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Der Weihnachts- Reiseverkehr.

Bisher über hundert Bor- und Nachzuge

Berelts am Freitag der vorigen Boche hat ein starter Reiseverkehr eingefeßt, der sich bis Dienstag mittag noch felgern dürfte 197

Die günstigen Schneeperhältnisse in den deutschen Gebirgen haben besonders den Wintersportplähen bereits einen starten Buftrom pon Ferienreifenden gebracht. Die Reichsbahn hat dem starken Berkehr Rechnung getragen und die planmäßigen 3üge aus diesem Grunde durch Borbzw. Nachzüge entlastet. 2lein am Freitag voriger Woche wurden 21 Bor. bzm. Nachzüge in Betrieb gestellt. Am Sonnabend und Sonntag mußten 95 Bor. und Rachzüge zu den Hauptzügen eingejezt merden. Am stärksten war der Berkehr auf dem 2nhalter Bahnhot, non teman beiden Tagen 24 Bor: bzw. Nachzüge Berlin   verlassen haben. Die Belegung der Züge betrug burchschnittlich 70 Prozent. Bam Stettiner Bahnhof fuhren 18, nom Potsdamer Bahnhof 7, nom Lehrter Bahnhof   7. vom Gorlizer Bahnhof 9 und non der Stadt tahn in Richtung Often 23, nach dem Westen 7 Bor bam. Nach züge ab.

Der Reiseverkehr wird wahrscheinlich heute und am Heiligabend noch eine Steigerung erfahren. Die Reichsbahn ist überall gut por bereitet, so daß alles reibungslos ponstatten gehen wird. Hoffentlich auch die Rückfahrt.

Evangelischer Antisemitismus.

Und Heze gegen den Sozialismus.

Der Evangelische Breffenerband für Deutsche land, Berlin   M. 30, gibt unter der Redaktion eines Herrn Dr. Fedo Büpfen allwöchentlich ein Blatt heraus, bas unter ber Spigmarte: Aus Kirche und Welt" eine Art Rundschau enthält. Hier ist die Stelle, mo man faft in jeber Rmmer einen offenen oder versteckten Angriff gegen die Sozialdemokratie findet. In der lezian Nummer dieses Wochenblattes, das zwei Tage por bem Weihnachts fest, dem Fest der Nächsten- und Menschenliebe erscheint, befigt ber perantwortliche epangelische Redakteur die unglaubliche Tattlosigkeit, fich eine glatte Hege gegen das Judentum und den Sozialismus zu leisten. Unter dem Titel: Weihnachtsbaum für alle!" wird zunächt höchst unperfänglich darüber geplaudert, daß vor der Nikolaikirche in Botedam ein zehn Meter hoher Weihnachtsbaum aufgestellt ist, der am Weihnachtsfest und zu Sylvester im Lichterglanz erstrahlen mird. Dazan wird der Wunsch gefnüpft, daß auch Berliner   Kirchen diese Sitte übernehmen mögen. Und dann liest man folgendes:

In geradezu rüdsichtslofer Weise stellen die Geschäfte in ihren Schaufenstern oder vor ihren Häusern den Weihnachtsbaum mit brennenden Lichtern in den Dienst der Reflame, und gerade jüdische Firmen, ja fazialistische Konjumpereine stehen bei dieser Berfchandelung des chriftlichen Weihnachtssymbols an erster Stelle. Der evangelische Weihnachtschrift, der jo tapfer schmähen fann, hat aber nicht den Mut, auch nur mit einem einzigen Beispiel feine Behauptung zu erhärten. Selbst wenn nun hier und dort ein Ge­schäft oder ein Konsumladen einen Weihnachtsbaum in bas Schau fenster stellt, so wird es jedem vernünftig Denfenden unbegreiflich bleiben, wie der Berfaffer deswegen zwei Tage vor dem Fest der Liebe zu einer Beschimpfung des Judentums und das Sozialismus tomint Eine Beridhandelung des christlichen Weihnachtssymbols scheint uns allerdings zu sein, wenn chriftliche Bäter und Mütter auch heute noch unter ben Baum bes Friedens für ihre Kinder die Eymbcle bes Menschenmordes, Säbel, Gewehre, Pistolen und Kanonen legen. Um diese Dinge sollte sich das christliche Blatt einmal kümmern. Bielleicht forgen auch die evangelifchen Sozialisten

dafür.

Neuer Häufereinsturz in Frankreich  .

Gleben Tote und zehn Berlehte.

Paris  , 23. Dezember. Eine Wafferhoje, begleitet von Schneegestöber, hat in der Ortschaft Beziers   bei Montpelliers großen Schaden angerichtet. 3 wei alte säufer stürzten ein und begruben die Bewohner unter den Trümmern. Feuerwehr, Polizei und Militär haben die erste Hufe geleistet. Sieben Personen wurden getötet, sehn zum Teil schwer verlegt Die meisten der zehn Famillen, die die beiden Häuser bewohnten, befanden sich infolge des schlechten Wetters in ihren Wohnungen, Die 2uf­raumungsarbeiten wurden infolge des Sturmes, fowle durch die bald einsehende Dunkelheit äußerst erschwert. Man glaubt, daß der wolkenbruchartige Regen der lehten Tage die Häuser unterhöhlt und so zum Einsturs beigetragen hat

USA  . Faschisten aufgelöst. Auf Befehl Muffol.nis- wegen der demokratischen Kritit. wegen der demofrotischen Kritit. Washington  , 23. Dezember.

Die faschistische Liga in den Bereinigten Staaten von Norde amerifa, die 93 Ortsgruppen mit 12 000 Mitgliedern umfaßt, ist gestern auf einen Beschluß der Delegierten diefer Ortsgruppen hin mit dem Datum vom 31. Dezember dieses Jahres aufgelöst worden. Dieser Beschluß wurde der Versammlung von Mussolini  aufgezwungen, der offiziell oder offiziös von den Befürchtungen meiter politischer Kreise Nordamerikas   und dem vom Barlament ein gesezten Untersuchungsausschuß über das Treiben der faschistischen Organisationen in Kenntnis gelegt worden ist. Staatssetretär Stimson   hatte seinerzeit auerft auf die faschistische Propaganda in den italienischen Schulen der Vereinigten Staaten   hingewiesen, und Senator Borah sowie andere Senatoren hatten daraufhin schärfsten Protest gegen diese Propaganda erhoben. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, die ergab, daß die amerikanischen   Ideale und Einrichtungen durch diefe amerikanisch- italienische Körperschaft Gefahr liefen, verdrängt zu werden. Dieses Ergebnis der Unter fuchungstommiffion, das Mussolini   natürlich nicht unbekannt blieb, hat ihn veranlaßt, feinen allzu eifrigen Anhängern in den Ber einigten Staaten die Auflösung ihrer Organisation aufzuerlegen.

Bahndiensttelegramm."

Die nationalsozialistische Betriebszelle der Reichsbahn Greß Berlin, Abteilung 12, Retter., hatte por turgem bas Bedürfnis, eine Brotestversammlung einzuberufen.

Zur Einladung wurden amtliche Formulare mit bem Auforud Bohrdiensttelegramm benußt und zwar offenbar nicht um die Ausgabe für Bapier zu fparen, pielmehr, um bar Gintabung einen gewissen amtlichen Anstrich zu geben.

Anscheinend fühlen sich die Nationalsozialisten bei ber Reichs Bahn gut aufgehoben, um sich solche Scherze leisten au tönnen.

Theater/ Mufit/ Film.  e

Sulla die Bulla."

Romische Oper.

Ernst Bach, Franz Arnoibs Rompagnon, ist por einigen Monaten peifiorben. Bestätigen wir ihnen noch einmal, daß sie die gefyldteften Schwantfabrikanten Deutschlands   maren. Es ist ganz dumm, auf diese hoch erfahrenen Theaterprattiker hoch­mütig hinabzublicken. Sie waren wirflich geniale Handwerker und Mathematiker des Unsinns. Nur meil fie dieses außerordentliche Talent besaßen, fonnten sie zu Bieblingen und Nährnätern aller deutschen   Theater merden. Auch das Ausland aller Sprachen impor tierte alljährlich diese Schwänte. Sie wurden tausend und aber taufendmal aufgeführt, nachgeahmt und sogar bestohlen.

Der letzte Schwant der beiden Kompagnons ist nicht schlechter und nicht besser als die beiden vorigen. Die Situationsfomit regiert und es entmidelt sich auf der Bühne her wildeste Lollhausbetrieb. Nach Wahrscheinlichfeit oder sonstigen ernsten Dingen zu fragen, wäre ein Berbrechen. Alles wird auf den Stopf geftelt. Sönig Amanullahs Besuch in Berlin  , dieses Ereignis, bas affen guten Patrioten unserer Republik   noch in erbaulichster Erinnerung ift, bietet den Anlaß zu dem zmerchfellerschütternden Sammelfurium von Einfällen. Amanullah   heißt in dem Stüd Abdur di Bulle. Er ist ein wundervoller Idiot und Schmerenöler. Sein Minister und Generaladjutant find himmlische Schieber. Sein Berliner   General fonful ist Friz Appel mit der Berliner   Schnauze. Dazu tommt noch der fleine Tapendied. Tapenbied ist Ihielscher. Thiesscher fi der falsche Baron. Thielscher trägt Husarenuniform. Thielicher empfängt von seinem Eroientönig den roten Herzogsmantel Thielscher muß den Herzogsmantel wieder ausziehen. Thielscher miro wieder der teine, bide, gequeifdhte Statist.

Inhalt fanft arzählen? Gang überflüffig. Bas geschieht, ist lo plöglich pergeffen, wie es beladt und tobfüchtig bellaidyt mirb. in biefem begeisterten Beifall für den Unsinn beteiligen fich gleich zeitig das noble Barkett und die schlichte Gallerie.

Reben Thielscher die Herren Schroth. Garrison, Burg, Friz Schulz usw. Und Hilde Hildebrand   als die Bebe Friz Schulz usw. Und Hilde Hildebrand   als pie Bebe dame, die Abdur di Bulla nach Entlaffung feines pierhundertbeinigen Harems als einzige entführt. Und Margot Walter  , die im ersten Aft als Stenotypistin auftritt und die im dritten Att als perlobte Braut von Fritz Appel abgefügt wird. Max Hochdorf  .

Residenz- Theater.

Die Krone im Rhein  ."

Ein Boltsstüd mit Gesang und Tanz aus der Gegenpart. Dieses Stück hat zwei Autoren und zmei Bearbeiter, ist also von pier Leuten gemacht morten. Eine solche Rollettivarbeit scheint nicht immer Gutes zu zeitigen. Das Stück spielt im Rheingau  , im besetzten Gebiet und was hier vor sich geht, ist allerleichteste Operette und sehr gefühlool. Under ben Berfonen finden wir einen Fürsten  , einen Grafen, einen Kommersientrat, eine arme aber gute Wirtstochter, die einen reichen, aber nicht sehr hübschen Wirt heiraten foll, was ihr wenig Freude madt Die Handlung plätschert mie ein Bathlein zwilden wohlgeformten Ufern babin und man ir feinen Augenblid beunruhigt, haß fie auch schief ausgehen tönnte. Natürlich hat die schöne Wirtstochter bas Harz an ben jungen Fürsten gehängt. Diefer heißt Hans Theodor und wird gegeben von Herrn Kurt Wiegand, ber mit schmalziger Stimme und weit ausholenden, aber unwahrscheinlichen Gesten einen Fürften mimt, der arbeitet. Auch der Kommerzienrat hat eine Tochter, eine fnallige Soubrette, Fräulein Gret! Birto. Im großen gangen amüsiert sich bas Bublifum recht gut, benn es ist ja vom Rhein  die Rede und es wird getanzt und gesungen und nichts getan, mas unangenehm auffällt. Die Dekorationen von Mag Michaelis waren schön, wie Postkarten vom Rhein  . Die Musit erwedte eine v. S., M. Reihe after, lieber Erinnerungen,

Parsifal  .

Staatsoper Unter den Linden.

.Barsifal" su Weihnachten- nach der Johannispassion, dem protestantisch- firchlichen, nun das tathatisch- theatralische Kaifrei tagswert. Katholisch nicht im Bekenntnichaften. boch in der bit terischen und, noch mehr, pon Franz Liszt   her, in der mufitalisten Atmosphäre. Die Grundhaltung und Grundstimmung ist geblieben, ist start geblieben, auch nachdem ber Mebel zerteilt ist, der pon Bay­ reuth   aus darum gemacht worden ist; und mit ihr die Sonderstellung, die Parsifal  " im deutschen   Operntheater einnimmt: gleichpiel, ob es das Wert für die Ostermoche reserviert pter, wie in diesem Jahr die Staatsoper, bas Beihnachtsgeschäft mit ihm machen mill.

Barfifat perlangt einen ungewöhnlichen Apparat nicht nur im Musitalischen und im Szenischen, sondern vor allem im Bereich fozusagen außertünstlerischer Imponderabilien bas Bertangen ist fategorisch und duldet feinen Abftrich: mag sich hierin eine Schwäche des Werts offenbaren, das dergleichen, um lebensfäh g zu sein, nötig hat, oder seine Stärfe, trafi deren es fo Besonderes fordern darf. Welche anderen, wenn nicht unwiderleglich ihm innewohnenben Gründe hätten unsere Bühnen, das Bühnenweih, festspiel" gewissenhaft bei seinem umständlichen Namen zu nehmen? Etwa Bietät gegenüber dem persönlichen Willen eines längst Ber storbenen? Dessen Allzumenschliches gemiß nicht danach war, hn für alle Seiten schlechthin verehrungswürdig zu machen? Und deffen geschichtsnotorische- Weltfucht, Wirkungsgier, Birtlich teitsverbundenheit so wenig zur Legendenbildung einlädt wie das Beispiel der heutigen Bayreuther   Traditionehüter zur Nachahmung? nichts von all bem; wäre" Parsifal  " nicht" Parsifal  ", er wäre fängt eine Repertoire- Oper geworden, verdammt, zwischen Mignon" und Margarethe" zu verfommen.

merben beginnt; er hat die große Feierlichkeit es breiten Gru..be tempos, has überzeugt, meil man fühlt, daß es erlebt, gemillermaßen non innen her ausgefüllt ift. Sost als Parsifat zurzeit ber einzige ber Berliner   Oper. gibt eine glaubhafte Gestalt; für die Sundry mußte leider eine Berlegenheitsbesetzung ausheffen. Start ster Eindruck des ungleichen Abends; die Szenen des Amfortas, für den Herbert Janssen   der ideaffte Bertreter geworden ist. K. P.

Sonnenwendfeier des Berliner   Bolfschors.

Der Kinder- und Jugendchor des Berliner   Bolfschors gab in der Schulaula in der Koppenstraße ein wohlgelungenes Konzert mit nachheriger Gabenverteilung an die Kleinen. Außer einigen Original tompofitionen tamen durchweg fünstlerische Bearbeitungen von meift unbetannten Bolksliedern zum Vortrag( 16 Gefänge aus dem Bolfsliederbuch für die Jugend"). Neben einzelnen fubftangreichen Chor und Sololiederbearbeitungen von Reo Blech, Baltar Rein, Kurt Thomas   unb Rarl Butge Gesen dog auch manche mit, die nur auf fontrapunttische Stünfte eingestellt sind. Selbst ein Sendvai und ein ganz futuristischer Chor von Thomas( auch du mein Brutus non ber herrlichen Luccas passion!) wären da zu nennen. Am porteilhaftesten gaben sich die Lieder mit schön fundamentierenden Männerstimmen( Jugendchor) unb einzelne Sololieder mit Klanterbegleitung, vor allem die pon ahn und Arnold Schönberg  ( ein richtiger moderner Bach an Kunst und Tiefe!). Walter Hänel teistete. mit feinan Jugendlichen und Kleinsten absolut saubere Arbeit und fonnte durch die beschwingte und flüssige Ausführung der Chöre manchen Da­capo Erfolg perzeichnen. Die vier von 2. Guttmann gesammelten Jugendcore maren in der Interpretation ohne jeden Zabel Die fehr jugendliche Sopraniftin Emmy Reinhold it schon heute eine Künstlerin von Rang, die ihre umfangreiche und zum Teil recht schwierige Aufgabe portrefflich absolvierte. Dr Ernst 3andar brachte mit bem Jugendchor, dem hier meit besser als porher fich einführenden Orchesterchen des Rathenower.Borwärts und Emmy Reinhold in delikater Ausführung eine Szene qus Lele manns, Tageszeiten", einer etwas bläßlichen Borahnung von Haydns herrlichen Jahreszeiten". Ein Märchenvortrag" des Dirigenten Bander mußte wegen lleberfülle der Bortragsfolge ausfallen. H. M.

Aufstieg.

Neben Breffe und Rundfunk ist ber Film das wichtigste Mittal Buz Beeinfluffung seiner Mitmenschen. Bon dieser Erfenninis qus­gehend, hat ber Berband der Fabritarbeiter Deutsch  . Ian bs einen Film herstellen lassen, den er in einer Sonder vorführung im hobus- Palast zeigte.

Gustav Riemann und Wilhelm Scheinhardt, Ber­bandsjunktionäre, schrieben die Geschichte ihrer Klasse mit der Absicht. ben treuen Kämpfern ein leicht faßliches Material zu liefern, Sdyantende zu stügen und Fernstehende zu werben. Die Entwide­lungsgeschichte des Berbandes der Fabritarbeiter umschließt manches Einzelbrama, sie ist spannender und inhaltreicher, als die tonſtruier ten, üblichen Filmdramen find, wird doch diesmal die Leinwand zum Abbild wahren Lebens benut. Früher war bie Bebenszeit bes Arbeiters nur Arbeitszeit. Aus allerkleinsten Anfängen heraus, stets bedrängt und aufs brutalste schifantert pon Arbeitgebern, Polizei und jedweder staatlichen Macht, schufen die Arbeiter sich thre Organisation. Obwohl man Hinzegardisten, Streifbrecher von Beruf, afferorts einfegen unb fogar Strafgefangene zu Streifbrecherarbeit zwingen tonnte, siegte doch das Klaffengefühl des Broletariais. Das perhalf ihm zu einem gewertschaftlichen Aufstieg oon ungeheurem Ausmaß

Nach den Bildern aus den Tagen vergangener schwerster Kämpfe mendet sich der Film der Gegenwart zu. Da sieht man auf das beutlichste, was alles im Zusammenschluß mit den Bruderverbänden erreicht wurde. Bieles ist bereits erzwungen, aber der Kampf geht weiter. Und wie immer, jo fommt es auch heute wieder auf den Einzelnen an.

Der Film, ber unter der Regie von Albert Bittor Blum entstand, während Alfred Hansen bie Kamera bediente, ist jauber gemacht und dank der aufopfernden Arbeit schlichter Menschen außerordentlich einbrudsstart. Darum darf man zuperfichtlich an den werbenden Erfolg glauben, den man gerade diesem Film pon ganzem Herzen wünscht

Modernes Schulfeft.

e. b.

Die 16.( weltliche) Schule in Neukölln veranstaltete im Städtischen Saal Bergstraße einen Elternabend, an dem die Kinder pergnügt und anspruchslos die Erwachſenen unterhielten. Gesang, Lanz. Aufführungen fleiner luftiger Märchenspiele medyjelten miteinander ah. Interessant maran die Gymnaftifvorführungen, die acht bis elfjährige zeigten. Die Kinder bewiesen eine natürliche Körper. freiheit, die im Bewegungschor die Möglichkeit zu ausbrudsvoller Iz. Gestaltung bot.

Die Berliner   Museen auf der Italien  - Ausstellung in London  . Auf der großen Ausstellung altitalienischer Kunst, die zu Neujahr im Londoner   Burlington House   eröffnet wird, werden auch die staat­lichen Museen in Berlin   mit einigen hervorragenden Werten per treten sein. Aus dem Kaiser- Friedrich- Museum gehen nach London  : bie fleine Beweinung Chrifti von Simone Martini  , das Rundbild der Wochenstube non Masaccio, das Brofilbildnis einer Frau von Domenico Beneziano und vom selben Meister bas kleine Staffelbild ber Enthauptung der hl. Lucia, das Bildnis des Martelli von Bron sinn, zwei Bronzefiguren von Bollaiuolo und Bellano. Und aus bem Kupferstichtabinett werben einige Blätter bes Dante- Zyklus von Botticelli   in London   zu sehen sein.

Schnitzler- Premiere in Wien  . Im Deutschen   Boltstheater fand die deutsche Uraufführung der neuen Komödie Arthur Schnitzlers 3m Spiel ber Sommerlüfte" statt. Das Werf, das Bor­Gänge in einer österreichischen Familie der Borkriegszeit schildert und Jugenderlebnisse des Autors ftreift, fand eine sehr beifällige Auf nahme, die nicht zuleßt der Berjon des Dichters und der vorzüglichen Darstellung mit Merander Moissi   an der Spize galt. baus und Museum für Böllerfunde I und II find am Betbnad te heiligabend Die Staatlichen Muleen, unb smar: Mites und Neues Mufeum. Rrug und an Sleeiler von bis 18 1hr, bas lokmuseum pan 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das Saifersriedrich Museum unb bie Sammlung für beutsche Bollslunde bleiben an beiden Lagen geschloffen.

Die neue Inszenierung, für die Härth verantwortlich zeichnet, fonnte sich wesentlich nur im Bildhaften, in rapentinos Bildern von der alten unterscheiden. Sehr schön die Karfreitrags. landschaft im dritten Att: ein bißchen nüchtern die Szenerie des Graaltempets; ein bißchen umständlich arbeitet in ben Bermand lungen die Maschinerie des Hauses. Es hätte sich dafür, für diese Bision des laufenben Bandes, die Bagnar lange por bem technisch fortgeschritteneren Theater Biccators gehabt hat, mohl eine phan taftevollere Lösung finden laffen als schwarze Schleier unb Borhan Mar v. Schillings tirigiert. Die Grünbe politischer Art, bie im Borwärts" por ein paar Monaten gegen feine Betrauung ausge führt wurden, sind seither hinfällig geworden: burch eine eindeutige Autoren wird bas dauiplal Die flare Dreyfus midt mehr Erklärung hat der Künstler fie beseitigt. Ebenso eindeutig ist zupan René Refiner, fondern von sons& Melifo und Bibel m sagen, daß der Musiker Schillings, mit der Ueberlieferung tief ver traut, doch nicht in ihr erstarri, heute zu den Berufensten zählt, bas Bert Wagners einer Generation zu vermitteln, ber es fremb zu

n

Aufführungen von or blings Grmaden in der Sulgenterung

der Boltsbühne finden am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, nachm. 3 Ubr, von Karl Being Martin zu ermäßigten Breifen ftatt.

Die Autoren der ffäre Dreyfus. Nach erfolgter Ginigung der

berseg gemeinjam gezeignet.

Der Preffeball, feit Bestehen des Vereins ber Biersigte, findet am 23. Januar im 800 ftatt.