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Amnefliejubel rechts. Hohn als Dank an die kommunistischen   HelterSbelfer. DZ« Rechtspresse ist des Subels voll über das Zustandekommen der FememSrder.Amaesti«. Aus der Füll« der Stimmen zitiere» wir Hugenbergs.Lokal-Anzeiger": Die unablässige, gegen amtliche»Schwierigkeiten' und nicht- amtliche Hetzereien lahrelang ankämpfend« Aufklärungsarbeit der oalioualeu Rechken hat einen Steg errungen. über dessen Umfang und Tragweite das Absklmmmiqsergcbnls genug besagt. Die Kommunisten, die diesen.Sieg der national«» Rechten' erst herbeigeführt haben, erhalten den gebührenden Dank vom Haus« Hugenberg   in folgend«, Sätzen abgestattet: Die Sitzung selbst wurde zu einem unbestritten großen Tag für die Kommunisten, zu einem Bombenersolg. Solch« Lach  » stürme wie gestern auf Kosten der Moskowiter hat das Haus seit Monden nicht mehr erlebt. Herr Torgler   donnerte näm­lich eine Parteierklärung gegen die Amnestie herunter, gan.? Partei- rot lief er dabei an vor Anstrengung und Wut, und sah zum Fürchten aus. Plötzlich aber schrie er:.Wenn wir diese jämmer« iiche und unzulängliche Amnestie in der Schlußabstimmung an- nehmen da war's um ihn geschehen. Ein Orkan oou Gelächter umbrauste ihn, ratlos sah er umher, wenigstens kam er zu Wem. Schließlich erlaubte man ihm. sein« famos« Erklärung zu Ende zu brüllen. Die»Rote Fahne  ' sucht die grenzenlose Blamage kh-rer Bgrtsi zu verbergen unter der Schlagzeile:»SPD.  , die Partei dcr . Henkersusttz.'Henkerjustiz' betiteln die Rotiront-Freunb« der Schulz und Klapproth nämlich eine Justiz, die Fememörder nicht postwendend in Freiheit setzt. Eine weitere Ueberschrift derRoten Fahne" behauptet: »Nachdem die SPD. die Fememörder freiließ...." Also jetzt ist es bereits die Sozialdemokratie, welche die Fememörder amnestiert hat!! Unsere Voraussage im Leitartikel der gestrigen Morgenausgabe, daß noch vor Ablauf von drei Monaten die Kommunisten behaupten würden, wir hätten die Fememörder amnestiert, ist vielfach übertrumpft: es hat für diese Lüge noch keiner oierund, zwanzig Stunden bedurft! Schon neue Amnestieforderungen? Ebenso bewahrheitet sich unsere Prophezeiung, daß die Rechte- radikalen keineswegs diese Amnestie als die»allerletzte" ansehen. sondern sofort neu« Amnestieforderungen anmelden würden. Di« Deutsche Zeitung' z. B. erklärt: Allordings können wir nicht verhehlen, daß die Beschränkung der Ülmnestie auf politisch« Straftnt«, vor dem September l92t die vollständige Bereinigung verhindert. Un- .zählige Opfer der..Republikschutz'-Justi, aus den unruhigen Zeiten unmittelbar nach der Inflation, zahlreiche Kämpfer aus der Front des Widerstandes gegen die Doung-Verfklavung lBombenleger! Red. d..D.") sind bemußt von der Amnestie ausgeschlossen worden. Der Kampf um die Befreiung auch dieser Vorkämpfer des Befreiungswillenz geht weiter. Er wird erst dann beende! sein, wenn der Unterdrückung de, naklo- nalea Willens em Ziel gesetzt ist. Das heißt, wem, alle rechtsradikalen Totschläger, Bombenleg'r und Rowdys in Freiheit gefetzt sind! Na, Herrschaften von den Mitielpartsien. wie wär.e.es mit einer aller-aller-allerletzten...?
ltuiverfliäi Zena gegen Kn'ck. Znck stiftet Studentenrebellion. I«ua, 3. Juli. Der Rektor der Universität Jena hat an den thüringischen Dolksbildungsmmister D r. F r i ck«inen Brief gerichtet. in dem er stch auf ein offizielles Schreiben des Ministers bezieht, daß dieser am 31. Mai an den Allgemeinen Studentenausschuß in Jena   gerichtet hat und das in der Zeitung der Jenaer   Studenten- jchaft abgedruckt worden ist. Der Rettor erklärt unter anderem: Sie schließen diesen Brief mit der Wendung, das Glückwunsch- ichreiben der Jenaer   Studentenschaft sei Ihnen einBeweis dafür, daß dt« junge Generation mehr Verständnis für die Schaffung not- wendiger Voraussetzungen zu Deutfchlands Erneuerung hat als die Vertreter zünftiger Wissenschaften". Dies« Wendung, Herr Staots-- minifter, bedeutet, zumal in der Situation, in der sie geschrieben wurde,. für uns Professoren eine Lräukuag. wie sie schwerer kaum gedacht werden kann. Es ist schwer erträglich, daß aus unseren rein sachlichen, von jeder politischen Einstellung unberührten Bedenken gegen die Berufung eines Mannes zum Professor ein Schluß aus unsere vater- ländisch« Gesinnung gezogen wird,(es handelt sich um den Fall Günther.) schwer erträglich, daß wir wegen unseres pflichtmäßigen Eintretens für die Rechte und Aufgaben der Uni- verfität als solche hingestellt werden, die weniger Berständnis für die Erneuerung Deutschlands   haben sollen als Kreise der studen­tischen Jugend, die sich für gewiss« Gedanken des Tages begeistern. Wir konnfen nur mit starkem Befremden lesen, daß Sie in dieser uns Professoren herabwürdigenden und unsere Aniori- tat gefährdenden weise an Swdente» geschrieben haben. Wie sich dergleichen auswirken muß. ist in den letzten Wochen hier in Jena   in die Erscheinung getreten. Es ist ja verstäMich. daß junge Leute, wenn sie ein solches Schreiben des Ministers in Hän- den haben sich in ihrer auflehnenden Haltung gegen. über den akademischen Behörden gestutzt und gedeckt suhlen. Die Zustände, die sich hier in Jena   in den letzten Wochen entwickelt haben, sind schlechterdings unhaltbar und for- dern ein energisches, gründlich O r dnung s chaf f en- de s Durchgreifen der akademischen Behörden, das durch Ihren Brief vom 31. Mai. Herr Minister, sowie durch die Stellungnahme der Ihnen nahestchenden Press« ungemein erschwert wird."_ Der Kassenkampf bei HugenSerg. Die Kasse des»Oeutschaationalea Arbeiterbutides". In der«lagesache de» Deutschnationalen Arbeiterbunde- gegen die Abgeordneten Hartwig und Lindner hat das Landgericht lll am 1. Juli folgendes Urtell gefällt:_ Die Beklagten werden als Gesamtschuldner verurteilt. dem Kläger   dem Deutschnationalen Arbeiterbund mner- balb der DNDP. die folgenden, dem Deutschnationalen Arbeiterbund abhanden gebrachten Gegenstände zu verschasten. Fahne, Schreibmaschine. Kartothek». Kassen- buche», und_«nMießlich der Bücher
Fememörder in Freiheit.
«Schönen Dank auch, Herr Pieck, an Sie und die ganze KPO  -, denen wir unsere wiedergewonnene Freiheit verdanken!" Oer Riß im Hakenkreuz. Die Gruppe um Otto Straßer   abgespalten.
Di« Spaltung im nationalsozialistischen Lager ist«ingetreten. Otto Straßer   gründet eine neue Partei, die den Namen revolutionäre Nationalsozialisten" führt. Seine Gruppe veröffentlicht eine längere Erklärung, in der es heißt: Von jeher hat es uns mit Bedauern und Mißbehagen erfüllt, daß Adolf Hitlsr stch zwar häufig mit führenden Kreisen der Unternehmer- und Kapitalisten- s ch a f t über die Ziele und Weg« des Nationalsozialismus aus- sprach, aber nie Gelegenheit nahm, mit führenden Kreisen der Arbeiter und Bauern das gleich« zu tun. So empftinden wir das daraus resultierende Gefühl, als ob der Nationalsozialismus jenen Kreisel, näher stünde als diesen, als eine schwere Belastung, um so mehr als wir uns sogen mußten, daß die Ehrlichkeit unseres sozialistischen Wollenz jede Per. usschlösse, denen die Wahrung ihrer kapitaliftischen Rechte immer noch wichtiger war und ist. als die '»es« Durchführung den
ständigung mit jenen Kreisen aw kapitaliftischen Rechte immer no.,___ Durchführung notlönäker Ziele, wenn
Sozialismus' zur Voraussetzung hat. Aus dem gleichen Grunde sahen wir mit steigender Sorge die enge Verbindung der Führung mit Hugenberg   und der Deutschnationalen  ' ollsparte,, zum Teil auch mit dem Stahlhelm und den söge- ' nannten Vaterländischen, weil alle diese Umstände auch wenn sie, wie beim Volksbegehren taktisch von Fall zu Fall vertretbar sein mochten doch geeignet schienen, eine falsche Vor­stellung von unserem Wesen zu gel'-n... Hand in Hand mit der Verbürgerlichung der Bewegung ging eine Verbonzung der Partei, die geradezu erschreckende Formen annahm. Nicht nur die sogenannten höheren SA.-?ühr«r, sondern in steigenden, Maße auch die politischen Funktionäre der Partei, entwickelten sich nach ihrer Haltung und ihrer Lebensführung in einer Wesse, die ebenso mit den inneren Gesetzen einer revolutionären Bewegung, wie mit den Forderungen eines sauberen Charakters in Widerspruch standen... Als aufrechte, unbeugsam« Bekenner des Nationalsozialismus, als glühend"?
Kämpfer der deutschen   Revolution lehnen wir jede Verfälschung des revolutionären Charakters, des sozialistsschei, Wollens und de? nationalsozialistischen Grundsätze des Nationalismus ab und werden nunmehr außerhalb der ministeriell gewordene NSDAP  , das bleiben, was wir immer waren: Revolutionäre Nationassozialistel,." Die Erklärung ist neben Otto Straßer  , Mooakawskz und Schapk« fast ausschließlich von Berliner   Funktionären der Nationalsozialiften unterzeichnet. Ob diese Gruppe Anhang im Land« hat, muß sich erst herausstellen. Bruderzwist im Hause Straßer. Der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Gregor Straßer  , der Reichsorganssationslester der Nationalsozialistischen  Deutschen   Arbeiterparte! und frühere Herausgeber der Berliner Zeitung  Der Nationale.Sozialist' veröffentlicht folgende Erklätung: Ich stehe dem Vorgehen des Kreises um den Kampfperlaz unter Führung meines Bruders Dr.OttoStraßer gegen die National sozkalsstische Deutsche Arbeiterpartei in schärfster Verur­teilung und Opposition gegenüber. Aus diesem Grund habe ich bereits am 30. Juni die Herausgeberschaft und verantwortliche Schriftleitung der Kampfverlagszeitungen niedergelegt. Ich stehe nscb wie vor in vollster Loyalität hinter Herrn Adolf Hitler   und der von ihm geführten Nationalsozialistischen   Deutschen  Arbeiterpartei. Nazifrakiion für Hitler. Die nationalsozialistische Reichstogsfraktion veröffentlicht folgende Erklärung:Entgegen anderslautenden Gerüchten und Presse- Meldungen erklärt die Reichstagsjraktion der Nationalsozialistischen  Deutschen   Arbeiterpartei, daß sie geschlossen hinter der Führung Adolf Hitlers   steht und sich m fester Disziplin der Parteiorganisation einordnet.'
und Bestände der Hilfskasse. Die Kosten werden den Beklagten als Gesamtschuldnern auserlegt. Dos Urtell ist gegen Sicherheits- leistung in Höhe von 12 000 M. vorläufig vollstreckbar." Der Klassenkampf der Hartwig und Lindner, der aus der deutschnationalen Volksparte! ausgetretenen Thristlich-Sozialen, gegen Hugenbcrg ist zum Kossenkampf um denDeutschnationalen Ar- bsiterbund" geworden, und Hilgenberg hat im Kassenkampf gesiegt.__ Die Sirafaniräge in Schweidnitz  . Gefängnis wegen Laadfriedensbruch. Schweidnitz  , 3. Juli. Im Schweidnitzer Nationalsozialistenprozeß wurden heute die Strosantröge gestellt. Erster Staatsanwaltschastsrat Keimer- Breslau kam nach etwa eineinhalbstündigen Ausführungen zu dem Ergebnis, daß sowohl die Schuldfrage wegen Land- sriehensbruchs als auch wegen gemeinschaftlicher Dersamm» lungssprengung zu besahen sei. Notwehr könne keinem der Angeklagten zuerkannt werden. Anschließend daran ging Staatsamvalffchastsrat Loderhose auf die Taten der einzelnen Angeklagten ein und beantragte gegen den Angeklagten T h i e m a n n neun Monate, gegen den Angeklagten Herda   sechs Monate und gegen elf weitere Angeklagte je drei Monate Gefängnis. Lediglich für den Angeklagten Schneider beantragte er Freisprechung wegen Mangels an Beweisen. Der Vertreter der Anklage ging weiter auf die Möglichkeit ein, daß das Gericht nur Dersammlungssprengung annehmen könnt«, 'und stellte für diesen Fall folgende Strafanträge: für den Ange- klagten Thiemann sieben Monate, gegen die Angeklagten Herda  , Äoseph und Max Kubissa je fünf Monate, gegen Trceziat. Meißner, Köhler, Gritzte und Kubisch   je vier Mönat«, gegen Wbrecht, Klos« und Giesel je drei Monate und gegen den Angeklagten Brammer zwei Monate Gefängnis.  _ Die Krakauer Massenkundgebung. Strafanzeige gegen die Oppositionsführer. Warschau  , Z. Juli. lSigeuSericht.) Der großartige Verlauf und- die sehr entschiedenen Parole» der Krakauer Rieseukuudgeduug gegen das
Diktaturregime hat die polnische» Regierungsbehörden zur Rache getrieben; sie habe» Strafanzeige gegen führende oppositionelle Parlamentarier, darunter die Sozialisten Barlizli, den Führer der freien Getpcrkschaf- ten. Bizemarschall Aulawskk, und den Fraktionsvorsihe«- de» und Chefredakteur desNobotnik". Niedzialkowst,. gestellt. Die Parlamentarier sollen sich der».Störung der öffentlichen Ordnung und der Erregung von Haft und Verachtung gegen das Staatsoberhaupt" schuldig gemacht' habe». Das Verfahren vor de« Schwurgericht kann jedoch nur für den Fall einer Auflösung des Sejm  oder der Aufhebung der Abgevrdnetenimmnnltat vor sich gehen. In der Nacht z«m Donnerstag erfolgte in der Redak- tiou des Krakauer sozialistischen..Napzog"(..vorwärts") eine Haussuchung. Di« Korrespondenz des Plattes wurde beschlagnahmt. Der WoZewode von Srcrkau hat seineu Unterbehörden milgeleilt. daß er die Sejmabgeordneteu und Senatoren sowie andere Personen, die am Opposilionskongreß teilgenommen haben, nicht mehr empfan­gen werde. Die Chefs der Behörden der Wojewodschaft werden an- gewiesen, diese Personen nur dann zu empfangen, wenn sie als privalpersoaen. d. h. in eigenen Augetegenheilen oder als Bevoll­mächtigte dritter Personen vorsprechen. Mutiger Zusammenstoß in Schoppmiz. Sakkowlh, 3. Just. Eine von dem kommunistischen Wg. Wieczorek nach Schoppmiz einberufene Arbestslosendemonstrotion nahm einen blutigen Verlauf. Als der Abgeordnete seine Rede beendet hotte, brach di« Versamm­lung, etwa 1000 Mann, in Rufe aus:Es lebe der s ch l e I i s ch e Sejm  ! Es lebe� die Revolution!" Darauf löste die Polizei die Versammlung aus. Vor dem Versammlungslokal kam«» zu«rasten Zusammenstößen, die Polizei machte vom Säbel Gebrauch. Im Berlauf der Zusammenstöße wurde die Polizei von den Arbeitslosen mit Steinen beworfen. Drei Polizeibeamt« und etwa acht bis zehn Demonstranten wurden teils leicht, teil« schwer verletzt.
In Finnland   hat der bekannte Politiker Soinhufvud kie Regierungsbildung übernommen: er will eine Koalicionsregierung aus allen bürgerlichen Parteien bilden,