3lr.«T* 47. Zahrgaug
2. Beilage des Vorwärts
Goontag, 9. Februar 1950
Oer Weg des Zollfriedens.
Dom Ideal zur Wirklichkeit.
Um 17. JetauR fegtanf In Genf&U tnlenxaflontric Zoll- sriedenkkonserenz. Veutschlaad wird durch den Relchswirl- Ickiastsmiulster Robert Schmitt, den Reichseruähruugrmivtster Or. Dietrich, StaatssekretSr Dr.Trendelenburg und Dr. yllfcr- ding als Sachverständigen vertreten fein. Seit Jahren hat man in Europa erkannt, dah für die europäisch« Wirtschaft ein Markt geschaffen werden muh, der an Weit« und Einheitlichkeit dem amerikanischen nicht nachsteht, um innerhalb des Rahmens dieses von allen Zollschranken befreiten europäischen Marktes d>« Waren billiger her- zustellen als bisher und so die Lebens« und Arbritsoer- HSltniss« zu bessern. Slter die Verwirklichung dieses Zieles bringt Opfer mit sich, bedeutet die Einstellung von heut« nur durch Zollschuh am Loben erhaltenen Betrieben Zwar würde trotz dieser Opser die Allgemeinheit wesentlich gewinnen, aber es ist schwierig, Weg« zu finden, um unter den geringsten Opfern das Ziel des europäischen Zollabbaues zu verwirklichen Da» Ziel der Zollfriedeastoaferenz. Viel, aber leider fast ergebnislos ist in den letzten Jahren über die Möglichkeiten einer solchen Politik diskutiert worden Um die Debatte einen wesentlichen Schritt vorwärt» zu bringen, Ist für den 17. Februar eine Konferenz einberufen worden, die gemäh den Beschlüssen der letzten Vöikerbundsoersammlung Vorschläge über die Möglichkeiten eines europäischen Zollabbaues unterbreiten fall. Dies« Konserenz wird als Zollfriedenskonferenz bezeichnet, weil ihr zunächst die«in« Aufgabe zukommt,«in« weiterc Erhöhung der Zölle zu verhindern. Doch man wird dies«? Konserenz nicht gerecht, wenn man dies« Aufgabe des Ab- fchlusse» einer Zollfriedenskonvention«inseitig in den Vordergrund rückt. E» ist zu beachten, dah die geplante Zollsriedenskonvention nur«in Mittel zum Zweck ist. Der Zweck dieser Aktion ist der Abbau der europäischen Zollmouern. Um die Verhandlungen über diesen europäischen Zollabbau nicht durch Handelskrieg« und Zoll- Erhöhungen zu stören, soll zunächst ein« Zollsriedenskonvention ob- geschlossen«erden. Di« di« Zollsriedenskonvention unterzeichnenden Staaten müssen sich also zugleich fragen: Wollen wir auch«inen Zollabbau? Wie est dies« Zollabbau gedacht? Der Zollabbauoertrag soll in Form eines umfassenden Handelsvertrages abgeschlossen «Verden . Die zum Zolladbau entschlossenen Staaten werden sich wie rt Handelsverträgen gegenseitig ausbedingen, dah die und di« Zölle ermäßigt, daß im Lauf« der Lahre oder gahrzehnt« di« und di» Zölle abgebaut werden, ja. dah weltgehend der Düteraustausch zwischen diesen Staaten organisiert wird und so allmählich«in« europäisch« Zoll» und Wrtschaftsunion entsteht, denn es werden im allgemeinen nur europäische Staaten sein, die sich an dies««, Verhandlungen beteiligen. Zfi dl« Zell schon«ts? Wird«in solche» Ziel d«r allmählichen Abschaffung der europäischen Zollmauern zu verwirklichen sein? Der Heu. Lg« Zustand der di« Lebenshaltung verteuernden, die Arbeitsmög« lichkeiten einschränkenden hohen Zollmauern und kleinen Märkte ist in d« Tat untragbar. Notwendig ist«ine Belebung der Wirtschaft,
ein« Steigerung de» Verkehr» und de» Berdmuches durch de» Ad- bau der Zollschranken und der sonstigen Handelshemmnisse, Aber leider sind Zweifel darüber angebracht, ob die Zeit schon gekommen ist, ob die Verhältnisse genügend reis sind, um dieses Ziel zu verwirtlichen. Wer setzt sich denn für dieses all- gemeine volkswirtschoftlich« Ziel der Steigerung des europäischen Güterverkehrs durch den Abbau der Zölle«in? Doch nur einige wenige Wirtschaftler, die sich zu einer solchen allgemeinen Zielsetzung durchringen. Hinzu kommen einige Vertreter der Fertigwarm- industrie einiger Länder, wie besondere Deutschlands , denen der heimische Markt nicht genügt, denen aber die heutige Hochschutzzoll- Politik die Möglichkeit eines Exporte» weitgehend nimmt. Diesen wenigen Interessenten gesellen sich andere hinzu, die aber die Ziel- setzung der Schaffung einer europäischen Zolleinheit zu unbedachten Maßnahmen zu mißbrauchen trachten. Hingewiesen sei nur aas die Paneuropavorschläge der Automobilindustrie, die in den Bestrebun- gen eines Zollabbaues Innerhalb Europas eine Möglichtelt steht, sich durch hohe europäische Zollmouern gegen die amerikanische Konkurrenz zu schützen. Speziell derartigen Tendenzen gegenüber muß von vornherein klar und unzweideutig betont werden: Ein europäischer Zollabbau kann nur dann als zu erreichende» Ziel hingestellt, kann nur dann von den Arbeitern gefördert werden, wenn die Gewähr dasür ge- geben ist. daß die als Auswirkung eines Zollabbaues zu erwartend« Senkung der preise. Steigerung der Reallöhne, Erhöhung der De» schäftigungsmögltchkeilen und allgemeine Belebung der XDirlschasl nicht durch Karlellabkommen und ähnliche Vereinbarungen der Zu- dnstrie illusorisch gemacht werden. Die Gegner. Den Befürwortern stellt sich überall di« stark« Front der Gegner«ine» europäischen Zollabbaues entgegen. Gegner sind von der politischen Seit« her die Nationalisten aller Länder, die ihr Ideal darin sehen, innerhalb ihre» Landes alle Wirtschastszweige aufzubauen. Diese nationalistischen Kreif« sind in«inigen Ländern so stark, daß sie sicherlich eine Vs» teiligung ihrer Länder werden verhindern können. Dies gilt z.B. für Polen , Italien und Spanien . Gegner sind ferner hie Landwirt- schaft, die sich in allen«uropöischen Ländern in einer Krisis befindet und al» Schutz hiergegen Zollerhöhungen fordert. Gegner sind ferner di« unentwickelten, auf Zollschutz angewiesenen Industrie- zweige aller Länder. Diese bestimmen den Charakter der Wirtschaft st,«inigen kleineren europäischen Ländern so stark, dah deren Bs- teiligung an Zollabboubemühungen unwahrscheinlich ist. Das Problem der Möglichkeit eines europäischen Zollabdanes ist leider bisher so wenig untsrsucht und behandelt worden, daß auch die Zollfriedenekonferenz zunächst einmal mit ollgemein gehaltenen Debatten über di« Möglichkeiten eines europäischen Zollabbaut» de- lastet sein wird. Der Perlauf dieser Debatten wird uns schon mit einer größeren Klarheit zeigen, ob und, in welchem Zeitraum der Gedanke eines europäischen Zollabbau«» zu verwirLlchen ist. Du Gegner eines europäischen Zollabbaues werden«lf dieser Kon- ferenz sicherlich sehr stark sein. So stark, daß wohl auch die zu er- wartend« Konvention über Zollfrieden nicht viel besagen wird, daß wohl zwar beschlassen werden wird, daß in de» nächsten Jahren die Zölle nicht weiter erhöht werden dürfen, dah aber dieser Be- schluß durch viele Ausnahmen entwertet werden wird. W. G.
Llm das Berliner Brot. Wahrheit und Dichtung des Backergewerbes.
� Der Zweckverband der Bäckermeister Groß-Berlins beschäftigt sich in seiner Darlegung, die auch an sämtlichen Anschlag. säulen Berlin » plakatiert werden soll, mit der in den letzte» Wachen heftig erörterten Roggenbrotsrag«. In wenig glücklicher Weise. So führt die Darlegung der Bäckermeister den Rückgang de» Roggenverbrauchs u. a. auf die Umstellung der Arbeitszeit auf den Achtstundentag und den gegenüber der Darkriegszeit ge- stiegen«» Roggenbratpreis und auf die erhöhten sozialen Lasten und Löhn« zurück. Es hätte auch etwa« gefehlt, wenn sich die Bäckermeister nicht scharfmacherisch geben würden. Aber das gibt keine Antwort auf die Frage, weshalb der Roggenpreis unter, der Roggenbrotprei» über dem Friedensstand liegt. Di« Reichsforschungestell« für landwirt- schaftliches Marktwesen hat in einer statistischen Aufstellung dieser Frage dahin präzisiert: Da» SO-Pfennig-Roggenbrot ging im Gewicht ro n 17 0 8 Gramm bei einem Roggenpreis von 8 Mark pro Zentner vor dem Kriege auflZ22Grammbei mittleren Roggen- preisen(10,80 Mark pro Zentner) und aus 12 61 Gramm bei niedrigen Roggenpreisen(8.40 Mark pro Zentner) nach dem Kriege zurück. Der Preisanteil de» Bäckers erhöhte sich von 19,5 Pfennig vor dem Kriege auf 21 Pfennig bei mittleren Roggen- preisen und 23,5 Pfennig bei niedrigen Roggenpreisen. Zunächst die Frage, ob da» Roggenbrot in Berlin zu teuer ist. Die Darlegung der Bäckermeister sagt, dah das Kilogramm Roggenbrot in Berlin 89 Pfennig kostet, in Stuttgart dagegen 40. Hamburg 41. Mannheim 42. Frankfutt a. M. 43. Essen 45, Allgsburz 48, in München und Lübeck SO. In Köln und in Aachen SZ. Dies« Aufstellung beweist zunächst nur. daß das Roggenbrot in anderen deutschen Stödten eben noch teurer ist als tn Berlin . Besonders billig ist aber das Berliner Roggenbrot, das in der Statistik die übliche Bezeichnung Roggengraubrotpreis hat. nicht. Der Berliner Roggengraubrotpreis liegt ungesähr aus der Höhe des vom Preußsschen Statistsschen Londesamt berechneten Durchscbnillspreise» für 51 preußisch« Städte. Dieser Roggengrau. brotprei, betrug im Frieden aber 28.8 Pfennig(noch der Angab« der»erNner Bäckermeister 2S Pfennig). Im Juni 1929. also vor der Roggenernt«. die zu den bekannten Preisstürzen an den Roggen- markten führt«, machte der Roggengraubrotpreis in Berlin nach den Angabe» des Preußischen Statistischen Landesamts 4 0 Pfennig aus. Im Dezember 1929(so weit liegen uns die statistischen An- gaben opr ) jedoch ebenfall» 40 Pfennig. In dieser Zeit ist der Roggenpreis von etwa 200 Mark(Notierung der Berliner Börse End« Juni) auf etwa 170 Mark(Notierung End « Dezember Kertiner Birse) gefalle».
Mit Recht fragt der Verbrau che r. weeholb er noch immer 40 Pfennig für das Brot der Berliner Bäckermeister zahlen muh. Er weist darauf hin, daß sich dies« stark« Preissenkung auf den Brot- preis hätte auswirken müssen— und vermißt diese Aus- Wirkung, was die Berliner Bäckermeister nicht wundern dars. Di« Darlegung des Zweckoerbandes sagt nun, daß man bei den Er- örterungen über den Brvtprei» nicht vom Roggenprsl», sondern vom Roggenmehlpreis ausgehen müsse. Wir unterstreichen das. Run wurde R o g g« n m« h l an der Berliner Börf« Ende Juni pro 100 Kilogramm mit 27,25 bis 29,50 Mark notiert. End« Dezember 1929 dagegen mit 23,25 bis 26,90 Mark. Di« Preissenkung ist ganz erheblich und gibt etwa die veränderten Verhältnisse in der Roggennotierung wieder.(Rehen- bei gesagt hat sich die Notierung bis heute auf 21 Mark bis 24,75 Mark. Nottz von Sonnabend, ermäßigt.) Das Bäckergewerb« kann in der Zeit von Juni bis Dezember 1S29 unmöglich derart ver- teuerte Produktionsfaktoren gehabt haben, die di« Preisstellung für Brot erklären könnte. Somit hat der Derbraucher schon recht, wenn er sich über die zu teuren Roggenbrotpreis« in Berlin beklagt. Die best« Propaganda ist aber billig«» und gutes Brot, wenn schon Propaganda du Parole sein soll. Daß das Berliner Bäck«rg«werbe dieser Forderung nicht genügt, beweisen doch schließlich die vielen Klagen. Diese Klagen sind keineswegs all« unberechtigt— und daß man in Berkin ein wohlfeiles und gutes Roggenbrot backen kann, beweist so die Berliner Konsum- genossenschaft. Weil wir gute und beste Propaganda für den Roggen und das Roggenbrot machen wollen, verlangen wir in dem kommenden Gesetz unbedingt den Deklarierungszwang hin- sichtlich der Verwendung von Zusatzmehlen und di« eindeutige Vor- fchrist. daß das Brot endlich im Deutschen Reich überall noch Gewicht verkauft wird, damit die Hausfrau ein« Kontrolle über dos Brot und seinen Preis hat. Wir glauben, daß dann auch Berlin ein billiges und gutes Roggenbrot erhält._ Reichs- und Slaalskredll« für oflpreußlsche Industriebetrieb«. Aus Grund der Berhandlungen zwischen Reichsreglerung und Reichstag sollen für den Erwerb des Werstbetriehes der
Stockt die Arbeitslosenflut? Erstmalig kein Zuwachs von Arbeitsuchenden. Das stetig« Tempo der von Woche zu Woche sich fortsetzenden Verschlechterung des Arbeitsmarktes hat in der Woche zum 1. Fe. bruar nachgelassen. Zwar nahm die Zahl der Untcrstutzunzs- bezieher noch um 9611 Personen zu, was sich aus der Entwicklung der Vorwochen erklärt, dagegen hat z u m e r st« n in a l der Zu- gong von Arbeitsuchenden gestoppt. In der Bericht«. woche war insgesamt nur ein Zugang von 70 Arbeitsuchenden gegen- über einer Zunahme von fast 9900 Personen in der Vorwoche zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden im Bereiche des Landesarbeitsamts Brandenburg stellt sich aus 482163 Personen, die sich mit 329 286 auf Beilln und mit 139 879 Personen auf die Provinz Brandenburg verteilen. Unterstützt wurde» hiervon in der Arbeitslosenversicherung 307 689 und in der Krisen- nnterstützung 88021, zusammen 345 710 Personen. Di« Entwicklung in der letzten Berichtswoäx bestätigt die An nähme, daß die E n t l a st u n g des allerdings speziell tn Berlin besonders überfluteten Arbeits markte» etwa vier Wochen früher einsetzt als in dem Katastrophenwinter 1928/29. Aller- dings ist die Voraussetzung hierfür, daß jetzt nicht noch der Februar «inen strengen Nachwinter bringt. Die ungleich stärkere Belastung des Arbeitsmarktes in diesem Winter trotz einer ausnohmsweiü.- günstigen Witterung zeigt di« folgende Tabelle: Arbeitsuchende Winter 1928/29 Winter 1929 30 1. Dezember... 285 431 315 441 1. Iannar.... 370444 438310 1, Februar.... 385 124 482 163 1. März..... 398161? Es zeigt sich also, daß der Höhepunkt der Winterarbeitslosigkeit m Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr erst Anfang März erreicht war, während zu hoffen ist, daß dem setzt erstmalig eingetretenen Stillstand auf dem Arbeitsmarkt bald die erste Eni. lastung folgt. Auslandskapiial fließt wieder zu. )n der ersten Februarwoche 155 Millionen Mark. Der Druck auf das deutsche Wirtschaftsleben, der durch die unterbrochene Zufuhr von ausländischem Kapstal wesentlich hervor gerufen wurde, beginnt zu weichen. In den letzten drei Monaten hatten die deutschen Anleihen im Ausland im Durchschnitt den lächerlichen Betrag von durchschnittlich 8 Millionen Mark nicht über schritten. In der ersten Februarwoche allein sind rund 155 Millionen Mark nach Deutschland geflossen: die Siemtns-Anleihe bracht« etwa 137 Millionen, da» Badenwerk-Karlsruhe erhielt eine Änleihe von 12 Millionen Schweizer Franken (9,6 Millionen Mark), und der Ruhroerband(Wasserwirtschaft im Ruhrgebiet ) hat in Holland «ine Anleihe von 5 Millionen Gulden(8L Millionen Mark) unter- �gebracht.�„..j,....<:«»•.»•. Zweifellos sind diese Anleihen erst, durch den Abschluß fe4« N 0 u n g- Plans möglich geworden, wenn auch der tister national sinkend« Zinsfuß ein« entscheidende Voraussetzung war Wann wird der ausländische Kapitalmarkt für die öffentlichen Unternehmungen wieder geöffnet werden? Wir brauchen Arbeit! Mittionenverlufi bei Wanderer. J Trotz hoher Dividenden in den letzten Iahren. Eine böse Ueberraschung für die Aktionäre bringt der soeben verösfentlicht« Abschluß der bekannten sächsischen Wanderer- Automobtl-Werte in Chemnitz . Das Geschäftsjahr lS28-'29 schließt mit einem Berlust von 1.6 Millionen Mark. In den Iahren nach der Inflation gehörte dieses Unternehmen zu den ganz wenigen blühenden Automobilbetrieben in Deutsch - land und zahlte von 1924 bis 1927 Dividenden von 12 P roz., also in einer Höhe, wie sie snost in der deutschen Auto- industrie nicht zu finden waren. Zwar senkt« die Gesellschaft im vergangenen Jahr die Dividende für 1927/28 auf 6 Proz., doch waren hierbei geringere Verdienste weniger ausschlaggebend als Vorsichtsmaßnahmen wegen hoher Rationaiisierungskosten. Der Geschäftsgewinn für 1927/28 lag auch mit fast 7 Millionen nur ganz unwesentlich unter dem Vorjahrsergebnis, und bei dem mit 1,2 Millionen ausgewiesenen Reingewinn waren noch die besonders hochgeschraubten Abschreibungen zu berücksichtigen. Auch die Um- s a tz z l f f e r n des Unternehmens wiesen seit 1925 eine ständig steigende Tendenz auf. Die beiden letzten Betriebsjahre stellten nach der Angabe der Verwaltung hinsichtlich des Umsatzes Rekordjahre seit dem mehr als 40jöhrigen Bestehen des Unter- nehmen» dar. Wenn auch in letzter Zeit verschieden« Nachrichten über den ungünstigen Stand der Wanderer-Werke in die Oeffentlichkeit durch- sickerten, muß doch die Höhe des Verlustes mit 1,6 Mill. über- raschen. Die Geschäftsleitung begründet den schlechten Abschluß mit der allgemein ungünstigen Wirtschaftslage im letzten Jahr, die sich im Alitamabiilgeschäst mit besonderer Schärfe ausgeprägt hätte. Die Gesellschaft hat, wie wir hören, sich bereits mit der Auf- stellung«ine» neuen Fabrikationsprogramms befaßt, welches di« Fabrikation einer neuen verbesserten Typ« des früheun 6/30er Wagens neben der 10/50er Typ« vorsieht. Diese letzt«« Typ« hat an und für sich auf dem In- und Auslandsmarkt zweisel los sehr gut eingeschlagen, stdock» haben offenbar auch die Erlöse hier nicht ausgereicht, um die hohen Umstellungskosten abzudecken.
in Konkurs gegangene Königsbsrger Union kommen ausschließlich als Erwerbskredit in Frag«, wahrend die Komnick A.-G das Geld als verzinsliches Darlehen erhält. An d«r Gesamt. summ« beteiligen sich Preußen und da» Reich je zur Hälft«.
Lieber 3 Millionen �unösunkieilnehmer. Nach dem dritten Vtertelsahresbericht der Reichspost hat siÄ zum 81. Dezember 1929 di« Zahl der Rundfunkteilnehmer auf 8 066 6�2 erhöht. Der Zugang betrug im Quartal September- Dezember 223 000 Teilnehmer. Siebzehn Flugpostllnien dienten dem Winter flugplan: nn März und April sollen weitere 17 Linien hinzukommen. Die Zahl der Telephonsprech stellen sst um 88 200 auf 3 116 928 gestiegen. Der Umsatz gut Postscheckkonto für das Kalenderjahr 1929 umfaßte 736 8 Mil-- lionen Buchungen über 150,7 Milliarden Mark bei 688,9 Millionen Mark Postscheckguthaben zum Jahresschluß und einer Konten, zahl von 974 921. Im dritten Quartal de» Rechnungsjahre» betrugen Ein- nahmen 591 und Ausgaben 598 Millionen.