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Arbeitersport überall!

Das Gubener Arbeiter Sportfartell, das schon am Sonntag feinen Raft abhielt, hatte sich auch eine Ringermann| schaft aus Berlin   für die dortige Mannschaft des Athletikvereins Sparta   1898 verpflichtet. Wer den imposanten Aufmarsch von etwa 2000 Turnern, Athleten, Schwimmern, Radfahrern miterlebte, der nahm die Ueberzeugung mit, daß die Gubener fest zur Arbeiter Sportbewegung stehen. Nach einem imposanten Umzug durch die Stadt standen sich auf der Matte des Sportplages, beobachtet von 6000 Besuchern, folgende Mannschaften gegenüber: Aus Guben  : Tamzad, Kraz, Wünschmann, Kolac  , Stabach, Schulze und Leh­mann; von Lichtenberg Friedrichsfelde: Borchert, Splie stößer, W. Binder, Treuber, P. Binder, Wallofded und Kredlow. Die flott ausgetragenen Kämpfe ergaben das Resultat: Fliegen­gewicht: Borchert( L.-F.) kann verschiedene Kopfzüge und Schulter schwinge anbringen, bleibt Sieger nach 4.32 Minuten. Bantam gewicht: Beide Gegner sind sich vollständig gleichwertig, doch die vorzügliche Brückenarbeit reitet stets vor der Niederlage. Nach 19 Minuten unentschieden. Federgewicht: W. Binder geht in seiner betannten flotten Art los und siegt nach 2 Minuten durch Armzug. Leichtgewicht: Rolad- Guben, jung und draufgängerisch, fann in den ersten Minuten mit Treuber nicht allzu viel anfangen. Doch nach 7.50 Minuten gelingt ein glänzender Schulterschwung, der Treubner auf die Schultern befördert. Leichtmittelgewicht: Hier stehen sich in Stabach- Guben   und P. Binder- L.- F. zwei Technifer gegenüber, wie man sie nicht oft sieht. Durch Eindrücken der Brücke gewinnt Binder nach 6.44 Minuten. Im Halbschwer- und Schwergewicht waren die starten Berliner   Wallojched und Kreciom hren Gegnern überlegen und gewannen entscheidend. Gesamtresultat: 11: 3 für 2.-F. 04.

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Es sei darauf hingewiesen, daß die Sportliche Vereinigung Lichtenberg- Friedrichsfelde 04 E. B." am Sonnabend, 20. Juni, in Tempels Festfälen, Friedrichsfelde  , Prinzenallee 45, die Stral funder Hebermannschaft verpflichtet hat. Die Stralsunder brennen darauf, ihre am 5. Mai erlittene Niederlage im Heben wieder wett­zumachen. Der seinerzeit erlittene Punktverlust wird sicher die Stralfunder Sportgenossen in der Zwischenzeit zum eifrigen Trat ning veranlaßt haben; somit ist damit zu rechnen, daß dem Publikum ein ganz besonderer sportlicher Genuß geboten wird.

Handball FIGB. Mitte 1 weilte in Strausberg   bei den dortigen Schwimmern. Strausberg   hatte Anwurf. Der Ball wurde jedoch fofort abgenommen und von der Mitte in flottem Tempo weiter geführt. In der ersten Halbzeit führte Mitte durch die bessere Technik noch mit 2: 0. Erst der Wechsel der Seiten in der zweiten Halbzeit brachte für Strausberg   die Vorteile, so daß sich das End­resultat unentschieden auf 2: 2 ftellte. FTGB,-Karishorst spielte am Sonnabend gegen FTGB.- Neukölln II und verlor mit 2: 5 ( 1: 2). Die befferen Technifer fonnten auch hier das Spiel sieg reich beenden. Am Sonntag hatten sie FIGB.- Stralau als Gegner. Die Stralauer, die nur mit neun Mann antraten, hatten das Spiel vollständig in der Hand. In der ersten Halbzeit mußte Karlshorst  noch die volle Stärfe aus und konnte das Resultat bis zur Pause noch unentschieden 2: 2 stellen. In der zweiten Halbzeit war aber der Sturm der Stralauer sehr angriffsfreudig und konnte das Schlußresultat auf fünf Tore stellen, während Karlshorst   nichts mehr buchte. Die Karlshorster Verteidigung erfüllte nicht die Hoffnungen.

wit" statt. Erfreulich war die Beteiligung der Brudervereine: Brandenburg  , Bornstedt  , Nowawes  , Schenkendorf, und was beson­ders anerkennenswert ist, die Berliner   Vereine F. T. G. B. Ostring, Spandau   und Charlottenburg   haifen an dem vollen Erfolg dieses Festes. Berlin   wird sich so langsam seiner Pflicht gegenüber der Provinz bewußt. Am Vormittag spielten die Jugend- Handballer Bornstedts gegen Nowawes  . Das beiderseitige harte, förperliche Spiel gewann Bornstedt   4: 1. Der Festumzug, mit 150 Attiven in Sportfieibung, erregte bei den Einwohnern von Drewitz begreif. liches Aufsehen. Die Wettkämpfe auf dem Gemeindesportplaß, hatten eine für Drewig sehr gute Zuschauerzahl angelodt. In flotter Folge wurden die einzelnen Disziplinen geübt und sehr gute Ergebnisse erzielt Der Sportplag, aus einer Wiese bestehend, ver­hinderte bessere Leistungen. Hoffmann- Oftring gelang es, im Beit­sprung 5,85 Meter zu erreichen; während der Jugendliche Bing­Nowawes die Kugel 10,75 Meter stieß. Den 100- Meter- Lauf, der auf der Chaussee ausgetragen wurde, konnte Tragel- Ostring in der gewiß guten Zeit 11,6 Set. gewinnen. Für das Handballspiel warben die Spiele Spandau  -- Bornstedt   und Drewitz- Ostring. Es ist zu erwarten, daß das Sportfest seine Werbewirtung nicht ver­fehlt hat, und daß es der Freien Turn- und Sport- Vereinigung Drewitz, wie überhaupt dem Arbeitersport, recht viele neue Mit­glieder zuführt. Die Wettkämpfe hatten folgende Ergebnisse: Männer, Bierkampf: 1. Hoffmann( FTGB., Oftring) 336 Punkte; 2. Knorr  ( F568. Oftring) 331 Buntte; 3. Reiser( Brandenburg  ) 321 Bunkte. Jugend, Dreilampf: 1. Bing( Nowames) 271 Punkte; 2. Singer( Nowawes  ) 260 Punkte; 3. Nawe( Brandenburg  ) 245 Punkte. Frauen, Dreikampf: 1. R. Safeloff( Drewis) 267 Punkte: 2. Edert( Spandau  ) 233 Bunkte; 3.§. Bestresultate. Männer: Weitsprung. Hoff­Roburg( Drewig) 224 Punkte. mann( Oftring) 5,85 Meter. Schleuderball. Knorr  ( Ostring) 47 Meter. 100- Meter- Lauf. Trapel( Oftring) 11,6 Sekunden. Jugend: Hochsprung. Nawe( Brandenburg  ) 1,32 Meter. Rugelftoßen. Bing( Nowawes  ) 10,75 Meter. 100- Meter- Lauf Dees( Ostring) 12,4 Gefunden. Frauen: Beit­sprung aus dem Stand. 3. Gicke( Drewig) 2,35 Meter Ballweitwerfen. R. Safeloff( Drewig) 55,40 Meter. 75- Meter- Lauf. Ficher( Spandau  ) 11,4 Gefunden. Handball: Bornstebt( Spandan) 7: 4; Drewig( Oftring) 2: 4.

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Freie

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Turnerschaft Groß Berlin

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hält

durch den Bezirk Tempelhof Mariendorf   im dortigen Ortsteil für alle Freunde der Leibesübungen Uebungsstunden für Männer, Frauen und Spielmannschaften ab. Als Funktionäre find erprobte Leiter tätig, so daß unsere Gewerkschafts- und Barter freunde die Gewähr haben, unter jachgemäßer Anleitung Turnen, Spiel und Sport zu treiben. Wer Wert darauf legt, als Mitglied

des Arbeiter- Turn- und Sportbundes sich im Kreise Gleichgesinnter zu tummeln, besuche folgende Uebungsstunden:

Montags in Frandepark ab 19 Uhr bis Dunkelheit Frauengymnaftit, für Männer Fauftballspiele. Dienstag Männerturnen ab 20 Uhr Turnhall Schule am Alarichplag. Donnerstag gemeinsamer Turnabend ab 20 Uhr Turn­halle am Alarichplay. Freitag Leichtathletik ab 18 Uhr auf dem Sportplag Raiserin- Augusta- Straße. Connabend Sockenabteilung ab 17 Uhr auf dem Sodenplas im Boltspark Mariendorf  . An den 1., 3., 5. Gonntagen im Monat: 9-13 Uhr im Frandepark Faustball, Trommelball, Schlagball. Am 2. und 4. Gonntag: 14 Uhr bis Dunkelheit MBC.- Platz im Boftspart Mariendorf  . Jebe weitere Auskunft erteilt FTGB.- Geschäftsstelle, Berlin   NO. 18, Lichten. berger Str. 3( am Landsberger Plaz), Königstadt 3656, und der Borsigende file Tempelhof Mariendorf Emil Kämmerer, Berlin- Tempelhof  , Stolbergftr. 5.

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Der Weihe und der Bebergabe der Bundesschule des Arbeiter­Turn- und Sportbundes in Leipzig   zu ihrer Zweckbestimmung vor drei Jahren ist am 8. Juni in aller Stille die Uebergabe des Bundesschulsportplages gefolgt. Der Platz ist für Lehr­Bundesschulsportplates gefolgt. Der Platz ist für Lehr­zwecke auf dem Gebiete der Leibesübungen erstklassig eingerichtet. Er liegt nur 10 Minuten von der Bundesschule entfernt an einem schönen Waldrand. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 175 000 Bon gutem Wetter begünstigt fand am Sonntag das Sportfest Mart. In Anwesenheit der Bundesvorstandsmitglieder fand die

der Freien Turn- und Sport- Bereinigung Dre uebergabe des Blazes an die technische Leitung des Bundes statt.

Junge Boxer im Ring. Erstlings- Turnier bei Heros.

In der Heros- Sporthalle Scharnhorststraße veranstaltete der Brandenburgische Borverband sein diesjähriges Erstlings Bog turnier, das mit über 91 Meldungen eine überaus gute Be fegung gefunden hat. Zum erstenmal sind die schweren Gewichts­flaffen, vom Weltergewicht aufwärts, stärker vertreten als die leich­teren Klassen. Mit einer Verspätung von mehr als einer Stunde wurden die ersten von den 24 Kämpfern gestartet. Da mir Erst­linge" antraten, ist eine technische Wertung noch nicht recht ange­bracht. Trotzdem gefielen bereits einige mit guten Anlagen aus. gestattete Borer, die recht beherzt ihr Bestes gaben.

Den einleitenden Kampf im Bantamgewicht gewann Schulz ( WTC.) durch Aufgabe vor Grieswald( heros). Leichtgewicht: Lüd ( Sparta  ) verfchaffte fich erst in der letzten Runde den einstimmigen Bunttfieg über Tesmet(( Post); durch gleichen Richterspruch gewann Heufchad( BSB.) über Schulz( Hermes). Die sichere Siegesaussicht von Melchan( Hermes) zerstörte Wilde( Sparta  ) noch in der letzten Runde. Schiele( Tenn. Bor.) gab gegen Bidny( UBC.) bereits nach der ersten Runde auf und Papenfuß( WFC.) fiegte über Greifer ( Heros) durch Disqualifikation). Röde( PSB) überließ Kühne ( Hermes) den Bunftfieg. Der einleitende Borkampf im Better gewicht ging an Weiße( Hermes) durch technischen t. o. über Butscher( Butt.). Keller( Hellas) erhielt den Sieg über Schmieja ( Sparta  ) zugesprochen, da dieser dreimal ohne Schlag am Boden Buflucht suchte. Den Gegnern des Boxsports gab der Kampf Nielschte( ABC.) gegen Korsch( Hermes) starte Argumente, es war ganz unverständlich, daß der Kampfleiter diefen Kampf" nicht abbrach, da beide Gegner, zum Schlag nicht mehr fähig, ausgepumpt über die Runden mußten. Eggert( ABC.) begann gegen Janitschte ( Gutt.) sehr aggressiv, letterer verlor durch f. o. in der zweiten Runde. Kühne( Westen) erhielt über de Vries( Tenn. Bor.) den Punktsieg zugesprochen.

Versierte" Opposition!

Unsere Opposition" ist auf der Höhe, oder drüden wir uns' ge: bildet aus: versiert! Sie will uns auf dem Nürnberger Bundesfeft besuchen, sogar schon in den Sonderzügen Gesellschaft leiften und hat fleißig die Majfengymnastik geübt, damit alles gut flappt. Um die Teilnahme recht zahlreich zu gestalten, wird sogar in den Ge­wertschaften agitiert. Im Nachrichtenblatt der Berliner  Maschinenfeger findet fich folgende bescheidene verschämte

Notiz:

Frauengymnaftit.

Die auf dem Gebiete der Gymnastik äußerst versierte Frau eines Kollegen ist bereit, Frauen und schulentlassenen Töchtern Don Kollegen in Rurfen, die in einer städtischen Turnhalle am Ringbahnhof Schöneberg stattfinden, Unterricht zu erteilen. Ein Klavier ist vorhanden. Die Kosten betragen für zwei Stunden in der Woche monatlich 1 Mart. Auf Wunsch auch sportliche Be­tätigung. Meldungen zur Weitergabe an den Vereinsvorstand zu

richten.

Um Irrtümer zu vermeiden, teilen wir mit, daß es sich im

vorstehendem um eine verft eďte Agitation für die aus dem Arbeiter Turn und Sportbund ausge fchloffene fogenannte Opposition handelt. Da die Buchdrucker mit ihrer Opposition gerade keine guten Erfahrungen gemacht haben, möchten wir auch bei der Sport- Opposition" einige Borsicht empfehlen. Wie wäre es, wenn der Vorstand der Maschinen­fezer die bundestreuen Vereine empfehlen würde?

Arbeiter- Radrennen.

Solidarität auf der Strecke.

Am Sonntagfrüh hatten die Rennfahrer des Arbeiterrad und Kraftfahrerbundes Solibarität" ihr Straßenrennen auf der Strecke Baßmannsdorf, Klein- Ziethen, Glajow, Dahlewig, Klein Rieniz, Brufendorf, Tollfrug, Selchow, Waßmannsdorf. Für die Jugend ging das Rennen über 5 Kilometer, während die Haupttlaffe zwei Rennen über 24 und 50 Kilometer bestritt. Es wehte ein heftiger Wind, der besonders auf der Hinfahrt den Fahrern sehr stark zusetzte, so daß es nicht möglich war, beachtenswerte Zeiten herauszuholen. Trozdem gab es auf der Strede heftige Rämpfe um die Spize; angefeuert durch die Zuschauer, die auf der ganzen Rundfahrt mit großem Interesse den Fahrern folgten, setzten die Kämpfenden ihr ganzes Können ein.

In der Jugendklasse über 5 Kilometer konnte der Char. lottenburger Schwan mit mehreren Radlängen fich vor Hildebrandt und Kirchherr placieren. Die 24- Kilometer- Gruppe hatte die Rund­ftrede einmal zu umfahren. Nitschke, Schlichting, Robert Uhlemann und Hans Rübefohl legten gleich ein flottes Tempo vor, dicht gefolgt Don Rehm und Michaelis. Bei Glasom mußte Rübekohl seine Ge­noffen ziehen lassen, da Herzkrämpfe ihn behinderten, doch dank der schnellen Hilfe durch die Arbeiterfamariter hatte er sich schnell wieder erholt, so daß er die Verfolgung wieder aufnehmen konnte. Nitschte und Schlichting gingen denn auch in dieser Reihenfolge durchs Ziel vor Uhlemann und Rübekohl. Bei den Wulst fahrern war Reiß der Sieg nicht zu nehmen. Das Hauptinteresse beanspruchten jedoch die 50- Kilometer Fahrer. Auch hier legte das Feld gleich ein strammes Tempo vor in der Absicht, schwächere Fahrer gleich abzuhängen, was jedoch zuerst noch nicht gelang. Besonders vom Bech verfolgt war Seits, zweimaliger Reifenschaden zwang ihn, das Rennen aufzugeben; auch Berner Reichenbach mußte bei Dahlemiz wegen Gabelbruch die Weiterfahrt einstellen. Der fräftig wehende Wind blieb aber nicht ohne Wirkung, denn bei Beendigung der ersten Runde lagen nur noch Köllner, Reinholz, Hans Reichenbach   und Schwarz vorn, die übrigen Fahrer, darunter auch Floerte, Romalfe, Ermin Uhlemann, Zimmermann, Heinz Rübefoh!, fielen zurüd. In Dahlewiz stürzten Schwarz und Hans Reichenbach  , eine Gelegenheit, die Köllner und Reinholz benutzten, davonzujggen. Glücklicherweise war der Sturz glimpflich abgelaufen und unerschrocken setzten sie den Ausreißern nach mit dem Erfolg, daß sie bereits hinter Brusendorf diese wieder erreicht hatten. Am Biel   entspann sich ein heftiger End­fampf, aus welchen Köllner, Schwarz und Hans Reichenbach   hervor. ging, die in dieser Reihenfolge dicht gedrängt über das Zielband gingen. gingen. Arbeiterfamariter sowie die Mitglieder der Ortsgruppe Mittenwalde   sorgten in vorzüglicher Weise für die Sicherheit der Fahrer.

Hugenbergs Sportfest.

Das Jubiläum des VBAV.

Am Sonntag hatte die bürgerliche Leichtathletik ihr Jubiläums­sportfest. Vor 25 Jahren wurde der BBAV.( Verband Branden­burgischer Leichtathletik- Vereine) aus der Taufe gehoben, und zwar zunächst als lokale Berliner   Organisation. Damals waren es acht Vereine mit 300 Mitgliedern, jeßt werden 176 Bereine mit 30 000 Mitgliedern angegeben, darunter allein beim Handballspielbetrieb 366 Mannschaften mit 4000 Spielern. Am Staffellauf Potsdam­Berlin" beteiligten sich 1929 112 Mannschaften mit rund 5000 Teil­nehmern. Haupiel des BBAV. ift die Breitenarbeit", d. h. die Heranziehung der Masse zum sportlichen Wettkampf. Diese Bahlen wie das Hauptziel sind imposant, so daß sich auch das Jubiläumssportfest eine Besprechung verlohnt.

Jedes bürgerliche Sportfest muß einen Protettor haben. Beim BAB. ist es nach alter Tradition der Scherl- Verlag. Auf dem Wege zum Stadion wimmelte es von Hugenbergs Tag und Nachtverkäufern. Die Nachtausgabe" hatte auch ein Preisaus­chreiben veranstaltet:" Was sagt Krause?" wobei dieſer Herr

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in lächerlicher Karikatur erschien. Mit Rücksicht auf den Vorstand hätte wohl ein anderer Name gewählt werden können. Aber wir wissen ja, daß Hugenberg in diplomatischen Dingen Bech hat. Sein Stern ist offenbar im Erlöschen, auch beim Sport. 1924, bei der 3wanzigjahrjeier, brachte die Kompagnonfchaft Scherls noch ein volles Haus 40 000 Zuschauer. Diesmal war es leer, noch nicht einmal der fünfte Teil, so daß eins der kleinen Stadien auch genügt hätte. Dieses Fest war überhaupt sonderbar aufgezogen, denn die Mitglieder traten weder attiv noch passiv in Erscheinung. Es war lediglich ein Verbandswettkampf. Die Prominenten von fünf Verbänden starteten, die Mitgliedschaft war weder beim Aufmarsch, noch bei den Wettkämpfen, noch auf den Tribünen zit sehen. Das ist das Charakterische. Der BBA2. gibt 30 000 Mit­glieder an. Das hätte ein gewaltiger Aufmarsch und ein volles Stadion werden müssen. Aber an den sportlichen Wettkämpfen nahmen mir fünfzehn Sportler vom WBAV. teil, ferner einige Mannschaften beim Hand- und Faustballspiel, sowie einund­fünfzig Sportler aus den anderen deutschen   Sportverbänden. Am Aufmarsch waren ebenfalls nur Delegationen beteiligt, so daß es recht dünn ausfah. Den gleichen Eindruck der Schwäche machte die Umrahmung des Stadions mit ihren etwa 6000 bis 7000 3u­ichauern. Die einzige Massenaufführung" wurde von einer Kompagnie der Reichswehr   gezeigt: Gymnastische waren Produktionen der ausgesuchten Primasportler, an denen cffenbar die Sportlermasse nicht besonders interessiert war, denn sie blieb zu Hause. Die vielgerühmte Breitenarbeit" wird also wohl noch durch eine Tiefenarbeit" ergänzt werden müssen, wie sie im Arbeitersport üblich ist.

Uebungen mit Medizinball, Rugel und Rundgewicht. Alles andere

Das Hauptinteresse fonzentrierte sich wie üblich auf die Läufe, die in einigen Minuten einander folgten, so daß Sprung und Wurf­übungen faum beobachtet werden konnten. Die Sportlerinnen roaren nur an einem 10 x100 Meter Lauf beteiligt, in dem sie mit 2: 8,4 min. einen neuen deutschen   Reford aufstellten, ferner an einem Fausiballspiel. Bei den Sportler war beim 100- Meter- Lauf Jonath- Norddeutschland erster mit 10,7 Set., beim 5000- meter- Lauf wurde der mehrfache deutsche Meister Rohn­1500- Meter- Lauf Bolze- Norddeutschland mit 4: 3,4 min., beim Charlottenburg   abgehängt, erster wurde Helber- Süddeutschland   mit 15: 24,4 Min. vor Betri- Norddeutschland. Bei der Olympischen Staffel wurde Mitteldeutschland   Sieger mit 3: 30,5 Min. Bei den anderen Wettkämpfen blieb es bei den üblichen Leistungen. Das

Handballspiel Aachen  - Berlin   zeigte alle Feinheiten trotz scharfen

Kampfes. In der ersten Spielhälfte hatte Berlin   nur eine geringe Ueberlegenheit, nach der Pause fielen die Aachener aber gänzlich ab, so daß Berlin   mit 12: 4( 3: 2) Sieger blieb. Der Humor tam durch die Gyadkhana Staffel als Mannschaftslauf zu seinem Recht. Bier Flugzeuge überflogen das Stadion, von einem wurden vier Stafettenftäbe abgeworfen, Sportler liefen damit zum Sprungturm, dann Absprung vom Dreimeterbrett, Schwimmen, Lauf vom Baffin zum Rasenplatz, Hineinfriechen in eine Tonne und Lauf mit der­selben, 50- Meter- Sadhüpfen, Dreibeinlaufen zweier Läufer, Kaffee­trinken und Lauf über schräggeftellte Leitern, Laufen mit Selbst­fahrer und Roller und zum Schluß vier Autobahnrunden. Dieser humoristische Lauf fand wie immer ein vergnügtes Bublifum. Der Berbandswettkampf endete mit einem Siege des VBAV mit 45 P., der durch sechs erste Siege im 200- meter, 800- meter-, 1500- Meter-, 110- meter- Hürdenlauf. 4 × 100- Meter- Stafette und im Hochsprung gesichert war. Bestdeutschland erhielt 37, Mitteldeutschland   36 und Süddeutschland   34 Punkte. Norddeutschland war nur in einigen Rämpfen. bei besonderer Wertung gestartet. Der Sieges. und Wanderpreis der Stadt Berlin   fiel somit an den VBAV.

Als Ganzes gesehen, zeigte das Fest des BBAV. den großen Gegenja zum Arbeiteriport. Wo Volkssport betrieben wird, muß die Masse auch in die Erscheinung treten, was feines­wegs Höchstleistungen ausschließt, die aber nicht Selbstzwed sein dürfen. Voltssport ist in der Republik   auch taum mit dem Brotektorat Hugenbergs vereinbar. Damit ist für jeden organisierten Arbeiter die Linie gegeben. Der Arbeitersport bleibt in Reih und Glied. Beachtung zu schenfen ist aber der Zusammenarbeit mit den Behörden, die man nicht nur bei Bedarf an Turnhallen und Sport­plägen suchen sollte. Als Arbeitersportler haben wir die Pflicht, die Republit, die Gemeinden und ihre Inftitutionen für uns zu er­obern. Der Sportbetrieb in den Schulen, die Zusammenarbeit mit der Lehrerschaft find wichtige Aufgaben des Arbeitersports. In dieser Beziehung fönnen wir noch manches von dem bürgerlichen Sport lernen.

Die deutsche Radfahrer- Union veranstaltet heute, Dienstag, 19 1hr, auf der Olympiabahn einen Renntag.

Was der Wassersportler wiffen muß!" In dem Aufsatz ist bei der Behandlung der Lichterführung ein Fehler unterlaufen. Es muß dort heißen, daß Ruder und Paddelboote ein mattes weißes Hecklicht führen müssen( fein helles weißes, wie irrtümlich an­gegeben).

Bundestreue Vereine teilen mit:

Meigenschwimmer 1. Rreis, Nürnbergfahrer: Mittwoch, 12. Juni, 20 Uhr, im Boftstadion, Lehrter Straße  , Reigenprobe für Nürnberg  . Die Mitglieds bücher als Ausweis mitbringen. Treffpunkt Vereinszelle FTGB. weide, Berliner Sit. 97-98, Restaurant Ernst Gomist.

FAGB., Ruberbezirt. Mitgliederversammlung 13. Juni in Niederschöne Urbeiter- Schwimmverein Bellas". Dienstag, 11. Juni, 20% Uhr, Mil. Altersturner und sportler! Faustballspieler 1. Rreis. Nächster Spieltag Sportplaz Goßlerstraße, Beginn 6.( Nicht im Friedrichshain  !) Alle Nürnberg­fahrer müssen pünktlich und vollzählig zur Stelle fein.

gliderfammlung bei Dreyer( Balbhütte) in Blögensee,

Freie Kanu- Union Groß Berlin. Abt. Spandau  . Bootshaus in Spandau  ,

Betdestraße, Bootswerft Fleischer  . Bootſtände sind noch frei. Sigung: Diens tag, 11. Juni, 20 Uhr, bei Reimer, Charlottenburg  , Wilmersdorfer   Ede Rana!. ftraße. Gäfte willkommen. Mitglieder werden aufgenommen. Anschrift: Richard Bed, Berlin   N. 20, Babstr. 12.

FAGB. Das Rinderblatt des Vereins fann ab heute von der Geschäfts ftelle abgeholt werben. Jm Juli erscheint das Rinderblatt nicht.