Bäderu. Kurorte
Wer jest an den flachen Ufern des Niederrheins mandert und die Natur belauscht, der wird des großen Liedes inne werden, das die weiten Wasser murmeln. Hier gludst eine Belle an Land und dort plätschert ein Waffer an den Stein doch nie wird einer wissen, ob dies Wässerlein oben hoch aus Schweizer Wildbach, aus Nahe und Mosel, Lahn , Sieg, Main , Ahr, Lippe oder Wupper fommt. So innig vereint ist alles im Fluß!
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Und so wie alles Wasser des großen Stromlands in der stillen schweren Zauberwelle des Niederrheins, so innig verbunden ist auch das Wesen Rheinischer Landschaft, der ja das Wort„ Rhein Herz. Blut und Leben bedeutet. Denn das Wasser verbindet die Menschen Berbindet Hunsrüd, Eifel , Taunus und ,, Das Bergische" miteinander. Deshalb hinein ins Wupperland! Den vielen Bächen nach durch Berg und Wald und Tal und Wiesen hinauf ins Gebiet der Küchen, Tafel- und Taschenmesser, ins Land der Schleiffotten, wo noch die Wasserräder rauschen, die die Hämmer treiben. Und suchst du die Schmiede im Walde, die findest du im Bergischen Land!" Schediges Vieh graft hier auf den Beiden und fröhliche Fohlen tollen da. zwischen. Hier ist der heimschaffende Kleinhandwerker noch zu Hause, der zäh festhält am alten Wasserrad, trog aller Elettromotore. Und nirgendwo anders in der Welt sind diese schieferplattengepanzerten Bergischen schwarz- weiß- grünen" Barockhäuschen zu finden als hier. Bald reden sie sich hoch und frei auf einer Bergfuppe auf, bald lugen fie vorwißig aus einer lauschigen Talede. Der aufrechte felbftbewußte Heimatstolz der Landestinder der alten Herzöge zu Berg wohnt noch in diesen Giebelhäusern und fangesfreudige Brust bekennt hier: Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall fingt da ist meine" Heimat, mein Bergisches Land !" Der Komfort der Großstadt ist hier noch unbekannt und die soviel gepriesene Industrie hat noch nicht den Weg gefunden in die Einsamkeit und Schönheit unserer hohen Bergischen Buchenwälder. Dbiefe herrlichen Ber. gischen Buchenwälder!" Wer ben wundervollen Afford ihres Rauchens gehört, der weiß, wo die Urfraft des naturgefesselten Ber gischen Bolkes herstammt.( Alle Wege durch dieses Land, an alten Burgen und Schlössern vorbei, führen hinauf aufs Scheid". Mittelpuntt dieses Landes ist diese Höhe und aus den Höfen und Gärten da oben ward im Laufe der Zeiten das heutige Remscheid . Eine „ Seestadt" ist es, denn was Gewerbefleiß und Handelstüchtigkeit der alten Bergischen Bürgerschaft sich hier an Welthandelsbeziehungen fchuf, fann fich mit denen einer Seestadt messen. Was die Welt an Heifernen Kleinigkeiten" nötig hat, fommt heute noch zu einem Großteil aus den Schmieden von Remscheid . Die Zunft der Kunste schmiedemeister verschrieb sich hier in alter Beit bie besten Sträfte aus Schweden und Niederland . Im Jahre 1770 brachten Tiroler Sensenschmiede die Geheimnisse ihrer Kunst in die Täler um Rem scheid und so tommt es, daß man nicht selten aus den Kehlen ihrer Nachfahren heute noch im Bergischen den Jodler hört. Das einst hier blühende Zunftwesen strenger Brüderschaft ist nicht mehr. Die Messerschmiede fennen nicht mehr den alten Berbleibungseib"; ihr Handwert nirgend anderswo zu leisten, denn im Herzogtum Berg und feinen anderen, als nur einen vom Bergischen Handwert ehelich Geborenen zu lehren, Aber der Geist dieser Alten wirft noch im Land; hat sich der Zeit angepaßt und schmiedet und schmiedet im Balde Die große Talsperre schuf er und das Wunderwert der Müngstener Brüde, Die Viadukte schweizerischer Bergbahnen wirfen nicht fühner, als dieser gigantische Brüdenbogen. Nach Solingen führt sie und an den Rhein . Schloß. Burg an ber upper ist von hier zu erreichen, und all das andere, was sich in diesem großen Wintel Rheinlands dem Juchenden Wanderer erschließt.
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Bad Mergentheim . Unter dem Borsiz des Präsidenten des Reichsin Bad Mergentheim die Tagung des Reichsausschusses für hygienische Wolfsbelehrung statt. Namens der württembergischen Regierung begrüßte etwa 50 aus allen Teilen Deutschlands erschienene Teilnehmer Obermebiginaltat Dr. Gnant vom Innenministerium Stuttgart . Am 27. abends gaben Kurverwaltung und Stadt im Kursaal ein Feſteſſen, au bem die städtischen und Kreisbehörden geladen waren und nachdem das Tuberkulofeaufflärungsstud ,, Blaue Jungen" vorgeführt wurde. Ein geGleichzeitig meinsamer Ausflug nach Rothenburg beschloß die Tagung. ftattete bas Barmatologisme 3nstitut der Universi tät Bonn unter Führung von Universitätsprofessor Bachem, Bad Mergentheim einen eingehenden Besuch ab.
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An bie Nordsee ! Es fann ein modernes Inselbad ,, es fann auch ein im und Reisemitteln, feinen Kurs bestimmt. Et fann aus vielen guten Gründen auch an der Küste bleiben, wo die See das Geftade umschmeichelt unb in Sturmtagen sprnsprühenden Gischt gegen Deiche und Dämme fomettert. Auf solch einem Vorposten, deich und dammbewehrt gleich einem Borzeit- Reden im Titanentampfe, liegt Tugbaben, Nordseebad auf bamburgifden Gebiet. Bon den Großstädten Bamburg und Bremen flankiert, die ihre Sunderttausende aus Rontor und Fabrit mit der Bahn und zu Schiff an bie heilende Küste entsenden, ist das Nordseebad Cupbaben längst das Ziel der Vielen geworben, die Seeluft und erhabene Meereseinfachheit vor der verwirrenden Bielheit und tosenden Geschäftigkeit des Alltags fuchen.
Meere bergeffener Dünenstrich sein, wohin der Suchende je nach Geschmac
Da ist die Bischofsstadt Rottenburg mit der poefieverflärten Wurmlinger Kapelle, die feine und fröhliche Universitätsstadt Lü. Burmlinger Kapelle, die feine und fröhliche Universitätsstadt Ii bingen zwischen und auf ihren Höhenzügen, das nahe Luft nau und gegen sie vorstoßend der wald- und höhenreiche einstige Reichsgefunbbeitsamis, Geheimrat Dr. Samel fand vom 26. bis 28. Mai forst Schönbusch mit der Idylle des Klosters Bebenhausen und den alten Städtchen Waldenbuch , Herrenberg und Böblingen an seinen Flanten. Beiter abmärts im Redartal angesichts der Alb liegen Nürtingen und Plochingen , wo der nedar auf den Fuß des Schurwaldes stößt, dessen westliches Ende durch den vielbesuchten Aussichtsberg Kernen und dessen öfte liches durch das alte Kloster 2 delberg gefennzeichnet ist, dann die einstige Reichsstadt Elingen mit der alten Krone ihrer Burg und den vielen Sehenswürdigkeiten, Cannstatt mit seinen Mineral quellen und Stuttgart , die schönstgelegene deutsche Großstadt im Reben und Gartenfranz ihrer Berge, an denen fie hinaufsteigt bis zum Schopf der unermeßlichen Wälder, in denen hoch Schloß Solitude liegt. Südlich von Stuttgart und Eßlingen erhebt sich die Hochfläche der Filder bis zum Rande des Schönbuchs mit dem Blid auf die Schwäbische Alb , besonders vom Uhlberg bei Platten hardt, dem Höhenluftturort Degerloch, Rohr, Musberg, Echterdingen , Baihingen und dem Schloß Hohenheim mit der Landwirtschaftlichen Hochschule. Weiter unten folgt ud migsburg mit jemen berühmten Schlössern und dem Bad Hohen ed, das Schiller- Städtchen Marbach a. N., das malerische Mart gröningen, der aus der herrlichsten Fruchtebene ragende Asberg, Baihingen an der Enz, als Perle alter Baukunft das Kloster Maul bronn, das beſterhaltene und berühmteste mittelalterliche Kloster Deutschlands . Weiter brunten das schön gelegene Bietigheim , bas malerische, wunderbare Besigheim , der Traum aller deutschen Waler, die Felsengärten, Schloß Liebenstein bei Ottmarsheim , das einzig. artige Lauffen , das lebhafte, weinreiche Heilbronn , die erste müri tembergische Hafenstadt am Neckar , zu der die Löwensteiner Berge vorstoßen, Weinsberg mit Jeiner Weibertreu, Neckarsulm , Kochendorf mit den Salzbergwerfen, die Solbäder Jagstfeld und Wimpfen , dieses noch mit der Städteromantit des Mittelalters und Gundelsheim mit Schloß Hornegg. Wie groß baut sich der Stromberg auf zwischen Bönnigheim , Cleebronn , Sternenfels und dem Kleinod Maulbronn und wie lieblich ist die Aussicht vom Michaelsberg oder dem Ausfichtsturm auf dem Eselsberg bei Enfingen; wie fein ist das Babertal zwischen ihm und dem Höhenzug des Heuchelbergs, Bradenheim und Güglingen diesseits, Schwaigern jenseits besselben. Und die vielen anderen wie das schöne Bottwartal mit Beilstein , die einstige Staufert stadt Waiblingen, Leonberg oder das Remstal mit seinen reizvollen Seitentälchen, wo zur Frühlingszeit des Blühens tein Ende ist. Man fann fie hier gar nicht alle nennen.
Das württembergische Redarland ist das Frühlingsland, es trägt die verhältnismäßig größte Bahl Obstbäume im Reich und seine Blütenpracht wird von feiner anderen deutschen Gegend und auch nicht vom italienischen Frühling übertroffen.
Die Walpurgisfeiern im Harz haben den Somtnter eingeleitet. In allen Orten läßt die Wacht der Sonnenstrahlen neues Leben erfteben. Die gefamte Begetation ist in der Entwidlung begriffen. Auch bie Natur rüftet Jamie Begetation ist in der Entwidlung begriffen. Auch bie Natur rüftet inie die Barger Gaststätten gum Empfang der Gäfte. Der Sara Tabet ein. Die Gaststätten habett finit pet. Nafir eiten Bunb gefchloffen, den Stadt menschen zu bewirtel Wer mill ba fern bleiben?
und
Neist ins schöne Schlesien . Wie immer im Frühjahr veranstaltet der Schlesische Berkehrsverband eine Werbeausstellung für Schlesien im Schaufenster des Berkehrsbureau J. Danneberg G. m. b. 5., Unter den Linden 5 ( Sotel Bristol) und zwar in der Woche vom 2. bis 9. Juni 1929. In farbenprächtigen, naturgetreuen Bildern erstehen dort die Schönheiten Schlesiens aus dem Riesen-, fer, Eulen-, Waldenburger, Glayer und Altvatergebirge , ferner aus den bekannten schlesischen Bädern und alten Städten, das Alpine des Riefengebirges, ber romantische Waldcharakter ber anderen Gebirge, die immer noch wenig bekannt sind, obwohl sie in ihrer Art und Böhe Thüringen und dem Schwarzwald Süddeutschlands
Nordseebad Borfum. Man begegnet so oft der Anschauung, daß Bad and Bad jedesmal zwei gleiche Dinge feien, obwohl davon noch keine Rede fein fann. Denn feber wird es an fich felbft erfahren haben, daß z. B. ein Bab in einer Wanne nicht dem Bad in einem Schwimmbassin entspricht, und wiederum ein Bab in einem Fluß nicht dem Bade in der See
und noch viel weniger dent Bade in der Nordsee , wo diese bereits ozeanische Eigenschaften befist, wie z. B. Helgoland oder Borkum. Es ist wichtig, sich das einmal arzumachen, denn nur so können wir die eigentündliche Wirkung der Hochseebäder verstehen, die wie eine starke Medizin eine Umstellung des gesamten inneren Stoffwechsels zur Folge haben, und dadurch die bekannten Veränderungen in Schlaf, Appetit, Körper gewicht und anderen Körperfunktionen hervorrufen. So erklärt sich auch, baß ein Bubiel" biefer beilfräftigen Medizin eher schabet als nügt, und.. nur zu leicht statt der erwünschten Erholung und Stärkung eine sehr unfann ein Bab, daß seine Aufgaben richtig erkennt, nicht vorüber, und so hot Borkum auch in dieser wichtigen Frage eine Entscheidung getroffen, burd bie pie gesundheitlichen, Jittereffent feiner dire aufs befte maht genommen werden.
erwünschte Abspannung zur Folge bat. An diesen ernsten Erwägungen
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