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Safenfreuztümmelei.

Ein Mittelschullehrer beschimpft den Unterrichteminiffer.

Karlsruhe  , 28. März.( Eigenbericht.)

Zu einem schweren 3 wischenfall tam es heute früh im Badischen Landtag. Während einer Rede des sozialdemokratischen Abgeordneten Weißmann zum Kultusetat machte der national­fozialistische Abgeordnete Kraft, ein Mittelschulprofessor, in Zwischenrufen derart freche Bemertungen gegen den Unterrichts­minister Dr. Remmele, daß dieser dem nationalsozialistischen Abge ordneten zurief Unverschämter Kerl!" Es entstand im Hause ein großer Tumult. Die sozialdemokratische Frattion gab hierauf eine Crtlärung ab, daß fie es ablehne, an den weiteren Sigungen des Landtages teilzunehmen, wenn weiter der sozialdemokratische Minister Dr. Remmele in einer derartigen Weise von den Nationalsozialisten angegriffen und beleidigt würde. Der Präsident erklärte sodann, daß er in schärfster Weise gegen die Ruheftörer vorgehen werde.

Marconi   und der Höhlenmensch.

Bon Paul Gutmann.

Die Zeitungen verbreiten die Kunde, daß es Marconi gelungen stören Friedhöfe, mißhandeln Andersgewachsene. Ringsherum jei, Don Genuo aus mit Hilfe turzer Wellen dreitausend elektrische brütet oder wütet das Tier, das noch nicht völlig Mensch ge­Lampen des Rathauses in Sidney zum Glühen zu bringen. En worden ist. neuer Triumph des menschlichen Geistes, dem die technische Ueber mindung von Zeit und Raum ein Kinderspiel geworden ist Gollte man nicht meinen, daß diese und andere Großtaten des Erfinder­genies, die dem Jahrhundert zum Ruhm gereichen, die Menschheit auf eine ungeahnte Höhe der Entwidlung gebracht hätten? Der Kampf um die Befreiung des Menschen von den Abhängigkeiten der Natur hat allerdings Wunder gezeitigt, aber während der freie Geist Natur hat allerdings Wunder gezeitigt, aber während der freie Geist sich in den Himmel erhebt, brütet nebenan das Menschentier aus der Steinzeit seine trüben Angstträume.

Wenn auch die Glühlampen in Australien   von der anderen Erd­hälfte aus drahtlos zum Aufleuchten gebracht werden, so herrscht doch in den Gehirnen zahlloser Zeitgenossen eine Finsternis, wie

Betriebsratswahlen im Ruhrbergbau. zu den Beiten, wo man den Funken dem geschlagenen Feuerstein

Die freien Gewerkschaften an der Spike.

Nach den bis jetzt vorliegenden noch nicht vollständigen Resul. faten über die Betriebsratswahlen haben erhalten: Freie Gewerkschaften.. 37 670 Stimmen 292 Mandate Christliche Gewerkschaften Hisch- Dundeische Gewerkschaften. Polen  .

Kommunistische Opposition Syndikalisten

Gelbe

2ng lfig

6

24277

1409

241

13 444

129

2.920 935

174

6

2

Nach diesem Tellresultat haben die kommuniffen nicht die geringste Ursache, Siege in die Welt zu pojau. nen. Troh aller gehäffigen Angriffe und froh der widerwärtigsten Zeitverhältniffe ift es den freien Gewerkschaften gelungen, den ver­einten Anfturm ihrer Gegner abzuschlagen. Da bisher die Resultate aus den größten Werken vorliegen, werden die Ergänzungsmil teilungen die Stimmenzahlen für die freien Gewerkschaften nur noch wesentlich verbessern fönnen.

3m Zwickauer   Kohlenrevier...

feine fommunistischen Betriebsräte.

3m gesamten 3widauer Kohlenrevler sind die Betriebsrats. wahlen auf allen Schachtanlagen eben zum Abschluß gebracht wor­den. Aufsämtlichen Werten des 3 widauer Reviers und des Plauenschen Grundes ist überall nur eine gewerkschaftliche Liste eingereicht worden, so daß Wahlen überhaupt nicht notwendig waren

Die& ommunisten haben tein Mittel unverfucht gelaffen, elgene Liften der revolutionären Gewerkschaftsoppofifion aufzustellen. Das ist ihnen jedoch in feinem Falle gelungen.

Bei der Berliner   Wachgesellschaft. Sieg" der fommun ftisch- chriftlichen Opposition.

Zu den Wahlen bei der Berliner Bach und Schließgesellschaft ant 25. und 26. März hatten die Unorganisierten, Chrifilichen und Kommunisten eine Einheitsliste" aufgestellt.

Mit den Mitteln persönlicher Berunglimpfung, Berdrehungen und Lügen wurde start gearbeitet. Am Tage der Wahl wurde ein Flugblait herausgegeben, das von Berleumdungen strogte. Um nicht zur Berantwortung gezogen zu werden, vergaß man Druder und Berfaffer anzugeben. Diese unfaubere Art des Wahlkampfes führte dazu, daß etwa 150 Wächter der Wahl fernblieben.

Die Gegner spekulierten auf die Unorganisierten, die fich zum großen Teil aus abgebauten Beamien und Geschäftsleuten zusammenfeßen, auf Leute, die von Haus aus beitrag: scheu find und es der Organisation überlassen, den Lohn- und Tariftampf für sie mitzuführen.

entlockte. Man fönnte es noch gelten lassen wenn erwachsene Menschen in Konzertfälen bei den Taschenspielereien fogenannter Gedankenleser oder Telepathen das Gruseln lernen möchten, aber es erregt Abscheu, fehen zu müssen, wie der dumpfe Aberglaube des Höhlenmenschen, jener noch zahlreichen Ueberbleibsel aus der Stein­zeit, die mitten unter uns leben, zu politischen und sonstigen Zweden mißbraucht wird. Da hängen im Zeitungstiost neben den Blättern der Intelligenz, wo die neuesten Werte des Geistes ge­priesen werden, der Aberglaube jedoch als pitante Zugabe serviert wird, neben den technischen Druckblättern die Zeitungen des Höhlen­menschen, auch sie gedruckt auf jener Bunderpresse, die dem Mittel­alter angeblich ein Ende bereitet hat. Da steigen aus Sümpfen, die noch der Drache zu bewohnen scheint, jene angstgepeitschten Fieberträume empor, die den Höhlenmenschen peinigten, allerdings Leser angepaßt. von schlauen Zeitungsmietlingen erfunden und dem Höhlengeist der

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Da erheben sich die Verstorbenen aus dem Dunkel der Ber­gangenheit und predigen geheimnisvolle Weissfagungen. Auguft Bebel wird herbeizitiert, um sein Buch: Die Frau und der Sozialismus" zu widerrufen. Vom Weißen Berg" des Massen irrsinns erschallt seine Stimme, um ein Sündenbekenntnis" noch dazu in Reimen abzulegen. Obwohl dieser spiritistische Bebel Spaltenlang Schwefelt, erflärt er: Glaubt ihr, die Freiheit erkämpft man mit Reden? Blödsinn! so sag' ich heut' einem jeden." Mun gut, er widerruft alles, was er einftmals gesch eben und gerebet hat. Was soll die Frau im Parlament? Zu Hause thre Suppe brennt." brennt. In diesem Ton macht er die Frauen, die nichts besseres zu tun wissen, als Zigaretten zu rauchen, sich zu schminken und sich von jeglicher Arbeit zu drücken. verächtlich, gibt den Männern den Rat, sich den Bart wieder wachsen zu lassen. die Bibel hervor. zuholen, den Pazifismus zum Teufel zu schiden und Joseph Weißenberg   unter der Fahne Schwarzweißrot als dem von Gott   gesandten Führer Gefolgschaft zu leisten.

Es lohnte nicht, über diesen und anderen Unfinn, zum Beispiel die aus dem Jenseits erfolgte Botschaft Bismards, worin er Hindenburg   anpöbelt, viel Worte zu verlieren, wenn nicht eine immerhin beträchtliche Anhängerschar fich gläubig dazu befennen mürde. Wiederum andere Höhlenmenschen in stattlicher Zahl huldigen anderem Bahn, bejubeln. Denkmäler und Kirchen, zer­

Was ist daher zu tun? Es ist falsch, in selbstzufriedener Genugtuung die Werke des Fortschritts zu bewundern und es dem Halbtier zu gestatten, die Gärten der Gesittung niederzutrampeln. Was nüßt es uns, in einer Entfernung von sechzehntausend Kilo metern das Licht drahtlos aufflammen zu laffen, wenn nebenan die tiefste Finsternis in den Gehirnen herricht. Der Kampf um die Aufklärung der Menschen ist wichtiger als irgendwelche erträumte Botschaft in das Weltall  . Vor allem aber handelt jede Zeitung gewissenlos, die der von Aberglauben getriebenen Sensationsgier der Lefer entgegenkommt, jeder in seinem engsten Kreis, der nicht seine Berstandeswellen dazu benüßt, um die Lampen der Erfenninis aufleuchten zu lassen. Jeder ist berufen, das Beispiel Marconis im fleinen zu wiederholen.

Hochschulfonzert der Typographia.

Umstellen ist nicht nur die große Kunst des Politikers, Wirt schaftlers, Kaufmanns, sondern auch des Kritikers. Es gibt wenige namhafte Dirigenten, die soviel zu ästhetischen Widerständen heraus­fordern als Dr. Sebaftian Streliger, der noch jugendliche Führer der Typographia, welche feit langem an erster Stelle unter den hauptstädtischen Chören steht. Und doch ist es schon jetzt nicht mehr zu übergehen. Während aber früher Jugendlichkeit durch Aus­toben, Ueberschäumen, Maßlosigkeit sich vergriff, ist heute viei eher das Gegenteil, Tiefsinn, düsteres Berzichtleisten auf Farben und Trompetentöne, äußerstes Zurückhalten zu monieren. Bei Dr. Stre liger find fie aber auch der Stempel einer höchst eigenartigen Per­sönlichkeit. Nur werden sie da und dort übertrieben.

lebnis wertvoll war. Die Gruppe Volkslieder war so voller Rätsel, als sie als Er­Das Volksliedchen In stiller Nacht" von Brahms- hegar ftat in einem eisernen Banzer. Die Dramatif des Soldat" wurde prachtvoll ausgeschöpft. Wo gcr feine Probleme zu lösen sind, also eigentlich beim Leichtesten, wie bei dem Vogel, flieg' weiter", fühlt Streliger sich oft beinahe unglücklich. Lief durchdacht waren die zwei verschiedenen Tempi in ,, Unterländers Heimweh", während der Jäger aus Kurpfalz" in seinem langsamen Trott die Schlagkraft des hereingeschmetterten Trara" fast ein­büßte. Sehr bedeutende Leistungen waren die beiden Lendvaischen Chöre ,, Glockenlied" und Seherspruch", in denen einige überraschende neue Lichter aufblikten. Morgen an der Ditfee" von Karl Kämpf, das eine meisterhafte Milieuschilderung enthält, läßt es zu sehr an einem zusammenfassenden Schlußton fehlen. Anton Brudners Um Mitternacht", die einzige Erstaufführung des Konzerts, ist, wie fast alle Brudner- Chöre, nicht so recht aus dem Geiste des Männerchors geboren, fesselt immerhin durch seinen bedeutenden, meihenollen, allgemein- musikalischen Unterton.

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Unter den Solisten hatte der etwas allzu sehr zurückhaltende Bes gleiter Julius Dahlte als Golist mit schweren, auch geistig an­spruchsvollen Werfen weit mehr Erfolg als die Altistin Maria Beschten, die mit ihrem schönen, vollen, aber etwas ungefügen Alt nicht den bezwingenden Ausdrud vereinigte. H. M.

Es gibt eine Frau, die dich niemals vergißt."| Der Plakat: Wettbewerb für die SPD  .

Marmorhaus.

Man möchte dem deutschen   Film und dem amerikanifchen des gleichen einmal eine gründliche Entwöhnungstur wünschen, während Der der Gebrauch aller Rührseligkeiten und Sentimentalitäten per­boten würde. Dann würden sich die Manuskriptnerfasser endlich einmal auf etwas anderes befinnen müssen als einen fdymalzigen Schlager wie in unserem Fall zum Grundthema eines ganzen Films zu machen. Aber die Flut der Tonfilme wird im Gegenteil gerade dazu führen, dieses Element noch zu verstärken.

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Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands   hat durch ihre Werbeabteilung einen Wettbewerb zur Erlangung eines wirtungs voll für die Partei merbenden Blafates Deranstaltet. Das Preis gericht hat am 25. März seinen Spruch gefällt, drei Preise und acht Brämien verteilt. Die eingesandten Blafate sind im Budhgewerbe­faal des Buchdrucker Don Mar Taut schön gebauten

Bewertschaftshauses, Dreibundstr. 5( U- Bahnhof Station Kreuzberg  ) ausgestellt, und die Besucher werden aufgefordert, unabhängig vom Spruch der Preisrichter das ihnen am besten erscheinende Blafat zu bezeichnen; der Entwurf, auf den sich die meisten Stimmen einigen, erhält eine besondere Prämie.

Bon 480 Wächtern haben 333 gemählt. Die Liste des Gesamt- Milieu Wärme und Stimmung zu verleihen. Auch die Darstellung alle so gut, daß man sich vielleicht das übliche Preisgericht hätte

verbandes erhielt 222 Stimmen und 6 Size, die Gegenliste 93 Stimmen und 2 Siße im Betriebsrat. 18 Stimmen waren ungültig. Bezeichnend ist, daß die christliche Gewertschaft fich dazu hergab, einer solchen Lifte den Segen zu geben. An den organisierten Wächtern liegt es, den Unorganisierten tlarzumachen, daß bisher der Gesamtverband und nur dieser die Interessen der Wächter verfochten hat und daß nur Gefchloffen heit und Einigkeit zu weiteren Fortschritten führen kann.

Wieder Gefangenenrevolte in USA  .

Diesmal in Jefferson City  ( Missouri  ).-

New York  , 28. März. Eine neue Gefängnismeuterei von großem Ausmaß ereignete fich gestern im Gefängnis von Jefferson City   im Staate Missouri  . 80 Gefangene, die mit der Ernährung unzufrieden waren, zertrümmerten die Fenster des Speisesaals, sperrten 12 Wächter in den Saal ein und versammelten fich dann auf 12 Wächter in den Saal ein und versammelten sich dann auf dem Gefängnishof. Die fofort alarmierte Wache befehte die Mauern des Gefängnisses mit Maschinengewehren, um den Ausbruch der Gefangenen zu verhindern. Dann wurden Verstärkungen an­gefordert, die mit Handgranaten und Gewehrfeuer gegen die Meuferer vorgingen, die schließlich in einer Ede des Gefängnishofes zusammen. getrieben wurden. Sie ergaben sich jedoch erst, als ein Maschinengewehr auf die Gruppe gerichtet war und man ihnen ein Ultimatum ftellte. Bei den Kämpfen wurden 10 Gefangene und mehrere Polizeibeamte schwer und etwa 50 Gefangene leicht verletzt.

Das tödliche Kohlengas. Fünf Zote in einem franzöfifchen Altersheim. Paris  , 28. März. Nach einer Meldung des Matin" sind einer Bergiftung durch ausströmende Kohlengaje im Altersheim von Nantes   fünf Personen erlegen. Die Toten waren sämtlich zwischen 66 und 80 Jahre alt.

Sowjetbotschafter restinski ist in der Minit des Profeffors Dr. Borchardt mit gutem Erfolg operiert worden und dürfte noch einige Tage in der Klinit liegen müssen.

Der Vater des brifischen Oberhauses, der 87jährige Lord Her e- ford, ist gestorben.

Die technische Höhe des Films ist bemerkenswert. Leo   Mittler weiß in die Bilder eine gewisse Musikalität zu legen und dem ist durchaus lobenswert. Lil   Dagover ist ein entzüdender Bühnenstar, der schon durch seine bloße Erscheinung und den Schnitt des Gesichtes das Filmpublikum feffelt. Ihr Partner Iman Petrovich, der um ihretwillen, weil er sich in seiner schwer­mütigen Liebe verraten glaubt, aus dem Leben geht, spielt mit ge dämpften Registern. Die Mutter, an die das Lied gerichtet ist, wird von Helene   Fehdmer mit jener Innerlichkeit vertörpert, die wir von der Bühne her bei ihr fennen, und auch unter den Nebenfiguren gibt es eine Reihe gutgesehener Gestalten. Aber die Handlung! Die berühmte Darstellerin muß in einem hübsch gelegenen Gebirgsort, der im Film prachtvoll herauskommt, fich in den jungen Tenor, den Sohn ihrer Freundin, verlieben und ihn mit nach   Berlin an die große Bühne nehmen. Hier erfüllt fich sein Schicksal. In seiner Eifersucht wird er zum Tyranen und weiß ichließlich feinen anderen Ausweg als den Revolver, mit dem fie ihn in ihrem Bühnenstück zu erschießen hat, mit scharfer Patrone ihn in ihrem Bühnenstück zu erschießen hat, mit scharfer Patrone zu laden und so von der Hanb der Geliebten den Tod zu erleiden. Der Film, der synchronisierten Dialog hat, bringt ein Vor- und Radfpiel einer Gerichtsverhandlung, morin der Prozeß gegen die angebliche Mörderin geführt wird. Sie wird freigesprochen, nach. dem die Mutter endlich den wahren Tatbestand aufgeflärt hat.

T.

Prof. Martin   Heidegger nach   Berlin berufen. Wie der Amtliche Preußische Bressedienst mitteilt, hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung Grimme an den Ordinarius für Philosophie in   Freiburg i. Br., Pro­feffor Dr. Martin Heidegger, einen Ruf an die   Berliner Universität ergehen lassen.

Ein ausgezeichneter demokratischer Gedanke! Er ist in diesem ersparen fönnen. Es handelt sich ja um feine bloß fünstlerische Frage: die Entscheidung, welches Blatat am besten für sozialistische Ideen zu merben vermag, dürfte ruhig in die Hände der inter­Die Kunstfommission hätte effierten Genoffen gelegt werden. nötigenfalls vorher eine Auslese des ihr gültig scheinenden Dukends treffen tönnen. Oder sie hätte aus den drei bis zehn vom Publikum bezeichneten Entwürfen nachträglich den auszuführenden gewählt.

Man hat ein halbes Hundert bestimmter Gebrauchsgraphifer aufgefordert; das Resultat befriedigt feineswegs restlos. Bergebens fucht man nach dem hinreißenden Feuer einer Marseillaisestimmung, aufs Platatische übertragen; die höchste Anforderung an zündende Wirkung, die den Schwankenden mit fortreißt, die Hunderttausende in die Arme der Partei treiben tönnte, erfüllt fein einziger Entwurf.

Man muß da wohl von Natur und Partei aus einen hohen Maß­ftaub aufstellen. Neu braucht die bilbhafte Idee nicht zu sein, denn faft alles, mas man auf Blafaten ausdrücken tann, ist schon gejagt worden; aber es ist zu verlangen, daß die platathajte Formulierung nach allen Seiten hin völlig gelungen und zur Nachfolge auf peitschend sei. Das mit dem ersten Breis bedachte Blatat( von Prof. Birl in   Kassel) zeigt ein zu minziges totes Gemimme!' auf schwarzem Grund mit riesiger Schrift; der zweite( von H. Pape) eine tüchtige Holzschnitt- Illustration von schwerer Arbeit, der britte ( Don H. Wolff) einen von verschollener Pathetit zehrenden, die Hand aufredenden Genoffen: Durchschlagendes ist nicht dabei. Dies findet sich faft noch eher bei der nur prämiierten Hand mit Facel ( von Frig kod) oder dem zwiefachen Symbol von Schornstein und goldener Aehre( Reiser und Uebelhack); aber die Gestaltung geht auch hier zu sehr vom Gewohnten, ja Kunstgewerblichen aus. Wäre es nicht eine bloße Regierung der APD.. der ein abstraiter Hinweis: sondern nur Sozialdemokratie" unten nachhinkt mait Die Berufung Heideggers muß als eine tühne, ja im wiffen möchte der Photomontage mit dem Kennwort Mein"- eine schaftlichen Sinne als eine revolutionäre Tat unseres neuen Kultus. prachtvoll zupadende Hand auf tommunistischen Blättern die ministers gewertet werden. Seit einer Reihe von Jahren ist der echte Birfung prophezeien; oder einen photographierten riesigen Lehrstuhl, den einft der Soziologe und Philosoph   Tröltsch in   Berlin Arbeitertopf( Kennwort opf, dem die Aufschrift Auch du innegehabt hatte, verwaist. Man sagt, daß finanzielle Gründe für jollft Sozialdemokrat sein" recht unorganisch aufgepappt ist. Das die Staatsregierung bestimmend waren, ihn nicht neu zu bejeßen; find leider die einzigen wirtungsvollen Photomontagen; fie zeigen. man geht aber wohl in der Annahme nicht fehl, wenn man den den wahren Weg zum volkstümlichen und zeitgemäßen Plakat an, Mangel an einer für diesen Lehrstuhl wirklich geeigneten Persönder in Buchumschlägen und dergleichen längst mit höchstem Erfolge lichkeit als start mitbestimmenden Fattor bezeichnet. Der Entschluß beschritten ist. des Genossen Grimme tam auch den wissenschaftlichen Kreisen, die im allgemeinen in Personalfragen als eingeweiht bezeichnet zu werden pflegen, völlig überraschend. Um so mehr begrüßen wir es, daß die Entscheidung mit der erforderlichen Beschleunigung gefällt wurde, bevor die auch im Reiche der Wissenschaft nicht fehlenden Quertreibereien einsehen konnten.

Dazu wird uns geschrieben:

Daß man so viele Entwürfe hier sehen muß, die zugleich fünstlerische und propagandistische Berjager find, liegt natürlich nicht an der geringen Zugkraft der   sozialistischen Barole, sondern an dem bedentlichen Stande unserer terzeitigen Blakatfunft. Die Ursache des Verjagens liegt in einem Nachlassen der ganzen Kunstrichtung. Paul F. Schmidt.