Eine Bürgerkriegstruppe.
Die Sturmabteilungen Hitlers , ihre Organisation und ihr Zweck.
Das Berbot des Tragens der sogenannten Parteiuniform der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei durch den preußischen Innenminister war schon seit langer Zeit zu einer staatspolitischen Notwendigkeit geworden.
In dem Erlaß des preußischen Innenministers wird ausdrück. lich darauf hingewiesen, daß zum Tragen der Uniform auch alle Gegenstände gerechnet werden, die die Zugehörigkeit zu den Unterorganisationen der NSDAP. , also der Sturmabteilungen( SA .), Schutzstaffeln( SS .) usw. fennzeichnen. Was sind nun diese Sturmabteilungen? Bon den Nationalsozialisten wird immer behauptet, daß diese Abteilungen und Schutzstaffeln nichts anderes sind als Sportabteilungen. In Wirklichkeit sind diese Staffeln, wie sie von den Nationalsozialisten genannt werden,
eine feftgefügte Kampftruppe, die das Rückgrat der Nationalfozialistischen Partei bilden.
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Die sogenannten Sportabteilungen richtiger Sturmabteilungen, die mit Sport überhaupt nichts zu tun haben sind seit dem Herbst 1926 planmäßig von Hitler organisiert. Im Bereich jeder Ortsgruppe sind die besonders zuverlässigen und geeigneten Nationalsozialisten in den Sturmabteilungen zusammengefaßt, unter eigenen, den lokalen Parteifunktionären gegenüber selbständigen Führern. Alle Sturmabteilungen unterstehen der Befehlsgewalt des obersten SA- Führers in München , der zur Zeit Hauptmann Don Pfeffer ist. Dieser oberste Führer ist allein Hitler verantmortlich. Die Gliederung der Sturmabteilungen ist selbstverständlich straff militärisch. Die unterste Einheit ist die Gruppe, dann kommt der Trupp, mehrere Trupps bil den den Sturm, mehrere Stürme eine Standarte und sämt
liche Standarten eines Gaues den Bauſturm. Bei besonders großen Gauen werden die Gaustürme in Brigaden zusammengefaßt. Deutschland ist im Augenblick in fünf sogenannte Ober= bezirte für die Sturmabteilungen eingeteilt. Jeder dieser Oberbezirte umfaßt mehrere Gaustürme.
Die fünf Führer der Oberbezirle find alles ehemalige aftive Offiziere. Unter ihnen befindet sich der fattfam bekannte Hauptmann a. D. Stemmer in Berlin . In Dresden ift Kapitänleutnant a. D.& illinger der Führer, in Han nover ein Major a. D. Dinklage.
Die friedlichen Ziele" der nationalsozialistischen Sturmabteilungen gehen u.a. auch daraus hervor, daß jeder Sturm zwei ausgebildete Sanitäter haben muß, die innerhalb der Standarte wieder eine besondere Sanitätsabteilung bilden. Die militärische Disziplin entspricht der militärischen Gliederung der Sturmabteilungen. Die Mitglieder der Sturmabteilungen, die natürlich alle Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind, müssen eine besondere Erklärung ab geben, in der sie tadellose Disziplin versprechen, das heißt un bedingten Gehorsam gegenüber ihren Führern. Daß dieser Gehorsam die fanatische Verteidigung des nationalsozialistischen Umsturzprogrammes verspricht, daß jeder SA. - Mann sich urteilslos der Führung unterwirft, ist eine Selbstverständlichkeit, die in Aeußerungen gerade der verantwortlichen Führer der NSDAP .
immer wieder erhärtet wird.
Neben der Sonderorganisation der Sturmabteilungen besteht noch eine zweite, die der Schuß staffeln( GS.). Sie werden in allen Ortsgruppen aus den besten und zuverlässigsten Parteimitgliedern gebildet. Sie stehen miteinander in Verbindung und sind
ebenfalls organisatorisch unter einer Oberleitung Ihre Aufgabe ist der Verin München zusammengefaßt. fammlungsschutz, die Werbung von neuen Mitgliedern und für den Fall von Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern die Abwehr. Außerdem haben sie den besonderen Schutz des Parteiführers Hitler zu stellen. Auch die SS. find ähnlich straff militärisch gegliedert wie die SA. und sind ebenfalls im Bereich ihrer organi fatorischen Aufgaben dem örtlichen Parteileiter gegenüber unab. hängig. Die Uniform der SS. - Mitglieder ist schwarz. Bedingung für den Beitritt zu den Schutzstaffeln ist ein Alter von 23 bis 35 Jahren, eine Mindestgröße von 1,70 meter und mindestens einjährige Parteizugehörigkeit sowie die Bürgschaft zwei weiterer Parteimitglieder.
Ganz bewußt sollen die Schuhftaffeln eine Eliteabteilung der NSDAP . darstellen und eine Art parteipolitische Geheimpolizei bilden.
Sie müssen ebenfalls unbedingt gehorchen und unverbrüchlich schweigen können. Das unbedingte Schweigen über alle Vorgänge innerhalb der Organisation ist eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme in die Staffeln. Schon deshalb werden in die Schuh staffeln überhaupt nur Leute aufgenommen, von denen man er= wartet, daß fie ihr Leben lang Nationalsozialisten bleiben. Dem Wesen dieser ganzen straffen Organisation der Schutzstaffeln entspricht es, daß fast alle führenden Stellen mit ehemaligen attiven Offizieren besezt sind, daß genaue Mitgliederverzeichnisse mit einer Art Stammrolle und Erfennungsworten geführt werden.
Daß die NSDAP . zur Erreichung ihrer staatsfeindlichen Ziele sich in erster Linie ihrer Kampftruppen, eben dieser Sturmabteilungen und Schutzstaffeln, bedienen will, hat sie in zahlreichen öffentlichen Briefen, die Gregor Straßer herausgibt, hat es noch in letzter Zeit und internen Kundgebungen verraten. In den nationalsozialistischen immer wieder geheißen, daß der Terror, den angeblich die anderen politischen Parteien gegen die Nationalsozialisten ausüben, nur mit dem gleichen Terror niedergezwungen werden könne. In diesen Briefen wird ferner immer wieder betont, daß die Sturmabteilungen und Schutzstaffeln die Polizei der NSDA P. zu bilden und sich völlig auf diese Aufgabe einzustellen
Der oberste Führer der Sturmabteilungen, Pfeffer, hat schriftlich wie mündlich immer wieder geäußert, daß die Sturmabteilungen den Reim zu der fünftigen Wehrmacht eines nationalfozialistischen Deutschland bilden, daß die Sturmabteilun gen sein müßten der Ausdruc des Machtwillens der politischen nationalsozialistischen Bewegung. Im Sinne der SA - Formationen müsse, so führte Pfeffer wiederholt aus, jedes Polizeiverbot, jede ernsthafte polizeiliche Schikane wirtungslos abprallen, denn ihr 3wed und ihre Aufgabe sei der Kampf um die Macht im Staate, der Kampf um den Staat selbst. Die braunen hemden" sollen diesen Kampf mit allen Mitteln führen, so wollen es die Führer, so sprechen sie sich in aller Deutlichkeit in Rundschreiben aus, die beipielsweise bei den nationalsozialistischen deutschen Studentengruppen auf den Universitäten kursieren. Selbstverständlich werden in den Sturmabteilungen auch die Mitglieder zumindest die Unterführer, in militärischen Operationen und im Gebrauch von Militärwaffen ausgebildet. Trotz aller Ableugnungen der Leitung der NSDAP . ist erwiesen, daß solche Ausbildungsfurse gehalten worden sind, damit die Sturmabteilungen für den angestrebten gewaltsamen Um sturz auch militärisch Dorbereitet werden. Zu diesem Zwecke versuchen die National fozialisten ja auch die Machtmittel des Staates, Reichswehr und Polizei, für sich zu gewinnen und vor allen Dingen mit jüngeren Offizieren der Reichswehr in enge Verbindung zu treten. Die letzten Vorgänge in Süddeutschland ( Ulm ) sind dafür bezeichnend. Daß 3ellen innerhalb der Reichswehr und Schuhpolizei aufgebaut werden oder immer wieder der Versuch dazu gemacht wird, ist ebenfalls bekannt. Hitler hat dennoch auch in legzter Zeit wiederholt erklärt, daß seine Partei jeden ungesetzlichen Weg verschmähe. Mit diesen Auslassungen wird jedoch nur der Zweck verfolgt, ein behördliches Verbot zu vermeiden. Denn ein solches Berbot der Nationalsozialistischen Partei würde naturgemäß die gefamte Bewegung hemmen, zumal ein illegales Fortbestehen gerade die Werbung nach außen fast unmöglich machen würde.
Aus alledem geht hervor, wie berechtigt und zugleich notwendig scharfe Maßnahmen der verantwortlichen Amtsstellen gegen die nationalsozialistische Umsturzbewegung sind und wie notwendig es war, daß Preußen die Offensive gegen die Rechts putschiften aufnahm.
Aufforderung zur Umgehung des Verbotes.
Die Berliner Gauleitung der Hafenfreuzler fordert zu einer Umgehung des Uniformverbots auf. Künftig soll die Uniform ersetzt werden durch das Braunhemd und den demonstrativen Hitlergruß.
haben. Zur Beobachtung der politischen Gegner sorgt ein besonders Genossenschaftstagung in Stockholm . gebildeter Nachrichtendien ft. Die Sprengung gegnerischer Beranstaltungen ist sein Ziel. Immer wieder heißt es ,,, solange es nicht anders geht, füge dich der Staatsgewalt, tröste dich, später
rechnen wir ab". Zwar ist die Leitung der NSDAP . vorsichtig und bezeichnet alle solche Auslaffungen häufig auch in den sichtig und bezeichnet alle solche Auslassungen häufig auch in den Nationalsozialistischen Briefen" als unverbindliches Diskussionsmaterial, weil sie ganz genau weiß, daß solche Anweisungen unter Umständen von den Gerichten und dem Staatsgerichtshof als gegen die Berfassung verstoßend bezeichnet werden und somit Anlaß sein könnten, die NSDAP . zu verbieten. Diese Vorsichtsmaßregeln werden auch stets in den offiziellen Kundgebungen der national sozialistischen Parteileitung beobachtet, die es peinlichst vermeidet, Ausdrücke zu gebrauchen und Befehle zu geben, deren Inhalt als
Aufforderung zum Berstoß gegen bestehende Gefeßze gedeutet wer
den tömten.
Nichtsdestoweniger ist es eindeutig und flar, daß die Sturmabteilungen den Grundstod einer nationalsozialistischen umstürzlerischen Armee darstellen und darstellen sollen.
Stodholm, 12. Jumi.
Der internationale Konsumgenossenschafts= bund begann heute seine 31. Tagung. Bom Auslande waren die Organisationen von Deutschland , England, Norwegen , Dänemart und Estland vertreten.
Der Kongreß wurde von dem Borfizenden des Verwaltungsartige Entwicklung der schwedischen Konsumgenossenschaften rats Direktor Backman eröffnet, der einen Ueberblick über die großgab, deren Mitgliederzahl jetzt über 420 000 befrage. Namens des Zentralverbandes der deutschen Konsumgenossenschaften sprach Direttor Mag Josephsohn , der zusammen mit Direktor Bauer Deutschland vertritt.
( Gewerkschaftliches siehe 2. Beilage.)
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer : Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Eteiner; Feuilleton: R. H. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Vaul Singer u. Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 3 Beilagen und Stadtbeilage".
Freitag u. Sonnabend
Frisches Fleisch
Kalbskamm u. Brust Pfd. 0.94 Schmorfleisch1.10. 1.34
Kalbsnierenbraten 1.00 Kalbsschnitzel Pfund 2.30 Hammelvorderfl. Pfd. 1.08 Liesen 0.65 Gehackt. 0.85 Suppenfleisch. Pfund 0.78 Gulasch...... Pfund 0.98
mit 1.04
Blg.
Roastbeef m. Knoch., Pfd. 1.10 Schweinerücken Schweineschinken u. Kamm, mit Beilage, Pfund 1.14 Kafler mild gesalzen, Pfund 1.30 Nierentalg ausgel., Pfund 0.50
und Brust,
Rinderkamm u. Brust Pfd. 0.88| Rinderkamm gefror Pid 0.84
Wurstwaren
Feine Leberwurst Pid. 1.80 Teewurst 1.80 grobe 1.85 Königstr., Rosenthaler Str., Moritzplatz Sülzwurst 1.50
Dampf u. Rotwurst 0.96 Leber u. Fleischwurst 1.15 Jagd u. Meffwurst Pid. 1.40 Cierwurst. Mortadella 1.50
Pfund polnische, Pfd.
Filetwurst u. Schinken- 1.70 1.70 Zervelat u. Salami Pid. 1.70
Fische
ohne Kopf
Sülzwurst..... Pfund 0.55 Speckwurst Speckwurst... Pfund 0.85 Berlin . Mettwurst Pid. 1.20 Räucherwaren
Kabeljau gz.Fische, Pfd. 0.16 an| Fettbücklinge Pfund 0.35 Seelachs ganze Fische
Rotbars
ohne Kopf Pfund
Pfund 0.18 an 0.20 an Kabeljau- Filet Pfund 0.26 an Schellfisch.... Pfund 0.26
an
Seelachs in Stücken Pfd. 0.38 Schellfisch Pfund 0.38 Kieler Bück! Inge Pfd. 0.58 Aale Pfd. 2.70 an, Bund 0.30 an neue 0.25 an
Makrelen.. 2 Pfund 0.25| Matjes- Heringe 2 Stck
Hühner
Hühner frisch geschlachtet
82
Pf.
108
an
Plund
von
gefroren
Pfund
von
an
Junge Brat
hännchen
Stück
von
105
Konserven
Someit Dorrat, Mengenabgabe vorbehalten. Fisdie, Obst u. Gemüse werden nicht zugesandt.
1 Dose
Apfelmus hell 5/1 Dose 2.70 0.54 Birnen halbe Frucht, ohne Zucker 0.65 Pflaumen....... 0.60 ohne Stein 0.75 Saure Kirschen.... 0.95 ohne Stein 1.25 Mirabellen. .... 1/2 Dose 0.58 0.95 Brech- u. Schnitt- Bohnen .. 0.58 Junge Erbsen.... Dose 0.70 fein 1.20 Kontitüre 1, Eimer Pflaumen 0.90 Orange, Johannisbeer. 1.15 Kirsch, Himbeer 1.30 Erdbeer 1.40 Wein Preise für Flasche,
..
1 ohne Glas
Edelap elwein.... 0.60 1929 Oberhaardfer Tisch - u. Bowlenwein 0.73 1928 Wöllsteiner Höllberg Rheinhesse 0.95 1928 Plaffener Neuberg spritz. Mosel 1.20 1928 Liebfraumilch ( blaue Kapsel).... 1.50 1928 Cloftener Brauneberg würzig. 1.80 Johannisbeerwein extrafein vom Fak, Liter 0.85 Feiner Kirsch- und Himbeersaff Flasche 0.85 Wein vom Faf besonders billig Einkochgläser„ Globus "
1/2
ohne Ring
3/
1
11
2 Ltr.
für 1/2 enge 0.32 0.34 0.36
Form
-
welle 0.36 0.38 0.40 0.42 0.48
Form
Gummiringe 10 Stack 0.20 0.30 Einkoch- Apparat komplett mit
Thermometer
4.90
Obst u. Gemüse
unreife,
Stachelbeeren und 0.20| Kohlrabi Md. 0.20 Salafs K.0.10
Tomaten Hal.... Pfund 0.28 Tafeläpfel austral., Pfund 0.50 Bananen... 2 Pfund 0.98 Radieschen 4 Bund 0.10 Rhabarber..3 Pfund 0.10
Käse
vollfett,
Grüne Gurken Stek. v.0.18an Junge Möhren 3 Bund 0.25 Junge Schofen 2 Pfund 0.45 Spargel Pfd. 0.05 0.24 0.58 Kartoffeln neue 5 Pfund 0.68
u. Fett Camembert Schachtel 0.20 volle 0.78 Limburger 0.38 Pfund * teppenkäse halbfet 0.68
Pfund
bayrischer,
Edamer u. Holländer 0.90 Schweizer bare 1.38 an Margarine Pfund 0.50 0.58 Molkereibutter Pfund 1.36 Tafelbutter Pid. 1.48 1.52 Dän. Butter 1.62 Kolonialwaren
la Qualität Pfund
Hartgrief,
Makk roni Brudund 0.44 Makkaroni Makkaroni ital. Art,
Bruchreis 0.18 Tafelreis 0.26 Kartoffelmehl Pfund 0.19 Weizengrief Pfund 0.30 Hartgrief.... Pfund 0.34 Kalif. Aprikosen Pid. 0.82
Pfund 0.68 ier- Schnitt- Nudeln 0.50
Rösterei
Gebrannter Kattee Re Konsum- Sorte Pid. 2.10| Haushalt- Mischung 2.80 Mischung Sorte Pid. 2.40 Sonder- Mischung Pid. 3.20
Gänse
junge
RehRagout Blatt Pa
Pfund 135 25, 90
von
an
Pl.
Leb. Aale
u. Schleie
Pfund
von
120