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(16. Fortsetzung.) Parma Hot seiner heroischen revolutionären lleberlieferung eine neue Seile hinzugefügt. Beim Nahen der faschistischen Banden, die ftero Balbo, der heutige Minister für Luftschiffahrt, befehligte, hotte sich die ganze Bevölkerung erhoben. Durch dos Läuten der Sturmglocken hatte man die Bürger zu den Waffen gerufen. Es waren Schützengraben ausgeworfen worden. Die Frauen warfen sich in den Kampf, die ganze Arbeiterschaft, bis die Schwarzhemden es vorzogen, sich zurückzustehen. Im allgemeinen aber war es für die Arbeiterklaffe unmöglich, ihre eigene Verteidigung und gleichzeitig die der staatlichen Jnsti- tutionen zu führen. Der liberale Staat lag in den letzten Zügen. Die obersten Schichten des Bürgertums erkannten nur noch!m Faschismus das Exekutivkomitee ihrer Interessen, während auch die Mittelklaflen immer mehr in den Bannkreis des Nationalismus kamen. Es gab auf dem Wege des Faschismus nur noch ein Hinder- nis: Die Monarchie. Noch seiner Methode, die darin besteht, sich denen zu beugen, die er nicht zerbrechen kann, hatte Mussolini   öffentlich der Monarchie seine Huldigung dargebracht, in der am 20. September in Udine  gehaltenen Rede. In nachfolgenden Erklärungen hatte er sich weiter Mühe gegeben, nicht nur den König und die Hochfinanz, soirdern auch die Arme« und die Burcaukratic über seine Haltung zum Königtmn zu beruhigen. Man hatte ihm die Worte des Generats Bodoglio, des Ehefs des Generalstabs, hinterbracht...fünf Minuten Feuer, und man hört nie mehr vom Faschismus reden". Er antwortete darauf in seiner Zeitung, indem er auf das Grauenhaft« eines Konfliktes unter Patrioten hinwies. Usbrigens gab es auch im Heere und sogar bei Hose eifrige Parteigänger des Faschismus. Unter ihnen den Herzog von A o st o, den Vetter des Königs, der bei der Macht- ergreisting des Faschismus eine große Rolle gespielt hat. Indirekte Verhandlungen zwischen Giolitti und Mussolini  , bei denen der Präfett von Mailand   den Vermittler spielte, und die die Bildung eines nationalen Kabineits zum Ziele hotten, waren auf Veranlassung, wenn nicht des Königs, so doch des Hofes angeknüpft worden. Es kam nicht zu einem Einverständnis, well man sich über die Einzelheiten bei der Vergebung der Ministerportefeuilles nicht einigen konnte. Mussolini   selbst gab dies in der Rede bekannt, die er am 25. Oktober in Neapel   hielt, und mit folgendem Aufruf schloß: Man will uns die Regierung nicht geben? Nun gut, dann werden wir sie uns nehmen." ?lls er zwei Tage später erfuhr, daß man in Mailand   und Rom  intrigiert«, um ihm eine konservative Regierung entgegenzustellen, intschloß sich Mussolini   zum Morsch auf Rom  . Die Telegramme, die in dieser Nacht aus den Provinzen kamen, waren nicht besonders alarmierend. In Rom   war alles ruhig. Nur aus Cremona   wurde ein Konflikt gemeldet. Dogegen hatten die Faschisten in Bologna   und in Toseana ohne einen einzigen Schuß die Befehle ihresOuadrumvirats" ausgeführt und die öffentlichen Ge­bäude und die Bahnstationen besetzt. Die faschistischen Truppen waren in Perugia   zusammengezogen, wo sich das faschistische Haupt- quartier befand, dem, außer den Agitatoren Bianchi, Balbo und d e V e c ch i, ein aktiver Offizier des Heeres, der General de B o n o, angehörte. Inzwischen tagt« die zurückgetretene Regierung, die von den Ereignissen überrumpelt war. im Ministerium des Innern... In den großen Städten Oberitaliens erfolgt« die Mobilmachung der Schwarzhemden fast im geheimen. Es wurde keinerlei Versuch gemacht, sich der Straße zu bemächtigen oder Demonstrationen zu veranstalten. Der Morgen des 28. Oktober zog kalt und grau herauf, als ich denAvant!" verließ, um einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Schon hatten die ersten Ausgaben der Zeitung die Nach- richten der vorigen Nacht verbreitet. DerCorrierc de lo Sera", der zwei Jahre hindurch den Faschisten gegen die Sozialsten die Stange gehalten hatte, nahm plötzlich in entschiedener Weis« gegen den geplanten Gewoltstreich Stellung. In den Cafes, wo zahlreiche Arbeiter auf dem Wege in die Fabrik halt machten, wurden
Staat, von der Familie und Ehe, vom Eigentum, vom Wert und der Würde des Menschen bürgerlich-kapltalistifch und nicht christlich ist die außerdem olle Forderungen der Religion, ine über die privat«, individuelle Lebensgesttfltung hinausdrängen zu Verantwortung für die Gemeinschaft, ängstlich unterdrückt, so lange bilden Kirche und Religion eine Gefahr für das Werden einer neuen Gesellschaftsgestaltung. Diese Au-einaudcrsetzimg mit der Kirche tragen die religiösen Sozialisten nicht vom bloßenRem" zu ihrem Glauben aus, sondern »an demJa" aus gegenüber dem Glauben und in dem Willen, diesem Glauben die unserer Zeit entsprechende neue Form zu geben. Viele von uns sind dabei aus der Kirche ausgetreten, weil sie glauben, diese neue Form sei nur außerhalb der Kirche zu finden. Viele von uns kämpfen innerhalb der Kirche, weil sie sie umgestalten zu können glauben. Beide Haltungen sind möglich. Unmöglich sollte die Haltung sein, die der allergrößte Tell der proletarischen Maffe einnimmt, daß man in der Kirche ist, für sie Steuern zahlt, seine Kinder ihr zur Erziehung gibt, aber nichts tut. dafür zu sorgen. daß sie der Zukunft dient und nicht die Zukmrst hemmt. Da der kirchliche Toll der religiösen Sozialisten diese zu ihrer Pflicht gegen die Kirche aufruft, sollt« jeder Genosse dies Wirken als notwendig und segensreich für die Entwicklung begrüßen. Je mehr dies« Kirchengliader lebendig wevden, desto mehr wird die Auseinandersetzung kommen, in der erst sich dos Schicksal der Kirche entscheiden kann. Wir achten eines jeden Geipiffen, der glaubt, daß Religion ein überwundener Standpunkt sei, wenn wir das auch für einen Irrtum halten. Es ist also von uns aus ein Kampf gegen die. di« aus solcher Ueberzeugung heraus mit der Kirche gabrochen haben, weder beabsichtigt noch gewünscht. Wir wollen vielmehr in voller gegen- leitiger Achtung mit ihnen zusammenarbeiten.zum Wohl der gefangen sozialfftischen Bewegung. Nur Indem sie alle zu- ammenfaßt, die ihr dienen wollen, kann sie zum Siege kommen. Emil Fuchs  ,
di« Ereignisse kommentiert. Vor den Betrieben standen die Arbeiter in Gruppen. Um den mllitärisch besetzten Bahnhos lungerten Fa- schiften. Die Präfektur war sehr offenkundig von Soldaten besetzt. Polizeiplotons befanden sich an den wichtigsten Kreuzungspunkten. Um die Rodaktion des Popolo d'Italia", wo sich Mussolini   aufhielt, war ein sehr diskreter Milstarkordon gezogen. Der Faschistenführer hatte in der Nacht oersucht, das 11. Regiment der Berfaglieri zur Meuterei zu bringen. Anstatt ihn zu verhaften,' hatte man ihn an die Luft gesetzt. Die Großindustrie und die Bank traten ganz offen für den Staatsstreich ein. Man hotte Mussolini   20 Millionen Lire zur Verfügung gestellt, um den Morsch auf Rom   zu finanzieren. Die Börse war für di« Diktatur. Dogegen ließ die Präfektur durchblicken, daß die Regierung gewillt wäre, durch schnelles und entscheidendes Borgehen im Lande Ordnung zu machen. In der Tat wurde gegen 10 Uhr morgens ein Aufruf der Regierung angeschlagen, der sehr energisch gehalten war. Es hieß darin: Gegenübsr �aufständischen Versuchen hat die zurückgetretene Regierung die Pflicht, mir allen Mitteln und um jeden Preis die ässentliche Ordnung zu schützen. Und sie wird dies« Pflicht voll und ganz erfüllen, um das Leben der Bürger und die freien In- stitutionen der Verfassung sicherzustellen. Wir erwarten, daß die Bürger sich ruhig verhalten und den Maßnahmen vertrauen, die angeordnet sind. Es lebe Italien  , es lebe der König! Unterzeichner: Facto,>schonzer. Amendolo, Taddei, Weffio, Verton«, Soleri, de Vrto, Anile, Riceio, Bertini, Rossi, dello Sbarbo, Fulci, Lueiani." Im Laufe des Nachmittags bestätigte«in offizielles Kommu- nique die Absicht der Regierung, die öffentliche Ordnung und di« Verfassung zu verteidigen.Der Ministerrat," hieß«s darin,hat beschlossen, in allen Provinzen des Königreichs von heute 12 Uhr mittag des 28. Oktober an den Belagerungszustand zu proklamieren. Seit heute nacht tagt der Ministerrat ununterbrochen im Polost des Viminal zur Erteilung der notwendigen Befehle." Kurze Zeit darauf wurden die strategischen Punkte der Stadt mllitärisch besetzt. An den wichtigen Straßenkreuzungen wurden Maschinengewehre aufgepflanzt. Die Faschisten und ihre Anhänger waren erschreckt und ver­
blüffst. Mussolim wußte sehr wohl, daß im Falle des Zusammen­stoßes die groß« Mehrheit der Bevölkerung mit dem Heer gemein- sam« Sache machen würde, gegen die Schwarzhemden. Er dürste damals sein Spiel für verloren geholten haben. Schon brachten seine Freunde beunruhigende Gerüchte in Umlauf und bedauerten die Hol- tung des Ministeriums Solandro. Da erschien eine neue Bekannt- machung der Präfektur, die olle faschistischen Herzen«rleichterte und ihnen ihre Begeisterung zurückgab. Die Proklamierung des Bc- lagerungszustandes war widerrufen worden. Was ging nur in Rom   vor? XVIII. Die Treulosigkeit der Monorchie. In Rom   ging folgendes vor: Zwischen der Verfassung und denen, die di« Versaffung ver- neinten. zwischen dem Parlament und dem Aufstand, zwischen der Regierung, die schwach sein mochte, aber die einzige legitime Regie- rung war, und der Meuterei, wählte Viktor Emanuol III., von Gottes Gnaden, und durch den Willen des Volkes" König von Italien, die Derneiner der Konstitution, den Ausstand und die Meuterei. Als man in der Rocht vom 27..zum 28. Oktober dem Minister- Präsidenten Facta mitteilte, daß Mussolini   die Fahne der Revolte aufgepflanzt hatte, fiel der bieder« Manu aus ollen Wolke». Welches Pech! Endlich war er von der Regierung zurückgetreten, und gerade in diesem Augenblick der Erlösung mußte er es mit Ereigniffen aufnehmen, die größer waren als er. Er berief den Ministerrat, der zum größten Tell aus Menschen bestand, di« w!« er selbst sich auf die best« Art ans der Sache ziehen wollten. Nu? zwei Minister führten ihren Kollegen die Verantwortlichkeit vor Augen, die auf ihnen lastete. Dos waren Amendolo. den das Zusollsspiel der Politik zum Minister der Kolonien gemacht hatte, neben Politikern, die er sicher tief verachtete, und der Minister des Innern Taddei. der genau wußte, daß feine Karriere auf immer zerstört werde, wenn es ihm nicht gelang, die Ordnung wieder her- zustellen. Aüi Grund feiner Auffassung d«r Pflichten der Regierung und der Pflichten der Krone forderte Amendola, das Ministerium müsse, obwohl«s zurückgetreten sei, den Mut haben, den Faschismus als außerhalb des Gesetzes stehend zu erklären und entsprechend gegen ihn vorzugehen. Der Minister des Innern pflichtete ihm bei. obwohl für ihn weit geringere Sorgen den Ausschlag gaben. Damals wurde der Aufruf erlösten, den wir wiedergegeben haben. Das war der erste Schritt zum Kamps, der in Rom   wie in Mallond den Beifall der Politiker und Parlamentarier fand, denn bei aller Feigheit war dos Parlament jetzt zu dieser«nergffchen Politik bereit, wenn nicht aus Sorg« um feine Würde, so doch wenigstens aus Selbst- erhaltungstrieb. Als dem König der Beschluß des Ministeriums mitgeteilt wurde, schien er ihn anzunehmen. Aber es gab bei Hofe zwei Parteien, deren«ine glaubte, es sei die erste Pflicht des Königs, unter ollen Umständen und gegen jedermann die liberalen Institutionen zu ver­teidigen, während die andere die Diktatur erstrebte. In den wenigen Stunden zwischen der Proklamierung des Be- lagerungszustandes und dem Widerruf vollzog sich zwischen Biminal und Quirinal  . zwischen Regierung und König«in Trauerspiel, das zur Poff« herabsank. Ew. Viajestät wolle uns die nötige Vollmacht zum Nieder- werfen des Aufstondes geben," sagt« die Regierung, über ihre eigene Kühnhell zllternd, zu Viktor Emanuel III. Verhüten Sie«inen Zusammenstoß zwischen Patrioten, bei dem auf beiden Seiten gerufen wird: Es lebe der König, es lebe das Heer," antwortete der König. Meuterei ist Meuterei, welches immer die Fahne sein möge, die man auspflanzt. Ein Zusammenstoß kann nur vermieden werden um den Preis der völligen Abdankung des Schates," be- merkte die Logik Amendolas.(Fortsetzung folgt.)
Rätsel-Ecke desAbend".
Gpiralenrätsel. Waogerecht: 2. Ne­benfluß der Drau  : Z. weiblicher Borname: S. Vogelkunde: 6. Heill mittel: 8 das Gegen- teil von kräftig: 9. Au- chengewürz: 11, Vorort von Berlin  : 12. Storch- oozelgattung: 1�. Hand- «erkstott: 15. Wein- forte. Senkrecht: 1. ägyptische Gotthell: 2. germanisches Ge- tränk: 4. weiblicher Vorname: 2. Schreib- Utensil: 7. Rednerlri- büne: 8. verstorbener Industrieller: 10. Zahl: kr.
11. Haustier; 13. Stadt in Bayern  ; 14 bekannter Politiker. Rösselsprung.
find 2S Wärter folgender Bedeutung zu bilden: 1. Weiblicher Vor- name, 2. Alte christliche Gemeinde, 3. Götze, 4. 2llpcnpfkonze, 5. Musikinstrumeni, 6. Kinderkrankheit, 7. Fleiß, 8. Figuren aus der Sagenwelt, g. Angstmeier, 10. Feuerfestes Maierial, 11. Ver­wandte. 12. Chemikalie. 13. Wohnsitz. 14. Kleines Raubtier. 15. Lloriergewmde. 1«. Frucht. 17. Schachzuo. 18. Geimllsbeweauno. 19. Komp im alten Aegypten. 20. Kommendes Fest. 21. Einziehung von Geldsorderungen. 22. Hausoogel, 23. König von Sparta, 24. Kuchengerat  . 23. Von Waffer eingeschlossenes kleines Lanch   Die Anfangs- und die fünften Buchstaben, von oben nach unten ge- lesen, nennen ein Zitat aus einem Gedicht von I. M. Miller. Bei Nr. 3 ist ch ein Buchstabe. ab
Diamanträtsel. Die nebenstehenden Buch­staben sind in der Figur so zu ordnen, daß sie der Reihe noch Wörter folgender Bedeutung bilden: 1 Mitlaut: 2. Großer Eingang: 3 Alle Münze: 4. Zeit der Arbeit; 3. Sport; 6 Poll- tische? Recht, manchmal miß- braucht; 7. Stadt in Provinz Sachsen  : 8 Aushilfe in der Not; 9. Metall; 10.. Bündnis: 11. Mitlaut. Die mittelste waagerechte Linie lautet wie die mittelste senkrechte, gd.
(Auflösung der Rätsel nächsten Sonnabend.)
Silbenrätsel. Aus den Silben as be best cha chi das de del del der c« e««m er ei je seu fuß gen gung ha ha har heim hol; in in ju jod kos ieit kränz loch fe Ii loch mar mo nach in nu mch o phe ram re rie ra ro sel, jel seu fen scr ses sig so ton tau te t«n tmk tis tur weih weiß
Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzwort  -Silbenrätsel: Waagerecht: 1. Marengv: 3. Sekunde; 3. Bimini: 7. Agathe: S. Laterne: 11. Manie; 13. Reger; 15. Remagen  : 18 Lasso: 19. Erna: 20. Nase: 21. Beate: 23. Nero: 25. Hagel: 26. Sago  ; 28. Hofer: 29. Isar  ; 30. Ranzen; 32. Lore: 34. Johannes: 35. Surrogat; 37. Ananas; 38. Termite. Senkrecht: 1 Malaga: 2. Gobi  ; 3. Sem; 4. Demeter; 6. Mitro: 7. Abend; L. Thema: 9. Lager: 10. Nebel; 1?. Niere: 13. Regen; 14. Melasse: 16. Maria: 17 Banane; 20. Naoel: 21. Belffar; 22. Teheran  : 24. Rosa: 25. Hafer: 27. Golo; 28" Hosea: 29. Ines: 31. Zensur: 53. Renate; 34. Jonas 3«. Gatter. geographisches: 1. Glogau  : Z. Alm; 3. Aachen  : 4. Tor- C; 5. Esten; 6. Alarburg: 7. Andernach  : 8. Landsberg  ; 9. Aschasten- g. Guatemala  . Ergänzungsrätsel: 1. Slee; 2. Ohr: 3. Ruß: 4. Rohr; 3. Urnen; 6. Pilz  ; 7. Tanz: 8. Insel: 9. Obst: 10. Nest._ Formprum. Getrennt und vereint. Der Wisch Derwisch. Di« sehlende Mittel silbe. Silbe: te. Meteor, Bauerie Enterich, Wattebausch, Artemis  , Lotterie, Bettelei, Schoneke! Kattegat  . Veteran. Dieterich. Strote«''