Einzelbild herunterladen
 

Blöder Kommunistenschwindel

Infame Berleumdungen gegen Genossen Hilferding  .

Am Mittwoch erschien die kommunistische Magdeburger   Tri­büne"( Ersaz Rote Fahne") unter der dreifachen Ballenüber. schrift: Berbot der Tribüne"?- SPD.  - Grzesinski will die ,, Tribüne" wieder auf vier Wochen verbieten. testiert gegen den geplanten Gewaltstreich!

-

Pro­

Wer die kommunistischen   Methoden fennt. tonnte daraus er­sehen, daß die Tribüne" irgend etwas plante, auf Grund deffen sie selber mit einem Berbot rechnete. Die

Lösung des Rätsels hat nicht auf sich warten lassen. Am heutigen

Donnerstag erscheint die Tribüne" mit folgenden Balkenzeilen:

Hilferding   dedt Riesentorruptionsstandal. -3st der SPD.  - Finanzminiffer von den Großbanken bestochen? Er verschleudert an Betrüger 30mal 120 millionen. Falsche Anleihestücke von der Regierung anerkannt.

Aus dem Text einige Proben:

-

Oper und Theatertanz.

Bon John Schikowski  .

"

,, Theatertang" heißt das Problem, von dem die Entwicklung| schenkt wurden. Die ersten Solotänzer tonnten für ihre Gagen des modernen Kunsttanzes beherrscht wird. Bon der Lösung dieses spazieren gehen. Wer Jens Keith   oder die Albu tanzen sehen wollte, Problems hängt das wirtschaftliche Sein oder Nichtsein unserer mußte sie im russischen Kabarett zum Blauen Bogel" aufsuchen. jungen Tanzkünstler ab. Das Ziel ist: Ersaz des alten Balletts durch Das Gros der Tänzer und Tänzerinnen, die nicht Solisten, aber den modernen Stil der förperrhythmischen Bewegungkunst. Auf zum Teil Künstler von Rang sind, werden als Statisten in den dem Essener Tänzerfongreß erklärte Mary Wigman  , eine gesunde Opernvorstellungen beschäftigt. In der Städtischen Oper liegen die Entwicklung des Theatertanzes sei nur im rein abstrakten Stil Dinge ähnlich. Es sollte für einen deutschen modernen Tänzer das möglich. Tanzprattifer, die an Theatern zu arbeiten gewohnt sind, höchste Ziel sein, ein Engagement an einer Oper der deutschen  behaupten dagegen, ohne ein bißchen Pantomimit und ein kleines Reichshauptstadt zu finden. Heute heißt es: Wer nach Berlin  bißchen Ballett ginge es nicht. Die Zukunft wird lehren, mer engagiert wird, ist brachgelegt. Daß dieser Zustand recht hat. unwürdig ist, begreift jeder. Abgesehen von den maßgebenden In­stanzen, die ihn ändern könnten. Der Generalintendant der Oper, das Kultusministerium, der Preußische Landtag   fönnten eingreifen Aber es rührt und regt sich nichts.

Heute handelt es sich vor allem darum, dem modernen Theater­tanz erst einmal die volle Gleichberechtigung neben der Opernmusit zu erkämpfen. Eine heifle Aufgabe, so lange der Bühnentanz den Musikern unterſtellt ist. Und so lange den leitenden Musikern das Verständnis für die Wichtigkeit des Tanzes im fünstlerischen Ge­famtorganismus eines Bühnenwerts mangelt. Wenn, beispielsweise,

Bir beschuldigen den sozialdemokratischen Reichs finanzminister Hilferding, seine Vorgänger Dr. h. ler und Dr. Reinhold sowie den preußischen Justizmini ster Schmidt der Teilnahme an dem größten Korruptionsein Opernregisseur vom modernen Tanzdirigenten verlangt, er solle und Betrugsskandal, der je in Deutschland   vorgekommen ist. Hilferding   hat sich bewußt und strupellos dazu hergegeben, aus­gesprochenen Betrügern 30 Jahre lang je 120 Millionen Mark zu Unrecht aus der Reichstaffe auszuzahlen. Unsere schwer wiegende Anklage stüßt sich auf einen völlig flaren und un­widerleglichen Tatbestand.

Sucht man nach diesem flaren und unwiderleglichen Tatbe ftand", so findet man die durch nichts belegte, in feiner Weise spezifizierte, ganz allgemeine Behauptung, daß bei der Aufwertung der Kriegsanleihe die Großbanten"( Namen bestimmter Banten werden nicht genannt!) massenweise Reubelik als Altbesitz angemeldet hätten, und zwar in der Weise, daß fie im, Depot befindliche Anleiheftüde ihrer Kunden entgegen den Bestimmungen des Depotgesezes zunächst veräußert und erst nach Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes auf dem Markt zurüdgetauft hätten. Diese neuerworbenen Stüde   hätten sie ( Notabene: für die Depotinhaber!) als Altbesig angemeldet. Es heißt dann weiter:

-

Der Justizminister und der Reichsfinanzminister persönlich haben sich für die Bertuschung des Riesenbetrugs und für die Anerkennung der Falschanmeldungen der Großbanten eingelegt. Auch der Reichsfinanzminister Hilferding persönlich wußte von all diesen Dingen und ist ebenfalls nicht gegen die be­trügerischen Raubzüge auf die Steuerkaffe des Reichs eingeschrif­fen. Was hat ihn dazu bewogen? In Geheimkonferenzen mit den Bantmagnaten( vor allem mit Jatob Gold­chmidt), mit deren persönlicher Freundschaft Hil­ ferding   sich auf dem Kieler   Parteitag der SPD.   in aller Deffent­lichkeit gebrüstet hat, find die Betrugsaffären der Finanzmagnaten beraten und erledigt worden.

Die Behauptungen der Tribüne" über angebliche Beteiligung republikanischer Minister und speziell Hilferdings an irgendwelchen Kriegsanleihefchiebungen find so gemein und blöd, daß sie bei Men­schen, deren Gehirne durch die kommunistische Heze noch nicht ret tungslos verseucht find, faum einer Widerlegung be dürfen. Aber auch für die Urteils unfähigen dürften fol­gende zwei Feststellungen genügen:

1. Alle Entscheidungen und Anerkennungen darüber, was Alt­und was Neubesig ist, find ergangen, lange Zeit bevor Genoffe Hil­ferding sein Amt als Finanzminister antrat.

2. Alsbald nach seinem Amtsantritt, noch im Sommer 1928, ist es Genosse Hilferding   gewesen, der aus eigenem Antrieb, als die Stinnes- Affäre die Deffentlichkeit zu beunruhigen

begann,

eine unabhängige und unparteiliche Untersuchungskommiffion darüber eingefeht hat, ob sonst noch Schiebungen mit Kriegs­anleihe bei der Anmeldung zur Aufwertung vorgekommen find. Diese Rommission steht vor dem Abschluß ihrer Arbeiten und wird das Resultat demnächst mitteilen. Außerdem hat Genosse Hilferding  über die gesamten Borgänge bei Aufmertung der Kriegsanleihe, so­weit sie in seinem Amt befannt waren, eine Dentschrift her ausgegeben, die vor kurzem erst dem Reichstag zugegangen ist.

Daraus fann wohl jedermann sich ein Bild machen, wie Genosse Hilferding Kriegsanleiheschiebungen begünstigt", gedeckt" oder sich gar zu ihrer Begünstigung hat beftechen" laffen. Das gemeine tom munistische Berleumdergesindel, zu dem sich in diesem Falle natürlich auch noch die Münzenberg- Bresse gesellt, erwirbt sich mit diesen An­griffen den alleinigen Ruhm, selbst die Hakenkreuzlerpreffe in den Methoden journalistischen Strauchrittertums noch um Längen geschlagen zu haben!

Kurt Heuser  

ist der Autor der Novelle, mit deren Abdruck mir dem­nächst beginnen. Sie ist dem im Verlag von S. Fischer, Berlin  , erschienenen Novellenband Elfenbein für Felicitas" entnommen, mit dem der junge Autor zum erstenmal an die Oeffentlichkeit tritt. Während die erste der in dem Band vereinigten Erzählungen Jazzband unter den Sternen" als jugendlich- romantischer Auftakt eines, der in das Leben hinausstürmt, wirkt, und die letzte, Wiederkehr der Amazonen", Traumgesicht eines Erzählers ist, der sich bewußt von der Realität des Lebens abwendet und in der Vereinigung urstämmiger Primi­tivität und modernsten Lebensrhythmus die neue Lebens­form ahnt, stehen die mittleren Erzählungen mitten im Alltag. In einem Alltag allerdings, der durch die Exotik seiner Umgebung in das Ungewöhnliche gehoben wird. ..Elfenbein für Felicitas" und

,, Sterben auf einer Pflanzung"

spielen in der portugiesisch- afrikanischen Kolonie An­ gola  , jener Negerhölle, über deren Zustände mir vor kurzem erst berichteten. Der Autor selbst ist dort Farmer und ringt um seine Existenz. Ein passender Ausschnitt aus diesem Lebenskampf ist die Erzählung ,, Sterben auf einer Pflanzung", die mir veröffentlichen. Sie verrät eine starke Gestaltungskraft. Mehr als das ist sie ein Doku­ment menschlichen Lebens.

in acht oder zehn Tagen die Komposition und Einstudierung der Tänze für eine Oper leisten, so verlangt er etwas Unmögliches. Das alte Ballett war in seiner Art solchen Aufgaben gewachsen. Es verfügte über ein Reservoir von fertigen Tänzen, aus denen es jeder zeit schöpfen fonnte. Der moderne Tanzdirigent muß fast in jedem Fall alles neu schaffen. Und doch erklären die modernen Opern­regiffeure, mit dem alten Ballettanz fämen sie nicht mehr aus, der neue Stil der Operninszenierung perlange einen neuen Tanzstil.

"

Neulich fand in der Staatlichen Hochschule für Mujit eine Aufführung des Gluckschen Orpheus" durch die Opern­schule statt. Die dazugehörigen Tänze waren von Margarete Wallmann  , der Leiterin der Berliner   Wigman  - Schule, ein­studiert. Eine ausgezeichnete Leistung. Der Trauerzug im ersten Aft, an die Wanderung" aus dem unvergeßlichen Wigmanschen Tanzdrama antlingend, aber eigenwüchsig in der präraphaelitischen Ausdruckstraft der einzelnen Gestalten. Bon starter Wirkung die Tänze der Furien und der seligen Geister in meisterhafter Gruppen­gliederung, in Ballung und Auflösung. Glänzende Führung der Gruppen und fluge Durcharbeitung der Details. Wenn man be denkt, daß diese Leistung in türzerster Zeit geschafft werden mußte. Man sieht: Schwierigkeiten mannigfacher Art sind zu über- daß es sich um eine noch junge Tanzgruppe handelte, daß eine winden. Sie können überwunden werden, wenn auf beiden Seiten fläglich dürftige Bühnenausstattung, zum Teil unsinnige Kostüme guter Bille vorhanden ist. Auf seiten der Mufifer mangelt er noch und sehr mangelhafte szenische Beleuchtung die volle Entfaltung der vielfach. Da ist es notwendig, daß übergeordnete Instanzen ein- Effekte hinderten dann mag man ermessen, was bei reicheren greifen. An einigen Opern, z. B. in Hannover   und Effen, ist dies Mitteln eine von tanzfremden Regieeingriffen unbehinderte chores­geschehen. In Berlin   geschieht es nicht. Staatsoper wie Städtische graphische Betätigung hätte zuwege bringen können. Dämmert den Oper verfügen über ausgezeichnete Tanzgruppen, aber die leitenden Oper verfügen über ausgezeichnete Tanzgruppen, aber die leitenden| leitenden Musikern nicht die Erkenntnis, welche Sünden wider den musiter lassen sie nicht zur Geltung fommen. Es ist die standalöse heiligen Geist der Kunst hier begangen werden? Ich fürchte, sie Tatsache festzustellen, daß die Berliner Staatsoper, die dämmert ihnen nicht. Aber ich hoffe noch immer, daß eine Wand­über zwei Theater verfügt, in der jetzt ablaufenden Saison eine lung zum Besseren kommt. Von den maßgebenden vorgesetzten einzige felbständige Tanzaufführung herausgebracht Instanzen kommt, die allein Abhilfe schaffen könnten. Die ein hat, und diese auch nur deshalb, weil ihr die dazu nötigen greifen müssen, wenn der Zwiespalt zwischen Oper und Theatertanz Kostüme von einem industriellen Verbande ge- nicht zu einer Scham und einem Gelächter werden soll.

-

Ein Tonfilm, der feiner ist.

Submarine  " im Ufa- Palast am 300.

-

Der zweite amerikanische   Tonfilm, den wir hierzulande erleben, zeichnet sich dadurch aus, daß er feiner ist. 3war werden mancherlei Geräusche wiedergegeben, ein Papagei plappert, ein Mädchen lacht, auch vernimmt man dumpfes Sprechen von Massen, gelegentlich wird auch ein Lied gesungen; aber der Dialog wird wie bei jedem anderen Film immer noch durch Titel wiedergegeben. Der Film anderen Film immer noch durch Titel wiedergegeben. Der Film selbst er heißt Submarine  ", was sich ja schließlich auch deutsch  durch Unterseeboot wiedergeben läßt behandelt Szenen aus Uncle Sams großem Spielzeug: der amerikanischen   Marine. Er betreibt, nebenbei gefagt, richtige Flottenpropaganda; der Amerikaner sieht daraus, was für große Kästen und was für vortreffliche Einrich tungen für den Seefrieg, als da sind: Mutterschiffe für Flugzeuge, Zerstörer, die den halben Ozean vernebeln, höchst moderne Unter­ſeeboote und Tauchapparate, die ameritanische Flotte aufzuweisen hat. 3wei der populärsten Marinedarsteller, Jack Holt   und Ralph Heroismus und das Gefühl sorgen. Sie kommen zwar eine Weile Graves, stellen die beiden Blaujacken dar, die für den nötigen durch ein Mädchen, das alle vier Wochen einen neuen Liebhaber braucht, auseinander. Als aber Ralph mit seinem Unterseeboot ge­sunten ist, besinnt sich Jack auf seine Freundespflicht und rettet die Eingeschlossenen durch seine todesmutige Taucharbeit. Die Sensation des Films ist der Untergang des Unterseebootes und das Schicksal der einem sicheren Tode Geweihten und dann die Rettung im letzten Augenblick. Wir warten auf den nächsten Tonfilm, der uns hoffentlich auch eine bessere Begleitmusit bringt. D.

Die Regimentstochter."

Titania Palaft.

Namen der Personen und auch die Handlung, jedenfalls in großen 3ügen, sind Donizettis tomischer Oper Die Regiments­tochter" entnommen. Es ist also die Geschichte von dem fleinen Mädchen, das von einem Infanterieregiment gefunden und erzogen wird und des sich später als die Tochter eines altabligen Geschlechts entpuppt. Leider hat der Manuskriptschreiber Hans H. Berlett die Handlung, die zu Napoleons   Zeiten spielt, in die Gegenwart verlegt und fie mit Motiven aus dem Wert Edgar Wallaces auf. gefrischt. Außerdem geht es jetzt nur noch um harmlose Schmuggler­affären an der französisch- spanischen Grenze, und Tonio, der Tenor, ift spanischer Offizier und Detektiv. Durch diese Berlegung in ein modernes Milieu wird das Ganze nicht gerade glaubhafter. Bei Donizettis Mufit, fragt man faum nach den Motiven der Handlung, hier jedoch ist die Verknüpfung von ausschlaggebender Bedeutung. Karikaturistischen, in der Ausmalung eines kleinbürgerlichen Milieus. Hans Behrendt   führt Regie. Seine Begabung besteht im Romantit weltentlegener Gegenden liegt ihm weniger. Seine Nei­gung, ins Breite zu gehen, wird ihm bei diesem Stoff stellenweise gefährlich, denn er ist hier nicht so mit szenisch und schauspielerisch wißigen Einfällen gesegnet wie sonst. Immerhin gelingen ihm gut pointierte Situationen, und er verhütet, daß der Film ins Banal­Ritschige entgleift. Betty Balfour   spielt die Titelrolle mit quir­lender Lebendigkeit, allerdings manchmal schon zu betont lebendig und naiv. Im ganzen ein unterhaltender, liebenswürdiger und gut gemachter Film. F. S.

"

" Proletarische Beitrechnung" in Rußland  . In der Sowjetpreffe hat eine Kampagne für die..proletarische Beitrechnung" begonnen. Mit der alten Bopenzeitrechnung" pon Chrifti Geburt soll gebrochen werden und das Jahr 1917, in dem ber Bolschewismus an die Macht gelangt ist, soll von jeßt ab als erstes Jahr der neuen Aera gelten. Da die bolschewistische Revolu tion am 25. Ottober( nach westeuropäischer Beitrechnung am 7. November) begann, soll der Ottober der erste Monat des Jahres werben. In der Sowjetprovinz ist bereits verschiedentlich die neue 3eitrechnung eingeführt worden, so steht beispielsweise im Kopf des ukrainischen Regierungsorgans ,, Wisty" XII. Jahr der Revolution".

-

Auch die Wochentage sollen revolutioniert werden. Der Montag foll Tag der Partei", der Dienstag Tag des Kommunistischen Jugendbundes"( Komsomol), der Mittwoch ,, Tag der Bioniere", der Donnerstag Tag der Gewerkschaften", der Freitag Frauentag' sechs Tage haben, der Monat 30. Von einigen Kreisen wird bereits und der Sonnabend ,, Ruhetag" werden. Die Wolle soll somit nur jetzt Stimmung für die Abschaffung des Sonntags und die Ver­legung des Ruhetages auf Mittwoch gemacht und in einzelnen Gebieten ist dies schon verwirklicht worden. Der endgültige Ueber gang zur neuen Zeitrechnung soll anläßlich des 15. Jahrestages des Sowjetregimes im Jahre 1932 erfolgen.

Enthüllung einer Heine- Gedenktafel in Paris  .

Eine von der Gesellschaft der Freunde Heinrich Heines   der Stadt Baris übergebene Erinnerungstafel wurde am Hause Avenue Matignon( Champs Elysées  ) Nr. 3 angebracht. Sie trägt die Inschrift: Heinrich Heine   ist in diesem Hause am 17. Februar 1856 und der. Seine- Präfekt hielten Ansprachen. gestorben". Der Borsigende des Pareiser Gemeinderats Lemarchand

Ein volkstümliches Buch über Käthe Kollmih. Bon der ro einigen Jahren erschienenen wertvollen Beröffentlichung Die Zeich ner des Boltes", die eine Würdigung von Persönlichkeit und Lebenswert von Käthe Rollwig und Heinrich 3ille enthielt, ist fürzlich ein gesonderter Neudrud des ersten Teils herausgegeben worden( Rembrandt- Berlag, Berlin- Zehlendorf). Adolf Heilborn  , einer der besten Renner und fachkundigsten Beurteiler der tünst lerischen Eigenart von Käthe Rollwig und des von ihr geschilderten Sozialen   Milieus des Proletariats, gibt eine fesselnde, verständnis reiche Einführung in den Lebensweg und Entwicklungsgang der mittlerweile zu internationalem Ansehen gelangten Rünstlerin. 55 porzügliche Reproduktionen der charakteristischsten Arbeiten von Käthe Rollwig veranschaulichen die Größe und Bielseitigkeit ihres Schaffens. Das buchtechnisch hervorragend ausgestattete Wert ver dient in Arbeiterkreisen die weiteste Berbreitung. Es wäre zu wünschen, daß ihm auch bald eine volkstümliche Ausgabe des Hein­rich Bille" nachfolgen möge.

Nobel- Preise für Neger. Die amerikanischen   Negerorganisatio­nen sammein für einen Fonds, aus dem jährlich eine Anzahl Breise für Kunst und Wissenschaft an Neger verteilt werden soll. Die bisher schon bestehenden Preise sollen in die Neuorganisation, die nach dem Muster der Nobel- Preise aufgezogen ist, eingebracht werden.

Erfindungen in Deutschland  . Die meisten Erfindungen werden in den Bereinigten Staaten von Nordamerita angemeldet, und zwar waren es im Jahre 1927 87 545. Berücksichtigt man aber, daß die USA  . die doppelte Einwohnerzahl als Deutschland   haben, so ergibt sich bei relativer Bewertung, da beim Reichspatentamt im gleichen Zeitraum 68 457 eingereicht wurden, daß wir die meisten Japan   mit 12 607 und Kanada   mit 11804. Allerdings wurden nur Batentanmeldungen zu verzeichnen haben. An dritter Stelle folgt Großbritannien   mit 35 469 Anmeldungen, Frankreich   mit 23 067, fichtigt, während der Prozentjaß bei Frankreich   beispielsweise 75, 22 Prozent dieser Anmeldungen bei der Patenterteilung berück bei Großbritannien   54 und bei Japan   34 Brozent ausmacht. Deutschland   hat auch die meisten Warenzeichen Anmeldungen auf­zuweisen, nämlich 29 640, von denen 17 000 eingetragen wurden.

Ein Kunstwert aus der Steinzeit. Vor kurzem wurde in der berühmten Höhle der Drei Brüder" in Montesquieu- Avantes in Frankreich  , aus der man bisher schon zahlreiche prähistorische Schäze ans Tageslicht befördert hat, ein einzigartiger Fund gemacht. Unter den Ausgrabungen befand sich nämlich ein aus dem Bein eines Bison herausgeschnigter Grashüpfer, ein fleines Kunstwert aus der Steinzeit. Der Fund ist um so bedeutsamer, als man zum ersten Male ein Insett in dieser Art dargestellt fand; gleichzeitig liefert die Schnikerei den Beweis, daß in der ziemlich falten Epoche, aus der die Schnitzerei stammt, doch Infeften in Frankreich   vorkamen.

Käthe- Kollwig- Ausstellung. Anläßlich des Frauenftimmrechts tongresses zeigt 2ouise Diel gegenwärtig im Roswitha Saal. Deutscher   Lyceum­lub, Rigomplas 8, eine Stathe- Stolwig- Ausstellung. Frau Diel mirb am 18., vormittags 10 Uhr, bie jugendlichen Kongregteilnehmerinnen und nach mittags 6 Uhr die Delegierten mit furzer Erläuterung in deutscher, englischer und französischer Sprache durch die Ausstellung führen.

Der Wiener Chorverein lonzertiert am 17. b. M., 20 Uhr, in der alten Garnisonkirche, Neue Friedrichstraße. Eintrittskarten zum Preise bon 5 bis 1 M. bei Bote& Bod, A. Wertheim und an der Abendkasse.