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gebiet, Somaliland  , haben die erwähnten Mächte unter fich geteilt. Noch 1902 hatte England versucht, durch eine Abmachung das Tsanajeegebiet in Nordwestabessinien in britische Einflußsphäre zu perwandeln und somit andere Mächte von dem oberen Lauf des Blauen Nil   fernzuhalten. Staliens Eroberungsfrieg von 1896 war zwar gescheitert, es hatte jedoch 1906 durch eine Abmachung mit England fertig­gebracht, est abessinien als sein wirtschaftliches Einfluß­gebiet anerkennen zu lassen. Frankreich   hat durch den Bau der Eisenbahn vier Fünftel des abessinischen Außenhandels an den französischen   Hafen Dschibutti herangezogen.

In den letzten zwei Jahren hatten diese Kolonialmächte den Kampf um Abessinien wieder aufgenommen. Ungeachtet dessen, daß Abessinien innerhalb des Bölkerbundes ein ,, gleich berechtigter Mitgliedsstaat" ist, hat man doch versucht, es zum Objekt der Kolonialbeute zu machen. Im Sommer 1926 unterzeichneten Chamberlain und Mussolini   ein Abkommen in diesem Sinne über Bestabessinien. Wäre nicht seinerzeit der energische Protest Tafaris vor dem Völkerbund und darauf der Einspruch des Genfer   Sekretariates erfolgt, so hätten vielleicht Mussolini   und Chamberlain ihr Ziel er­reicht. Wenn nun nicht auf Hintertreppen, so hat Italien  doch vor einigen Monaten durch unmittelbare Berhandlungen mit der abeffinischen Regierung als Gleicher mit Gleichem beachtliche Erfolge erzielen fönnen. Es ist nämlich den Stalienern auf Grund eines Freundschafts- und Sicherheits­pattes zugestanden worden, durch Abessinien eine Auto­ftraße anzulegen, die Eryträa mit Italienisch­Somaliland verbindet; dann wird sich der italie nische Handel bald in Westabessinien Eingang schaffen und die französische   Monopolstellung im abessinischen Außenhandel start gefährdet sein. Als Gegenleistung Staliens erhält Abessinien eine Freizone in Affab, der italienischen Hafenstadt von Eryträa, was nicht zuletzt auch Italien   zugute fommen wird. Natürlich hat diese Abmachung in Frankreich   Mißstimmung hervorgerufen. Nun hofft man auch in England, nicht hinter Italien   zu bleiben, also auf diesem oder anderem Wege am Tsanasee Wurzel zu schlagen. Ihnen tritt aber 2 merita entgegen. Denn auch amerikanische Kapitalistengruppen planen dort Staudämme und weite Plantagen anzulegen. Auch auf abessinischem Boden treten die rivalisierenden Kolonialmächte einander entgegen.

Von allem Kriegsgeift entgiftet... Müller und Severing bei der Jahrhundertfeier in Stuttgart  . Stuttgart  , 16. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die Drahtzieher fiken in Moskau  "

Gagt der rechtskommunistische Reichstagsabgeordnete Paul Frölich.  

beiterschaft nochmals auf die Schlachtbank zu führen. Der Aufruf zum 1. August geht von dem westeuropäischen Bureau in Moskau   aus, einer Einrichtung, von der ein gewöhnlicher Proleta­rier feine Ahnung hat. Dort fißen die wahren Drahtzieher der blutigen Maitage."

Am Mittwoch veranstaltete die tommunistische Opposition Groß| beit gezeigt hat, bringt es die Rote Sturmfahne" fertig, die Ar Berlins  ( Brandler- Thalheimer) in Haverlands Festfälen eine Ver sammlung, in der Paul Böttcher   über die Wahlen in Sachsen  und Paul Frölich   über Die Lehren des 1. Mai" sprachen. Die Bersammlung war von etwa 400 bis 500 Personen besucht. Unter den Versammlungsbesuchern fonnte man die verschiedensten Typen beobachten: Hausfrauen und Stenotypistinnen, denen man eine po­litische Betätigung nicht ansehen konnte; Handarbeiter aus den Be­trieben neben ausgesprochen kommunistischer Intellektuellen. Böttcher erklärte: ,, Die Partei hat mit ihrer blöden Tattit und maßlosen Hetze erreicht, daß die sozialdemokratischen Arbeiter weiter der 3örgiebel- Partei die Treue halten. Mit der Phrase Sozialfaschisten  ", die jetzt abgelöst wurde durch die Kenn zeichnung der Sozialdemokratie als offen faschistisch", fönnen wir Beine Lorbeeren ernten."

Als zweiter Redner sprach Frölich über die Lehren des 1. Mai: Betrachten wir die Berichte unserer Provinzpresse, so bekommen wir den Eindruck, daß ganz Berlin   in heller Empörung sich gegen das Vorgehen der Polizei auflehnt. In der russischen Presse erschienen Berichte, daß das revolutionäre Proletariat Berlin   sich im Straßen­tampf gegen die Polizei behauptete. Genossen, diesen Schwindel fezt man uns vor! Vor wenigen Wochen triumphierte die Rote Fahne  ", daß die Hälfte der Betriebsräte aus unseren Reihen ge­stellt wird. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben revolutionäre Be­triebsräte. Aber wie war es? Die Verkehrsbetriebe arbeiteten, wo sie nicht durch Demonstranten an einigen Stellen daran gehindert wurden. Bei der Leipziger   Straßenbahn erreichte der kommunistische Betriebsrat, daß statt der halbstündigen Arbeitsruhe am 5. Mai den Arbeitern ein Brivaturlaub gegeben wurde. Nur wenige machten davon Gebrauch. Die Arbeiter sind nicht dem Ruf der KPD.   gefolgt, sondern haben den Führern den Marsch ge blasen." Wo waren diese Führer?" ruft Frölich   aus. Eine Stimme ruft: Im Kaffee Vaterland!" Stürmisches Gelächter.

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Nach dieser verpufften Attion," fährt Frölich fort, die die Partei in ihrer ganzen Schwäche und 3ermürbt.

Zum Berbot der Rotfrontfämpfer führte Frölich aus: Trog großen Geschreis habe man nichts gegen das Verbot getan. Die leitenden Stellen hätten das Verbot nicht nur gewünscht, sondern durch ihre gewissenlose Haltung direkt gefördert, um den inneren Verfall dieser Organisation nicht in Erscheinung treten zu lassen. Die Vorbereitungen zur Illegalität seien von der Bundesleitung so geschickt" getroffen worden, daß der Polizei 40 000 RM., wichtige Aften und Listen in die Hände gefallen feien. Unter lebhafter Bustimmung rief Frölich: Ich sehe den Tag kommen, wo ein großer Teil des RFB  . nicht bei uns bleibt, sondern bei den Fa­chisten landen wird!"

Kommunistische Journalistif.

,, Da er lediglich Journalist war, ist kein Berlust für die Partei zu verzeichnen," schrieb der Klassenfampf" in Halle über den Aus. tritt des Redakteurs der Roten Fahne", Köhler, aus der KPD  . Dadurch fühlt sich die rechtskommunistische Zeitschrift Gegen den Strom" zu folgender Bemerkung herausgefordert:

und

So leichtfertig fönnen nur wirfliche fleinbürgerliche Spießer, wie ein Werner Hirsch  , urteilen, der noch vor wenigen Jahren sich von Ullstein ernährte und an der tapitalistischen ,, Vossischen Zeitung" war der heute revolutionärer" Thälmann  - Anhänger ist, weil er auf diesem Weg seine bekannt unersättlichen Geldbedürfnisse befriedigen kann. Für diese Burschen und Werner Hirsch   ist nur einer der vielen ist die Partei nur ein Geschäft. Hält man die Urteile, die aus so verschiedenen Richtungen fommen, zusammen, so erhält man den Eindruck, daß es eine recht nette Sorte sein muß, die sich da in den kommunistischen   Redaktionen angesammelt hat.

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Die neue Reichsanleihe.

Einzelheiten der Auflegung.

den letzten Wochen so heiß umstrittenen Anleihe von 500 millionen prinzipiell dem Staate die Priorität vor der Nachdem der Reichsrat die Genehmigung zur Ausgabe der in| entgegenstellten, voll und ganz in Rechnung gestellt habe, doch müsse gegeben hat, erfolgt nunmehr ihre Auflegung. gegeben hat, erfolgt nunmehr ihre Auflegung.

Im Rahmen der Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule Stuttgart   hielt Reichskanzler Hermann Müller   eine Rede, in der er sich auch mit den politischen Tagesfragen be schäftigte. Der Reichstanzler wies u. a. auf die riesigen Fort schritte der Technit in den letzten Jahrzehnten hin und be tonte, daß die deutschen   Wirtschaftsführer und die hochqualifizierte deutsche Angestellten und Arbeiterschaft an diesen In einer Pressebesprechung teilt der Reichsfinanz­technischen Errungenschaften stets lebhaften Anteil genommen minister Hilferding   mit, daß die neue Anleihe zum Kurs hätten. Im Vordergrund der deutschen   Bolitit der Gegenwart Don 99 Prozent aufgelegt wird und wie bereits bekannt, mit 7 Bro­stehe das Reparationsproblem Behn Jahre nach dem gent   verzinslich sowie steuerfrei ist. Zunächst wird nur ein Teilbe­Abschluß des Krieges sei es wirklich an der Zeit, für die Retrag von 300 millionen aufgelegt, und zwar vom 24. bis 31. mai. parationsfrage eine Lösung zu finden, die von allem Kriegs. Die Einzahlung soll am 1. Juni mit 40 Prozent, zum 5. Juli geist entgiftet und die der tatsächlichen Leistungsfähigkeit mit 30 Prozent und zum 5. August nodymals mit 30 Prozent er Deutschlands   angepaßt sei. In der inneren Politif seien im Inter. folgen. Die Anleihe ist in Stüde   von 100, 500, 1000, 5000, 10 000 esse des Reiches, der Länder und der Gemeinden beschleunigte und 20 000 Mart eingeteilt. finanzielle Maßnahmen zur Besserung der Kaffenlage des Reiches notwendig. Auch die Frage der Reichsreform reife allmählich zur Entscheidung heran. Es sei zu wünschen, daß die Vorarbeiten der Ausschüsse der Länderkonferenz möglichst bald zu einem das Reich wie die Länder befriedigenden Abschluß gelangen. Endziel der deutschen   Politik müsse es sein, zu erreichen, daß das deutsche Bolt in der großen Bölterfamilie als wirtlich gleichbe rechtigtes Glied wieder leben könne.

Wirtschaft gegeben werden. Der Minister selbst vertritt die Ansicht, daß die wirtschaftlichen Rückwirkungen am Kapitalmarkt durch die Auflegung der Anleihe feineswegs so groß sein würden, wie fie in der öffentlichen Discussion von verschiedenen Seiten dar­gestellt worden wären. Bereits die in den letzten Monaten durch mejen, in ihrer ökonomischen Auswirkung dagegen tatsächli das Reich beanspruchten Kredite seien wohl formal furzfristig ge­langfristige Kredite. Man solle daher die Dinge nicht un nötig aufbauschen und sie so hinstellen, als ob diese 500- millionen Anleihe auf dem deutschen   Kapitalmarkt eine Revolution hef Dorrufen würde. Man solle sich doch vergegenwärtigen, daß der Umlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligationen von 1924 bis 1928 auf 7% milliarden gestiegen sei und unter diesen Umständen sei es wohl flar, daß man mit einem gewissen Drud auf den Kapital martt rechnen müsse, von verheerenden Folgen aber nicht die Rede sein könne.

Dr. Hilferding   äußerte sich nochmals eingehend über die Gründe, die zur Aufnahme dieser Anleihe geführt haben, mobei er darauf hinwies, daß am 1. Juli 1928 das Rassendefizit sich bereits auf 1075 Millionen belaufen habe. Hierzu tamen infolge des strengen Winters die erheblichen Ansprüche der Arbeitslosenper ficherung, die sich bis Ende März auf 260 Millionen gestellt hätten. Die Ansprüche der Reichsanstalt im Mai fönnten auf 25 und im Juni auf etwa 12 Millionen geschätzt werden. Der Minister betonte nochmals, daß die Regierung den Schwierigkeiten, die sich der Anleihe aus der Beanspruchung des deutschen   Kapitalmarttestrebits bedeuten.

Abgeführte Demagogen.

Antwort auf eine dreiste Anfrage.

Bei dem Festakt der Technischen Hochschule hatte auch Reichsinnenminister Severing das Wort ergriffen. Er sprach von der Notwendigkeit, zu einer richtigen Einordnung des technischen Schaffens in das Ganze der menschlichen Kultur vor allem dadurch beizutragen, daß die Technische Hochschule der Allgemeinheit und der studentischen Generation noch mehr als bisher das Bewußtsein vermittelt, daß über allem technischen Geseb, über aller technischen Erfindung und industriellen Auswertung, über aller Rationalisierung des technischen Arbeitsprozesses der Adel der nationalen über die Agitationen der Sozialdemo Eine Große Anfrage der Nationalsozialisten und Deutsch­Menschenwürde aller derjenigen steht, die in den tech- tratischen und Kommunistischen Partei wurde nischen Arbeitsgang eingegliedert find. Technischer gestern im Auftrage des Innenministers im Landtag wie Fortschritt ist, so betonte der Minister, fultureller Rückschritt, wenn folgt beantwortet: er mit Berlusten an menschlichem Seelengut erfauft wird. Mensch­liches Empfinden wehrt sich schaudernd gegen den Gedanken, daß die gewaltige Macht der Technit noch einmal zu fo graufigen Dingen wie im Rrieg berufen werden könnte. Die deutsche Technik ist dem Friedenswert wiebergegeben und fann alle ihre Kraft darauf verwenden, die menschliche Wohlfahrt zu fördern.

Braunschweiger Etatssorgen.

Antrag auf Auflösung des Landtags.

Braunschweig  , 16. Mai.  ( Eigenbericht.) Der Braunschweigische Landtag nahm am Donnerstag den Haushaltsvorschlag für 1929 mit den 24 Stimmen der Sozialdemokratie gegen 16 bürgerliche und tommunistische Stimmen an. Die beiden Demokraten und die drei Wirtschaftsparteiler( Ar­beitsgemeinschaft der Mitte) enthielten sich der Stimme. Ein bürger­licher Abgeordneter fehlte.

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitte( Demokraten und Wirt­schaftler), die an dem Etat mitgearbeitet und nicht gegen ihn ge­stimmt hat, stellte im Verlauf der Sigung den Antrag auf Auflösung des Landtags bis spätestens Ende Juli. Der Antrag gelangt am Freitag zur Abstimmung. Eine Mehrheit dürfte

er nicht finden.

Heimwehregzeffe und Fremdenverkehr.

Aufmarschverbot in Niederösterreich  .

Wien  , 16. Mai.  ( Eigenbericht.) Die Bundesregierung hat dem Landeshauptmann von Nieder. österreich Weifung erteilt, alle ufmärsche bis zum 15. Sep tember zu verbieten. Das Berbot wird mit dem Fremden. verfehr und ben bevorstehenden Wiener Festwochen begründet.

Die Sozialdemokratische Partel Deutschlands hat durch ihre schriftliche oder mündliche Propaganda die öffentliche Ruhe, Sicher­beit und Ordnung niemals gefährdet.

In den langen Jahren ihres Rampfes gegen den Obrig feitsstaat hat fie in ihren Programmen und Rundgebungen es ftets nachdrücklich abgelehnt, sich auf außergesetzlichen Boden zu ftellen oder drängen zu laffen. Selbst während der Dauer des Sozialistengefeges hat sie es stets pon sich gewiesen, ihre poli­tischen Ziele mit Mitteln des Terrors oder der Gewalt zu fördern. Sie hat damals auch jede Geheimbündelei verurteilt und durch ihre Führer immer wieder betonen lassen, daß sie das Sozialistengefez felbft beachten wolle, da sie jeder Gewalt. und Geheimpolitit abholb fei. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands   hat bei ihrem politischen Kampf gemäß dem 2. Teil ihres Erfurter   Programms nur die Erringung der den breiten Boltsmaffen damals vorenthaltenen politischen Rechte zum Ziel gehabt.

An dieser gesetzmäßigen Einstellung hat die Sozialdemokratische Partei Deutschlands   festgehalten.

Nach der Staatsumwälzung von 1918 hat es gerade die Sozial­ demokratische Partei   als eine ihrer ersten Aufgaben betrachtet, fich als starte Stüße des neugeschaffenen demokratischen Bolfs­Staates zu erweifen.

Sie hat sich stets für den uneingeschränkten Genuß der in der Ber.

faffung gewährleisteten Rechte der politischen Meimings und Be­tätigungsfreiheit aller Staatsbürger eingesetzt und jede Anwen. bung von Gewalt im politischen Kampf nachdrüdlich perurteilt. Es ist der preußischen Staatsregierung fein ein­3iger Fall befannt, in dem die Sozialdemokratische Partei   oder eins ihrer Mitglieder gegen undersdenfende gehetzt und zu Gewaltfaten gegen fie aufgerufen hätte. Die preußische Staatsregierung' fieht Bartei Deutschlands   zu unternehmen. baher feinen Anlaß, irgend etwas gegen die Sozialdemokratische

Das Reichsfinanzministerium hofft, daß diese Anleihe, die teines­megs einen Berzweiflungsschritt darstellt, von Erfolg getrönt sein merde. Ein Mißerfolg würde darüber müsse man sich voll­tommen flar sein eine schwere Schädigung des Reichs

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forderlichen Maßnahmen treffen. So hat die Staatsregierung sich erst vor einigen Tagen dazu entschlossen, den der Kommunistischen Partei nahestehenden Roten Frontkämpferbund für das Gebiet des Freistaates Preußen aufzulösen und zu verbieten, weil seine Be­tätigung gegen die Gesetze verstößt.

Die Fragesteller" haben ziemlich verdugte Gesichter ge­macht, als sie die sehr deutliche Antwort auf ihre Frage" über Ausschreitungen sozialdemokratischer Agi­tation" erhielten.

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Reichstagspause über Pfingsten.

Schichau  - Sanierung beschlossen.

Der Reichstag beriet am Donnerstag nach Annahme des Gefeßz­entwurfs über wirtschaftliche Hilfe für Ostpreußen   in zweiter Lesung den Entwurf über die Sanierung des Schichau  : Unternehmens. Es soll als Attiengesellschaft fortgeführt werden und dazu steuert das Reich 14 Millionen Mart und er­forderlichenfalls einen laufenden Zuschuß bei, der für das erste Ge­Schäftsjahr 2,34 Millionen nicht übersteigen darf. und entschädigungslose Enteignung der Schichauwerte verlangt hatte, Nachdem Abg. Kollwit( Komm.) gegen die Vorlage gesprochen trat Abg. Schulz- Königsberg im Interesse der beteiligten Arbeiter und. Angestellten für die Vorlage ein.

Abg. Tanhen( Dem.): Ein Teil meiner Frattion fann nicht zu= stimmen. Der Wirtschaftsminister hat erklärt, daß die Sanierung fich wirtschaftlich nicht rechtfertigen laffe.

Nach weiterer Debatte wird die Vorlage angenommen. In der nun fortgefeßten Beratung des Etats für das Ernäh­rungs- und Landwirtschaftsministerium hält zunächst

Abg. Willitens( Ratsoz.) cine Rede für die Landwirtschaft und erflärt, feine Partei hehe nicht zu Bauernunruhen, verstehe sie aber. Helfen tönne nur die Einigung des deutschen   Volkes unter dem

Hafentreuz.( Lebhafte Heiterfeit.)

Abg. Dörsch- Hessen  ( Chriftt. nat. Bp.): Der Reichstag   hilft der Landwirtschaft nicht. Erfreulicherweise scheint der Minister aus dem Saulus ein Baulus werden zu wollen. Jetzt gehört es zum feinen on, möglichst wenig Kartoffeln zu essen, wie soll da der Landwirt schaft geholfen werden?

Um Uhr wird die Beiterberatung auf Montag, 3. Juni, 3 Uhr, vertagt.

In Leningrad   als deutscher   Spion verhaftet wurde ein Deutscher nomens Weber, der auch antisowjetistischer Umtriebe perdächtigt Gegen ungesegliche Handlungen und Betätigungen der Kom.| und nach Mostau in die Tichetazentrale übergeführt wird. Ob er munistischen Partei mitb die Staatsregierung nach wie vor die er deutscher Reichsbürger ist, steht noch nicht fest.