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Der Gumpf der Deruffa.

gelehnt, troßdem

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

abgelehnt, trotzdem aber nach Mostau berichtet, daß man einen sehr wertvollen Film für billiges Geld haben könne. Nach einiger Zeit wurde dem Verkäufer gesagt, daß man das Geschäft für 200 Dollar machen wolle, nach Mostau aber teilte man mit, daß der Film jetzt 2000 Mart tofte. Auf solcher Basis fam dann das Geschäft zustande, die Differenzbeträge führten die Ber trauensleute sich selbst zu. Ganz schlimm waren die Methoden, nach denen die Handelsvertretung bei der Inanspruchnahme von Geld­mitteln geprellt wurde. Es sind

Quiffungen über Zahlungen an Firmen vorgelegt worden, die gar nicht egiftierten. Besonders dunkel ist der Wechselverkehr, der sich zwischen der Derussa und der Handelsvertretung entwickelt hatte. Man berech nete dabei Diskontfäße, die bis auf 125 Broz. im Jahr hinaufgingen. Es wurden Scheingeschäfte über den Kauf von Filmen abe geschlossen, die in Wirklichkeit niemals abgeliefert worden sind. Das Tollste aber ist, daß Herr Popp, nachdem er aus der Deruffa aus­scheiden mußte, in den gleichen Geschäftsräumen ein eigenes Unternehmen aufmachte!

Wir haben schon erwähnt, daß diese Betrügereien sich nicht auf die Derussa und die Photofinoabteilung beschränken, sondern daß fie auch auf andere Abteilungen der Handelsvertretung übergegriffen haben. Soweit es sich um die Staatsanwaltschaft und den Konkurs­verwalter handelt, dürfte jetzt der Derussa- Sumpf trockengelegt werden. Es bleibt abzuwarten, was die Sowjetrussen jetzt bei den anderen Abteilungen der Handelsvertretung unternehmen werden. Dürfen wir annehmen, daß die deutschen   Kommunisten, die so eifrig Dürfen wir annehmen, daß die deutschen   Kommunisten, die so eifrig nach Korruption bei anderen schnüffein, ihre Nase auch den üblen Düften zuwenden, die der russischen Handelsvertretung in Berlin   ent­strömen? Festzustellen ist, daß die kommunistische Presse den De­ruffa- Standal bisher tot geschmiegen hat!

Ein Lebertritt.

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Aber 51000 neue Mitglieder der sozialdemokratischen Partei.

In der kommunistischen   Presse herrscht lauter Jubel. Bon den Millionen sozialdemokratischer Wähler und Wählerinnen ist eine Berfon zur KPD.   übergetreten. In einem fulminanten Offenen Brief teilt die Abg. Frau Reese aus Hannover   mit, daß sie es in der Sozialdemokratie nicht mehr ertragen tönne und bei den Anhängern Mostaus Unterschlupf suchen müsse. Die Begründung für diesen Schritt, wie sie in der ,, Roten Fahne" abgedruckt ist, stammt ganz offensichtlich aus der kommunistischen   Küche. Denn es gibt ba Behauptungen, die so offen unehrlich sind, daß wir Frau Reese -trog ihres Schrittes nicht als ihre Urheberin ansehen möchten. Frau Reese reichte noch vor furzem, als die Reichstagsfraktion zusammentreten follte, zur Erklärung ihres Fernbleibens ein ärzt. liches Attest folgenden Wortlauts ein:

-

" Frau Reese war in den legten Wochen in meiner Behand lung. Ich halte einen mehrwöchigen Aufenthalt im Gebirge für unbedingt notwendig. Geistige Beschäftigung halte ich zurzeit für schädlich.

54 Kommuniften, darunter 3 Frauen:

- Martha Arendsee  . Berlin  ; Helene Dverbach Berlin  ; Klara 3ettin. Stuttgart  .

78 Deutschnationale, darunter 2 Frauen:

O

Annagrete Lehmann   Berlin  ; Paula Müller- Otfried  : Hannover  . 61 Zenfrum, davon 3 Frauen: Agnes Neuhaus  - Dortmund  ; Christine Teusch  - Köln  ; Helene Weber  - Berlin  .

45 Deutsche   Boltspartei, davon 2 Frauen: Doris Hartwig- Bunger; Else Mat Stettin.>> 25 Demokraten, darunter 2 Frauen: Gertrud Bäumer   Berlin  ; Marie Lüders   Berlin  . 17 Bayerische   Bolfspartei, darunter 1 Frau: Thusnelda Lang Brumann  - München  .

=

Aus den Tat­

Im übrigen scheint der Austritt der Frau Reese mehr Begrün­bung in persönlichen Verhältnissen zu finden, über die wir in ihrem Wenn die Frau Reese jetzt zur KPD.   hinüberwechselt und Interesse nichts näheres sagen brauchen. In Hannover  , wo Frau ihr Mandat sozialdemokratischer Wähler bei den kommu­Reese im vorigen Jahre in den Reichstag   gewählt wurde, ist sie seit nistischen Radauhelden ausüben will, so wird das überragende etwa zwei Jahren ansässig. Sie hat also sehr bald Gelegenheit Verhältnis der Vertretung der sozialdemokrati. gefunden, innerhalb der Sozialdemokratie ihre Tätigkeit an vorder. fchen Frauen dadurch in nichts verändert. ster Stelle zu entfalten. Noch vor brei Tagen übernahm fie einfachen kann jede Frau entnehmen, wo in Wirklichkeit die Rechte Referat zu einer Frauenversammlung in Nienburg  ( Weser  ) über der Frauen voll gewahrt werden und wo nicht. Sie werden daraus die Frage: Barum müssen die Frauen sozialdemokratisch die Lehre am 17. November ziehen! wählen?" Statt dessen läßt sie jest tommunistische Flugblätter verteilen mit der Erklärung, warum sie zur Kommunistischen Partei gegangen fei!

Sabotage der englischen Zechenbesitzer. fäglichen Oppofitionsſtellung aufgetreten. Nur bei der Banzer­

Die Herren werden ihr Spiel aufgeben müffen London  , 9. November.

Laut ,, Dalin News" sieht das Kabinett die Lage, die durch die Weigerung der Bechenbefizer, mit den Bergarbeitern in eine Be­sprechung einzutreten, entstanden ist, als ernst an. Es wurde den Ministern zum Ausdrud gebracht, daß keine Hoffnung darauf be­steht, daß die Zechenbesizer ihre Haltung ändern werden, und das Kabinett geht daher in der Vorausfeßung vor, daß alles, was es unternimmt, ohne Zustimmung der Zechenbesizer geschehen wird.

In manchen Kreisen hofft man jedoch immer noch, daß Mittel und Wege gefunden werden, um die Zechenbesizer zur Raison zu bringen.

Der Bergbauausschuß der Regierung hat die Vertreter der Grubenbefizervereinigung und der Bergarbeitergewerkschaft zu meiteren Verhandlungen für den tommenden Dienstag einge­laden. Am gleichen Tage finden auch getrennte Besprechungen der Grubenbefizervereinigung und der Bergarbeitergewerkschaft statt. An den kommenden Verhandlungen wird Ramsay Macdonald  einen starteren Anteil haben.

Proteste gegen den Rüpel.

Sejmmarschall und Kriegsminister.

Warschau  , 9. November.

Der Sejmmarschall Daszynski  , der wegen seiter Weigerung, die Sejmsession in Anwesenheit von bewaffneten Offizieren zu eröffnen, Dom Marschall Pilsudski bekanntlich in sehr beleidigender Weise be handelt worden ist, richtet an die polnische Presse eine Zuschrift, in der er seinen Dank für die ihm zugegangenen zahlreichen Sympathielundgebungen von einzelnen Persönlichkeiten und ganzen Organisationen ausspricht. Er begrüßt diese Aeußerungen als einen fraftvollen Protest gegen die triumphierende Rüpelei" und als einen Beweis dafür, daß man sich in Polen  aus den Fesseln der Liebedienerei frei zu machen beginne und daß ein Gefühl brennender Scham vor den freien Menschen in der ganzen Welt" in Polen   zu erwachen scheine.

In den Kreisen der Sejmopposition gilt es als ganz sicher, daß in der nächsten Sejmfizung, das heißt Anfang Dezember, das an­gefündigte Mißtrauensvotum sofort eingebracht werden wird. Es hat folgenden Wortlaut: Da der Sejm   fein Bertrauen zu der gegenwärtigen Regierung hat, so fordert er auf Grund des Artikel 58 der Berfaffung ihren Rücktritt." Unterzeichnet wird dieser Antrag von den Sejmfraftionen der Sozialisten, der Wyzwolenie, der Bauernpartei, der Piast  - Partei, der Christlichen   Demokraten und der Nationalen Arbeiterpartei.

Bestrafung der Hugenberg- Preffe.

Wegen Verleumdung Hermann Wendel  . Der, Berliner Lokal- Anzeiger" hat am 21. August v. 3. eine Aeußerung des Neufazer Boltsblattes" in Südslawien   abgedruckt, wonach der deutsche sozialdemokratische Schriftsteller Hermann Wendel   in Agram von feinem Mitgliede der Raditsch Partei empfangen worden sei und der kroatische Abgeordnete Dr. Krnjewitsch geäußert hätte, Wendel set aus dem Belgrader Dis pofitionsfonds bezahlt.

Wendel hat den Lotal- Anzeiger" verklagt. Die Verhandlung war schon einmal vertagt worden, um den Dr. Krnjewitsch als Zeugen zu vernehmen. Das ist aber nicht gelungen, zumal er aus Kroatien   geflüchtet und unauffindbar ist. Wendel hat ihn wiederholt in Zeitungen einen Berleumder genannt, um ihn zur Klage zu veranlassen, aber auch das ohne Erfolg.

Der angeklagte Redakteur John machte vor Gericht die Mit teilung, daß die betreffende Notiz von dem Rebatteur 3. B. Harnisch bearbeitet worden sei. Harnisch wurde als Zeuge vernommen und gab unaufgefordert zu, daß die Notiz den Borwurf der Bestechlichteit enthalte.

Die Hugenberg- Knappen wollten aber die ganze Berantwortung dem Neusazer Blättchen überlassen und redeten sogar von Heuchelei und Feigheit Bendels, weil er nicht das Neufazer Blatt verklage. Wendel stellte dazu fest, daß in Jugoslawien   ein Bahr heitsbeweis bei Beleidigungsprozelfen fast unmöglich ist, ihm aber gerade an dem Wahrheitsbeweis liege. Diesen anzutreten, versuchten die Hugenberger gar nicht. Sie beriefen sich dagegen auf einen Artikel, den Wendel vor kurzem in ,, Tagebuch" veröffentlicht hat. Darin verurteilt er die jugoslawische Dittatur auf 1s schärfste, ertennt aber an, daß das Gesetz vom 3. Oftober,

In der Parteiorganisation ist Frau Reese, die aus einer tatho­lischen Lehrerfamilie stammt, im Kloster erzogen wurde und selbst das Lehrerinnenegamen abgelegt hatte, niemals in einer grund­treugerfrage hat sie gelegentlich ihre abweichende Meinung zum Ausdruck gebracht. Das hat sie aber nicht gehindert, in der Reichstagsfraktion, als die Einladung des Reichswehr­ministers zur Teilnahme an der Einweihungsfahrt eines neuen Kriegsschiffes vorlag, sich als erste zur Teilnahme zu melden. Da ihr dieser Wunsch, auf einem Kriegsschiff zu fahren, nicht erfüllt werden fonnte, war sie begreiflicherweise verschnupft.

In übrigen hat Frau Reese in der Reichstagsfraktion nie­mals sich im Sinne einer grundsätzlichen Opposition ausgesprochen. Ihre neue Ueberzeugung muß also sehr schnell gewachsen sein. Da fie jedoch mehr Individualistin als Sozialistin und mehr Frauen­rechtlerin" als Arbeitsrechtlerin ist, so wird sie in der Kommunisti­schen Partei wahrscheinlich nicht lange geduldet werden

Frauen und Sozialdemokratie.

Unter den vielen falschen Behauptungen, die Frau Reese wahrscheinlich wegen des ärztlichen Verbots geistiger Be schäftigung nur unterschrieben hat, steht auch die, daß in der Sozial demokratie eine vollkommene Geringschäßung des Befreiungs fampfes der Fran" herrsche. Diese Behauptung wird von der fom. munistischen Zentrale wieder zu Wahlzweden veröffentlicht und verbreitet. Wir antworten darauf, indem wir die Tatsachen sprechen lassen:

Jm Reichstag fihen insgesamt 33 Frauen, darunter allein 20 Sozialdemokratinnen!

Um es ganz genau zu sagen:.

153 Sozialdemokraten, davon 20 Frauen:

-

0

Nanny

Lore Agnes   Düsseldorf  ; Marie Ansorge- Waldenburg; Marie Arning   Magdeburg  ; Klara Bohm- Schuch= Berlin  ; Marie Kunert   Berlin  ; Marie Juchacz   Berlin  ; Rürfurst Kiel  ; Amma Nemi- Berlin  ; Antonie P fülf. München  ; Maria Reese Hannover  ; Johanne Reize- Ham burg; Luise Schiff gens- Machen; Abele Schreiber- Krie ger- Harburg; Louise Schröder Altona: Berta Schulz Anna Stegmann Dresden  ; Klara Weich München  ; Mathilde Herne; Tony Sender  - Dresden  ; Anna Siemien- Jena  ;

Wurm Berlin  .

#

=

wodurch Jugoslawien   zum Einheitsstaat gemacht wird, nüßlich und so etwas allerdings auch für Deutschland   wünschenswert wäre. Als nun der Angeklagte es fertig brachte, hieraus eine Lobpreisung der jugoslawischen Dittatur herauszulesen, meinte Wendel halblaut, eine folche Frechheit jei ihm noch nicht vorgefom­men. Gierig stürzte sich der Angeklagte auf diese Möglichkeit, seine Bedrängnis durch eine widerflage zu lindern. Wendel gab Aufschluß darüber, daß er ebenso wie zahlreiche andere Jour nalisten für Reifen in Südslawien freie Fahrt, einmal auch ein Auto geliehen bekommen habe, wobei allerdings die Bezahlung für Uebernachten und Berpflegung der zwei Chauffeure eine ganz schöne Belastung war; Wendel betonte aber, daß er selbstverständlich voll­fommen unabhängig von jedermann, so auch von der Belgrader  Regierung ist.

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-

Nach langer Beratung verkündete der Einzelrichter in Berlin  . Lichterfelde  , daß der Angeklagte, Rebatteur John, wegen übler Nachrebe zu 300 Mart, sowie zur Urteilspublikation im Lotal- Anzeiger" und in der Frankfurter Zeitung  " verurteilt wird, Mendel wegen wesentlicher Beleidigung zu 30 Mart und ebensolcher Urteilspublikation. Von den Prozeßtosten hat der Verurteilte neun Behntel, Wendel ein Zehntel zu tragen. Die Begründung, die den Ausführungen des Klageanwalts Landsberg   folgt, hebt hervor, daß für die zugestandene schwere Beschuldigung der Bestechlichteit tein Beweis erbracht sei und hier auf auch nicht der§ 193 Anwendung finden könne. Der Wider flage   mußte stattgegeben werden, weil eine formale Beleidigung gebraucht wurde, die aber im Vergleich zu der schweren Befchuldigung des Privatklägers geringfügig war.

Der Stahlhelm im Rheinland  . Bon der Auflösung nicht überrascht.

Bonn  , 9. November.  ( Eigenbericht.) In einer Wählerversammlung machte Reichstagsabgeordneter Sollmann am Freitag abend Mitteilungen aus einem Geheim zirkular des Stahlhelms an seine Unterführer in Rhein  land und Bestfalen. Danach ist die Leitung des Stahlhelms durch das Berbot der Stahlhelmorganisation in Rheinland  , und West falen teineswegs überrascht worden.

Fünfzigtaufend für eine!

Welche geringe Gesamtwirtung der Uebertritt der Frau Reese haben wird, zeigt am besten die Aufstellung der in den letzten vier Wochen für die Partei ne ugewonnenen Mitglieder. Es find insgesamt 51 363, darunter 10 444 Frauen.

Auf die einzelnen Parteibezirke verteilen fich diese Neuauf­nahmen folgendermaßen:

Bezirte:

Ditpreußen Berlin  . Brandenburg Pommern Breslau  Görliz

Halle

Magdeburg

Thüringen

.

Männer Frauen

Ins gesamt

1142

196

1338

3 501

1087

4588

1 101

249

1350

792

80

872

921

302

1223

1275

193

1468

2147

789

2936

2441

420

1861

2173

476

2649

815

485

1300

429

46

475

3.003

714

3717

843

169

1012

1206

257

1463

1579

649

2228

1666

112

1778

.

568

143

711

671

176

847

1437

489

1926

1046

148

1 194

621

67

688

2861

275

3136

381

79

460

1014

402

1416

1017

335

1352

9

728

323

1051

284

89

373

851

102

953

560

97

657

1 397

159

1556

2518

1.087

3 605

931

249

1180

Zusammen

40 919 10 444

51 363

Schleswig- Holstein  Oldenburg  Hannover  Braunschweig  Deftl. Westfalen  Westl. Westfalen  Hessen- Nassau  Heffen- Kaffel Oberrhein Niederrhein  . Oberbayern  Oberpfalz  Franten Pfalz Dresden  . Leipzig  

"

Chemnit Zwidau Württemberg Baden.

Seffen- Offenbach  Hamburg  Mecklenburg  .

Bulgarischer Schandprozeß.

Unschuldige ins Zuchthaus!

Sofia  , 9. November.  ( Eigenbericht.) Airene, die am 5. Juni d. I. ein Attentat gegen den Ministerpräsi Das Philippopeler Kreisgericht hat von den sieben Bauern aus denten Liaptichew und den Bautenminister Basfilem ver sucht haben sollen, einen zu lebenslänglichem Zucht­aus, drei zu 15 Jahren und zwei minderjährige Burschen au je 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Das Urteil ist für bulgarische Begriffe

I milde! Bei dem Un­

Schlag fand ein Leibwächter des Miniſters Baffilem den Tod. Die Täter follen in der Voruntersuchung freiwillig" gestanden haben, daß die Ermordung der beiden Minister geplant war, um das erste Die Regie Signal zum Sturze der Sgoworregierung zu geben. rungspresse hat sich über die Einzelheiten der Prozeßverhandlungen

vollkommen ausgeschwiegen.

Die Angeklagten haben die während der Boruntersuchung ge­machten Aussagen widerrufen.

Nichts war davon in der Regierungspreffe zu lesen. Der Haupt angetlagte Brambarom legte dem Gerichtshof einen großen hautfeßen vor, der ihm durch die bestialischen Schläge vem Körper geplakt mar. Der Gerichtsarzt mußte bestätigen, daß es die Haut Brambarows sei und die Körper der Angeklagten Spuren schwerer mishandlungen zeigten. Der Sachverständige für Schußwaffen erklärte, daß die Waffen, aus denen bei dem Ueberfall geschoffen worden sein soll, feit Monaten nicht in Gebrauch gewesen sind! Nichts von allebem stand in der Re­gierungspreise. Die Berteidiger plädierten auf Freispruch, der Staatsanwalt auf Bestrafung, da einer der Angeklagten bei dem nächtlichen Ueberfall erfannt worden sei.

Den Gerüchten, daß der Ueberfall eine grobe mystifita tion war, ist das Gericht nicht nachgegangen. In dem angeblich angegriffenen Regierungsauto befanden sich neben den Beibmächter des Ministers Waffilew einige höhere Berwaltungs­beamte, die von einem Feft gelage tamen und in ausge [ affener Stimmung waren. Da auf dem Baltan zur Bi­delitas auch Revolverschüsse gehören, war das Unglück schnell ge= schehen.