosten des Niagarafalls.

Der Vertreter der Vereinigten Staaten   in Ottawa   hat mit der fanadischen Regierung ein Abkommen getroffen, das beide Länder zu einer gemeinsamen Zahlung von 1 750 000 Dollar zur Erhaltung der Naturschönheiten und des wirtschaftlichen Wertes des Niagara­falls verpflichtet.

Luxus in Amerika  .

Die Attraktion der Juweliere in der Fifth Avenue   find zurzeit Kleine mit Edelsteinen besetzte goldene Zigarettenetuis im Durch schnittspreis von 10 000 m. Ein New- Yorfer Strumpfgeschäft ver­tauft Seidenstrümpfe um den billigen Preis von 2000 m. pro Baar, es gibt aber auch solche, die 3200 m. toften. Parfums zu 1000 m. das Flakon sind feine Seltenheit, und Abendschuhe, die 5000 M. toften, sieht man gleichfalls in den Schaufästen der Hauptstraße der Stadt.

Karneval...

Der diesjährige Kölner Karnevalszug, der aus 28 Gruppen und 22 Wagen beftand und an dem 2500 Menschen beteiligt waren, hat rund 300 000 m. Kosten verursacht. Für den gesamten Zug wurden etwa 600 Pferde benötigt. Die Finanzierung des Zuges geht zu etwa 95 Broz. zu Lasten der Karnevalsgesellschaften, für den Rest tommt ein städtischer Zuschuß in Frage.