fneipe gleich neben der Pante, nur einige Häuser von der Wiesen burg entfernt, da muß wohl das Bier frisch sein, wo der Hahn ständig läuft und das Mollenglas höchstens im Range wie andersmo Ser Kavalierbecher steht, das allgemeine Einheitsmaß vielmehr das große Weißbierglas ist, in dem man sich gleich einen Liter bayerisch Bier bestellt. Aber warum ist der Mann so traurig, was fehlt ihm; nach einer Weile bringt er es heraus: sein Freund Krümelfart ist tot. Als er ihn das lehtemal gesehen, Krümelfart wurde damals ins Fröbelfrankenhaus geschafft, hatten sie sich für dieses Frühjahr hier beim„ Ollen Frigen" verabredet, um gemein sam loszuziehen. Wohin? Jott, det konnten wa Jamals noch nich fagen, weit folltet nich sein, denn im Winta sind wa doch imma wieda hier. Aba wat soll ice nu alleene in Berlin , wo draußen de Sonne so schön scheint. Man is ebent zu nicht mehr nutze. Frau Wirtin, jebn Se mir noch Sauan." Der„ Dll Frize", berühmt geworden durch den Film„ Mutter Krausens Fahrt ins Glüd", ift eine der wenigen Kundenkneipen, in denen der weibliche Vagabund, die Tippelschidje, fich ihren Plah erobert hat. Das figt min da, holt sich einen Brathering von der Theke, fäuft einen Humpen nach dem anderen mit Todesverachtung aus, ist blau und vergißt dabei, albert mit den Kerlen herum und fängt plöglich an zu fingen: Herrlich, herrlich, herrlich wird es sein, wenn wir zieh'n, von Sünde frei und rein, in das gelobte Kanaan ein, aus dem Stiebel woll'n wir drinken, aber heiraten nicht." Solche Lieder fernt man, wenn man in die Schrippenkirche geht. Aber je höher die Sonne steigt, desto le erer wird es in der Wiesenburg und da mit auch im„ Ollen Frißen". Dann hält es die Sonnenbrüder nicht mehr in Berlin , der Wirt hat es ihnen leicht gemacht und eine Karte von Deutschland an die Wand gehängt, aber was brauchen diefe Wanderer ins Nichts eine Karte, wenn einer von diesen alten Specjägern, der seine drei oder vier Jahrzehnte schon auf der Landstraße liegt, sich aufrafft und nach Magdeburg walzt, dann kennt der jede Herberge, jedes Krankenhaus, jede Naturalverpfle gungsstation und weiß vor allem, wo der Gendarm wohnt, damit er nicht etwa an dessen Tür klopft und ihm zu guter Letzt doch noch das Arbeitshaus blüht.
Das Schafkopp- Paradies
Aber unser Freund aus dem„ Ollen Frigen" ist nicht der einzige, der einen toten Freund betrauert. Als sich in diesem Früh jahr die alten Schaftoppspieler an ihre gewohnte Bantede in den jahr die alten Schafkoppspieler an ihre gewohnte Bankede in den Humboldthain letzten, da fehlte mehr als einer und jüngere Humboldthain fetzten, da fehlte mehr als einer und jüngere Gesichter mußten nachrüden." Broppfe" hat sich das Leben genommen und wo„ Habatut" geblieben ist, weiß fein Mensch, aber Streuz- Dame spielt gegen Bit Dame, das ist geblieben. Wenn die dicht umstandenen Bänke des fandigen Rondells unterhalb der Rodelbahn mit den fast andächtig zusehenden. Riebigen, dem ununter brochenen Klatschen der ausgespielten Karten und nicht zuletzt die fleinen Rollen Pfennige und Sechser, die neben jedem Spieler stehen, bei dem einen höher, bei dem anderen niedriger, wenn das alles den Eindruck eines regelrechten Spielbetriebes macht, ach nein, es wurde gerade jemand angeschnauzt: Mare, du wirst det Kartenspielen ooch
Funkstunde macht Frühling
Das Programm soll sich der Zeit anpassen
Das Programm der Berliner Funt- Stunde will sich im Sommer von dem des Winters in mancher Hinsicht unterscheiden. Der Unterschied soll nicht darin bestehen, daß das Programm sich aus gleichy gültigeren Darbietungen zusammenfeßt, sondern es joll vielmehr der Versuch gemacht werden, die Sendungen zeitlich und filistisch der veränderten Lebensweise des Sommers anzupaffen. So beginnt mit dem 1. Mai ein tägliches Frühkonzert, das im Anschluß an die auf 6,30 1hr vorgelegte morgengymnaftit von 6,45 Uhr bis 8,15 11hr für Haus und Betriebe gedacht ist. Die bereits im vorigen Jahr eingeführte unterhaltende Abend mufit vor Beginn des eigentlichen Programms wird an allen Tagen durchgeführt, wenn die Abenddarbietung selbst nicht den Die Veranstaltungen, die größere An gleichen Charakter trägt. fprüche an die Aufnahmefähigkeit des hörers stellen, fallen, der Sommerzeit entsprechend, in die späteren Abendstunden. Beginnend mit der zweiten Maiwoche wird der Hörer jeden Donnerstag von dem Intendanten oder den künstlerischen Beltern eine Bar besprechung des Programms der nächsten Woche hören. Die Funt- Stunde bezweckt mit dieser Neueinrichtung, die Hörer über ihre Programmabfichten regelmäßig auf dem laufenden zu halten.
Die liferarische Abteilung wird ihren vor furzem begonnenen Reihen ,, Die Autobiographie"," Plädoner für die Klassiker" usw. einige neue hinzufügen, die ältere ablösen sollen. Wir erwähnen Die Erzählung der Woche", in der feine Geschichten vor= gelesen werden, sondern zu diesem Zwecke verfaßte Kurzgeschichten, die meist an ein wirkliches Geschehen der Zeit anknüpfen, erzählt werden sollen. Eine andere Reihe, deren Titel noch nicht feststeht, foll ganz einfach zum Hörer sprechen, d. h. zeitlose Fragen, die jeden angehen, in einer Form behandeln, die an den Hörer keine Voraussetzungen bildungsmäßiger Art stellt.
Bon dramatischer Literatur sieht die Funk- Stunde für die nächste Zeit das Nachfolgende vor: Am 7. Mai Uraufführung: Hörspiel, John fpiel John D. erobert die Welt" von Friedrich Wolf . Am 14. Mai raufführung Kontursfache Wurmbach" von 2. Dieter, An gleichzeitig mit der Frankfurter Uraufführung. Am 20. Mai Uraufführung Anderson und Hiderson und wir haben nichts dagegen getan", ein Sacco- Banzetti- Drama. Am 30. Mai Uraufführung Döblin Alexanderplat", ein vom Autor nach dem bekannten Roman geschaffenes Hörspiel. Ende Mai wird ein hörfilm von Walter Ruttmann ,, Weekend" gesendet, der bereits fertiggestellt ist und der einen Bersuch) auf dem Gebiete des Eigenfunstwertes des Funks darstellt. Der Film ist im Auftrag der Funt- Stunde von Tri- Ergon hergestellt worden. Die Funt Stunde bereitet ferner ein Rundfunkstück auf Schallplatten vor. an dem er bereits arbeitet..
Die Vortrags- Abteilung plant eine neue Reihe von Diskussions Borträgen, die sich von den bisherigen in der Form unterscheiden: Thesen- Diskussion, um den Hörern intensivere Anteilnahme an der Diskussion strittiger Fragen zu eriröglichen, um auf der anderen Seite das freie Zwiegespräch vor dem Mikrophon vorm Serflattern zu schützen. Es sollen( nach einer Idee von Bert Brecht ) die Gedanken, die jeder der beiden Diskussionsredner vertreten will, vorher in Form von Thesen dem Publikum mitgeteilt werden, ehe nach einer Pause von zehn Minuten, die durch eine andere Darbietung ausgefüllt wird, das eigentliche Zwiegespräch beginnt. Die Aktuelle Abteilung wird wie bisher alle wichtigen Zeitereig niffe verfolgen und dem Hörerkreis durch llebertragung oder durch) Abhandlungen zugängig machen. Noch mehr als bisher sollen die en solchen Zeitereignissen Beteiligten selbst sprechen. Der Gedanke einer regelmäßigen Besprechung von Theater, Film, Kunstausstellungen, usro., zu dem ein Ansatz im Berliner Programm bereits gemacht wurde, wird neu aufgegriffen. Eine Mitrophonfolge: Berliner Betriebe" soll ein Bild der arbeitenden Start geben.
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Erste Wärmegewitter.
Die für die Jahreszeit außergewöhnlich hohen Temperaturen haffen gestern im Bereiche Groß- Berlins mehrere Gewitter, die ganz lofaler Natur waren, zur Folge.
Bei 23 Grad Wärme, der Höchfttemperatur des gestrigen Tages, bailten sich gegen 14% Uhr über der Innenstadt dichte Wolkenmaffen zusammen, und ferne Donnerschläge fündeten das Herannahen eines Gewitters an, Starter Gewitterregen, der fast eine halbe Stunde mit ziemlicher Heftigkeit niederging, und zahlreiche elektrische Entladungen folgten. Ein a meites Gewitter trat in der Innenstadt gegen 19 Uhr in Erscheinung, das ebenfalls von er giebigen Regengüffen begleitet war. Besonders im Süden und Südosten, wo das Gewitter stundenlang stand, gingen wahre Wolkenbrüche nieder. Soweit bisher bekannt geworden ist, hat der Blitz nirgends eingeschlagen oder gezündet.
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Wie der Amtliche Wetterdienst hierzu mitteilt, handelt es sich um ein sogenantes ,, Wärmegewitter". Es fommt häufig bei hohen Temperaturen in ganz flachen Tiefdrudgebieten vor, in denen nur schwache Luftbewegung herrscht. Dieser Witterungscaratter ist für die Bildung von Bärmegewittern" besonders günstig. Für Sonntag wird bei etwas niedrigeren Temperaturen fchönes Wetter vorausgesagt. Auch in den folgenden Tagen ist wahrscheinlich mit flarem, jedoch etwas fühlerem, Wetter gebiet über Skandinavien und ein Tiefdruckgebiet, das sich von Ruß land bis herunter zum Baltan erstreckt.
nie lernen, wie fannste denn mit dem Mann Trumpf spielen, Berner wird Georg Kaiser ein reines örspiel schreiben, au rechnen. Die Situation iſt zurzeit bedingt durch ein. Hochdruck.
fehl mußte anbieten, Mensch!" Wo noch solche Belehrungen aus geteilt werden, da geht es mit Maßen zu, und bei einem Zehntelpfennigskat oder einer Schafkopp- Partie, wo ein Solo mit ganzen drei Pfennigen honoriert wird, da hat noch keiner ein Rittergut verloren, auch weil man es nicht zu verlieren hat.
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Sabatut und Proppfe find nicht mehr da, aber der Frühling ift noch jung: ein frischer Norbost bewegt fachte die großen Baum fronen, die ihre braunen, mit hellgrünen Knospen getupften 3weige wie riesige Binsel in den grauen Himmel reden. Irgendwo ein Spak, von drüben echot es und mittlerweile hat sich eine Biene eingestellt, um auf die ersten Blüten zu warten. Mage wind schon wieder ausgeschimpft, weil er Herz- Dame nicht behalten hat, etwas Aufregung tommt in die Spieler, nur die Sonne zeichnet weich und still ihre zitternden Kringel in den schmutzigen Sand.
„ Er weiß nichts vom 1. Mai." Unter dieser Ueberschrift veröffentlichten wir im gestrigen Vorwärts" die Einladung eines Neuköllner Schiedsmannes zur Besprechung der Schiedsmänner mit dem Amtsgerichtsdirektor Dr. Guhrau am 1. Mai, nachmittags. 1 Uhr, Unsere Notiz hat den gewünschten Erfolg gehabt, da der Herr Amtsgerichtsdirektor einen neuen Termin auf den 3. Mai 1930, vormittags 10 Uhr, angefeht hat.
સ્ત્રી 014
Dokume
Projkolle
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von
Herausgegeben Esther Grenen Fräulein Hasting, ich werde Sie disziplinieren müssen." Tun Sie bas nur. Heute noch erfahren es Dagens Nyheder, heute noch erscheinen Ertraausgaben, der Sändruper Justizskandal, jawohl, Sie werden den Wert der Presse noch schäzen lernen. Nehmen sie sich in acht, Herr Jakobsen,
noch schützt Sie die Würde Ihres Amtes"
Sagen Sie mir nur um Himmels willen, ist das die Mitteilung, die die franke Frau Delius mir machen wollte?" ,, Sie werden nicht auf die Dauer das namenlose Unglück vertuschen können, das ein Geisteskranker hier angerichtet hat. Wer weiß, ob bei rechtzeitigem Eingreifen der Behörden nicht alles hätte verhindert werden fönnen, ob die Ossipowna nicht am Leben geblieben wäre, ob der arme Mensch, der ja auch nur ein Opfer, jawohl nur ein Opfer unserer gesellschaftlichen Zustände ist, nicht schon längst bei gehöriger liebevoller Pflege hätte geheilt werden fönnen. Nein, nein, unterbrechen Sie mich doch nicht schon wieder, ich will reden und ich will gehört werden, ich will, daß jedes einzelne meiner Worte mitstenographiert wird, man fann fich doch auf das Fräulein da verlaffen, és ist mir eine Freude, meine Anschuldigungen zu Protokoll gebracht zu fehen; um Gottes willen, so schlagen Sie doch nicht jo auf den Lisch, man erschrickt ja auf den Tod; wissen Sie nicht, wie man zu einer Dame spricht-
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Fräulein Hafting, ich werde so oft auf den Tisch schlagen, so oft Sie mich nicht zu Worte tommen lassen, und wenn der Tisch in Trümmer gehen sollte-"
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Richter Jacobson, geben Sie mir doch einen Augenblick Zeit zur Besinnung- mir schwindelt- ich bin nicht gewohnt. daß man so mit mir brüüt Richter Jacobson, Sie sind ein ganz ein ganz furchtbarer Mensch Ihre Stimme allein." Ihre Freundin, Frau Delius, schreibt: hätte ich Ihnen Mitteilungen zu machen, die mir so wichtig sind", und dann: ,, meine beste Freundin und einzige Vertraute, die berühmte Schriftstellerin Birgit Hafting empfangen zu wollen und so weiter. Sie ist von mir in alles eingeweiht. Sie wird Ihnen
Bon den Darbietungen der mujifalischen Abteilung, deren Bro gramm fortlaufend eine Ergänzung des bisher Gewesenen darstellt, set erwähnt, daß in diesem Sommer im Rahmen ihrer Konzerte dem Schaffen Bachs und Haydns besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll. Weiterhin werden die wesentlichsten Darbretungen der neuen mufrt Bertin Programm der Funk- Stunde erscheinen. Ferner bemüht sich die Funk- Stunde um eine lebertragung des Konzertes von Toscanini anläßlich der Berliner Festspiele und des Tannhäufer", der bei den Bayreuther Festspielen von Toscanini dirigiert wird. Die Einrichtung des usitalischen Magazins", das in buntem Wechsel, burdy entsprechende Hinweise miteinander verknüpft, Neuerscheinungen auf musikalischem Gebiete in einer leichtfaßlichen Form dem Hörer zeigt, fall ausgebaut werden. Die Opern Abteilung plant einen Berdi3yflus, der, zum Teil in Form von Querschnitten, befannte gefangliche Höchstleistungen legt. und unbekannte Werte herausbringt und dabei den Hauptwert auf
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Die Unterhaltungsmufit foll im Laufe des Sommers weiter aus gestaltet werden, so daß mehr und mehr die niveaulich nicht vertret baren Stüde imb Bearbeitungen verschwinden und dafür eigene gute Bearbeitungen treten.
alles fagen, was ich Ihnen zu sagen habe, nur daß sie es besser, ruhiger und klarer formulieren wird". Ich habe Sie auf diesen Brief hin vorgelassen, Fräulein Hasting, und ich bitte Sie, sich an diesen Brief hier zu halten. Um was für Mitteilungen handelt es sich?"
,, Du lieber Himmel, wenn Sie einen so fragen, bleibt einem ja das Wort im Munde stecken. Eine so heifle, eine so zarte Angelegenheit."
Bur Sache, Fräulein Hasting."
,, Sagen Sie mal, müssen Sie wirklich alles protokollieren? Rönnte ich Sie nicht mal ein paar Minuten unter vier Augen
,, Nein, zum Donnerwetter."
Frau Delius hatte Gie mir so ganz anders geschilbert, viel ,, Sie sind ein furchtbarer Mensch, Richter Jacobsen. ruhiger, viel sanfter."
Noch eine Silbe, die nicht zur Sache gehört, und ich laffe Sie auf der Stelle abführen."
" Sie sind imstande, und stecken einen noch ins Gefängnis, weil man nicht rasch genug spricht. Zur Sache! Das ist nicht so einfach. Vor allen Dingen läßt Frau Delius Sie fragen, wie das Gutachten von Professor Behrens ausgefallen ist."
Ja, woher weiß denn Frau Delius, daß Profeffor Behrens überhaupt hier war?" Ich habe ihn doch an der Bahn empfangen. Und wenn er nicht so unbegreiflich rasch wieder abgereist wäre ich verstehe gar nicht, mit welchem Bug"
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,, Sagen Sie Frau Delius, daß es leider ganz gegen meine Borschrift wäre, Privatpersonen über das Gutachten zu informieren. Sind Sie fertig?"
Gott bewahre. Jetzt tommt ja eigentlich erst mein Auftrag. Sehen Sie, Frau Delius hat so ein gutes Herz, und ich, ich interessiere mich leidenschaftlich für Verbrecher. Glauben Sie mir, jeder Verbrecher ist nur ein Opfer seiner Erziehung, ein Opfer schlechter Verhältnisse und eigentlich ganz unschuldig. Und wenn Professor Behrens Torben Rist für geiftestrant erklärt hat, woran wir natürlich feinen Augenblid zweifeln, so soll er nicht in irgendeiner Anstalt mit allen möglichen gräßlichen Individuen zusammenkommen, dann wird er selbstverständlich nie geheilt werden, sondern in ein anständiges Sanatorium, am besten im Ausland, in der Schweiz vielleicht. Frau Delius und ich; wir würden die often gerne tragen, und was sein weiteres Schicksal betrifft Richter Jakobsen, Sie vergessen sich. Sie halten sich ja die
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Notfanbung einer Focke- Wulf- Maschine Bier Leichtverlehle
Gestern nachmittag mußte ein Flugzeug des„ Sturmvogels", Flugverband der Werftätigen, das mit drei Baffagieren befeht war, furz nach dem Start wegen eines Motordefeftes nollanden. Dabei stellte sich die Maschine Kopf und wurde schwer beschädigt. Der Pilot und die Fluggäfte famen mit unerheblichen Berlegungen davon.
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Es handelt sich um das Flugzeug der Type Focke- Wulf D. 467, mit dem seit Beginn der Saison täglich Rundflüge unternommen. wurden. Gestern nachmittag um 16.14 Uhr startete die kleine FockeWulf mit drei Fluggäften zu einem Rundflug über Berlin . Kurz nach dem Start, als sich der Apparat noch in geringer Höhe befand, bemerkte der Pilot furz vor lleberfliegen der Flugplatzgrenze, daß der Motor fehlerhaft arbeitete. Er entschloß sich sofort zur Umkehr
Ohren zu. Es ist ihre Pflicht, mich anzuhören, das ist eine Unhöflichkeit gegen eine Dame. Frau Delius wird sich das nicht gefallen laffen."
Teilen Sie Frau Delius mit, daß die Untersuchung sich derzeit in einem Stadium befindet, in dem derartige Vorschläge noch nicht spruchreif sind. Die nächste Zeugin hat sich für 11 Uhr gemeldet. Es ist 12. Die Einvernahme ist beendet.
Kgl. Amtsgericht Sändrup, 6. Juli 1929. gez.: Birgit Hafting, Korrespondentin von Dagens Nyheder. H. G. Jacobsen.
Protokoll
aufgenommen mit der Zeugin Kamma Schmitt, geb. 1904 in A. C. Jensens Nachfg. auf Lynö.( Die Zeugin suchte selbst um Aalborg , evangelisch, ledig, Verkäuferin im Kaufmannsladen
ihre Einvernahme an.)
,, Ich muß Sie vor allem darauf aufmerksam machen, daß Sie sich so furz und fachlich als möglich zu fassen haben. Meine Beit ist gedrängt. Ich werde von Zeuginnen überlaufen."
Ich kenne Herrn Rist."
,, Das brauchen Sie nicht erst zu sagen. Sie sind wohl auch eine der Zahlreichen, die er verführt, geschändet, überfallen, in den Tod getrieben und Gott weiß was noch hat?" ,, Nein. Herr Rist hat sich nie das geringste aus mir gemacht."
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Was Sie nicht sagen!"
Ich war aber ungeheuer verliebt in Torben Rist." So... hat er das gewußt."
,, Ich fürchte, er hat es überhaupt nicht bemertt." „ Soll das heißen, daß Sie so zurückhaltend find, oder was wollen Sie mir sonst damit sagen?"
Ich bin überhaupt nicht zurückhaltend und Torben Rist gegenüber war ich es schon ganz und gar nicht. Aber, wie gefagt, er hat sich nicht das geringste aus mir gemacht. Leider."
Da sind Sie ein Unifum."
Bin ich auch. Fragen Sie nur Fräulein Hafting von Dagens Nyheder."
Was, schon wieder Fräulein Hafting. Ich kann den Namen schon nicht mehr hören."
„ Sehen Sie, ich auch nicht. Ich bin nämlich das Mädchen mit den großen, grauen, todernsten Augen", das Mädchen aus dem Laden von Witwe Jensen. Sie lesen doch auch die Zeitungen, Herr Untersuchungsrichter?"( Forts. folgt.)