Dienstanweisung 32.

Wer ist schuld an dem Eisenbahnunglück bei Buir?

Köln  , 30. Juni. Bor dem Erweiterten Schöffengericht begannen heute die Berhandlungen über das Eisenbahnunglüd bei Buir, das der Lokomotivführer Nordhaus aus Hamm   i. 1. und der Reichsbahnobersekretär Fischer aus Düren   verschuldet haben sollen.

Am 25. August 1929 entgleiste morgens 8.04 Uhr der Schnell. zug Paris- Warschau bei Buir, einer kleinen, etwa 9 Kilo. meter von Düren   entfernt liegenden Bahnstation. Lokomotive und Tender stürzten um, die unmittelbar hinter dem Tender folgenden Poste und Packwagen schoben sich ineinander und wurden eine 8 Meter hohe Böschung emporgeschleudert. Weitere fünf Wagen ftürzten nach allen Richtungen über die Schienen, mur die letzten blieben verschont. Die Katastrophe forderte 15 Todesopfer, und zwar den Padmeister, eine Dienstfrau und 13 Reisende. Außer. dem gab es unter dem Zugbegleitungspersonal und unter den Reisen den 56 Verletzte. Dem Lokomotivführer Nordhaus, dem jezigen Angeklagten, mußte einige Tage nach dem Unglück der rechte Arm abgenommen werden.

Bei der ersten Untersuchung wurde festgestellt, daß dem Loto. motioführer Nordhaus vom Fahrdienstleiter Fischer in Düren   beim Aufenthalt des Zuges auf der Station

vorschriftsmäßig der schriftliche Befehl übergeben worden war, an jener Stelle langsam zu fahren. Der Zug mar aber, entgegen dieser schriftlichen Warnung, an der Stelle des Unheils mit 80 bis 90 Rilometer Geschwindigkeit ge= fahren. Weiter ergab die Untersuchung, daß furz vor der Unfall­stelle beide Flügel des Warnungssignals hochgerichtet waren, der Lokomotivführer aljo doppelte Borsicht hätte walten lassen müssen. Ermüdung des Führers fonnte nicht die Ursache des Unglücks sein, derm Nordhaus hatte erst zwei Stunden vor dem Unglück mit einer neuer Lokomotive seinen Dienst in Aachen   angetreten. Eine völlig unerwartete Aufklärung des Unglücks, die auch den Fahrdienstleiter Fischer unter Anflage brachte, gab schließlich der Unterfuchungsausschuß, der vom Reichsverfehrsministe­rium und der Reichsbahnverwaltung eingesetzt worden mar. Nach seinen Ermittlungen hatte der Fahrdienstleiter in Düren  dem Lokomotivführer des verunglüdten D- Juges irrtümlich einen falschen Vorsichtsbefehl übergeben,

der nur für die voraufgegangenen Tage Gültigkeit hatte. Nach diefem alten Befehl war das Gleis I erst hinter dem Bahnhof Buir in langsamer Fahrt zu durchfahren. Der richtige Befehl für den 25. August, die Anweisung 32, ordnete aber, dem Stande der Aus­befferungsarbeiten folgend, schon vor dem Bahnhof Buir das vorsichtige hinüberfahren über die Weiche an. Trotzdem maß auch der Untersuchungsausschuß dem Lokomotivführer ein ge­

Altersheim im Grünen.

aid Am Montagnachmittag murhe das neu errichtete Städtische Altersheim in der Podbielstiftraße in Niederschönhausen   einem Streis von Preffevertretern gezeigt.

Das Heim liegt mitten in der Schönholzer Heide  . Im Gegensatz zu anderen Heimstätten dieser Art sind sechs zwei geschossige Gebäude in das Waldgelände gesezt, so daß dem Heim der Anstaltscharakter völlig genommen ist. Schöne gärtnerische Anlagen umgeben die Gebäude. Die Mittel zur Errichtung des Heims find aus städtischen Stiftungsgeldern, besonders aus dem Bermögen der Krugstiftung, aufgebracht worden. Mit dem Bau wurde im Jahre 1929 begonnen; die Wohnhäuser sind vor wenigen Tagen fertiggestellt worden und werden in diesen Tagen von den alten Leuten bezogen. Die Wohnungen, die aus Stube und Küche bestehen, sind zeitgemäß eingerichtet und machen einen über­aus freundlichen Eindruck. Schöne, lichtdurchflutete Gemein­fchaftsräume in jeder Etage geben den Alten die Möglichkeit, bei schlechtem Wetter angenehme Stunden zu verbringen. Die Häuser enthalten 64 einbettige und für Ehepaare 32 zweibettige Zimmer. Gemeinschaftswaschtüchen, gemeinsame Baderäume, Zen­tralheizung, Warmwasserversorgung, Radio in jeder Wohnung, schaf fen den alten Leuten alle Erleichterungen und Bequemlichkeiten. Es ist beabsichtigt, in fürzester Zeit auf demselben. Gelände vier weitere Wohnhäuser zu errichten.

Der Gesamtbau, dessen Entwürfe von dem Berliner   Architekten Profeffor Me bes und Regierungsbaumeister a. D. Emmerich stammen, hat annähernd 2 Millionen Mark gekostet. Man hat damit ein Werk geschaffen, daß den über 60 Jahre alten Personen einen ruhigen Lebensabend gewährt. Als einmalige Einlage zahlen die einzelnen Heiminfaffen 1000 m., die Ehepaare 1500 M. Damit find fie auch für den Lebensabend aller Sorgen um Miete, Heizung, Licht und sogar um das Gas enthoben.

Reichswehr  - Rheinlandsfeier im Stadion.

Das Wehrkreisfommando III veranstaltete gestern abend aus Anlaß der Befreiung des Rheinlands im Deutschen   Stadion ein großes Militärfonzert. Unter der musikalischen Leitung des Heeres musifinspizienten Schmidt marschierten siebzehn Mufitforps und mehrere Spielmannzüge im Stadion auf, das außerordentlich gut besetzt war. Dem Charakter der Feier angepaßt, wurden im ersten Teil vorzugsweise rheinische Lieder gespielt, und im zweiten Teil Militärmarschmusik zum Vortrag gebracht. An die musikalischen Dar­bietungen schloß sich ein Riesenfeuerwert und der große Zapfenstreich. An der Feier nahmen neben dem Generalobersten von Heye auch Reichskanzler Brüning   teil.

misses Berschulden zu, weil er das doppelarmige nungs- Abweichsignal nicht beachtet hatte.

ar

Der Angeklagte Nordhaus, der 1872 geboren ist, erklärte, er habe in Hamm   die Anweisung Nr. 32 nicht gesehen. Der Un­glücszug habe bereits in Aachen   vier Minuten Verspätung gehabt. Um die Verspätung einzuholen, sei aus der Maschine das möglichste herausgeholt worden. Ein Flügel des Signals in Buir habe den Hauptweg verlegt. Darauf sei der 3ug gebremst worden. Zuni Schluß der Aussage

gibt der Angeklagte zu, den Dienstbefehl 32 doch gekannt zu haben,

er habe aber dessen Infraftsegung nicht erfahren.

Aus der Aussage des angeklagten Fahrdienstleiters Fischer ist hervorzuheben, daß am Donnerstag vor dem Unglück ein Telegramm eingegangen war, wonach Dienstanweisung 32 am Sonn. ab endin Kraft treten follte. Dieses Telegramm habe er an den Fahrdienstleiter weitergegeben. Erst am Sonnabend wurde bekannt, daß er am Sonntag, dem Tag des Unglücks, Fahrdienst hatte. Morgens bei der Dienstübergabe hat er auch das Dienstbefehlsbuch bekommen, aufgeschlagen mit der Dienstanweisung 32.

Der Verteidiger Frant- Dortmund wies darauf hin, daß die An­weisung Nr. 32 in Hamm   am Brett nicht angeschlagen war. Solange dies nicht geschehen sei, fönnte sie nicht als in Kraft getreten gelten. Er bitte um Bernehmung der in Hamm   Berantwort lichen. Auch der Staatsanwalt erklärte, daß das ein außer ordentlich wesentlicher Punkt sei. Trotz alledem sei er überrascht, da der Angeklagte gesagt habe, er habe die Dienst anweisung gelesen.

D- Zug des Todes.

Racheinander vier Personen überfahren.

Raab, 30. Juni.

3. Areis Webbing. Fachgruppe Jugendwohlfahrt: Dienstag, 1 S 18-19 Uhr, Ausgabe der Arbeit an die Abteilungsleiter im Jugendamt Wedding  , Berwaltungsgebäude, Limburger Straße, 4. Stod, Simmer 472. Die Ausgabe der Arbeit erfolgt jegt regelmäßig Dienstag jeder Woche.

18. Abt. Dienstag, 1. Juli, 19% Uhr, Sigung der Helfer( innen) des ber 18. Abt.   in der Alkoholfreien Gaststätte, Pantstr. 12.

Fachgruppe Soziale Gerichtshilfe. Die Helfer( innen) werden gebeten, die Rahl der vom 1. Januar bis 30. Juni bearbeiteten Fälle dem Obmann, Ge noffen August Dornig, Riautschoustr. 5, bis spätestens 15. Juli mitzuteilen. Die Fälle vom Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt und dem Wohlfahrts amt find getrennt anzugeben.

An die Abrechnung der Arbeiterwohlfahrtsmarten und der Ebert- Rarten fowie an die Rückgabe der Selferverzeichnisse und Ausweistarten werden die Abteilungsleiter nochmals erinnert,

Jungfozialistische Vereinigung.

Gruppe Wilmersdorf  : Heute, pünktlich 20 Uhr, im Jugendheim Wilhelms aue 123-124. Thema: Organisationsprobleme der Arbeiterbewegung". Refe rent Hans Geigewasser.

Gruppe Schöneberg  : Wir beteiligen uns heute, Dienstag, gefchloffen an Gruppe Wilmersdorf   im Jugendheim Wilhelms der Veranstaltung der aue 123-124. Erscheinen jedes Genossen ist Pflichf. Gruppe Tempelhof- Mariendorf  : Jugendheim Lnzeum Tempelhof, Germanias straße 4-6, pünktlich 20 Uhr, Tagespolitit".

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde.

Beltlager Schweiz  : Alle Teilnehmer fahren am Freitag, 4. Juli, mit dem Zuge 11.25 Uhr ab Anhalter Bahnhof  . Treffpunkt 10 Uhr dort. Jeder Teilnehmer muß seinen Beitrag entrichtet haben, weil sonst Mitkommen nicht möglich. Reftliche Abrechnungen find fämtlich am Mittwoch, 2. Juli, in der Geschäftsstelle zu erledigen. Schlaf­becken find eingetroffen, Stück 1,20 m.( gute Decken), Mittwoch, 2. Juli, in der Geschäftsstelle abholen.

Samariter zum Zeltlager Schweiz   kommen am Mittwoch, 2. Juli, unt 19 Uhr in der Geschäftsstelle zu einer Rücksprache zufammen.

Munsterlager. Wir machen die Kreise Neukölln und Mariendorf   noch mals darauf aufmerksam, unbedingt die roten und gelben Kleider vom 4. Mai

umgehend in der Zentrale abzuliefern.

Kreis Lichtenberg  : Treffpunkt für die Schweizfahrer am Freitag, 4. Juli, 8% Uhr, am Rathaus Lichtenberg.

Kreis Prenzlauer Berg  : Alle Reltlagerteilnehmer treffen sich am Mittwoch, 2. Juli, 18 Uhr, Danziger Str. 62, mit Rucksad und allen Sachen zur letzten Borbereitung; alle Syltfahrer am Sonnabend, 5. Juli, von 15-18 Uhr an

gleicher Stelle.

Kreis Kreuzberg  : Die Gruppen Görliger Straße, Wrangelstraße und Rott

buffer or treffen sich am Mittwoch, 2. Juli, aur Untersuchung im Gefund

heitshaus am Görliger Bahnhof um 12 Uhr; betrifft alle Rot-, Jung, Nest falten und Helfer.

Kreis Mitte: Alle Gruppen müssen bis Dienstag, 1. Juli, 20 Uhr, das Geld für alle Beltlagerteilnehmer abgeliefert haben, und zwar beim Genossen Funte, SO. 16, Adalbertstr. 65. Alle Kinder, die bis dahin ihren Beitrag nicht entrichtet haben, müssen gestrichen werden.

Kreis Neukölln: Morgen, Mittpoch, kommen die Selfer, die in den Ferien frei find, zu einer Besprechung zweds Regelung der Ferienspiele zusammen, Barade Ganghoferstraße, um 18 Uhr. Arbeitsstunde Mittwoch, Barade Gang­hoferstraße, um 18 Uhr. Bahlungen für Reltlager und Restfaltenlager müssen erledigt werden. Rinder, die nicht den Betrag zahlen, können nicht mit. Legte Untersuchung am Mittwoch um 9 Uhr in der Tellstr. 9. Alle Gruppen, die Deden bestellt haben, holen diese am Mittwoch, um 16 Uhr in der Linden­ftraße 3 ab. Rosten pro Stüd 1,20 m. mitbringen.

Geburtstage, Jubiläen usw.

Der Wien  - Budapester Schnellzug hat auf der Strede Raab- Budapest   an verschiedenen Orten drei Personen tot­gefahren, während eine vierte lebensgefährlich verleht wurde. Im Bahnhof Szöny überfuhr der Schnellzug den zweijäh. rigen Sohn eines Streden wärters. Das Kind war sofort tot. Die Mutter, die ihr Kind vor dem heranbrausenden Schnell­zug retten wollte, wurde gleichfalls vom 3uge erfaßt und lebensgefährlich verlegt. Kurz darauf stürzte sich auf einer anderen Station ein 71jähriger Tagelöhner in selbstmörderischer Absicht vor den Schnellzug; er wurde getötet. Jn Iatatoparos schließlich wurde ein 15jähriger Schüler, dessen Name noch nicht fest- 25jährigen Parteijubiläum die herzlichsten Glückwünſche. gestellt werden konnte, vom Schnellzug überfahren und getötet.

Parteinachrichten

Sinfendungen für diese Rubrit find Berlin   S 68, Sindenstraße 3,

für Groß- Berlin

stets an das Bezirkssekretariat 2. Hof, 2 Treppen rechts, zu richten.

Achtung! Stadtverordnetenfraktion! Heute, 17( 5) Uhr, äußerst wichtige Fraktionsfitung im Rathaus.

4. Kreis Prenzlauer Berg  . Morgen, Mittwoch, 19½ Uhr, Sigung des er weiterten Borstandes bei Rlug. Danziger Str. 71. Alle Abteilungen fenben Fahnen und Banner zur Ausschmückung des Gartens am Sonnabend, 5. Juli, bis spätestens 13 Uhr zum Saalbau Friedrichshain.

14. Kreis Neukölln. Morgen, Mittwoch, 19% Uhr, Sigung des Kreisvorstandes mit den Abteilungsleitern im Parteibüro. 19. Kreis Pantow. Morgen, Mittwoch, pünktlich 20 Uhr, Kreismitgliederver fammlung im großen Theatersaal Lindner, Bankow, Breite Str. 32. Refe rent Genoffe Karl Severing  , Reichsminister a. D. Mitgliedsbuch legiti. miert. Von Mitgliedern eingeführte Gäste haben Zutritt.

Morgen, Mittwoch, 2. Juli.

58. Abt. Borstands- und Funktionärsigung um 20 Uhr bei Mener, Biltz. burger Str. 17. 82. Abt. 20 Uhr Funktionärsigung bei Schellhase, Ahornstr. 15a. 83. Abt. Lichterfelde  . 20 Uhr bei Quandt, Moltkestr. 31, Funktionärfißung. Alle Funktionäre müssen erscheinen.

84. Abt. 20 Uhr bei Lehmann, Raiser- Wilhelm- Str. 29-31, wichtige Funt. tionärsigung. Erscheinen aller Bezirksführer ift Pflicht.

131. Abt. Niederschönhausen  . Die Genossen beteiligen fich restlos an der Ber. fammlung bei Lindner, Pantow, Breite Str. 32, mit dem Vortrag des Genoffen Karl Severing  , Reichsminister a. D.

133. Abt. Buchholz. Gämtliche Mitglieder beteiligen fich an der Kreismit. gliederversammlung bei Lindner, Pantom, Breite Str. 32. Referent Rarl Gevering.

Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt.

1. Kreis Mitte, 7. Abt. Heute abend findet eine Gigung bei Beiran, Pflugstr. 1, um 20 Uhr, statt, zu der alle in der Wohlfahrt tätigen Ge. noffen( innen) sowie Intereffierte herzlich eingeladen sind.

Funkwinkel.z

"

Am Sonntag: viel sommerlich leichte Unterhaltung, deren Qualität dem Berliner   Sender Ehre machte. Das Schallplatten­fonzert brachte Prominente" auf den Gebieten der Musik eine genußreiche Darbietung. Ueberraschend flangschön war der Klavierton der Claudio- Arrau- Platte, Liszts Wasserspiele der Villa d'Este  ". Aus dem letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts stammten die Werke Aus den Archiven der Staatsoper"; cin charakterisches Stilgemisch" ven volkstümlicher Sentimentalität und pathetischer Wucht. Dr. Julius Kapp   bot wieder eine übersichtliche Einführung. In der Elternstunde sprach Ria Nippold Böhler einen wohl. gemeinten Töchteralbum- Auffah über das, was sie unter ,, Geselligkeit in der Familie" versteht. Der Pressechef der Stadt Berlin  , Dr. Lo h= mann, M. d. L., zeigte in einem Vortrag im Programm der aftuellen Abteilung, wohin die gegenwärtige Haushaltskrise der Stadt Berlin   steuert: zur Selbstentmündigung des Stadtparlaments für dieses Etatsjahr. Leider waren die ganzen Nachmittagsstunden wieder mit fogenannten Sportreportagen und ähnlichem ausgefüllt. wieder mit fogenannten Sportreportagen und ähnlichem ausgefüllt. Man sollte grundsäglich bei solchen Darbietungen immer auf einem Gender Unterhaltung geben.

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Selbstmord einer Künstlerin. In einem Hotel der Innenstadt hat am Sonntagmorgen die Gattin des Berliner   Musikschriftstellers Dr. Heinz Bringsheim und Schwägerin des befannten Musikkritikers Klaus Bringsheim, die Malerin Diga Merion Martowna, montag: 3ur Befreiung der Rheinlande" in einem Anfall von Schwermut Selbstmord verübt. Die unglückliche Frau, die als Malerin bekannt und geschätzt war, litt seit längerer Zeit an schwerer Gemütsdepression.

Gegen Pogromhehe. Ministerialdirektor Dr. Brecht als Vertreter des Preußischen Staatsministeriums, Professor Georg Bernhard  , M. d. R., Direktor Georg Raresti, Borfipender der Jüdischen Gemeinde, Rechtsanwalt. Dr. Heinrich Elfeles, Dr. Alfred Wiener   sprechen in einer vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten  , Ortsgruppe Berlin  , am Dienstag, dem 1. Juli, abends 8 Uhr, in der Stadthalle, Klosterstraße, stattfindenden Kundgebung.

sendet Berlin   eine Abendfeier. Funkchor und Funkorchester von marimilian Albrecht und Brüno Seidler- Winkler geleitet, finden fich zu ausdrucksvollen musikalischen Darbietungen zusammen. Ein Orcheſterfonzert von Haendel  , eine Bach- Kantate. Den muchtigen ernsten Abschnitt bildet. Beethovens 5. Sinfonie. Der Landeshaupt mann der Rheinproving, Dr. Horion Düsseldorf, hielt die Ans sprache. Er fand leider nicht das persöhnente Wort. daß die Befreiung der Rheinlande einen Sieg der menschlichen Kultur, einen Sieg des Friedens­gedankens bedeute, sondern er rief aus:„ Die Schlacht ist ge­wonnen!" Tes

11. Abt. Am heutigen Tage begeht unser Genoffe Friedrich Schlegel  fein 40jähriges Parteijubiläum. Als ehemaliger Borsitzender der SPD., desgleichen als ehemaliger Vorsitzender des DMV.- Berlin   fowie als Stadt- und Bezirksverordneter, Funktionär der Konsum. und Freidenterbewegung, hat unser Jubilar ein vielseitiges Arbeitsfeld hinter sich. Bir gratulieren den Jubilar und wünschen, daß er noch recht lange Jahre der Arbeiterbewegung treue Dienste leistet.

12. Abt. Unserem Genoffen rik ohlgetan, Waldstr. 59, zumt 22. Abt. Unser Parteifreund Gustav Serms feiert heute fein 25jähri ges Batteijubiläum. Wir wünschen ihm auch fernerhin, noch gut und Tange mit uns in den Reihen der Cozialdemokratie au fämpfen.

31. Abt. Unser Genosse Heinrich Grieger, Geelower Str. 3, feiert heute fein 25jähriges Parteijubiläum. Bir gratulieren ihm dazu recht herz­lich und wünschen, ihn noch recht lange als Mitkämpfer in unseren Reihen zu haben.

37. Abt. Am heutigen Tage ist unser Genoffe Wilhelm Meißner, Straßmannstr. 32, 25 Jahre Mitglied der Partei. Er ist allen Jungen ein Beispiel an Treue und Zielwillen für den Eozialismus. Dem Jubilar unferen Gruß.

Sterbetafel der Groß Berliner Partei Organisation

21. bt.

Unser Genosse Rarl Ladner, Pasewalter Str. 7, der 43 Jahre der Partei angehörte, ist im 71. Lebensjahre verstorben. Ehre seinem Andenken! Die Einäscherung findet am Donnerstag, 3. Juli, 19 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt. Die regste Beteiligung aller Parteimitglieder wird erwartet. Treffpunkt 18% Uhr in der Geschäftsstelle, Utrechter Str. 21. 103. und 104. Abt. Unser Genoffe Feliz Müller ist am Sonntag, 29. Juni, verstorben! Ehre seinem Andenken! Beilegungsfeierlichkeit am Mitt­woch, 2. Juli, 19 Uhr, im Rrematorium Baumschulenweg  . Zahlreiche Beteili­gung erwartet die Abteilungsleitung.

Allgemeine Wetterlage.

30. Juni 1930, abds..

6

7755

750

6

12

23

755

745

Lening

20

18

15

O Slowh

18

15 199

18-18

18-201 7018 21

19 Op

24

$ 26 26

26

19 18

760

24 Wersch

Ons

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O Madrid

26

0

Owolkenlos, heirer, halb bedeckt wolkig, bedeckt Regen Graupeln Schnee, Nebel, GewitterWindstille

Der größte Teil von Deutschland   liegt jetzt wieder im Bereich eines Hochdruckgebietes. Das Wetter war am Montag vorwiegend heiter und recht warm. Nur über dem Osten des Reiches wehten fühlere nördliche Winde. Hier stiegen die Temperaturen in den Mittagsstunden faum über 20 Grad. Abends lagen fie etwa 8 bis 10 Grad tiefer als im übrigen Reiche. Barometerfall im Süden von uns läßt erwarten, daß wir zunächst in den Bereich einer nord­östlichen Luftströmung gelangen. Da es nun in diesen Gegenden ziemlich fühl ist, dürfte bei uns die Erwärmung trotz der geringen Bemöltung zunächst feine wesentlichen Fortschritte machen. Später dürften die Winde über Ost nach füdlichen Richtungen drehen, und damit wird auch in unserem Gebiet weiterer Temperaturanstieg einsetzen.

warm.

-

Wetterausfichten für Berlin  : Heiter bis woltig und ziemlich Für Deutschland  : Im Nordosten teils heiter, teils wolkig und verhältnismäßig fühl, sonst vorwiegend heiter und warm, im äußersten Westen etwas Gewitterneigung