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Die untragbaren" Löhne.

3m Vergleich zu den tragbaren in Amerika  .

Unsere Graphit über die Entwicklung der Löhne in Deutschland  fm Berhältnis zu der der Kauftraft der Löhne widerlegt turz und bündig das Gerede und Geschreibe der Unternehmeranwälte über tie unerschwinglichen" Lohnsteigerungen und zeigt, wie wenig be­gründet und berechtigt die Abweisungen der Lohnförderungen find, gejchmeige denn die Gegenforderungen der Unternehmer, die Löhne zu fürzen.

Wenn Ende 1928 der Reallohn noch immer nie driger ist als im Jahre 1913, dann darf man sich auf den Einmand der Unternehmer gefaßt machen, daß zwischen dieser Zeit die Kriegs- und Nachkriegsjahre lägen. Der Anteil des Unter

Entwicklung der Löhne und der Kaufkraft des Lohnes in Deutschland  

141.9

148.........

oddoo 144.8

139.3

131.s

150.

Nachkriegsjugend und Sozialismus.

Anna Giemsen über Wege und 3rrwege.

Auf dem 11. fontradiftatorischen Abend der Sozialistischen Mo­natshefte" behandelte die Referentin Anna Siemsen  , M. d. R., das Thema: Jugend und Sozialismus", in dem sie Eigen­

rungen des Wirtschaftsfriedens" sind noch notwendig, um dem Unterschaften der Nachfriegsgeneration aufmies: schnelles Stre­nehmertum in Deutschland   die dem amerikanischen   Unternehmertum längst geläufige Ertenntnis beizubringen, daß das Heil der Wirtschaft nicht in der Lohnbrüderei zu suchen ist, sondern in der ausreichenden Rauftraft der Arbeit nehmerschaft, der großen Masse der Verbraucher?

Beobachten wir den Berlauf der Dinge in Ameri? a, dann fällt der Unterschied sofort ins Auge. Daß das amèritanische Unter: nehmertum, daß sich ja schließlich doch auch die Blusmacheret angelegen sein läßt, auf die Erhaltung der Kauftraft der Arbeitnehmer einiges Gewicht legt, zeigt die zweite Graphit. So wenig wie bei uns zahlt

Entwicklung der Löhne und der Kaufkraft des Lohnes in Amerika  1920-1928 240.6

214...

Z

188.5 183.0

Z

Jeweiliger Lebenshaltungsindex- 100

Wochenlohn 1913-100

Lohnindex

Kaufkraft des Lohnes

13.1

Wochenlohn 1913-100119

113

Jeweiliger Lebenshaltungsindex= 100

94.1

98.7 97.1

98.7

91.1

92.9

90.8

SN

LA

JMM J S NJ MMJ FAJA OD FAJAO D 1. 9 2 7 1 9 2 8

nehmertums an der Schulb der Kriegsverlängerung soll micht vergessen werden. Die deutsche Arbeitnehmerschaft wird aber auch den ungeheuren Lohnbetrug in der In flationsperiode nicht sobald vergessen, dessen Opfer sie war. Seitdem haben die Löhne zwar wieder angezogen, vielfach erst nach schweren, opferreichen Kämpfen der Arbeiterschaft. Gleichzeitig aber setzte die Rationalisierung ein, mit dem Erfolg, daß heute bei geringerer Arbeiterzahl weit mehr produ­giert wird. Troßdem sind die Löhne, gemessen an der Kauftraft, nicht beffer geworden.

In den zwei Jahren 1927 und 1928 ist die Kurve der Nominal­löhne von 131,8 auf 150,7 Punkte gestiegen. Auch die auf traft der Löhne stieg von 91,3 auf 98,7 an. Allein die Kauf­traft hat noch nicht wieder den Stand vom Jahre 1913 erreicht. Der Einwand, die Arbeitszeit sei heute auch fürzer als im Jahre 1913, ist hinfällig, trotzdem die Tatsache an sich richtig ist. Die Diffe renz in den Arbeitszeiten ist jedoch mehr als ausgeglichen burch die Rationalisierung samt dem Ueberstundenwesen.

Wie weit muß die Bildung von Reutapital, die das Unternehmertum seiner Lohnpolitif als Leitfaz voranstellt, gediehen sein, bis die Löhne in ein vernünftigeres Berhältnis zur Rauftraft gebracht werden? Wie viele Lohntämpfe, mie viele Stö i

.Lohnindex

135

$ 100

Kaufkraft des Lohnes

1920 22 24 26 1928 1920 22 24 26 1928 21 23 25 27

21 23 25 27

das amerikanische   Unternehmertum hohe Löhne etwa um der schönen Augen der Arbeiter willen, aus purer Menschenfreundlichkeit, aus Mitleid oder gar aus Renommiersucht. Es handelt aus fluger Berechnung, in seinem eigenen Intereffe, weil es Abnehmer für seine Baren gebraucht und diese Abnehmer zunächst im eigenen Lande fucht und sie sich schafft.

Die Vernachlässigung des heimischen Marktes durch Drosselung der Kauftraft, die Lohnbrüderei unter Berufung auf die Konkurrenz­fähigkeit auf dem Auslandsmarkt ist furzsichtiger Exportfimmel. Der amerikanische   Arbeiter tann weit mehr Der= braumen als fein ärmerer deutscher   Löhnkamerad, und er fann sparen, ohne feine Lebenshaltung auf den Hungeretat zu bringen. Dabei ist das Leben in Amerita weit tostspieliger als in Deutschland  . Und troßdem ist die Rauftraft der Löhne wesentlich höher als bei uns, wo der Arbeitnehmer als Massenkonsument mißachtet wird, anstatt gehörig gewürdigt zu werden.

Allem Anschein nach muß das deutsche Unternehmertum erst durch die Gewerkschaften von seiner falschen Lohnpolitik furiert werden. Dazu bedürfen sie allerdings der Erfassung der Un­organisierten, nicht in Kampfleitungen", sondern in den zu ständigen Berbänden,

Zur Verhütung von Straßenunfällen. Die billigen Jugend: und Schulfahrten.

Was dazu die Kinder fagen.

=

Rechtzeitige Anmeldung erforderlich.

Bur glatten Abwicklung des starten Reiseverkehrs auf den Ber: liner Fernbahnhöfen Dor Ostern und Pfingsten sowie bei Beginn der großen Sommerferien förmen- wie die Reichsbahndirettion Berlin   mitteilt auch in diesem Jahre die in unserem Bezirk beginnenden gemeinsamen Jugend­und Schülerfahrten in den Fernzügen nur unter folgenden Bedin­gungen zugelaffen werden:

den

Die Anträge auf Fahrpreisermäßigung nach den vorgeschriebenen Mustern für Donnerstag, Freitag und Sonn­abend vor Ostern und Bfingsten sowie die ersten 4 Tage der Sommerferien find bis spätestens Dienstag, 26. März, und Dienstag, 14. mai, und Donnerstag, den 27. Juni 1929, abends 6 Uhr, unter Angabe der ge­nauen Teilnehmerzahl und des Zuges bei dem Bahnhofsvorstand des Abgangsbahnhofs zu stellen. Stehen der Zulassung der Fahrt feine Bedenten entgegen, so werden die Anträge vom Bahnhofs­vorstand mit Einverständnisvermert versehen. Im anderen Falle ver. weist der Bahnhofsvorstand auf eine andere Beförderungsgelegenheit. Die Fahrkartenausgaben find angewiesen, die Beförderungsscheine nur auf Grund der vom Bahnhofsvorstand genehmigten Anträge aus­aufertigen. Verspätet gestellte Anträge müssen zurüd­gemieien werden.

ben nach sicherem Erwerb und die Furcht, sich durch allzu starfe Eigenwilligkeit auf diesem Wege zu exponieren, dazu ein Hang zum Genießen, ohne sich in große geistige Unfosten zu stürzen. Ais Gegenspiel dieses Typus bei den Andersdenkenden allzu oft eine un­gesunde Opposition um jeden Preis. Demgegenüber fann die ältere Generation einen Anspruch auf persönliche Autorität nur schwer rechtfertigen. Ihn muß eine klare

fachliche Zielsetzung der Jugend

selber ersetzen. Arten dieser Zielsetzung fönnen sein: die innerwelt­liche Berneinung, also die Flucht zur Jenseitigteit, ebenso ein Wunsch nach Wiederherstellung des Gewesenen, wozu eine bedingte Bejahung des Bestehenden gehört, mit dessen Korrek­turen man glaubt sich begnügen zu können. Und dazu als dritte Möglichkeit der Weg aus dem Zerfall der Gegenwart heraus, der Weg zum Sozialismus. Benn große Teile der Jugend für ihn noch nicht gewonnen sind, so sind vor allem die bestehenden Er ziehungsinstitutionen dafür verantwortlich zu machen, die, statt die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen, verblichene Illusionen nähren. Trogdem wird die Jugend im Gegensatz zur Vortriegszeit heute von den Broblemen des Sozialismus brefter berührt, da sich der Kampf um ihn ganz anders vor der breiten Deffentlichkeit voll­zieht als früher. Demgegenüber find allerdings auch die erschwe­renden Momente gewachsen. Der gefühlsmäßige Gehalt des Sozia­lismus wird einerseits oft durch polemische Verzerrung verdunkelt, findet andererseits in der Wirklichkeit noch zu wenig Möglichkeiten, in realer Erscheinungsform vor die Jugend zu treten. Um so bedeutsamer sind die beispielsweise von den Kinder= freunden gemachten Bersuche, die Jugend bereits von Anbeginn ihrer bewußten Menschwerdung in sogenannten Kinderrepubliken, Feldlagern usw. zu sozialistischen Menschen zu erziehen und von vornherein gegen den auch in der Arbeiterschaft verbreiteten Typus des verhinderten Kapitalisten" anzugehen. Das Anwachsen und Borherrschen des Parteiapparates ftellt ein erschwerendes Moment für die Jugend dar; das ihr eigene Streben nach ,, Unbedingtheit" bringt bei Nichterfüllung heldischer" Ideale leicht einen oppositio­nellen Umschwung mit sich. Um so verständlicher und notwendiner erscheint eine besondere Erfassung der Jugendlichen. Den notwendig umb ehrlich zu fonstatierenden Kampf der Alten und r Jungen um den Plazz an der Sonne muß man psychologisch begreifen und darum auch der Jugend dort,

fait

wo sie als tämpfende Minorität auftritt, Berständnis entgegenbringen und Wirkungsmöglichkeiten erschließen. Die anschließende Diskussion brachte leider nicht die erhoffte Lebendigkeit und frische Entwicklung jugendlicher Gedankennänge. Redner, die nach alter deutscher Debattenfitte ihre eigenen Sorgen portrugen, statt zum Thema zu sprechen, wechselten mit teilweise recht gelehrten Dozenten ab, wo Jugend mehr eine Altersstufe als einen Geisteszustand zu verförpern schien. Ein Hinweis darauf, wie die große und wachsende Schar der an der kapitalistischen Um welt zum Kritifer werdenden Jugend wirklich zum Sozialismus g wonnen werden tönne, fehlte leider bis auf wenige Aus völlig. Darum sei die auf der Versammlung gemachte Bemerkung hier unterstrichen, daß es dafür nur einen Weg zu geben scheint: die Entwicklung von der Demokratisierung der vollziehenden Macht zur Demokratisierung der Gesezgebung in dem Sinne einer lebendigen Mitarbeit der Deffentlichkeit, einer verbreiterfen De­batte in der Partei selbst und einer vorbehaltloseren Mitwirkung der Jugend selbst, die sich nicht mit Mary' Interpretation begnügen darf, sondern aus marristischer Schulung heraus zur praf­tijchen Stellungnahme drängt. In diesem Sinne hatte die Referentin des Abends recht, wenn sie nicht so sehr die von einem Diskussions­redner gewünschte Revision des marristischen Bewußtseins, sondern eine margiftische Revision des Bemußtseins der D. J. Jugend forderte.

Bezirksvorstand. Heute, 19% Uhr, Sigung des erweiterten Bezirksvorstandes mit den Berliner   Reichstags- und Landfags. abgeordneten im Fraktionsjaal der preußischen Landtagsfraktion, Candtag, Prinz- Albrecht- Straße 5.

FUNK

RUND­

AM

Dienstag, 26. Februar.

Berlin  .

ABEND

16.00 Fliegerbücher.( Am Mikrophon: Peter Supf  .) 16.30 Unterhaltungsmusik( Kapelle Jaro Michálek). 18.30 Baumeister Heuer: ,, Unfallschutz und Unfallverhütungsmaßnahmen im Baugewerbe".

Im Zusammenhang mit der Reichs Unfallverhütungs­oche( RUWo) wird von der Berliner Verkehrsgesellschaft und vom Berliner   Polizeipräsidium eine Sonderausstellung im Warenhaus Wertheim am Leipziger   Blazz veranstaltet, an der sich auch die Firma Bertheim beteiligt. An Modellen, Appa: Taten, Straßenplänen, Plakaten usw. wird gezeigt, was die Behörden fun, um Straßenunfälle möglichst zu verhüten und die Bevölkerung Bur pflichtgemäßen Vorsicht zu ermahnen. Der reizvollfte Teil dieser Ausstellung ist das, was die Kinder beigetragen haben. Aus einem im Frühjahr 1928 von der Straßenbahngesellschaft und dem Polizei­präsidium veranstalteten Wettbewerb für die Schul­jugend, der die Kinder zur Aeußerung ihrer Ansichten über Ber  : fehrsunfälle und zu Vorschlägen von Berhütungsmaßnahmen auf­forderte, sind die besten Leistungen ausgelegt. In Zeichnungen, mahnenden Blakaten, allerlei Verschen, längeren Gedichten, ausführ lichen Aufsätzen haben Knaben und Mädchen der Volksschulen und der höheren Schulen in oft recht humorvoller Weise gezeigt und gefagt, wie man sich verhalten muß, um Straßenunfälle zu verhüten. Tausend Arbeiten gingen bei dem Wettbewerb ein, 157 davon wurden burch Preise ausgezeichnet. Diese besten Leistungen famen aus 64 Volksschulen und 25 höheren Schulen. Die Besucher der Aus stellung werden an diesen Beiträgen der Jugend ihre befondere halter, Potsdamer, Lehrter, Stettiner, Görlizer und Briezener Für die Anträge Tommen nur die Berliner   Fernbahnhöfe: An­Freude haben. Damit auch die Frauen ihre Meinungen Bahnhof   sowie die Stadtbahn- Fernbahnhöfe Schlesischer Bahnhof   16.30 Stud.- Rat Dr. Hans Philipp  : Bemerkenswerte Bodenfunde aus Deutsch­über die Unfallverhütungsmaßnahmen äußern für die Fahrten von der Stadtbahn nach dem Often und Charlotten­können, wird jetzt ein ähnlicher Wettbewerb unter Ausburg für die Fahrten von der Stadtbahn nach dem Westen in Frage. stellungsbesucherinnen veranstaltet. Die Beteiligung steht Alle übrigen Bahnhöfe unseres Bezirks dürfen Anträge auf Jugend­jeder Frau frei, nachdem sie die Ausstellung besucht hat. und Schülerfahrten im Fernverkehr für die oben bezeichneten Tage nicht entgegenehmen.

Die Ausstellung murde gestern vormittag durch Major Senffarth( Polizeipräsidium) und Ingenieur Iramm( Ber­fehrsgesellschaft) den Vertretern der Bresse   gezeigt und dann er­öffnet. Sie bleibt geöffnet während der ganzen Reichs- Unfall­verhütungs- Woche und farn in den Geschäftsstunden des Waren­haufes, 9 bis 7 Uhr, unentgeltlich besucht werden.

Jm Berliner   Stadt- Ring- Borortsverfehr fönnen die Jugend­und Schülerfahrten wie an den übrigen Tagen durchgeführt werden.

19.00 Hans- Bredow- Schule. Prof. Dr. Ludwig Ebermayer  : Das ärztliche Be rufsgeheimnis. 19.30 Walter Schrenck: Musik im Konzertsaal.

20.00 Vater und Sohn." Alfred Döblin   im Gespräch mit seinem Sohn. Mattia Morro, Bariton, Original Tango- Orchester Canaro" aus der Barberina  . 21.30 Leopold Jeßrer: Ein Tag im Leben eines Intendanten. Anschließend Presse- Umschau.

Königswusterhausen.

lands Vorgeschichte und ihre Verwertung im Schulunterricht( III) 16.30 Nachmittagskonzert von Leipzig  .

17.30 Dr. Hans Hajek: Vom Leben der Sprache.

18.00 Dr. Richard H. Stein: Neuere Hausmusik für Klavier. 18.30 Französisch für Anfänger.

18.55 Gewerbeassessor a. D. Michels: Warum ist Erziehung zur Unfallver­hütung nötig? 19.20 Dr. med. Baeumer: Kraftfahrer und Kraftfahrzeuge. Gedanken eines Arztes.

Jur Jugendmelbe! Da vom Donnerstag an in den Stufen der Unter Berantwortl. für die Rebaftian: Bolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, right wieder beginnt, findet and bie Lebenstunbevorbereitung bruderei und Betfagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   GB 68, Lindenstraße 3. Berlin  . Berlag; Bormärts Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Bud für die Jugendmeihe in den jeweiligen Schulen statt. Bierzu i Beilage.

Aufspringen der Hände und des Gesichts

schmerzhaftes Brennen, sowie Röte und Juckreiz der Haut werden beruhigt und ausgeheilt durch die wundervoll kühlende, reizmildernde Creme Leodor. Diese schneeig- weiße, glyzerinhaltige, fettfreie Hautcreme verleiht auch den Händen und dem Gesicht jene matte Weiße, die der vor­nehmen Dame erwünscht ist. Gleichzeitig herrlich duftende kosmetische Unterlage für Puder. Tube 1 Mk.- Erhältlich in allen Chlorodont- Verkaufsstellen.