Die Welle verebbt.
Bedeutungslosigkeit der Opposition" bei den Buchbindern.
Daß die„ Opposition" in der Berliner Ortsverwaltung des Ber -| bandes der Buchbinder und Papierverarbeiter vollständig ab. gewirtschaftet hat, zeigte die Jahresgeneralper sammlung dieser Organisation am Donerstag mit einer Deut. lichkeit, die selbst auf die wenigen noch zur Generalversammlung| Delegierten Kommunisten ernüchternd gewirft hat. In der vor turzem neu gewählten Generalversammlung, die von etwa 800 Delegierten besucht war, zählte die KPD . Fraftion taum noch 20 Bersonen. Die Führer" der Opposition", einst fast ebenso start wie die Amsterdamer Richtung, waren sich anfangs über ihre Stärke anscheinend selbst noch nicht flar. Sie stellten zu Beginn der BerJammlung den Antrag, die Versammlung zu vertagen und an der Erwerbs ofendemonstration teilzunehmen! Erst der faft ein mütige Beschluß, über diesen Antrag zur Tagesordnung überzugeben, öffnete ihnen die Augen über ihre Bedeutungslosigkeit.
Der Bevollmächtigte Ganosse Imhof zeigte in seinem Geschäftsbericht, daß es der Organisation trotz der schlechten Geschäftslage im vorigen Jahre gelungen ist, in allen Tarifgruppen& ohn aufbesserungen durchzuseßen. Insgesamt wurden in Berlin für etwa 18 000 Berufsangehörige rund 30 000 m. Lohnzulage pro Woche erwirkt. Bebauerlich ist es, daß noch mehr als 5000 Be
russangehörige der Organisation fern stehen und Parasiten ihrer Erfolge sind.
Trotzdem legt die Mitglieberbewegung ein gutes Zeug nis von der Werbefraft des Verbandes ab. Es wurden im
Werkmeister in der Wirtschaftskrise.
Widerstandsfähigteit einer feffen Organisation.
Der Bezirk Berlin- Brandenburg des Deutschen WertmeisterVerbandes hielt am Sonntag im Berliner Gewertschaftshaus seinen diesjährigen Bezirtstag ab. 3hm lag eine sehr umfangreiche Tages. ordmmg zur Erledigung vor. Nach dem Bericht des Berliner Be sirkspertreters Genossen Rühl über seine Tätigkeit im Haupt vorstand und über mehr interne organisatorische Fragen sowie den anschließenden Ausführungen des Bezirksvorsitzenden Genossen Grommel, die sich gleichfalls in der Hauptsache auf organisatorische und taktische Fragen bezogen, erläuterte der Geschäftsführer Genosse Jaeger den gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht für das Jahr 1929.
Danach hat sich die allgemeine Arbeitsmartttrife auch auf die Organisation der Wertmeister ausgewirft. Wenn auch die Bertmeister bei abflauender Konjunktur nicht sofort aus den Be trieben entlassen wurden, so war doch die Zahl der erwerbs. lofen Wertmeister im Vorjahr ständig um etwa 75 Broz höher als im Jahre 1928. Sehr erschwerend für die Vermittlung non Berfmeistern wirft der Umstand, daß die Unternehmer möglichst junge Wertmeister bei Neueinstellungen bevorzugen und die älteren, besonders die über 50 Jahre, sehr lange stellungslos
Vorjahre 446 neue Mitglieder gewonnen, so daß der Buchbinder verband am Jahresschluß in Berlin 11 788 Mitglieder musterte. S.hr beachtlich sind auch die vor den Arbeitsgerichten erftrittenen Erfolge. Durch Bergleiche und Urteile sind nicht weniger als 33 000 Marf den Unternehmern abgerungen worden.
Der Bericht des Kassierers Genossen Bytomski tlang weniger erfreulich. Der Lotalfaffenbestand ist um 8058 m. auf 82 352 M. gejunten. Das ist einmal darauf zurückzuführen, daß für den Streit in der Luruspapierbranche rund 6000 m. Zuschuß aus der Lokal tasse gegeben wurden, vor allem aber auf den Beschluß der legten Generalversammlung, den erwerbslosen Berbandsmitgl etern 311 Weihnachten eine Sonderunterstützung zu gewähren, ohne zu diesem Zwed Sonderbeiträge zu erheben. Auf Grund dieses gegen den Willen der Ortsverwaltung gefaßten Beschlusses wurden allein 14 215 m. verausgabt, für die feine Deckung vorhanden war.
Den wenigen fommunistischen Rednern, die in der Diskussion für ,, robe " Betriebsräte Propaganda zu machen versuchten und eine Kritif des Geschäftsberichts an den Haaren herbeizogen, wurde von den nachfolgenden Rednern gebührend heimgeleuchtet. Die Ein= flußlosigkeit der Opposition" zeigte sich nochmals bei den der. Gegen ganz wenige Stimmen wurden der bisherige zweite Abstimmungen über die neu zu wählenden OrtsverwaltungsmitglieBevollmächtigte Genoffe Priemer und die Revisoren wiedergewählt. Die Wiederwahl des zweiten Kassierers Genossen Beder erfolgte einstimmig.
Feinmechanit und Optit, den Kunst- und Bau schlossereien usw. Daneben gelang es auch, einzelne Verbesse rungen der Manteltarife zu erwirken.
Nicht befriedigend ist die Mitgliederentwidlung des Bezirks. Es wurden im Vorjahre insgesamt 60 neue Mitglieder gewonnen, so daß die Organisalien am Schluß des Berichtsjahres 11 136 Mitglieder zählte.
Abgesehen von einigen wenigen tritischen Bemerkungen wurde in der Diskussion zu dem Geschäftsbericht die Tätigkeit der Geschäftsstelle und des Bezirksvorstandes vollauf anerkannt. Diese Anerfennung kam dann auch bei den Neuwahlen zum Ausdruck, die nach der mehrere Stunden in Anspruch nehmenden Debatte über die Anträge zum Bezirtstag und zu dem in diesem Jahre stattfindenden Verbandstag vorgenommen wurde. Mit einigen Ers gänzungen wurden die bisherigen Beiratsmitglieder sowie die Bertreter für das AfA- Ortsfartell wiedergewählt. In den Bezirksvorstand wurde einstimmig der Genosse Stommel als erster Borsitzender und der Genosse Ehret als Schriftführer wiedergewählt. Zum zweiten Borsitzenden des Bezirkes wählte der Be3irfstag mit großer Mehrheit den Genossen Beyer.
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andere Alterszahlen an. Ihre Bedeutung erhalten die Feststellungen des DHB. dadurch, daß angeblich für die Gruppe der 31, bis 40jährigen ein Monatseinkommen von durchschnittlich 352 M. und für die Gruppe der über 41jährigen ein Monatseinkommen von durchschnittlich 392 M. ermittelt worden ist.
Wenn schon diese Ergebnisse reichlich anfechtbar erscheinen, so ist es die Schlußfolgerung noch viel mehr. Sie lautet nämlich:„ Da die Gehaltsstaffel der Tarifverträge für den Kaufmannsgehilfen mit dem 30. Lebensjahre endet, ist die Tatsache, daß das Gehalt auch meiterhin steigt, ein Zeichen für die Bewertung der besonderen Leistungsfähigkeit der älteren Angestellten."
Diese Berallgemeinerung mirti geradezu ungeheuerlich, wenn man sich erinnert, daß nicht nur der AfA- Bunb und der Zentralverband der Angestellten darum bemüht find, das Los der älteren Angestellten erträglicher zu gestalten, sondern daß die Not der älteren Angestellten so allgemein anerkannt ist, daß selbst Barlament und Regierung Maßnahmen zu deren Schuh treffen mußten. Selbst in den Versammlungen des DHB. werden Resolutionen angenommen, die ganz energisch Maßnahmen fordern, um endlich der grausamen Not der älteren Angestellten zu steuern.
Glaubt man aber der Leitung des DHB., dann geht es den älteren Angestellten alle Tage beffer und besser. Sie brauchen keinen Tarifvertrag! Je älter sie werden, desto höher werden sie ,, be. wertet". Die Unternehmer werden die wissenschaftliche Erkenntnis des DHV. mit Kußhand in Empfang nehmen. Die älteren Angestellten aber werden sie als Berhöhnung empfinden.
Eine Versammlung der gemäßigten Gewerkschaften, die sich mit der neuen Arbeiterversicherung befaßte, murde Don etwa 100 Rommunisten gesprengt. Die Kommunisten brangen gewaltsam in den Saal ein, veranstalteten einen ungeheuren Lärm und begannen schließlich eine Prügelei, in deren Verlauf 30 Personen zum Teil schwer verlegt wurden. Mit Messern, Dolchen und Schlagringen schlugen die kommunistischen Rowdys auf ihre andersgesinnten Arbeitskollegen ein. Erft als die Polizei eingriff, fonnte dem Tumult ein Ende bereitet werden. Mehrere Kommunisten wurden verhaftet.
Osram, Sidingenstraße! Mittwoch, 14% Uhr, Bersammlung aller Varteigenossen und Sympathifierenden im Reftaurant Osram- Ede. Der Fraktionsvorstand. Bezirksamt Kreuzberg . Nächte Gigung der Betriebsfraktion Donnerstag, 20 Uhr, im Restaurant Ewald, Staliger Str. 126. Tagesordnung: 1. Die Neuorganisation der Stadtgemeinde Berlin ", an schließend Aussprache. Referent Stadtverordneter Baul Robinson. 2. Mitteilungen. 3. Berschiebenes. Bollzähliges Erscheinen aller Ge noffen erwartet Der Fraktionsvorstand.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Wanderleiter! Die nächste Sufammenkunft findet ftatt om Moning. 17. März, um 20 Uhr, im Gaal III des Gewerkschaftshauses. Zichi bilbervortrag: Sternberger Land Sanfetal". Seute, Dienstag. 19% Uhr, tagen die Gruppen: Ereptow: Gruppenheim Schule Bildenbruch ftraße 53-54( Sortzimmer). Bunter Abend. Sumbolbt: Jugendheim Graun Ede Lorkingftraße. Bortrag: Der organisatorische Aufbau der FG3." Mariendorf : Jugendheim Dorfftr.. 7( Alte Schule). Borirag:" Wandern und trag: Frankfurter Allee : Städt. Jugendheim Bitauer Straße 18. Rethenvortrag: Unsere Arbeiterführer". Landsberger Blag: Gruppenheim Dieftelmenerftt. 5. Lichtbildervortrag: Bir manbern durch Deutschland ". 4. Abend: Das Fichtelgebirge ". Lichtenberg : Jugendheim Doffeftr. 22. Märaftürme." Ren- Lichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44. Märzgedenken."
bleiben. Biele von ihnen haben versucht, wieder ihre frühere Hand- DHB. liefert Unternehmern Argumente" Spandau : Gruppenheim Grabt, Jugendheim Bindenufez 1. Bor
arbeiterbeschäftigung aufzunehmen, was ihnen aber infolge der großen Arbeitslosigkeit auch in den Facharbeiterberufen gleichfalls nur selten gelang.
Troß diefer ungünstigen Arbeitsmarttlage ist es der Organi fation meist im Zufammenwirten mit den übrigen freigemertschaftlichen Angestelltenverbänden gelungen, in vielen Industrien und Branchen die Gehälter der Wertmeister aufzubeffern. Go wurden zum Beispiel die Gehälter der Wertmeister in der Berliner Metallindustrie um 7 Broz erhöht, desgleichen die in der
Er leugnet die Not der älteren Angestellten.
Der Deutschnationale Handlungsgehilfen- Berband veröffentlichte vor furzem das Ergebnis einer Erhebung über Alter und Ein= tom men der Kaufmannsgehilfen, die auf Grund von 166 000 Fragebogen zustande gekommen sein soll. Es ergibt sich daraus, daß 23,65 Broz. der Mitgliedschaft des DHB. ein Alter von 31 bis 40 Jahren haben und 14,98 Proz im Alter von über 41 Jahren stehen. Im übrigen geben die Erhebungen der Unternehmer ganz
3naendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Dienstag. Finden folgende Beranstaltungen ftatt: Richtenberg : Jugendheim Gunterstr. 44. Bortrag: Gie fuchen die Geele( Beris gemeinschaft , Bertschule, Berksport). Referent Rurt Mener. Rotbweft: Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Torirag: Der Jugendliche im Arbeits techt". Referent Erwin Bunzel. 26 20 Uhr probt unser Sprech und Bc megungscher in der Turnhalle der Schule Baruther Str. 20.
Theater, Lichtspiele usw.
Dienstag, 11. 3.
Staats- Oper
Unter d. Linden Teil- Ab. D. Di No. 7 Jabres- Ah.- Y. No. 68
191 Uhr
Dienstag, 11. 3. Städt. Oper
Bismarckstr.
Turnus I 191 Uhr Die Hochzeit
Ende 22 Uhr
Ende n. 22 U.
Staats- Oper Staatl. Schausph.
Am Platz der Republik
Vorst. 42
20 Uhr
am Gandarmenmarkt St. R. 2 Di. No. 6 Jahres- Ab.- V. No. 60
20 Uhr
Jphigenie Prinz Friedrich V. Homburg
auf Tauris
Ende n. 222 Uhr Ende g. 221 Uhr
Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
Das Friedensfest
Ende 22 Uhr
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65 Barb. 9256
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Volksbühne Theater am Bülowplatz.
8 Uhr
Direktion
Dr. Robert Klein Deutsches
Amnestie Künstler- Theat
Schauspiel v. Carl Mar. Finkelnburg Regie: Günth. Stark
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Staatl. Schiller- Th. Das Friedensfest
Staatsoper Am Pl. d. Republik 8 Uhr
Iphigenie auf Tauris
Komische Oper Friedrichstr. 104. Merkur 1401/4330. Allabendlich 8 U.
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Schwank von Arnold and Bach Lustspielhaus Friedrichstr. 236. Bergmann 2922/23. Täglich 8 Uhr
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Hotel Stadt Lemberg Musik von Gilbert
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Weldendamm 2797.0846 Täglich 8 Uhr Affäre Dreyfus
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Wo spelst man gut und billig? Nur
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225x3 Musketiere 1000000 Besucher
Dienstag, den 11. Märs, 8 Uhr
FestVorstellung
REGIE:
CHARELL
Großes Schauspielhaus
Theater in der Königgrätzer Straße Täglich 8 Uhr Professor Bernhardl yon Arthur Schnitzler Regie: Victor Barnowsky Komödienhaus Täglich 8 Uhr Ber Lügner und die Monne von Curt Götz
Deutsches Theater D2 Weldendamm 5201 Tägl. 84 Uh Der Kaiser V.Amerika
von Bernard Shaw Reg.: Max Reinhardt
Kammerspiele
D2 Weidendamm 5201 72 Uhr zum ersten Mal Die liebe Feindin Komödie von A. P. Antoine Deutsch von Barta Zuckerkand Regie: Gustaf Gründgens Bühnenbilder: Ernst Schütte Lill Darvas, Hans Albers ,
Lothringer Straße 37
Wieder ein neuer Schlager Der wahre Jakob Stürmischer Helterkells- Erfolg