Sonntag 22. Dezember 1929
Unterhaltung und Wissen
K.R.Heubert: Wie Thomas fuchte.
Unr 11 Uhr hämmerte die dice, ausnahmsweise mit engelhafter| Geduld gesegnete Wirtin gegen seine Tür: Thomas, Sie müssen ftempeln gehen!" Rur on Donnerstagen warf sie ihn schon um 9 Uhr aus den Federn. An Donnerstagen flang ihre Stimmie be deutend wohlwollender: Sie müssen sich Ihr Geld holen, Thomas!" Und Thomas stand auf, martete refigniert zwei, drei Stunden vor Den belagerten Schaltern, bis man feinen, Ramen aufrief, und brachte jchließlich 10 Mart nach Hause. Für die ganze Woche. Sieben Mart bezahlte er für das fleine 3immer, blieben ihm noch drei Mart. Wenn er mit langen Zähnen aus den Töpfen der Bolfsküche gegeffen hatte, warf er sich in feiner falten Stube mieder aufs Sofa. So schlief er sich mit seinen drei Mart durch die Woche. Seine Birtin fah es natürlich nicht gern, wenn er fich ewig auf dem immer noch guten Sofa räfelte, jie legte dem Dösenden manchmal ihre ver witwete Hand auf die Schulter und sagte topfschüttelnd: Thomas, Thomas, so geht es nicht weiter. Sie müssen suchen, juchen Einmal werden fie schon wieder Arbeit finden, aber nicht hier vom Sofa aus!"
Ich habe ein halbes Jahr gesucht, gute Frau," tmurrte schlaftrunken Thomas. Deshalb dürfen Sie noch lange nicht den Mut nerlieren," rief fie ärgerlich dem Berstockten zu. Sie hätte Thomas nar zu gern ihren Lieblingsspruch, der eingerahmt über dem Sofa hing, zu Gemüte geführt. Aber Thomas. hatt dafür fein Verständnis, Wenn fie in der gutmütigsten Abficht begann: Hab Sonne im Herzen!", seufzte Thomus: Und Geld in der Tasche!" Dann warf er fich wütend auf dem ftöhnenden Sofa herum.
Bir dürfen Thomas nicht schlechtmachen. Er mar eigentlich ein guter, williger Kerl. Auf dem Enja lag er auch erst seit 14 Tagen. Bordem mar das ganz anders mit ihm. Da hatte er sich die Abfäße foief gelaufen, hatte unzählbare Türflinten gebrüdt, nor nielen bingen Björtnern höflicht den Hut gezogen, hatte sich hin und her fchieben laffen, nou einem Schalter zum anderen, treppauf, treppab, war abgemielen porben und zehnmal wiedergekommen, hatte ge aittert und gehofft, fogar gebetet. Bie war Thomas, ehe er sich hoffnungslos auf das Sofa wari, hinter dem Leben her gerannt, Reugnisse in der Hand schwenkend, mit tausend guten Borfäßen, mit Flügeln der Hoffnung.
Aber Thomas hatte einmal den Anschluß nerpaßt und fam niemals wieder zurecht. Immer nur zu spät. Wenn er bei irgend welchen Neueinstellungen der 34. Bemerber mar, fonnte er vorher Gift darauf nehmen, daß mur breiunddreißig eingestellt murden. Immer maren schon andere vor ihm da. Lief er, tam er auch nur früh gerig zu spät. Manchmal fam er nur eine Sekunde zu spät, um zu sehen, mie sich das angebetete, heiß geliebte Leben einem anderen fchentte, vor seinen Augen, einem, der gewiß nicht so viel gerannt war, mie e- r
Tode zu fragen. Was der für Augen gemacht hätte! Machen Sie, daß Sie weiterfommen!" hätte der Schupo geschrien, weil er sich an geufft pergefommen wäre.
Machen Sie, daß Sie weiterfommen!" sagte auch ein höherer Schupo in Thomas Brust.
Der fagte es nur viel mohlwollender, beinahe wie zu feines gleichen.
Der Verkehrsschupo auf der kleinen Insel, gegen die der endlose Wagenstrom sich treuzender Straßen brandete, hatte eben die weiß behandschuhte Rechte erhoben, einer mühsam gebändigten Meute von Autos und Motorrädern das Zeichen zu neuen Jagden gebend, als Thomas zwischen den fich in Bewegung setzenden Wagen den Tod auftauchen fah, wie et im gefährlichsten Gewühl stand, ruhig, mit verschränkten Armen und ihm zunickend: Hier, Arbeitsloser Thomas!" In, diefer Sefunde dachte Thomas daran, daß lein Hahn nach ihm frähen würde, niemand, abgesehen von seiner Wirtin, die
Henry Hellffen:
Beilage des Borwärts
am Donnerstag vergeblich auf die hele warten müßte, würde jemals fragen: Wo ist eigentlich der Thomas? Man sieht und hört nichts mehr von ihm, Wie mag es wohl dem Thomas gehen?" Niemand! Niemand! Nur der Schupo mütde, wenn Thoma's nicht bald über die Straße Schritt, tommen und ihn auffordern. wetter zu gehen Da antwortete Thomas verzweifelt und glücklich erlöst zugleich dem wartenden Tod dort zwischen den Wagen: Jawohl, Arbeitsloser Thomas."
Alle Leute, die Thomas unter den Rädern sahen, mußten für einen Moment die Augen fließen, Allen, die um den hingefimtenen Thomas ftanden, fiel das zufriedene Geficht, des Toten auf. Die Leute konnten nicht wissen. daß Thomas zum erstenmal féiuen Schritt, feine Gefunde zu spät, gekommen war, um an einem großen Echalter endlich eine aussichtsreiche Antwort zu erhalten.
Wir haben nicht zu fürchten, daß Thomas wieder aufstehen, die Hände in die Hosentaschen stecken und pfeifend seinen Weg fort sehen würde, auf ein gewisses Eofa zurüd. Thomas dacht gar nicht daran, aufzustehen. Mit sich selbst zufrieden, vor Glid stumm, lag er am Boden, die. Arme inbrünstig vertrampft, als müsse er jemand festhalten, den Tod, und als wollte er ihn nie mehr loslassen
Chinesische Seeräuber
Schon in Hongtong bekommt man einen nachhaltigen Eindrud, in eine Belt gekommen zu sein, in der man den allermodernsten Grundsäßen huldigt und ein Leben der Gefahr lebt, wenn man sich auch versichert, so gut, man fann. Die großen Flußdampfer, die vom Kai an Connaught Road zu ihrer Fahrt den Bealfluß aufmärts nach Kanton abgehen, gleichen schwimmenden Käfigen: widerstandsfähige Cijengitter trennen das Promenadended, auf den fich die Europäer und die reichen Chinesen bewegen, von den Decks, auf denen die Kufis" zusammengepferchi find, und Stacheldraht ist freuz und quer über das Vorschiff gezogen. An all den verschlossenen Gittertüren halten turbangefchmüdie Siths Wache.diefe Männer aus dem nördlichen. Indien haben aus irgendeiner unerforschlichen Ursache den Ruf erworben, fidy als Wächter im ganzen Often zu eignen; in Wirklichkeit sind sie ungeheuer schläfrig, und es war einmal ein Däne in Bangkat, der feinen Gith verabschieden mußte, meil er zu laut schnarchte. Auch an Land steht( oder richtiger: liegt) nor faft jedem Haufe ein Sith. Die Chinesen befestigen nichtsdeftomeniger all ihre Balkons zum Hafen hinaus mit langen vorspringenben Stahlstacheln, die Einbrecher am Einsteigen hindern sollen. Hinter perrostetem Stacheldraht schmanken die Laternen.
Beim Frühstück lese ich in den Zeitungen fünf neue Fälle non Seeräuberei auf dem Jangteliang. An den anderen Tischen spricht man von dem Mysterium mit dem Asiatic Prince". Ueberall mo Weiße zusammenkommen in den Bureaus, den Klubs, der Bar
Mit dem Myfterium perhält es sich folgendermaßen:
Da machte er also eines Tages den Anfang mit dem Sofa. im Hongkong - Hotel -, taucht diefer Name auf:„ Asiatic Prince"! Wenn er dann abends mit leerem Magen und schmerem Schädel ermagte und von der Straße her das Leben zu ihm heraufficherte, Iedend, quälend, schon für die Nacht geschmückt, feufzte Thomas, von Gott und allen guten Geistern verlassen:„ Ich bin fein Mensch mehr. Eine Maschine ist etwas Menschlicheres als ich.
Als die Frau wieder einmal gegen seine Tür hämmerte: Thomas, Sie müssen stempeln gehen!" stand er zwar auf, aber Stempeln ging er nicht. Er lief durch die Straßen. Drei Tage und drei Nächte ging Thomas durch die Straßen...
Er hatte eine ganz andere Richtung eingeschlagen, die entgegen gesetzte, mo er mit offenen Armen empfangen zu werden glaubte, Aber er irrie sich, wenn er glaubte, daß der Tod ihn mit offenen Armen empfangen würde. Thomas mußte selbst nach dem Tode Taufen, als gäbe es auch beim Tode eine Karenzzeit und die un vermeidliche Stempeltarte.-
Es war ihm, während er also den Tod auf der Straße juchte, als wiederholte sich sein Schicksal Stempeltarte, als würde er wieder son einem Schalter zum anderen geschoben, von einem Tag zum onderen vertröstet, und wenn etwas da mar, fam er immer zu spät, manchmal mir eine Sekunde zu spät, nur einen Schritt, aber dieser einzige trennte ihn jegt vom Tode, mie damals vom Leben. Wie damals das daponeilende Leben, jah jetzt der vorübergegangene Tod nur noch seine schmerzlich enttäuschte, hilflose Geste nach ihm.
Einmal friege ich dich doch!" dachte Thomas, wenn er den Tod vielleicht gerade hinter einem Auto verschwinden sah. Einmal pad' ich dich und laß dich nicht mehr los!"
S/ S. ,, Afiatic Prince", ein Frachtdampfer der Prince Line, verschwand vor einigen Monaten spurios auf einer Reise von San Bedro in Kalifornien nach Yokohama . Er hatte Goldbarren im Werte von einer Million Dollar an Bord. Der Kapitän und die Offiziere waren Weiße, die Befagung, insgesamt 34 Mann, Chinesen.
reiche, anscheinend ehrbare Chinesen gehen über die Straße und es wimmelt von Kindern. So also, fage ich zu mir selbst, sehen Seeräuber aus!
Von Hongkong reise ich nach Norden durch die Straße van Formosa, mo die Dschunken zu, Hunderten unter der Küste Schnitz vor einem dufziehenden Typhon suchen. Diese Fahrzeuge haben feinen drahtlosen Telegraphen, der ihnen stündlich Wettermeldungen gibt, aber die Leute haben, mas besser ist: Instinti! Ste jegein mit tausendjähriger Erfahrung! Und während dieser Tage ereignete fich im Chinesischen Micer folgendes:
Cin englischer Dampfer in Küftenfahrt, S/ S. Anting", von Singapore nach Hoitom auf der Insel Hainan unterwegs, befindet fich anderthalb Lagereisen von diesem Hafen. Plötzlich trennen fich gegen, vierzig Chinesen pon den übrigen 3mischendedspassagieren, und ihre Absichten sind nicht mißzuverstehen. Während die Mehrzahl der Offiziere bei der Mittagstafel, figt, shirmen, die Chinesen die Kommandobrüde, wo sich gerade der. Kapitän und der Erste Steuermann aufhalten. Ein Kampf entsteht unter sehr ungleichen Bedingungen; denn die Seeräuber hatten fast alle Revolver, während die Schijfsbesaßung nur die nadten Fäufte oder irgend welche schweren Gegenstände hatten, bie sich zufällig in Reichweite befanden. Der Erste Steuermann, der Erste Maschinenmeister und der Bootsmann werden getötet und ihre Leichen ohne irgend melche Seremonien über Bord geworfen. Der Kapitän und mehrere Offiziere liegen schwer verwundet auf Dec. Der Rest wird über
mannt und der Zweite Steuermann gezwungen, das Schiff in Richtung Swator zu navigieren. Die Seeräuber laffen ihn auf der Brücke stehen, während sie mit den Revolvern auf ihn anlegen, 54 Shinden ununterbrochen.
Eines Morgens gegen 4 Uhr hörte der Radiotelegraphist des S/ S. City of Eastbourne" mitten auf dem Stillen Ozean ein Notgiere törperlich vifitiert und ihnen wie Hühnern; Geid und Schmuck signal. Das rufende Schiff mochte sich ungefähr 700 Seemeilen nordwestlich von Hawai befinden. Ein Holbbutzendmal wurde SOS gegeben. Der Radiotelegraphist wartete gespannt auf den Namen des Schiffes. Schließlich kam er:
Striche und Puntte ergaben G. 3. B. R. Der Radiotelegraphift der ,, City of Eastbourne" schlug rasch G. I. B. R. in dem Buch mit den internationalen Erkennungszeichen nach; aber das Schiff, das diese Buchstaben führte, fonnte sich unmöglich auf dieser Seite des Erdballs befinden. Es wartete und wartete, daß das Signal wieder helt werden würde, aber es blieb still..
Afiatic Princes" Erkennungszeichen ist G. 3. B. P., das in den Strichen und Punkten des Morsealphabetes folgendermaßen aussieht:
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Der Radiotelegraphist der City of Eastbourne" fing als leiten Buchstaben ein R. auf, aber wahrscheinlich hatte sein Kollege auf dem in Not geratenen Schiff in seiner Angst einen Strich zu wenig telegraphiert. Kurz nachdem er das Signal gegeben hatte, hatte ihn vielleicht sein Tod ereilt. Jedenfalls war er plöglich ver.
So tam er gewiß nicht zum Ziel, wenn er sich abends auf eine Bant jezte und sich befahl, morgen tot zu sein; er forute wirklich nute diefen einen Gedanken denten und nur dieses eine Bild fehen, ftummt. Die ganze Nacht hindurch: Thomas, du willst morgen tot sein!" Aber fürzlich trieb auf einer der kleineren Südseeinseln die Aber er war am nächsten Morgen doch nicht gestorben, er lebte zwar Leiche eines weißen Seemannes an Land. Die Tätowierung deutete nicht mehr richtig, aber er fonnte noch hungern und frieren auf Besuch vieler Häfen. Ihn war ein furzes chinesisches Messer Als Thomas die pierte schlaflose Nacht vor sich jah, hätte er gern tief groifchen zwei Rippen gepflanzt. Auf einer anderen Insel fand noch einmal warm und weich geschlafen, ehe er morgen zum Lode han elma gleichzeitig halb im Strande vergraben eine Metallbog, fpurbete. Aber er traute sich nicht mehr heim. Seine Birtin würde wie sie amerikanische Banken zum Transport von Gold zu benutzen händeringend angelaufen fommen: Thomas, heute ist Donnerstag. pflegen. Man nimmt nun an, daß die 34 Chinesen eines Morgens Haben Sie Ihr Geld geholt?" Vielleicht hätte der geschundene, hinum die Hundewache bewaffnet auffamen und im Handumdrehen und her geschobene, hoffnungslose, splitternacte Thomas fie erwürgt, die Offiziere auf dem Afiatic Prince" erledigten. Der Radiotele menn fie fein grauenhaft dunkles Gefühl ewig leerer Taschen mit graphift fonnte, gerade noch einmal das Ertenmungszeichen des ihrem Lieblingsspruch, der eingerahmt über dem Sofa hing, be Echiffes ausjenden. Bielleicht ist es den Chinesen, gelungen, mit leuchtet hätte. ihrer Beute, einer Million Dollar in Gold, Land zu erreichen, viel leicht hat sie bas Echidfal auch bei dem Verfuch ereilt
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Thomas nächtigte im Bartejaal, eines Fernbahnhois. Bis ein revidierender Schupo tam und ihn nach seiner Fahrtarte fragte. Aus dunklen Eden erhoben sich schlaftruntene Gestalten, tortelten hinaus, in die Nacht, auf die Straße, Bogelfreie
Much Thomas gehörte zu ihnen. Der Schupó glaubte nämlich nur an das, mas man ihm bemeijen fonnte, darum mies er mit der Hand nach der Tür. Bitte!" Sehr höflich jaate er das, aber Thomas najinte ihn im stillen einen Boltsbedrücker, den er bei der nächsten Revolution an die Laterne hängen würde.
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Chinesische Seeräuber haben überall thre Spione auf den Bureaus der Beißen: fie miffen ausgezeichnet Bescheid, bei welchen Schiffen es fich lohnen tonn, aufmerksam zu sein, und bei welchen nicht! Dicht vor der Einfahrt nach Hongkong umgibt die Küstenlinie mit ihren niedrigen Bergen eine offene Bucht: Bias Ban sie ist die Basis für die Piraten, die im Südchinesischen Meer operieren. Hier bringen fie ihre Beute an Land, Jeber weiß es, Stein anständiger Mensch wäre jo anständig gemeler, baß er bem aber niemand hat offenbar recht auft dazu, einen, Man of mar müden, armien Thomas für diese Nacht fein Bager anbot. Das dahin zu schicken, um aufzuräumen. Biele chinesische Dschunken, diese hätten höchftens die Mädchen getan, bie in bunflen Straßen ibn Fahrzeuge, deren Segel der Rüdenflolle eines Drachen gleiden, fich angelten. Aber Thomas hatte dafür bezahlen müssen. Sonhlen geradezu eine jährliche Gieuer au die Seeräüber. Das ift: schenkten sie dem perlaffenen Thomas nur ihren wärmenden Atem, wenn sie ihn ansprachen. Dieser marme Atem erinnerte ihn irgend wie an das Sofa, in der stets verschlossenen guten Stube jeiner
Birtin.
Als er am nächsten Morgen bloß und schwankend aus der Ein famfeit cines Barfs tam, mar er nahe daran, einen Schupo, der ihn argwöhnisch betrachtete, mit seiner flanglosen Stimme nach dem
eine Form der Versicherung, und sie wissen, daß fie dann nicht ausgeplündert werden. Selbst die Seeräuber haben nämlich Ger schäftsprinzipien! Zwischen ihren Zügen leben sie ein glückliches Familienleben an Land. Biele von ihnen haben nette Häuser mit vielen Bogelbauern in Daunati, fünf Minuten von der Fähren flation in Kowloon auf dem Festlande, der Hongkong - Injel gerade .. zahlgegenüber. Ich nehme einen Riffcha und fahre hinaus
Inzwischen wird die Bast untersucht, und die Stiften, die Waren von Wert enthalten, heraufgebracht. Sämtliche: Kammern werden wie mit Staubsauger von Wertgegenständen gesäubert, alle Baijagerupft. Die Seeräuber teilen sich in zwei Wachen: Die, die freis baben, richten den Salon nach ihren Komfortbegriffen als Opinn höhle ein und feiern Orgien in der Bar, S/ S. ,, Anting " nähert sich nun der Einfahrt nach Hongkong . Felseninseln mit blendenden Leuchtfeuern tauchen aus dem Meere auf. Alle Lichter an Bord werden gelöscht. Ein Blue- Fumel- Dampfer und ein anderes. unbestimmbares Schiff laufen im Dunkel dicht vorbei; aber die Offiziere werden mit sofortigem Tode bedroht, wenn sie nur geringsten Bersuch machen, Hilfe herbeizurufen. In einem großen Bogen umfährt Anting " Bics Bay diese sonst so beliebte Freistatt wird in diesem Falle nicht als sicher genug angesehen! erst in der Bucht von Hongkong , 1 Uhr nachts, gibt der Anführer der Seeräuber Befehl zu untern. Drei Rettungsboote werden ausgesetzt und darin deriaffen die Seeräuber das Schiff mit ihrer Beute, Werten von über 80 000 Dollar, außer sieben, chinesischen Passagieren, von deren Verwandten sie segelder zu erpressen hoffen.
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den
Der Fall Anting " hat hier draußen, wo man sonst im Hinblick auf derartige Sensationen blafiert geworden ist, mehr als gewöhnliches Aufsehen erweckt. Die Behörden in Karton tündigen an, daß Das haben fle früher angefündigt, sie fich bemühen werden. ohne daß man je ein. Resultat der Bemühungen gesehen hätte! Wahrscheinlich nehmen die Welßen die Sache selbst in die Hand. Jedenfalls haben die Militärbehörden in Singapore den Mitgliedern bes Freiwilligenforps der Europäer gestattet, fünftig Schiffe nach und von Hongtong zu esfortieren. Das erste Schiff mit Volunteurs an Bord ging den 6. Oftober 1928 ab und führte. einen Difizier mid dreizehn Mann..
Die verwundeten Offiziere von S/ S. Anting" wurden in Sas Krantenhaus von Songtong gebracht und es wurde ein Gottesdienst zur Erinnerung an dies drei Männer abgehalten, die als Zeichen. über Bord geworfen wurden. Der Zweite Steuermann, Mr. B. Bennett, hat meiter teinen Schaden von seiner 54stündigen Bache auf der Brüde mit den ununterbrochen auf sich gerichteten Mevolvern gehabt... jedenfalls ist er schon imstande gewesen, Hochzeit zu halten. ( Aus dem Danifien van. J. C)
1900 190
Die größle losmische Geschwindigkeit, mit der sich die Himmelsförper durch den Raum bemegen, wurde auf dem MountWilson Observatorium in Amerika , von Dr. Milton Humalon feitgeftellt. Es handelt fich um einen welt entfernten, an der Grenze her Sternbilder Baffermann und Fische gelegenen Spiralnebel, deffen Licht so schmach ist, daß 33 und 45 Stunder nätig waren, um fein Spettrum- aufpei photographiidhe. Blatten. festzuhalten. Ausben Blenderschiebungen gegen ein irdisches Speftrunt folat nach dem Dopplerschen Prinzip ein Burückweichen in der Blidrichtung um 8800 Stilometer in der Sefinde.
Ueber die Lebensbedingungen der Tiere in den zoologiphen angestellt. Danach haben die in den zoologischen Gärten gehaltenen Tiere eine beträchtlich längere Lebensdauer als ihre in der freien natur lebenden Genoffen. Man schreibt dies der besseren Ernährung und Pflege zu.
Gärfen haben amerikanische Forscher einigehende Untersuchungen