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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 146.

um 512 Uhr.

Kommunales.

Stadtverordneten   Versammlung. Sigung vom Donnerstag, den 25. Juni. Der Vorsteher, Stadtv. Dr. Stryd,( eröffnet die Sigung Der Ausschuß zur Vorberathung der Vorlage, betr. die Stizze zum Bau einer Handwerkerschule auf dem ehemaligen Waisenhaus- Grundstücke hat sich gebildet und den Stadtv. Dr. Langerhans zum Vorsitzenden, den Stadtv. Reich now zum Stellvertreter gewählt. Ebenso bildete sich die gemischte Deputation zur Vorberathung der Frage, in welcher Weise die Bestrebungen zur Beschaffung billiger Wohnungen für Beamte, Handwerker 2c. zu fördern find. Die Deputation besteht aus den Stadtv. Spinola, Vort mann, Salge, Singer, Wohlgemuth, Wunder, Beelih, Scheiding, Baude und Wieck. Während der Ferien werden sich die Herren Stadtverordneten Dr. Langerhans, Seibert, Siebmann und Gericke in die Leitung der Geschäfte der Reihenfolge nach theilen.

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Mit der Prüfung der gegen die Wählerliste eingegangenen Einwendungen betraut die Versammlung den ständigen Aus­schuß. Ueber die Vorlage, betr. die unentgeltliche Ueberlassung einer städtischen Bauparzelle an den Verein Victoriahaus für Kranken­pflege" und die Gewährung einer Beihilfe zu den Baukosten eines Pflegerinnenhauses, erstattet Stadtv. Spinola Bericht. Die Versammlung stimmt der Vorlage zu und knüpft hieran das Gesuch an den Magistrat, die Errichtung eines eigenen städtischen Krantenpflegerinnen- Hauses auf dem Grundstücke des Kranken­hauses Moabit   oder an einer anderen geeigneten Stelle in Er­wägung zu nehmen und der Versammlung hierüber eine Vorlage zugehen zu lassen.

Freitag, den 26. Juni 1891.

8. Jahrg.

wie möglich zu erreichen suche, aber sie sei in ihren Forderungen in tiefer gelegenen Straßen und die Kellerbewohner schwebten immer voraus und so würde es immer bleiben. Es sei nicht wieder in Ueberschwemmungsgefahr.

leicht gewesen, den Vertrag mit dem Staat zu Stande zu bringen,

um unter Aufwendung vieler Mittel eine ganz neue Wasserstraße In eine bedrängte Lage gerieth am Mittwoch während des zu schaffen und die Lade fähigkeit zu vervierfachen. Nach dieser heftigen Gewitterregens ein Fuhrmann, der mit seinem offenen bedeutenden Leistung neue Aufwendungen zu machen, um plöglich Kastenwagen durch die Mariannenstraße fuhr und ungelöschten auftauchende neue Projekte im Interesse des Schifffahrtsverkehrs Salt geladen hatte. Bald hatte sich der Wagen mit Regenwasser auszuführen, halte er nicht für angängig. Der Landverkehr sei gefüllt und der Kalt brodelte und siedete und eine dichte weiße auch zu berücksichtigen, derselbe führe über die Mühlenbrücke allein Dampfwolle stieg aus dem Wagen empor, aus dessen undichten ebensoviele hundert Millionen Zentner Waaren ein und Stellen der löschende Kalt hervorquoll. Dem Fuhrmann blieb aus, wie die gesammte Schifffahrt Berlins  . Er müsse auch nichts anderes übrig, als schleunigst die Pferde abzuspannen, bestreiten, daß eine Höhe von 3,20 Metern für Schiffe von um sie vor Beschädigungen durch den ausfließenden Kalt zu 8000 Bentnern Tragfähigkeit unzureichend sei. Es wäre auch an schützen. der Zeit, daß sich beim Schiffbau eine bestimmte Norm einführe und der eine nicht so, der andere so baue. Auch könnten die ankündigt- ein neues Buch von Rektor Ahlwardt  . Dasselbe In den nächsten Tagen erscheint wie Stöcker's Organ Schiffe durch Einnahme von Ballast einen größeren Tiefgang soll sich gegen Herrn von Bleichröder   richten. erzielen. Die städtischen Behörden könnten nicht einfach sagen Wir haben dieses Buch bereits gelesen und müssen gestehen, Gs lebe die Schifffahrt!" sondern hätten auch andere Interessen daß es Herrn von" Bleichröder   in einem ganz eigenartigen zu berücksichtigen.

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Stadtv. ßmann spricht die Ueberzeugung aus, daß wohl Licht erscheinen läßt. Auch auf den Zusammenhang der höchften Niemand die Wichtigkeit der Schifffahrt für die Bevölkerung be- Finanzkreise mit den Spizen der Behörden werfen die anti­ftreiten könne. Er meine, daß man bei einigem guten Willen wohl semitischen Ausführungen ganz neue Schlaglichter. Weitere die Interessen des Schifffahrtsverkehr durch Höherlegung der Brücke Kreise dürfte vielleicht die Ankündigung des antisemitischen berücksichtigen könne, zumal in Erwägung zu ziehen sei, daß die Agitators interessiren, daß er eine Annäherung des Ministers Ausgaben für den Spree- Oder- Kanal nicht den erhofften Zweck Miquel an den Baron  " Bleichröder   dadurch zu verhindern wissen werde, daß er aus der finanziellen Vergangenheit des Ministers haben würden, wenn die Brücke bei der geringen Weite ver- werde, daß er aus der finanziellen Vergangenheit des Ministers tompromittirende Schriftstücke veröffentlichen werde. Er befize bleiben solle. deren gegen 14 Zentner. Da kann noch Manches aus der Geheimgeschichte Bismarckischer Korruption ans Tageslicht kommen,

Stadtbaurath Sobrecht hält seine Behauptungen aufrecht. Es sei noch zu bemerken, daß man bei einer höheren Steigung der Brücke dem Landverkehr zumuthen müsse, zu Gunsten des Schifffahrtsverkehrs die vielen Millionen Zentner Lasten Jahr aus Jahr ein höher zu schleppen.

Durch den Zusammenstoß eines mit Sprenggeschoffen und Patronen beladenen Wagens der 3. Eskadron des Garde­Stadtv. Meyer II stellt den Antrag, über den Antrag Rürassierregiments mit einem Pferdeeisenbahn- Wagen wurde Selle zur Tagesordnung überzugehen. Die Kostenfrage schrecke gestern Mittag gegen 12 Uhr auf dem Wilhelmsplatz in Char­Es folgt die Vorlage, betr. den freihändigen Erwerb des ihn nicht zurück, aber er halte es für außerordentlich gefährlich, lottenburg eine nicht zu beschreibende Aufregung hervorgerufen. Grundstücks Linienstraße 113/ Elsafferstraße 62 zur Verlängerung an dem abgeschlossenen Vertrage zu rütteln, es könne dem Fiskus Wir erfahren über das Ereigniß folgendes: Der Lieutenant der Artilleriestraße bis zur Elsasserstraße, über welche der Stadtv. dadurch eine Handhabe gegeben werden, auch an den übrigen von H. vom genannten Regiment war dazu kommandirt worden, Pintussohn Bericht erstattet. Der Ausschuß empfiehlt ein- Paragraphen des Kontraktes Ausstellungen zu machen und der einen Munitionstransport aus Spandau   nach Berlin   zu führen. stimmig, den Antrag des Magistrats abzulehnen, da das frag- Stadt Verpflichtung aufzuerlegen, welche schwer erfüllbar fein Wahrscheinlich hatte man sich verspätet, denn in ungewöhnlich scharfer liche Grundstück, selbst wenn die gestellten Entschädigungsansprüche dürften. Er meine auch nicht, daß diese Angelegenheit in Gangart näherte sich der Zug unserer Nachbarstadt. Die An­berechtigt sein sollten, mit 400 000 m. hinreichend bezahlt sei und Form eines dringlichen Antrages erledigt werden könne, da strengungen des Marsches von Spandau   ab müssen für Soldaten man ruhig dem Enteignungsverfahren entgegensehen könne. man nicht in der Lage sei, die von den Schifffahrts- Interessenten und Pferde das Maß des Gewöhnlichen überschritten gehabt Die Versammlung beschließt im Sinne des Ausschusses, die angegebenen Zahlen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. haben, da der Transportführer vor Mattigkeit vom Pferd fiel Magistratsvorlage wird abgelehnt. Stadtbaurath Hobrecht erflärt nochmals, daß es ihm fern und die Bugthiere derartig erschöpft waren, daß sie ausgespannt liege, die Interessen der Schifffahrt außer Acht zu lassen und er und in einem Gasthof eingestellt werden mußten, woselbst auch habe auch die Ueberzeugung, daß der Magistrat dasselbe Bestreben eins derselben alsbald verendete. Zur Weiterbeförderung der habe. Kürzlich seien die Schiffer, welche sich in dieser Angelegen- Munition wurden neue Pferde requirirt, und der gefährliche heit an den Minister wandten, dahin befchieden worden, daß er Transport bewegte sich nunmehr auf den Schienen der Pferde­nichts für sie thun könne, er müsse ihnen anheimgeben, sich an Eisenbahn   weiter. Am Wilhelmsplatz konnte er einem ihm ent­die Stadt zu wenden. Der Minister würde doch sicher diesen gegenkommenden Eisenbahnwagen nicht ausweichen und es er­Bescheid nicht ertheilt haben, wenn er der Ansicht gewesen, daß folgte, obgleich der Kutscher des letzteren die Bremse start anzog, er einen Fehler begangen habe. ein Zusammenstoß, welcher indeffen zum Glück weitere Folgen nicht nach sich zog. Die Erregung des Publikums gegen den Offizier war eine ganz gewaltige.

Die Festsetzung der Baufluchtlinie für das ehemalige Waifen­haus- Grundstück, welche derzeit bis nach stattgehabter Vorlegung des Bauprogrammes für die Handwerkerschule aufgeschoben wurde, wird nunmehr durch Beschluß der Versammlung einem Ausschusse überwiesen.

Magistrat beantragt den freihändigen Erwerb des von dem Grundstücke der Berliner   Maschinen bau Aktiengesellschaft vormals 2. Schwartkopf zur Freilegung der verlängerten Hussitenstraße und der Straße 88 Abtheilung IX des Bebauungsplans erforderlichen Flächen. Es sollen dadurch verschiedene Uebelstände in Betreff des Verkehrs dortiger Gegend beseitigt werden.

Stadtv. Weiß beantragt, die Vorlage einem Ausschusse zur Borberathung zu überweisen. Stadtv. Pfiezmann tritt dagegen für Annahme der Vor­lage ein. Die Versammlung entscheidet sich für den Antrag des Stadt­verordneten Weiß. Die Vorlage, betreffend die Abänderung der Fluchtlinien der Straßen 42a und 42c, sowie der Friedenstraße zwischen diesen beiden Straßen soll nach einem Antrage des Stadtv. Löwel ebenfalls einem Ausschusse zur Vorberathung überwiesen werden.

Die Projekte zum Bau von Beamtenwohnhäusern auf dem Grundstücke der Frrenanstalt bei Lichtenberg  , der Kolonie gebäude VIII. und IX., VII. und II. und X. auf dem Grund­stücke der Anstalt für Epileptische bei Biesdorf  , eines Beamten­wohnhauses auf dem vorbezeichneten Grundstücke, der 8. höheren Bürgerschule, Rheinsbergerstr. 4-5 und einer Gemeinde- Doppel­schule in der Prinzen- Allee Nr. 8 werden sämmtlich genehmigt.

Stadtv. Gaffel fnüpft an die beiden letzten Bauprojekte den Wunsch, daß nicht nur die Peripherie, sondern auch das Innere der Stadt bei dem Neubau von Schulen berücksichtigt werden möge.

Die Versammlung beschließt dem Zentralverein für Arbeitsnachweis in Berlin   zur Errichtung einer Wärmeſtube eine Beihilfe von 3000 m. zu bewilligen.

Von dem Kriegsminister ist auf die Eingabe vom 23. April d. J. betr. Unzuträglichkeiten beim Transport von Militär­Arrestanten durch die Straßen Berlins  , ein Antwortschreiben des In­halts eingegangen, daß der Vorfall, der die Eingabe veranlaßt hat, fich am 2. April 1888 zugetragen hat. Seitdem feien Vorschriften in Kraft getreten, welche gegenüber den bis dahin bestandenen be­züglichen Bestimmungen bessere Verhältnisse schaffen und den dortigen Wünschen, soweit angängig, bereits Rechnung tragen. Die Versammlung nimmt hiervon Kenntniß.

Von dem Stadtv. Selle und Genossen ist folgender Antrag eingegangen:

4 Metern haben.

Stadtv. Dinse hält die Ansicht des Stadtv. Meyer II, daß die Annahme des Antrages Selle dem Fiskus Veranlassung geben könne, den ganzen Vertrag umzuändern, für unrichtig; er bitte den Antrag Selle anzunehmen.

Es entwickelt sich dann eine umfangreiche und lebhafte De­batte zur Geschäftsordnung, da Stadtv. Stadthagen   die An­sicht vertritt, daß der Antrag Selle nunmehr einem Ausschusse zu überweisen sei.

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Ein Ende mit Schrecken hätte dieser Zage beinahe ber Hierauf wird die Debatte geschlossen und zur Abstimmung Ausflug eines Berliner   Gesangvereins genommen. Der Verein geschritten. Der Antrag Meyer II auf Uebergang zur Tages- fehrte von dem Endziel seiner Wanderung, dem Dorfe Glienicke ordnung wird mit 47 gegen 38 Stimmen abgelehnt, dagegen ge- bei Oranienburg  , nach elf Uhr zurück und wollte die Station der langt ein Antrag des Stadtv. Sachs II, dahingehend, daß der Nordbahn Waidmannsluft" erreichen. Die fröhliche Sänger­Magistrat eine Erhöhung der Brücke am Mühlendamm in Er- schaar mit ihren Frauen und Kindern, im Ganzen mochten wägung ziehen möge, zur Annahme. es fiebzig Personen gewesen sein erreichte die Haltestelle um 11 Uhr 20 Minuten, gerade in dem Augenblick, als der für diese Zeit fällige Personenzug nach Berlin   abfahren wollte. Die Barriere war infolge dessen noch geschlossen; die Vereinsmit­glieder mußten so lange warten, bis der Zug abgfahren war, ehe Durch Abstimmung entschließt sich die Versammlung im Sinne fie nach dem jenseits des Bahndammes gelegenen Kartenverkauf des Stadtv. Stadthagen  , worauf der Antrag Selle an einen gelangen konnten. Nachdem die Barriere wieder geöffnet war, Ausschuß geht. setzte man den Weg fort. Die Hälfte der Auflügler war schon Auf die von den Stadtvv. Möller und Genossen an den mitten auf dem Damm, als plöblich ein zweiter Bug herantam. Magistrat gerichtete Anfrage betr. die Ablehnung der Pferde- Gellende Schreie und das beherzte Eingreifen des auf der Halte­eisenbahn Schinkelplay- Haatescher Markt erwidert der Magistrat, stelle stationirten Gendarmen trieben einerseits den größten Theil daß die Baudeputation der Direktion der Pferdebahn- Gesellschaft des Publikums nach der Straße zurück, machten aber auch den Bescheid ertheilt habe, daß die Ueberführung der Pferdebahn andererseits den Lokomotivführer auf die drohende Gefahr auf­über die Friedrichsbrücke erst nach Fertigstellung des Neubaues merksam. Der Letztere hatte den Zug, der glücklicherweise nicht dieser Brücke stattfinden kann. mit voller Dampftraft fuhr, soweit in der Gewalt, daß derselbe mit knapper Noth noch kurz vor der in äußerste Bestürzung ge­rathenen Menge zum Stehen gebracht wurde.

Eine zweite Anfrage wurde von den Stadtv. Mielenz und Genossen an den Magistrat gerichtet wegen Abschlusses eines Vertrages mit der Neuen Berliner   Pferdebahngesellschaft. Der Magistrat erwidert, daß er hoffe, der Versammlung gleich nach den Ferien die bezügliche Vorlage zugehen lassen zu können. Schluß der Sigung 84 Uhr.

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Tokales.

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wurde Anfang dieses Monats durch die Presse verbreitet. Der

Die Kunde von einem Raubanfall auf dem Schloßplat Handelsmann Stasiadt aus der Prenzlauerstraße sollte von drei Strolchen angefallen und seiner Baarschaft beraubt worden sein. Als St. fich geweigert, sein Geld herzugeben, hätten die Räuber ihn zu Boden geworfen und mit einem scharfen Gegen­stand so lange geschlagen, bis er bewußtlos geworden sei. Die Kriminalpolizei hat hiervon erst durch die Presse Kenntniß er­halten, da St. es vorzog, keine Anzeige zu machen. Die Er. hebungen haben ergeben, daß St. am 9. d. Mts. Abends mit mehreren Handelsleuten in einem Restaurant der Stechbahn Karten gespielt und dabei in Streit gerathen ist, welcher auf der Straße fortgesetzt wurde. Es fam dabei zu einem Hin und Herstoßen, wobei St. so unglücklich auf die scharfe Kante eines Kellerei- Eingangs fiel, daß er mehrere Verlegungen im Gesicht davontrug. Dies ist der Thatbestand, der dem Raubanfall zu Grunde liegt.

Sollte die jetzige Witterung einen Tag Gewitter, den anderen Tag große Hize und so fort- noch so weiter an­dauern, so sieht es für die Kartoffeln, wenn sie nicht Die Versammlung wolle den Magistrat beauftragen, gerade auf ganz leichtem sandigem Boden stehen, nicht allzu gut die Höhenlage der Mühlendamm Brücken dahin ab- aus; die sogenannte Kartoffelfäulniß" wird dann nicht lange auf zuändern, daß unter denselben in der Schleuse überall sich warten lassen. Der Preis für die alten Kartoffeln ist eine freie Durchfahrtshöhe von 3,70 M. vorhanden ist."- augenblicklich ein so enorm hoher, daß es sich wohl verlohnt zu Stadtv. Selle begründet den Antrag. Noch sei es an der wissen, für wie viele Pfennige wir täglich an Kartoffeln ver­Zeit, eine Aenderung des Projekts in der gewünschten Weise aus zehren: Man rechnet wohl von nicht allzu fleinen Kartoffeln auf Ein bedeutender Brand, bei welchem faft sämmtliche zuführen, werde dieser Augenblick versäumt, so könnten für die 10 Liter im Durchschnitt 90 Stück( bald mehr, bald weniger), so Hausbewohner in Erstickungsgefahr geriethen, brach gestern Schifffahrt dauernde Nachtheile entstehen. Das Maß von 3,20 m. daß wir, 5 Liter zu 75 Pf. gerechnet( wie dies hier und auch in Morgen um 33/4 Uhr in Charlottenburg  , Spandauerberg 4, aus. über dem höchsten schiffbaren Wasserstand genüge nicht mehr. dem gelobten Lande Mecklenburg   in diesen Tagen annonzirt Allem Anschein nach hatte eine Petroleum- Hängelampe in dem Nach dem Ausspruche des Preisgerichts, welches von der preußi- war), die einzelne Kartoffel mit 1,67 Pf. bezahlen müssen. Und Schuhwaaren- Geschäft von Pundt die Ladendecke angekohlt. Die schen Regierung im Jahre 1890 berufen wurde, müssen Fahrzeuge, das soll noch nichts sein! Dieser wolfenbruchartige Regen, Decke war schließlich in Flammen gerathen und hatte das Waaren­welche allein Kohlen laden sollen, eine freie Durchfahrtshöhe von den wir nun ein paar Mal kurz hinter einander gehabt haben, lager in Mitleidenschaft gezogen. Die durch den Feuermelder 3,7 Metern, also bei 30 Zentimetern Tauchung eine Bauhöhe von hätte sonst wohl den Lanbmann besorgt nach seinem Korn sehen herbeigerufene Feuerwehr fand den Laden lichterloh brennend vor, lassen, ob auch viele Lagerstellen" entstanden sind. Augenblick- vernahm aber auch gleichzeitig markerschütternde Hilferufe aus dem Die freie Durchfahrtshöhe für Kohlenschiffe müsse mindestens lich thut das nicht nöthig, dünn stehendes Korn- wie unser Hause heraus. Obgleich die Treppen noch nicht vom Feuer erfaßt 3,7 Meter sein, wenn der wirthschaftliche Erfolg des Spree  - diesjähriges Winterkorn- fommt eben nicht zum Lagern".- worden waren, so konnten doch die Infassen des Grundstücks Oder Kanals erreicht werden solle. Wenn die Mühlen  - Das sind die guten Ernte- Aussichten! des intensiven Qualms wegen nicht mehr ins Freie gelangen. dammbrücke in der angenommenen Höhenlage mit 3,20 Metern Der Rauch hatte sich gleichzeitig den Zimmern mitgetheilt, so daß würde es vollendet würde, den Fahrzeugen mit Das schwere Gewitter, welches sich vorgestern Nachmittag ein Aufenthalt darin von Minute zu Minute gefahrvoller wurde, unmöglich 8000 Zentnern Tragfähigkeit für immer ge- gegen 4 Uhr mit auffallender Schnelligkeit über Berlin   zusammen- und die laut jammernden Leute sich nur noch an den geöffneten macht werden, von der Oberfpree leer oder mit geringen Gütern zog, hatte einen nahezu tropischen Gharakter. Gewaltige, tief; Fenſtern aufzuhalten vermochten. Die inzwiſchen wach gewordene nach der Unterspree oder umgefehrt zu gehen. Einen anderen schwarze Wolken ballten sich am südöstlichen Horizont zusammen, Stachbarschaft unterstützte die Feuerwehr nach Strästen; man warf Weg als durch diese Schleuse können die großen Schiffe nicht dehnten sich dann nach Norden und Süden, zu einem breiten, den Bedrängten von unten und vom Dach aus Stricke zu, nehmen, da alle übrigen Wasserstraßen Berlins   Schleusen von scharf abgerandeten Bogen aus und zogen über die Stadt weg. geringerer Abmessung als 8 m Breite und 55 m Länge und Am unteren Ende dieser" Bogen- Gewitterböe" wirbelte leichtes, mittelst derer ein Theil sich herunterließ, ein Theil auf das ferner die Brücken meist eine geringere Durchfahrtshöhe als 3,20 m rauchartig aussehendes Gewölf, wie vom Sturm gepeitschte Fasern Dach in die Höhe gezogen wurde, von wo aus die weitere haben. Durch die geplante Hochlage der Brücke entständen nun an dem großen Wolfentuche, und kaum im Zenith über Berlin   Bergung bewerkstelligt wurde. Der entstandene Berlust ist ein für die Bevölkerung Berlins   durch Frachtvertheuerung so erheb- angelangt, machte fich dann auch der starke Gewittersturm, welcher beträchtlicher, die Feuerwehr war bis spät in die Morgenstunden liche Nachtheile, daß die Mehrkosten für die Höherlegung der die Wolfen in Bewegung gesetzt, bemerkbar. Mit der Gewalt hinein beschäftigt. Eine Jagd auf Menschen in höheren" Negionen ver­indischer Böen raste er über Häuser und Straßen dahin, den stark Mühlendamm- Brüde teineswegs gescheut werden dürften. Stadtbaurath Sobrecht weist auf die Schwierigkeit hin, niederströmenden Regen wie Staub vor sich hinwirbelnd, ließ aber, urfachte in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch eine nach einen abgeschlossenen und besiegelten Vertrag wieder unzustoßen, wie dies bei solchen Gewitterwinden naturgemäß, sehr bald nach, Taufenden von Personen zählende Anfammlung in der Mendels­abgesehen davon, daß die Fertigstellung der Bauten auf unab- und nun strömte der Regen sintfluthartig in großen Tropfen her fohn- und Meyerbeerstraße. Gegen 1/211 Uhr Nachts gewahrten Die Annahme, nieder. In wenigen Minuten waren die Straßen in kleine Seen Vorübergehende in der ersteren Straße auf dem Dache des Hauses sehbare Zeit hinausgeschoben werden würde. daß der Staat die Nenderung wünsche, sei nicht zutreffend. Man umgewandelt, denn die Abflußröhren der Kanalisation vermochten Nr. 16 mehrere Gestalten, welche sich in verdächtiger Weise das könne es der Schifffahrt gewiß nicht verdenken, wenn sie so viel die Waffermaisen risht u bewältigen; fußhoch stand das Waffer selbst bewegten. Die Revierpolizei wurde sofort von dem Vora