Arbeitszeitverkürzung im Bergbau?
Der Kohlenausschuß des JAA. befürwortet sie.
Der zurzeit in Genf tagende Kohlenausschuß des Internationalen Arbeitsamtes gab der Forderung der Bergarbeiterinternationale auf einheitliche Berkürzung der Arbeitszeit prin zipiell seine Zustimmung. Im Verlauf der Verhandlungen betonte Schmidt- Bochum als Vertreter der freigewerkschaftlich organifierten deutschen Bergarbeiter, daß die Neuregelung der Arbeitszeit aus sozialen Gründen äußerst dringlich sei. Der deutsche Regierungsvertreter befürwortete diese Auffassung; auch Polen stimmte zu. Der englische Regierungsvertreter und der Delegierte der Unternehmer forderten dagegen Hinausschiebung der Arbeitszeitverkürzung bis zur Revision des Washingtoner Abkommens.
Der Direktor des Arbeitsamtes, Thomas, schlug vor, die Entscheidung darüber, ob die internationale Verfürzung der Arbeitszeit durch ein baldiges Sonderabkommen oder durch einen Zusatz zu dem Washingtoner Abkommen geregelt werden soll, dem in der nächsten Woche zusammentretenden Berwaltungsrat des Arbeitsamtes zu überlassen.
Die Ursachen der Eisenbahnkatastrophe.
Leberschreitung der Fahrtgeschwindigkeit.
Zu der Entgleisung des FD- Juges Nr. 5 wird von der Reichs. bahndirektion Frankfurt a. M. mitgeteilt:
Im Bahnhof Kerzell bei Fulda wird die Fliedebrüde zur zeit umgebaut. Infolge dieser Arbeiten müssen die Züge der Richtung Frankfurt a. M. im Bahnhof Kerzell durch das Ueberholungsgleis geleitet werden, das mit einer Geschwindigkeit von 45 Kilometern durchfahren werden soll. Die Ursache der Entgleisung ist wahrscheinlich darin zu suchen, daß der verunglückte Schnellzug mit unverminderter Schnelligkeit das Ueberholungsgleis durchfuhr. Hierbei entgleiste die Lokomotive, stürzte um und tiß den folgenden Padwagen und drei Personenragen mit sich. Sechs Reisende wurden schwerer und sieben leichter verlegt. Die schwerer Berlehten wurden dem Krankenhaus Fulda zugeführt. Die leichter Verletzten schten ihre Reife fort. Unter diesen befindet sich auch der Direktor des Leipziger Schauspielhauses, Dr. Kronacher, der nach Frankfurt als Schauspielintendant berufen ist. Er erfitt einen Bluterguß an der Schläfe.
Die auf dem Gleis stehengebliebenen drei Wagen des Schnellzuges wurden nach Eintreffen einer Erfahlokomotive nach Fulda weitergefahren. Von dort setzte der Zug um 6,51 Uhr abends die Fahrt nach Eisenach fort, wo die Reisenden in einen inzwischen zusammengestellten neuen Schnellzug umstiegen. Die Züge der Richtung Fulda - Frankfurt fönnen auf dem richtigen Gleise ohne Störung verfehren. Der Verkehr in der Richtung Frankfurt- Fulda
die armen Tänzerinnen, 150 an der 3ahl, auf die Straße Hungrig und obdachlos, veranstalteten sie am Dienstag eins
Die Stadthalle Rotvorstellung zu halben Preifen, deren Erlös, knapp 800 Mart,
in der vom 26. bis 31. Mai der Parteitag der Sozialdemokra tischen Partei Deutschlands stattfindet. Der umfangreiche neuzeitliche Bauenthält neben zahlreichen anderen Räumen den Großen Saal, den„ Raum der Viertausend".
muß bis zur Beendigung der Aufräumungsarbeiten zwischen Neuhof und Fulda eingleifig geführt werden.
Zu dem Unglüd selbst werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Unfallstelle bildet einen wüsten Trümmerhaufen. Die drei entgleisten Personenwagen sind vollständig inein andergeschoben und liegen links und rechts vom Gleise. Der Lokomotivführer wurde hinter seinem Führerstand unter einem Rohlenhaufen vollkommen zugedeckt aufgefunden. Der Heizer mar von der Lokomotive abgesprungen und lag neben den Gleisen. Er hat einen Nervenschock erlitten. Die drei hinteren Wagen, darunter der Speisewagen, blieben auf dem Gleise stehen und wurden nach Fulda weitergeleitet. Nur dem Umstand, daß der Zug, der nur erster und zweiter Klasse führt, schwach beset war, ift es zu verdanken, daß die katastrophe kein größeres Ausmaß
annahm.
Schwindel im Zetttheater.
Der neue James Klein- Standal.
In Magdeburg hat sich in den Pfingstfeiertagen eine merkwürdige Geschichte abgespielt: James Klein, der bekannte Theaterunternehmer, hat das über zweihundert Mitglieder zählende Personal einer Wanderrevue während der Eröffnungsvorstellung im Stiche gelassen und ist mit der ganzen Einnahme nach Berlin ausgerüdt. Das Personal blieb völlig mittellos zurück.
Gin Theater der Fünftausend" war angefündigt: „ Gigantische Wunder",„ Koloffal-"," Grand-" und" Prunkrevue". Jedermann war aufs höchste gespannt. Aber am Sonntag mußte die Eröffnungsvorstellung" ausfallen, weil angeblich die tschechischen Arbeiter, die das Zirkuszelt aufbauen sollten, feine Einreiseerlaubnis erhalten hatten. Sie hatten aber auch, wie sich nachträglich herausstellte, keinen Reisevorschuß erhalten. Zum Glück fanden sich ein paar Arbeitslose, die den Zeltaufbau unternahmen. Diese Arbeit zog sich allerdings bis in die erste Vorstellung hinein, die am Pfingit montag mit Hängen und Würgen vor sich ging.
Das
jedem Mitwirkenden drei Mark einbrachte. Das reichte für ein Abendessen, aber nicht zur Uebernachtung und erst recht nicht für die Rückfahrt nach Berlin . Das Wohlfahrtsamt der Stadt Magde burg hat den notleidenden Künstlern ein Mittagessen gestiftet. Was weiter werden soll, weiß niemand zu sagen.
Der Magdeburger Polizeipräsident hat mitgeteilt, daß ihm ein gültiger Wandergewerbeschein von der Europäischen Reisetheatergesellschaft m. b. 5., Berlin W62, Ban reuther Straße 37", vorgelegt worden sei. Die Frage ist wohl gea ftattet: Wie war es möglich, daß die Konzessionsbehörde in Berlin auf diese Schwindelfirma hereingefallen ist? Ein Unternehmer, der sich in der Reichshauptstadt längst unmöglich gemacht hat, durfte um feinen Preis auf die Provinz losgelassen werden. Das Komitee der Angestellten hat Anzeige wegen Betrugs erstattet. Das Publikum ist gleichfalls geprellt worden. Es hätte eben bei etwas mehr Vorsicht gar nicht so weit fommen dürfen, daß dieser skrupellose Unternehmer seine Angestellten der bittersten Not aussetzte.
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Ein Küchenmädchen in einem Betriebe der Firma Aschinger erkrankte und war infolgedessen 14 Tage arbeitsunfähig. Obwohl das Mädchen noch der Schonung bedurfte, ließ es sich vom Arzt gesundschreiben, denn so sagte es als Klägerin vor dem Arbeitsgericht wenn man bei Aschinger länger als 14 Tage frank ist, wird man entlassen, und ich wollte doch nicht entlassen werden.
Die Klägerin hat sich also zur Arbeit gemeldet. Man stellte sie an ihren alten Arbeitsplay, und zwar in der Nachtschicht. Aufwaschen war ihre Beschäftigung. Dabei mußte sie stundenlang auf dem von Wasser überrieselten falten Fliesenfußboden stehen. Durch diese Arbeit hatte sich die Klägerin ihrer Ueberzeugung nach ihre Krankheit zugezogen. Sie bat deshalb, man möge ihr andere Arbeit zuweisen. Diese Arbeit könne sie nicht verrichten, denn sie wolle nicht aufs neue frant werden.
Bei gutem Willen und einigem sozialen Verständnis würde es doch wohl möglich gewesen sein, eine eben erst vom Krantenlager aufgestandene Arbeiterin einstweilen mit einer ihrer geschwächten Gesundheit angemessenen Arbeit zu beschäftigen. Aber für solche humanen Erwägungen hatte man an zuständiger Stelle nichts übrig. Der Personalchef verfügte: Sie sind gesund. geschrieben, also haben Sie die Arbeit zu machen, die Ihnen zugewiesen wird. Wohin soll es führen, wenn in unserem Betriebe jeder Arbeiter und jede Arbeiterin sich die ihm zusagende Arbeit aussuchen will"
Die Klägerin wollte ihre Gesundheit nicht völlig ruinieren. Sie Derweigerte die Arbeit, durch die sie ihrer Meinung nach frant geworden war. Deshalb wurde sie fristlos entlassen.
Die Klägerin forderte Bezahlung der Kündigungsfrist. Der Vorsigende machte den Vorschlag, die Klägerin im Vergleichswege mit 10 M. zu entschädigen. Das lehnte der Vertreter der Firma aus Prinzip" a b.
ist
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Das Gericht erkannte auf Abweisung der Klage. Es schweren Herzens wie Amtsgerichtsrat Pier au verkündete
tennen müssen.
zu dieser Entscheidung gekommen, denn vom sozialen Gea lichtspunkt aus jei das Verhalten der Klägerin durchaus gerechtfertigt. Aber rechtlich liege eine beharrliche Ar Unvorbereitet waren nicht allein die Bühnenarbeiter, sondern beitsperweigerung vor. Da die Klägerin vom Arzt gefundauch das künstlerische Bersonal einschließlich der Musik- geschrieben war, hätte sie die ihr zugewiesene Arbeit verrichten ta pelle. Auch dadurch, daß einige Male Sitzbänke zusammen müssen. Deshalb habe das Gericht auf Abweisung der Klage er frachten, wurde die Stimmung des Publikums nicht milder. Ergebnis dieser Vorstellung war eine fünstlerische Pleite Die Firma Aschinger ist also aus formal- juristischen Gründen auf der ganzen Linie. Das wäre noch nicht das Schlimmste gewesen. mit ihrem Prinzip" durchgedrungen. Gleichzeitig ist ihr aber Sondern das Verschwinden des Direttors James; ihr unsoziales Verhalten vom Gericht bescheinigt Klein samt Kasse in seinem Automobil- Ziel unbekannt. worden. Auf diesen Sieg" darf die Firma keineswegs stolz sein. Man hat hinterher erfahren, daß Klein dem Direktionsmitglied nachgefahren sei, das Zahlungen in Berlin leisten wollte. immer das Personal blieb, genau wie damals, als die Revue Bon A bis 3" in der Berliner , Komischen Oper" zusammenbrach, ohne einen Pfennig Gage jizen. Die Gastwirte warfen
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Wie
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Wetter für Berlin und Umgegend: Ziemlich heiter und warm, Gewitterneigung besteht fort, südöstliche Winde. Für Deutschland : Im Südwesten strichweise Gewitter, überall warm, im Nordosten beständig.
KINO- TAFEL
PROGRAMM
für die Zeit vom 24. bis 27. Maí
BTL
Potsdamer Straße 38
Das gute Beiprogramm
( An der
Nordwesten
Rheinstraße 14 Kais- Eiche) Schlüter- Theater
Turmstraße 12
Vererbte Triebe mit Walter Killa Der neue Weltmeister
mit William Fairbanks
Alexanderstr. 39-40
( Passage)
Den ganzen Tag geöffnet!
Die Frau, die jeder liebt, bist Du Vagabundenliebchen mit Reginald
Denny
Schöneberg
Schlüterstr. 17 W. 7 u. 9.15 U., S. ab 4 U. Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna mit Brigitte Helm Das Gespensterhaus
Steglitz
Titania- Palast
Steglitz, Schloßstr. 5, Ecke Gutsmuthsstr. Ein Millionenangebot Auf der Bühne: Ludwig Manfred Lommel
Hi- Li
Lichterfelde- West
Wochentags 6.30, 9 Uhr Stg. 5, 7, 9 U. Stg. 3 U. J.-V.
Hindenburgdamm 58 a
Prostitution( großer russ. Sittenfilm)
Auf der Bühne:
Große Filmnachwuchs- Schönheitskonkurrenz
Bühnenschau
Südwesten
Süden
Th. am Moritzplatz
Osten
Beginn: W. ab 6.15 Uhr, Stg. ab 4.30 Uhr Frankfurter Allee 314
Der Leutnant Ihrer Majestät Imit Iwan Petrovitch
Hollywood
Südosten
Filmeck Beginn: W. 5.30 Uhr
S. 3 Uhr Skalitzer Straße, am Görlitzer Bahnhof Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna m. Brig.Helm, Fr.Lederer Gute Bühnenschau
Urania- Theater
Wrangelstr. 11, Köpenicker Brücke Woch. 6.45, 8.45 Uhr. Stg. 2.45, 5, 7, 9 Uhr Verbrechen, Der Mann mit dem Laubfrosch
Die Leopardenlady
Varietéschau
Neukölin
Primus- Palast
Hermannplatz
Geschminkte Jugend
In den Hauptrollen:
Toni van Eick, Wolfgang Zilzer , Olga Limburg , Hugo W. Kahle Beiprogramm
Ausgewählte Bühnenschau
Niederschöneweide
früher
Film- Palast Kammersäle Elysium( Film- Palast)
Schöneberg, Hauptstr. 30
S. ab 3 Uhr
früher
Titania( Uta Schöneberg
Hauptstraße 49 Beginn ab 6.30 Uhr
Beginn 6 U. Hasselwerderstraße 17
Vererbte Triebe( Das neue Geschl.) Der rasende Teufel m. D. Fairbanks
Mariendorf
Ma- Li Mariendorfer
Lichtspiele
Die weißen Rosen von Ravensberg Revue Entzückt, beglückt, verrücki Gute Bühnenschau
Schloßpark Film- Bühne
Chausseestraße 305 Stg. 3 Uhr Jug.-V. Berliner Allee 205-210
Der Kampf ums neue Geschlecht
( Vererbte Triebe)
Scheidungsgrund
Auf der Bühue:
Die große Attraktion Arturo Manzano mit seinem Charleston tanzenden Pferd Beginn der ersten Vorstellungen: Wochent. ab 7, 1. u. 2. F. ab 5 Uhr. Kasseneröffnung 2 Std. vorher
Luna- Filmpalast
Gr. Frankfurter Str. 121
Der Patriot mit Emil Jannings Bühne:
Else Reval und Gustav Beriram Internationale Bühne
Concordia- Palast
Andreasstraße 64
Vererbte Triebe
( Das neue Geschlecht) Der rasende Teufel mit W. Fairbanks Bühnenschau
Kosmos- Lichtspiele
Der Leutnant Ihrer Majestät Gr. Revue: Lachgas über Kosmos
Kino Busch Beg. W. 6.45, 8.45,
Alt- Friedrichsfelde 3
Stg. 5 Uhr
Nordosten.n
„ Elysium"
Prenzlauer Allee 58-
Norden
Skala- Lichtspiele
Die Frau, die jeder liebt mit Henny Porten
Der Polizeispion von Kalifornien Bühnenschau
Müllerstraße, Ecke Seestraße
Die Frau nach der man sich sehnt Bühne: Wiener Gesangrevue und die übrigen Varietéattraktionen
Fortuna- Tageskino
Müllerstraße 12c
Beg. 10 U. vorm.
Das führende Tageskino ab 10 Uhr spielt nur Spitzenfilme der Weltproduktion
Metro- Palast
Chausseestraße 30
Die Kameradschaftsehe
PROGRAMM
für die Zeit vom
24. bis 27. Mai
Ballschmieder- Lichtsp.
Badstraße 16
Vererbte Triebe
( Das neue Geschlecht)
Der rasende Teufel m. W. Fairbanks Große Bühnenschau
Humboldt- Theater
Badstraße 19
2 große Schiager: Die keusche Kokotte Schatten der Nacht Bühnenschau
Kristall- Palast
Prinzenallee 1-6
Quartier Latin mit Carmen Bon! Beiprogramm
Bühnenschau
Palast- Theater
Hotelgeheimnisse m. Magda Sonja Breite Straße 21 a
Noack's Lichtspiele
Brunnenstraße 16 Täglich 5, 7, 9 Uhr
Stg. 3 U. Jugendv.
Was kostet Liebe? Beiprogramm
Pharus- Lichtspiele
Müllerstraße 142
2 Großfilme:
Die weißen Rosen von Ravensberg Lotte, das Warenhausmädchen Große Bühnenschau
Malto " Film u. Bühne Blankenburger Straße 4
Reinickendorfer Str. 14( am Wedding )
Die von der Scholle sind Wie sag ich's meinem Kinde, Bühnenschau
Großstadtschmetterling
mit May- Wong
Mannheimer Künstl.- Theat.- Gastspiel in der Revue: Komm' ru mir Bühnenschau
Badstraße 58
Möblierte Zimmer mit Margot Landa Beiprogramm Große Bühnenschau
Bühnenschau
Jugendliche haben Zutrit