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Tragödie eines Theaterdirektors

Dr. Reinhard Brud hat sich vergiftet.

In der vergangenen Nacht hat der 44jährige Dr. Rein­ard Brud Selbstmord durch Einatmen von Leuchigas verübt.

Dr. Brud. der in der Rheinstraße 35 in Friedenau   wohnt, hatte gestern abend eine ihm befreundete Familie in der Hauptstraße in Schöneberg   besucht und war dort auch über Nacht verblieben. Als heute früh die Gastgeber das Zimmer, in dem Dr. Brud geschlafen hatte, betraten, fanden sie ihn in dem völlig mit Gas erfüllten Raum leblos auf. Rettungsversuche der Feuerwehr waren ohne Erfolg. Nach den polizeilichen Ermittlungen ist Nervenzerrüttung das Motiv zu dem Verzweiflungsschritt.

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Dr. Reinhard Brud konnte die moralische Niederlage, die er fich bei dem Zusammenbruch des Nollendorf Theaters vor einigen Monaten geholt hatte, nicht überwinden. Als er im Herbst vorigen Jahres die Direktion des Nollendorf Theaters antrat, rechneten die Theaterleute damit, daß Bruck ein erfolgreicher Unter­nehmer sein würde. Denn er hatte als Oberregisseur des

Staatstheaters und dann als Gastspielregisseur bei den ersten Bühnen Berlins   stets Vorzügliches geleistet. Als Direktor begann Reinhard Brud seine Tätigkeit aber sofort mit Schulden. Die Eigentümer des Hauses am Nollendorfplag verlangten eine Riesen miete, die das Tagesbudget des Unternehmens von vornherein über­lasteten. Obwohl Brud mit der Aufführung des Jettchen Gebert", einer von Kollo vertonten Neubearbeitung des bekannten Romans. ein zahlreiches Bublifum anlockte, tam schnell das Defizit. Brud ging als bettelarmer Mann aus dem Theater am Nollendorfplatz, und die Künstler, die er engagiert hatte, durften ihm mit Recht den

Lord Cecil,

der am Dienslag in Berlin   eine vielbeachtete Rede über die Abrüstungsprobleme hielt.

Barmurf machen, daß der für die Künstlerschaft deponierte Garantie fonds nicht einmal ausreichte, um die bescheidensten Ansprüche des engagierten Berfonals zu befriedigen. Trotzdem hatte sich noch in den letzten Tagen für Brud eine neue Chance eröffnet. Das Düffel­dorfer Schauspielhaus wollte ihn mit einer nicht geringen Gage als Regiffeur verpflichten.

Der Zirkus des James Klein. Das Arbeitsgericht fann ihn nicht faffen.

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Das Arbeitsgericht beschäftigte sich erneut von 2 Uhr bis Mitternacht mit der Klage gegen James Klein bzw. feine Europäische Reise- Theater- Gesellschaft. weltaus größten Teil der Berhandlung nahm die klage in Anspruch, ob sich Klein zum Schaden der Kläger   und der fonftigen Angestellten des Theaters der 5000" widerrechtlich die Kaffeneinnahmen oder einen Teil davon angeeignet hat, und dadurch Schuldner der Kläger   geworden ist.

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Soviel hat die sehr gründliche Beweisaufnahme ohne Zweifel ergeben, daß die geschäftliche Handhabung des Unternehmens je de Ordnung vermiffen ließ. In der Verfügung. über die Einnahmen herrschte ein faum entwirrbares Durcheinander. Klein tommt seiner Angabe nach als Arbeitgeber der Kläger   nicht in Frage, da er nicht geschäftlicher Teilhaber, sondern lediglich mit der fünstlerischen Leitung betrauter Angestellter der Euro päischen Reife Theater Gesellschaft gewesen sei. Deshalb will er denn auch für Forderungen, die an das Theater: unternehmen gestellt werden, nicht herangezogen werden. Aber über die Einnahmen der Gesellschaft tonnte die ganze Familie Klein verfügen. Sein 18jähriger Sohn, der in dem Unternehmen tätig war, um, wie Direktor Ritter von der Europäischen   Reise Theater- Gesellschaft sich ausdrückte, das schwere Geschäft der Theaterleitung" zu erlernen, hat öfter größere Beträge aus der Kaffe entnommen, um Arbeiter, die das Belt auf bauten, zu bezahlen. Einmal hat er für seine Mutter 600 Mart aus der Kasse entnommen, welchen Betrag die Mutter teils aus eigenen Mitteln, teils aus Geldern, die ihr eine Freundin anvertraut hatte, zur Entlohnung von Arbeitern hergeliehen haben soll. Auch Kleins Schwägerin hat der Kaffe einige hundert Mart entnommen, die sie bem Unternehmen auf Kleins Veranlassung geliehen hatte. Auch ein Herr Levinsohn hat mit ber gleichen Begründung Geld aus der Staffe ethalten. Die Familie Klein hat es also verstanden, sich burch rechtzeitigen 3ugriff in die alle vor Schaben zu bewahren. Als aber die Schauspieler, Artisten, Tänzerinnen und Musiker ihre Gage forderten, die sie zur Ber streitung ihres Lebensunterhalts dringend nötig hatten, da war kein Geld vorhanden, Klein war nach Berlin   gereist und auf Grund dieser Tatsachen teilten Direktor Ritter und Ballettmeister Blanvalet dem verfammelten Bersonal mit, Klein sei mit der Kaffe durchgebrannt. Diese in der ersten Aufregung entstandene Annahme erwies fich allerdings durch die Beweiserhebung des Arbeitsgerichts als nicht zutreffend. Bie Amtsgerichtsrat Dr. Franke in der Urteils begründung ausführte, hat sich Klein einer unerlaubten oder straf, baren Handlung im Sinne des Bürgerlichen Gefeßbuches nicht schuldig gemacht. Die Beklagten wollten ein gutes Geschäft machen, fie haben aber einen geschäftlichen Fehlichlag erfitten. Als Verstoß gegen die guten Sitten tann das nicht angesehen werden,

Theater und Film.

Störungen" von Hans Meisel  .

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Staatliches Schauspielhaus.

Hans Meisel   ist zu streicheln. Der Roman Torstensen", der ihm den Kleist- Preis brachte, erzählt von einem Diktator. Der Diktator halb Genie, halb Tollhaus, halb mit Gott   verwandt, halb mit dem Teufel halb mit dem Teufel ein guter Mensch und ein Schinder, ein Bolitiker und eine Großschnauze, ein Kaisererfaß und ein Theater: held, furz, ein sehr psychologisch aufgebautes, in Welt und Beiber geschichten verwickeltes Individuum, war eine Romanfigur, erfunden von einem phantasievollen Dichter. Der Dichter hatte allerhand Erbschaften im literarischen Gepäd, auch Filmerinnerungen und Kolportageabsichten, doch es zeigte sich etwas Blühendes und die Fähigkeit zum Erzeugen schriftstellerischer Plastik.

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Der erste Tonfilm in Deutschland  .

Die mannigfachen Zwischenfälle, die bislang die Aufführung amerikanischer Tonfilme in Deutschland   verhinderten, scheinen vor­läufig überwunden zu sein.( Wenn nicht inzwischen neue einst­weilige Berfügungen die Benußung amerikanischer Vorführungs­apparate verbieten, insofern sie deutsche Patentrechte verlegen.) Am Montagabend hat die Werner Brothers Co. ihren fingenden Narren" im Gloria pala st steigen lassen fönnen. Es per­steht sich, daß in dieser Wildwestaffaire die Presse erst zwei Stunden vorher benachrichtigt wurde in einer Weise, daß der Referent des Borwärts" nichts davon erfuhr. Da inzwischen die Sensation ihre verkauft, und der enragierteste Borfämpfer für die Aufführung Wellen in Berlin   WW. schlägt, ist das Haus vor der Hand aus­Hans Meisel ist zu strafen, da er nach seiner Ankunft in Berlin   amerikanischer Tonfilme in Deutschland  ( à tout prix) fann nicht darüber berichten. Wir geben daher zwei gelegentlichen Mit­schnell herunterfam. Sofort wurde er Feuilletonist im miefrigen arbeitern, die mehr vom Glüd begünstigt waren, das Wort. Sinne, ein Stimmungsplätscherer, fein Zeitfritifer, sondern ein Beitungsplauderer ohne viel Energie. Dabei war die Idee gar nicht tanische Technit hat einen großen Teil der Kinderkrankheiten des Ueber die technische Seite wird uns geschrieben: Die ameri­übel, den Mischmasch einer Fremdenpension einmal durchzufstöbern, Tonfilms bereits überwunden. Der gleichzeitige Ablauf von Hand­Namen ist kaum etwas geändert. Die alte Poffe ist nur lebhafter Aber während bei uns die Töne teils brüllend, teils scharf aus dem nicht Pension Schöller, sondern Pension Maus. Doch außer dem lung und Ton ist auch bei den deutschen Erzeugnissen gewahrt. und lustiger. In der neuen Bosse stehen die üblichen Typen wieder Lautsprecher zu uns dringen und von der natürlichen Klangfarbe, auf. Sie sind nur etwas sportlicher, etwas furzrödiger und bubi insbesondere der menschlichen Stimme, nur sehr wenig ihnen laffen, töpfiger hergerichtet. Und für die Schnoddrigkeit und für die Gezeigt der amerikanische   Tonfilm bereits heute eine ziemlich natur­finnung sorgt ein Herr Tubin, von dem man nicht recht weiß, ob er sich auf Lenin oder den seligen Zaren pereidigte. Also will mit diesem nicht ganz klaren Revolutionär das mutigste Mädel des Sittenstücs in die Welt gehen, natürlich nach Paris  .

Das Stück hat zwei Akte, doch es sind gar keine Atte, in denen etwas vorgeht, sondern nur Bilder mit ewigen Gesprächen, und die Gespräche sind schwach gesalzen und nur gelegentlich allzu scharf überpfeffert.

Der Regiffeur Erich Engel   bietet szenischen Bewegungsrunimel auf, um das schmächtige Stüd einigermaßen zu untermauern. Und dazu als redende, doch nicht vorwärts tommende Ulftypen in gleich mäßig verdienter Reihe: Elsa Wagner  , Falkenstein, Frau von Carl­berg, Leibelt, Frau Bategg, Steffa Bernhard, Bildt, Ledebur, Harlan, Renate Müller  , Anni Bara.

Sommerlicher Beifall, sommerlicher Widerstand. Beides über­flüssig an diesem flauen Abend der Festspielwochen im staatlichen Schauspielhaus, das sein Jahresdefizit bisher weder materiell noch geistig gebedt hat.

Verneuil mit Mufit.

Leffingtheater: 3ch betrüg dich nur aus Liebe".

m. h.

Das haben wir in Berlin   schon mehrfach gesehen, unter einer anderen Firma. Damals hieß es Kopf oder Schrift", und es war ein nettes französisches Lustspielchen von Berneuil mit reichlich gemütvoller Handlung. Das war der liebe junge Gaston, der einen reichen Bater, nichts zu beißen und viel Schulden hat, aber dennoch mit seiner fleinen bulgarischen Studentin Maica restlos glüdlich ist. Um die ewige Geldflemme endgültig abzuwürgen, geht Maica zum Souper mit dem sündhaft reichen Baron. Aber sie braucht ihre Liebe nicht zu opfern, denn der Baron ist Gastons Bater. Daraus hat Robert Blum   mit entschloffenem Rotstift ein paar Szenen und alles Rührselig- Kitschige gestrichen. Frig Rotter hat ein paar lustige Gefangsterte eingestreut, Ralph Erwin   hat sie mit einer anspruchslosen, unaufdringlichen und intimen Mufit vertont, und übrig geblieben ist etwas sehr hübsches: eine leichte, beschwingte Abendunterhaltung. Einige von den Terben erzielen einen durch schlagenden Erfolg, zum Beispiel ,, Es ist nicht leicht, ein Mann zu sein", von dem Willi Prager   und Emmi Sturm unzählige Strophen fingen müssen, eine immer attueller als die andere. Notabene singen; viel Stimme verzapfen die Mitwirkenden nicht, auch nicht Emmi Sturm, aber darauf kommt es hier nicht an. Die Hauptsache ist, daß es auf der Bühne vor Uebermut brunter und drüber geht. Wenn Kurt Gerron   feuchend einen grotesten Tanz losläßt, lacht sich das Publikum halbtot. Und da Georg Alexander  und Paul Otto   der Sache ihre liebenswürdige Kunst leihen, gibt es dauerhaften Beifall. Dgr.

Kino der Urzeit.

U... Kurfürstendamm.

Unter diesem Sammeltitel läßt man zehn einer Privatsammlung entfiehene Filme laufen, die in der Zeit von 1900 bis 1910 ent standen sind. Bei der Borführung macht, mit genau so viel Krampf wie gutem Willen, Hans Sternberg   den Ansager von ehedem. Ueber feine Tätigkeit soll man nicht mit ihm streiten, denn der größte Teil des Bublifums betrachtet diese Filme mur als Allotria. Dennoch sind sie eine ernstere Betrachtung wert. Bon einer Film­schauspieltunft ist überhaupt noch keine Rede. Man fennt weiter nichts als Gesten. Interessant ist es, auch auf dem Gebiete der Filmherstellung die Erfahrung zu machen, daß sich die blutigsten Anfänger an die schwersten Aufgaben magen. Machte man doch bereits als man noch gar nicht für den Film zu schminken verstand einen Farbenfilm.

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In technischer und in darstellerischer Hinsicht sind natürlich solche Fortschritte erzielt, daß wir bei den Schmödern mehr als einmal das gute Recht haben, uns föftlich zu amüsieren. Die Manuskripte aber haben sich nicht allzusehr verändert. Ob sie nun für einen 62- Meter- Film pon anno dazumal oder für einen abend füllenden Film von heute bestimmt sind, fie spekulieren fast aus nahmslos auf ein anspruchsloses Publitum. Ebenso bemüht sich der Film auch heute noch, Lurus vorzutäuschen. Eine traurige Bererbung, über die er sich scheinbar nicht hinwegentwideln fann. in Betrachtung dieser Filme aus der Urzeit aber wollen wir hoffen, daß nach einem gleichen Zeitraum ein anspruchsvolles Bublifum über die Filme von heute lacht, denn eine Sammlung von Kulturgütern beschert uns die Industrie der Gegenwart sicher nicht.

e. b.

89 Milliarden Dollar Einkommen in den Bereinigten Staaten. Die Einkommenschäzungen, die Prof. Morris A. Copeland   in einem foeben veröffentlichten Bericht gegeben hat, werfen ein neues Licht auf die erstaunliche Blüte der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Bereinigten Staaten. Das Gesamteinkommen der Nordamerikaner für das Jahr 1928 beziffert der Gelehrte mit 89 Milliarden Dollar ober 745 Dollar auf den Kopf der Bevölkerung. Das Steigen bes Wohlstandes wird durch die Zunahme der Einkommenziffer in den Wohlstandes wird durch die Zunahme der Einkommenziffer in den legten 15 Jahren veranschaulicht. Das Einkommen betrug 35,5 Mil liarden Dollar im Jahre 1914, 60,5 1919, 74 1923 und 87,5 Mil­Aus diesen Gründen wurde die lage gegen Klein liarden Dollar 1927. Daraus geht hervor, daß die größten Ge. abgewiesen. Die Europäische Reise Theater. minne in den Jahren 1919 und 1920 gemacht wurden, während in Gesellschaft, die die Forderungen der Kläger   anerkannte| ben legten zwei Jahren die Einkommen nur verhältnismäßig wenig ben legten zwei Jahren die Einkommen nur verhältnismäßig menig wurde zur Zahlung von 5093 Mart verurteilt. gestiegen find.

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getreue Wiedergabe des Gesanges und Wortes, die sogar bis zu feinen Modulationen reicht und sich auch auf den edlen Klang einer schönen Gesangstimme erstreckt. Der deutsche Tonfilm ist in feiner heutigen Gestalt in erster Reihe ein Geräuschfilm. Der ameri­fanische Tonfilm zeigt nicht nur die Eignung großer Sänger und Schauspieler von Sprechbühnen für den Tonfilm, sondern er beweist auch mit großer Eindringlichkeit, wie ungeeignet die bisherigen Filmstars für den Tonfilm sind. Von den bisherigen Größen bes amerikanischen Films wirken auch einige Filmbiven mit, die mur eine mangelhafte Rolle spielen. Ihre Stimme ist für die Wiedergabe durch den Lautsprecher nur sehr wenig geeignet. Man hat auch den Versuch gemacht, eine Internationalität dieses Tonfilms herbei­zuführen. Durch einen am Fuße des Filmstreifens mitlaufenden Auszug des Inhalts der englischen Terte in deutscher Sprache fann man sich unterrichten, womit sich der Film beschäftigt. Aber da der Sprechfilm nicht nur durch die Darstellung, sondern auch wie das Bühnendrama durch die Worte der Schauspieler wirken soll, so ist dieser Notbehelf für die Dauer nicht möglich.

Die künstlerische Angelegenheit beurteilt H. B. aljo: Der fingende Narr" ist ein durchaus minderwertiger Film, übelstes amerikanisches Schmalz, ein rührseliger Liebesschmarren mit einem sterbenden Kind und abgeleiteten Lache, Bajazzo!"- Motiven im Mittelpunkt, eine indiskutable Tränensadangelegenheit aus der Zeit des Kintopps. Aber die Qualität dieses einen Films ist ja für das zur Debatte stehende Problem nicht entscheidend, sondern nur die Beeinflussung, die er durch die Vertonung erfahren hat. Da ist denn doch festzustellen: Der fingende Narr" erwies erstens, daß die technische Seite des Sprechfilms nahezu gelöst ist, und zweitens, daß eine hohe künstlerische Wirkung durch die Bertonung zum mindeften erzielt werden tann. Gewiß ist es Kitsch, wenn bie Mutter des fleinen Sonny an das Totenlager ihres Kindes tritt, aber ihr Aufschrei schneidet ins Herz Läppisch ist vorher die Szene mit dem kleinen Sonny, aber feine findlichen Laute sind dennoch überaus brollig. Armselig ist die ganze Handlung, aber Al Jolsons, des fingenden Narren", Gefang und Gespräch sind reizvoll und wohltönend. Einstweilen ist tünstlerisch noch alles in den ersteni wohltönend. Anfängen. Natürlich fann es nicht so bleiben, daß wah'los stuminer mit sprechendem Film wechselt. Reichlich hilflos scheint man auch vorerst noch der Frage gegenüberzustehen, welches Lautbild mit welchem Filmbild zu forrespondieren habe: mit wechselndem Bild wird auch die Lautstärke zu wechseln haben

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Kehre wieder Afrifa." Titania Palaft.

Afrifa zieht uns wieder in seinen Bann mit seiner Ursprüng­lichkeit und Naturwüchsigkeit. Schon werden von afrikanischen Negern die ersten Romane veröffentlicht. Bald wird die alles freffende Zivilisation der Weißen auch das schwarze Bolt zur tapitalistisch ausgebeuteten Arbeitsmaschine nivelliert haben. Da hat der Film Kulturaufgaben zu erfüllen und wenigstens im Bilde zu retten, was noch zu retten ist. Der Deutsche Bertfilm hat durch eine Expedition ins Tanganjifagebiet durch Friedrich Paulmann  und Ludwig Weichert Szenen aus dem Leben eines noch naturnahen Stammes aufnehmen lassen. Im Rahmen eines Spielfilms wird uns der Bruder Neger in seiner Alltäglichkeit und Festlichkeit gezeigt. Hoffentlich hat der Film nicht zuviel dabei arrangiert; das Motiv, daß der junge reiche Reger ererbte Frauen nicht übernehmen will, scheint uns reichlich unafrikanisch, denn die Frau ist vor allem Arbeitswesen in Afrita. Aber Hüttenbau, Hochzeitszeremonie, Tanz und immer wieder Tanz, Regenbeschwörung und Opfer geben einen recht lebendigen Eindrud, wenn auch soziologisch nicht alles stimmen mag. Das prachtvolle Lachen der Naturfinder stedt uns an, und ihre großartige Landschaft, die der Photograph so gut erfaßt hat, entzüdt uns.

Armes Afrika  , mie lange wirst du noch lachen und tanzen? Schon ist die tapitalistische Berstlavung im Anmarsch, wie einige Bilder zeigen, und der melancholische Gesang der Zulu, mit dem der Film anfängt und schließt, wird bald durch die harten Tatsachen nur zu berechtigt sein.

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Trauerfeier für Adolf Weißmann  .

Eine Gedentjeier für Adolf Weißmann  , den bedeutenden Ber­ liner   Muftfschriftsteller und Musikkritiker, fand gestern, sechs Bochen nach dem plößlichen Tob, den er gelegentlich einer Bor­tragsreise in Palästina gefunden hat, im bichtbesetzten Bechstein­jaal statt. In einer langen Reihe von Ansprachen, die Profeffor Georg Bernhard   eröffnete, erstand noch einmal ein Bild und Lebensbild des Berstorbenen. Am eingehendsten und eindringlich­ften befaßte fich in weit ausgreifenden Worten Dr. Kurt Singer mit der musikalisch- literarischen Gesamtpersönlichkeit Weißmanns, den er als überragende Erscheinung seines Fachs und seines Zeit­alters schilderte und würdigte: als Wegbereiter der modernen Mufit, als Bahnbrechar der modernen Musikfritif. ohne ble bas heutige Musitleben nicht zu denken wäre Für den musikalischen Teil der Beranstaltung, Instrumental und Botalmusit, hatten sich erste Berliner   Künstler Lotte Leonard, Hermann Schen, Franz Osborn  , das Havemann- Quartett, Michael Taube zur Verfügung gestellt. Mit Schumanns Variationen aus dem Klavierquintett op. 41 fand die würdige Feier einen eindrudsvollen Austlang.

K. P.