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Schlechtes Gewiffen.

Deutsche Volkspartei   und Obstruktion in Preußen.

Nach dem ersten kindischen Freudenausbruch darüber, daß es ihnen am Freitag gelungen war, den Preußischen Landtag   beschluß­unfähig zu machen, stellt sich bei einigen Rechtsparteien eine starke Ernüchterung ein. Es ist manchen doch zum Bewußtsein gekommen, daß die Opposition in Preußen im Reich Regierung ist und daß gegen sie einmal dasselbe Spiel getrieben werden kann, das sie in Preußen wohl nur mit sehr vorübergehendem Erfolg versucht hat. Die Deutsche Tageszeitung", die den Landbundflügel der Deutschnationalen vertritt, setzt ihren Lesern auseinander, daß die Opposition mir zum, mildesten Mittel der technischen Obstruktion" gegriffen habe, um damit den Regierungs­parteien( etwa im Stile des ,, Geenigs" Friedrich August) zu sagen: ,, Macht euren Kram alleine."

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Noch interessanter sind die Ausführungen der volkspartei lichen ,, Deutschen Allgemeinen Zeitung":

,, Das Berhalten der Deutschen Volkspartei  , gemeinsam mit den Deutschnationalen und den radifalen Gruppen, dem Haus­halt sogar die passive Unterstüßung der Anwesenheit zu ver weigern, ist ungewöhnlich. Die ganze Tattit der Opposition wird nur noch begreiflich durch den jahrelangen Kampf, der von der anderen Seite wahrlich ebenfalls mit mehr als robusten Mitteln geführt wurde"

Von diesen beiden Sägen ist der erste, der die Obstruktion der Bolkspartei als ungewöhnlich" bezeichnet, durchaus richtig. Der zweite Satz ist eine grobe unwahrheit. Die ,, robusten" Kampf­mittel, die gegen die Bolkspartei angewendet wurden, bestanden bekanntlich darin, daß im Januar d. J. die Volkspartei einen gewaltigen Fühler ausstredie, um wieder in die Regierung aufgenommen zu werden. 3wei ihrer prominentesten Mitglieder wandten sich dabei als Unter­händler an den Ministerpräsidenten Braun, den sie wissen ließen, daß nach ihrer Ueberzeugung die Volkspartei jetzt geneigt sei, unter den seinerzeit von Braun gestellten Be dingungen der Regierung beizutreten. Die Ber­handlungen wurden von Braun und den Regierungsparteien mit größter Loyalität geführt, aber sie scheiterten daran, daß in der volksparteilichen Fraktion über die erwarteten Minister posten ein erbitterter Krieg ausbrach. Von den Intrigentämpfen und Raufereien, die damals die volksparteiliche Fraktion durchtobten, wird vielleicht bei späterer Gelegenheit noch zu reden sein. Nachdem sich die verschiedenen Cliquen, Gruppen und Grüppchen gegenseitig ihre Führer gemeuchelt hatten, wobei sich herausstellte, daß für vierzig volksparteiliche Abgeordnete knapp einundvierzig Ministerposten genügt hätten, endete dieses Schlachten mit der Verlegenheitserklärung, daß man die Bedingungen Brauns für ungenügend erklärte. Damit hatte die Volkspartei ihre eigenen Unterhändler glatt de savoiert.

Das ist die ,, brutale Behandlung", die sich die Volkspartei in Breußen hat gefallen lassen müssen und für die sie sich mun nicht anders als durch Obstruktion rächen zu fönnen glaubt

Zeppelin nach Rio gestartet.

Voraussichtlich neue Landung heute nachmittag. Pernambuco  , 24. mai.

Das Luftschiff Graf Zeppelin  " ift Freitag, 5 Minuten vor Mitternacht( Sonnabend früh 3 Uhr 25 minuten ME 3.), zur Fahrt nach Rio de Janeiro   aufgestiegen.

Infolge des späten Abfluges des Graf Zeppelin" von Bernam buco wird seine Ankunft in Rio de Janeiro   heute, voraussichtlich erst am späten Nachmittag, erfolgen. Es ist hier ein großer Emp­fang vorbereitet. Die Regierungsbüros schließen mittags, und die Geschäfte entlassen ihre Angestellten nachmittags, damit sie an dem Empfang teilnehmen fönnen. Die auf den Gipfel des an dem berühmten Hafeneingang gelegenen 3uder hutberges führende Drahtseilbahn legt Sonderzüge ein, wodurch es Hunderten ermög licht wird, das Luftschiff aus einer Höhe von 360 Metern zu sehen, was ungefähr der Flughöhe des ,, Graf Zeppelin  " gleichkommt.

New Yort, 24. mai.

Das Luftschiff Graf Zeppelin  " überflog auf seiner Fahrt nach Rio de Janeiro   heute früh 8,15 Uhr( 11,50 Uhr ME3.) die Stadt

Bahia.

Cyankali."

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Uraufführung im Babylon  .

Der Film wird zu einer aufpeitschenden Anklage gegen ein une sinniges Gesetz und darüber hinaus zu einem Protest gegen eine altersschwach gewordene Gesellschaftsschicht. Breiter als die Bühne malt der Film, der Friedrich Wolfs gleichnamiges Drama als Manuskript verwertet, das Milieu der Enterbten und der vom

Schicksal Durchschüttelten aus. Ein paar Bilder zerschundener Miet­tajernen, verdeckter Treppenaufgänge sprechen lebhafter und er­greifender als dichterisch geformte Worte.

Innerhalb dieser Welt vollzieht sich die Tragödie des fleinen Proletariermädchens, das als Opfer des Abtreibungsparagraphen fällt, es ist ein individuelles Schicksal, das aber zum Symbol für Hunderttausende erwächst. Soll man diesen Film, der nichts weiter als Anklage und Chronik der vom Glück Vernachlässigten sein will, fünstlerisch werten?

Der Film wird als Tonfilm deflariert, trotzdem das lebende, afustisch übertragene Wort selten zum Ausdrud tommt. Einmal, als die Leidende wilde, spige Schreie ausstößt, steigert és ungeheuer die Wirkung. Die leßte Szene dagegen, die völlig auf das Akustische gestellt ist, würde auch ohne Wort ebenso start wirken. Aber Be­denken dieser Art werden hinfällig, da der Stoff den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Szene unlösbar padt. Wieder einmal wird der Beweis geliefert, wie ungeheuer wichtig das Manuftript ist. Der Regisseur und Bearbeiter Hans Tintner   findet den Mut, jede Ahnung eines glücklichen Endes auszuradieren, er will die trasse Not des Lebens zur Gestaltung bringen, manchmal scheitert er dabei allerdings an der zu fühlen Reserve seines Ensembles.

Ueberragend ist Grete Mosheim  , die selten im Film eine derart erschütternde Leistung bot. In Haltung und Geste das kleine, liebende Mädchen, von Anfang an jedoch von der Tragit des Aus­gangs umwittert.

Dr. Magnus Hirschfeld   und der Verfasser Dr. Friedrich Wolf  sprachen einleitende Worte, die scharf die Unsinnigkeit des Ab­treibungsparagraphen geißelten. F. Sch

Zwischen Bach und Tosca  .

Schallplattenschau./ Von Klaus Pringsheim  .

Instrumentalisten.

Zwei Tatsachen sind in der Entwicklung, die im letzten Jahr| Suiete"; bei El. zwei Ungarische Tänze, die von den Wiener die deutsche Schallplattenproduktion genommen hat, zu beobachten, Philharmonifern- Dirigent: Clemens Krauß   mit hin zwei Tatsachen, die miteinander nahe zusammenhängen: das Ueber- reißender Birtuosität gespielt werden. Und auch ein großes histo handnehmen des Nur- Unterhaltenden, Leichten, Seichten, allzunft risches Marschpotpourri( U.), das im ersten Teil friegerische Märsche auch Wertlosen; und die Einstellung mehr und mehr auf Attualität des Mittelalters enthält, mag seine Liebhaber finden. und Tageskonjunktur, Ausnügung jedes vorübergehenden Mode­erfolgs, den im Kabarett, in der Revue, in der Operette, im Ton­Nummer eben hat. Mit einem Wort, Umstellung von künstlerischen film die beliebte Sängerin, der beliebte Komiker, die beliebte Aufgaben auf ein Programm der Bergnügungsindustrie. Aber der Musikfreund, den es um dauernde Kunstwerte zu tun ist, braucht sich nicht immer an die neuesten Erscheinungen des Schall­plattenmarktes zu halten wenn auch, angesichts der fortschreiten­den Entwicklung der Aufnahmetechmit, bei der Auswahl älterer Fabrikate eine gewisse Borsicht geboten erscheint. In diesen Tagen bringt die Kulturabteilung der Carl Lindström A.-B. unter dem Namen Kultur und Schallplatte" einen übersichtlichen, von Dr. Günther und von Dr. Fleischer gesichteten Katalog ihrer ge­samten Produktion an wertvollen Platten der alten und neuen Mufit heraus. Auch auf das Gesamtverzeichnis von Ultraphon ist in diesem Zusammenhang hinzuweisen; und selbstverständlich auch auf die langjährige Produktion von Electrola, Deutfche Grammophon und, in einigem Abstand zu nennen, Triergon.

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Orchester.

"

Aktuell, auf dem Gebiet der großen, ernsten Musik ist es neuerdings der Name Bach   geworden; es ist also eine erfreuliche Konjunktur", die ihn öfters auf Schallplatten erscheinen läßt. Die Brüsseler Konservatoriums flar und stilrein gespielt; D- Dur- Suite wird von C.*) herausgebracht: vom Orchester des nur vielleicht in dem berühmten Air ein bißchen nüchtern im Ausdrud. DG. bringt zwei Choralvorspiele in der reichen Instru­mentierung von Schönberg; darunter das prachtvolle ,, Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist". Dem tonschönen Spiel des Philhar­monischen Orchesters, das Jascha Horenstein   dirigiert, fehlt nur hier und da letzte Deutlichkeit und Plastik. Besser gelingt demselben Dirigenten die VI. Symphonie von Haydn  ; nur der Symphonie benannt wird, gerät ein wenig steif. Beethovens zweite Satz, der langsame mit dem Bautenschlag", nach dem die Egmont"-Ouvertüre spielt das Berliner   Symphonieorchester unter Leitung von Friz 3 weig( Ho.). Die Platte ist merkwürdig schwach im Ton; woran liegt es? Durch ausnehmend guten Klang, ins­besondere der Streicher, fällt eine andere Orchesterplatte derselben Firma auf: zwei Orchesterstücke aus vergessenen Mascagni  Opern, an die sie erinnert: Freund Friz und Ratcliff". Wagners Holländer" Ouvertüre, von den Philharmonikern unter Cart Schuricht gespielt, erscheint auf einer großen U.- Blatte; teilweise überhezt im Tempo, man hätte dafür wohl doch den Raum von anderthalb Platten zur Verfügung stellen müssen( wie ihn Mud bei El. beansprucht). Sehr schön die Aufnahme der ersten Ber­wandlungsmufit aus ,, Parsifal" bei DG., Dirigent: der Münchener  Generalmusifdirektor Knappertsbusch  .

Als besonders gelungen ist die Wiedergabe von Richard Strauß' Tondichtung ,, Don Junan" unter Klemperer hervorzuheben( B.). Und als Glanzstück moderner Orchesterkunst und heutiger Orchester Aufnahmetechnik Ravels, Bolero", das unter Leitung des Rom  ponisten das Pariser Lamoureur- Orchester in flanglicher Bollendung gibt. Für den Musiker sind diese zwei Platten( DG.) eingehenden Studiums wert; aber hier würde es sich vielleicht emp­fehlen, auch eine gekürzte Ausgabe( auf einer Platte) zu veran stalten. Zu erwähnen ist ferner noch: bei U. Bizets Arlefienne­

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*) Abkürzungen: Br. Brunswid; C. Columbia; DG. Deutsche Grammophon  ; El.= Electrola; Ho.= Homocord; D. Odeon; Orch.= Orchestrola; P. Parlophon; Tr. = Triergen; it.= Ultraphon.

Eröffnung der Berliner   Kunstwoche.

Die Meistersinger  " in der Lindenoper. Mit den Meistersingern  " find gestern abend die Berliner   Kunst wochen 1930 eröffnet worden. Kunstwochen"- das ist die neue veranstalteten Berliner Festspiele", gegen deren Wiederholung sich Form und der neue Name für die im vorigen Jahr zum ersten Male zunächst die sozialdemokratische Fraktion der Stadt gewandt hat. Seither ist es gelungen, gewisse grundsägliche Bedenken oder deren Ursache zu beseitigen; mit dem Namen hat sich auch die program matische Idee geändert. An Stelle des in der Tat wenig zeit gemäßen Blanes, in Berlin   unter Mitwirkung der Behörden Wochen hindurch luxuriöse Kunstfeste zu feiern, ist der fachlichere und praf. tischere Gedanke getreten, in einer Art repräsentativer Schau die tünstlerischen Kräfte und die künstlerische Arbeit der Theater- und Musikstadt zusammenzufassen. Wenn es dabei gelingt, am Ende der Saison dem Berliner   Kunstbetrieb eine Steigerung seiner Leistungen abzuringen, so ist das gewiß zu begrüßen. Und gewiß wird niemand etwas dagegen haben können, wenn die Erwartungen erfüllt werden, die man an diese Veranstaltung für die Mehrung des Fremdenzustromes knüpft. Wir werden das Ergebnis abwarten müssen.

Der gestrige Abend in der Lindenoper zeigte das normale Bild einer Wochenvorstellung; für die Eröffnung hätte wohl ein bißchen mehr geschehen können. mehr geschehen tönnen. Bewährte Besetzung der Hauptrollen: Maria Müller, Dehman, Schorr, Kandi, Hente, Janssen, Branzell. Daß es dem Dirigenten Kleiber an innerer Beziehung zum Wert, mie überhaupt zu Wagner fehlt, ist nicht mehr neu. Die Partitur ist bei Leo Blech   besser aufgehoben, für dessen Führerhand es auch sonst im Hause allerlei zu tan gäbe.

K. P.

Das Theater am Schiffbauerdamm bat das historische Schauspiel Feuer aus den effeln von Ernst Toller   zur Uraufführung angenommen und eröffnet damit die neue Saison. Das Drama geftaltet dokumentarisch Der Novemberrevolution. die erste Matrosenrevolte vom Jahre 1917 und leitet über zu den Anfängen

Die Kamera( Unter den Linden) bringt das Verzeichnis ihrer Fenspiele den guten alten Film pflegt und gelegentlich auch intereffante Filme wieder heraus. Wie befannt, ist sie das einzige filmrepertoiretheater, das dauernd hervorsucht, die längst vergeffen sind.

Aflion für den fünftlerischen Film In Berlin   wurde eine Bentral ftelle der Deutschen Liga für Unabhängigen Film e. B." gegründet, die fich die Förderung des fünstlerischen Films ohne Bindungen durch geschäftliche Erwägungen zum Ziele feßt. Die Deutsche   Liga arbeitet in Fühlungnahme mit der Internationalen Filmliga in Bavis und bildet für Deutschland  eine Organisation, wie sie ähnlich in anderen Ländern bereits existieren und erfolgreich wirken.( Leider sind bisher alle Filmorganisationen dieser Art bei nns bhne Erfolg geblieben.)

spielt auf dem Instrument, dessen Meisterin sie ist, dem Cembalo, Um mit einer Rarität zu beginnen: Wanda Landowsta Nebenzimmer zu hören. Weniger glücklich ist das Grammophon fleine Stücke von Rameau   und Daquin  ( El.); man glaubt, sie im noch immer in der Wiedergabe des Klaviertons, wenn auch in letzter 3eit Fortschritte zu bemerken sind. Alle Geschliffenheit der vollen­deten Technik, alle Feinheit des differenzierten Anschlags ist in den Platten zu bewundern, die Claudio Arrau   bespielt: Drei Etüden und ein Präludium von Chopin  ( El.) und Liszts Wasserspiele in Charme erflingen. Auch Alexander Brailowity spielt Chopin  der Villa d'Este  "( D.), die in all ihrem weichen, spielerisch glitzernden

vier Etüden,( DG.) und Liszt- VI. Ungarische Rapsodie( DG.) tasie mit Orchester, vom Pianisten Maurice Cole   bravourös gespielt, - als der große Pianist, den wir fennen. Liszts Ungarische Phan­gibt's auf Orch. zu hören. Zwei Geiger: auf einer( leider von Nebengeräuschen nicht freien) 1.- Platte gibt Georg Kulentampff Corellis La Folia  " in technischer und stilistischer Bollendung; Basa Prihoda gefällige Sache von Tschaikowsky   und Dworat mit eleganter Virtuofität( DG.). Zwei Cellisten: Pablo Casals  , der Größte von allen, veredelt mit seinem wundervollen Ton und seiner matellofen Kunst spanische Tänze von Popper( El). Und Arnoid leistung: Beethovens Kreuzersonate, von Alfred Cortot   und Földesy, auch er gewiß einer von den Besten, produziert sich in Sarasates Zigeunerweisen( So.). Eine fammermusikalische Gipfel Jacques Thibaud   gespielt( EL.). Wunderbar Thibauds Geiçen­ton im langjamen Variationenjaß; unvergleichlich im Finale- Presto diese rhythmische Energie und schwebende Leichtigkeit des Zu jammenspiels. Oper.

die Schwurszene des ersten Attes; Laurig Melchior und Friedrich Götterdämmerung in mustergültiger Wiedergabe unter Leo Blech Wagner und italienische Belcanto- Oper. Wir hören aus der Schorr( El.). Weniger erfreuliche Szenen aus dem zweiten Aft Barsifal( El.), mit Göta Ljungberg  , die in der Bartie der Kundry gewiß schöne Momente hat; aber gegen die Art, wie die Musik zusammengestrichen ist, erheben sich doch ernste Bedenken. geben, er tut es in fragwürdiger Behandlung des Textes, die Tempi Walter Widdop   hat als Parsifal beinahe nur Stichworte zu ( Dirigent: Albert Coates  ) find zum Teil überſtürzt. In der Klage des Amfortas läßt H. A. Nissen seinen weich timbrierten Bariton Wolframs Monolog und Lied aus dem dritten Aft Tannhäuser, von hören; aber auch hier eine befremdliche Unruhe des Tempos. platten, die bis jetzt U. herausgebracht hat. Lotte Lehmann   zeigt Herbert Janssen   gesungen: es ist eine der schönsten Gesangs­tommenheit ebenso wie in der Agathen- Arie aus Freischüß( D.). in der Arie und dem Gebet der Elisabeth ihre künstlerische Voll­

erschienen; wir tehnen das gesicherte Niveau dieser Bublikationen. ,, Tosca  ", die ganze Oper in italienischer Sprache, ist bei C. Borbildliches an italienischem Operngesang bieten Amelia Galli­Curci und Giuseppe de Luca   in Duetten aus ,, Rigoletto  "( El.). Ganz groß präsentiert sich Celestino Sarobe im Bajazzo- Prolog und im Jago- Monolog aus Othello"( DG.). In allerbester Form fingt C. M. Oehman die Sterbeszene des Othello( U.). Und bei Tr. erscheinen italienische Tenorarien, von Salvatore Salvati gesungen, technisch einwandfrei. Nicht zu vergessen endlich zwei Arien aus Weinbergers Schwanda", für die Theodor Scheidl, von der Bühne her bekannt, seinen frischen, sympathischen Ton hat( DG.).

Westfront 1918". Capitol.

Kriegsfilme heraustamen, ist hier oft genug festgestellt worden, Als die ersten noch auf Kriegsverherrlichung ausgehenden begleitenden Geräusche, das Zischen und Heulen der Granaten, das daß der stumme Film, selbst wenn er die Wahrheit gäbe, nicht das ganze Entsetzen und Grausen widerzuspiegeln vermag, das erst die begleitenden Geräusche, das Zischen und Heulen der Granaten, das

Trommeln der Maschinengewehre und vor allem das Schreien der Kriegston film, und jetzt kann uns der Film in der Tat den Verwundeten hervorzurufen vermögen. Jetzt haben wir den ersten Einbrud vermitteln, wie der Krieg wirklich gewesen ist. Die nach dem Roman Ernst Johannsens ,, Bier von der Infanterie" aufgebaute Handlung zeigt das Schicksal von vier Soldaten an der Westfront. Ihre Erlebnisse sind typisch für Hunderttausende: das Quartier bei den französischen   Bauersleuten, der Schüßengraben mit Trommel­feuer, Gasangriff, Tingeltangel hinter der Front, Tragikomödie des Urlaubers, der seine Frau in den Händen eines anderen findet, der Angriff auf den Graben, die Hölle von Eisen und Blut, das erschütternde Ende im Bazarett mit den wilden Schreien und Träu­ferno des Krieges. Manche Szenen wirten so aufwühlend, daß das sind so einige Kapitel aus dem In­man vor ihnen fliehen möchte. Die Dialoge kommen zum Teil undeutlich heraus, aber was liegt daran, der Gesamtcharakter wird durch die Tonfilmwiedergabe der Schlachtenmufit um, so besser getroffen. Ein paarmal streift der Dialog in feiner Trivialität ans unfreiwillig Lächerliche( Frau und Urlauber). Wenn der junge Student im Schlamm des Trichters von den Schwarzen erstickt wird oder der wahnsinnig gewordene Leutnant immer wieder sein Hurra" anstimmt, dann packt einen tiefster Schauer.

men der Verwundeten

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Der Film sollte all denen zwangsweise vorgeführt werden, die vom Stahlbad des Krieges fafeln und zu neuem Bölkermord hetzen. Der Regiffeur G. W. Pabst   hat mit seinen Hauptdarstellern Frig Kampers, der den urwüchsigen Bayern   gibt, Gustav Dießl  , dem jungen Möbis( Student) und Claus Claußen  ( der Leutnant, der seine Pflicht bis zum letzten tut) und den zahllosen anderen Mitwirkenden den dokumentarischen Kriegsfilm geschaffen, die stärkste Waffe für alle, die nie wieder Krieg wollen. D.

Trockeneis aus der Wüste. Zur Herstellung von Eis braucht man heute nicht mehr allein das Wasser, sondern auch die Kohlen fäure, die in fester Form das sogenannte Kohlensäureeis liefert. In den ausgedehnten Wüstenstrecken in Rolorado und Utah   hat man Naturzustand austritt, so daß hier der tomplizierte Herstellungs­nun neuerdings Stellen entdeckt, an denen die Kohlensäure im prozeß der Kohlensäure aus Rots wegfiele. Das Trockeneis, das sich aus diefer natürlichen Kohlensäure geminnen läßt, ist nicht nur zweimal fälter als das Wassereis, sondern schmilzt auch lane famer und eignet sich daher besonders für Rühlawede