Was die Technifer sagen.

Ueber die Maffenarbeitslosigkeit und die öffentliche Wirtschaft.

Die freigewerkschaftlich organisierten Berliner   Techniker be schäftigten sich Freitag abend in einer überfüllten Versammlung in den Germaniafälen mit der fatastrophalen Arbeitslosigkeit, die auch auf der Techniterschaft mit aller Schwere lastet. Schweizer, Borstandsmitglied des Butab, legte in einem zweistündigen fesseln­den Referat über das Thema„ Massenarbeitslosigkeit und öffentliche Wirtschaft" die Gründe dar, die zu der Brachlegung von jest an nähernd 3½ Millionen Arbeitsfräften geführt haben.

Schweizer   trat mit aller Schärfe dam Pessimismus der foge nannten Wirtschaftsführer und deren Forderungen entgegen, dem nicht zu leugnenden Kapitalmangel der deutschen   Wirtschaft durch Abbau der Löhne und Gehälter zu begegnen. Neben einer den heutigen Produktionsverhältnissen entsprechenden Ber­fürzung der Arbeitszeit und dem

rüdsichtslosen Kampf gegen das Ueberstundenunwesen müsse vor allem neben ausreichender Unterstützung der Erwerbs. lofen die Beschaffung von Arbeit für sie gefordert werden. Dazu tönnten die öffentlichen Betriebe ganz erheblich bei tragen. Es sei deshalb geradezu ein Verbrechen am Bolte, der

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öffentlichen Wirtschaft die Vergebung von Aufträgen durch die Ans leihesperre unmöglich zu machen und darauf hinzuarbeiten, die öffentlichen Werke durch diese Strangulierung in den Befiz des Privatfapitals zu bringen.

Bei dem Abwehrkampf der öffentlichen Wirtschaft, besonders aber bei dem der Gemeinden

gegen die Beutegier des Privattapitals

gehören die gesamten Arbeiter und Angestellten an bie Seite der öffentlichen Wirtschaft. Deswegen müffe die bringendste Forderung die Beseitigung der Beratungsstelle für Auslandsanleihen sein und wenn Dr. Schacht sich dagegen sträubt, müsse auch seine Beseiti gung gefordert werden. Das vorzügliche Referat, das in der Dis. tuffion noch durch Ausführungen einiger Redner treffend ergänzt wurde, fand feinen Niederschlag in einer einstimmig angenommenen Entschließung, in det es u. a. heißt:

Angesichts der ungeheuren Not der mehr als drei Millionen Urbeitslosen und der schweren Gefahren, die von dieser Massen arbeitslosigkeit drohen, richten die Versammelten an die amtlichen Stellen und die gesehgebenden Körperschaften die dringende Auf­

forderung, alles, was in ihren Kräften steht, zu tun, um ben großen öffentlichen Auftraggebern, insbesondere auch den Städten, eine verstärkte Auftragserteilung zu ermöglichen.

Darüber hinaus muß den Städten auch durch einen ihren Bedürfnissen entsprechenden Finanzausgleich die Möglichkeit gegeben merden, ihre unabweisbaren sozialen und kulturellen Aufgaben zu erfüllen.

An die städtischen Körperschaften Berlins   richten die Bere sammelten als Techniker die dringende Mahnung, nicht unvernünftige Sparmaßnahmen, wie die Unterlassung von Unterhaltungsarbeiten oder Neuanlagen, die durch das Anwachsen der Bevölkerung und des Berkehrs zwangsläufig notwendig werden, zu veranlassen oder zu dulden, die in ihrer Endwirtung nicht auf Ersparnisse, sondern auf erhebliche Mehrausgaben hinauslaufen.

Der Besuch aus Polen  .

100 000 Banderarbeiter fommen wieder.

Warschau  , 12. Februar. Wie die polnische Presse berichtet, sollen sich in diesem Jahre wieder etwa 100 000 polnische Wanderarbeiter nach Deutschland  begeben.

Arbeitslosenunruhen in Cleveland  , 1500 Arbeitslose stürmten am Dienstag das Rathaus in Cleveland   im Staate Ohio  . Die ge­famte Polizeimacht der Stadt wurde eingesetzt. Bei den Zusammen. ftößen gab es zahlreiche Verlegte.

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