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Die Brutanstalt neuer Gelüste.

Bon Hans Bauer.

Zwei Wissenschaftler haben eine Schrift verfaßt, in der eine Berliner   Abend- Universität propagiert wird. Das Projekt steht zur Diskussion, und über seine Einzelheiten wird noch vieles, vielleicht uch Kritisches, geredet werden müssen. Aber der Grundgedante ist refund und kommt durchaus der alten jozialdemokratischen Forde ung entgegen, die Bitung vom Besitz zu emanzipieren und neue Lufftiegmöglichkeiten für die Begabten aus den sozial schwachen treifen zu schaffen. Die Abend- Universität, die allerdings vorerst tur Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft lehren soll, reflettiert nicht auf Sauf, Monokel und Bändchen- Kommilitonen, sondern ouf Arbeitsstudenten, die sich tagsüber ihr Geld verdienen und nach octaner Arbeit wissenschaftlich meiterbilden wollen. Nicht mehr allein der Gymnasial- Abiturient soll der Aufnahme für würdig be­funden werden, es soll sogar schon der Nachweis der Hochbegabung genügen, um zum Studium zugelassen zu werden. Grund genug, daß den durch die bisherigen Verhältnisse Brivilegierten und ihren befoldeten Bortführern die Haare, die sie nicht immer mehr haben, zu Berge stehen.

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Schon kommt das aufgeregteste Köpfchen des Konservatismus in feiner verbohrtesten Form daher, Herr Hussong, und freischt sich das vom Herzen, was er feinem Brotgeber Hugenberg von den Lippen abgelesen hat. Wenn ich Diftator wäre", sagt der Optimist, alle Brutanstalten für Hoch, Höher- und Höchstbegabte nebst ihren Erfindern würde ich mit Stumpf und Stil ausrotten!" Das ist ein erquidfiches Befenntnis, das Herr Hussong, der sich mit diesem Unterfangen allerdings gewiß nicht ins eigene Fleisch schnitte, bier ablegt; und wenn man die Animofität von feinesgleichen gegen die Begabung in ihren verschiedenen Steigerungen auch ertlärlich finden fann, so bleibt sie doch immerhin bemerkenswert. Herr Hufsong hält es ftatt deffen mit der schlichten Einfalt, die, die Flöte am Mund, neben dem Haußierwägelchen einherschreitet und Heimatfagen dichtet" oder mit waderer Dorfjugend, die, wie das in seiner Kinder

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Was wolle man denn: Es gäbe doch schon viel zu viel akademisches Broletariat, viel zu viel aussichtslose Anwartschaften, viel zu viel Ueberzähligkeiten. Man solle den einfachen Leuten doch ihre Zu­friedenheit lassen... Geehrte Stlapen, Sprach der Stlavenhalter, wir Freien sind ihrer schon viel zu viel und treten uns auf die Hühneraugen, also seht bitte selbst ein, daß es erheblich besser ist, wenn ihr bleibt, was ihr seid! Kann man sich eine schludrigere, dilettantischere, perversere Argumentation denken? Natürlich gibt es zu viel akademisches Proletariat, aber soll um dieser Feststellung willen das Proletariat niemals afademisch werden können? Das beißt man aus der Not eine Tugend machen: Man sagt, wir stellen von uns aus ja schon zu viel Kandidaten für die fetten Bosten, also wäre es unmoralisch, wenn jetzt auch noch ihr an den Spec gelaffen werden wollt! Das Bauchgrimmen des Fressacks als guter Rat an die Hungerleider, recht mäßig zu bleiben! Richtig ist ge. wiß auch, daß das Heil der Welt nicht im akademischen Titel be­ruht( und den Unfug des Berechtigungsfimmels hat man schon eine Kleinigkeit vor Ferrn Hussong entdeckt); aber verdient es diese weise Erfenntnis nicht, mehr unter den jezigen Tages, als unter den späteren Abend Universitätsbesuchern verbreitet zu werden?

Es fallen unter das Stichwort Hochschulreform" sehr viele Brobleme. Aller Hochschulprobleme wichtigstes und drängendftes ist aber turchaus das, der Arbeiterklasse Eingang in die Hörfäte zu verschaffen. Es wird soziale Inzucht getrieben auf den Universi täten. Die Besucher der Hörsäle find nicht, wie es sein müßte, die Begabten aller Gesellschaftstlaffen, sondern die Begabten und Unbegabten der sozial bevorzugten Klassen. Als Anfang des 18. Jahrhunderts in Preußen die Schulpflicht eingeführt werden follte, erklärten fich die ostelbischen Junker dagegen. Es lag in ihrem Intereffe, fich ihre Ausbeutungsobjekte dämlich and dumm zu er halten. Jeßt erklärt sich die Reaktion fategorisch und generell gegen eines der möglichen Mittel, die formale Bildung der Arbeiter weiter

zeit gewesen wäre, beim Schulmeister abends sich an Schiller  , zu vervollkommnen. Beides liegt auf einer Linie. Brutanſtalt

Uhland, Pestalozzi erbaut und später ein tüchtiger Bauer oder ein glücklicher Schreiner wird: aber, Gott   behüte, niemals daran denkt, in das Gehege des angestammten Afademifertums einzubrechen.

Dalestrina."

Neueinstudierung in der Lindenoper.

Inhalt und einzige Handlung: der Borgang des fünstlerischen Schaffens, dargestellt, verherrlidit in cinem berühmten Be.jpiel der Musi. Palestrina  , Kap: Umeister an der Kirche St. Maria Mag­ giore   in Rom  , vollendet unter dreifachem 3wang fein großes Werf, bie Missa patris Marcelli"; bie Kirche befiehlt es, den Wider­strebenden treibt fein fünstlerisches Gewissen, die Engel geben's ihm ein. Geschichte und Legende haben den Stoff geliefert, den Hans Bfigner, der Dichterfomponist, zum Drama, zur stillen Tragödie des schaffender Künstlers gestaltet. Das Tridentiner Kirchenfonz'l bildet den welthistorischen Hintergrund und zugleich lauten Gegen faz der Welt zur Innenwalt des Künstlers, den sie nicht begreift Aber unter allen Konflitten, die in diefem persönlichsten Bekenntnis werk des Urmusikers Biigner dichterisch verarbeitet sind, ist der tragischste der, den er nicht erfennt; ber tragischste darum, weil er ihn nicht erfenint. Er weiß und weiß nur um die Tragit der erfüllbaren und unerfüllbaren Forderungen, diz der Künstler an Belt und Menschheit stellt, der Künstler, der reinsten Willens ist. ihr sein Bestes zu geben. Aber er weiß nicht und will nichts wissen von den Forderungen der Welt und Wirklichkeit an den Künstler. Kunst ist ihm, dem weltfernen, lebensfremden Musiker, höchfter, heiligster Lebensmert, doch eben: Kunst an sich, Kunst um der Kunst willen, Musik um der Musik willen. Als Retter der Musit wird Balestrina vom Bapst geehrt und vom Bodt gepriesen( in der Oper). Aber Pfitzners Music, Bsigners Oper, nicht nur, daß sie nicht vom Bolf spricht, dem Bolt nichts gibt, noch geben will: es ist vielmehr als scheue er jede Berührung mit der Realität des Lebens, als schäme er sich jeder Gemeinschaft mit der profanen Menschenwelt, auf deren Anteilnahme und gerade herausgesagt, auf deren Zustimmung, Beifall er dennoch Anspruch erhebt.

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Wie der Musikdramatiker Pfitzner, so ist der Regisseur: Ver. ächter der Theaterwirtung, auf die er es in seinem Wert angelegt hat, und der Mittel, durch die sie zu erzielen ist; rücksichtslos gegen über dem Bedürfnis des Publikums, vor dem er sein Wert spielen läßt. Die Szenerie des ersten Aftes mit den Visionen der ver­storbenen Meister und der Engel ist von desillusion'érender Trocken heit und Dürftigkeit; und die Inszenierung des zweiten Altes, der das Bild des Konzils auf die Bühne bringt, wahrhaft aufreizend in der theaterfremden Eigenwilligkeit, durch die das Verständns des Vorganges überflüssig und unerträglich erschwert wird. Dieser 2tt, start an äußerer Wirkungsmöglichkeit, ist der schwächste Teil der Aufführung; ihr Schwerpunkt liegt, unter Schillings musis falischer Leitung, in den stillen Szenen des Palestrina  - Dramas, das durch Friz Soot glaubhafte Gestaltung findet. K. P.

Die Freiheitsstatue" der Antike. Den Seefahrer der Antike, der Rhodus   anlief, grüßte von weitem schon das Wahrzeichen des dortigen Hafens, der Koloß von Rhodos  ", eins der sieben Welt murder des Altertums, die 34 Meter hohe, stückweise aus Metall gegossene und in zwölf Jahren vollendete Statue des Sonnengottes. Um 280 v. Chr. vollendet, stürzte er, sechs Jahrzehnte später, bei einem Erdbeben ins Meer; seine Wiederaufstellung unterblieb megen eines marnenden Drafelspruds. Der deutsche Tieffeeforscher Prof. Hartmann beabsichtigt nun, im fommenden Frühjahr die Lage des berühmten Koloffes festzustellen und photographische Aufnahmen zu machen. Prof. Hartmann, der jezt eine besondere Tieffeeausrüftung vollerbet hat, will außerdem den Meeresboden zwischen Sizilien  und Tunis   untersuchen, wo er in etwa 120 Meier Tiefe die Reste. einer prähistorischen Stadt aufzufinden hofft.

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neuer Gelüfte", sagt Hussong.

Jamohl, der Gelüfte nach 3erschlagung eines unjittlichen Bildungsmonopols.

Heer ohne Helden."

Wallner Theater.

Ein höchst mittelmäßiger dramatischer Versuch, tommunistisch und repolutionär frisiert s Berfasserin zeichnet Frau Anna Gimenner, als Veranstalter das Theater der Arbeiter", eine zunächst noch unbekannte Gemeinschaft von Schauspielern, die sich die Pflege, repolutionärer" Dramatit( in diesem Fall am un tauglichen Objeft) zum Biel gefeßt hat. Das Ganze ging als Somm tagmittagsvorstellung im Wallner Theater por tommunistischen Zu schauern, die auf Schlagworte begierig lauerten, vor sich. Szene: ein Kohlenbergwert, das von einem Unglüd heimgesucht wird. ein Kohlenbergwerf, das von einem Unglüd heimgesucht wird. Arbeiter sind in einem Stollen perschüttet, eingeschlossen. Draußen, in Angst und Not, die Angehörigen, die um das Leben des Baters, des Sohnes, des Geliebten bangen. Das geschieht mit einem be frächtlichen Aufwand von tonftruiertem Gefühl und falscher Senti mentalität in vollendeter Unkenntnis der Pinche des Bergarbeiters. Friz Genschow, Renée Strobo wa und mit ihnen viele junge befähigte Darsteller bemühten fich redlich, den blaffen Schemen Leben einzuhauchen. Es gelang nicht. Das kommunistische Auditorium aber fam doch zu seinem Recht, als zum Schluß ein Lied erffang, das die bereitgehaltene revolutionäre Begeistering zur Auslösung brachte. k.

Die erfolgreichste Kriegsdichtung.

Wenngleich der Roman ,, Im Westen nichts Neues von Re­marque einen Erfolg gehabt hat, wie wohl bisher fein anderes ge= drudtes Buch, so hat doch ein anderer Schriftsteller zu gleicher Zeit mit einer Kriegsdichtung einen noch stärkeren Triumph errungen. Das ist der Engländer R. C. Sherriff  , der sich mit seinem Drama Journeys End", das auch bei uns unter dem Titel ,, Die andere Seite mit großem Erfolg gespielt worden ist, die ganze Belt eroberte. Sherriff  , der noch vor einem Jahre ein bescheidener Angestellter bei einer Bersicherungsgesellschaft war, ist heute der eng lische Dramatiker, dessen Name in die weitesten Kreise gedrungen ift; er ist nicht nur ein reicher und mächtiger Mann geworden, sondern befigt in der englischen Gesellschaft eine glänzende Stellung. Dabei ist Bob" Sherriff der einfache junge Mann geblieben, der er vorher mar. Sherriff  ", so schildert ihn William Pollod in einem Lon­doner Blatt ,,, treibt viel Sport und ist ein guter Kamerad. Der Ehrgeiz, den er in der Tiefe seines Gemüts verbirgt, besteht darin, Schullehrer zu werden. Zu seinen schriftstellerischen Fähigkeiten hat er fein großes Butrauen. Auf das allgemeine Drängen hin hat er ein Luftspiel vollendet, das bald das Rampenlicht erbliden wird. Aber feiner erwartet weniger von Sherriffs neuem Stüd als Sherriff   selbst."

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In der Hauptversammlung der Ortsgruppe Berlin   des Schuhverbandes deuficher Schriftsteller muide Dr. Theodor Bobner( M.d.2.) aum 1. Borfißenden, Dr. Mar Dsborn aum 2. Voifigenten gewählt. Ferner geboren dem neuen Vor and an: Rechtsanwalt S. Gronemann, Sarl Grünberg. Paul Gutmann, Karl Schrader  , Abele Schreiber Krieger( M.d.R.).

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Die Arisis der beginnenden Reife und ihre Ueberwindung im Reichen­und Kunstyrterricht. Ueber dieses Thema foricht im Rahmen der von der Staatlichen Kunstbibliothet veranstalteten Vortragsieibe Bege Aur Stunft" Studiemat Schäfer Simmern am 27.. 20 Uhr, im Hörsaal der Staatlichen Kunstbibliothet, Prinz- Albrecht- Straße 7a.

Das große Kostümfest der Boltsbühne am 1. Februar im Sports pala ft umfaßt u. a. cin Sabarett, für das sich fast alle namhaften Mite alieder des Bollobabnenensembles mit Borttagen zur Verfügung steaten. Sen a Soneland wurde für das Deutsche   Künstler- Theater verpflichtet m großen Saal erfolgt 12 or unter Leitung von St. S. Martin unter und hitt bort allabendlich in Molnars Couper auf. Mitwirkung des gesamten Ensembles ein Einzug der Bb. Schmiere".

fismus Schmerzen fehr erschwert murde.

Die Hilfe gegen Gicht aus zu tun gehabt, ſo daß mir das Laufen vor und Rheumatismus.

Sie wissen tein sicheres Mittel gegen diese Blage. geister? Einreibungen, Backungen, Bäder, Salben ufm. lindern meistens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber sie paden nicht immer das Uebel an der Wurzel.

Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie jellen es selbst perfuchen, ohne daß es Sie etwas toftet; aber ehe ich Ihnen mehr sage, lefen Sie die folgenden Briefe:

Seit mehreren Jahren habe ich mit Rheuma­

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Die Latinisierung des russischen Alphabets.

Die Kommissionen, die zur Einführung des lateinischen Mpha­kets in die russische Schrift eingefeßt wurden, haben jetzt ihre Arbeit beendet, und so dürfte diese Neuerung, die eine wichtige Schranke durchbricht, die bisher das Rufsentum von der westlichen Kultur Wölfer in der Sowjetunion   hat bereits das lateinische Alphabet trennte, bald in Kraft treten. Die große Mehrzahl der nichtrussischen angenommen. Ueber die Einzelheiten der Latinifierung machte ein angenommen. Ueber die Einzelheiten der Latinisierung machte ein nach der Einführung des Bolschewismus wurde das russische Alpha­Mitglied der Kommission, Kostento, nähere Angaben. Unmittelbar überflüffig ausgemerzt wurden. Jetzt gibt es noch 32 Buchstaben, bet etwas vereinfacht, indem drei wenig benußte Buchstaben als die Zeichen für harte und weiche Aussprache mit eingerechnet, in dem alten tyrillischen Alphabet gegenüber den 26 Buchstaben im Lateinischen. Es müssen also weitere Vereinfachungen in der Aus­sprachebezeichnung vorgenommen werden, und zwar werden Bunkt und Apostroph dazu benutzt. So wird der russische Buchstabe Thah"" S" geschrieben werden und Tscheh"" c". Der Buchstabe Kh", der etwa unserem ,, ch" entspricht, wird durch x" arfeßt, während an die Stelle von die Buchstabenverbindung ,, ks" tritt. Durch diese Berwendung des Bunktes und Apostrophs wird die latinisierte russische Sprache, wenigstens in gemissem Grade, die außerordentliche Konsonantenanhäufung vermeiden, die den fremden Lejer im Polnischen so seltsam anmutet. Durch die Annahme des lateinischen Alphabets hofft man, die internationalen Beziehungen Rußlands   zu stärfen, den Ruffen das Erlernen fremder Sprachen und den Ausländerr das der russischen Sprache bequemer zu machen und durch die Berringerung der Buchstaben das Schreiben zu er leichtern und an Drudfosten zu sparen.

Messing statt Gold.

Russischer Kaufmann um 36 000 Mart betrogen.

Bon zwei gefchidten Gaunern iff ein in Berlin   anfäffiger russischer Kaufmann und Mafler um 36 000 Mart betrogen worden. Wir erfahren dazu folgendes:

Brivatwohnung hat, erschien am 19. Januar ein Mann, der sich als Vertreter der Sowjetregierung vorstellte und sich. Ciemoncf nannte. Er erklärte, daß er die in Boltama verheiratete Tochter des Kaufmanns fenne und beauftragt sei, von ihr Grüße zu überbringen.

Bei dem Kaufmann, der in der Schönhauser Allee   seine

Im Laufe der Unterhaltung erwähnte Ciemonof, daß er in Berlin   einen Emigranten tenne, der im Besiz von 25 Kilo zahn­ärztlichem Golde fei, das er gern verfaufen würde. Mit Rüdsicht darauf, daß er auch Matlergeschäfte tätigt, interessierte sich Der Kaufmann sehr für diese Angelegenheit und bat um nähere Einzelheiten. Der angebliche Regierungsvertreter, der diese nicht geben fonnte oder wollte, vereinbarte für den 21. Januar eine 3u­fammenfunft in einem Hotel in der Königgräger Straße, wo er und der Emigrant wohnten. In dem Hotelzimmer machte der Kaufmann dann die Bekanntschaft des Emigranten, der sich als 3. Basieliem vorstellte und eine in Leinwand gehüllte Tasche hervorholte, die das Gold enthalten sollte. Insgesamt wollte er das Metall für den Borzugspreis von 36 800 Mart verkaufen. Der Berliner   wollte aber ganz sicher gehen und verlangte, daß das Gold geprüft werde. Gemeinsam fuhren die Drei nach der Deutschen  Gold- und Silberscheideanstalt in Reinickendorf  - West hinaus, woo durch chemische Analyse die Echtheit des Goldes bestätigt murde. Für den 24. Januar murde der endgültige Abschluß des Geschäftes und die Zahlung vereinbart. Dieses sollte nicht mehr im Hotel, sondern in der Wohnung des Kaufmanns vorgenommen werden. Die beiden, der Regierungsvertreter" und der Emigrant, fanden sich pünktlich ein, lieferten die Tasche mit den Blatten ab und erhielten die verlangte Summe bar ausgezahlt. Als nun der Matler das Gold bei Zahnärzten anbot, wurde festgestellt, baß es in Wirklichkeit nur Messing war. Die echten Goldplatten waren vertauscht worden. Nachfragen bei der russischen Botschaft und der russischen Handelsvertretung ergaben, daß dort weder ein Ciemonos noch ein Wasieliem bekannt waren. Der Betrogene hat auf die Ergreifung der Schwindler und die Wiederbeschaffung des Geldes eine Belohnung von 5000 Mart ausgefeßt.

Kleine Kostprobe.

Aus der revolutionären" Degenfüche.

Mit der Balfenüberschrift: SPD.  - Arbeiter fammeln für Bezirtsfongreß" bradte das Zentralorgan der RPD. am 26. Januar einen vom 15. Januar datierten ,, Eigenen Bericht" aus Mannheim  . Der Bericht lautet:

Ein Arbeiter, der Mitglied der SPD.   und des Reichsbanners ift, fammelte in den lehten Tagen 22,50 Mart für den Bezirks. fongreß der revolutionären Gewertschaftsoppofifion."

Da im fommunistischen Himmel mehr Freude zu sein scheint über einen fahnenflüchtigen SPD.  - Arbeiter als über 99,, flaffen, bewußte Unorganisierte", fann man dem SPD.  - Arbeiter", der für die RPD. agitiert, in der Mostaupreffe häufiger begegnen.

Eine derartige Schwindelmethode tann doch nur für die ganz Dummen unter den Lefern dieser Presse berechnet sein. Ein SPD.  - Arbeiter, der auf die verrückte Idee fäme, für die KPD  . 311 fammeln, hat in demselben Augenblid, in dem er sich anfchidte, fie auszuführen, aufgehört, ein SPD.  - Arbeiter" zu sein. Dabei erginge es thm nicht einmal so schlimm als einem RP   D.­Arbeiter", der auf den vernünftigeren Einfall täme, für Zwecke der sozialdemokratischen Partei zu sammeln.

Wenn Carrafani tommt, erwartet man etwas Ungewöhnlides, und mit Recht: Jn Carrafanis Brogramm der Echönsten Schau meier Welten" häuft fich eine Fülle feltenster Bestungen von Menschen und Tieren Sn ständigem Wedel   werden wir von einem Erdteil in den anderen perfekt werben und Artisten aller Taffen, wilde und zahme Tiere aus allen Ronen erleben. Die Eröffnungsvorstellung in Berlin   auf dem Tempelhofer Feld findet am 7. Februar ftatt. Garrafani bleibt nur wenige Tage in Berlin  .

Berantwort!. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin   Berlag: Borwärts Berlag G. m b S.. Berlin   Drud: Bormarts Buch druckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co. Berlin 3 68. Lindenstraße& Sieran Beilage.

Zur Beseitigung der Harnsäure dient das ich tosint Sie tönnen das glauben oder nicht, aber Ste ollen feinen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie fich überzeugt haben

Ich will Ihnen hiermit von dem überraschenden gebliebene harnjaure Salze, und diese müssen her­Erfolg Ihrer Gidhtofint- Tabletten beridten und aus, sonst nügt alles Einreiben und Warmhalten Daher fann ich jetzt mit Freuden hetunden, daß dankbar fein. Ich habe 10 Jahre mit Rheumatismus nichts. mir die von mir eingeschlagene Rur mit Gictofint au tun gehabt, so daß ich npr Schmerzen bald nicht Tabletten äußerst gutgetan hat und ich von meinen mehr geben fonnte, hauptsächlich im Winter. Jest heftigen Schmerzen gänzlich befreit bin. Jedem Rheu. Zann ich mit Freuden berichten, daß ich teine matismustranten fann ich diese Kur nur empfehlen. Schmerzen mehr habe nochmals meinen besten Hochachtungsvoll. R. in M. Hochachtungsvoll Frau M. H. in D. Ich spreche Ihnen heute meinen beften Dant jür Solche Briefe befize ich Tausende, und nun hre vorzüglich wirkenden Gichtofint Tabletten aus. Rach 14tägigem Gebrauch ipürte ich schon eine Beffe- hören Sie weiter:

Dant.

Teilen Sie uns Ihre Adresse auf einer Boft. tarte fofort mit und adreffieren Sie diese an: Generaldepot der Bittoria- Apothefe. Berlin   A 275.

rung und fonnte Nachts schlafen. Nach Gebrauch der Gicht und Rheumatismus   tönnen nur von innen Friedrichstr. 19; es geht Ihnen dann vollständig erften Sendung war ich wie von neuem geboren. Noch heraus wirklich furiert werden, durch Entgif.ung fostenfrei eine Probe Gichtofint mit weiteren mals beften Dant. Hochachtungsvoll B. Sch. in N. des Blutes. Dieses ist verunreinigt burch zurüd- Aufflärungen und genauer Gebrauchsanweisung zu.